Sturmschäden im Wald
Sturmschäden im Wald

01.03.2020

 

Wir erwischen eine trockene und ausnahmsweise windstille Phase am Nachmittag. Anne und ich gehen mit Amor und Willi 1,5 Stunden ins Gelände. Selbst die sonst trockensten Waldpfade sind zwischenzeitlich etwas aufgeweicht und matschig. Wir traben eine längere Strecke und bummeln ansonsten gemütlich durch den Wald - immer mit aufmerksamen Blick nach oben auf die hohen Bäume. Hin und wieder fallen uns mitten im Wald neu umgestürzte Bäume auf. Die Waldwege wurden hiervon schon weitgehend befreit, nur einmal müssen wir unter einem Rest von Sturmholz hindurchreiten. 

 

Das Mörchen ist wunderbar munter und läuft zügig. Seine Schrittlänge ist prima und er huft gut mit der Hinterhand in die Spur der Vorderhufe und oft auch darüber hinaus. Trotzdem machen wir am Waldrand an einer Wiese Pause, Anne steigt auch während des Grasens ab. So kann sich sein Rücken etwas erholen. Wie beim jungen Pferd geht der Beritt nun bei Amor wieder in phasenweise Belastung über, alle 30 Minuten unterbrochen von Absitzen und Führen. Ich denke, so können wir ihn noch lange munter und fit halten. 

 

02.03.2020

 

In der letzten Nacht war es - mal wieder *augenroll* - sehr stürmisch. Nun haben wir doch die ersten kleinen Sturmschäden zu verzeichnen: im Weidezelt sind einige Kabelbinder gerissen, die die Windschutznetze an den Panells halten, im Gärtchen ist ein Teil des Dachs der Pergola beschädigt (wobei ich mich hier ohnehin schon seit längerem frage, wie lange das Material - Polyesterwellbahnen - wohl noch halten wird, nachdem es schon über 20 Jahre alt ist). Aber: Hauptsache, die Pferdchen sind nicht weggeflogen und auch die Katzendamen sind munter. ;-)

 

Allerdings scheint es auch für die Jungs eine aufregende Nacht gewesen zu sein, denn gleich nach dem Frühstück legen sich Willi und Joe nochmals in den Sand, um ein Nickerchen zu machen.

 

Am frühen Abend gehen Sarah und ich mit Amor und Willi wieder 15 Minuten im Regen grasen.

Paula, die Reiterkatze ;-)
Paula, die Reiterkatze ;-)

04.03.2020

 

Am Nachmittag treffe ich mich mit Sarah. Wir gehen mit Amor und Willi 1,5 Stunden ins Gelände, träbeln ein wenig und galoppieren auch eine längere Strecke - Willi springt sofort korrekt links an. :-)

 

Vor unserem Abritt untersuche ich mal wieder Willis beide vorderen Fesselbeugen, weil er wieder zeigt, daß es ihn dort juckt. Sie sind leider mal wieder ziemlich schuppig, weshalb ich mit dem Furminator vorsichtig viele Hauptschuppen aus dem Fell hole. Nachdem er in letzter Zeit auch öfter mal sein Mineralfutter übrig gelassen hat, werde ich das wechseln und hoffe, daß sich diese Problematik damit ein wenig lindern läßt. 

 

Schon während des Ausritts merke ich, daß ich nicht wirklich fit bin und verkrümle mich zu Hause sofort ins Bett. Dabei fällt mir auch immer mal ein, wie es wohl für die Pferde ist, wenn es ihnen einfach nicht so gut geht. Sagen können sie ja nichts und da sie ja meistens gerne unseren Wünschen ohne Rücksicht auf eigene Befindlichkeiten nachkommen, müssen wir genau hinschauen und beobachten, wie die jeweilige Tagesform ist. 

05.03.2020

 

Mich hats wieder erwischt... *mrpf* Mit schlimmen Kopf- und Gliederschmerzen nebst Husten und Schnupfen liege ich zu Hause im Bett. Der beste Ehemann von allen steht morgens um 04.30 Uhr auf, um die Stallarbeit zu erledigen. So wie es ausschaut, werden die Jungs einige Tage Pause bekommen. Naja, auch gut. Ich muß mich mal wirklich auskurieren. Und das Wetter läßt ohnehin wieder zu wünschen übrig. Neuerdings windet es mal wieder *augenroll* und es regnet... 

Nachdem das Mörchen den Garten inspiziert hat...
Nachdem das Mörchen den Garten inspiziert hat...

07.03.2020

 

Hach ja, es wird Frühling und der Hafi ist munter... In der Nacht von Freitag auf Samstag stand leider das Gartentörchen offen. Amor hat das natürlich sofort entdeckt und in der ihm eigenen Gründlichkeit ausgiebig darauf hingewiesen, daß derlei Nachlässigkeit in einem Stall, in dem so ein außerordentlich smarter und ständig dem Hungertod naher Pony-Senior wohnt, sofortige Konsequenzen nach sich zieht. Also isser, nachdem er im Gärtchen alles schön abgefressen, zertreten und Blumenkübel und -kästen umhergeworfen hat, weiter auf die Weide und hat es sich dort 4-5 Stunden lang gut gehen lassen. Natürlich sah er zum Schluß auch noch aus wie ein Erdferkel... Zum Glück hat der Schlaukopf ja einen Saumagen, so daß ich hoffe, daß das keine weiteren gesundheitlichen Schäden nach sich zieht. Und zum Glück sind Willi und Joe nicht seinem Beispiel gefolgt - sonst hätten wir im Gärtchen jetzt wohl einen Acker, nachdem es die letzten Tage weiter schön geregnet hat. 

 

Happy Stallleben. ;-) Es könnte uns ja auch mal langweilig werden... 

 

Anne geht mittags mit Amor eine Stunde spazieren. 

Stilleben
Stilleben

09.03.2020

 

Ich liege leider noch immer flach und huste. Während einer Regenpause schickt mir Laura Bilder von den Jungs und Paula. Außerdem berichtet sie mir von einem etwas unterfordertem Schwarztier, das gerne spielen möchte und außerdem wieder seine Mithilfe zur Stallarbeit anbietet. Tja, Willi, das wird diese Woche leider noch nix. ;-) 

10.03.2020

 

Ich gehe versuchsweise abends mal mit zum Stall, bin Gerret aber noch keine große Hilfe. Also schaue ich mir lieber nochmals Willis Fesselbeugen an. Die scheinen wieder arg zu jucken, denn offenbar hat er seine Quadrathufe mal wieder in die Panels vom Weidezelt eingehängt, um sich zu kratzen - und ist dann wohl nach vorne gerutscht, weshalb das Windschutznetz an zwei Stellen eingerissen ist. Jaaaa, nicht ungefährlich. Viel kann ich an Schuppen allerdings nicht herauskämmen, weshalb mir nur bleibt, ihn nochmals einzucremen und auf die baldige Wirkung des neuen Mineralfutters zu hoffen. 

 

Dem Mörchen gehts derweil nach wie vor gut, er zeigt keine Nachwirkungen des nächtlichen Ausflugs auf die Weide. 

11.03.2020

 

Die Pferde bekommen von Hannes die Hufe gemacht. Laura berichtet mir auch, daß Willi Hannes heute erstmals alleine die Hufe gegeben hat. Das ist bei mir ja schon lange, lange, lange der Fall, aber Willi macht da wohl Unterschiede. ;-) Ansonsten sind die Hufe nach wie vor endlich in Ordnung und es ist keine Strahlfäule mehr zu sehen. 

13.03.2020

 

Die erste Hummel und das erste Bienchen fliegen an mir vorbei. :-) Die Mirabellenbüsche blühen schon wunderhübsch weiß, der Frühling rückt näher. 

 

So leider auch das Corona-Virus. :-( Da wir Selbstversorger sind, mache ich mir deshalb schon ziemlich Sorgen, wie das wird, wenn Gerret, Laura, Sarah, Anne, Juline und ich irgendwann demnächst vielleicht einmal ausfallen. Wir haben daher heute eine Art Corona-Notfall-Stallkonzept erarbeitet, um die Versorgung der Pferde und der Katzen einigermaßen sicher zu stellen. Nein, ich erliege keiner Panik. Aber ich bin einfach lieber gut vorbereitet, auch wenn ich dann vielleicht nicht darauf zurückgreifen muß. Lieber bereite ich das von langer Hand vor, wie wenn ich dann kurzerhand improvisieren muß. 

 

Zunächst einmal stocken wir unsere Futtermittelvorräte insoweit auf, daß sowohl Pferde- als auch Katzenfutter für zumindest immer vier Wochen vorrätig ist. Hier müssen wir m. E. nur eventuelle Lieferengpässe beim Mineralfutter befürchten, da viele Inhaltsstoffe im Ausland produziert werden. Bei Heucobs und sonstigem Kraftfutter sehe ich da keine großen Einschränkungen. 

 

Sollten wir aufgrund von notwendiger Quarantäne einzelner Mitglieder unserer Stallgemeinschaft unsere bisherige 2x/Tag stattfindende Betreuung nicht mehr aufrecht erhalten können, werden die Tiere nur noch einmal am Tag versorgt - was dann eben pro Person einen höheren Aufwand (mehr Heunetze, eine weitere Tränkestelle, mehr Mist) und damit eventuell auch Brachliegen von reiterlichen Aktivitäten bedeutet. Das werden die Pferde aber sicherlich ohne Probleme überstehen. ;-) 

 

Ansonsten gilt für Reiter absolut folgendes (gefunden im www): 😂 

 

Ihr lieben Reiter und arbeitslose Schüler!

In Zeiten galoppierender Langeweile - verursacht durch Corona-Ferien und ausfallende Massenveranstaltungen - darf ich Euch etwas Erfreuliches mitteilen: wenn Ihr Reiten geht, seid Ihr fein raus!

 

Denn erstens habt Ihr engen Kontakt allerhöchstens zu Eurem Pferd - und das kann kein Überträger sein. 

Zweitens über Ihr Euren Sport an frischer Luft oder wenigstens in sehr großen Räumen aus, in denen es ein Kinderspiel ist, einen Mindestabstand von zwei Metern zu Mitreitern einzuhalten. Das ist sogar aus mehreren Gründen sinnvoll... ;-) 

Drittens ist man nirgendwo so zuverlässig allein wie auf dem Pferd - oder habt Ihr schon mal erlebt, daß plötzlich noch jemand zugestiegen ist? 

Viertens genießt Ihr viel frische Luft und natürliche Bewegung - und beides ist mega fürs Immunsystem! 

Und fünftens müßt Ihr Euch danach nicht nur die Hände gründlich waschen, sondern sogar duschen! Aber Ihr jabt ja sogar die ganze Zeit brav Eure Handschuhe getragen... ;-) 

 

Sprich: alles richtig gemacht! - check! 👍

 

Paßt gut auf Euch auf und bleibt gesund!

Fertig für den Spaziergang
Fertig für den Spaziergang

14.03.2020

 

Eigentlich würde ich heute an einem Lehrgang über Pferdekommunikation mit Dr. Vivian Gabor im Barockreitzentrum Heimsheim teilnehmen, aber aufgrund meiner gerade erst überstandenen heftigen Erkältung und meinem noch immer anhaltenden Husten habe ich meine Teilnahme im Hinblick auf die aktuelle Krankheitssituation in Deutschland mal lieber abgesagt. Und auch den für den 04.04.2020 in Zürich bei Jenny geplanten Alexander Technik-Workshop mit dem Reitsimulator werden wir verschieben. 

 

Dafür steht heute endlich mal wieder ein Spaziergang mit den Jungs an, nachdem wir diese ausgiebig enthaart haben. Wir lassen sie währenddessen auch wieder 15 Minuten grasen, was die letzte Woche aufgrund meiner Erkrankung ja leider etwas arg kurz kam. 

Der Frühling ist da! :-)
Der Frühling ist da! :-)
Alles blüht.
Alles blüht.

15.03.2020

 

Zwar werden wir im Ernstfall mit der Versorgung der Tiere wohl schon einiges zu meistern haben, andererseits bin ich auch gerade in der sich vermutlich noch deutlich verschlimmernden Situation doch froh, daß wir unseren eigenen Offenstall haben. Da sind wir etwas außerhalb, doch entfernt von Menschenmassen, haben Abstand zu Infektionsherden und haben genug zu tun, um uns zu beschäftigen. 

 

Nach der Stallarbeit heute Morgen sitze ich dementsprechend auch ziemlich entspannt im Gärtchen, kraule Paula und entferne ihr nebenbei auch schon die ersten beiden Zecken. 

 

Den Jungs tut die Sonne offensichtlich gut. Sie stehen gerne herum und dösen. 

 

Leider haben wir es die letzten beiden Wochen versäumt, die Weiden mit Kalkamonsalpeter zu düngen, denn lt. ISIP (s. auch www.isip.de/isip/servlet/isip-de/entscheidungshilfen/gruenland ) waren die bisherigen Sonnenstunden nun schon ausreichend. Jetzt soll es ja aber erst einmal nicht mehr regnen, weshalb wir diesbezüglich zuwarten. Die Grasnarbe sieht gut aus und ist einigermaßen geschlossen. 

 

Am Nachmittag gehe ich mit Willi zwei Stunden ins Gelände. Im Wald ist unwahrscheinlich viel los; jeder nutzt das endlich wunderschöne Wetter. Dementsprechend vorsichtig muß ich heute reiten, zumal der Schwarze ja nun seit einer Woche nicht bewegt wurde. Der ist total brav, schaut zwar viel und aufmerksam durch die Gegend, steht aber jederzeit an den Hilfen. Nur einmal probiert er mit einem Quietscher und einem minimal angetesteten Buckler, ob wir heute nicht doch auch nochmal losfetzen, obwohl wir vorher schon eine schöne Strecke galoppiert sind. Ich frage auch wie immer ein wenig Schenkelweichen und Schulterherein sowie Übergänge ab und freue mich, daß Willi nun schon auf einfachen Daumendruck auf den Zügel brav im Genick nachgibt. Das ist nochmals wesentlich weniger, als wenn ich die Faust schließe. 

 

Anschließend gehe ich noch mit dem Mörchen auf die Wiese neben unserem Pferdeanhänger, um ein wenig Handarbeit mit ihm zu machen. Das mißfällt ihm zwar anfangs, weil er über das schöne frische Grün stapfen muß, aber er läßt sich gut motivieren und macht mit. Er ist ein wenig steif, aber das gibt sich innerhalb doch kürzerer Zeit. Das normale Programm aus Schenkelweichen, Übertreten und Schulterherein klappt. Zum Schluß frage ich ein wenig halbe Tritte ab und bin erstaunt: sofort ist der Hafi auf 100 % "On!" und es reicht schon, wenn ich die Gerte nur leicht anhebe - Touchieren ist schon gar nicht mehr nötig. Allerdings muß ich ihn auch wieder runterbringen, weshalb ich zwischendurch nichts abfrage, sondern nur in normaler Haltung rückwärts vor/neben ihm hergehe, nur mal ein Rückwärtsrichten abfrage und ihn mit der Gerte abstreiche. 

Im Paddock
Im Paddock

16.03.2020

 

Damit wir dem Schwarztier etwas Erleichterung verschaffen, rasiere ich ihm heute mal wieder seine Puschel um die vorderen Fesseln ab und rasiere vor allem das Fell in den Fesselbeugen schön kurz. Es soll keine blanke Haut zu sehen sein; diese soll durch das Fell durchaus geschützt werden. Aber je mehr frische Luft dort hinkommt, desto besser. 

 

Danach versetzen wir noch unser Weidezaungerät, da sich ein Erdkabel unter unserem Hauptzugangstor immer weiter aus dem Erdreich herausgräbt, so daß wir es entfernen müssen. Also setzen wir zwei neue Erdungsstäbe und bringen auch einen neuen Stromanzeiger an, der jederzeit nur ein Blinklicht anzeigt, daß noch Strom auf dem Zaun ist. 

 

Danach gehen wir in Begleitung von Paula mit den Buben wieder eine Viertelstunde grasen. 

 

Wichtige Infos für Pferde-Leute: 

 

https://www.st-georg.de/news/pferde-und-leute/coronavirus-notfallplan-fuer-pferdebesitzer-und-reitbetriebe/?fbclid=IwAR2C80Pu0azw3GW0BCWZcGoahZunXqeA9vYBCFHG9k8cgyUCsC5Tze37Xfs

Durch das Land Baden-Württemberg wurden heute weitreichende Verordnungen erlassen. So müssen - auch private - Sportstätten schließen. Unser kleiner Selbstversorger-Pferdestall fällt nicht darunter. Aber uns liegt das Wohlergehen aller am Herzen, weshalb wir uns zu folgenden Maßnahmen entschlossen haben: 

  • Beim Ankommen und Verlassen bitte Hände waschen, zusätzlich steht Desinfektionsmittel zur Verfügung. So soll eine Kontaminierung des Stallequipments weitgehend vermieden werden.
  • Zusätzlich stehen Einmal-Handschuhe zur Verfügung, beim Tragen eigener (Reit-)Handschuhe sollten diese nach jedem Tragen in der Waschmaschine landen. 
  • Besuche von Dritten sind in nächster Zeit nicht möglich.
  • Wir halten Abstand von einander, betreten die Sattelkammer und die Pferdebox nur einzeln. 

Unsere Stallgemeinschaft, bestehend aus Gerret und mir, Laura, Sarah, Anne und Juline sowie unseren Notfall-Stallhelfern Christine und Sarah, steht derzeit wirklich toll zusammen. Wir sind uns sicher, daß wir diese Corona-Krise mit unserer gemeinsamen Liebe zu unseren Tieren, die uns in Zeiten, wo das öffentliche Leben immer weiter eingeschränkt wird, ein Anker sind und uns den Blick auf kleine, schöne Dinge ermöglichen, gut überstehen werden. 

Anne und Amor
Anne und Amor

17.03.2020

 

Während sich Gerret daran macht, das Dach der Pergola im Gärtchen zu reparieren, indem er die alten Polyesterwellbahnen abmontiert, stellen Anne und ich fest, daß es trotz einem Hektar Platz auf unserem Gelände gar nicht so einfach ist, sich bei gemeinsamen Aktivitäten aus dem Weg zu gehen. Aber das muß sich eben erst ein wenig einspielen. 

 

Wir putzen Amor und Willi und gehen anschließend mit ihnen auf die Wiese neben dem Pferdeanhänger, um ein wenig Handarbeit zu machen. Amor ist auch heute wieder übermotiviert und braucht viel Ruhe. Willi ist sehr artig und gibt sich Mühe. 

 

Dafür dürfen die beiden dann auch anschließend wieder 15 Minuten grasen. 

 

Anne wird heute wohl für längere Zeit das letzte Mal da gewesen sein, da sie zum einen aufgrund Schwangerschaft pausieren muß, zum anderen aufgrund der aktuellen Lage doch Probleme bekommt, mittels Carsharing zum Stall zu kommen (was verdeutlicht, wie tiefgreifend die Probleme sind, die sich uns in nächster Zeit im Alltag stellen werden). Das ist sehr, sehr schade. Alles Gute, Anne, und vielen Dank für Deine Zeit mit uns! ❤️

Kein Heu - lieber Hälmchen...
Kein Heu - lieber Hälmchen...

18.03.2020

 

Aufgrund der nun bestehenden Vorfreude aufs frische grüne Gras haben die vierbeinigen Herren mal wieder angefangen, zu diäten - das angebotene Heu wird immer mehr verschmäht. ;-)

 

Da es ja nun schon bis fast 19 Uhr einigermaßen hell bleibt, gehen Sarah und ich mit Amor und Willi am späten Nachmittag noch eine Runde ins Gelände. Wir träbeln nur eine Strecke und bleiben ansonsten im Schritt, weil die Jungs mit ihrem doch noch deutlich vorhandenen Winterfell schnell schwitzen. Willi ist heute etwas mäkelig was einzelne Lektionen betrifft, das Mörchen dafür umso munterer.

19.03.2020

 

Das Hygieneprogramm spielt sich langsam ein: Ankommen am Stall, Händewaschen. Ich versuche es heute morgen erstmals mit Einmalhandschuhen bei der Stallarbeit, was auch gut klappt. Allerdings schwitzt man da schon ein wenig.

 

Sarah geht mittags mit Amor ein wenig spazieren, während der beste aller Ehemänner das Dach der Pergola im Gärtchen austauscht.

 

Noch ein Hinweis, der mir wichtig ist:

 

Ja, wir Pferdehalter, insbesondere mit Selbstversorgerstall, werden wohl auch im Rahmen einer zukünftigen Ausgangssperre unsere Pferde im Rahmen des uns obliegenden Tierschutzgesetzes versorgen und vermutlich sogar bewegen dürfen. Allerdings sollte es uns dabei ein Anliegen sein, diese privilegierte Stellung nicht sonderlich hervorzukehren und damit den Eindruck einer elitären Gruppe zu schüren. Als ein kleiner Teil vom großen Ganzen sollten wir hier unseren Beitrag leisten, da ansonsten jede Form von Egoismus und Verwirklichung individueller Bedürfnisse langfristige und nachhaltige Schäden verursacht.

20.03.2020

 

Aktuelle Infos der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zum Corona-Virus: 

 

www.pferd-aktuell.de/coronavirus

Unser neues Dach auf der Pergola im Gärtchen - voll hell! :-)
Unser neues Dach auf der Pergola im Gärtchen - voll hell! :-)

21.03.2020

 

Ab heute gilt nun bei uns in der Gemeinde Pfinztal ein sog. Betretungsverbot. Man darf Straßen, Wege, öffentliche Plätze, etc. nur noch betreten, wenn man einen triftigen Grund hat, z. B. Einkaufen, Helfen, Arbeit oder: Haustiere versorgen. Gut, daß wir gestern für unsere Stallgemeinschaft schon die entsprechenden Vorkehrungen getroffen haben. Jedem liegt das von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) herausgegebene Formular zur Eigenerklärung vor (s. Link unten), ebenso eine direktere Bestätigung speziell für unsere Stallgemeinschaft. Ich denke, damit haben wir zunächst einmal die Voraussetzungen geschaffen, daß jeder von uns weiterhin seinen Stalldienst verrichten kann, um die Versorgung der Pferde und Katzen zu gewährleisten. Sobald es offiziellere Formular gibt, werden wir diese zusätzlich verwenden. 

 

So fahren Gerret und ich heute morgen im Regen zum Stall und haben alle derzeit möglichen Dokumente im Auto parat. Unser neues Dach im Gärtchen kann sich heute gleich bewähren: es sind rund 6 l/qm Regen angesagt. Es ist auffällig, wieviel heller es nun dort ist. 

 

Als wir mit der Stallarbeit fertig sind, beschließen wir aufgrund des für heute weiterhin angesagten Regenwetters auch noch die Weiden zu düngen. So bringen wir in einer guten Stunde per Handaussaat 50 kg Kalkamonsalpeter auf den fünf Weidenstücken aus. Dabei passiert Gerret ein böser Lapsus: er stellt einen seiner leeren Eimer zu nah an den Zaun. Mein neugieriges Schwarztier entdeckt das natürlich sofort und zieht sich den Eimer von der Weide auf den Paddock und steckt interessiert seine Nase rein, schleckt auch drin herum! Ich sehe das zufällig und lasse sofort einen Schrei! Aber, zu spät: Willi hat schon geschlabbert, sein Maul ist weiß von den Staubresten im Eimer. Oh, Mann! Nachdem ich sofort mit der Pferdeklinik telefoniert habe, spüle ich gemäß dortiger Empfehlung erst mal das Maul gründlich mit einer großen Spritze aus. Nach einer halben Stunde messe ich erstmals Willis Temperatur, die mit 37,8°C normal ist. Nichts schlimmeres, als in der jetzigen Situation auch noch ein Pferd mit leichten Vergiftungserscheinungen in die Klinik bringen zu müssen... 

 

Um 14 Uhr hat Willi mit 38°C noch immer normale Temperatur, schaut auch sehr munter aus der Wäsche. Als Laura um 17.30 Uhr mitteilt, daß er 37,6°C hat, bin ich beruhigt. 

 

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Muster zur Eigenerklärung von Selbstversorgern, Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN)
Muster_Eigenerklaerung_Selbstversorger.p
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Amor im Glück
Amor im Glück

22.03.2020

 

Normalität, ein bißchen Alltag. Das ist mir dieser Tage total wichtig.

 

Ich habe heute erst nachmittags Stalldienst. Weil Gerret arbeiten muß, bin ich alleine und somit vormittags aufgrund des Betretungsverbots in unserer Gemeinde zu Hause. Ich muß mich zwingen, nicht ständig aktuelle Nachrichten abzurufen und durchs Internet zu surfen. Da das Internet evtl. auch aufgrund der Situation mit vielen Menschen zu Hause überlastet werden könnte, verzichte ich auf Streaming via Netflix, lade mir nur ein Online-Buch in der Bücherei herunter und versuche, das zu lesen. Oft gelingt mir das nur eingeschränkt. Und ich hab nen dicken Klos im Hals.

 

So bin ich um 15.15 Uhr ganz froh, als ich mich auf den Weg zum Stall mache. Heute hält das Wetter, die Sonne scheint, der Himmel strahlt, es ist nur ziemlich windig. Im Gegensatz zu früheren Sonntag Nachmittagen ist spürbar weniger los. Dennoch mache ich zuerst die Stallarbeit und lasse mir dabei auch Zeit.

 

Dann wird der Senior enthaart. Krass, wieviel Wolle Amor derzeit abwirft - wesentlich mehr als Willi! Aber ich bin ja froh, daß der Fellwechsel bei ihm noch so gut funktioniert. Anschließend gehen wir auf die Wiese neben dem Pferdeanhänger. Ich longiere Amor 20 Minuten lang und schaffe es sogar, daß er währenddessen keinen einzigen Grashalm hapst! *stolzbin* Ich muß ihn zwar zweimal via Ruck am Kappzaum darauf hinweisen, daß das nicht zulässig ist, aber ansonsten reicht meine Präsenz. Er gibt sich dann auch Mühe, und so zirkeln wir mit vielen wandernden Zirkeln (damit der Boden, der noch etwas weich ist, nicht zu sehr leidet) über die Wiese. Ja, und dann darf er natürlich 15 Minuten an anderer Stelle grasen (Motto: Arbeitsplatz = Arbeitsplatz und Freizeit = Freizeit).

 

Dann ist es schon 17.30 Uhr. Alle Spaziergänger sind verschwunden. So sattle ich doch noch kurz den Schwarzen und gehe eine knappe Stunde mit ihm ins Gelände. Dort treffen wir nur noch auf einen einzigen Jogger. Willi ist brav, munter und lauffreudig, steht aber jederzeit an den Hilfen. So träbeln wir eine längere Strecke, bevor ich einige Schritt-Trab-Übergänge abfrage. Besonders freue ich mich heute über unsere Galopp-Strecke: Willi galoppiert brav rechts an, läßt sich über einen einfachen Galoppwechsel ganz easy links angaloppieren. Auf dem Heimweg frage ich wie immer ein wenig Schenkelweichen und Seitengänge ab, steige dann auch ab uns lasse ihn 15 Minuten grasen.

 

Ich weiß nun schon von einigen größeren Pensionsställen, die keinen Zutritt mehr zum eigenen Pferd gestatten. Da bin ich doch mal wieder froh, Selbstversorger zu sein

Guuuuten Morgen!
Guuuuten Morgen!

23.03.2020

 

Heute morgen ist es buschig kalt, sogar das Wasser ist mit einer leichten Eisschicht überzogen und der Sand im Paddock ist festgefroren. Amor ist schon zu Späßen aufgelegt: als ich mich von ihm verabschiede, klettert er aufs Podest und schaut mich erwartungsvoll an. :-) Es ist um 06.30 Uhr nun schon nahezu hell, die Kopflampe brauche ich nicht mehr die ganze Zeit. Das wird sich zwar am kommenden Wochenende nochmals ändern, denn dann wird endlich wieder die Uhr umgestellt. Aber dafür ist es dann abends wieder wunderbar lange hell. 

 

Am späteren Nachmittag nehmen Gerret und ich uns nochmals das Dach der Pergola im Gärtchen vor und bessern es aus. Danach dürfen die Jungs wieder 15 Minuten grasen. Seitdem wir die Pferde anweiden, haben sich Amors Äppel vollständig normalisiert: sie sind wieder fester, besser strukturiert. 

 

Außerdem kontrolliere ich noch Willis vordere Fesselbeugen. Daß ich ihm die Haare dort deutlich gestutzt habe, tut ihm gut. Außerdem entferne ich alle paar Tage mit dem Furminator vorsichtig vorhandene Hautschuppen. So kratzt er sich zwischenzeitlich schon deutlich weniger.

 

Anbei noch ein Artikel zu den derzeitigen Auswirkungen zur Pferdehaltung in Frankreich, Spanien und Österreich - und was uns eventuell noch bevor steht:

 

www.reitsport-magazin.net/corona-auswirkungen-im-reitsport/?fbclid=IwAR0zJ2Aty8kUorPHcviyBehSSYqnivcXPrV5IJ0QCDRDt0PvVteSvmxAgQM

 

Es gibt ja derzeit tatsächlich Reiter und Pferdebesitzer, die sich aufgrund einer vom Pensionsstallbetreiber verordneten Stallschließung darüber auslassen, ob dieser denn dann auch verpflichtet ist, den Trainingszustand des Pferdes zu erhalten. Ehrlich? Mir fehlen dazu aktuell einfach die Worte...

Dösen in der Frühlingssonne
Dösen in der Frühlingssonne

24.03.2020

 

Heute ist Willi nun schon zwei Jahre bei mir! ❤️🤩

 

Zum heutigen Ausritt mit Sarah auf Amor ziehe ich Willi am frühen Abend mal wieder die Hufschuhe Easyboot Epic Gr. 5 an, nachdem Gr. 6 ihm ja zu groß ist. Die 5er sitzen allerdings äußerst knapp.  Wir sind weitgehend alleine im Wald unterwegs. Willi läuft mit den Hufschuhen ziemlich klamm und träge. So beschließe ich, sie nach der ersten Trabstrecke abzunehmen. Vermutlich stecken wir gerade mal wieder in einer Zwischengröße. *soifzt* Ohne Hufschuhe läuft er sofort viel besser, auch im Galopp. Da hat er heute allerdings nur Linksgalopp im Angebot. ;-) Aber gut, ich sitze heute auch ziemlich salopp und etwas schlampelig im Sattel. Ich höre das Mörchen hinter uns herbrettern. Der ist äußerst munter.

 

Nachdem wir zwischendurch auch für eine längere Strecke absitzen und die Pferde führen, lassen wir sie am Waldrand 15 Minuten grasen und reiten dann nach Hause.

 

Amor hat wieder abgenommen. :-( Er sieht zwar recht gut aus, aber das kommt lediglich vom derzeit aufgrund der kalten Temperaturen abstehenden Fell. Die Rippen sind wieder allzu deutlich zu ertasten. Da der Organismus derzeit mit dem Fellwechsel ohnehin viel zu tun hat, beschließe ich, daß Amor ab sofort morgens und abends zwei große Becher Heucobs angesetzt bekommt - das wären dann quasi rund 4 kg Heuersatz.

20 Minuten Grasen auf der Reitwiese
20 Minuten Grasen auf der Reitwiese

25.03.2020

 

Am Abend nehmen wir Amor und Willi mit zur Reitwiese. Wir wollen unser dortiges Equipment inspizieren und schauen, wir trocken die Wiese schon ist. Die eine lange Hälfte ist schon gut bereitbar, die andere, insbesondere für Willi, noch etwas feucht. Aber ich denke, das wird sich bei zwei weiteren trockenen Wochen relativ schnell geben. Unsere Sachen sind auch alle noch in Ordnung. 

 

Die Jungs dürfen derweil 20 Minuten grasen. Ja, das ist durchaus heikel, das am "Arbeitsplatz" zuzulassen. 

 

 

26.03.2020

 

Donnerstags bin ich frühmorgens vor dem Büro meistens ohnehin eine halbe Stunde später als sonst am Stall, heute benötige ich deshalb schon gar keine Kopflampe mehr. :-) *freu* Das Mörchen freut sich über seine doppelte Portion Heucobs und schlabbert diese wie gestern Abend auch schon ratzeputz auf. Das bedeutet einen weiteren finanziellen Aufwand: b. a. w. werden wir mindestens 5x 25 kg Säcke Heucobs/Monat (anstatt bisher 2-3x 25 kg) benötigen, ergo insgesamt nun rund 85 EUR. Zum Start der Weidesaison Anfang Juni werden wir das dann hoffentlich wieder etwas herunterfahren können.

 

Sarah geht mit Amor und Willi am Nachmittag jeweils 30 Minuten spazieren und läßt sie grasen. 

Willi beim Grasen auf der Reitwiese
Willi beim Grasen auf der Reitwiese

27.03.2020

 

Nachdem ich heute Strohwitwe bin und die Stallarbeit alleine erledigt habe, hole ich mir das Schwarztier. Das sieht weitgehend sauber aus, weshalb ich ihm gleich den Kappzaum anlege und mit ihm an der Longe zur Reitwiese laufe. 

 

Vom Viereck aus werden wir die ganze Zeit von Amor und Joe beobachtet. ;-) 

 

Wir nutzen nur die Hälfte der Bahn entlang der langen Seite, die trocken ist. Dort lonigere ich Willi in vielen wandernden großen Volten. Zunächst jeweils hoch und runter im Schritt, dann im Trab. Die Wiese liegt zwar schon im Schatten, trotzdem ist es noch mit mehr als 12° gut warm, so daß Willi anfängt zu schwitzen und gerne bummeln möchte. Ich fordere ihn immer wieder mittels eigener Körperspannung zu etwas mehr Elan und Engagement auf, wozu ich manchmal auch die Pitsch einsetzen muß. Dann wird der Trab elastischer, die Hinterhand greift nicht mehr so nach hinten hinaus, sondern fußt mehr nach vorne unter den Schwerpunkt. Nach der Trabeinheit lasse ich ihn kurz verschnaufen, lobe viel und lasse ihn auf jeder Hand übertreten. Dann gehts an den Galopp: ich fordere die gleiche Abfolge wie vorher, nur daß die kurzen Geraden im Trab erfolgen, die großen Volten im Galopp. Das klappt nicht bei jeder Volte einwandfrei, was hauptsächlich mir anzulasten ist, denn meine Hilfengebung ist da noch nicht 100 %-ig akkurat. Ich habe stets eine gute Verbindung zu Willis Nase, bekomme es aber noch nicht immer richtig koordiniert, daß ich zum Herauslassen des ersten Galoppsprungs auch etwas nachgebe. Aber: Willi galoppiert jedes Mal richtig an, sowohl rechts, als auch links! :-) Der Linksgalopp fällt ihm nun sogar leichter und sieht flüssiger aus - etwas, was Desmond beim letzten Kurs ja schon angesprochen hatte. 

 

Danach lasse ich den Schwarzen auf der Reitwiese 20 Minuten grasen und zücke den Furminator, um ihm noch ein wenig Winterfell aus dem Pelz zu kämmen. Sobald wir an Ort und Stelle stehen bleiben, sind wir sofort von vielen kleinen Mücken umschwirrt, die sich vor allem an Willis Schlauch setzen. *mrpf* Ich untersuche auch seine Fesseln der Vorderhufe und die Hinterseite der Röhrbeine an den Hinterbeinen. Auch dort ist es wieder etwas schorfig, was ich vorsichtig mit dem Furminator aus dem Fell bürste. 

 

Ich habe mich diese Woche auch mit der Futterberatung von IWEST diesbezüglich in Verbindung gesetzt, deren Produkte zwar teuer, aber in den meisten Fällen, in denen ich sie in den letzten Jahren verwendet habe, doch wirkungsvoll sind. Von dort habe ich nun auch 5 kg von Magnolythe S100 geordert, was ich als Mineralfutterersatz füttern soll. Das alte Mineralfutter werde ich aber zunächst aufbrauchen. 

Fine und Paula
Fine und Paula

28.03.2020

 

Eigentlich hätte dieses Wochenende unser Proberitt/unsere Probewanderung nach Weingarten für unseren Wanderritt im Juni nach Baiersbronn und Gerrets Longierkurs nit Amor stattfinden sollen. Das Wetter wäre heute passend: blauer Himmel, Sonne satt. Aber in Zeiten einer weltweiten Pandemie ist alles anders. Ich bin froh, täglich zu den Pferden zu können, einen insoweit weitgehend normalen Alltag haben zu dürfen. Insoweit bin ich auch für die Stallarbeit dankbar, die ich zwar auch früher schon einigermaßen gerne gemacht habe, jetzt aber tatsächlich auch "genieße". 

 

Amor geht am Vormittag unter Laura in Begleitung von Joe und dessen neuer Reitbeteiligung 1,5 Stunden ins Gelände und ist, wie Laura berichtet, putzmunter. Dafür bekommt er heute auch drei Portionen Heucobs, von denen er die letzte aber zu mehr als die Hälfte übrig läßt. 

 

Am Nachmittag treffe ich mich mit einer potentiellen neuen Reitbeteiligung. Nachdem ich ihr gezeigt habe, was beim Stalldienst alles so anfällt, putzen wir die Jungs und gehen eine Stunde spazieren.

 

Später sitze noch ein wenig im Gärtchen und verwöhne unsere beiden Katzendamen mit Katzenkeksen. Dabei ist auffällig, daß nun auch Fine zutraulicher wird. Sie mag sich zwar noch immer nicht anfassen lassen, aber wenn man mal versucht, sie mit einem Finger zu streicheln, faucht und schlägt sie mit der Tatze nicht mehr sofort zurück. 

 

Zusammen mit Gerret richte ich am frühen Abend dann noch drei schräge Koppelpfosten und tausche einen aus. Beim Gang über die Weiden bin ich ganz zufrieden; das Gras wächst, wir haben eine geschlossene Grasnarbe. Nur die Winterweide läßt vom Bewuchs her wieder etwas zu Wünschen übrig, obwohl wir sie diesen Winter ja gar nicht genutzt haben. Der Bestand ist dort wesentlich karger als auf den anderen Weiden. Daran sieht man sehr eindrücklich, wie lange sich eine intensive, übergebührliche Nutzung (in unserem Fall "nur" tiefer Verbiß) auf ein Stück Weide auswirkt - eine Sache von Jahren!

Grasen und Enthaaren. ;-)
Grasen und Enthaaren. ;-)

29.03.2020

 

Juhu: welcome Summertime!!!

 

Heute Nacht wurden die Uhren endlich wieder nach vorne gestellt, so daß es zwar anfangs morgens wieder etwas dunkler, dafür aber abends nun endlich wieder lange hell ist. :-) 

 

Nach dem Stalldienst sitzen Gerret und ich zunächst erst ein wenig im Gärtchen, weil es angefangen hat zu regnen. Das gibt mir die Gelegenheit, Amor 15 Minuten lang an der Rundraufe beim Fressen zu beobachten. Er frißt mit Appetit, zwar hälmchenweise, aber ohne Probleme. Ergo sehe ich mich doch wieder in meiner Annahme bestätigt, daß er durchaus mehr Heu fressen könnte, wenn er denn wollte, aber lieber auf Heucobs und frisches Gras wartet.

 

Als es aufhört zu regnen, lassen wir die Jungs am frühen Abend noch 30 Minuten auf der Reitwiese grasen und enthaaren sie dabei. Willi mag sein Fell noch nicht wirklich abwerfen, Amor gibt dafür alles. 

30.03.2020

 

Die Jungs sind tatsächlich schon im Paddock unterwegs, als ich um 05.45 Uhr (nach Winterzeit ja eigentlich um 04.45 Uhr *gähn*) zum Stall komme. Heute gehen mal wieder Kotproben zwecks selektiver Entwurmung ans Labor.

 

Heute Nachmittag habe ich auch schweren Herzens unsere Quartiere für unseren eigentlich Anfang Juni geplanten Wanderritt nach Baiersbronn gecancelt. :-( Die Lage ist einfach zu unübersichtlich und nicht wirklich planbar. Und natürlich können wir derzeit auch nicht so für einen Wanderritt trainieren, wie wir das gerne tun würden. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und die Streckenplanung kann auch nächstes Jahr noch herhalten. 

Siesta am Vormittag - Paula und Willi ;-)
Siesta am Vormittag - Paula und Willi ;-)

31.03.2020

 

Früh am Morgen bekomme ich eine Mail von der Uniklinik in Gießen: aufgrund der Corona-Krise werden derzeit keine Kotprobenunter-suchungen vorgenommen. Soifzt... Da muß ich mich mal nach einer Alternative erkundigen. 

 

Am späten Nachmittag machen Sarah und ich das Mörchen und den Schwarzen ausgehfertig und gehen 1,5 Stunden ins Gelände. Es ist wenig los, unterwegs treffen wir nur eine Handvoll Spaziergänger. Wir träbeln und galoppieren auch ein Stückchen, lassen die Pferde ansonsten aber viel bummeln. Nur auf dem Heimweg frage ich immer wieder etwas Zügelaufnehmen und Aus-der-Hand-kauen ab, was gut klappt. 

 

Wie geht es uns nach den ersten Corona-Wochen? Am Stall hat sich etwas Routine eingependelt, was das Händewaschen und Desinfizieren geht. Es gelingt mir auch sehr gut, dort alles andere hinter mir zu lassen; ich kann dort durchatmen. Erst auf dem Heimweg, wenn ich die meist sogar bei uns im Dorf wirklich menschenleeren Straßen entlangfahre, wird mir die Situation wieder bewußt und im ersten Moment fühlt es sich immer an, wie wenn ich aufwache und meine, geträumt zu haben. Passiert das wirklich? 

 

Ich wünsche Euch viel Kraft und Geduld! Bleibt gesund! 👍