Alles grüüüüüün! :-)
Alles grüüüüüün! :-)
Wiederholungen
Wiederholungen

01.05.2023

 

Heute steht die letzte Reitstunde bei Elke an. Das reicht auch. Es gab in den letzten drei Tagen so viele neue Eindrücke, Ideen, Bewegungsmuster und Übungen, daß wir über den Sommer auf jeden Fall versorgt sind und viel nacharbeiten können. 

 

Heute wiederholen wir daher nur nochmals die Kernpunkte der Hausaufgaben: Willi energetisch und mit aktiver Hinterhand geschlossen halten, die Rechtsbiegung weiter verbessern, den Travers auf die Traversale steigern und ihn auch im Galopp nicht zu sehr lang werden lassen. 

 

Hinsichtlich der Rechtsbiegung stellt sich heute heraus, daß ich gerne einen Knoten im Kopf bekomme, wenn Elke Schulterherein rechts ansagt - ich tue mich leichter, wenn ich nur an "Gebogen-gerade" denke. Dann ist das Schulterherein rechts plötzlich ganz einfach. ;-) Die Traversalen erarbeiten wir auch heute aus dem Konterschulterherein mit Abwenden bei C auf die Mittellinie und zurück in der Traversale zu, Hufschlag. Das Konterschulterherein nutzen wir heute auch für den Galopp. So setzt sich Willi besser, und ich brauche nur noch kurz umstellen und angaloppieren. Der Einsprung in den Galopp wieder dadurch gesetzter. 

 

Willi hat auch heute noch sehr gut mitgearbeitet. Aber ich nehme mir vor, beim nächsten Wochenende bei Elke im Oktober maximal fünf Reitstunden (auch mal nur eine pro Tag) anzusetzen. Ich habe für uns beide das Gefühl, daß wir die letzten Tage körperlich gut hinbekommen haben, aber geistig und koordinativ doch sehr beansprucht waren. 

 

Aber: toll! Elke hat uns gleich dort abgeholt, wo wir standen und hat uns viele Ideen mitgegeben. 

 

Während wir nach der Reitstunde unsere sieben Sachen ins Auto packen, dürfen Amor und Willi nochmals etwas relaxen und Heu knabbern. Dann machen wir uns auf den Heimweg. Ohne Vorkommnisse kommen wir zu Hause am Stall an. Die Jungs entfleuchen gleich auf die Weide. Das haben sich die beiden absolut verdient. 

Zahnarzttermin
Zahnarzttermin

02.05.2023

 

Heute Vormittag kommt der Pferdezahnarzt. Bei Amor gibts nichts zu machen, denn: da ist einfach nichts mehr vorhanden. Zumindest hat er auch keine scharfen Kanten. So benötigt er zumindest keine Sedierung. Willi wird derweil nur leicht sediert und bekommt die Schneide- und Backenzähne begradigt. Der nächste Termin steht somit erst in einem Jahr wieder an. 

 

Aufgrund der Sedierung muß Willi erst einmal etwas ausschlafen und wacher werden, bevor wir ihn wieder im Paddock herumlaufen und fressen lassen können. 

03.05.2023

 

Sarah reitet Amor dressurmäßig auf der Reitwiese. 

 

Der Schwarze hat heute nochmals seine wohlverdiente Pause. 

 

Während Gerret am Abend das erste Mal die Zäune freisenst und ich ihm dabei zur Hand gehe, dürfen die Jungs wieder auf die Weide. Ab sofort werden wir sie - sofern zeitlich möglich - 2x täglich für jeweils 1-1,5 Stunden auf die Weiden lassen. 

04.05.2023

 

Am frühen Abend bemerke ich beim Putzen vom Schwarzen, daß dieser an der Außenseite des linken Karpalgelenks eine Schwellung hat. Sie ist sehr flüssig, nicht warm, auch nicht druckempfindlich, und zum Glück lahmt Willi auch nicht. Also entscheide ich, Claudia auf Amor doch ins Gelände zu begleiten.

 

Wir sind, auch aufgrund der heute schon mehr als frühlingshaften Temperaturen von deutlich über 20°, hauptsächlich im Schritt unterwegs, traben aber auch eine kurze Strecke. Auch da bemerke ich unter dem Sattel nichts von einer Lahmheit. 

 

Unterwegs tauschen wir dann die Jungs: ich führe den Senior, Claudia sitzt auf Willi. Nach 1,5 Stunden kommen wir wieder am Stall an. 

 

Leider ist die Schwellung nicht zurück gegangen. Da das am Karpalgelenk mit seinen vielen kleineren Knöchelchen ja schnell heikel werden kann, informiere ich schon mal den Tierarzt und werde mich morgen bei ihm zwecks eines Termins melden. 

05.05.2023

 

Gerret informiert mich am Vormittag telefonisch, daß Willis Schwellung noch immer vorhanden ist. Also rufe ich beim Tierarzt an, der netterweise gleich vorbei kommen kann. Das Vorstellen an der Hand ist zunächst negativ, nach der Beugeprobe könnte man jedoch eine sehr, sehr leichte Lahmheit erkennen. Deshalb wird das Schwarztier am Karpalgelenk rasiert, damit der anschließend durchgeführte Ultraschall besser sichtbar wird. Aber auch der ist zum Glück weitgehend unauffällig. 

 

Die beste Prognose besteht, wenn es sich nur um eine Prellung handeln würde. Das müssen wir eben beobachten. Willi bekommt einen Entzündungshemmer und eine Salbe (Tensolvet) verordnet, darf sich im Paddock und auf der Weide auch frei bewegen, sollte für die nächsten fünf Tage aber Ruhe haben. 

 

Als ich am Nachmittag in der Mittagspause kurz am Stall vorbei schaue und das Karpalgelenk abtaste, hat sich die Schwellung schon deutlich verhärtet. Ich tippe ergo eher auf einen Bluterguß. Da tut leichte Bewegung im Paddock und auf der Weide ja gut, und eine Pause ist nie verkehrt. 

 

Am Abend gebe ich Willi den Entzündungshemmer, den ich ihn auf zweimal geben muß, da die Spritze nur für Pferde bis 600 kg ausgelegt ist. *augenroll* Aber das artige Schwarztier schluckt beide Male artig ab. Das Tensolvet läßt sich aufgrund der Rasur ohnehin gut einreiben. Also, warten wirs mal ab. 

Auf der Weide
Auf der Weide

06.05.2023

 

Am Nachmittag dürfen die Jungs wieder längere Zeit auf der Weide verbringen.

 

Zwischendurch werden sie kurz geputzt, und ich longiere das Mörchen für gut 20 Minuten auf der zwischenzeitlich schön kurz gemähten Reitwiese. Ha, da ist jetzt nix mehr mit Nach-Gras-Hapsen. ;-) Als währenddessen zwei Pferde vom Nachbarhof vorbeiwandern und draußen auch noch der Wegrand gemäht wird, wird er kurz wuschig, läßt sich dann aber wieder einigermaßen konzentriert arbeiten. 

 

Willis vermeindlicher Bluterguß sieht schon etwas weniger groß aus. Eventuell ist da nur der Vater Wunsch des Gedanken, aber er lahmt weiterhin nicht und ist gut drauf. 

Ein Unwetter zieht vorbei.
Ein Unwetter zieht vorbei.

07.05.2023

 

Die Jungs haben Pause. Willis Bluterguß hat sich weiter verflüchtigt. 

 

Am Nachmittag nehmen wir unser aktuelles Projekt in Angriff: den Bau eines zeitgesteuerten Weidezugangs ohne Strom. Der funzt folgendermaßen: an einen in einem Eimer festbetonierten Alustab werden Isolatoren und ein Hühnerklappenmotor befestigt. An einem zweiten in einem Eimer festbetonierten Alustab werden zwei Flexibänder angeschraubt. Sobald der Hühnerklappenmotos zwei Splinte nach oben heraus zieht und die E-Seile frei gibt, werden die Flexibänder automatisch eingezogen und die Weide somit zugänglich gemacht. Die Alustäbe haben wir ja vor einiger Zeit schon betoniert, heute gehts ans Festschrauben der Utensilien. Ganz fertig werden wir nicht, aber es schaut schon mal gut aus. ;-) 

 

Während wir beschäftigt sind, zieht ein schweres Gewitter in Sichtweite mit viel Gegrummel an uns vorbei. Andernorts stehen Straßen unter Wasser - bei uns bleibts trocken. 

09.05.2023

 

Claudia macht mit dem Mörchen 20 Minuten Handarbeit. 

 

Willi bekommt am Abend das letzte Mal den Entzündungshemmer. 

 

Der Hühnerklappenmotor mit Splint
Der Hühnerklappenmotor mit Splint

10.05.2023

 

Am Abend basteln Gerret und ich den zeitgesteuerten Weidezugang fertig und nehmen ihn gleich in Betrieb. Morgen um 15 Uhr sollte er automatisch den Zugang zu Weide Nr. 5 freigeben. 

 

Die Seile stehen extra unter Strom, damit der Herr Sicherheitsbeauftragte Amor nicht auf komische Ideen kommt. Ich hoffe, das paßt. ;-) 

 

Anschließend gehen Sarah mit Amor und ich mit Willi noch eine halbe Stunde spazieren. 

 

Willis Karpalgelenk sieht wieder komplett normal aus. Ich schmiere es ein letztes Mal mit Tensolvet ein. 

Endlich wieder im Sattel!
Endlich wieder im Sattel!

11.05.2023

 

Um 13 Uhr hat es heute *pieps* und *click* gemacht: das automatische Weidetor hat seine E-Seile schnappen lassen und den Zugang zu Weide Nr. 5 frei gegeben. Perfekt! Die Jungs brauchen allerdings eine halbe Stunde, bis sie gesehen haben, daß sie auf die Weide können. Ich denke aber, daß sie das aufgrund des akustischen Signals relativ schnell heraus haben werden. 

 

Juhu, endlich steige ich am Abend mal wieder in den Sattel. Der Schwarze ist sehr munter und stiefelt gleich in einem zügigeren Tempo als sonst los. Auch das Tempo im Trab ist höher als sonst. Als wir an unserer Galoppstrecke ankommen, bietet er von alleine Galopp an. Aha! Ich nehme an, und so galöppeln wir eine für unsere Verhältnisse ziemlich lange Strecke - und ich muß Willi kein einziges Mal sagen, daß ich gerne weitergaloppieren möchte! DAS hatten wir auch noch nie. Toll! 

 

Nach einer Verschnaufspause am langen Zügel baue ich dann die Seitengänge ein - bergauf. Ok, ja, das ist ein wenig fies. ;-) Aber da der Schwarze so viel Energie zu haben scheint, kann er diese ja dann auch ein wenig in Pferde-Pilates umsetzen. Allerdings fühlt sich das heute etwas steifer als erwartet an. 

 

Als wir an eine Kreuzung kommen, die Richtung Grüne Hütte abzweigt ergibt sich die selbsterfüllende Prophezeiung: ich denke nur kurz daran, daß wir ja dort wieder mit Amor und Gerret auf halber Strecke verabredet sind, Willi in die Richtung ja ohnehin immer gerne "zieht" und er vielleicht aus losfetzen könnte... Da galoppierts fröhlich nach einem "*Wieher* Wir kommen!" unter mir los. Ich sitze tief im Sattel und pariere wieder durch - so geht das halt nicht. Es gibt einen Klaps, und dann gehts am hingegebenen Zügel zu Willis Ziel. An der Grünen Hütte kommen wir fast zeitgleich mit Gerret und Amor an und bummeln dann wieder nach Hause. 

*schmatz*
*schmatz*

12.05.2023

 

Ich habe heute frei uns ziehe am Vormittag mit beiden Jungs los ins Gelände. Okeeee, die Energie vom Schwarzen scheint gestern verpufft zu sein. Ich muß ihn ein wenig daran erinnern, daß er gestern doch auch zügiger unterwegs war. 

 

Am Waldrand angekommen gehts auf unsere heutige Trabstrecke. Ich habe mir vorgenommen, die Trabeinheiten in Zukunft etwas deutlicher auszuweiten. Gemeinsam mit dem Mörchen traben wir heute in mehr als 16 Minuten 3 km am Stück, zwischendrin gibts eine Galoppreprise von immerhin 400 m in 2 Minuten. Eine tolle Leistung von beiden! 

 

Anschließend gibts den Zügel lang. Wir müssen einen Bagger und großen Lkw passieren, dann gehts Richtung Heimat durchs Dorf.

 

Am Nachmittag bekommen die Herren mal wieder die Hufe schön. Bei Amor ist wie immer alles in Ordnung, Willi hat mehr Material drauf als sonst. Sehr schön! Er hat allerdings hinten links auch eine Einblutung an der Außenkante des Hufes. Lt. Hufpfleger resultiert das aus einem Vorfall vor gut einem Jahr.  

Michael Jung auf fischerChipmunk FRH
Michael Jung auf fischerChipmunk FRH

13.05.2023

 

Heute gucken wir mal richtiges Reiten. ;-) 

 

Vielseitigkeitsreiten ist für mich so ziemlich das höchste Level, das man erreichen kann. Denn vor allem in der Geländeprüfung zeigt sich dann, ob wirklich alles "sitzt" - im wahrsten Sinne des Wortes. Deshalb fahren wir heute auf die schwäbische Alb nach Marbach, wo heute die CCI4*-Geländeprüfung auf dem Plan steht. 

 

Wir sind recht früh vor Ort, bekommen einen guten Parkplatz und bummeln bei zwar bedecktem, aber trockenen Himmel über den Parcours. Die erste Prüfung läuft bereits, so daß wir uns gut orientieren können. Vor allem aber wollen wir natürlich das heutige Highlight sehen, den rund 3.650 m langen CCI4*-S-Parcours, der mit 35 Sprüngen in 570 m/min. zu durchreiten ist. 

 

Schön oll mit so einem kurzen Hals und sooo langen Beinen... ;-)
Schön oll mit so einem kurzen Hals und sooo langen Beinen... ;-)

Mir nötigt das unheimlichen Respekt ab: Respekt vor den top-trainierten Pferden und Reitern und ihrem Mut, auch Sprünge, von denen man vorher gar nicht sieht, wie tief es direkt dahinter abwärts geht, zu nehmen. Wieviel Vertrauen muß es da zwischen Pferd und Reiter geben! Wir haben jedenfalls einen tollen Tag und sind begeistert. 

 

Bevor wir wieder nach Hause fahren, schauen wir natürlich noch beim Nachwuchs vorbei, der sich gerade mit den Mutterstuten auf den großen Weiden dort tummelt und somit beste Aufwuchsbedingungen hat. 

 

Schön wars! 

14.05.2023

 

Leider fällt der heute von Sarah und Claudia mit beiden Jungs geplante längere Ausritt krankheitsbedingt aus. So geht nur Sarah mit Amor eine nette Runde ins Gelände. 

 

Am Abend gebe ich unserer potentiellen neuen Reitbeteiligung, der Nachfolgerin von Vanessa, die uns leider verläßt, eine Reitstunde auf Willi.

Am Stall
Am Stall

15.05.2023

 

Morgens machen Gerret und unsere neue Reitbeteiligung den Stall und gehen anschließend mit Willi und Amor eine Stunde spazieren. 

 

Am frühen Abend gehen Sarah auf Amor und ich auf Willi dann noch auf die Reitwiese. Nach dem obligatorischen Aufwärmen an der Hand lasse ich Willi sich am hingegebenen Zügel aufwärmen. Öhm, ja, der Weidebauch macht sich bemerkbar. Willi ist etwas träge, läßt sich dann aber zu einem hübschen Trab motivieren. Zum Wachwerden baue ich auch gleich mal ein paar kurze Galoppsprünge auf jeder Hand ein. 

 

So aufgewärmt frage ich ein wenig halbe Tritte ab. Die könnten zwar energischer sein, aber wir sind ja noch ganz am Anfang. Ergo: locker sitzen, das Pferd vor sich behalten, aufnehmen, leicht touchieren, ein wenig schnalzen und abwarten. Paßt. 

 

Als ich Willi hieraus antraben lasse, fühlt sich das für ein paar wenige Meter GENIAL an: in Selbsthaltung trabt er vorwärts, ganz leicht in der Hand, in toller Haltung, mit energischer Hinterhand. Das macht süchtig. :-) Dafür gibts eine kurze Pause am hingegebenen Zügel. Anschließend gehts noch an die Seitengänge. Linke Hand sind nun auch Schulterherein und Travers im Trab schon gar kein Problem mehr. Rechte Hand sieht das noch ein wenig anders aus. Aber egal: ich bin supi zufrieden, lasse den Schwarzen aus einer Ecke heraus rechte Hand nochmals schön geschlossen angaloppieren und mache dann Schluß. 

 

Auch bei Sarah und Amor sieht das alles sehr harmonisch aus, was ich so aus den Augenwinkeln immer wieder sehe. 

 

Die Jungs haben das mit dem sich automatisch öffnenden Weidetor noch nicht so recht begriffen. Teilweise dauert es bis zu zwei Stunden, bis sie entdecken, daß sie ja eigentlich schon ab 13 Uhr auf die Weide entschwinden könnten. Da die Wahrscheinlichkeit am Vormittag größer ist, daß sie einmal den Trailweg hinauf wandern, stelle ich die Zeit ab morgen auf 11 Uhr ein. Schließlich sollten sie nächste Woche dann schon den ganzen Tag auf der Weide verbringen dürfen. 

Mittagspausenausritt
Mittagspausenausritt

17.05.2023

 

In der Mittagspause gehts heute mal wieder eine Runde mit dem Schwarztier ins Gelände. Ich freue mich riesig, wie munter und fit Willi zwischenzeitlich ist. 

 

Wir träbeln recht lange und gehen dann zu vielen, vielen Trab-Galopp-Übergängen über - allerdings dem Umstand geschuldet, daß Linksgalopp heute irgendwie mal wieder ausverkauft ist. Das ist ein Thema, das wir mal nachhaltig angehen müssen: in der Halle oder auf dem Platz ist das gar kein Problem, im Gelände tut er sich linke Hand unheimlich schwer. Durch die vielen Galopp-Übergänge wird er allerdings auch recht wuschig und noch munterer als ohnehin schon, so daß ich es dann - zumal schon auf dem Heimweg ;-) - dann auch gut sein lasse. 

 

Wieder am Stall werden wir von Amor auf der Weide begrüßt. 

 

Die Jungs haben heute recht schnell gesehen, daß die Weide sich um 11 Uhr geöffnet hat. Ich bin gespannt, wie sich das die nächstenTage entwickelt. 

Start in die 24-Stunden-Weidesaison!
Start in die 24-Stunden-Weidesaison!
Amor während der Handarbeits-Einheit
Amor während der Handarbeits-Einheit

18.05.2023

 

Um 7 Uhr fahre ich bei frischen 4° zum Stall. Aber gut, für die nächsten Tage ist nun endlich viel Sonnenschein mit frühlingshaften Temperaturen angesagt. 

 

Ich habe mich dazu entschlossen, die Jungs ab heute für 24 Stunden auf die Weide zu lassen. Durch den vielen Regen dieses Frühjahr mit den doch sehr moderaten Temperaturen haben wir einen so großen und guten Aufwuchs, daß es ansonsten schwierig wird, alles zügig zu beweiden. Also lasse ich heute morgen den automatischen Weidezugang schon um 7.15 Uhr aufschnappen und einen fröhlichen Willi auf die Weide entfleuchen. ;-) 

 

Mit der Stallarbeit werde ich gerade pünktlich fertig, als der Senior sein Frühstück beendet hat. Nach einer ausgiebigen Enthaarung (er hat noch deutlich mehr Winterfell als Willi drauf) gehts zur heutigen Trainingseinheit Handarbeit auf die Reitwiese. 

 

Wir beginnen mit Antreten und Geschlossenem Stehen. Letzteres klappt gleich vom Fleck weg sehr gut, da bin ich doch tatsächlich etwas überrascht. Vielleicht ist da nun der Groschen gefallen. Ich muß nur noch selten einen Hinterfuß etwas heranholen. Daraus gehen wir zum Übertretenlassen über, was linke Hand etwas hakt, rechte Hand jedoch sehr flüssig gelingt. Ich gehe nochmals auf die linke Hand und unterstütze durch leichte Aufwärts-Arrets am äußeren Zügel, was Amor gut umsetzen kann. 

 

Dann stehen die Seitengänge an. Linke Hand frage ich zunächst etwas Schultervor ab, gehe dann aus Volten ins Schulterherein: Amor biegt sich schön, was an den in den Bahnmitte gerichteten Hufspitzen der Vorderbeine zu sehen ist. Rechte Hand tut er sich sehr, sehr schwer, schiebt nach vorne und drückt auf die Hand. Wir gehen deshalb auf eine große Volte, wo ich ihn zunächst zu einem sehr, sehr meditativen Schritt auffordere, also sehr, sehr langsam, Schritt für Schritt. Dabei kann er sich besser konzentrieren und aufpassen, was ich von ihm möchte, ohne sich gleich zu entziehen. Ich wechsle nach außen und führe ihn so auf der Volte rechte Hand im Travers rechts. Als das gut gelingt, wenden wir auf die Mittellinie im Travers rechts ab, gehen zur Entspannung aber auch immer wieder alle paar Meter auf eine Linksvolte. So fällt es Amor leichter, die festgehaltene linke Körperhälfte loszulassen. Zum Abschluß frage ich auf beiden Händen halbe Tritte ab: Amor diagonalisiert. :-) Schön hat er das gemacht! 

Feiertags-Familienausfahrt mit Handpferd
Feiertags-Familienausfahrt mit Handpferd

Am Nachmittag bekommen wir Besuch von Sabine und klönen im Gärtchen bei Kaffee und lecker Apfelkuchen. 

 

Anschließend steht noch eine stark einstündige Ausfahrt mit dem Schwarzen auf dem Programm, bei der auch das Mörchen wieder mit von der Partie ist. Ich staune immer wieder, wie sehr sich auch seine Fitness nochmals verbessert hat und wie gut er in Schritt und Trab neben der Kutsche mitläuft. Natürlich futtert er sich da hin und wieder auch mal den Weg frei - wenn einem das Grün schon in Maulhöhe entgegen wächst. ;-) 

 

Willi macht seine Sache trotz längerer Fahr-Pause souverän. Gerret übt unterwegs auch Schritt-Trab-Übergänge, die noch etwas geschmeidiger ablaufen könnten. 

 

Ansonsten genießen wir das herrliche Wetter mit einem blauen Himmel und Sonnenschein und sind einfach froh, daß wir das haben, was wir haben. ❤️

20.05.2023

 

Wir haben für beide Jungs eine neue personal Trainerin als Ersatz für Vanessa gefunden. Ab sofort wird uns eine weitere Sarah bei der Bespaßung der Jungs unterstützen. Gemeinsam mit Claudia auf Amor geht sie heute erstmals auf Willi eine starke Stunde ins Gelände. Da das Bauchgefühl bei beiden Mädels gut ist, wird auch getrabt und galoppiert, aber auch abgesessen und durch den Wald spaziert. Pferde und Mädels sind zufrieden. Sehr schön! :-) 

Am Parkplatz
Am Parkplatz

21.05.2023

 

Heute holen Birgit, Lea und ich gemeinsam mit Artali, Milo und Willi in Begleitung von Gerret unseren Ausflug in den Schwetzinger Wald nach, der demletzt aufgrund Regen ins Wasser gefallen ist. 

 

Gerrets Fahrrad haben wir bereits am Freitag im Pferdeanhänger festgebunden und ich habe am gestrigen Abend schon Willis Equipment im Auto verstaut, so daß wir heute Morgen nur kurz die Stallarbeit erledigen und den Schwarzen putzen müssen. Dann gehts auf in die Schwetzinger Hardt. 

 

Die Schwetzinger Hardt, auch Hockenheimer Hardt genannt, ist ein Waldgebiet im Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg. Wir haben den Tipp, daß sich dort ein wunderbares Reitgebiet befindet, im Internet gefunden. Es soll endlose Sandwege und tolle Trampelpfade geben, so daß auch kein Hufschutz notwendig ist. Ergo sind wir heute alle barhuf unterwegs. An unserem Treffpunkt, einem tollen Parkplatz, finden alle drei Gespanne Platz. Um 10 Uhr ist Abritt. Wir führen die ersten 300 m und steigen erst an einem Holzstapel auf. Noch ein kleines Stück: dann sind wir schon auf besagten Sandwegen. Wow, und die sind mal richtig, richtig toll! Sowas gibts bei uns zu Hause ja überhaupt nicht. Allerdings muß ich einschränken: das Geläuf ist absolut barhuftauglich, allerdings auch recht tief. Deshalb schauen wir nach den ersten Kilometern, daß wir auch immer wieder auf festere Trampelpfade ausweichen, um die Sehnen der Pferde nicht zu überanspruchen, da diese das ja gar nicht gewohnt sind. 

Auf in die Schwetzinger Hardt
Auf in die Schwetzinger Hardt

Unterwegs treffen wir immer wieder mal auf den besten aller Ehemänner, der uns so einige hübsche Bilder beschert. Direkt begleiten kann er uns aufgrund der tiefen Sandwege mit dem Rad allerdings nicht. 

 

So drehen wir eine große Runde durch den Wald, träbeln auch mal längere Strecken und vergessen über die ganze Begeisterung hinweg sogar, doch auch mal zu galoppieren. Als wir das bemerken und gerade mal angaloppiert ist, ist der Weg allerdings schon wieder zu Ende. *grins* Aber egal: wir haben jede Menge Spaß. 

 

Die Pferde kommen barhuf wunderbar zurecht. Der Schwarze legt ein gutes Tempo vor und trabt auch zügig vorwärts. Oft übernimmt er hierbei auch mal die Tête, hält ansonsten sehr gut mit Artali Schritt, Milo folgt. 

 

Nach stark zwei Stunden machen wir an einem schönen Grasweg halt, steigen ab und lassen die Jungs 20 Minuten grasen. Um die nächste Ecke sind wir mit Gerret an einer Schutzhütte verabredet. Dort binden wir die Pferde an Bäumen an, setzen uns ins schattige Hüttchen und vespern. 

 

Tolle Trampelpfade
Tolle Trampelpfade

Nach einer guten Stunde Pause klettern wir wieder auf die erholten Ponys und gehen die letzten 1,5 Stunden an. Wir durchqueren ein wunderschönes Biotop, müssen uns dann allerdings etwas mit der nicht mehr nachvollziehbaren Routenführung auf Outdooractive herumschlagen. So gehts einige Male hin und her - aber: egal! Das Gelände und der Wald sind so abwechslungsreich und wunderschön, daß das überhaupt nicht tragisch ist. 

 

Auf unserem Weg zurück zum Parkplatz haben wir auch einige querliegende Baumstämme zu überwinden, was den Pferden sichtlich Spaß macht. :-) 

 

Nach fünf Stunden, knapp 19 km und einer reinen Reitzeit von drei Stunden und 40 Minuten kommen wir wieder am Parkplatz an. Selbstverständlich wird auf den letzten 500 m abgesessen, der Sattelgurt gelockert und die Pferde geführt. 

 

Was für ein wunderschöner Tag! Das ist jederzeit eine Wiederholung wert! 

 

Die Heimfahrt verläuft problemlos. Zu Hause wuselt der Schwarze sofort zu Amor auf die Weide. Morgen hat er sich einen Tag Pause verdient. 

22.05.2023

 

Am Nachmittag holt Gerret mal wieder den Rasenmäher hervor uns mäht unser Gärtchen. Danach sitzen wir noch gemütlich im selbigen und grillen. 

 

Die Pferde haben sich zwischenzeitlich an den 24-Stunden-Weidezugang gewöhnt - und zwar insoweit, als sie auch immer wieder für längere Pausen zum Stall kommen und dort dösen. Hinsichtlich einer etwaigen Gewichtszunahme (weniger bei Amor, der das vertragen kann, aber vielmehr beim Schwarzen) habe ich mir bislang unbegründet Gedanken gemacht. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt, wenn sie auf die nächste, voll im Gras stehende Weide wechseln. 

23.05.2023

 

Claudia auf Amor und Sarah N. auf Willi gehen am Abend 1,5 Stunden ins Gelände. Willi hat währenddessen Nasenbluten. Allerdings nur ganz kurz. Trotzdem gehen sie anschließend nur noch Schritt und nach Hause. Dort ist nichts mehr festzustellen. 

 

Ab heute haben die Pferde Zugang zur Trailwegerweiterung, die voll im hohen Gras steht. 

24.05.2023

 

Am Abend gehe ich mit dem Schwarztier eine Dreiviertelstunde auf die Reitwiese. Trotz 24 Stunden Weidezugang und nun auch noch sehr hochgewachsenem Gras hat Willi keinen Grasbauch, der Sattelgurt läßt sich wie immer mit der üblichen Anzahl Löcher schließen. 

 

Nach etwas Handarbeit lasse ich ihn wie immer am hingegebenen Zügel viele Hufschlagfiguren gehen und achte auf Stellung, die ich über den Sitz einfordere. Das klappt sehr gut. Die erste Trabphase ist kurz etwas behäbig, dann wird er munter, läßt los, gibt schön im Genick nach und groovt schön durch die Wendungen. Ich baue auch gleich immer wieder ein paar Galoppsprünge ein, weil ihn das immer schön locker macht. Hier ist jetzt auch schon spürbar, wie er sich selbst besser aufnimmt. :-)

 

Nach einer Verschnaufspause gehts ans Schulterherein. Mmmh. Linke Hand funktioniert das wie immer ganz leicht und ohne großen Aufwand. Rechte Hand klemmt es heute deutlich. Ich bleibe beharrlich dran, zirkle viel mit ihm umher. Zwischendurch gehe ich immer mal kurz zur Entlastung auf die andere Hand, setze dann wieder neu an. Erst, wenn ich das Gefühl habe, daß Willi tatsächlich auch selbständig in Stellung und Biegung bleiben kann, setze ich wieder zum Schulterherein an, bleibe notfalls auch mal nur im Schultervor. Nachdem das einigermaßen gut geklappt hat, probiere ich es auf beiden Händen dann auch noch im Trab. Mit selben Ergebnis: links locker-flockig, rechts klemmt es wieder. Nun gut, man kann nicht ständig alles haben. Als Willi rechts für einige wenige Tritte schön getrabt ist, steige ich deshalb auch gleich ab und lobe. 

 

Anschließend gebe ich Sarah D. auf Amor noch eine Reitstunde.

Die erste Dusche des Jahres!
Die erste Dusche des Jahres!

26.05.2023

 

Weide Nr. 5 ist nun abgegrast, weshalb die Pferde ab heute Morgen Zugang zu Weide Nr. 1 haben. Der Trailweg wurde auch schon gut heruntergefressen. 

 

Durch den Weidezugang ad lib reduziert sich die Stallarbeit nochmals deutlich. 

 

Am späten Nachmittag gehe ich mit Willi eine starke Stunde ins Gelände. Wir träbeln einige kurze Strecken und üben auch einfach Galopp-Wechsel. Nachdem ich vor einiger Zeit angefangen habe, Willi auf ein Signal am äußeren, leicht zurückgenommenen Schenkel in den Galopp einspringen zu lassen, gelingt heute sogar der Linksgalopp vom Fleck weg. :-) 

 

Wieder zu Hause am Stall gibts für den leicht verschwitzten Schwarzen dann auch die erste Dusche des Jahres, die er gleich sichtlich genießt. 

Pfingstausfahrt
Pfingstausfahrt

28.05.2023

 

Wir starten am späten Vormittag zu einer stark zweistündigen Ausfahrt. Das Mörchen begleitet uns als Handpferd. 

 

Zuerst gehts heute mal durchs Dorf, dann am Waldrand entlang. Leider sind mehrere Wege, die wir eigentlich entlang fahren wollten, noch für Waldarbeiten gesperrt, aber das macht nichts. Wir fahren trotzdem durch den wunderherrlich grünen und angenehm kühlen Wald. Während Willi vor der Kutsche ordentlich Kalorien verbrennt, futtert das Haferschlinger sich den Weg mittels ihm direkt ins Maul wachsende Äste und Blätter frei. ;-) Wir traben auch einige Male und sind so 11,5 km unterwegs, die uns heute auch am Rittnerhof vorbei führen. Mit 5 km/h haben wir auch einen sehr guten Durchschnitt. 

 

Für den Schwarzen gibts anschließend wieder eine Dusche, bevor er auf der Weide umfällt - und sich wälzt. :-) 

 

Am Abend darf er dann nochmals ran. Aber wenn man als Pferd 24 Stunden auf der Weide verbringen kann, ist das kein Problem, zumal er abends "nur" als Sitzschulungs-Pferd für Sarah N herhalten darf. Das sieht mit den beiden schon sehr schön aus. 

29.05.2023

 

Morgens treffen wir uns wieder um mit Sarah N am Stall.

 

Nach der Stallarbeit mache ich mit dem Mörchen zunächst etwas Handarbeit auf unserer Reitwiese. Auch heute klappt das geschlossene Stehen wieder sehr schön, was dem Senior viel Lob einbringt. Das anschließende Schulterherein, entwickelt aus Volten, klappt linke Hand wieder sehr schön, rechts ist es ausbaufähig, weshalb ich hier etwas nachhaltiger dranbleibe. Amor möchte anfangs hier immer gerne das Beugen des rechten Hinterbeines vermeiden und schiebt deutlich vorwärs. Ich bleibe beharrlich dran, versuche am äußeren Zügel durchzukommen, um nicht innen zu ziehen, und siehe da: es klappt. Prima! Zum Abschluß touchiert Gerret vorsichtig Hinterhand und Kruppe für halbe Tritte. Da sich heute aber noch ein fremdes Pferd mit auf der Wiese befindet und zwischenzeitlich Willi mit Sarah für die nächste Sitzschulung angekommen ist, ist das Mörchen etwas abgelenkt. 

 

Sarah N hat Willi heute mit dem Filzsattel gesattelt. So können wir ihren Sitz nochmals intensiver beleuchten und die Beine locker fallen. Sehr schön! 

Amor nach der Handarbeit
Amor nach der Handarbeit

30.05.2023

 

Abends gehe ich nochmals mit dem Haferschlinger auf die Reitwiese. Wir machen erneut Handarbeit. Das geschlossene Stehen frage ich heute schon gar nicht mehr gesondert ab, denn auch so klappt es sehr oft tadellos. Dafür gehe ich mit Amor nach dem Übertreten gleich an die Seitengänge und entwickle diese aus Volten. Im Schulterherein rechts möchte er wieder sehr viel schieben, weshalb ich ihn überliste und einfach Konterschulterherein  linke Hand verlange. ;-) Manchmal muß man ein wenig um die Ecke denken. ;-) Zum Abschluß gibts eine schöne Lektionenabfolge von Aus-der-Ecke-Kehrt, bei Erreichen des Hufschlags Travers, hieraus Abwenden in eine Traversvolte, zurück zum Hufschlag und weiter im Schulterherein, hieraus wieder in das Aus-der-Ecke-Kehrt usw. 

 

Als Claudia mit Willi auf die Reitwiese zur Reitstunde kommt, entlasse ich das Mörchen zu, Fressen - aber der will gerne weiter arbeiten! :-) Also schicke ich ihn auf jeder Hand auf dem Zirkel freilaufend um mich herum, lasse ihn angaloppieren und rufe ihn mit "Appell!" jeweils zu mir ab. So ein Toller! :-) 

Die Dusche genießen!!!
Die Dusche genießen!!!

31.05.2023

 

Der Mai gibt nun richtig Gas. Heute brennen schon wieder 25° vom wolkenlosen Himmel. Die Pferde trollen den ganzen Tag über die Weide, so daß sie am frühen Abend zunächst etwas träge sind, als Sarah auf Amor und ich auf dem Schwarztier ins Gelände aufbrechen. 

 

Wir sind knapp 1,5 Stunden auf 7,1 km unterwegs, träbeln zwei längere Strecken, galoppieren auch mal und genießen das schöne Sonnenlicht, daß durch die Bäume fällt und alles im Wald grün funkeln läßt.

 

Wieder am Stall gibts eine Dusche für die Rösser.