Es geht in Richtung Herbst.
Es geht in Richtung Herbst.
Am Abend in Vrsar
Am Abend in Vrsar

01.-09.09.2022

 

Unpferdischer Urlaub in Kroatien. Unser eigentliches Ziel, die Bretagne und die Atlantikküste, haben wir aufgrund eines dort sich für einige Tage festgesetzten Regenkreisels zugunsten satten Sonnenscheins in Kroatien getauscht - mit dem Dachzelt ist man ja bekanntlich sehr flexibel. 

 

Wir haben wunderherrliches Wetter an schönen Stränden von der Hängematte aus genossen, sind viel geschnorchelt, haben leckeren Fisch in allen Variationen geschlemmt und uns einen ganzen Tag mit einem Boot auf dem Meer rund ums Kap Kameniak herumgetrieben (und dabei festgestellt, daß man am selbst weit draußen am Leuchtturm von Porer auf dem Meer besseren Empfang als in vielen Gegenden in Deutschland hat...). Es war toll, selbständig in ettlichen kleinen Buchten zu ankern, ins knallblaue, klare Wasser zu springen und die vielen Fische und Quallen ganz für sich alleine zu haben und beobachten zu können. Rovinji hat uns wieder mit seinen kleinen Gassen begeistert. Außerdem stand auch neben der teilweise abenteuerlichen Routenführung unseres Navis ein wenig Action in Form einer Fahrt mit der Zipline über die Schlucht von Pazin an. Es war herrlich! Auf dem Heimweg haben wir eine Pause in Österreich bei Salzburg eingelegt und Freunde besucht. So war auch die vom Rückreiseverkehr geprägte Heimfahrt kein Problem. 

 

Unsere Jungs wurden derweil von Sarah und Michi, Vanessa und Christin betreut. Durch endlich einigen Regen werden nun auch unsere Weiden wieder etwas grün. 

Unterwegs am Nachmittag während einer Regenpause
Unterwegs am Nachmittag während einer Regenpause

10.09.2022

 

Das Wetter ist ein ziemlicher Kontrast zu Kroatien: heute hat er gerade einmal 17° und es regnet immer wieder. 

 

Nach fast zwei Wochen sitze ich aber endlich mal wieder im Sattel! Wir nutzen eine Regenpause am Nachmittag und bummeln mit Willi unter dem Sattel und Amor am Strick eine starke Stunde ins Gelände. Während Gerret und Amor hinter uns herlaufen, trabe ich mit Willi immer wieder mal hin und her und galoppiere auch des öfteren. Dadurch gibt sich Willis anfängliche Trägheit recht schnell, er wird aufmerksam und munter. 

 

Ich frage auch ein wenig die Seitengänge ab und gehe hierbei recht schnell zur einhändigen Zügelführung über, um meinen Sitz zu überprüfen. Der Schwarze reagiert hier zwischenzeitlich ziemlich feinfühlig. 

 

Nach der Rückkehr zum Stall bearbeite ich noch etwas die Hufe vom Schwarztier. Ich hatte mit Hannes hinsichtlich der Hornspalten ja abgesprochen, daß ich wöchentlich von der Hufspitze in Richtung Innenseite feile. Außerdem fallen heute an der Sohle überschüssige Hornplatten ab, deren Krater ich mit dem Hufmesser begradige. Außerdem werde ich ab sofort Willis Hornspalten mit Keralit Huffestiger einpinseln. Das hatte vor dem Beschlag ja sehr gut funktioniert. 

 

Ab heute bekommen die Pferde wieder morgens und abends Kraftfutter, Amor zusätzlich auch Leinöl, damit er über den Fellwechsel und hinsichtlich der anstehenden kälteren Jahreszeit noch etwas zulegen kann. 

Sonntags-Kutschfahrt
Sonntags-Kutschfahrt

11.09.2022

 

Bevor wir heute zwei Stunden mit Willi vor der Kutsche und Amor als Handpferd durch den Wald zuckeln, bearbeite ich auch Amors Hufe, deren Eckstreben ebenso bereits stark gewuchert sind. So läuft es sich bestimmt besser.

 

Im Wald ist heute einiges los. Ich muß immer wieder während der Fahrt von der Kutsche springen und mit Amor hinter dieser laufen, damit die vielen Spaziergänger, Radler und Jogger ungehindert passieren können. Dann springe ich, ebenso während der Fahrt, wieder auf. Der Schwarze macht seine Sache wie immer sehr artig und souverän. Wir fahren bis zum Rittnerthof, wo wir ein Stück an der Straße entlang müssen und auch die mini-kleinen Tages-Paddocks der dortigen Pensionspferdehaltung passieren. Die Pferde dort schauen uns aufgeregt entgegen und buckeln sogar. Willi interessiert das nicht, er schaut nur aufmerksam, was die Kollegen da so treiben.  

Auf Weide Nr. 5
Auf Weide Nr. 5

12.09.2022

 

Die Jungs haben heute Pause und verbringen den Tag auf Weide Nr. 5. Wir beobachten sie am Morgen einige Zeit, ob sie die dort herumliegenden Äpfel übermäßig interessieren. Da sie aber seit einiger Zeit schon immer zum Futter Äpfel bekommen, ist das zum Glück nicht der Fall. Das frische grüne Gras ist wichtiger. ;-) 

 

Wir haben heute am Vormittag jedenfalls noch keine Pause. *ächzt* Da Amor sich noch nie auf dem im Weidezelt liegenden Softbett abgelegt hat und sich dort nur zum Fressen aufhält, tauschen wir dieses gegen die im Stall liegenden Gummimatten aus. So hat Willi zumindest die Gelegenheit, sich im Stall auf dem Softbett abzulegen, was er ja bei schlechtem Wetter sehr gerne macht. 

13.09.2022

 

Vanessa geht am Vormittag mit Willi eine Stunde ins Gelände.

 

Während Gerret am Abend mal wieder den Rasen mäht, longiere ich das Mörchen auf der Reitwiese eine halbe Stunde lang über zu einem Dreieck gelegte Dualgassen und ein Cavaletti. Dazu trägt er die Körperbänder, die ihm seinen Körper etwas bewußter machen sollen. Stellung und Biegung rechts fällt dem Senior heute etwas schwer, weshalb ich hin und wieder näher an seiner Seite mitlaufe und ihn durch Gertensignale an der Schulter unterstütze. Insgesamt verläuft die Einheit sehr ruhig und harmonisch - da bin ich vom hypermotivierten Haferschlinger ja schon anderes gewohnt. ;-) 

14.09.2022

 

Die für heute Nachmittag eigentlich verabredete Fahrstunde fällt sprichwörtlich ins Wasser: es stürmt und regnet wieder richtig dolle. Nachdem in der letzten Nacht ja schon wieder gut 10 l Regen herunter kamen, sind es am Nachmittag nochmals 15 l. Die Jungs waren dennoch auf der Weide. Eigentlich hatte ich ja zwei blitzsaubere Rösser erwartet, so von wegen: Vollwaschgang. Aber Wälzen ist da halt ein Muß. 

 

Also kratzen wir die noch feuchte Erde am frühen Abend herunter. Dann starte ich mit Willi für eine starke Stunde ins Gelände. Gerret folgt später mit Amor am Strick. Willi ist lauffreudig. Das Wetter kommt ihm wohl entgegen. So träbeln wir eine längere Strecke und galoppieren. Und wie! Heute galoppiert der Schwarze (rechts) das erste Mal wirklich frei und freiwillig locker eine für uns wirklich lange Strecke - mit 495 m gem. Equilab unsere bisher längste! - durch. Ich bin happy! Nach ein wenig Verschnaufen lasse ich ihn nochmals - aus dem Schritt - schön links angaloppieren. Schön, schön, schön! 

 

Wir treffen Gerret und Amor an der Grünen Hütte und bummeln zurück in Richtung Stall. Da nimmt Willi plötzlich den Kopf tief und spannt den Rücken nach oben. Ich werde gleich hellhörig. Nach einiger Zeit kommt dann, was ich schon befürchtet habe: Durchfall! Ich steige ab, lockere den Sattelgurt und führe ihn nach Hause. Unterwegs kommt noch ein weiteres Mal ein Schwall Durchfall. Das erinnert mich sofort an seine Kolik Mitte Januar. Heute macht er allerdings keinen so immens abgeschlagenen Eindruck. 

 

Zurück am Stall bekommt er 40 ml Colosan ins Maul und eine Heucobssuppe mit ein wenig Öl und dem letzten Rest Colosan, die er mit mißbilligender Miene schlabbert. Die PAT-Werte sind unauffällig. Wir bleiben noch ein wenig am Stall und beobachten ihn. Da Willi allerdings recht munter aus der Wäsche schaut und mit Amor über den Paddock wandert, beschließen wir, nach Hause zu fahren und ihn gegebenenfalls über die Kamera zu beobachten. 

 

Als ich diese vor dem Zubettgehen nochmals kontrolliere, steht er mit Amor an der Rundraufe und frißt. 

Krankenbesuch
Krankenbesuch

15.09.2022

 

Um 04.45 Uhr wache ich auf und kontrolliere die Kamera. Willi steht mit Amor dösend im Paddock. Da ich allerdings nirgendwo einen Haufen von ihm entdecken kann, wecke ich Gerret. Um 05.00 Uhr sind wir am Stall: Willi hat nicht geäppelt! Als er aufsteht, stellt er sich erst einmal hin und pinkelt. 

 

Zwar sind die PAT-Werte noch immer unauffällig. Trotzdem hängen wir sofort den Pferdeanhänger ans Auto und packen das Pony ein. Beim Einsteigen äppelt er einen kleinen Haufen mit für seine Verhältnisse ziemlich festen Äppeln. Von unterwegs informiere ich die Klinik, daß wir mit Verdacht auf Kolik auf dem Weg zu ihnen sind. Um 05.30 Uhr kommen wir in der Klinik an und werden bereits erwartet. 

 

Willi wird nochmals hinsichtlich der PAT-Werte untersucht, bekommt Blut abgenommen und etwas krampflösendes verabreicht. Dann erfolgt die rektale Untersuchung. Die Tierärztin erklärt, daß die hinteren Äppel alle ziemlich fest sind und sie sie nur äppelweise aus dem Darm holen kann. Nach einer weiteren krampflösenden Spritze kann sie tiefer in den Darm greifen und bemerkt, daß Willis Darm durchaus gut gefüllt ist und der Kot nun auch wieder etwas weicher wird. Zur Sicherheit erfolgt noch ein Ultraschall, der zum Glück ebenso unauffällig ist. Auch die Blutwerte sind in Ordnung. Dennoch bekommt der Schwarze eine Kanülle gelegt, weil er später eine Infusion erhalten soll. Nachdem er seine Box bezogen hat, wird ihm aber zunächst eine Nasen-Schlund-Sonde gelegt und ihm neben Wasser auch 2l Paraffinöl verabreicht, damit es im Darm wieder besser flutscht. Dann kommt er an die Infusion, die ihm genügend Flüssigkeit zuführt. 

 

Mein armer Knopf hat die ganze Prozedur sehr, sehr artig über sich ergehen lassen, war wie immer sehr gelassen, aber aufmerksam und schaut auch jetzt noch ziemlich munter aus der Wäsche. Auch die Tierärztin ist guter Dinge. Wir verabreden, am Abend zur Besuchszeit wieder zu kommen. 

 

Wir fahren zunächst aber wieder zum Stall und kontrollieren, ob bei Amor, der Willi schon lautstark vermißt, alles in Ordnung ist. Der Hafi findet das zwar etwas blöd, freut sich aber über viel Heu ohne Netz aus der Heukiste und entschwindet dann auf die Weide. 

Um 18 Uhr sind wir wieder in der Klinik. Willi geht es gut, er hat geäppelt und auch gepinkelt, hängt noch immer an der Infusion, schaut uns aber   neugierig entgegen. Ein gutes Zeichen - im Januar war er da ganz anders drauf. 

 

Wir gehen eine halbe Stunde mit ihm spazieren, währenddessen er auch nochmals äppelt. Mit einem wirklich forschen Schritt läuft das Schwarztier neben mit her, so daß ich ihn sogar hin und wieder bremsen muß. Die Tierärztin erklärt später, daß soweit alles in Ordnung ist. Er hat heute auch bereits mehrmals Mash-Suppe bekommen, wird heute Abend nochmals rektal untersucht werden und darf dann vermutlich auch schon Heu fressen. Wenn nichts dazwischen kommt, können wir ihn morgen wieder nach Hause holen. Uff! :-) 

 

Amor hat derweil den heutigen Starkregen mit 22 l/qm ebenso gut überstanden wie unser Paddock: nachdem es in den letzten Tagen ja wirklich - endlich! - mal viel geregnet hat, ist der schon wieder abgetrocknet. Supi! 

Endlich mal wieder alles aufgeräumt! :-)
Endlich mal wieder alles aufgeräumt! :-)

16.09.2022

 

Am Morgen nehmen wir uns nach der Stallarbeit einmal den rückwärtigen Teil des Stalles vor. Dort lagern wir ettliches an Holz und Gerätschaften, was aber einmal richtig gesichtet, aussortiert und gegebenenfalls entsorgt gehört. Puh, da hat sich im Laufe der Jahre einiges angesammelt. Dafür entdecken wir, daß wir für unser heutiges Projekt nicht noch einmal zum Baumarkt fahren müssen: alles vorhanden! 

 

Im Vorgriff auf die nasse Jahreszeit möchten wir zwei unserer Bigboxen überdachen, damit das Heu nicht immer naß wird und insbesondere sodann eine größere Menge dort angeboten werden kann, so daß sich die Stallarbeit zeitlich verringert, da weniger Heu aufgefüllt werden muß. 

 

Unter Amors Aufsicht basteln wir so zwei Häuschen, in die man eine Bigbox von der Seite her hineinschieben kann. Mir war auch wichtig, daß das ganze variabel versetzbar ist. Am Nachmittag sind wir fast fertig. :-) Es fehlt nun nur noch der Regenschutz auf drei Seiten, den wir nächste Woche anbringen werden. Dann können die Bigboxen wieder in Betrieb genommen werden. 

Wieder zu Hause!
Wieder zu Hause!

Am späten Vormittag telefoniere ich dann auch mit der Klinik: dem Schwarzen geht es weiterhin gut, es gab auch gestern Abend bei der nochmaligen rektalen Untersuchung keine Auffälligkeiten. Er bekam gestern Abend schon Heu gefüttert und heute im Laufe des Tages nochmals Mash-Suppe. Wir können ihn abholen. Juhu! 

 

So fahren wir am späten Nachmittag zur Pferdeklinik. Willi soll die nächsten 2, 3 Tage noch eher ruhig bewegt werden, dann können wir wieder normal loslegen. Er steigt artig in den Hänger und freut sich sichtlich, wieder zu Hause zu sein, als er von Amor am Tor begrüßt wird. Außerdem macht er sich sofort über das Heu her. 

 

Ich kann mir diese Verstopfungsproblematik nicht wirklich erklären: Willi hat bei uns jederzeit freie Bewegung und ist insbesondere ein Pferd, das viel säuft - er pinkelt ja auch außerordentlich viel. Kraftfutter bekommt er nur in kleinen Mengen. Seine pferdischen Hinterlassenschaften sind meist auch eher zu weich als zu fest. Die aktuelle Verstopfung kann ich mir nur mit dem abrupten Temperatursturz erklären. In der Klinik waren tatsächlich auch einige Kolikfälle zur Behandlung. 

Wir drei beim Verdauungsspaziergang
Wir drei beim Verdauungsspaziergang

17.09.2022

 

Unsere Bigboxen-Häuschen stehen noch. ;-) Ich habe nämlich noch überlegt, ob Willi diese nicht gerne zum Schubbern mißbrauchen möchte. Das werden wir noch durch Anbringen eines E-Seils (natürlich ohne Strom) lösen. 

 

Dem Schwarzen geht es gut. Er hat geäppelt und ist munter. 

 

Nach der Stallarbeit gehen wir eine knappe Stunde im Wald spazieren. Da ist Willi schon wieder ganz der Alte und bummelt sehr gemächlich neben bzw. hinter mir her.

 

Um die Verdauung noch ein wenig anzukurbeln, besorgen wir heute einen großen Sack Irish-Mash, das Willi die nächsten Tage abends bekommen wird. 

 

Ansonsten nehme ich mir heute auch wieder Willis Hufe vor, schneide den schon wieder etwas fleddrigen Strahl aus und rasple die Vorderhufe, um dem Hornspalt entgegen zu wirken. Außerdem bringe ich wieder Keralit auf. 

 

Am späten Nachmittag dürfen die Jungs dann während der Stallarbeit auf Weide Nr. 1, auf der das Gras zwischenzeitlich gut 30 cm hoch nachgewachsen ist. Da die Stallarbeit aber zwischenzeitlich wirklich ratzfatz von der Hand geht, sind sie nicht begeistert, als wir sie nach 20 Minuten schon wieder hereinrufen. Amor kommt zumindest gleich auf Zuruf, weil er sich auf seine Heucobs freut. Der kleine Willi muß aus dem Pferdeparadies abgeholt werden. Dann freut er sich jedoch ziemlich über das zusätzlich zum Krippenfutter gereichte Mash. 

Mit dem Mörchen beim Spaziergang
Mit dem Mörchen beim Spaziergang

18.09.2022

 

Nachdem die Jungs morgens während der Stallarbeit schon ein wenig auf der Weide waren, gehen Vanessa, Willi, Amor und ich eine gute Stunde im Wald spazieren. Der Senior ist sehr zügig drauf und läuft mit strammen Schritten vorwärts - er will zur Wiese am Waldrand. ;-) Der Schwarze ist eher bummelig drauf und läßt sich hin und wieder etwas bitten. 

Fellpony Emma bei der Prozession nach Windsor - Foto: Internet
Fellpony Emma bei der Prozession nach Windsor - Foto: Internet

19.09.2022

 

Heute wurde Queen Elizabeth II. beerdigt. Entlang dem Long Walk nach Windsor stand auch ihr 24-jähriges Lieblings-Pony Emma, ein Fellpony, und erwies ihr die letzte Ehre. Da wars bei mir ja schon vorbei, und ich musste ein paar Tränen verdrücken. :-( Sie trug dabei einen Sattel, über den das Kopftuch der Queen drapiert war. Queen Elizabeth II. hat Emma zuletzt im Juli geritten. Auch die zwei Corgis Sandy und Muick saßen im Schloßhof von Windsor, als der Sarg einfuhr. Wie schön; das hätte sie bestimmt sehr gefreut. 

 

Wir haben diesen besonderen Tag am Abend mal wieder arbeitseifrig ausklingen lassen: wir haben die Häuschen der Bigboxen fertig gestellt und mit Plane ummantelt, damit das Heu dort ab sofort nicht mehr naß wird, wir dadurch mehr anbieten und somit weniger oft nachfüllen müssen und sich hoffentlich auch das Zusammenrecheln herumliegenden Heus etwas mehr in Grenzen hält. Die Häuschen sind variabel verstellbar; an der Seite ist die Plane auch lose, damit die Bigboxen herausgenommen werden können. Willi und Amor haben die Häuschen gleich inspiziert und auch gefressen. 

Ausritt mit Amor als Handpferd
Ausritt mit Amor als Handpferd

20.09.2022

 

Vanessa geht am Vormittag mit Willi 30 Minuten spazieren. 

 

Am Nachmittag unternehme ich mal wieder mit Willi in Begleitung von Amor als Handpferd einen schönen, einstündigen Ausritt. Wir sind flott unterwegs und nehmen in nur einer Stunde 6,5 km unter die Hufe, traben fast 10 Minuten und galoppieren - zumindest - eine. ;-) Das Mörchen ist sehr flott unterwegs und hält prima mit. Die Trabstrecken müssen wir hin und wieder unterbrechen, weil uns Spaziergänger entgegen kommen. Aber genau das ist auch immer eine tolle Übung und klappt bei uns wie aus dem Effeff auf Stimme und aus dem Sitz heraus. Sind wir an den Spaziergängern vorbei, traben wir wieder an. Toll! ;-) 

 

Wieder am Stall angekommen dürfen die beiden noch ein wenig auf die Weide, während ich die Stallarbeit erledige. 

 

Aus den Heunetzen in den nun überdachten Bigboxen haben sie gefressen, sie müssen aber noch nicht nachgefüllt werden. Gut, genau so habe ich mir das vorgestellt. ;-) 

Alle unter der Decke ;-)
Alle unter der Decke ;-)

21.09.2022

 

Am Abend gehts mit Willi mal wieder auf die Reitwiese. Während Gerret mit dem Mörchen eine Dreiviertelstunde Bodenarbeit macht, wärme ich den Schwarzen zunächst an der Hand mit Übertreten auf beiden Händen auf und lasse ihn sich dann unter dem Sattel warmlaufen. Dabei wie immer: alle Hufschlagfiguren und Handwechsel werden am hingegebenen Zügel aus dem Sitz heraus geritten. Seitdem ich mir angewöhnt habe, nicht den Unterschenkel zurück zu nehmen, sondern das ganze etwas mehr aus der Hüfte heraus kommen zu lassen, klappt das alles wesentlich geschmeidiger und leichter. Nachdem ich den Zügel sachte aufgenommen habe, gehen wir etwas Schultervor und noch ein wenig 1/4-Hinterhandwendungen nach beiden Seiten. 

 

Die erste längere Trabphase gefällt mir dann auch ganz gut. Willi ist "on" und trabt schön vorwärts, läßt sich dabei immer wieder auch durch leichten Schenkeldruck vorwärts schicken und gibt dann schön nach. So gehen wir auf den Zirkel und einfache Schlangenlinien. Hieran schließt sich dann zum abschließenden Lösen etwas Galopp auf jeder Hand an. Willi galoppiert schön aus dem Schritt an und hält das auch zwischenzeitlich zwei Zirkelrunden. 

 

Nach einer Pause am hingegebenen Zügel gehts dann an die Seitengänge. Ich frage Schulterherein aus einer Volte ab und wiederhole das dann auch im Trab. Juhu! Das Schwarztier ist mittlerweile so kräftig, daß er das auch im Trab einigermaßen halten kann. Bevor er "aus" geht, pariere ich schon durch und lobe. Das wiederholen wir im Travers auf beiden Händen. Hier klappt es linke Hand jedoch wesentlich besser als rechts. Aber egal: ich bin total zufrieden. 

 

Bevor Gerret seine für Amor bereit gelegten Hindernisse wieder aufräumt, schlüpfen Willi, Amor und ich noch schnell gemeinsam unter die Plane. Für beide Rösser: kein Problem. ;-) 

Lagerfeuer
Lagerfeuer

23.09.2022

 

Am Nachmittag wird das Schwarztier mal wieder vor die Kutsche gespannt. Amor begleitet uns als Handpferd. Das Wetter ist bedeckt, mit knapp 20° für die Rösser, die schon ordentlich Sommerfell abwerfen und Winterfell nachschieben, aber fast zu warm. Willi kommt beim Trab gut ins Schwitzen, und auch das Mörchen ist an der Brust leicht feucht, hält aber super mit. Insgesamt ist der Senior in einem konditionellen Top-Stand. 

 

Nach gut 1,5 Stunden und 8 km kommen wir wieder am Stall an. Unterwegs beweist Willi mal wieder seine Coolness: wir müssen aufgrund gesperrter Waldwege einen sehr steilen und stark geschotterten Weg hinunter. Dort stehen auch noch mehrere Autos mit Anhängern im Weg, die wir gerade so passieren können. Es wird Holz aufgeladen. Zwar wird dies unterbrochen, während wir die Stelle passieren, aber kaum sind wir vorbei, werden weiter mit großem "Wumms" Holzstücke in die Anhänger geworfen und die Motorsäge wieder gestartet. Ich laufe mit Amor voraus und bekomme kurz einen Schreck. Nicht aber Willi. Der ist völlig unaufgeregt und trottet weiter den Weg bergab. Wieder am Stall entfleuchen die Jungs verdientermaßen auf die Weide, während wir alles wieder aufräumen. An Willis Geschirr hängt ettliches an Sommerfell, was ausgebürstet werden muß. 

 

Da es nächste Woche wieder regnen soll, bringen wir noch 10 kg Grassamen aus. Insbesondere Weide Nr. 4 säen wir nach. Die ist mal wieder weiß: weiß vom Berufkraut. *augenroll* Der Bestand ist absolut krautig, es ist kaum Gras vorhanden. Auf einem Streifen den Berg hinauf ist das - allerdings in wesentlich leichterer Ausprägung - auch bei den Weiden Nr. 1-3 festzustellen. Deshalb wird auch dort nachgesät. Ich habe in Auftrag gegeben, daß Weide Nr. 4 nochmals gemulcht wird. Außerdem wird sie nächstes Jahr maschinell gedrillt/nachgesät, also die Nachsaat direkt durch leichtes Aufschlitzen des Bodens eingebracht. 

 

Unsere überdachten Bigboxen werden zwischenzeitlich gerne von den Pferden angenommen. Ich bin gespannt auf das Wetter der nächsten Woche und unsere dann zu machenden Erfahrungen. 

 

Als es schon dämmert, gehen wir zum gemütlichen Teil über: es gibt Würstle vom Lagerfeuer. Um 20 Uhr ist es auch schon dunkel. Wir sitzen bis fast 21.30 Uhr dort und genießen die Wärme. 

Unterwegs mit dem Schwarztier vor der Kutsche
Unterwegs mit dem Schwarztier vor der Kutsche

25.09.2022

 

Zusammen mit Vanessa und Willi gehen Amor und ich eine Dreiviertelstunde spazieren. Es ist nun definitiv Herbst: leichter Nebel hängt über allem und es ist recht feucht. In der letzten Nacht hat es auch ein wenig geregnet. Für die kommenden Tage ist deutlich mehr angesagt. Gut für die Weiden. 

Unterwegs in der Mittagspause
Unterwegs in der Mittagspause

26.09.2022

 

Ich nutze das heute noch trockene und in der Mittagspause anfangs noch sonnige Wetter für einen stark einstündigen Ausritt mit Willi ins Gelände, da es die nächsten Tage wieder ziemlich regnerisch werden soll. 

 

Wir gehen heute mal diverse Trampelpfade, die wir schon längere Zeit nicht mehr unter die Hufe genommen haben. Dabei entdecke ich sogar einen neuen und freue mich, so einen Umweg um einen arg geschotterten Weg gefunden zu haben. 

 

Angekommen an der Galoppstrecke, die ich heute im Kopf hatte, steht uns allerdings zunächst ein riesiger Traktor mit Anhänger im Weg, von dem gerade ein riesiger Bagger abgeladen wird. Als der endlich davon rumpelt, passieren der Schwarze und ich den Traktor, zuckeln kurz hinter dem Bagger her und biegen dann auf die Galoppstrecke ab. Willi ist noch etwas hellhörig aufgrund des Gerumpels vom Bagger, weshalb ich ihn erst gut bei mir behalte und ordentlich trabe, bevor ich ihn angaloppiere. Aber: alles im grünen Bereich. 

 

Nach etwas Ausschnaufen am hingegebenen Zügel und einer kurzen Graspause mit Ausblick auf Stupferich nutze ich den nächsten Weg zum Üben für einige schöne einfache Galoppwechsel. Toll, daß das so gut klappt. Dann geht es am hingegebenen Zügel nach Hause, bevor uns die erste dicke dunkle Wolke erwischt.

 

Dort werden wir von Amor erwartet, der uns von seinem Ausguck auf dem Podest entgegenschaut. ;-) 

 

Am Abend schließen wir die Trailwegerweiterung, da u. a. über diese der Zugang für den Traktor zum Mulchen von Weide Nr. 4 erfolgt, was in den nächsten Tagen irgendwann erfolgen wird. Da es außerdem ab morgen für die nächsten Tage recht ordentlich regnen soll, bleiben ab heute Abend auch die anderen Weiden geschlossen, und die Jungs bekommen keinen stundenweisen Zugang mehr. Mal schauen, wie es nächste Woche aussieht. 

27.09.2022

 

Bereits in der letzten Nacht hat es angefangen zu regnen. Auch den ganzen Tag über schauert es immer wieder ziemlich heftig. Bis zum Abend kommen so 12 l/qm zusammen. Prima für unsere Nachsaat. 

 

Als ich am späten Nachmittag zum Stall komme, stehen die Jungs schon bereit und machen ellenlange Gesichter, als doch keine Weide geöffnet wird. 

 

Die Stallarbeit geht dafür super-flott von der Hand. Die Häuschen über den Bigboxen haben dicht gehalten: alles Heu ist trocken. Außerdem hat sich der Aufwand zum Zusammenrecheln von dort herumfliegenden Heus nun deutlich reduziert. Bei nur zwei Pferden ist auch das Abmisten sehr überschaubar, und da man nicht mehr großartig nach dem Wasser schauen muß, bin ich unter zeitlichem Aspekt sehr zufrieden. 

Während einer kurzen Pause
Während einer kurzen Pause

28.09.2022

 

Am Morgen bin ich um 05.30 Uhr am Stall, es regnet. Und natürlich hört es genau dann auf, als ich um 06.15 Uhr wieder nach Hause fahre. ;-) 12 l/qm waren es bis dorthin. 

 

Nachdem eigentlich für den Rest des Tages kein Regen mehr vorher gesagt ist, schwinge ich mich um 17.00 Uhr auf den Schwarzen, um vor dem kommenden Wochenende mit viel Dressurunterricht noch ein wenig durchs Gelände zu bummeln. Dennoch erwischen uns zwei Regenschauer - aber wir sind ja nicht aus Zucker. Wir träbeln heute recht lange mehrere Strecken und galoppieren auch immer wieder. Willi ist artig und läßt sich immer schön vorwärts reiten. 

 

Bis wir wieder am Stall sind, kommen  weitere 3 l/qm herunter. Ich bin froh, daß wir die Weiden nachgesät haben. 

Angekommen in Baiersbronn im Blauen Reiter
Angekommen in Baiersbronn im Blauen Reiter

30.09.2022

 

Am Nachmittag hinterlassen wir einen sauberen Stall, packen die beiden Jungs ins Pferdetaxi und machen uns auf gen Baiersbronn, wo wir ein verlängertes Wochenende verbringen. Es ist das erste Mal, daß wir Amor und Willi gleichzeitig verladen, und so wackelt es, wenngleich sehr selten, hin und wieder mal. Als wir nach knapp zwei Stunden in Baiersbronn ankommen, hat der arme Willi auch mal wieder in den Hänger gepinkelt. Nachdem die Jungs ihren Offenstall bezogen haben und versorgt sind, spritzen wir daher erst einmal den Hänger aus. ;-) 

 

Dann checken auch wir im Hotel ein, sind nach zwei Stunden aber wieder zurück, weil heute auch gleich die erste Reitstunde auf Willi ansteht. Da wir Amor währendessen in Offenstall zurück lassen, ist Willi gleich "on" und hat Energie, läßt sich aber gleichermaßen gut auf die Arbeit konzentrieren. Ich bin nach 15 Minuten Aufwärmen eigentlich schon total zufrieden. %-)

 

Als Elke kommt, läßt sie uns zunächst viele Halt-Schritt-Übergänge reiten, damit Willi besser im Genick nachgibt und sich mehr rundet. Dann nehmen wir die Seitengänge hinzu: ich soll im Schulterherein anhalten, gegebenenfalls das Nachgeben nochmals anfragen und dann im Schulterherein wieder anreiten. Das Durchparieren erfolgt hierbei durch leichtes Anlegen des inneren Knies, das Angehen durch beidseitigen Schenkeldruck. Das erste Angehen ist noch etwas schwankend, dann klappt es besser und der Schwarze kann seine Balance besser halten. Das wiederholen wir auch im Travers, wobei sodann durch das Anlegen des äußeren Knies durchpariert wird.

 

Willi tut sich etwas schwer, das linke Hinterbein zu beugen, weshalb Elke uns empfiehlt, linke Hand auch mal rückwärts durch die Ecke zu treten.  

 

Elke stellt fest, daß wir uns seit Juni schön weiterentwickelt haben. *freu*