Sommer sieht eigentlich irgendwie anders aus...
Sommer sieht eigentlich irgendwie anders aus...
Das Mörchen an der Rundraufe
Das Mörchen an der Rundraufe

01.08.2021

 

Vanessa hat am Morgen eine Reitstunde bei Annette.

 

Als ich am Abend zum Stall komme, kontrolliere ich Willis Wunde. Die sieht sehr gut aus, die Fessel ist nach wie vor nicht mehr geschwollen. Prima! 

 

Die Jungs können auch diese Woche noch auf Weide Nr. 1 bleiben. Auf der steht noch ziemlich viel Heu am Halm, wenngleich sie natürlich schon alles niedergetrampelt haben. 

02.08.2021

 

Am Abend gehe ich zuerst mit Willi eine knappe Dreiviertelstunde auf die Reitwiese. Eigentlich wollte ich mit Amor als Handpferd ins Gelände, aber es zieht schon wieder eine ziemlich dunkle Wolkenwand auf. 

 

Nach dem Aufwärmen an der Hand und einem zügigen Schreitenlassen am hingegebenen Zügel mit Handwechseln nur aus dem Sitz heraus nehme ich vorsichtig die Zügel auf und reite zunächst noch einige Hinterhandwendungen in der Quadratvolte auf jeder Hand. Dann gehts zum lockeren Vorwärtstraben über. Das fühlt sich schon richtig gut an, weshalb ich auch auf jeder Hand gleich mal einen Zirkel im Galopp anhänge. 

 

Nach einer Verschnaufspause am hingegebenen Zügel gehts dann an die Seitengänge. Schulterherein links klappt heute sehr gut, weil der äußere rechte Zügel vom Schwarzen sehr gut angenommen wird. Ich habe das Gefühl, Willi gut am Sitz zu haben. Rechte Hand sieht das ganz anders aus: ich komme mit meinem rechten Schenkel nur sehr schlecht durch und habe daher kaum Möglichkeiten mit dem äußeren linken Zügel. Ich verlege mich auf Zirkelverkleinern und wieder -vergrößern, baue noch ein paar Hinterhandwendungen ein und frage die Übung nochmals entlang der Bande ab, was ebenso unterstützt. So klappt es besser! 

 

Nach ein wenig Lockern im Trab gehen wir zum Abschluß ans Stangen-L. Ich reite auf jeder Hand erst zweimal vorwärts durch, bevor ich auf jeder Hand zweimal rückwärts mit Willi hindurch reite. Ja, es fehlt noch etwas das fine-tuning, aber Willi ist sehr, sehr leicht in der Hand und jederzeit bereit, das Gewicht irgendwohin zu verlagern. So gehen wir dann auch mal seitwärts über die Stangen - da bekommt der Schwarze allerdings einen Knoten im Kopf: rückwärts, seitwärts... Hä? Wir traben kurz eine Runde zum Kopflüften, dann gehts nochmals ordentlich seitwärts über die Stange. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, lasse ich ihn über die Stange schreiten, habe ein gutes Gefühl und gebe einfach mal die Galopphilfe zum Rechtsgalopp: *schwupp* gehts los. :-) Da springe ich doch dann auch gleich ab und lobe! 

 

Danach ist noch das Mörchen an der Longe dran. Ich schaffe es gerade noch, ihn mit vielen wandernden Volten ganze Bahn auf jeder Hand aufzuwärmen, schon fallen die ersten dicken Tropfen. Ich frage noch etwas Trab ab, gehe dann aber schnell zur Handarbeit über. Beim Übertretenlassen muß ich mit der Peitsche Amors jeweils äußere Schulter begrenzen, weil der sich dort sonst drübermogelt und im Hals abbricht. Er ist allerdings auch sehr von sich selbst überzeugt und blubbert leise vor sich hin, wenn ich ihn lobe. *grins* Danach gehts nochmal in den Trab - und der ist plötzlich sehr gesetzt mit einer sehr aktiven, sich beugenden Hinterhand, die einige Tritte nie hinten hinausschaufelt, sondern richtig Last aufnommt. Toll! Das wars dann auch, denn nun sind wir ziemlich naß... ;-) 

03.08.2021

 

Sarah longiert Amor am Abend eine halbe Stunde.

Mit dem Mörchen als Handpferd im Gelände
Mit dem Mörchen als Handpferd im Gelände

04.08.2021

 

Das Wetter sieht weiterhin nicht wirklich nach Sommer aus. Zwar ist es mit knapp 20° noch leidlich warm und heute auch ausnahmsweise mal trocken, aber es fehlt der schöne Sonnenschein. 

 

Am Abend gehe ich auf Willi und Begleitung von Amor als Handpferd und Claudia auf Joe knappe 1,5 Stunden und 7,2 km ins Gelände. Wir traben zwei längere Strecken, insgesamt 1,7 km, auf denen der Senior gut mithält. Erst auf dem Heimweg muß ich ihn wieder etwas mehr ermuntern, mit Willi Schritt zu halten.

 

Schon auf dem Heimweg verliere ich meine Gerte. *mrpf* Also: absteigen, Gerte einsammeln. Zum nächsten Bänkchen ist es nicht weit. Das steht am Wegesrand in einer ins Dickicht hineingeschneisten Nische. Ich parke Willi davor ein. Amor hat nix besseres zu tun, als sich derweil hinters Bänkchen zu mogeln, wo er vielleicht  30 cm Platz hat und dort am Gestrüpp zu knabbern. So. Und wie kommt er da nun wieder raus? Ich bleibe auf Willi sitzen und zupfe nur ein wenig an der Longe, damit Amor weiß, daß er sich da nun irgendwie bittschön auch wieder rausfummeln muß. Wir lassen ihm Zeit, und so geht er selbständig ein wenig rückwärts, dreht er sich auf engstem Raum um und krabbelt wieder auf den Weg. Gut gemacht! Ich finde, man muß den Pferden auch immer mal Gelegenheit geben, eine Situation selbständig zu meistern. :-) 

 

Willi bekommt anschließend noch eine Dusche, und ich shampooniere auch mal wieder seine Fesselbeugen und schmiere sie anschließend ein. Die sehen gut aus, ebenso sein Ballentritt, der langsam abheilt. 

05.08.2021

 

Ich habe am Nachmittag selbst einen Termin bei meiner Osteopathin und lasse mich mal wieder ausgiebig gerade rücken. Mein ISG ist ein wenig schepps und meine rechte Seite ist nicht so locker wie meine linke - etwas, was ich ja schon selbst seit einiger Zeit spüre.

 

Da ich mich anschließend sowieso bewegen soll, fahre ich gleich zum Stall und sattle den Schwarzen. Nach ein wenig Handarbeit lasse ich ihn sich noch am hingegebenen Zügel aufwärmen. Dann gehts zunächst in die Quadratvolte, worauf eine Trabeinheit folgt. Da Willi heute trotz eigentlich annehmbarem Wetter ohne Hitze und mit auffrischendem Wind wieder etwas träge ist, aktiviere ich ihn mit vielen Halt-Schritt- und Schritt-Trab-Übergängen. Galopp ist heute gar nicht so seins, und weil ich mir wegen des gestrigen Regens nicht so sicher bin, ob das Geläuf taugt, lassen wir das heute auch. 

 

Dann gehts an die Seitengänge: entlang der langen Seite, Kurzkehrt, zurück im Travers zur Bande, dort Umstellen ins Schulterherein. Oha! Das klappt heute ziemlich gut, und zwar auf beiden Händen, sofern ich mich darauf konzentriere, die Vorhand anzuheben (ich habe dabei ein Bild im Kopf, wie diese sich anhebt und ganz leicht wird) und richtig zu sitzen. Fehlt die Biegung, erarbeiten wir uns das kurz über eine Volte und setzen neu an. So habe ich heute auch ein richtig tolles Gefühl, gut mit dem rechten Schenkel durchzukommen und Willi an den linken Zügel herantreiben und damit führen zu können. Suuupi! Wir traversieren noch über eine am Boden liegende Dualgasse. Zum Abschluß verlange ich auf jeder Hand einmal eine Schritt-Pirouette und galoppiere daraus an. Ausbaufähig, aber: cool! 

Auf der Weide
Auf der Weide

06.08.2021

 

In der Mittagspause pflücke ich das Mörchen von der Weide und mache eine halbe Stunde Handarbeit mit ihm. Das geschlossene Stehen klappt heute nur mit leichtem Touchieren der Gerte. Dafür sind die Seitengänge Schulterherein beidseits und Travers rechts sehr schön. Beim Travers linke Hand hat Amor deutliche Probleme und möchte sich gerne mit hohem Tempo durch die Lektion mogeln bzw. sich dieser entziehen. Ich bleibe ruhig und beharrlich dran, wechsle oft die Hand und lobe gleich nach nach ein, zwei richtigen guten Schritten. 

 

Die halben Tritte kommen jetzt schon recht zuverlässig, aber da müssen wir noch deutlich an der Haltung arbeiten und etwas ruhiger werden. Den Spanischen Schritt hat der Senior dafür heute gar nicht im Angebot. 

An der Pappelallee am Thomashof
An der Pappelallee am Thomashof

07.08.2021

 

Gemeinsam mit Willi verbringe ich einen gemütlichen Vormittag. Wir gehen alleine eine sehr ausgiebige, zweistündige Runde ins Gelände.

 

Anfangs kommen wir am Sola, dem Sommerlager, vorbei, allerdings diesmal entlang des Weges, der etwas erhöht über dem Lager liegt und somit einen breiten Blick auf dieses frei gibt. Der Schwarze ist nicht aufgeregt, aber ziemlich erstaunt, was sich da um 09.00 Uhr schon alles tummelt und bleibt immer wieder mit großen Augen stehen. Ich warte immer, bis der Kopf etwas runter geht und frage dann an, ob wir jetzt weiterlaufen können.

 

Im Wald traben wir immer wieder einige längere Strecken und sind so mehr als 14 Minuten und knapp 3 km in dieser Gangart unterwegs. Willi schwitzt zwar ein bißchen, ist aber munter und fit. 

 

Ich entscheide mich, noch einen Schlenker rund um den Thomashof anzuhängen. So müssen wir eine enge Baustellenabsperrung passieren, es kommt und von vorne und von hinten jeweils ein riesiger Schlepper mit Anhänger und lautem Geschepper, aber das Schwarztier ist sehr artig. Am Golfplatz findet er es wieder seeeehr eigenartig, was die Leute da machen und warum die manchmal so komisch in der Gegend rumfuchteln... Einzig fünf weiße auf einer grünen Wiese herumstehende Plastikstühle bringen ihn kurz etwas aus dem Konzept. *grins* 

 

Da ich ihn im Schritt weitgehend am hingegebenen Zügel bummeln lasse, frage ich heute das Zügel-aus-der-Hand-kauen vermehrt im Trab ab. Dazu muß ich Willi immer erst etwas von hinten nach vorne ans Gebiß herantreiben und entlasse ihn erst in die Dehnung, wenn er im Genick nachgegeben hat. Das müssen wir ein paarmal wiederholen, dann klappt es prima. 

 

Wieder am Stall gibts trotz des für den Nachmittag angesagten Regens noch eine Dusche, weil ich auch gleich seine Fesselbeugen nochmals shampooniere und anschließend eincreme. Danach macht es recht schnell *plumps* auf der Weide, und mein Pony ist umgefallen. Wälzen ist halt was Schönes! :-) 

 

Die Weide lassen wir ab heute übers Wochenende 24 Stunden zugänglich, weil am Montag ohnehin ein Weidewechsel ansteht. 

 

Joe muß ab heute leider auf Weisung des Tierarztes separiert beim Weidezelt bleiben, weil er lahmt. Hoffentlich geht es ihm bald wieder besser. Ich bin froh, daß wir das durch die am Stall vorhandene Infrastruktur so einfach realisieren können. Wir müssen nur zwei Seile spannen, notfalls könnte das Weidezelt auch komplett abgesperrt werden. 

Die Drei.
Die Drei.

08.08.2021

 

Ich komme am späten Nachmittag gerade am Stall an, da kommt mal wieder ein Starkregenschauer herunter. Also mache ich es mir erst einmal im Gärtchen gemütlich. Nach der Stallarbeit putze ich dann zuerst mal den Schwarzen. Der sieht aus nach einer Nacht auf der Weide... 

 

Dann gehts für eine halbe Stunde auf die Wiese neben dem Pferdeanhänger, weil schon wieder die nächste dicke schwarze Wolke im Anmarsch ist. Willi trägt sein Knotenhalfter. Ich frage ein wenig Antretenlassen und Rückwärts auf Körpersprache hin ab, lasse ihn übertreten, Vor- und Hinterhandwendungen machen und ganzen Travers zeigen. Damit ein wenig mehr Pep reinkommt, gehts zum Lockern immer wieder mal auf dem Zirkel mit Gangartenwechsel. Spätestens als ich den Galopp immer für 2, 3 Sprünge dazu nehme, ist das Schwarztier wacher. So kann ich ihn dann auch mir zugewandt aus dem Stand im Trab auf die neue Hand schicken. ;-) Die Scheibenwischerübung klappt auch ganz gut. 

 

Die schwarze Wolke hat sich wieder verzogen, so daß ich auch noch das Mörchen hole und 30 Minuten Handarbeit mache. Das Schulterherein hat mir beim letzten Mal besser gefallen, da war die Biegung besser. Dafür klappt heute das Travers auf beiden Händen überraschend gut und nahezu identisch. Im Trab läßt sich Amor schön aufnehmen und ist trotzdem ziemlich aktiv in der Hinterhand. Deshalb frage ich zum Abschluß auch nochmals halbe Tritte ab, die nun schon fast diagonalisiert erfolgen. 

Willi, das Kutschpferd!
Willi, das Kutschpferd!

09.08.2021

 

Ab heute haben die Jungs Zugang zu Weide Nr. 3, die sehr hohes Gras bzw. "Heu am Halm" führt. Da ist nun sicherlich wegen des fortgeschrittenen Sommers nicht mehr viel Gehalt drin, aber es sorgt auf alle Fälle für regen Ausgleich des Kaubedürfnisses.

 

Heute ist es soweit: die Lannen sind richtig eingestellt, ebenso das Geschirr. Willi wird das erste Mal vor unsere eigene Kutsche gespannt. Er ist wie immer völlig gechillt und bleibt dabei artig stehen, bis Fahrlehrerin Brigitte und Gerret alles befestigt haben. Wir beschließen, für die ersten Runden auf die Reitwiese zu gehen. Ich habe einen Führstrick in Willis unteren Kandarenring eingehakt und laufe zunächst noch mit. Doch schon nach der ersten Runde auf der Wiese ist klar: das klappt auch ohne Bodenpersonal. :-) 

 

Gerret bekommt gleich ettliche Anweisungen von Brigitte. Auch er muß sich erst wieder einfummeln. Nachdem einige großen Achten gefahren sind, wird angetrabt. Auch das macht der Schwarze sehr artig. Und weil es so schön ist, drehen wir im Gelände gleich noch eine kleine Runde und fahren 10 Minuten bis zum Waldrand und drehen dort wieder um. Es geht natürlich auch am Sola vorbei, währenddessen ich das Schwarztier lieber noch mal kurz an den Strick nehme. Aber das interessiert ihn gar nicht. Einziges Manko und was wir üben müssen: er muß nun eben lernen, daß ein Kutschpferd immer in der Mitte vom Weg läuft. Sowohl auf dem Weg zum Wald als auch auf dem Heimweg kommt jeweils von hinten ein Auto, so daß wir bei nächster Gelegenheit kurz ausweichen, anhalten und es passieren lassen. Auch das ist kein Problem. Ich bekomme von Brigitte Lob, daß Willi dressurmäßig sehr gut vorbereitet ist. :-) 

 

Die Leinen sind für Willi allerdings etwas zu kurz. Da werden wir uns längere besorgen, ebenso eine um gut 40 cm längere Fahrpeitsche. 

Viel Gras auf Weide Nr. 3
Viel Gras auf Weide Nr. 3

10.08.2021

 

Am Nachmittag bin ich mit Claudia verabredet. Ich will mal wieder Bilder von den Pferden in Bewegung auf der Weide machen. Wie immer: Amor läßt sich bitten, sich mal ein wenig mehr zu bewegen, Willi muß man eigentlich nur schief anschauen. *grins* Außerdem sehr herzig: er rennt kommt grundsätzlich sofort zu mir, wenn Claudia ihn ein wenig treibt. 

 

Anschließend gebe ich Claudia auf Amor eine Reitstunde, weil Joe noch an einem Hufgeschwür oder einer Huflederhautentzündung laboriert. Wir üben viel das Reiten am äußeren Zügel mittels Hinterhandwendungen und Schenkelweichen.

 

Auch mit Willi gehe ich heute, allerdings nur sehr knappe 30 Minuten, auf die Reitwiese. Selbst ein wenig zu unterrichten hat den Vorteil, daß einem Dinge auffallen, die man später selbst ausprobieren kann. Das Schenkelweichen klappt heute egal auf welcher Linie der Bahn oder mitten im Raum jedenfalls vorbildlich und: leicht! Auch die Hinterhandwendungen werden immer besser. Die Seitengänge erarbeiten wir uns heute über ein Aus-der-Ecke-Kehrt, zurück zum Hufschlag im Schulterherein, weiter entlang der Bande im Konterschulterherein, dann umstellen ins Renvers. Das klappt linke Hand sehr gut, rechte Hand fällt dem Schwarzen das Renvers sehr schwer. Aber das kennt er ja auch so noch nicht. Ich merke jedenfalls, wieviel besser ich ihn zwischenzeitlich nur über den Sitz reiten kann. 

11.08.2021

 

Willi wird am Vormittag von Vanessa longiert.

12.08.2021

 

Zwar soll das Thermometer heute auf gut 30° klettern, aber um 12 Uhr ist es mit luftigen 26° noch ganz angenehm, während Willi und ich eine Reitstunde bei Annette haben. Wir starten mit Antreten und geschlossenem Halten, wobei ich nicht nur ansagen soll, welches Bein gerade nicht korrekt geparkt ist, sondern auch wie weit es heraussteht - letzteres ist wichtig, um den Einsatz der Hilfen besser abzustimmen. Weiter gehts mit ein wenig Schenkelweichen aus einem Aus-der-Ecke-Kehrt zurück zum Hufschlag, woran sich das Kurzkehrt anschließt, bei dem ich mich heute schwer tue, Willis rechte Schulter gut einzurahmen und vor allem: auf der richtigen Seite zu sitzen. Nachdem das behoben ist, wenden wir uns ein wenig dem Trab zu, um den Schwarzen zu lockern und aufzumuntern. Mit ein wenig sachten Schenkeleinsatz gibt er dann auch schön im Genick nach. Einzig die Bereitstellung seiner Energie ist weiterhin dürftig, weshalb Halt-Trab-Übergänge angefragt werden. Weiter gehts mit Schulterherein und Travers mit Übergang zur Traversale. Entgegenkommenderweise fordert Annette alles in seinem seeehr bedächtigem Tempo, damit ich gut hineinspüren kann und Willi den Bewegungsablauf besser aufnehmen kann. Zwischendurch gibts ein wenig Galopp, der zwar völlig aus der Form gerät, aber zumindest ist das Roß jederzeit bereit, anzuspringen. Wir versuchen, ihn ein wenig mehr zu setzen, indem wir den Galopp aus der Schaukel (sechs Schritte zurück, sechs vor und nochmals sechs zurück) entwickeln. Als Variante versuchen wir es auch aus der Pirouette heraus. Naja...... Ausbaufähig. :-) 

13.08.2021

 

Wir haben nochmals vier Schwalbenbabys am Stall. :-) 

Sternenhimmel
Sternenhimmel

14.08.2021

 

Mit gut 30° und einer zusätzlich deutlich hohen Luftfeuchtigkeit ist es seit gestern einfach zu warm, um etwas mit den Pferden zu unternehmen. Über die Kamera ist auch zu sehen, wie oft Amor und Willi immer wieder den Stall aufsuchen, um sich vor Sonne und Fliegen in Sicherheit zu bringen. Joe muß leider weiterhin  separiert bleiben, weil er noch immer ein wenig lahmt und das Gelenk geschwollen ist. 

 

Ich habe für Willi einen Fahrzaum gekauft, den ich ihm heute anpasse. Mir war wichtig, daß er keine Scheuklappen hat, weil ich gerne möchte, daß er alles sieht und er keine Kette im Stirnband hat, weil mir das überhaupt nicht gefällt. Er hat auch Aussparungen an den Ohren und dadurch einen sehr guten Sitz. Etwas leidend aus der Wäsche wegen der Hitze und der Fliegen schauend, läßt er das über sich ergehen. Ebenso habe ich längere Leinen besorgt. 

 

Am Abend bauen wir unser Dachzelt auf Weide Nr. 5 auf, Gerret mäht nochmals den Rasen, wir grillen, leeren dabei gemütlich eine Flasche Wein und sitzen am Lagerfeuer. Von den angeblich noch immer im Vorbeizug befindlichen Perseiden sehen wir aber nur zwei. 

15.08.2021

 

Es ist auch heute noch eklig schwül. Die Pferde haben Pause. Ich mache es mir mit pferdischer Lektüre auf dem Balkon im Schatten gemütlich und lese "Reiten in Harmonie" von Eberhard Hübener. Das Buch taugt nur, wenn man bereit ist, intensiv mitzudenken und die enthaltenen Bilder und Erklärungen genau studiert. Vor allem die Hinweise und Überlegungen zum selbsttätigen Schenkel interessieren mich. 

Feierabendausritt durch den Wald
Feierabendausritt durch den Wald

16.08.2021

 

Heute kommt Joe in die Klinik, damit die Lahmheit besser untersucht und genau diagnostiziert werden kann. Wir drücken alle Däumchen, daß es nichts schlimmes ist und er schnell wieder nach Hause kommt. Vor allem Willi schaut immer mal in die Ferne und ruft ihn. ❤️

 

Am späten Nachmittag unternehmen Sarah auf Amor und ich auf dem Schwarzen einen gemütlichen Feierabendritt. In einer starken Stunde sind wir 5,6 km unterwegs. Es hat deutlich abgekühlt und es weht ein schon ziemlich frisches Lüftchen. 

 

Einer unserer Lieblings-Trampelpfade ist leider weiterhin - zwischenzeitlich seit Mitte Juni - durch einen umgefallenen Baum gesperrt, so daß wir auf einen ebenso schönen Parallelweg ausweichen und dort eine längere Trabstrecke unter die Hufe nehmen. Später, als wir den Berg nahezu fast erklommen haben, gibts als Krönung noch ein wunderbares Galöppchen: weich, zügig, aber nicht wild, ganz easy. Willi läßt sich immer artig weiter schicken und schnaubt zwischendurch auch ab. Und: die Hufschuhe halten. ;-) 

 

Auf dem Heimweg kommen wir am Sola vorbei, wo heute große Aufregung herrscht: es werden irgendwelche Spiele auf den Wiesen gespielt, an denen nahezu alle Teilnehmer (bestimmt ca. 50 Leute) teilnehmen. Schon von weitem hatten wir das Gejohle durch den Wald dröhnen hören. Sogar Amor spitzt mal die Ohren und schaut, was da los ist. Aber ansonsten: kein Problem. 

 

Ich habe unterwegs Willi immer mal von hinten ans Gebiß herangetrieben, er nimmt sich schön auf, dann lasse ich mir den Zügel wieder aus der Hand kauen. Das klappt nun schon selbstverständlich und zuverlässig. 

 

Außerdem habe ich heute etwas Neues aus dem Hüberner-Buch ausprobiert: normalerweise holt sich das Pferd die treibende Hilfe selbst ab, indem man die Wade locker durch die Pendelbewegung des Pferderumpfs ans Pferd fallen läßt. Hübener sagt dazu, daß das zwar richtig ist, wenn man treiben möchte, aber: wie stellt man das ein, wenn das Pferd im gewünschten Takt und Tempo läuft und eben nicht getrieben werden  braucht? Er empfiehlt dazu, genau in dem Moment, wenn die Wade/der Unterschenkel vom Pferdebauch angesogen wird bzw. mitpendeln möchte, vermehrt mit dem Absatz nach unten durchzufedern und gleichzeitig minimal die Fußspitze anzuheben. Ergo immer wechselseitig.  Das probiere ich heute, und es gelingt mir gleich ziemlich gut. Allerdings nur, wenn ich auch darauf achte. ;-) Das muß ich mal bei meiner nächsten Reitstunde thematisieren. 

Willi vor der Kutsche
Willi vor der Kutsche

17.08.2021

 

Am frühen Nachmittag kommt Hannes und schneidet den Jungs die Hufe aus.

 

Am späten Nachmittag haben Gerret und Willi wieder eine Fahrstunde bei Brigitte. Willi trägt seinen neuen Fahrzaum, Gerret testet erstmals die neuen, längeren Leinen, die so wesentlich komfortabler zu halten sind. Der Schwarze wird auf der Wiese neben unserem Pferdeanhänger angespannt. Ich laufe noch bis zum Waldrand mit und habe das Schwarztier auch noch am Strick gesichert, bis wir am Sola vorbei sind, falls die Teilnehmer dort wieder wilde Spiele veranstalten würden. Dann klinke ich mich aus und Willi, Gerret und Brigitte entschwinden in Begleitung von Claudia auf Amor im Wald. Sie fahren/reiten unsere Winter-Spazier-Runde, die Willi ja sehr gut kennt, die nicht allzu lang ist und somit für den Anfang mit knapp 45 Minuten völlig ausreichend ist. Ich laufe ihnen nur ein Stück entgegen und freue mich, als die Truppe ganz gechillt den Weg entlang kommt. Dann geht es ein Stück bergab, wobei Gerret Willi durchen Bremsen der Kutsche etwas unterstützten und insoweit aufpassen muß, daß die Zugstränge bestenfalls immer auf gleichem Zug bleiben. Mein Pony macht das prima und hat kein Problem damit, daß dann auch hin und wieder mal das Hintergeschirr etwas mehr am Bobbes drückt. Auf dem Heimweg nehme ich Willi entlang des Solas nochmals an den Strick, weil dort viel los ist, mache ihn aber gleich danach wieder ab, nachdem wir das Grundstück passiert haben. Unterwegs läßt Willi einen Haufen fallen, was mich zu der Überlegung veranlasst, ob wir uns einfach ins untere Staufach einen kleinen Eimer mit Kehrbesen stellen, so daß wir solche Hinterlassenschaften auf öffentlichen Straßen immer gleich beseitigen könnten.

Joe im Krankenzimmer
Joe im Krankenzimmer

18.08.2021

 

Joe dürfte heute aus der Klinik entlassen werden. Für die nächsten drei Wochen steht nun leider erst einmal Boxenhaft im Weidezelt an, damit die Entzündung im Fesselträger ordentlich ausheilen kann. Willi und Amor kommen gleich und machen einen Krankenbesucht. 

 

Mit dem Schwarzen gehe ich am Abend rund 40 Minuten auf die Reitwiese, um die Reitstunde von letzter Woche etwas nachzuarbeiten. Nach dem Aufwärmen an der Hand und einer längeren Phase am hingegebenen Zügel nehme ich die Zügel auf und verlange leicht mal ein munteres Vorwärts, versuche dabei, den selbsttätigen Schenkel aus Hübeners Buch mit einfließen zu lassen. Der entschwindet leider während der Einheit - das muß mir erst noch in Fleisch und Blut übergehen, es gilt ansonsten auf so vieles zu achten. 

 

Die Trabphase ist gut, der Galopp mäßig. Willi möchte keine ganze Zirkelrunde galoppieren und fällt immer wieder an den gleichen Stellen aus. Ok, lassen wir das heute. Weiter gehts mit den Seitengängen: wir starten mit einem Aus-der-Ecke-Kehrt, hieraus im Schulterherein auf den Hufschlag. Sobald 2, 3 Schritte gut sind, entlasse ich Willi auf die Diagonale und setze mit einem In-die-Ecke-Kehrt erneut an. Hieran schließt sich dann dieselbe Übung im Travers an, nur daß ich Willi dann auf der Diagonalen jeweils in eine Traversale schicke. Gerret ist mit von der Partie und gibt mir immer wieder zu Zurufen bekannt, ob wiruns auch tatsächlich auf drei Hufschlägen befinden. Insgesamt hatte ich heute zwar das Gefühl, daß Willi immer wieder etwas die Biegung fehlt und er eher den Schenkel nicht annehmen mag. Aber wir bekommen trotzdem einen schönen Abschluß hin. 

19.08.2021

 

Sarah macht mit Amor am Abend Bodenarbeit. 

20.08.2021

 

Am Abend gehen Gerret mit Amor und ich mit Willi auf die Reitwiese. Beide Jungs sind auf Kappzaum gezäumt, wir wollen longieren. Ich stelle noch ein Cavaletti auf niedrigster Einstellung parat. 

 

Nach dem Aufwärmen mit vielen wandernden Volten entlang der ganzen Bahn auf beiden Händen gehts mit dem Schwarzen auf den Zirkel zum Cavaletti. Ich lasse Willi sich erst sortieren und mehrmals in Ruhe im Schritt das Cavaletti passieren. Im Trab merke ich, daß er heute eher im Chill-Modus ist. Joo, es ist auch warm. Aber trotzdem kann man sich ein wenig bewegen, zumal die Reitwiese schon schön im Schatten liegt und ein leichtes Lüftchen geht. ;-) Aber Herr Färd weiß ganz genau, wann ich 2 cm zu weit entfernt bin... Also nehme ich die Longe etwas kürzer, was sofort wesentlich mehr Energie ins Pony bringt. *staun* Als Willis Personal-Trainer laufe ich also auch viel mit. So erarbeiten wir uns das Cavaletti auf beiden Händen. Ziel ist, daß er nicht darüber hinweg schlurft, ordentlich die Beinchen hebt und dabei auch mit dem Rücken ins Schwingen kommt. Das klappt auf niedrigster Einstellung ganz gut, weshalb ich dann auch mal den Galopp anteste. Willi zieht mich dabei lieber durch die Gegend, um das Cavaletti zu meiden und fällt vorab immer in den Trab. Erst, als ich mich konsequent positioniere und ihn mehr von einer Geraden aus aufs Cavaletti zuschicke, klappt es auch mal im Galopp. Da fehlt ihm wohl noch zu sehr die Balance. Ich stelle das Cavaletti auf mittlere Einstellung, womit wir uns nochmals im Trab beschäftigen. Damit lasse ich es dann nach 30 Minuten auch gut sein. Ich habe jedenfalls mehr geschwitzt als das Schwarztier... 

Die heutige Strecke: 21 km.
Die heutige Strecke: 21 km.

21.08.2021

 

Strahlend blauer Himmel, knappe 30°, aber muntere Ponys. :-) 

 

Ich bin mal wieder mit Birgit und Artali zu einem Tagesritt verabredet. Wir wollen an die Pfinz, damit Artali noch ein bißchen mehr Routine im Wasser bekommt. Ich habe eine Tour geplant, die die Pferde schon weitgehend kennen und die uns oftmals mit Rücksicht auf die Hitze durch den Wald, aber auch über schöne Wiesenwege führt. 

 

Ausnahmsweise sind wir sogar mal überpünktlich und starten bereits eine Viertelstunde früher um 09.30 Uhr am Stall. Der zurückbleibende Amor steht mit sehnsuchtsvollen Blicken im Paddock und wiehert uns hinterher. Für ihn wäre die Strecke aber zwischenzeitlich einfach zu weit - auch wenn er das selbst bestimmt anders sieht. 

 

Nach einer kurzen Strecke über Wiesenwege gehts in den Wald. Artali ist hyper-motiviert und spurtet im Galopp gleich den ersten steilen Anstieg hinauf, Willi folgt gemütlich im Schritt hinterher. Damit der Isi etwas runterkommt, beschließen wir, eine längere Strecke zu traben, wobei Willi aber vorausgehen soll. Beim Überholen werden Willi und ich beinahe von Artali den Abhang hinunter geschubst, aber mit seinen 850 kg und dem zwischenzeitlich im Gelände sehr ausgeprägten Sinn fürs Gleichgewicht stemmt sich der Schwarze dagegen und muß nur einen Ausfallschritt machen.

 

Auf den ersten Trabtritten schepperts unten. *soifzt* Es ist mal wieder eine Schnalle an den Hufschuhen abgebrochen... *mrpf* Zwar lassen sich diese Schnallen, die Gerret mir nachträglich an den Hufschuhen angebracht hat, besser öffnen und schließen als die ursprünglich an den Hufschuhen vorhandenen. Sind sie aber versehentlich mal offen, brechen sie gleich ab. Die haben sich nach nun fast einjähriger Testphase also nicht wirklich bewährt. Wir beschließen, wilde Galoppaden für heute also zu unterlassen (wofür es ohnehin zu warm wäre) und schauen mal, wie die Hufschuhe im Trab halten und ansonsten weitgehend im Schritt zu bleiben.

Unterwegs auf schönen Wiesenwegen
Unterwegs auf schönen Wiesenwegen

Im Wald treffen wir auf eine Radlerin, die ergriffen stehenbleibt und sich sehr über unseren Anblick freut. ❤️ Zwischen Kleinsteinbach und Stupferich überqueren wir ohne Probleme die Kreisstraße - die Pferde bleiben vorbildlich am Straßenrand stehen, weil wir erst ettliche Autos passieren lassen müssen. Nach einem weiteren Stück durch den Wald queren wir die Landstraße zwischen Kleinsteinbach und Mutschelbach, an der entlang wir ein Stück führen. 

 

Ich informiere Franziska, mit der wir verabredet sind, telefonisch, daß wir bald in Singen ankommen werden, von wo aus wir gemeinsam ein Stück unterwegs sein werden.

 

Als wir den Wald über einen schönen Trampelpfad verlassen, werden wir mit einem wunderschönen Ausblick belohnt. Nun gehts ein Stück über Wiesenwege durch Obstbäume noch ein wenig im Schatten vor der Sonne geschützt, bevor wir zwischen Kleinsteinbach und Singen die Brücke queren, womit wir auf einen Schlag Bundesstraße, Pfinz und Bahnlinie passieren. 

Kurze Pause in der Nähe der Ruine Kleinsteinbach
Kurze Pause in der Nähe der Ruine Kleinsteinbach

Am Schützenhaus in Singen steigen wir wieder auf und kürzen ein Stück über ein Stoppelfeld ab - mit Rücksicht auf die Hitze, die Pferde und die Hufschuhe artig im Schritt. 

 

Der anschließende Trampelpfad, der vor einigen Wochen noch gut passierbar war, ist zwischenzeitlich ziemlich zugewachsen, Brombeerranken versperren uns teilweise den Weg. Aber was ein echter Isländer ist, der bahnt sich einfach seinen Weg: Artali stapft mutig voraus. :-)

 

Dann treffen wir uns mit Franziska mit Isländerin Kilja, machen aber erst kurz oberhalb der Ruine Kleinsteinbach eine Viertelstunde Pause, damit die Pferde etwas grasen können. Die weitere Rittführung bis zum Naturfreundehaus Söllingen übernimmt Franziska. 

Ich auf Willi, Birgit auf Artali, Franziska auf Kilja 🤩
Ich auf Willi, Birgit auf Artali, Franziska auf Kilja 🤩

Am Naturfreundehaus in Söllingen angekommen binden wir die Pferde wieder am dortigen Anbindebalken an und machen eine gut halbstündige Pause. 

 

Anschließend geht es weiter durch den Wald und entlang von schönen Wiesen und blühenden Sonneblumenfeldern ein Stück rund oberhalb von Söllingen. Unterwegs treffen wir nette Spaziergänger, die uns drei einmal gemeinsam ablichten - eine schöne Erinnerung. Einmal muß ich kurz absteigen und Willis Hufschuh etwas geraderücken. Da läßt er plötzlich einen kleinen Satz und schaut sich pikiert um, weil es im Unterholz raschelt. 

 

Oberhalb von Söllingen verabschieden sich Franziska und Kilja, während Birgit, Artali, Willi und ich und über den Sonnenberg und einen tollen Wiesenweg in Richtung Neubaugebiet von Söllingen aufmachen, das wir kurz auf dem Weg zur Pfinz durchqueren müssen, weil die Bahnlinie uns sonst den Weg versperrt. Deshalb geht es in Söllingen wieder kurz durch zwei Unterführungen - für beide Pferde überhaupt kein Problem: kein Zögern, kein Gucken, einfach toll! 

Mal wieder in der Pfinz
Mal wieder in der Pfinz

Es geht ein Stück einen Radweg entlang. Von weitem denke ich noch, was sitzt denn da für ein riesiges Viech auf dem Radweg...??? Eine Bisamratte! Als wir uns mit den Pferden nähern, verkrümelt sie sich lieber wieder in die Pfinz. Ist mir auch lieber so. Wer weiß, was die Pferde dazu gesagt hätten. 

 

Auf Höhe des Wehrs an der Stuhlmühle nehmen wir den Pferden die Hufschuhe ab, damit diese bei der demnächst anstehenden Durchquerung der Pfinz nicht doch zufällig beim Plantschen abhanden kommen. Die kurze Pause verlängert sich ein wenig, weil Artalis Sattel verrutscht und er neu bepackt werden muß. Willi, dessen Hufschuhe bis dahin trotz offener, abgebrochener Schnalle, gut gehalten haben, findet das trotz zwischenzeitlich auf offenem Feld heißer Sonne nicht tragisch: man kann ja derweil Gras futtern. *grins*

 

Schon entlang der Pfinz halten wir nach einem guten Einstieg Ausschau. Unterhalb eines recht steilen Abhangs finden wir einen recht flachen Einstieg, steigen aber kurz ab, um die Jungs den Abhang hinunter zu führen. Der große Schwarze tastet sich, wie immer im Gelände das umsichtige Verlaßpferd, vorsichtig neben mir (bei sowas IMMER WICHTIG: das Pferd läuft NEBEN dem Menschen, sollte es ins Rutschen geraten!) den steilen Abhang hinunter. Unten sitze ich wieder auf und biete Willi an, in die Pfinz zu laufen. Da der Durst groß ist, steigt er an einer etwas steileren Stelle erst mal mit den Vorderhufen ins Naß, nimmt den Kopf runter und säuft - was mir eine etwas akrobatische Nummer abverlangt, weil ich mich im Sattel immens weit nach hinten und gefühlt senkrecht lehnen muß, um nicht nach vorne vom Pferd zu purzeln. 😂  Nachdem der erste Durst gestillt ist, gehts zum Plantschen ins kühle Naß! 🤩

Wir vier in der Pfinz!
Wir vier in der Pfinz!

Auch Artali folgt mit Birgit mit einem beherzten Sprung in die Pfinz - Birgit hält sich wacker im Sattel. 👍 Das Schimmelchen hat also auch endlich das Element Wasser für sich entdeckt und stapft munter durch das Flüßchen. Ziel: erreicht.

 

Das Schwarztier ist wie immer ganz Wasserratte begeistert und wühlt mal mit dem linken, mal mit dem rechten Vorderbein im Wasser. Herrlich!

 

Zufällig kommen Spaziergänger vorbei, einer zückt seine Kamera. Ich rufe ihm zu, ob wir die Bilder anschließend haben könnten und nenne ihm die Homepage. Suuuuper!!! Vielen, vielen Dank! Das ist eine ganz tolle Erinnerung! ❤️

 

Der Ausstieg auf der anderen Seite der Pfinz ist unproblematisch. Über Wiesenwege gehts zurück in Richtung Stuhlmühle, wo wir die B10 überqueren und uns an den letzten etwas steileren Anstieg zurück zum Stall machen. Willi und Artali sind nach nunmehr nach gut 18 km noch immer so fit, daß sie auch anbieten, den tollen Grasweg bergauf auch in Trab oder Galopp nehmen zu wollen. Aber ich weiß: das hält dann nicht mehr lange. Also bleiben wir brav im Schritt und teilen uns unsere restlichen Kräfte nochmals ein, um auch munter am Stall anzukommen. 

 

Nach 6 Stunden, 21 km und einer reinen Reitzeit von 4,5 Stunden kommen wir wieder am Stall an. Die Pferde werden abgesattelt, nochmals getränkt, Willi entschwindet gleich zum Mörchen auf die Weide, Artali bleibt im Paddock bei der Rundraufe, damit Joe im Weidezelt nicht gestört wird, und wir sitzen noch ein wenig bei viel, viel, viel Sprudel und leckerem Nußkuchen im Gärtchen und schnaufen aus. 

 

Einziges Manko: Willi hat nach dem Absatteln zwei trockene Stellen links und rechts vom Widerrist. In letzter Zeit hatte ich auch schon öfter das Gefühl, daß mich der Sattel irgendwie leicht bergab nach vorne setzt, hatte aber noch keine Gelegenheit, das am naßgeschwitzten Pferd nachzuvollziehen. Ich werde nächste Woche mal den Sattler zum Stall zur Kontrolle beordern. 

 

Fazit: Willi ist weiterhin richtig fit und ein absolutes Verlaßpferd in allen Lebenslagen. Toller Ritt, tolle Pferde!!!

Das Mörchen
Das Mörchen

22.08.2021

 

In der letzten Nacht ist ein heftiges Gewitter über uns hinweg gezogen. Auch heute regnet es immer wieder teilweise heftig. Bis zum Abend kommen 35 l/qm zusammen. Erst am Abend reißen die Wolken auf. Das pfützenbildende Wasser fließt im Paddock aber auch sehr schnell wieder ab. 

 

Vanessa hat am Vormittag jedoch Glück und geht mit Willi während einer Regenpause ein wenig spazieren. 

 

Joe gehts in seinem Séparée ganz gut. Der Fuß ist nicht wieder angelaufen. Ich finde es auch interessant zu beobachten, wie oft Amor und insbesondere Willi Joe einen Besuch abstatten und hierbei auch durchaus länger bei ihm verweilen. Die Schlafplätze wurden nun auch vom hinteren Paddock bei der Rundraufe zu Joe in den vorderen Paddock verlegt. :-) 

 

Da die Weidesaison für Joe vermutlich erst einmal vorbei ist, Amor und Willi sich deutlich anstrengen müssen, um Weide Nr. 3 ordentlich zu beweiden und auch die anderen Weiden schon wieder gut nachgewachsen sind, haben sie die nächsten Tage 24 Stunden Zugang.

Unsere vier Schwalbenbabys
Unsere vier Schwalbenbabys

23.08.2021

 

Heute steht für beide Buben Handarbeit auf der Wiese auf dem Plan. Ich starte mit dem Senior mit Schritt-Halt-Übergängen und geschlossenem Stehen. Das ist heute ziemlich knifflig. Einige Male klappt es dann aber auch schon auf Anhieb, was ich überschwänglich lobe. Danach gehts ans Übertreten, woraus wir in den ganzen Travers übergehen. Das ist für Amor Kinderkram. Bei den Seitengängen wird es dann wieder etwas schwieriger. Wir erarbeiten uns einige saubere Schritte Schulterherein aus mehreren Volten auf jeder Hand. Manchmal habe ich das Gefühl, daß Amor es sich lieber leichtmachen möchte und stur ins Schenkelweichen übergeht. Verlieren wir also die Biegung, setzen wir neu an. So klappt auch das Travers und hieraus die Traversale. Halbe Tritte zum Abschluß sind Mangelware, weshalb ich mal wieder den Spanischen Schritt abfrage.

 

Dann ist das Schwarztier dran. Auch hier gehts zunächst über Schritt-Halt-Übergänge zum geschlossenen Stehen. Egal auf welcher Hand: ich muß grundsätzlich immer den äußeren Hinterfuß heranholen. ;-) Das Übertretenlassen auf einer großen Kreislinie gefällt mir heute sehr gut. Das nimmt langsam richtig schöne, flüssige und weiche Formen an. Bei den sich nach einer kurzen Pause anschließenden Seitengängen habe ich dann auch bei Willi das Problem, daß er oft die Biegung verliert. Außerdem schiebt er lieber von hinten, anstatt sich zu tragen. Ich verlange daher ein sehr meditatives Tempo, ganz langsam und akkurat, damit Willi die Bewegungsabläufe, die ich gerne sehen würde, besser klar werden. Außerdem greife ich den äußeren Zügel weiter oben am Mähnenkamm, so daß ich mit der in der gleichen Hand liegenden Gerte die innere Schulter daran erinnern kann, daß sie hier nicht zum Abstützen da ist. *Schwupp* gelingen einige richtig schöne Schritte im Schulterherein in Selbsthaltung. Dafür gibts jede Menge Lob. Zum Abschluß touchiere ich Willis Hinterhand entlang der Bande. Dabei pfeffert er vor allem rechte Hand zackig nach hinten aus, so daß ich die Gertensignale nur noch ganz sachte einsetze: dann zieht er die Hinterhand eher unter den Bauch. 

Fahrstunde mit Brigitte
Fahrstunde mit Brigitte

24.08.2021

 

Weiter gehts in Sachen Fahrausbildung. Das Anschirren geht nun schon richtig gut von der Hand. Ich begleite die Kutsche reitender Weise mit dem Mörchen. Daher läuft der Schwarze heute auch gleich das erste Mal ungesichert, also ohne mit mir nebendran am Strick, los: kein Problem. :-)

 

Willi muß manchmal zu einem etwas zügigerem Tempo angehalten werden, ist aber wie immer sehr kooperativ, gechillt und vor allem: willig. Im Wald angekommen traben wir zwei Minuten und biegen dann auch für eine etwas größere Runde den Berg hinauf ab, so daß Willi mal richtig ziehen muß. Brigitte weist Gerret auch langsam etwas tiefer ein. Heute geht es vermehrt ums geraderichtende Fahren. 

 

Als es heimwärts wieder bergab geht, springe ich vom Senior herunter und führe ihn 15 Minuten, bevor ich am Waldrand wieder aufsteige. Auch das Anhalten und Warten klappt vorbildlich, auch als wir vor einer Kreuzung halten müssen, weil zwei Autos kommen und abbiegen wollen. Insgesamt waren wir eine Stunde und 5 km unterwegs.

 

Unsere Kutschenremise bekommt heute auch einen PVC-Boden, damit wir dort nicht immer wieder das Gras mähen müssen. 

25.08.2021

 

Der Spätsommer ist angebrochen: morgens ist es um 05.45 Uhr nun schon wieder noch so dunkel, daß ich eine Kopflampe für die Stallarbeit benötige. Es ist mit nur noch 13° auch recht frisch und leichter Dunst liegt über den Weiden. 

 

Am Abend gehen Sarah auf Amor und Claudia auf Willi eine Stunde ins Gelände. 

Am Morgen - alle drei zusammen
Am Morgen - alle drei zusammen

26.08.2021

 

Am Abend gehen Sarah auf Amor und ich auf Willi auf die Reitwiese.

 

Nach dem obligatorischem Aufwärmen an der Hand und längerem Schreitenlassen am hingegebenen Zügel frage ich etwas Schenkelweichen und 1/4-Wendungen um die Hinterhand ab. Letztere klappen rechte Hand besser als links, weshalb ich diese etwas öfter wiederhole. So aufgewärmt gehts an die erste Trabphase; der Schwarze ist etwas behäbig, läßt sich aber ermuntern.

 

Dann gehts ans pferdische Pilates in Form von Schulterherein, entwickelt aus einer Volte entlang der Bande. Wir wechseln auf jeder Hand hieraus aus der Ecke, gehen im Schulterherein zurück zur Bande und dort im Konterschulterherein noch einige Schritte geradeaus. Das Antraben wird besser. Ich wiederhole die Übung auf beiden Händen im Travers und galoppiere hieraus aus dem Schritt an. Rechte Hand galoppiert Willi drei Sprünge richtig gut gesetzt! Wow! Das gibt viel Lob und eine Pause am hingegebenen Zügel. Ich frage dann Schulterherein und Travers in Wechsel entlang der Mittellinie auf beiden Händen ab: jaaa, es wird! :-) Zum Abschluß lasse ich das Schwarztier seitwärts über zwei hingelegte Dualgassen schreiten. Suuupi!

 

Das wars dann auch zumindest für mich mit dem August - denn ab morgen gehts erst mal in den Urlaub. 

29.08.2021

 

Vanessa geht mit Willi eine Stunde ins Gelände. 

30.08.2021

 

Sarah longiert Amor 30 Minuten. 

31.08.2021

 

Willi wird von Vanessa 30 Minuten longiert. 

 

Ab heute haben Amor und Willi tagsüber Zugang zu Weide Nr. 2. Weide Nr. 3 ist heruntergefressen und wird auch gleich gemulcht.