Willi bei der Hufpflege
Willi bei der Hufpflege

01.02.2022

 

Es stürmt nach wie vor den ganzen Tag mit Spitzenböen von mehr als 50 km/h. 

 

Vanessa macht am Vormittag mit Willi Bodenarbeit. 

 

Am frühen Nachmittag kommt Hannes wieder zur Hufpflege. Willi hat seit einigen Tagen im vorderen rechten Huf direkt in der Hufspitze ein Loch, was auch von vorne als senkrechter Riß in der Hufwand zu sehen ist. Hannes begutachtet den Huf ausgiebig. Vermutlich hebeln die Wände derzeit etwas auseinander, so daß er die heutige Hufbearbeitung entsprechend anpaßt. Ich kann in drei Wochen auch selbst einmal die Raspel anlegen und etwas nachfeilen, um das zu unterstützen. Amors Hufe sind wie immer völlig unauffällig. 

 

Sarah macht mit Amor am frühen Abend Handarbeit im Paddock. 

Spaziergang mit Paula
Spaziergang mit Paula

02.02.2022

 

Am Abend gehen wir mit den Jungs eine halbe Stunde spazieren - wieder mal in Begleitung von Paula. Ich finde es so toll, daß sie sich traut, überhaupt mit uns mitzugehen, denn schließlich passieren wir dabei einen fremden Hof und noch einen kleinen Offenstall am Waldrand, wo ebenfalls Katzen zu Hause sind! ❤️ Wohl auch deshalb taucht Paula öfters einmal in den kleinen Regenkanal am Wegrand ab. ;-) 

 

Nachdem sie sich an dem kleinen Offenstall am Waldrand aber nicht so recht vorbei traut, machen wir wieder kehrt, denn schließlich sind wir eine Gruppe - und wer zusammen aufbricht, kommt auch gemeinsam wieder nach Hause. 

Mittagspausenausritt
Mittagspausenausritt

03.02.2022

 

In der letzten Nacht hat es nochmals 5 l/qm geregnet. 

 

In der Mittagspause schwinge ich mich auf Willi, wir zuckeln 1,5 Stunden durchs Gelände - unsere irgendwie zwischenzeitlich üblichen 7,5 km. ;-) Nach einer längeren Trabstrecke, an die ich noch etwas Galopp anschließe, bummeln wir durch den Wald, gehen auch einen Trampelpfad entlang, der aber doch ziemlich matschig ist. 

 

Unterwegs frage ich etwas Schulterherein und Travers auf beiden Händen ab, was Willi artig macht, dabei aber wieder etwas verhaltener wird. Das ist etwas, woran ich demnächst etwas intensiver arbeiten möchte: daß er auch in den Seitengängen das Tempo hält. 

 

Am nächsten leicht ansteigenden Weg zeigt der Schwarze an, daß er gerne selbständig etwas galoppieren mag. Oh? Na, dann! Als er aber unter mir mit "Attacke!!!" losstürmt, pariere ich nochmals durch und erkläre ihm, daß wir uns nicht im Krieg befinden und ich gerne ein gesittetes Vorwärts hätte. Gut, kein Problem. Dann galöppelt es unter mir artig links dahin, nachdem ich ihn aus einer deutlichen Traversstellung habe angaloppieren lassen. ;-) 

 

Auf dem weiteren Heimweg frage ich noch ein paar Schritt-Trab-Übergänge ab und freue mich, daß sich das sehr gut aus der Hinterhand heraus anfühlt. 

 

Das Mörchen freut sich derweil über eine extra Portion Heucobs. 

So viele Wolken
So viele Wolken

04.02.2022

 

Willi läßt die ersten Härchen zögerlich fallen. Bei Amor tut sich hinsichtlich Fellwechsel noch nichts. 

 

Der Schwarze und ich nutzen nochmals die trockene Mittagspause und gehen eine knappe Stunde ins Gelände. Der heutigen Streckenführung sind zwei längere Trabstrecken geschuldet, die teilweise etwas bergab gehen. Aber auch hier läßt sich Willi, wenn er sich hin und wieder zwar etwas heraushebt, immer wieder gut von hinten schließen und aufnehmen, so daß er nicht zu sehr auf die Vorhand kommt. 

 

Die Hufschuhe halten derzeit sehr gut in allen drei Gangarten. Dennoch will ich Willi für den im Juni anstehenden Wanderritt einmalig mit Kunststoff beschlagen lassen. Sollten wir uns ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt mal wieder wegen des Hufwachstums in einer Zwischengröße befinden, ist es mir zu anstrengend,  das auch noch während des Wanderritts berücksichtigen zu müssen. 

Amor als Handpferd neben der Kutsche
Amor als Handpferd neben der Kutsche

05.02.2022

 

Juhu, endlich haben wir mal wieder Zeit. Endlich hält das Wetter. Und endlich taugt das Geläuf einigermaßen. 

 

Zeit, Willi mal wieder vor die Kutsche zu spannen. Trotz mehrwöchiger Abstinenz ist der Schwarze wie immer die Ruhe selbst und sehr artig auf den 5,5 km, die wir in stark einer Stunde durch den Wald fahren. Heute erstmals mit von der Partie: Amor als Handpferd. 

 

Dazu muß ich vorausschicken, daß das Führen eines Pferdes von einem Fahrzeug aus, und dazu gehört auch eine Kutsche, eigentlich nicht erlaubt ist. Bei normalem Straßenverkehr ergo so oder so ein No-Go. Und ich hätte den Versuchsballon heute auch nicht gestartet, hätten beide Pferde nicht schon lange Erfahrung damit beim Reiten und würde Amor nicht auf leichtestes Zupfen an der Longe oder auf Stimmhilfe sofort reagieren. Während Gerret sich auf das Schwarztier konzentriert, achte ich also auf den Senior, der nur fürs obige Foto ausnahmsweise einmal leicht vor mir läuft. Ansonsten muß er konsequent auf meiner Höhe bleiben, darf nicht zurückfallen oder zu sehr vorauseilen, was vor allem im Trab zunächst einmal wieder eine Herausforderung ist, weil der Haferschlinger munter vorwärts möchte bzw. auf dem Heimweg etwas not amused ist, weil er zwar immer schön auf dem grasigen Randstreifen laufen, aber nicht fressen darf - wo es dort doch schon soooo schön grün leuchtet. ;-) Wir traben zwei längere Strecken und lassen Willi heute in etwas gemächlicherem Tempo gehen, damit wir alles besser koordiniert bekommen. Aber: kein Problem. Das werden wir nun nicht immer, aber doch ab und an einmal wiederholen, verschafft es dem Senior doch gute Bewegung. 

 

Da dem Hafi dabei doch auch etwas warm wird, legt er sein Fell an, so daß gut zu erkennen ist, daß keine Rippen heraussstehen. Die ertaste ich während der Fütterung am Abend heute auch etwas schwerer. Man merkt, daß Amor derzeit wieder 2x täglich 3 kg Heucobs bekommt - und diese im Gegensatz zu demletzt nun auch wieder fressen mag. :-) 

06.02.2022

 

Seit letzter Nacht stürmt es mit mehr als 60 km/h, im Tagesverlauf sind sogar 80 km/h vorausgesagt. 

 

Ich treffe mich am Vormittag mit Vanessa, und nach der Stallarbeit machen wir mit Amor und Willi etwas Handarbeit. Das Mörchen ist heute für seine Verhältnisse ziemlich ruhig, weshalb ich ihn sogar anfangs etwas mit leichtem Touchieren der Hinterhand aufwecke. Wir üben geschlossenes Stehen, Übertreten, Schulterherein und Travers. Die letztgenannten beiden Lektionen frage ich zum Abschluß auch im Wechsel auf dem Zirkel ab, da es Amor schwer fällt, sich rechts loszulassen und zu biegen. So kann ich ihn immer wieder durch die Konterlektion lösen und neu ansetzen. 

 

Vanessa macht mit Willi das erste Mal Handarbeit. Der Schwarze bietet gleich einiges an, weil er das ja schon kennt. ;-) 

 

Ab dem späten Vormittag legt Sturmtief Roxana dann richtig los. Es schüttet heftig und die Sturmböen erreichen über 80 km/h. 

07.02.2022

 

Sturmtief Roxana hat uns ergiebigen Regen mit 50 l/qm gebracht. Dadurch wurden am Stall einige Stellen im Paddock unterspült und Koppelpfosten sind gebrochen, wie wir am Abend, als wir erstmals nach dem Sturm zum Stall kommen, feststellen. So fällt der eigentlich mit Amor und Willi geplante Spaziergang unerwartet aus und wir sind 1,5 Stunden mit den Ausbesserungsarbeiten beschäftigt. 

Amor im Glück 😂
Amor im Glück 😂

08.02.2022

 

Am Vormittag geht Vanessa mit Willi eine Runde spazieren. 

 

Im Vorgriff auf den demnächst stattfindenden Dressurlehrgang nehme ich mir am späten Nachmittag Willis Sattelzeug vor, säubere Sattel und Trense und lasse sie mit Öl ein, während Amor genüßlich den Großteil seiner Abendration an Heucobs vertilgt. 

 

Anschließend gehen wir noch eine halbe Stunde spazieren inkl. 10-minütiger Pause zum Grasen. Der Senior ist überaus erfreut. 😂

Unterwegs im Gelände
Unterwegs im Gelände

09.02.2022

 

Sonne satt vom wolkenlosen Himmel und 12°! Ein Hauch von Frühling. Da muß ich in der Mittagspause natürlich mit Willi ausreiten. 

 

Wir gehen heute mal wieder in die andere Richtung los und erkunden, wie denn unser einer Trampelpfad taugt. Wir träbeln dort ein Stück, befinden dann aber, daß es besser sein könnte. Am nächsten steilen Anstieg packt der Schwarze seine Kondition aus und zieht den Berg locker im munteren Schritt hoch. Nach etwas Trab, der uns auch ein wenig bergab führt, gibts eine kurze Pause zum Verschnaufen und Grasen. 

 

Das scheint Willi ein wenig getunt zu haben, denn der ist nun "on". Schon, als ich nur die Zügel aufnehmen will, ruft es unter mir "Attacke!". 😳 Aber gemacht! Ich will aus dem Schritt ordentlich angaloppieren. Das gelingt dann auch, weshalb wir dann auch einige schöne einfache Galoppwechsel einbauen. 

 

Dann gehts im ebenso zügigen Schritt nach Hause. Supi! 

 

54 Minuten Schritt, 11 Minuten Trab, 1 Minute Galopp, 6,9 km Distanz und 5,8 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. 

 

Am Abend gehen Gerret mit Willi und ich mit dem Mörchen eine halbe Stunde spazieren, wobei die Jungs auch 10 Minuten grasen dürfen. Außerdem werden heute Abend unsere beiden Katzendamen entwurmt. Und - soifzt - schon wieder hängt ein Koppelpfosten schepps, diesmal leider einer der massiven direkt am Paddock, an dem der Holzzaun befestigt ist. Das wird ein größerer Akt, das demnächst auszutauschen. 

Blick auf den Stall
Blick auf den Stall

10.02.2022

 

Leider ist es heute nicht mehr so schön wie gestern, es ist bewölkt und es pfeift auch wieder ein wenig der Wind. 

 

Der Schwarze ist vielleicht auch deshalb heute nochmals ziemlich munter. Wir traben wieder zwei längere Strecken, wobei ich auch einige Trab-Galopp-Übergänge einbaue. Und hier passiert ausnahmsweise mal etwas, was wir schon lange nicht mehr hatten: Willi geht mit mir durch. Naja, mit "Durchgehen" meine ich, daß er eben für einige Meter nicht mehr auf mich hört und munter vorwärts galöppelt. Offensichtlich haben ihn die vielen Trab-Galopp-Übergänge gepuscht (gut zu wissen *grins*). ;-) Nichts dramatisches, dennoch bekommt er von mir einen kleinen Rüffel. Dann habe ich wieder mein artiges Ross unter mir und wir träbeln weiter.

 

Auf dem Heimweg machen wir eine kurze Pause zum Grasen, dann führe ich Willi ein langes Stück den Berg hinunter. Plötzlich toben zwei schwarze Hunde auf dem Feld herum, verschwinden wieder, tauchen auf. Ich vermute, daß sie abgängig sind. Willi bleibt artig und schaut ihnen nur hinterher.  

 

Sarah geht mit dem Mörchen am Nachmittag eine Stunde ins Gelände. 

Paula und Fine abends beim Smalltalk am Stall
Paula und Fine abends beim Smalltalk am Stall

11.02.2022

 

In der Mittagspause mache ich mit dem Schwarzen 20 Minuten Handarbeit, während Amor seine Heucobs futtert. Wir üben zunächst geschlossenes Stehen, was leider kein einziges Mal auf Anhieb gelingt und das Parieren auf die Hinterhand. Willi soll auf eine leichte Parade, hauptsächlich aus der Körpersprache heraus gegeben, sein Gewicht nach hinten verlegen und dadurch die Hanken etwas belasten, ohne jedoch einen Schritt zurück zu treten. Das klappt sehr gut. Danach gehen wir zunächst ins Übertreten und schauen uns anschließend Schulterherein (innen geführt) und Travers (außen geführt) an. Das macht der Schwarze beides sehr artig. Zum Abschluß touchiere ich etwas die Hinterhand und muß hierbei schon aufpassen, daß ich nicht zu viel mache: Willi kennt das nun schon, weshalb ich die Gerte nur noch weisend in Richtung Röhre zeigen lassen muß, damit er die Hinterhand vermehrt anzieht. Leider bin ich einfach noch nicht geschickt genug, die äußere Hinterhand zu touchieren, sobald Willi die innere anhebt. Das muß ich vielleicht mal mit Gerret üben. ;-) 

Webinar: Artenvielfalt auf der Pferdeweide
Webinar: Artenvielfalt auf der Pferdeweide

Am Abend schauen Gerret und ich ein kurzweiliges Webinar der VFD Saarland zum Thema Artenvielfalt auf der Pferdeweide an. 

 

Es werden uns nochmals die vielen Zusammenhänge, die man bei der Weidepflege beachten muß, deutlich: der Tierbesatz, die Weidedauer, der Bestand, die Zeigerpflanzen, erwünschte und unerwünschte Gräser und Kräuter. 

 

Ich habe erst vor kurzem wieder Nachsaat für unsere Weiden bestellt, die wir voraussichtlich im Laufe des März dann wieder ausbringen werden. 

Pause bei den Mammutbäumen
Pause bei den Mammutbäumen

12.02.2022

 

Am späten Nachmittag brechen wir nach der Stallarbeit noch zu einer einstündigen Runde durch den Wald auf. Eigentlich will ich mit Willi wegen des nächste Woche anstehenden Dressurlehrgangs auf der Reitwiese mal schauen, was denn gerade so Sache ist, aber die steht leider tatsächlich noch teilweise etwas unter Wasser. 

 

Also gehen wir in Begleitung von Gerret und Amor raus ins Gelände. Ich habe am Vormittag das Buch von Anja Beran über den Dressursitz zu Ende gelesen und mir nochmals einige Videos angeschaut, weshalb ich versuche, mehrere Tipps nachzufühlen. So z. B. das Anheben des Brustbeines, das Sinkenlassen der Schulterblätter nach hinten/unten, das Schließen der Rippen. Außerdem versuche ich, Willis Schritt durch Begleiten seiner Bewegungen mit meinem Becken zu beeinflussen: gehe ich vermehrt mit, werden die Schritte raumgreifender. Nur, wenn er hierauf nicht ausreichend reagiert, nehme ich die Schenkelhilfe hinzu. Lasse ich die Bewegungen meines Beckens vorsichtig kleiner werden, verkürzt sich auch der Schritt, Willi nimmt sich mehr auf. Und wie nennt man das? Ach ja: aus dem Sitz heraus Reiten... ;-) Was für ein Unterschied! Damit dürfte dann vermutlich auch das Problem behoben sein, warum sich Willi in den Seitengängen im Schritt gerne etwas verhält. Ich denke, ich blockiere im Becken, gehe nicht mehr ausreichend in der Bewegung mit.

 

Bei den Mammutbäumen machen wir eine kurze Pause, weil dort eine nette Bank aufgestellt wurde. 

 

Auf dem Heimweg reite ich vor Gerret und Amor her und versuche mich an Schulterherein und Travers. Und tatsächlich: konzentriere ich mich darauf, im Becken ausreichend gut mitzugehen, was mir zunächst etwas schwer fällt, läuft Willi wesentlich freier weiter Vorwärts. Gerret bestätigt mir jeweils mein Gefühl. Das wird mein Thema für den Dressurlehrgang mit Desmond sein. 

Fine und Paula
Fine und Paula

13.02.2022

 

Traumwetter: kalt, aber wolkenlos blauer Himmel, Sonne satt! :-) 

 

Ich helfe Vanessa am Morgen bei der Stallarbeit, dann gehts für 1,5 Stunden ins Gelände. Perspektivenwechsel: ich reite heute das Mörchen. Bzw. führe ich ihn recht häufig im Wechsel mit max. 10-15 Minuten am Stück im Sattel während der knapp 7 km. 

 

Amor ist ziemlich munter und lauffreudig. Im Schritt frage ich immer wieder ein wenig Schenkelweichen ab, um ihn zu lösen. Vor allem im Trab möchte der Senior zügig vorwärts, kann aber auch im Schritt gut mit Willi mithalten, so daß wir auch oft direkt nebeneinander reiten können, wenn ich mal wieder im Sattel sitze. Unterwegs gibts auch eine kurze Pause zum Grasen. 

 

Im Genick könnte Amor allerdings deutlich nachgiebiger sein, was ich auch durch häufiges Zügel-aus-der-Hand-kauen-Lassen zunächst nicht lösen kann. Das gibt sich erst etwas besser auf dem Heimweg nach der zweiten Trabstrecke. 

 

Dafür freue ich mich, daß der Rücken deutlich mehr "oben" ist als vor dem Ausritt, als ich den Sattel am Stall wieder abnehme. Gut! 

Unterhaltung mit dem Leckerli-Ball
Unterhaltung mit dem Leckerli-Ball

14.02.2022

 

Am Nachmittag gibts für das Mörchen und den Schwarzen jeweils eine Einheit Pferde-Wellness: Dr. med. vet. Stefan Schleppi kommt zur chiropraktischen Behandlung. 

 

Bei beiden Jungs gibts nichts zu bemängeln. Es werden einige kleinere Blockaden gelöst, aber allesamt nichts Dramatisches. Befund: beide sind sehr gut in Schuß. Das hört man gerne. 

 

Da ich bis zur Fütterung noch etwas Zeit habe, biete ich den beiden den Leckerliball an. Das wird vor allem von Amor begeistert angenommen, der sich problemlos damit gute 20 Minuten beschäftigt. Willi macht sich derweil lieber an der frisch aufgefüllten Leckerli-Gießkanne zu schaffen. 

Mittagsspaziergang
Mittagsspaziergang

15.02.2022

 

Nach der Behandlung gestern gibts heute ein sehr entspanntes Programm. 

 

Vanessa geht am Morgen mit Willi 20 Minuten spazieren. 

 

Ich schnappe mir in meiner Mittagspause den Senior und bummle 30 Minuten mit ihm durch die Gegend. Natürlich ist es für des Haflingers Oberstübchen enorm wichtig, daß wir dabei auch eine Pause zum Grasen machen. Mir fällt auf, daß er dabei deutlich weniger Graswickel ausspuckt als noch letzte Woche. 

16.02.2022

 

In den letzten Tagen war Amor mal wieder als zertifizierter Produkttester unterwegs. 

 

Im Internet hat die Firma Eohippos Premium Horse Feed Ibertsberger & Frey GbR Pferde zum Testen ihrer neuen Sensitive Cobs, bestehend aus Timothee Gras ohne Zugabe von Zusatzstoffen, Melasse oder künstlichen Konservierungsstoffen, gesucht. Da haben wir uns natürlich gleich gemeldet, da der Senior in letzter Zeit ja durchaus hinsichtlich seiner gewohnten Heucobs etwas schleckig reagierte. Die Sensitive Cobs können bis zu 500 g/100 kg Soll-Körpergewicht des Pferdes gefüttert werden und werden mit 1,5-3 l Wasser/kg eingeweicht. Die Quellzeit soll lt. Beschreibung 5-10 Minuten dauern. 

 

Amor bekam wie sonst auch 2x täglich 3 kg Heucobs hiervon. Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit einer Vielzahl von verschiedenen Heucobs richtet sich das Aufquellen der Heucobs neben der Wassermenge auch nach den jeweils vorhandenen Außentemperaturen: ist es warm, quellen sie schneller auf, ist es kalt, ist die Quellzeit etwas verlängert. Ich habe den Heucobs etwas mehr Wasser als die angeblich benötigte Angabe zugefügt. Die Quellzeit konnte bei einer Außentemperatur von derzeit zwischen 5-10° nicht ganz halten, was sie verspricht. Auch nach mehr als 20 Minuten waren einzelne Heucobs noch sehr fest. Da wir aber Amors Heucobs morgens für die Abendfütterung und abends für die Morgenfütterung vorbereiten und die Quellzeit daher eher unerheblich ist, war das für uns kein Problem. 

 

Amor haben die Sensitive Heucobs jedenfalls sehr gut geschmeckt. Wie bisher aber auch hat er nach Vertilgen eines Großteils der Heucobs auf einen Zuschlag seines Kraftfutters gewartet, womit dann auch der letzte Rest Heucobs gefressen wurde. Das mag aber sicherlich auch der Gewohnheit geschuldet sein. 

 

Vielen Dank für die Firma Eohippos für die Zuverfügungstellung des Produkts. 

Spaziergang mit Willi
Spaziergang mit Willi

Der für heute angekündigte doch stärkere Regenguß ist bislang ausgeblieben. So machen Willi und ich in der Mittagspause einen 30-minütigen Spaziergang, währenddessen er natürlich auch grasen darf. 

 

Der Wind hat dafür schon deutlich aufgefrischt. Sturmtief Ylenia ist im Anmarsch. Für die nächsten 48 Stunden sind teilweise sogar Orkanböen mit rund 100 km/h angesagt. 

 

Obwohl wir am Abend keinen Stalldienst haben, fahren wir nochmals zum Stall und schauen, ob alles sturmsicher verstaut ist und nichts herumfliegen kann. Die Jungs sind auch trotz der bereits vorhandenen Windböen von schon gut 65 km/h gechillt. Hoffen wir mal, daß die kommende Nacht glimpflich verläuft. 

17.02.2022

 

Sturmtief Ylenia ist ohne Schäden über uns hinweggezogen. Bis auf den Umstand, daß es mir heute Morgen während der Stallarbeit um 06.00 Uhr einmal den Schubkarren umbläst und ich kaum gegen eine Windböe gegenhalten kann, 😳 ist alles im grünen Bereich. 

 

Abends treffe ich mich mit Sarah am Stall. Wir erledigen nur die Stallarbeit und putzen die Jungs. Für alles andere ist das Wetter einfach zu oll. 

Willi auf Kurs in Graben-Neudorf
Willi auf Kurs in Graben-Neudorf

18.02.2022

 

Am Nachmittag bringen wir Willi nach Graben-Neudorf zum Kursort. Ich habe uns verfrüht angekündigt, weil für den Abend wieder schwere Sturmböen vorhergesagt sind. Das Schwarztier steigt gewohnt artig und routiniert alleine in den Pferdeanhänger, und man hört die ganze Fahrt über keinen Mucks. Auf der Hardt-Ranch bezieht er seine Box und bekommt sofort eine große Portion Heu. 

 

Wir fahren derweil wieder zum Stall und versorgen die zu Hause Gebliebenen. Gerade, als wir uns auf den Heimweg machen, fängt der Regen an... 

Trab
Trab

19.02.2022

 

Bevor wir zum Kursort fahren, machen wir einen Abstecher zum Mörchen, damit sein Sattel geprüft wird. Der paßt. :-) 

 

Willi hat die Nacht auch liegend in seiner Box verbracht und ist munter. Vor unserer ersten Reiteinheit wird auch die Paßform seines Sattels von Desmond gecheckt und für gut befunden. 

 

Erste und zweite Einheit: 

 

Wir arbeiten zunächst an einer etwas höheren Aufrichtung, als ich es bislang gewohnt bin. Desmond befindet, daß Willi der Remontenphase definitiv entwachsen ist (vom Alter her sowieso, aber auch vom Ausbildungsstand) und ich ihn daher, eine aktive Hinterhand vorausgesetzt, durchaus etwas höher einstellen sollte. Die Kontinuität in der Anlehnung hat sich seit dem letzten Kurs weiter verbessert, ist aber noch immer ausbaufähig. Aber es gelingt mir immer besser, das über Sitz und Schenkel zu koordinieren. 

 

Relativ schnell wenden wir uns dem Galopp zu. Auch dort soll ich eine etwas höhere Aufrichtung erarbeiten, indem ich mir vorstelle, wie Willi im Rahmen 5 cm kürzer wird und dazu vermehrt unterspringen muß. 

 

Haben wir am Vormittag noch etwas Unterstützung von unten benötigt, ist der Schwarze am Nachittag zur zweiten Einheit richtig "on", munter und arbeitet toll mit. 

 

Sarah geht am Morgen mit Amor eine Stunde ins Gelände. 

Galopp
Galopp

20.02.2022

 

Gestern kam im Laufe des Tages zufällig mein neuer Filzsattel mit der Post. In Absprache mit Desmond nehmen wir den gleich mit und testen ihn in der dritten Einheit. Ich sitze gewohnt bequem und nicht allzu breit auf dem Schwarzen, merke aber während der 30-minütigen Einheit deutlich, daß es doch wirklich ungewohnt ist - zumal wir auch viel traben und galoppieren. Leider habe ich nicht daran gedacht, den längeren Gurt mit zu nehmen, und so komme ich mit den Waden immer wieder an die Schnallen, so daß meine Schenkelhilfen vor allem rechts nicht wirklich durchkommen. Das macht es mir im Schulterherein rechts deutlich schwerer, zumal ich anfangs dauernd mit der inneren Hand "hängenbleibe". Als ich dann endlich mal ordnungsgemäß nachgebe, klappt auch das. 

 

Desmond gibt mir den Tipp, das Knie im Filzsattel vor allem im Galopp etwas anzuheben, das Bein aber trotzdem natürlich fallen zu lassen. Das macht es tatsächlich gleich weicher und bequemer, da sich meine Schenkel dann besser in die Körperform von Willi einfügen. 

 

In dieser Einheit arbeiten wir vermehrt an korrekten Trab-Galopp-Trab-Übergängen, denn auch hier darf ich das Schwarztier nicht einfach wieder in sich zusammen fallen lassen, sondern muß auch diese aktiv verlangen, begleiten und reiten. 

 

Willi mit dem Filzsattel
Willi mit dem Filzsattel

In der vierten Einheit, die ich dann wieder im normalen Sattel reite (ich befürchte so oder so schon einen dollen Muskelkater), touchiert uns Desmond etwas vom Boden aus für halbe Tritte. Willi ist sehr artig und fährt jederzeit sofort wieder "runter", wenn ich die Zügel auslasse. 

 

Er ist auch immer noch sehr arbeitswillig, allerdings fehlt ihm langsam die Kraft. So schauen wir nochmals nur kurz nach den Seitengängen und dem Galopp und lassen es dann frühzeitig gut sein. 

 

Fazit:

 

Mein toller Bube hat jede Einheit prima mitgearbeitet. Was mich immer besonders freut: nach jeder Einheit schaut er immer sehr munter und zufrieden aus. Das Wichtigste!

 

Wir sind trotz der Winterpause durch die Arbeit im Gelände und durch den Kraftaufbau vor der Kutsche nochmals ein Stück weitergekommen. Die Anlehnung hat sich verbessert, ist aber noch immer ausbaufähig in der Kontinuität. Im Trab fällt er nun oft nicht mehr einfach von einem Hinterbein aufs andere (die Kruppe fällt wechselseitig immer nur *plumps* nach unten), sondern kann besser federn (die Kruppe geht wechselseitig aktiv hoch und runter). Ich darf und muß mich nun trauen, Willi vorsichtig bei aktiver Hinterhand etwas höher einzustellen, auch im Galopp, wobei er aber jederzeit geschlossen sein muß. In der höchsten Gangart muß ich darauf achten, daß der Schwarze gut und aktiv durchspringt - anfangs jetzt nur wenige Sprünge, dann mehr. 

Die Heimfahrt verläuft zum Glück trotz erneut auffrischendem Wind ohne Probleme. Willi wird von Amor und Joe freudig begrüßt und macht sich gleich übers Heu her - obwohl er sich darüber während des Kurses mit all-you-can-eat wirklich nicht hat beklagen können. 

 

Es liegt nochmals eine stürmische Nacht vor uns. Sturmtief Antonia ist erneut mit Windgeschwindigkeiten von über 90 km/h angekündigt. 

 

Vanessa geht am Morgen mit Amor eine kleine Runde spazieren. 

Zweckentfremdung des neuen Schaffells für den Filzsattel
Zweckentfremdung des neuen Schaffells für den Filzsattel

21.02.2022

 

Auch heute stürmt es heftig weiter. Zusammenfassung seit der letzten Nacht bis zum heutigen Abend: Wind mit mehr als 90 km/h und 9 l/qm Regen. 

 

Der Schwarze hat heute seinen mehr als verdienten freien Tag. 

 

Am Abend treffe ich mich mit Vanessa am Stall. Nach der Stallarbeit putzen wir die Buben nur gemütlich und knuddeln sie ein wenig. 

 

Außerdem probiere ich einmal die Kau-Übungen nach Claudia Benedela aus. Anders als die Abkau-Übungen à la Baucher, bei denen man mittels Gebiß im Maul auf die Maulwinkel einwirkt und so das Pferd zum Abkauen bringt, steckt man einfach den Zeigefinger an der Stelle, wo keine Zähne vorhanden sind, seitlich ins Maul aber unter die Zunge. Das wird vom Pferd ähnlich quittiert, wie wenn beim Menschen ein Kern unter die Zunge gerutscht ist und mittels Zunge wieder nach oben befördert werden soll. Durch die craniosacrale Verbindung von Kiefergelenk und Zungenbein mit dem Rest des Körpers können sich so Verspannungen lösen. Bestenfalls bemerkt das Pferd irgendwann durch die lösende Wirkung der Übung den positiven Nutzen und wendet es auch selbst an. Amor und Willi haben jedenfalls schön gekaut, als ich, mal von rechts, mal von links, den Finger unter die Zunge ins Maul gesteckt habe. 

24.02.2022

 

Nachdem es diese Woche viel zu erledigen gab und das Wetter teilweise mit erneut auffrischendem Wind und Regen auch wieder zu wünschen übrig ließ, gehts heute Abend mit dem Schwarztier in Begleitung von Sarah und Amor eine Dreiviertelstunde im Wald spazieren. Wir haben Glück: gerade, als wir wieder zurück am Stall sind, legen Wind und Regen wieder los... 

Letzte Sonnenstrahlen für heute
Letzte Sonnenstrahlen für heute

25.02.2022

 

Willi und ich haben in meiner Mittagspause Glück und erwischen eine letzte sonnige Phase, bevor es heute wieder wechselhaft mit einigem Regen werden soll. Das Schwarztier trägt zum ersten Mal seinen neuen Schnurengurt, ein Modell aus Baumwolle mit Edelstahlschnallen, welche mit Leder unterlegt sind. Der im letzten Sommer auf Maß angefertigte Schnurengurt von "Reiten wie am Schnürchen" taugt zwar noch. Allerdings rosten die Nieten und haben sich deshalb schon teilweise gelöst und der Schnallenschutz aus Filz hat sich bei der Reinigung des Gurts als etwas unpraktisch herausgestellt. Also habe ich versuchsweise den Schnurengurt AMKA PRO Kurzgurt von Karl Amesbichler aus Österreich (s. auch www.amesbichler.com/detail.asp?itemnr=01486) bestellt. Er hat die gleichen Maße wie unser bisheriger Schnurengurt. 

 

Wir sind eine starke Stunde im Wald unterwegs. Die Wege sind zwar schon wieder freigeräumt, allerdings ist zu sehen, wieviele Äste die letzten Stürme von den Bäumen gefegt haben. Der Schwarze legt ein zügiges Tempo vor und träbelt artig vor sich hin. Wir üben einige Galoppwechsel, teilweise aus dem Trab, teilweise aus dem Schritt. Willi springt jedes Mal richtig an, und das auf leichteste Hilfen. Das letzte Kurswochenende mit der vielen Galopparbeit hat einiges gebracht. :-) 

 

Nach 6,6 km kommen wir wieder am Stall an. Erneut perfektes timing: er fängt an zu regnen. Der erste Test mit dem Schnurengurt aus Österreich war erfolgreich: paßt und sitzt gut. 

Unterwegs mit Claudia und Joe, das Mörchen als Handpferd
Unterwegs mit Claudia und Joe, das Mörchen als Handpferd

26.02.2022

 

Am Vormittag sind wir mal wieder zu dritt unterwegs: Claudia und Joe begleiten mich auf Willi und Amor als Handpferd 1,5 Stunden im Gelände, wo wir kappe 8 km unter die Hufe nehmen. Die Jungs laufen flott vorwärts. Das Mörchen hält gut mit, will auch vor allem im Trab immer gerne voraus.

 

Da meine Jungs und ich mittlerweile diesbezüglich ein sehr eingespieltes Team sind, haben Claudia und ich viel Zeit zum Quasseln. Ich reite wie immer durchgehend einhändig, kann Willi sehr gut nur durch Gewicht und - gegebenenfalls - Schenkel lenken, vorwärtsschicken oder anhalten. Das ist zwischenzeitlich ganz selbstverständlich. 

Der Hornspalt
Der Hornspalt

Wieder am Stall entdecke ich an Willis rechtem Vorderhuf, daß sich der dortige Hornspalt nach dem heutigen Ausritt deutlich geweitet hat. 😳  Ich habe den Hornspalt bislang nur beobachtet und versucht, diesen immer gut sauber zu halten. Daß er sich nun aber insgesamt weitet, ist kein gutes Zeichen. 

 

Ich informiere sofort Hannes und werde nächste Woche auch den Tierarzt informieren. Sicherlich wäre auch ein Röntgenbild nicht schlecht, um auszuschließen, daß nicht doch ein Fremdkörper die Ursache ist. Hannes ist der gleichen Meinung, und so schicke ich schon heute mal Fotos an den Tierarzt mit der Bitte um Rückmeldung in der nächsten Woche. 

 

Ansonsten bleibt mir nicht wirklich viel, was ich akut tun kann. Ich säubere den Riß wieder ausgiebig und feile den Huf etwas runder, insbesondere an den Kanten. Willi zeigt deshalb zum Glück noch keine Auffälligkeiten im Gang. 

Sonntagsausfahrt bei Sonne satt
Sonntagsausfahrt bei Sonne satt

27.02.2022

 

Heute herrscht nahezu perfektes Fahrwetter - zumindest für den Schwarzen. Der wird sicherlich mit den frischen 2° über Null ganz zufrieden sein. Gerret und ich mummeln uns dagegen dick mit langem T-Shirt, dickem Sweatshirt, Winterjacke und -schuhen, Mütze, Handschuhen und Bockdecken auf der Kutsche ein und sitzen auf unseren Fellkissen. So kann man auch dem äußerst frischen Wind einigermaßen trotzen. Willi trägt heute auch hinten Hufschuhe. 

 

Wir nehmen weitgehend die gestrige Runde mit 8 km in 1,5 Stunden unter die Hufe, denn gestern waren alle Wege frei. Heute muß ich absteigen, denn irgendwann seither sind zwei riesige, dicke Äste abgebrochen und liegen quer auf dem Weg. Puh, das zeigt mal wieder, daß es nach wie vor nicht ungefährlich ist im Wald. 

 

Wir träbeln eine lange Strecke. Ansonsten achtet Gerret unter meiner Anleitung darauf, daß das Schwarztier geradegerichtet vor der Kutsche läuft (er stellt sich allzu häufig nach rechts), dabei ein Schritttempo von gut 5 km/h einhält und nicht zu sehr ins Bummeln kommt. Willi macht seine Sache wie immer klasse und wieder sehr routiniert, obwohl er ja in den letzten Wochen nur sehr selten vor der Kutsche ging. 

Spaziergang mit dem Senior
Spaziergang mit dem Senior

28.02.2022

 

Am Morgen mache ich den Termin zum Röntgen mit dem Tierarzt für diese Woche klar. Er glaubt nicht so recht an einen Fremdkörper (z. B. ein Steinchen) im Huf, aber zur Sicherheit - und meiner Beruhigung - wird ein Röntgenbild machen.

 

Der Februar verabschiedet sich mit nochmals strahlendem Winter- und mit knapp 10° schon fast Frühlingswetter. Ich schnappe mir in der Mittagspause das Mörchen und gehe mit ihm eine Dreiviertelstunde spazieren, wobei er zum einen natürlich auch wieder grasen darf, zum anderen aber insbesondere enthaart wird.