Großraumheunetz
Großraumheunetz

Schon seit langem füttern wir aus engmaschigen Heunetzen, welche die Freßzeiten der Pferde aufgrund der nur halmweise möglichen Aufnahme deutlich verlängern.

 

Anfangs bekamen die beiden Haf(ersch)linger ihr Rauhfutter vom Boden in Eckraufen im Stall gefüttert. Das nahm dem Stall jedoch Fläche. Außerdem war die notwendige Menge (Heu: ca. 2 kg/100 kg Pferdegewicht) schnell weggefressen. Da lange Freßpausen für die Pferdeverdauung nicht gut sind, griffen wir auf Heunetze zurück, von denen wir zunächst zwei Stück fest an der Stallinnenwand anbrachten. Angefangen haben wir mit einer Maschenweite von 5x5 cm, gingen peu à peu auf eine Maschenweite von 2x2 cm runter.

Heusack
Heusack

Da wir jedoch schon ab 3x3 cm keinen Unterschied in den Freßzeiten feststellen konnten, haben wir nun seit längerem folgende Heunetze in Gebrauch:

 

Im Stall hängt an der Wand ein Großraumnetz mit einer Maschenweite von 4x4 cm.

 

Darüber hinaus können wir im Stall in den sich gegenüber befindlichen Ecken weitere Heunetze in verschiedenen Maschenweite aufgehängen. Wir haben hierzu große Karabiner an der Wand angebracht, in die man die Heunetze sehr schnell ein- und aushängen kann.

 

Zeitweise stellen wir auch ein komplett frei hängendes Heunetz zur Verfügung (Bild s. o.), von welchem aus das "Heurupfen" natürlich nochmals schwieriger ist.

Rundraufe
Rundraufe

Vor einigen Jahren wollte Gerret dann unbedingt noch eine Rundraufe haben. Da unsere Laika Amor immer recht futterneidisch aus dem Stall jagte, war es ohnehin angebracht, für weitere Futterstellen zu sorgen. Grundsätzlich sollte immer mindestens eine Futterstelle mehr als Pferde vorhanden sein, damit auch rangniedrige Tiere Ausweichmöglichkeiten haben und in Ruhe fressen können. Also haben wir auf der Pferdemesse Eurocheval eine Rundraufe gekauft, die nun im neuen Teil des Paddocks steht. Auch dort bekommen die Pferde einen Heubeutel eingelegt, welcher festgeknotet wird, damit er nicht herausgezerrt werden kann.

Heusack in der Rundraufe
Heusack in der Rundraufe

Wir haben mit der Fütterung aus Heunetzen sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Pferde hatten den "Dreh", die Technik sehr schnell heraus, um problemlos an ihr Futter zu kommen - wenn auch oft nur hälmchenweise.

 

Nicht unerwähnt lassen sollte man jedoch die von Heunetzen trotz aller Vorteile auch ausgehende Verletzungsgefahr, beispielsweise bei beschlagenen Pferden, die mit ihren Eisen in den Netzen hängenbleiben könnten. Die Montage der Netze sollte deshalb wohlüberlegt und auch hoch genug erfolgen. Gleichzeitig dürfen sie jedoch, um eine natürliche Freßhaltung zu gewährleisten, nicht zu hoch angebracht werden. Gegebenenfalls können z. B. auch Sollbruchstellen eingebaut werden. In über 10 Jahren Heunetzfütterung ist unseren Pferden nichts passiert, sie konnten von den Vorteilen voll profitieren.

Fütterung aus Eimern
Fütterung aus Eimern

Wenn überhaupt, erhalten unsere Pferde ihr Kraftfutter aus Eimern, die wir ihnen umhängen. Das ist zum einen praktisch, weil man unterschiedliche Futtergaben für den jeweiligen Vierbeiner gut vorbereiten kann. Darüber hinaus kann kein Pferd dem anderen den Trog streitig machen, da jedes Pferd im Fall des Falls seinen Eimer einfach "mitnimmt". Und, was bei konventioneller Trogfütterung gerne vergessen wird: ein Eimer läßt sich jederzeit problemlos und schnellstens auswaschen. Auch wir essen und trinken ja gerne von sauberem Geschirr und vermeiden so Bakterienherde.

Der Heutoy
Der Heutoy

Auf der Eurocheval 2012 haben wir etwas Neues entdeckt: den Heutoy (s. auch www.heutoy.de). Zwar mit über 100,00 EUR Anschaffungspreis nicht gerade billig, aber wir wollten das Teil gerne ausprobieren, zumal es eine recht langanhaltende Beschäftigung für die Pferde verspricht.

 

Nach damals mehrwöchigem Test können wir sagen: ja, nicht schlecht! Der Heutoy hat auch bereits mehrere Frontalanschläge gut überstandenen, indem Kurti ihn - wie auch immer - abhängte, durch den Paddock schleppte und darauf herumtrampelte. Der Preis ist also auch aufgrund des splittersicheren Materials annehmbar.

 

Anfangs war das Zupfen der Halme aus den Löchern doch deutlich anspruchsvoller, als aus Heunetzen. Pferde, die noch nicht "heunetzerprobt" sind, haben hier sicherlich mit großer Frustration zu kämpfen. Auch unsere beiden waren zunächst zurückhaltend - lieber fraß man nichts. Zwischenzeitlich ist aber auch das kein Problem mehr. Teilweise wird auch zuerst der Heutoy leergefressen und dann erst an die Heunetze gegangen.

Heutasche aus Holland
Heutasche aus Holland

Seit November 2012 haben wir auch eine Heutasche (bestellt in den Niederlanden, Preis: 65 EUR) im Einsatz. Sie besteht aus stabilem Gurtmaterial. Die Pferde fressen - leider - genauso gut bzw. schnell hieraus, wie aus einem Heunetz.

 

Das Gurtmaterial hat sich allerdings im Laufe der Zeit nicht bewährt. Durch das Herumzupfen der Pferde haben sich die Nähte gelöst, weshalb wir die Heutasche nur noch seltenst in Gebrauch haben. 

Eine weitere tolle Futterstelle ist unsere Heukiste. Das über einen Metallrahmen gespannte, innenliegende Netz kann zum Befüllen herausgenommen werden. Man klappt hierzu einfach den Deckel auf. Die Pferde nehmen die Heukiste gerne an, sind aber nicht begeistert von dem Umstand, daß zwei übereinanderliegende Heunetze am Fressen hindern. ;-) Aber so sind sie länger beschäftigt. 

Im Longierzirkel haben wir zwei in einen alten Autoreifen einbetonierte Holzpfosten aufgestellt, an denen man ein Heunetz aufhängen kann. So werden die Pferde animiert, immer wieder viel über die gesamte Paddockfläche zu laufen. 

 

Durch den Beton sind diese Futterständer nur schwer umzustellen, gleichzeitig aber eben auch massiv und standfest genug, wenn die Pferde einmal übermütiger an den Netzen herumspielen. 

Und noch eine weitere Futterstelle: wir haben den Boden kleiner blauer Maischefässer abgesägt und ein Heunetz angebracht. Außerdem wurden ringsum mit einem Topfbohrer Löcher eingesägt und deren Kanten abgerundet. Durch das Netz am Boden kann Staub herausrieseln und wie durch die Löcher auch Heu gezupft werden. Befüllt wird die Heutonne durch Abnehmen des Deckels. Dieser kann bei neugierigen Pferden (es gibt Noriker, die fummeln den doch sehr festsitzenden Deckel irgendwie ab und fressen das Heu von oben..) mit dem eigentlich zum Maischefaß gehörenden Metallspannring, einem Seil oder einem Expander gesichert werden. 

 

Wir vernkoten die Seile zum Aufhängen direkt über dem Deckel. So besteht auch nicht die Gefahr, daß ein Pferd darin hängenbleibt. 

Unser Spontankauf auf der Equitana 2017: Heubags. Sie bestehen aus Lkw-Plane mit Löchern. Ich fand das eine gute Idee für die Fütterung von Heu draußen, damit es nicht so schnell naß wird. Die Pferde nehmen die Heubags gut an, fressen daraus auch lieber, als aus den bislang an dieser Stelle angebotenen kleinen Heunetzen. 

 

Auch im heißen Sommer wird das Heu in der Lkw-Plane nicht warm. 

Unser aktuellster Versuch einer zeit- und Heu sparenden Fütterung sind sog. Big Boxen, die aus dem Lebensmittelhandel (meist aus Großfleischereien) kommen. Diese sind lebensmittelecht und mit gut 40 kg so schwer, daß sie nur wenig von den Pferden verschoben werden, aber gleichzeitig so leicht, daß wir sie auch problemlos umsetzen können. 

 

In diagonal gegenüber liegenden Ecken haben wir Karabiner angebracht, an denen Heunetze eingehängt werden können. Außerdem wurde in jede Ecke ein großes Loch gebohrt, so daß Regenwasser schnell abfließen kann. 

 

Die Pferde nehmen die Kisten bislang sehr gut an. Durch ihren tiefen Schwerpunkt sind sie auch nur schwer umzukippen - was (vermutlich) das Schwarztier aber dennoch hin und wieder schafft. Das ist aber nicht weiter schlimm. Einziger Nachteil ist, daß das Heu bei Regenwetter eben naß wird, was bei unserer Rundraufe ja aber auch der Fall ist. Hier hilft nur aufs Wetter angepaßte, vorausschauende, mit Augenmaß vorgenommene Fütterung. Mir gefällt die natürliche Freßhaltung sehr gut.