01.08.2023
Claudia macht mit Willi auf der Reitwiese Handarbeit.
02.08.2023
Während Sarah N am Abend todesmutig trotz aufziehender Regenwolken mit dem Schwarztier eine Runde ins Gelände aufbricht, gehen wir mit dem Mörchen ein wenig grasen. Der Senior ist nach wie vor wieder munter, sieht mir aber immer noch etwas zu sportlich aus. Deshalb wird seine Heucobs-Ration ab sofort nochmals erhöht.
Als es anfängt zu tröpfeln, wandern wir schnell wieder zurück in Richtung Stall. Keine Minute zu spät kommen wir dort an, da bricht schon ein heftiger Schauer los. Gut, daß ich Sarah noch den BW-Poncho mitgegeben habe. So wird zwar der Schwarze ziemlich naß, aber Sarah ist durch den Poncho gut geschützt. ;-)
03.08.2023
Soifzt, also so langsam könnte sich das Regenwetter wirklich wieder verziehen. Es hat ja schon richtig was von Herbst. :-( Auch heute stürmt und regnet es wieder recht auskömmlich. Was ein wenig heikel ist, da wir heute eine 500 kg schwere Ladung an Heucobs für Amor geliefert bekommen. Aber zum Glück erwischen wir eine kurze Regenpause, um alles im Stall zu verstauen.
04.08.2023
Nachdem ich noch immer, und seit dieser Woche nochmals umso schmerzlicher, an der Verstauchung meines Handgelenks vom 15.07.2023 laboriere und gem. Doc sogar mein Diskus (das Pendant zum Meniskus im Knie) gequetscht zu sein scheint, gibts heute nichts weiter zu tun, als Hannes bei der Hufbearbeitung Gesellschaft zu leisten und das geschiente Handgelenk ruhig zu halten.
Dem Mörchen tut die erhöhte Heucobs-Ration augenscheinlich gut.
Am Abend regnet es - mal wieder *augenroll* - heftig. Ich hoffe, daß sich dieses olle Regengebiet nun endlich einmal nachhaltig verzieht.
05.08.2023
Für heute ist endlich einmal wieder Sonnenschein angesagt - bevor morgen das nächste Regenband bei uns ankommt.
Wir nutzen das trockene Wetter und machen mit beiden Jungs eine schöne, knapp zwei-stündige Ausfahrt durch den Wald und über Felder und Wiesen. Willi ist munter und zuckelt nun immer mit mind. 5 km/h im Schritt voran. Amor hält super mit. Heute traben wir auch auf allen möglichen Strecken, die das vom Geläuf her zulassen, recht viel. Allerdings nutzen nicht nur wir das gute Wetterchen: unterwegs treffen wir Jäger, Wanderer, Autos, die Rettungshundestaffel, Jogger und Nordic Walker. Außerdem hat der heftige Wind der letzten Tage doch den ein oder anderen Ast oder sogar Baum ab- bzw. umgerissen. Hin und wieder fahren wir daher heute Slalom.
In einer Stunde und 50 Minuten sind wir so 10,3 km unterwegs, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,6 km/h entspricht. Das ist für unsere Verhältnisse recht ordentlich.
Wieder am Stall entfleucht der Schwarze wieder auf die Weide, während der Senior bei so einer Leistung eine extra Portion Heucobs bekommt.
06.08.2023
Das Mörchen wird am Vormittag trotz miesepetrigem Regenwetter von Sarah N auf der Reitwiese longiert.
Willi macht am Nachmittag mit Claudia ein wenig Freiarbeit.
07.08.2023
Bis zum Abend hat der kräftige Wind alles trocken gepustet. Deshalb steht für Willi heute mal wieder ein wenig Pferde-Pilates in Form von Dressurgereit auf der Reitwiese an. Dort tummeln wir uns eine knappe Dreiviertelstunde.
Er ist heute nicht ganz so im Vorwärts wie noch die letzten beiden Male, aber der Anfang gefällt mir hinsichtlich Stellung und leichter Biegung auf den gebogenen Linien zum Aufwärmen schon mal ganz gut. Nach einer ersten Trabphase frage ich dann im Schritt ab A etwas Schultervor aus der Ecke ab, reite bei B eine Aus-der-Ecke-Kehrt zurück zum Hufschlag und bei A dann wieder auf der anderen Hand Schultervor bis zum E, usw. Gleiches wiederholen wir dann im Travers. Damit das noch ein wenig fluffiger gelingt, gehts anschließend im Trab auf den Zirkel zum Zirkel-Verkleinern und wieder -vergrößern. Najaaa... Das klappt eher leidlich, weil der Schwarze jeweils arg auf der äußeren Schulter klemmt. Und die Hinterhand könnte auch ein wenig aktiver sein. Also gehe ich dann auch noch zu Übergängen Schritt-Trab bis zu Halt-Rückwärts-Trab über, was Willi ein wenig mehr setzt und auch aufmerksamer macht.
Okeee, insgesamt hat das alles schon mal besser geklappt. Aber da wir diesen Sommer nun nicht wirklich am Ball geblieben sind, ist es halt so, daß wir mal wieder ein paar Schritte zurück gehen müssen.
08.08.2023
Da Gerret am Abend gerne etwas spazierengehen möchte und ich ein wenig Kopflüften vom gestrigen Dressurgereit benötige (jaaa, mich knuffelts schon ein wenig, daß wir gerade so steckengeblieben sind), gehts auf dem Schwarzen filzbesattelt einfach für eine starke Stunde ins Gelände. Willi und ich träbeln und galöppeln auch ein wenig, und ich schaue, wie sich Stellung und Biegung einfach so aus dem Sitz heraus reiten lassen - das klappt.
Amor könnte noch immer etwas mehr Substanz auf den Rippen haben. Aber ich denke, das dauert für so ein altes Pferd einfach länger, bis es sich von den Strapazen der Schlundverstopfung, der Kolik und insbesondere dem Klinikbesuch wieder erholt hat.
09.08.2023
Das Schwarztier wird am Vormittag von Sarah N eine halbe Stunde lang longiert.
Während der Haferschlinger sich am späten Nachmittag dann auf Weide Nr. 1 mit frischem grünen Gras den Bauch vollschlagen darf, gehen wir mit dem Schwarzen nochmals auf Kutschtour. Gerret möchte heute endlich einmal die von Durlach nach Stupferich verlaufende Rittnertstraße überqueren und Richtung Hohenwettersbach fahren. Diese Strecke kennt der Schwarze zwar schon unter dem Sattel, vor der Kutsche ist das neu. Aber: wie immer kein Problem für den artigen Willi.
Bevor wir vom Stall aus den Waldrand erreichen, müssen wir an einem Getreidefeld vorbei, auf dem gerade ein riesiger Mähdrescher mit viel Getöse herumfährt. Auch das interessiert Willi nicht, sonderlich.
Wir sind 1,5 Stunden auf starken 8 km unterwegs und fahren nach Durchquerung des Waldes mit viel Trab und einer längeren Galoppstrecke (Willi ist so toll fit!!!) schön zwischen den teilweise schon abgeernteten Feldern hindurch, genießen die Sonne und den tollen Wolkenhimmel und freuen uns, daß wir so eine dunkle Schlecht-Wetter-Front schön umfahren können. Die Pappelallee am Thomashof bildet eine tolle Kulisse. Dort treffen wir auch auf mehrere uns passierende Autos, und auf dem Rückweg ist ohnehin wieder die Rittnertstraße zu queren, an der Willi artig stehen bleibt, bis wir dran sind.
Ich bin meeeega-stolz auf Gerret und Willi! Sie sind mittlerweile ein so toll eingespieltes Team. ❤️
Wir kommen gerade rechtzeitig wieder am Stall an, da bekommen wir doch noch die ersten Regentropfen ab. Willi darf zur Belohnung selbstverständlich zum Mörchen auf Weide Nr. 1, bis wir alles verräumt und die Stallarbeit erledigt haben.
Ab heute Abend haben die Jungs dann Zugang zum abgesteckten ersten Weideteil auf Weide Nr. 3, die immer noch voll in Heu am Halm steht.
10.08.2023
Endlich gibt der Sommer mal wieder Gas. Und Willi und ich in der Mittagspause auch. Wir sind in 1 3/4 Stunden knapp 10 km unterwegs und galoppieren dabei auch oft und viel. Und wieder einmal stelle ich fest, was für ein tolles Gefühl es ist, wenn das Pony galoppiert, weil es galoppieren kann und nicht, weil es muss. :-)
Unterwegs nutze ich in unseren Weg hängende Äste, um mit Willi Slalom zu reiten: und zwar immer schön gestellt und gebogen aus dem Sitz heraus. So kann man auch im Gelände gymnastizieren.
Auf dem Heimweg führe ich auch mal eine längere Passage bergab, krabble aber am Waldrand wieder in den Sattel. Da kommen wir, wie schon auf dem Hinweg, wieder an Getreidefeldern mit dem großen Mähdrescher vorbei. Für Willi kein Problem, selbst, als der quasi von der Seite direkt auf uns zuhält. Ich unterhalte mich noch ein wenig mit unserem Nachbarn, dem die Getreidefelder gehören: durch den Regen der letzten Wochen ist die Ernte nur mäßig. Der Ertrag an Hafer ist fast komplett verschitt gegangen, weil der viele Regen das Getreide umgeknickt hat. Aber im Hinblick auf die Unwetter-Situation in Österreich oder Slowenien ist er dankbar und zufrieden. Tolle Einstellung! 👍
Das Mörchen wird am Abend von Sarah D 45 Minuten dressurmäßig auf der Reitwiese geritten.
11.08.2023
Amor geht am Vormittag mit Sarah N eine knappe Stunde spazieren. Der Schwarze hat dafür heute frei.
Wir machen uns nach einem arbeitssamen Nachmittag mit dem Auffüllen der Wasservorräte und Rasenmähen im Gärtchen einen schönen Abend am Stall, grillen und sitzen laaange am Lagerfeuer und gucken nach Sternschnuppen.
12.08.2023
Am Vormittag geht Claudia mit dem Schwarztier knapp zwei Stunden ins Gelände.
Am Nachmittag möchte Gerret eines unserer Sommerprojekte in Angriff nehmen: die Erweiterung unseres Solarmoduls. Da sich gezeigt hat, daß wir gerade um die Wintersonnenwende und damit die dunkelste Jahreszeit mit der wenigstens Sonneneinstrahlung etwas knäpplich an Solarenergie sind, wird unser Solarmodul um 200 W erweitert. Dazu müssen auf dem Dach neben den bereits vorhandenen Solarplatten erst einmal die Aluschienen zur Befestigung angeschraubt werden. Meine Aufgabe liegt dabei heute Nachmittag darin, den Göttergatten zu beobachten, damit er nicht vom Dach fällt und zu instruieren, wann er bitteschön herunter zu klettern hat, weil ein Gewitter naht. ;-)
Das hat es dann auch in sich: während wir im Gärtchen unter der Pergola den Rest vom Nudelsalat verputzen, geht um uns herum die Welt unter: es schüttet wie aus Kübeln, blitzt und donnert gehörig. Innerhalb von nicht einmal einer Stunde kommen so 27 l/qm herunter. Der Paddock steht sofort unter Wasser - aber das läuft auch umgehend wieder ab. Als wir nach der Stallarbeit unsere Sachen zusammen packen, ist er schon fast wieder trocken. Supi!
13.08.2023
Heute Vormittag bin ich für einen Halbtagesausritt mit Birgit und Artali verabredet. Erstmals mit von der Partie für eine längere Strecke: Amor als Handpferd. Ich bin gespannt, wie das taugt.
Nach dem Gewitter von gestern und der nicht gerade abtrocknenden Nacht ist es heute Morgen wie in einer Waschküche: alles ist klamm und feucht und bäh und schwül. Mir läuft schon bei der morgendlichen Stallarbeit der Schweiß davon...
Da Birgit ja von Langensteinbach aus zu uns stößt, haben wir uns an der Grünen Hütte bei uns im Wald verabredet. Sehr pünktlich treffen wir fünf am verabredeten Zeitpunkt dort zusammen. Ich bin mit meinen beiden Jungs schon ein wenig durch den Wald getrabt, damit wir schön locker und losgelassen sind.
Durch den Rittnertwald gehts über die Rittnertstraße und die hügeligen Gartengebiete Im Geiger und Grünberg zum Bergwald, einem kleinen Waldgebiet zwischen Durlach, Wolfartsweiher und Hohenwettersbach. Leider sind die Wege dort hauptsächlich betoniert, so daß das Geläuf nicht sooo großartig ist. Aber wir werden mit netten Aussichten bis zum Schwarzwald belohnt. Im Bergwald sind viele Wege mit Skulpturen ausgestattet, die wir immer wieder passieren. Amor hält prima mit und erweist sich als sehr, sehr trittsicheres Pferdchen. :-)
Der dort im Wald befindliche Brunnen wurde leider abgestellt, so daß wir keine Möglichkeit haben, die Pferde zu tränken. Allerdings machen wir auf dem Heimweg am Ende der Ochsenstraße eine ausgiebige Pause von fast einer Stunde. Während wir vespern und quasseln, dürfen die Pferde grasen. Als wir uns gerade wieder abrittfertig machen, fallen die ersten Tropfen. Birgit prognostiziert, daß da nichts nach kommt, aber ich ziehe trotzdem lieber mal den vom Schwarzen ohnehin mitgeschleppten BW-Poncho über. Und tatsächlich: da kommt zum Glück nichts mehr.
Heimwärts geht es dann wieder über die Pappelallee. Dort trennen sich Birgit und Artali von uns und reiten ihrer Wege. Wir bummeln über den Thomashof und den Stupfericher Weg ebenso Richtung Heimat.
Nach ziemlich genau vier Stunden kommen wir wieder am Stall an. In einer reinen Reitzeit von drei Stunden haben wir 16 km unter die Hufe genommen. Das ist eine prima Leistung, vor allem mit dem Mörchen! :-)
Die Pferde bekommen jeweils eine ausgiebige Dusche und dürfen dann auf Weide Nr. 1 aufs grische Grün.
14.08.2023
Sarah N macht mit Willi 20 Minuten Handarbeit.
15.08.2023
Auch heute ist es wieder drückend schwül... *schwitz*
Da es abends auf der Reitwiese aber schön schattig ist, gebe ich Claudia mit Amor und Gerret mit Willi eine Unterrichtseinheit an der Longe. Der Senior hat wie immer viel Pep, während Willi zwar etwas gemütlicher, heute aber auch schön dehnungsbereit unterwegs ist.
Anschließend gibts für die Rösser eine kühle Dusche. :-)
16.08.2023
Am späten Nachmittag überquert ein heftiges Gewitter die Pfinzgauranch. Ich komme gerade mit der Bahn von der Arbeit und suche am Bahnhof in einer überdachten Wartestelle Schutz. Über die Stallkamera sehe ich, daß die Jungs ruhig im Stall sehen. Dann reißt die Verbindung ab. Es kommt zu wolkenbruchartigen Regenfällen. Dann setzt auch noch Hagel ein. Ein ca. 2 cm großes Hagelkorn prallt mit solcher Wucht vom Himmel, daß es vom Boden wieder wegspringt und mich noch immer mit viel Schmackes am Kopf trifft. 😳 Autsch! Nach stark 20 Minuten ist das Unwetter vorbei.
Als ich später zum Stall komme, ist Sarah D schon dabei, die Reste zusammen zu kehren: unsere überdachte Pergola im Gärtchen sieht aus wie Schweizer Käse. Soifzt. Aber den Pferden geht es gut, und ansonsten gibts keine Schäden.
Da die Lufttemperatur noch immer recht feucht ist, gehen wir anschließend mit den Pferden nur ein wenig grasen. Der Schwarze macht beim Loslaufen einen etwas miesepetrigen Eindruck, freut sich dann aber sichtlich über das frische Grün, so daß er auf dem Heimweg wieder freudig aus der Wäsche schaut.
17.08.2023
Des beste Ehemann von allen geht heute gleich zum Baumarkt, holt neue Dachplatten, montiert die zerlöcherten von der Pergola und schraubt die neuen gleich drauf. 😍 Zwar hat er sich dabei vermessen, so daß wir noch ein wenig nacharbeiten müssen, aber so bleibt unsere Sitzgelegenheit im Gärtchen wenigstens wieder trocken.
Anschließend gehts mit beiden Rössern noch auf die Reitwiese. Während Gerret mit Amor an der Longe arbeitet, was ihm wirklich sehr schön sogar im ruhigen Galopp gelingt, wärme ich den Schwarzen an der Hand mit Übertretenlassen und Schenkelweichen auf und frage das Schenkelweichen zum Lösen auch anfangs unter dem Sattel ab. In allen Wendungen achte ich schon beim Aufwärmen am langen Zügel darauf, daß ich Willi am äußeren Zügel führe und innen immer wieder gut nachgeben kann. Erstaunlicherweise geht Willi trotz des auch heute wieder schwülen Klimas gut vorwärts und stellt und biegt sich gut am inneren Schenkel.
Ich merke aber schon, daß mir meine neue Reithose heute wieder einen Strich durch die Rechnung macht. Hatte ich ja gehofft, daß der Silikonbesatz durch das Waschen etwas weniger klebrig wird, ist das Gegenteil der Fall: ich sitze im Sattel wie mit Sekundenkleber festgeklebt. So ist kein losgelassener Sitz möglich. 🤬 Also traben wir zunächst mal schön vorwärts, was mir aufgrund meines Sitzes nicht so gut gefällt. Nach einer Pause am hingegebenen Zügel gehts dann ans Schultervor und hieraus ans Schulterherein. Das klappt auf beiden Händen wieder überraschend gut: Willi stellt und biegt sich und bleibt am Sitz, so daß ich auch hier immer wieder innen leicht werden kann.
Nachdem sich hieran viele Halt-Rückwärts- und Schritt-Trab-Übergänge angeschlossen haben, in denen sich das Schwarztier immer weiter aufnimmt und schön anfängt, die Hinterhand zu beugen, probiere ich das Schulterherein auch im Trab: yes! Ich werde übermütig und frage entlang der langen Seite zunächst im Schritt Schulterherein und nach der Hälfte den Wechsel ins Renvers ab. Das klappt auf beiden Händen. Willi fühlt sich sogar noch etwas erhabener an. Dann das gleiche im Trab: da ist er so überrascht, daß er sich vor lauter "Huch!" beim ersten Mal sogar ohne sich festzumachen prima umstellt. Aber man merkt: er ist ganz perplex. 😂 Das gibt jedenfalls viel Lob und Ende.
19.08.2023
Gestern vor 23 Jahren ist das Mörchen ein Teil meines Lebens geworden. Und ich hoffe, daß er das auch noch lange bleibt. ❤️
Die Schwüle hat nun zwar nachgelassen, allerdings haben wir dafür nun Temperaturen mit deutlich über 30 Grad... *ächzt*
Dennoch beschließen wir, am Abend mit Willi vor der Kutsche und mit Amor als Handpferd eine Runde durch den Wald zu drehen. Den Temperaturen geschuldet sind wir heute sehr viel im Schritt unterwegs und traben nur selten, Der alte Haferschlinger ist dabei immens lauffreudig und muß von mir immer wieder mal ausgebremst werden - der könnte dem Schwarzen ja echt beim Ziehen helfen... *grins* Das Schwarztier trägt heute auch erstmals in dieser Saison seine Fliegendecke. Die Biester sind derzeit zwar noch nicht so penetrant wie in früheren Jahren, aber dennoch nervig. In knapp 1,5 Stunden sind wir 7,1 km unterwegs. Dafür gibts anschließend natürlich wieder eine Dusche. Vor allem Willi tut die gut, weil er doch ziemlich geschwitzt hat.
Damit wir unser Dachzelt auch mal wieder nutzen, was sich diesen Sommer bislang leider, leider nur äußerst selten ergeben hat, bleiben wir heute über Nacht am Stall und grillen über dem Lagerfeuer. Da das alles bis zu diesem Zeitpunkt äußerst schweißtreibend ist, gibts dafür auch für uns bei Einbruch der Dämmerung eine Gießkannen-Dusche. 😝
20.08.2023
Die Nacht war ruhig, wir haben sogar bis 07.40 Uhr geschlafen. :-)
Nachdem die Pferde versorgt sind und auch wir gefrühstückt haben, machen wir uns auf zu einer kurzen Wanderung: es geht an die Pfinz zum Plantschen. Die Strecke ist den Pferden wohl bekannt und da sie das ja schon sehr oft gemacht haben, hält sich die Begeisterung auch in Grenzen, als wir endlich im kühlen Naß ankommen. Gerret geht mit Amor per Pedes ins Wasser, ich bleibe auf dem Schwarzen sitzen.
Nach einem ausgiebigen Schluck Wasser machen wir uns daher auch recht schnell wieder auf den Heimweg, denn die Temperaturen steigen schon wieder recht schnell an. Da wir den Talberg wie schon auf dem Hinweg rauf und wieder runter müssen, gibts für die Rösser wieder am Stall angekommen doch nochmals eine Dusche.
Am Abend gucke ich Sarah N mit Willi noch ein wenig bei der Handarbeit über die Schulter. Wir üben Übertretenlassen, Aus-der-Ecke-Kehrt, im Schenkelweichen zurück zum Hufschlag, dort geschlossen halten, dann einige Tritte rückwärts usw. Es wird. :-)
Ebenso heute Abend nehme ich seit langem mal wieder an einem Webinar zu den einfachen und fliegenden Wechseln mit Thomas Ritter (s. www.klassischereitkunst.com) teil. Das Webinar findet jeden Abend diese Woche statt und es gibt viele Tipps. Ich bin schon gespannt.
22.08.2023
Da es mit weit über 30° brütend heiß ist, bespaßt Claudia beide Jungs heute ebenfalls mit Handarbeit. Das ist mit den vielen Fliegen trotz Fliegenspray nicht so ganz einfach, macht aber dennoch Spaß. Vor allem zeigt sich heute einmal, welche Fortschritte Claudia zwischenzeitlich schon gemacht hat. Prima!
Anschließend nehme ich wieder am Webinar zu den einfachen und fliegenden Galoppwechseln teil.
23.08.2023
Auch heute schaue ich wieder beim Webinar "Der Weg zu den einfachen und fliegenden Wechseln" zu. Der Austausch ist toll, auch die vielen Erklärungen. Es gelingt Thomas Ritter perfekt, die einzelnen, für einen fliegenden Wechsel letzten Endes notwendigen Details vollständig auseinander zu nehmen, damit man die Grundlagen zunächst in Schritt und Trab erarbeiten kann:
Aus der Ecke auf die Mittellinie, Anhalten, ganzer Travers, damit das Pferd umlastet, Anreiten im Travers neue Hand, in der nächsten Ecke in die neue Bewegungsrichtung. Tolle Übung!
24.08.2023
Reit-, aber nicht pferdefrei: heute besuchen wir die Messe Eurocheval in Offenburg.
Wie schon im letzten Jahr ist das Aussteller-Feld ziemlich geschrumpft. Es sind die üblichen Kruscht- und Billig-Stände vorhanden, die Qualität läßt oft zu wünschen übrig. Da freut es mich umso mehr, daß zumindest Herr und Frau Seiler von Lookri-Reithosen (s. www.lookri.de) - leider vermutlich auch das letzte Mal - da sind, damit ich eine neue Reithose bei ihnen kaufen kann. Die Beratung ist wie immer top und so habe ich endlich eine Reithose fürs Gelände und für Wanderritte mit Cargo-Taschen auf den Oberschenkeln.
Ansonsten schauen wir uns natürlich die Vorführungen im Holzrücken der Familie Schnoebelen mit ihren Comtois-Pferden an und entdecken eine Pferderasse, die wir noch nicht kannten: das Burgdorfer Pferd, ein Mix aus Ardenner und Freiberger (s. www.burgdorferpferd.ch). Eine durchaus interessante Mischung. Ansonsten fallen uns noch die Mulis auf, die unter dem Sattel und vor der Kutsche, sowie auch als Packpferd vorgestellt werden. Der Bub vor der Kutsche: da kann sich so manches Warmblut was abschneiden! :-)
Fazit: was sich im letzten Jahr schon angekündigt hat, zeigt sich erneut: die Zeiten der Eurocheval als Qualitätsmesse sind vorbei. Wer sich intensiv über etwas Spezielles informieren möchte, ist hier fehl am Platz. Sie taugt allenfalls noch zum Schlendern und Treffen mit anderen Pferdeleuten und um Kontakte zu knüpfen. Insbesondere beim Essen wird man schwer über den Tisch gezogen (z. B. 12,50 EUR für einen "Pulled Pork-Burger", auf dem sich neben einer irrsinnigen Menge Krautsalat ein winziges Etwas Fleisch befindet).
Sarah macht am Abend mit dem Mörchen ein wenig Handarbeit.
Ich schaue am Abend wieder beim Galoppwechsel-Webinar zu, bei dem heute Videos besprochen werden.
25.08.2023
Endlich komme ich mal wieder in den Sattel. Am Abend bleibt es trocken. Während Gerret letzte Hand an das Dach unserer Pergola im Gärtchen legt und die neuen Trapezbleche festschraubt, gehe ich mit Willi auf die Reitwiese.
Das Aufwärmen an der Hand mit Übertreten läßt sich gut an. Auch die großen Wendungen unter dem Sattel am hingegebenen Zügel aus dem Sitz heraus gefallen mir gut. Dann baue ich die Übung aus dem Galoppwechsel-Webinar im Schritt ein: in Schlangenlinien durch die ganze Bahn in drei oder vier Bögen, in jedem Bogen wird zusätzlich eine Volte geritten. Ich merke gleich, wie gut diese Übung ist, um dem Schwarzen besser stellen und biegen zu können. Im Trab wird das allerdings sofort knifflig: Willi fehlt etwas das Go, weshalb ich erst einmal ganze Bahn bzw. eine große Acht mit mehreren Wechseln durch die ganze Bahn abfrage. Allerdings geht ihm auch dann, als das Motörchen der Hinterhand leidlich "on" ist, in den Volten allzu gerne der Sprit aus. Die Übung hat es also wirklich in sich.
Da mir insgesamt etwas die Reaktionsfreude beim Schwarztier fehlt, verlegen wir uns letzten Ende heute auf dieses Thema: Antraben und zwar jetzt und gleich und nicht erst mit zwei, drei Überlegungsschritten. Willi ist zwar überrascht ob meiner dann doch sehr konsequenten Forderungen, mag sich aber nicht wirklich anstrengen. Mmmh. Das kenne ich so nicht von ihm. Es ist heute mit 25° und einem frischen Wind auch wirklich nicht sooo sonderlich warm, zumal die Reitwiese am Abend ja schon gut im Schatten liegt. Da werden wir also die nächsten Male vermehrt dran bleiben.
26.08.2023
Am Nachmittag unternehmen wir mit dem Schwarztier eine kapp zweistündige Ausfahrt, auf der uns Amor auch mal wieder als Handpferd begleitet. Das Wetter ist prima, noch warm, aber nicht heiß, es weht ein leichtes Lüftchen, es ist bewölkt.
Wir traben einige längere Strecke und üben die halben Paraden.
Als wir auf der Pappellallee in Richtung Thomashof unterwegs sind, werden wir von einem frischgebackenen Brautpaar zum Fotoshooting akquiriert. ;-) Die Braut hätte gerne ein paar Bilder mit Pferd. Zunächst darf Amor neben dem Brautpaar nett aus der Wäsche schauen, dann stellen sie sich noch neben Willi. Ich hoffe, ich bekomme zu gegebener Zeit ein paar Bilder davon.
Insgesamt sind wir heute wieder 10 km unterwegs. Und etwas ist neu: Willi toppt die 5 km/h-Grenze deutlich. Er hält es zwar noch nicht konstant durch, läuft aber immer öfter von alleine schon bis zu 5,3 km/h. Mein kleines Kraftpaket! :-)
27.08.2023
Sarah N geht mit dem Schwarztier am Vormittag eine Stunde ins Gelände.
Am Abend ist dann das Mörchen mit der Bespaßung dran. Während Willi seine Kaumuskeln trainiert und feststellt, daß die Reitwiese auch mal zur ernährungspsychologischen Entspannung, nämlich zum Grasen, dienen kann, gebe ich Gerret eine Unterrichtseinheit im Longieren mit dem Senior.
Während ich die Quadratvolte mit den acht Dualgassen aufbaue, führt Gerret Amor durchs Viereck. Dann gehts ans Aufwärmen mit vielen wandernden Volten entlang des Hufschlags. Einmal muß ich den verfressenen Haflinger kurz übernehmen, da er allzu gern nach Gras hapst. Allerdings: hänge ich am anderen Ende der Longe, reicht das schon als Marker. ;-) Dann können wir gesittet arbeiten.
Wir schauen uns intensiv die Handwechsel an (Peitsche hinter dem Rücken in die neue Hand wechseln, kurz Longe und Peitsche in einer Hand halten, während die andere die Longe nachfasst und so das Pferd zum Handwechsel, ein Durch-den-Zirkel-Wechseln, auffordert, die Longe durch die neue Führhand gleiten lassen, gleichzeitig in der anderen Hand loslassen und die Peitsche wieder in die richtige Position bringen), damit diese fließend gelingen. Ebenso wichtig: jede Ecke des Vierecks ist eine 1/4-Wendung und muß als solche auch aktiv longiert werden. Dann wechseln wir in die Quadratvolte. Dort läßt sich Amor immer besser zur konzentrierten Mitarbeit anleiten und stellt sich schön auf einen Peitschenhinweis auf die Schulter mit leichtem Annehmen und Nachgeben an der Longe. Das klappt dann letzten Endes auch im Trab. Eine schöne, ruhige Arbeitseinheit von den beiden!
28.08.2023
Während Gerret Amor heute auf eigene Faust an der Longe bespaßt, bewege ich Willi in einer ruhigen Einheit unter dem Sattel auf der Reitwiese.
Nach anfangs vielen großen gebogenen Linien baue ich schon beim Aufwärmen die Schlangenlinien mit Volten ein. Das ist wirklich eine einfache, aber gleichzeitig so intensive und aufzeigende Übung, wo es hakt.
Beim Schwarzen scheint es allerdings derzeit auch anderweitig zu haken, denn er tut sich nach wie vor schwer, im Genick locker nachzugeben. Auch Stellung und Biegung waren schon mal besser. Gut, daß ich die Osteo für gleich nach ihrem Urlaub einbestellt habe.
So bleibt es heute weitgehend beim lockeren Vorwärts, wobei der Trab energischer sein könnte. Insoweit vermute ich, daß die Problematik eher aus der Hinterhand kommt, da auch der Galopp etwas verhalten ist. Willis Reaktivität wird allerdings durch viele Rückwärts-Schritt-, Schritt-Trab- und Trab-Galopp-Übergänge besser.
Danach gibts für die Jungs Knabbereien auf der Weide. Gerret hat den Mirabellenbusch geschnitten.
29.08.2023
Claudia macht mit Willi heute eine halbe Stunde Handarbeit auf der Reitwiese.
Währenddessen gehen Gerret und ich mit dem Mörchen etwas spazieren und lassen ihn dabei grasen.
30.08.2023
Endlich mal wieder ein Mittagspausenausritt. Außerdem freue ich mich, mal wieder mit Willi alleine im Gelände unterwegs zu sein.
Heute kommt meine neue Reithose von Lookri erstmals zum Einsatz: suuuuper! Sie sitzt klasse, ist sehr bequem und die vielen Taschen sind prima praktisch.
Das Schwarztier läuft artig vorwärts. Wir gehen heute mal wieder eine Runde im Uhrzeigersinn und nehmen unseren Lieblings-Trampelpfad durch den Wald, den man lange entlangtraben kann. Außerdem steht heute relativ viel Galopp auf dem Programm: insgesamt galöppeln wir 3,5 Minuten und somit 1 km. Für uns eine Verbesserung, zumal Willi das Tempo von alleine gut hält. Zwischendrin frage ich immer mal Galoppwechsel ab.
Aber auch heute merke ich, daß er sich schwer tut, das Genick locker her zu geben. Und die Hinterhand könnte gefühlsmäßig energischer sein. Schon auf dem Heimweg frage ich daher vorsichtig die Seitengänge ab, immer nur wenige Schritte und wechsle dabei oft. Das Wechselspiel zwischen Versammlung und hingegebenen Zügel löst die Widerstände etwas. Insgesamt sind wir in einer Stunde 6,5 km unterwegs. Ein guter Durchschnitt.
Danach gehts zu Hause zum Mörchen auf Weide Nr. 1.
Am Abend wird Amor von Sarah D dressurmäßig auf der Reitwiese bespaßt, während Gerret und ich die zusätzlichen Solarpaneelen auf dem Dach anbringen.
Ab heute Abend haben die Pferde wieder freien Zugang zu Heu. Alle Weiden sind nun vom ersten Bewuchs mit Heu am Halm abgegrast. Tagsüber haben sie jedoch Zugang zu den Weiden, die schon wieder schön nachgewachsen sind.
31.08.2023
Der August neigt sich dem Ende und es geht in Richtung Herbst. Am Morgen benötige ich zur Stallarbeit das erste Mal wieder eine Kopflampe.
Die Jungs freuen sich über das Heu, und vor allem bei Amor merkt man nun wieder deutlich, daß er durchaus gewillt ist, Heu zu fressen: überall liegen seine Heuwickel herum. Derzeit erhält er 2x täglich 3 kg Heucobs - und ich denke, daß wir das so auch trotz Heu behalten müssen, damit er nicht an Substanz verliert. Zusätzlich wird er ja schon seit einigen Wochen wieder mit Leinöl und Sojaschrot unterstützt.
Sarah N longiert das Mörchen am Abend eine halbe Stunde auf der Reitwiese.