Kurzurlaub in Baiersbronn
Kurzurlaub in Baiersbronn
Zweite Reitstunde
Zweite Reitstunde

01.10.2022

 

Wie vorhergesagt, regnet es heute nur einmal... In der Nacht hat ergiebiger Dauerregen eingesetzt. Das bedeutet, daß ich und Willi zwei Reitstunden/Tag absolvieren werden. ;-) Hätte das Wetter gehalten, wären wir mittags auch einmal wandern gegangen, aber so können wir die Reithalle und den Unterricht richtig ausnutzen. 

 

Da das Mörchen aufgeregt im Offenstall herum springt, als ich mich mit Willi in Richtung Reithalle aufmache, nimmt Gerret ihn kurzerhand einfach mit. So hat der Senior auch gleich ein wenig Bewegung. 

 

Das Schwarztier ist sehr artig und läßt sich konzentriert arbeiten. Damit wir etwas beweglicher werden und ich reaktiver, gibt uns Elke zwei Übungen vor, die mir zunächst mal wieder einen Knoten im Kopf bescheren. Als ich dann aber endlich gedanklich durchgestiegen bin, fällt es Willi ziemlich einfach: 

 

Ganze Bahn im Schulterherein entlang der langen Seite, nach ein paar Schritten umstellen ins Renvers, in der Mitte der langen Seite abwenden in Richtung Mitte der kurzen Seite im Schulterherein, dort angekommen im Travers durch die Ecke, um dann wieder im Schulterherein entlang der langen Seite zu gehen, so daß die Abfolge wiederholt werden kann. 

Ansätze zu halben Tritten
Ansätze zu halben Tritten

Als zweite Übung gehen wir quasi viele Schlangenlinien durch die ganze Bahn, indem wir entlang der kurzen Seite mit Schulterherein starten, die erste Wendung mittels einer Kurzkehrt einleiten, im Travers bis zur Mitte der Bahn gehen, dort ins Schulterherein umstellen, um dann angekommen auf dem Hufschlag wieder mittels Kurzkehrt in die Wendung gehen, usw. 

 

Das sind zwei tolle Übungen, die ich auf alle Fälle im Hinterkopf behalten muß, da sie Willi lockern, er sich sehr konzentriert arbeiten und dabei auch immer mehr aufnehmen läßt, da die Hinterhand sich ständig wechselnd beugen muß. 

 

So vorbereitet gehen wir zum Abschluß zum Touchieren der Hinterhand über. Ich muß hierbei darauf achten, daß ich locker sitze, Willi vor mir behalte, denn er möchte hin und wieder gerne nach hinten ausweichen oder drückt alternativ vorne in die Hand. Es kommen trotzdem ein paar wenige Ansätze zu halben Tritten heraus, worauf er jeweils ruhig anhalten darf, den Zügel hingegeben und viel Lob bekommt. :-) Auffällig mal wieder: rechte Hand klappt das sehr gut, linke Hand bleibe ich oft mit der linken Hand hängen, es sei denn --- ich achte auf darauf, daß meine linke Schulter g'scheit hinten bleibt. *augenroll* 

Aufwärmen mit Handpferd ;-)
Aufwärmen mit Handpferd ;-)

Am späteren Nachmittag gehts dann schon in die dritte Reitstunde. Wir wiederholen nochmals das Programm vom Vormittag. Insbesondere soll ich auf den "kleinen Trab" achten, also eine energischere, kraftvollere Kadenz mit weniger Vorwärts. So muß Willi die Hinterhand einsetzen und beugen und sich so besser aufnehmen. Elke gibt mir den Tipp, eher an die Frequenz eines Isländers zu denken. ;-) Hierdurch ergeben sich dann immer mehr Momente, in denen ich nur durch Denken ans Anhalten den Schwarzen mehr aufnehmen kann und er durch leichtes Touchieren der Hinterhand durch Elke weitere halbe Tritte zeigt. Willi bleibt trotz dieser anstrengenden Arbeit, die viele Pferde auch innerlich hochfährt, jederzeit ruhig und gelassen, so daß ich immer sofort den Zügel auslassen kann, er stehen bleibt und viel Lob bekommt. Toll!

Mit Amor bei der Handarbeit
Mit Amor bei der Handarbeit

02.10.2022

 

Der Haflinger ist munter. Und motiviert. Und will was arbeiten. *grins* Nachdem er gestern und auch in der letzten Nacht mehrmals zu Willi in den Paddock geschlüpft ist und Willi sich wegen seiner gestrigen tollen Leistungsbereitschaft ohnehin ein Päuschen am Vormittag verdient hat, nehme ich mit Amor eine Einheit in Handarbeit bei Elke.

 

Zunächst wärme ich Amor an der Longe mit vielen wandernden Volten im Schritt auf und löse ihn im Trab auf dem Zirkel, aktiviere dabei die Hinterhand etwas, indem ich immer auf den inneren Hinterfuß treibe und gleichzeitig vorne etwas pariere und frage ein paar Trab-Galopp-Übergänge ab. Hach ja, so eine Reithalle hat schon was... ;-) 

 

Dann lege ich ihm die Trense an und wir starten mit Elke zunächst mit Schritt-Halt-Übergängen, um Amor etwas zum Kauen anzuregen. Nach ersten Versuchen im Schulterherein entlang des Hufschlags gehen wir dann aber zunächst zum Lösen durch Übertreten über. Ich soll Amor dabei zu Tempounterschieden anregen: mal soll er einige Schritte ruhig übertreten, dann wieder etwas energischer und schneller. Das löst ihn tatsächlich sehr gut und läßt ihn vermehrt abkauen. So lassen wir ihn dann auch zunächst auf einer Volte antraben und, wenn das Vorwärts energisch genug ist, kurz für wenige Tritte übertreten. 

 

Elke zeigt mir dann, wie ich die Übung weiter variieren kann: ich kann Amor auf der Volte zunächst im Schulterherein gehen lassen und stelle ihn dann ins Renvers um. Hierbei bietet es sich an, die Gerte von unten greifend in die Hand zu legen. Im Schulterherein bleibt die Gerte sodann parallel am Pferd angelegt, im Renvers lasse ich den inneren Zügel etwas durch die Hand gleiten, führe die Hand gleichzeitig etwas vom Pferd weg und verlange mit der Gertenspitze das Übertreten der Hinterhand, während ich mit der äußeren Hand Amor notfalls vorsichtig etwas von mir wegdrücken kann.

 

Mit dieser Übung gehen wir dann auch auf den ersten Hufschlag entlang der Bande. Da zeigt Amor allerdings mehr wieder seine enorm ausgeprägte Schubkraft. Er möchte sich gerne der Übung und der Beugung der Hinterbeine entziehen und drückt arg auf die Hand und will vorwärts. Sobald das geschieht heißt es anhalten und einige wenige Tritte rückwärtsrichten, um wieder neu anzusetzen. 

 

Zum Abschluß versuchen wir das auch im Trab, allerdings zeigt sich da, daß der Senior deutlich fitter ist als ich - ich zerfließe fast... ;-) 

 

Auffällig war in der Einheit, daß Amor kein einziges Mal versucht hat, sich wie sonst aus den Übungen heraus zu "schlängeln". Allerdings hatte er durch die deutlich versammelnde Arbeit auch gar keine Gelegenheit, sich irgendwie "lang" zu machen. Elke gibt mir insoweit auch hier den Tipp, öfter an den "kleinen Trab" zu denken und in sehr kurzen Sequenzen eine höhere, energischere Taktfrequenz zu verlangen. Prima! Das sind heute tolle Anregungen, die ich mit Amor über den Winter weiter ausbauen kann. 

Ein fleißiger Schwarzer
Ein fleißiger Schwarzer

Am Nachmittag habe ich dann mit dem Schwarzen die vierte Reiteinheit bei Elke. Wir starten wieder mit vielen abwechselnden Seitengängen, die Willi schön locker und beweglich machen. Diesmal gehen wir auch auf die Mittellinie, starten zunächst im Schulterherein, stellen dann ins Travers um. Durch einen Willi begrenzenden äußeren Zügel steigern wir das dann bis zur Traversale. 

 

Dann gehts wieder an die halben Tritte. Ich bin total happy: Willi ist voll bei der Sache, bleibt jederzeit gechillt und ist vor allem: voll energetisch! Ich brauche mich nur gelöst hinsetzen und nur "vorwärts" und "hier bleiben" zu denken, schon reagiert er, der Zügel wird leicht, ich habe fast nichts in der Hand. 

 

Nach dieser Vorarbeit bekommen wir dann einen wunderschönen Trab geschenkt. Willi geht kraftvoll, aber jederzeit bei mir, vorwärts, läßt sich aufnehmen oder mit leichtem Schenkel vorschicken. Ich schwebe. ❤️

03.10.2022

 

Am Vormittag haben wir unsere letzte Reitstunde. Ich habe schon vom Boden aus auch mit Willi die Renversvolte probiert, weshalb wir das aus dem Übertreten dann auch unter dem Sattel testen. 

 

Dann geht es los mit Schulterherein ganze Bahn, nach einer Wiederholung auf jeder Hand dann im Wechsel mit Travers. Das legt Elke heute in einer Endlosschleife an: Schulterherein, aus der Ecke kehrt, zurück zum Hufschlag im Travers, Mitte der langen Seite wieder Wechsel zum Schulterherein, wieder aus der Ecke kehrt usw. 

 

So vorbereitet gehen wir nochmals an die halben Tritte. Willi zeigt, daß er einigermaßen verstanden hat, worum es geht, denn er gibt sich vom Fleck weg sehr viel Mühe, diagonalisiert immer ein wenig besser, vor allem rechte Hand. Linke Hand tut er sich etwas schwerer, was aber vermutlich eher an meinem Sitz liegt. Grundsätzlich fällt es mir jedoch bei diesen Sequenzen sehr leicht, gelöst im Sattel zu sitzen und Willi gedanklich "vorwärts" zu schicken oder "bei mir" zu behalten - ich habe wieder nahezu nichts in der Hand. Auch der hieran sich anschließende Trab ist ein einziges Träumchen! 

 

Recht früh gehen wir deshalb noch kurz zum Galopp. Um es dem Schwarztier zu erleichtern, besser mit dem äußeren Hinterbein einzuspringen, gehen wir einen halben Zirkel im Konterschulterherein, belasten das äußere Hinterbein weiter durch eine Kurzkehrt, dann stelle ich Willi um und entlasse ihn in den Galopp. Als das gut klappt, lassen wir das Konterschulterherein weg und drehen einige Runden immer im Wechsel mit der Kurzkehrt. 

 

Was für ein Wochenende! Ich bin total happy! Insgesamt war sehr gut spürbar, wie Willi durch die viele Vorarbeit in den einzelnen Lektionen der Einheiten an Schwung gewonnen hat, der sich dann wunderbar im Trab abrufen ließ. Vielen Dank an Elke für die tolle Unterstützung und die vielen Ideen, wie Willi gefördert werden kann! Auch die Einheit mit Amor hat mir neue Ansätze gebracht, wie ich den Senior über den Winter noch ein wenig besser geschmeidig erhalten kann. 

 

Nach einer Stunde Pause im Paddock mit nochmals Heu packen wir die beiden wieder in den Pferdeanhänger und kommen nach 1,5 Stunden zu Hause an. Jetzt haben die beiden erst einmal die nächsten beiden Tage Pause. 

 

Am Stall hat es seit Freitag Abend über 35 l/qm geregnet. Gut für die Weiden und die Nachsaat. 

Abendsonne
Abendsonne

05.10.2022

 

Die Jungs entspannen seit gestern bei reichlich Sonnenschein und fast 20° auf dem Paddock. 

 

Während Gerret heute nochmals alle Zäune frei senst und auch das Gärtchen mäht, werden Amors und Willis Hufe ausgeschnitten. Bis auf Willis Hornspalten in den beiden Vorderhufen ist alles in Ordnung. Gem. unserem Hufpfleger sind die Hornspalten aber auch nicht so dramatisch, wenngleich sie selbstverständlich beobachtet werden müssen. Ich werde also nach wie vor auf Sauberkeit achten und sie mit Keralit behandeln. 

 

Wir füttern zwischenzeitlich aus den nunmehr überdachten Bigboxen mit Heunetzen, die mind. zwischen 5-6 kg Rauhfutter fassen. Da wir aktuell einen Quaderballen Heu geliefert bekommen haben, dessen Heu sehr fein und auch etwas kurz ist, mischen wir das Heu in diesen Netzen mit Stroh, so daß die Pferde gezwungen sind, noch langsamer zu fressen und auch auszusortieren. Amor würde das Heu zwar sehr gut schmecken, allerdings tut er sich mit dem sehr feinen Heu ziemlich schwer - gröberes Heu kann er einfach besser kauen.

 

Sarah geht mit Amor eine halbe Stunde spazieren. 

06.10.2022

 

Vanessa longiert Willi am Vormittag 30 Minuten. 

 

Während Gerret am Abend die Stallarbeit übernimmt, mache ich mit dem Senior 20 Minuten Handarbeit. Wir wiederholen die Übungen, die wir bei Elke gemacht haben: zunächst Übertreten an der Hand in verschiedenen Tempi innerhalb des Schrittes, woran sich Trab auf einer großen Volte mit immer wieder steilerer Abstellung durch Paraden am äußeren Zügel anschließen, wodurch Amor hinten übertreten muß. So gehen wir dann entlang der langen Seiten ins Schulterherein. Links ist das kein Problem, rechte Hand muß ich aufpassen, daß Amor zunächst gerade ist und das dann aus einer Volte heraus entwickelte Schulterherein auch wirklich für einige Schritte hält - da schummelt er sich nämlich gerne mit der Hinterhand heraus. Zum Abschluß gehts in eine Lektionenabfolge: Schulterherein aus einer Volte im Schritt entlang der Bande, im Schulterherein anhalten und wieder angehen, aus einer Wendung heraus gehts ins Renvers, das wir zur Renversvolte steigern, woraus wir dann in einer Traversale enden.

 

Das  Mörchen ist voll bei der Sache, gibt gleich zu Anfang der Einheit recht schnell durch das Übertreten im Genick nach und läßt sich auf kleinste Hilfen dirigieren. Einzig wenn man den Trab hinzu nimmt, fängt er deutlich an zu schieben. Das sind dann unsere netten Hausaufgaben für den Winter. 

Es ist Herbst
Es ist Herbst

07.10.2022

 

Trotz Erkältung gehe ich raus an die frische Luft und lasse mich vom Schwarzen etwas durchs Gelände tragen. Willi ist munter und läuft sehr schön vorwärts. Wir gehen hauptsächlich Schritt, so daß ich den Kopf und die Atemwege lüften kann. Zwischendurch bauen wir ein paar wenige Schritt-Trab- und Trab-Galopp-Übergänge ein, die das Schwarztier artig absolviert. Auch das Zügel-aus-der-Hand-Kauen und wieder Aufnehmen klappt zwischenzeitlich sehr akkurat - wir sind so gut aufeinander abgestimmt, daß Takt und Tempo erhalten bleiben und er bei somit aktiver Hinterhand schön im Genick nachgibt. Wie immer gibts auch ein paar Schritte Schulterherein oder Travers. Das klappt heute ebenso easy und selbstverständlich. 

 

Als ich unsere heutige Strecke anschließend auf Equilab checke, bin ich baff: Willi geht meist deutlich über 5 km/h, in der Spitze sogar 6 km/h! Und das, obwohl sich das gar nicht so anfühlt, er also nicht eilig wuselt, sondern schön ganz durch den Körper schwingt. Wobei ich heute auch mal wieder merke, wie viel sich dieses Jahr an meinem Sitz getan hat, so daß Willi auch störungsfrei laufen kann. 

08.10.2022

 

Ich schaue heute beim Kurs mit Jeff Sanders in Sachen "Vaquero Horsemanship" zu. Es geht um die altkalifornische Reitweise auf Bosal und die Vorbereitung des Pferdes auf die Arbeit mit dem Rind, wozu vor allem die Seitengänge - korrekt nur aus dem Sitz heraus geritten - Anwendung finden. Ein ziemlich großer Unterschied zu dem, was man sonst so in Sachen "Westernreiten" sieht. 

 

Heute wird Weide Nr. 4 zum letzten Mal gemulcht. Ich bin gespannt, wie sie sich im nächsten Jahr hinsichtlich des Berufkrauts entwickeln wird. 

Wir. ❤️
Wir. ❤️

09.10.2022

 

Vanessa geht am Vormittag mit Willi eine halbe Stunde spazieren. 

 

Da Gerret heute mal wieder über Nacht arbeiten muß, schnappe ich mir am frühen Abend beide Jungs für eine kurze Geländerunde. In einer Stunde und zehn Minuten nehmen wir 6,6 km unter die Hufe, traben einige lange Strecken und galöppeln auch munter durch den Wald. Das Mörchen hält supi mit und ist fit. Willi ist danach recht verschwitzt, denn es hat heute bei strahlend blauem Himmel 18°. Deshalb gehts für den Rest der Runde gemütlich im Schritt nach Hause. 

 

Dort angekommen dürfen die Jungs während der Stallarbeit auf Weide Nr. 5, die schön nachgewachsen ist. 

Paula!
Paula!

11.10.2022

 

Damit ich meine Atemwege etwas lüfte, gehe ich am Abend zunächst mit dem Mörchen auf die Reitwiese und lasse ihn sich an der Longe in Schritt und Trab lösen. Danach machen wir etwas Handarbeit. Er gibt beim Übertretenlassen in verschiedenen Tempi im Schritt schön im Genich nach und konzentriert sich. Auch das Übertretenlassen im Trab klappt nun schon etwas besser. Anschließend frage ich etwas Schulterherein aus Volten entlang der Bande ab, lasse Amor auch immer wieder im Schulterherein anhalten und daraus antreten, gehe aus der Ecke kehrt mit ihm ins Travers. Aus dem Wechsel Schulterherein und Renvers entwickeln wir die Renversvolte und schließlich die Traversale. Macht der Senior prima! :-) 

 

Mit Willi arbeite ich anschließend ebenso kurz an der Hand. Ich bin sehr zufrieden, wie sich das Übertreten zwischenzeitlich auf beiden Händen angeglichen hat und schön flüssig ist. Auch bei ihm frage ich Schulterherein ins Halten und Antreten ab, gehe ebenso aus der Ecke kehrt ins Travers und frage auch bei ihm zum Abschluß die Traversale ab. Dazwischen gibts, wie beim Senior, immer wieder viel Lob und einen lang hingegebenen Zügel. 

12.10.2022

 

Am frühen Abend gehts in Begleitung von Sarah auf Amor mit Willi auf die Reitwiese. Ich wärme den Schwarzen zunächst an der Hand auf und lasse ihn sich am hingegebenen Zügel dann unter dem Sattel weiter lösen. Nach ein wenig Schenkelweichen und einigen Hinterhandwendungen traben wir an: es fühlt sich vollkommen auseinander gefallen an, obwohl das eigentlich das Niveau von vor dem Wochenende bei Elke war. ;-) Da es mir so nicht gelingt, Willi zu schließen, gehe ich zu den Seitengängen im Schritt über, die ganz leicht gelingen: Schulterherein und Travers/Renvers, immer wieder im Wechsel. Danach ist der Trab zumindest schon einmal etwas geschlossener. 

 

Ich frage eine Übung ab, die Elke mir empfohlen hat: viele Schlangenlinien durch die ganze Bahn, den ersten Bogen via Kurzkehrt, im Schulterherein bis zur Mittellinie, dort Umstellen ins Travers, bei Erreichen des Hufschlags wieder eine Wendung via Kurzkehrt usw. Willi wird leicht und leichter, schließt sich, läßt sich sachte umstellen. So vorbereitet teste ich, ob wir Schulterherein und Travers auch im Trab abrufen können. Schulterherein rechts und Travers links gelingen im Trab gut, die jeweiligen Konterlektionen sind ausbaufähig, aber zumindest spürbar. 

 

Zum Abschluß frage ich halbe Tritte vom Sattel aus ab: ich reite Willi einhändig rechte Hand entlang der Bande und tupfe mit der freien Hand mit der Gerte auf seinen Schweifansatz. Das ist tricky, aber: Willi ahnt, was er machen soll. Ich versuche so locker mitgehend wie möglich zu sitzen, schnalze etwas, treibe sachte vor oder nehme auf. Sarah bestätigt: ja, er diagonalisiert hin und wieder. :-) Sehr gut. Wenngleich es mir lieber wäre, ich hätte dabei noch etwas Unterstützung vom Boden, was es für Willi vermutlich einfacher machen würde. Hieraus entlasse ich ihn dann zweimal in einen deutlich schwungvolleren Trab als vorher. Prima! :-) 

Vanessa auf Willi mit Amor als Handpferd
Vanessa auf Willi mit Amor als Handpferd

13.10.2022

 

Vanessa möchte Amor hin und wieder gerne einmal als Handpferd mitnehmen, weshalb ich ihr am Vormittag mit Rat zur Seite stehe. Wir testen das zunächst mit einigen Runden in Schritt und Trab auf der Reitwiese. Dann gehts für eine kleine Runde um den Stall. 

 

Da die Jungs das ja schon kennen und erfahren sind, klappt das alles sehr ruhig und schön. 

Pauline in der Kiste
Pauline in der Kiste

14.10.2022

 

Heute bespaße ich den Senior erneut mit ein wenig Handarbeit. Amor ist gleich bei der Sache und läßt sich sehr konzentriert arbeiten. Das war ja auch schon mal anders. ;-) 

 

Nach dem anfänglichen Übertreten fängt er gleich an zu kauen, nimmt sich selbständig auf und gibt weicht im Genick nach. Wir arbeiten nach anfänglich längeren Reprisen im Schulterherein und Travers anschließend mit vielen Wechseln zwischen den Seitengängen. Hierzu halten wir uns entlang der langen Seite, damit wir eine seitliche Begrenzung haben. Der Wechsel zwischen Konterschulterherein und Travers linke Hand klappt sehr gut, rechte Hand tut sich das Mörchen sehr schwer, sich in das  Konterschulterherein um zu biegen. Ich drehe die Übung einfach um und gehe linke Hand Schulterherein und Renvers: Problem gelöst. ;-) Zum Abschluß traversieren wir einige Linien irgendwo über die Reitwiese. 

 

Dann ist Willi dran. Ich habe mal wieder eine Reitstunde bei Annette, die auch unser Video vom Wochenende bei Elke gesehen hat. Wir arbeiten zunächst an den Seitengängen im schnellen Wechsel, wobei ich leider mal wieder oft genug einen Knoten im Kopf habe, wo links und rechts ist... ;-) Zuletzt wenden wir uns den halben Tritten entlang der Bande zu, die ich gem. Annette aus dem Rückwärtsrichten entwickeln soll. Willi weiß sofort was kommt, als Annette die Touchierpeitsche nur in der Hand hält, ist aber irritiert, daß er jetzt nicht auf der Stelle diagonalisieren, sondern erst einmal rückwärts gehen soll. Wir bekommen einige schöne diagonalisierte Schritte geschenkt und lassen es damit auch gut sein. 

Sturmsicherungen
Sturmsicherungen

15.10.2022

 

Seit gestern Abend hat es gut 15 l/qm geregnet. Deshalb dürfen die Jungs am Vormittag nicht auf die Weide, und auch die Trailwegerweiterung ist seit gestern Abend geschlossen. 

 

Während Amor und Willi am trockeneren Nachmittag froh auf die Weide hüpfen, der Haflinger sich gleich freudestrahlend wälzt und anschließend wie ein Pferkel aussieht, bringen wir an den Heu-Hüttchen die Sturmsicherungen an: jeweils vier lange Erdnägel klopfen wir ein, die über Ringschrauben die Heu-Hüttchen sichern. Nun können die ersten Herbststürme kommen. 

 

Dann gehen wir mit den Pferden noch eine Stunde im Regen im Wald spazieren. Ja, es ist Herbst, es ist naß und für die Jahreszeit eigentlich zu feucht-warm, aber auch das hat etwas. Im Wald ist es schön ruhig, die Blätter rauschen ein wenig und es tröpfelt überall. Schon auf dem Heimweg halten wir noch ein Schwätzchen mit unserem Jäger; vermutlich werden wir Willi über kurz oder lang einmal als Rückepferd zum Freiräumen der Pirschwege der Jäger einsetzen können. 

Am Abend
Am Abend

16.10.2022

 

Die Temperaturen haben nochmals deutlich angezogen. Heute zeigt das Thermometer gut 22°. Nachdem sich Amor und Willi bei einem Griff ins Fell schon leicht klamm anfühlen, fällt der eigentlich für den Abend noch geplante Ausritt mit Handpferd aus. Auch mein Kreislauf macht sich bei der Stallarbeit bemerkbar, und da die Pferde schon ordentlich Winterfell schieben, ist das auch mit Rücksicht auf sie besser. 

 

So bleibt mir am Abend nichts weiter zu tun, als mich ausgiebig Willis Hufen zu widmen: um den physikalischen Kräften zugunsten der Hornspalten entgegen zu wirken, rasple ich seine beiden Vorderhufe jeweils an der Innenseite etwas rund entlang der Hufwand. Der Schwarze bleibt unangebunden sehr artig mitten vor der Box stehen. Dann säubere ich die Hufe, kontrolliere die weiße Linie mit einem Hufnagel auf Steinchen, pinsle die Strahlfurchen gegen Strahlfäule mit Kevin Bacon's Hoof Solution ein (da haben wir derzeit zwar keinerlei Probleme, aber wenn das Mittel nur herumsteht und alt wird, bringts auch nix) und trage Keralit auf die Hornspalten auf. So. ;-) 

17.10.2022

 

Sarah geht mit Amor am Vormittag eine Dreiviertelstunde ins Gelände. 

Unterwegs im Wald mit dem Filzsattel
Unterwegs im Wald mit dem Filzsattel

18.10.2022

 

Das Wetter ist weiterhin nicht wirklich herbstlich: zwar färbt sich der Wald nun wunderschön gelb, braun und rot, aber die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit sind viel zu warm und feucht. Deshalb ist auch heute noch "piano" mit den Pferden angesagt. 

 

Am späten Nachmittag schwinge ich mich auf Willi mal wieder in den Filzsattel. Das ist einfach immer eine prima Neujustierung und Überprüfung für den Sitz: sitze ich wirklich mit losgelassener Pomuskulatur im Sattel, kann die Beine ruhig hängenlassen und meine Hilfen aus dem Sitz heraus geben? Ich trabe hin und wieder ein kurzes Stück und merke gleich, wieviel weicher ich da zwischenzeitlich mitgehen kann. 

 

Nachdem ich auf dem Heimweg ein wenig alle Seitengänge auf jeder Hand abgefragt habe, nehme ich den Schwarzen etwas mehr auf, treibe dabei aber weiter vorsichtig vorwärts, nehme die Unterschenkel ganz leicht zurück und schnalze etwas. Dazu nehme ich die Zügel in eine Hand und tippe Willi mit der Gerte sachte an der Kruppe an: er diagonalisiert, wie Gerret bestätigt. Da hat einer diese neue Übung aber sehr schnell verstanden! :-) Nach ein paar Metern baue ich die Abfolge der Hilfengebung nochmals analog auf, lasse die Gerte aber weg und: voilà - das klappt auch ohne Gerte. 

 

Wieder angekommen am Stall dürfen die Buben während der Stallarbeit und während wir neues Heu geliefert bekommen, nochmals auf die Weide. Mal schauen, wie lange wir das noch beibehalten können. Ansonsten testen wir heute auch erstmals wieder alle Lampen am Stall: jupp, funzt. Es wird ja nun auch schon um ca. 19.00 Uhr dunkel. 

Es werde Licht! 💡
Es werde Licht! 💡

19.10.2022

 

Am späten Nachmittag nehme ich den Schwarzen seit längerem mal wieder an die Longe. Wir wärmen uns mit vielen wandernden Volten entlang des ersten Hufschlags auf beiden Händen zunächst im Schritt, dann im Trab auf. Zum weiteren Lösen gibts ein paar Trab-Galopp-Übergänge auf einem großen Zirkel inmitten der Bahn. Ich muß hierbei heute oft an unser erstes gemeinsames Jahr denken, als Willi kaum einmal einen geregelten Takt zeigen konnte. Heute sieht das anders aus: er geht anfangs im Schritt zwar sehr gemächlich, so daß ich ihn mehrmals zu einem geregelten Tempo anhalten muß, zieht dann aber sehr schön seine Kreise, schwingt, dehnt sich, läßt sich von hinten an die Longenhand herantreiben - etwas, was ich bei Amor auch heute noch nur schwer herstellen kann. Dazwischen gibts ein wenig Handarbeit in Form von Übertreten, Schulterherein und Traversale. 

 

Dann beziehen wir auch ein zunächst auf niedrigster Einstellung dastehendes Calvaletti mit ein. Sobald Willi es im Schritt, im Trab und schließlich - erstmals! - auch im Galopp ohne Anstoßen überwindet, gibt es viel Lob und einen Keks. So motiviert stelle ich das Cavaletti auf mittlere Einstellung. Das ist für Willi kniffliger, vor allem mit der Vorhand bleibt er zunächst öfter hängen, gibt sich dann aber Mühe und kann es in Schritt und Trab gut überwinden. 

 

Zum Abschluß teste ich dann noch Schritt-Galopp-Übergänge an. Dazu braucht Willi noch ein, zwei Trabtritte, macht das dafür aber schon sehr schön gesetzt. 

 

Sarah macht mit Amor 30 Minuten Handarbeit. 

Mjam!
Mjam!

20.10.2022

 

Vanessa geht am Morgen mit dem Schwarztier kurz spazieren. 

 

Am Nachmittag klappt es nach mehreren Termin- und Wetterschwierigkeiten für Gerret und Willi endlich mal wieder: sie haben Fahrstunde bei Brigitte. Knappe 1,6 Stunden zuckeln sie auf 6,6 km durch den Wald und üben vor allem Schritt-Trab-Übergänge. Vor allem das Durchparieren und die niedrigere Gangart ist noch etwas rumpelig. 

 

Eigentlich hatte ich vor, das Mörchen am Abend noch zu longieren, aber der eigentlich erst für die Nacht angesagte Regen setzt früher ein, so daß am Abend nur noch die Stallarbeit ansteht. 

Willi und Amor
Willi und Amor

21.10.2022

 

Gerret geht am Spätnachmittag mit beiden Jungs eine Dreiviertelstunde spazieren. Dabei dürfen sie auch ein wenig grasen, denn die Weiden bleiben ab sofort geschlossen. 

22.10.2022

 

Am Vormittag gehe ich mit Willi knappe 1,5 Stunden ins Gelände. Es ist traumhaft: die Sonne strahlt vom knallblauen Himmel, die Herbstfarben im Wald leuchten. Einziger Nachteil: es ist schon wieder fast 20° warm... Der Schwarze kommt, da wir auch knapp 10 Minuten traben und auch ein Stück galoppieren, recht ins Schwitzen, trocknet aber auf dem Heimweg wieder fast komplett ab. Unterwegs treffen wir uns mit Gerret und Amor an der Grünen Hütte und bummeln heimwärts. 

Der Wallach von heute trägt Brust und Hals frei. ;-)
Der Wallach von heute trägt Brust und Hals frei. ;-)

23.10.2022

 

Nicht nur aufgrund der immer noch für die Jahreszeit viel zu warmen Temperaturen von knapp 20° bekommt Willi heute im Vorgriff auf sein dickes Winterfell Brust und Hals geschoren. 

 

Am Nachmittag bekommen wir Besuch von Lea, die sich für Handarbeit mit Pferden interessiert. Wir schnappen uns daher beide Ponys und gehen auf die Reitwiese. Amor darf zunächst grasen, während ich Lea mit Willi zeige, was wir so alles machen und worauf man sich am Anfang am besten konzentriert. Dann darf sie selbst Hand anlegen und selbiges später mit Amor ausprobieren, während der Schwarze grasen darf. 

 

Das macht mir mal wieder bewußt, wo meine Anfänge mit Amor oder Willi lagen und wo wir heute stehen - und da bin ich wirklich dankbar. 

 

Anschließend sitzen wir noch gemütlich im Gärtchen, trinken Tee und futtern Kuchen. 

Spaziergang am Abend
Spaziergang am Abend

24.10.2022

 

So langsam bricht die gemütlichere Zeit des Jahres an. Habe ich mich früher oft gemopst, daß wir mangels richtigem Reitplatz oder Reithalle und aufgrund der reduzierten Tageszeit über den Herbst und Winter unter der Woche eben weniger mit den Pferden unternehmen können, nehme ich es zwischenzeitlich so hin wie es ist: nämlich nicht zu ändern und als Zeit, eine Pause einzulegen. Auch den Pferden tut das nämlich mitunter sehr gut und sie gehen oftmals wieder frischer an alte und neue Aufgaben heran. 

 

Heute steht deshalb nach der kurzen Stallarbeit am Abend nur ein halbstündiger Spaziergang an, währenddessen wir Amor und Willi und noch etwas Gras knabbern lassen.

25.10.2022

 

In der Mittagspause nehme ich zunächst einen äußerst aufmüpfigen Senior auf der Reitwiese für eine halbe Stunde an die Longe. Eigentlich dachte ich, dem Mörchen damit einen Gefallen zu tun, weil er ja in letzter Zeit immer sehr arbeitswütig ist. Heute aber findet er das meeeega-doof, da er ja nicht mehr auf die Weide darf und auf der Reitwiese über das schöne Gras stapfen soll. Das äußert sich in überproportionalen Bewegungen und Gefühlswallungen, wenn ich nur ansatzweise und höchst homöopatisch an irgendwelche Stimm- oder Peitschenhilfen auch nur denke... *augenroll* Also heißt die Devise heute mal wieder: Ruhe, Ruhe, Ruhe, einatmen, ausatmen, ignorieren, weitermachen. 

 

Nach der Aufwärmphase stelle ich gleich ein Cavaletti auf niedrigster Einstellung hin, damit der Hafischlaukopf was zum Gucken und Aufpassen hat. Das hilft ein wenig, und so lockert sich der Rücken besser und die Hinterhand beugt mehr. Zwischendurch frage ich am Kappzaum etwas ganzen Travers und Vorhandwendungen ab, gehe daraus dann auch kurz ins Schulterherein, muß aber höllisch aufpassen, daß sich Amor nicht irgendwo hinschlängelt. Zum Abschluß gibts dann ein paar ganz hübsche Trab-Galopp-Übergänge, die ich aber nur anfrage, wenn ich höre (kein Trampeln, ruhige Atmung), sehe (fußt die Hinterhand gut unter, beugt das Hinterbein) und fühle (ist er losgelassen und freudig), daß er dazu auch angemessen in der Lage ist - wenn nur ein Teil davon nicht stimmt, pest er nämlich los, was gelenksbelastend und unnötig ist. ;-) 

 

Anschließend darf das Mörchen zur Belohnung dann auch noch 10 Minuten grasen. Während ich unsere heutige Trainingseinheit manuell in der Equilab-App erfasse, bekomme ich gar nicht mit, wie er sich hinwirft und wälzt... Soifzt... Mit locker geschnalltem Kappzaum... Den darf ich anschließend auch noch putzen... 

Am späten Nachmittag gehe ich dann noch mit dem Schwarzen für eine halbe Stunde auf die Reitwiese. Dort schwirren nicht nur Fliegen, sondern auch Bremsen (!!!) um uns herum. Hallo...??? In vier Wochen ist der 1. Advent!

 

Das Aufwärmen an der Hand und das Lösen unter dem Sattel gelingen routiniert. Allerdings merke ich hierbei, daß Willi etwas "off" ist - bei heute erneut wieder knapp 20° aber auch kein Wunder, denn er schwitzt schon nur vom Herumstehen im Paddock trotz Brustschur. Der Trab fällt insoweit ziemlich behäbig aus, weshalb ich gleich zu den Seitengängen im Schritt übergehe. Die gelingen nun immer lockerer, fließender nur aus dem Sitz heraus. Dabei wird Willi immer leichter in der Hand, und ich kann ihn am Sitz halten, mehr oder weniger biegen. Was für ein tolles Gefühl! :-) Für selbiges im Trab fehlt uns dann allerdings mehr als deutlich der Schwung.

 

Trotzdem das Schwarztier nach der Einheit munter schaut, denke ich, daß ihm die Pause über den Winter gut tun wird, damit sich das in diesem Jahr Gelernte setzen und der Kopf etwas frei werden kann.

Fortbildung: Prävention von Atemwegserkrankungen beim Pferd
Fortbildung: Prävention von Atemwegserkrankungen beim Pferd

26.10.2022

 

Die Fütterung aus den Bigboxen-Hüttchen hat sich zwischenzeitlich eingependelt: wir füttern dort nun aus zwei sehr großen Heunetzen, die gut gefüllt jeweils 12 kg Heu fassen, womit einher geht, daß diese nur alle drei Tage aufgefüllt werden müssen - eine ziemliche Arbeitserleichterung.

 

Am Abend gehen Sarah und ich mit Amor und Willi eine halbe Stunde spazieren und lassen sie dabei am Waldrand ausgiebig grasen.

 

Später nehme ich mal wieder an einem Webinar der FN teil: Prävention von Atemwegsproblemen beim Pferd. Insgesamt ist das allerdings nichts wirklich Neues hinsichtlich sauberem und ordentlichem Stallmanagement, qualitativ hochwertigem Rauhfutter, etc.

27.10.2022

 

Willi bekommt am Abend eine ganzheitliche Pediküre: Huferaspeln wegen der Hornspalten, Auftragen von Keralit gegen selbige, Einbringen von Artimud als Prävention gegen Strahlfäule und Auskämmen von Hautschuppen im Fesselbeugenbereich, damit er sich nicht juckt. 

Der Schwarze und das Mörchen
Der Schwarze und das Mörchen

28.10.2022

 

Heute findet mal wieder der halbjährliche Check durch unsere Osteo statt. Zunächst wird das Mörchen gecheckt, dann Willi. Sie ist mit beiden sehr zufrieden, insbesondere mit dem Senior, der für sein Alter super in Form ist. Bei Willi wird insbesondere die rechte Schulter und die erste rechte Rippe gerichtet - während der ganzen Behandlung steht er allerdings völlig gechillt mit Ohren auf Halbmast. 

 

Ebenso kommt heute endlich meine große Heucobs-Bestellung. Nachdem die Preise bei unserem Anbieter vor Ort exorbitant von 0,64 EUR/kg auf 0,84 EUR/kg gestiegen sind, habe ich mich auf die Suche nach einer Alternative gemacht: nun zahlen wir pro kg nur noch 0,60 EUR und bekommen das ganze zudem kostenlos auf Palette direkt zum Stall geliefert. :-) Mir war nur wichtig, nicht gleich 600 kg abnehmen zu müssen, da unsere Lagermöglichkeiten ja begrenzt sind. Nun ist das Futter für den Senior für die nächsten knapp drei Monate gesichert. 

Blickwinkel auf die Allianz Arena in München
Blickwinkel auf die Allianz Arena in München

29.10.2022

 

Premiere: da wir heute endlich mal wieder nach München in die Allianz Arena zum Heimspiel des FC Bayern München gegen Mainz 05 fahren (sensationelles Ergebnis: 6:2!) und erst recht spät abends/nachts nach Hause kommen, fällt der abendliche Stalldienst aus. 

 

Am Morgen versorgen wir die Pferde und füllen alle Heustationen überproportional gut auf. Amor bekommt nach seiner morgendlichen Ration Heucobs als wir uns verabschieden ins Weidezelt gleich noch eine um eine Schippe aufgestockte Portion für abends hingestellt. Die wird er natürlich tagsüber schon peu à peu fressen, aber so hat er zumindest seine Ration für 24 Stunden zur Verfügung. Ich bin in diesem Zusammenhang mal wieder froh, daß wir die Heucobs-Fütterung zwischenzeitlich so gut organisiert haben, daß das durch den nur für Amor zum Weidezelt bestehenden Zugang kein Problem darstellt. 

 

Ausnahmsweise öffnen wir auch die Trailwegerweiterung, was die Jungs allerdings erst am Nachmittag gegen 15 Uhr bemerken. ;-) Durch die Kamera-Überwachung habe ich hierzu einen sehr guten Überblick. 

Sonntagsausfahrt mit Claudia
Sonntagsausfahrt mit Claudia

30.10.2022

 

Nun ist es wieder soweit: die Uhr wurde letzte Nacht um eine Stunde zurück gestellt. Ab heute ist es nun schon ab 17.30 Uhr dunkel. :-((( 

 

Wir sind, trotzdem man eigentlich eine Stunde länger schlafen könnte, doch schon um 8 Uhr am Stall. Die Jungs erwarten uns, bekommen zum Frühstück auch mal wieder ein wenig warmen Mash - als Bonus für die gestern Abend ausgefallene Kraftfutterration. 

 

Vom Heu ist noch jede Menge übrig, Wasser steht durch die Selbsttränke ja ohnehin ohne Probleme dauerhaft zur Verfügung. Die Stallarbeit fällt nicht wirklich deutlicher ins Gewicht. Prima, so wissen wir also nun, daß das notfalls auch mal funktioniert. :-) 

 

Am Vormittag kommt Claudia vorbei, die mit Gerret und Willi zu einer Kutschfahrt verabredet ist. Ebenso kommt meine Freundin Alex. Zunächst sitzen wir alle gemütlich zum Frühstück im Gärtchen, trinken Kaffee und Tee und futtern Kuchen, bevor es mit Willi zu einer zweistündigen Kutschfahrt los geht. Trotz der heute mal wieder deutlich über 20° vorhandenen Temperaturen hat Willi nicht sonderlich geschwitzt. Ich verquassle mich derweil mit Alex, so daß die eigentlich mit Amor geplante Handarbeitseinheit heute mal ausfällt. 

 

Am Nachmittag machen Gerret und ich uns dann noch über unseren Schuppen her: der ist sowas von vollgeräumt... *augenroll* Also räumen wir alles raus, sortieren, entscheiden, was weggeworfen werden kann und was wir noch benötigen und räumen alles schön sauber wieder ein, so daß es Mann *grins* jetzt möglich ist, den Rasenmäher oder die Motorsense heraus zu holen, ohne den halben Schuppen ausräumen zu müssen. ;-) Leider stelle ich hierbei fest, daß die Mäuse meine Sattelpacktaschen (wenn zum Glück auch nur wenig) angeknabbert haben. *mrpf* Die werden ab sofort im Keller zu Hause gelagert. 

 

Vanessa geht am Abend mit dem Mörchen ein wenig spazieren. 

31.10.2022

 

Den Halloween-Abend verbringe ich alleine am Stall, da Gerret arbeiten muß. Ich starte mein letztes Projekt für dieses Jahr: Einrichtung einer kleinen sanitären Anlage - ein Stück mehr Zivilisation am Stall. *grins* Bei Besuch wurden wir ja immer mal wieder auf eine Toilette angesprochen. Und auch selbst habe ich ihn und wieder schon mal gedacht, daß das ganz - dringend - praktisch wäre. 

 

Die findet ihren Platz im nun schön aus- und aufgeräumten Schuppen. Ich schraube heute schon ein paar Utensilien fest, der Rest wird morgen erledigt. Bilder folgen. ;-)