Faulenzen in der Abendsonne
Faulenzen in der Abendsonne
*umfällt* 😳
*umfällt* 😳

01.05.2020

 

Endlich! Obwohl heute gar nicht soviel Regen vorhergesagt ist, kommen im Laufe des Nachmittags 10 l/qm herunter. Zwar immer noch wenig, aber immerhin ein Anfang. :-) 

 

Als wir abends wieder zum Stall kommen, bummeln mir zwei Pferkel entgegen: Willi und Amor haben sich genau auf dem Streifen im Paddock auf dem Viereck gewälzt, der nicht befestigt ist. *soifzt* Naja, wenn sie das gut finden... 

Licht und Schatten
Licht und Schatten
Mit Willi am Sidepull im Gelände
Mit Willi am Sidepull im Gelände

02.05.2020

 

Am Nachmittag gehen Gerret mit Amor am Strick und ich auf Willi am Sidepull für 1,5 Stunden ins Gelände. Wir haben Glück und erwischen zwischen Stalldienst und Abritt zum Entkrusten der Jungs von den gestrigen Eskapaden genau den Zeitraum, als er nochmals heftig schauert. Dann bleibt es trocken und es zeigt sich ein wunderbar blauer Himmel. 

 

Schon auf dem Weg zum Waldrand merke ich, wie fein Willi nur auf Sitz und Schenkel oder Bügeltritte reagiert. Ich lasse ihn sich heute am Sidepull weitgehend am hingegebenen Zügel seinen Weg suchen und nehme diesen nur auf unserer Galoppstrecke etwas auf, auf der ich zunächst Schritt-Trab- und dann Trab-Galopp-Übergänge (schön abwechselnd Links- und Rechtsgalopp) übe. Da ich mich brav konzentriere, gelingt mir vor allem ein wunderbar flüssiger Trab-Schritt-Übergang am Ende. Willi reagiert auch hier sehr schön nur auf den Sitz. Wir galoppieren sogar zu Amor und Gerret zurück. ;-) 

 

Heimwärts sitze ich auch mal wieder ab, und am Waldrand dürfen die Jungs nochmals etwas Gras naschen, während wir sie von einigen Zecken befreien. Den restlichen Heimweg nutze ich dazu, um die Seitengänge auch mal gebißlos abzufragen. Vor Gerret herreitend, der mir immer genau ansagt, wann wir uns korrekt auf drei Hufschlägen befinden, erarbeite ich mir zunächst das Schulterherein auf beiden Händen genauso, wie wenn ich den Schwarzen auf Trense reiten würde - und es funktioniert auf Anhieb! Toll! Wir bekommen das sogar im Travers hin. Ok, zugegeben: beim Travers rechts fehlt deutlich die Biegung. Aber der Ansatz ist da. Das finde ich heute schon sehr, sehr gut. 

 

Gerret merkt daneben an, daß Amor heute barhuf auch ohne zu zögern und sehr munter über den Schotter gelaufen ist. Auch ein Hinweis, daß wir die Hufschuhe (zunächst die hinteren) demnächst auch mal weglassen können. 

03.05.2020

 

Am Morgen treffe ich mich erneut mit einer pot. Reitbeteiligung, damit wir einmal zusammen die Stallarbeit morgens am Wochenende erledigen. Das sind die Stalldienste, an denen morgens u. U. am meisten zu tun ist, wenn der Stall am Abend zuvor früh verlassen wurde und man am Morgen ausschläft. ;-) Trotzdem sind wir in nicht einmal einer Stunde fertig, satteln die Pferde und gehen 1,5 Stunden gemütlich ins Gelände. Sie reitet zunächst Amor, nach 45 Minuten tauschen wir und ich führe den Senior nach Hause. Hat alles gut geklappt. :-) 

Guten Morgen!
Guten Morgen!

05.05.2020

 

Gemeinsam mit Sarah auf Amor gehen Willi und ich eine große Runde ins Gelände. Wir genießen alle vier das schöne Wetter, das vielseitige Grün im Wald und die sogar am Abend noch einigermaßen warmen Sonnenstrahlen. Vor allem das Mörchen ist heute wieder putzmunter und läuft energisch hinter Willi her, der zwar heute etwas träger, aber mit seinen langen Beinen noch immer schneller ist.

 

Ich habe das Gefühl, daß Willi sich derzeit auf Schotter etwas schwer tut, obgleich er noch immer ohne Probleme traben und galoppieren mag. Deshalb will ich nun das Hufschuhthema nachhaltig angehen und werde mich kurzfristig nach einer anderen Hufschuhmarke umsehen.

 

Ansonsten sind die Jungs nun täglich mind. eine Stunde auf unseren Weiden. Die hängen im Bewuchs noch immer deutlich hinter dem Ertrag von früher zurück. Wenn ich da so an die Zeit von vor ca. 5-6 Jahren denke, wo wir die Pferde ja quasi schon ab Mitte April ganztägig auf die hoch gewachsenen Weiden lassen konnten, so ist das seit 2-3 Jahren gar nicht mehr denkbar. Ich vermute, daß wir die ganztägige Weidesaison zukünftig immer erst ab frühestens Juni aufnehmen können. :-(

06.05.2020

 

Am Abend nehme ich zuerst Willi, dann Amor auf der Reitwiese für jeweils 20 Minuten an die Longe. Willi ist weiterhin ziemlich träge. Da das nun schon einige Tage anhält, bin ich nicht so sicher, was ich davon halten soll. Gut, er war heute Morgen wieder zwei Stunden auf der Weide. Nach dem Weidegang legt er sich auch immer gerne gleich in den Paddock und schläft ein wenig. Sonderlich warm ist es heute auch nicht. Ich versuche ihn durch muntere Zurufe zu motivieren und baue nach dem Warmlaufen Trab-Galopp-Übergänge ein. Da wird er ein bißchen munterer, aber zufrieden bin ich nicht wirklich. Ich vermute, daß er derzeit einfach viel mit seinem Stoffwechsel zu tun hat.

 

Dafür träbelt das Mörchen anschließend voll motiviert um mich herum. :-)

 

Naja. Mal abwarten, was die nächsten Tage bringen. Ich muß da auf alle Fälle ein Auge drauf haben. Ansonsten verschmähen die Pferde das Heu weitgehend, so daß wir heute Abend sogar gar nichts auffüllen müssen.

Was für ein Schweif!
Was für ein Schweif!

07.05.2020

 

Ein kleiner Schritt zu etwas mehr Normalität:

 

https://wpsv.de/de/aktuelles/newsleser/ab-11-mai-training-und-unterricht-duerfen-wieder-stattfinden.html?fbclid=IwAR31iG0T7k3YUdVUQQE6GAhKnGKMLTqTVcg3ApzIplhXW-Z-5TN6wUeIu10

 

Die Notbetreuungsphase für Pferde ist damit beendet und es darf auch wieder Reitunterricht stattfinden, jedoch alles unter weiterer Einhaltung der Abstandsvorschriften und Hygieneregeln. Offen ist leider noch die Benutzung von Reithallen. Nachdem aber ab Pfingsten auch Fitnessstudios und Kletterhallen öffnen dürfen, gehe ich davon aus, daß das ab diesem Zeitpunkt auch für Reithallen gilt. 

 

Am Abend gehen Gerret und ich mit Amor und Willi eine halbe Stunde spazieren. Willi ist etwas munterer. 

 

Ich habe ihm heute neue Hufschuhe bestellt, und zwar die Easyboot New Trail - bei Willis "Pfannen" von 16,5 cm x 17,5 cm hat man ja nicht die große Auswahl... ;-) 

09.05.2020

 

So, es ist geschafft: wir haben eine neue Reitbeteiligung! :-) Herzlich willkommen, Sandra! :-)

 

Am Nachmittag treffen wir uns am Stall, erledigen zusammen den Stalldienst und gehen dann ins Gelände - Sandra auf Amor, ich auf Willi. Willi trägt heute erstmals seine neuen Hufschuhe, die gestern mit der Post kamen. Sie sind sehr einfach anzuziehen, sehen zwar ein wenig klobig aus, aber er läuft damit ziemlich gut. Im Wald träbeln wir eine längere Strecke, sind ansonsten aber nur im Schritt unterwegs und genießen das heute nochmals schöne Wetter.

 

Wieder am Stall sehe ich zwar, daß die Hufschuhe sich minimal gedreht haben. Vermutlich muß ich sie einfach noch ein wenig akkurater zukletten. Ansonsten bin ich damit erst einmal zufrieden. Im Vergleich zu Amors Hufschuhen sehen sie natürlich riesig aus (es sind von jedem Paar zwei gleiche Größen, sie wirken auf dem Bild nur wegen der Perspektive etwas unterschiedlich): 

Zurück von der Reitwiese mit Amor als Handpferd
Zurück von der Reitwiese mit Amor als Handpferd

10.05.2020

 

Am Morgen gehen wir mit beiden Jungs auf die Reitwiese. Ich will mal schauen, ob ich das Schwarztier nicht doch zu etwas mehr Elan motivieren kann.

 

Nachdem ich Willi auf jeder Hand habe übertreten lassen, steige ich auf, achte jedoch schon in der Lösungsphase darauf, daß er kein allzu gemächliches Bummeltempo an den Tag legt. Dabei unterstützt mich die Gerte, die ich immer wieder vibrierend in der Schenkellage einsetze. Nach ein paar Versuchen, das irgendwie zu ignorieren, gibt Willi doch nach und läuft mal wieder einen akkuraten Schritt. So. Allerdings muß ich heute die ganze Zeit wirklich sehr darauf achten, daß er das auch wirklich beibehält. Sobald ich im Sitz nur annähernd etwas zu sehr entspanne, läßt auch er sich sofort fallen. Die erste Trabphase gelingt dafür aber ganz ordentlich. Bei den sich anschließenden Schritt-Trab- und später auch Trab-Galopp-Übergängen zögert der Schwarze die Umsetzung dann wieder etwas hinaus - dafür gibts dann wirklich mal einen Klaps mit der Gerte. Voilà funzt auch das wieder. Nach einer längeren Verschnaufspause am hingegebenen Zügel frage ich dann nochmals Schulterherein im Schritt ab und stelle ihn, nachdem das auf jeder Hand sehr gut gelingt, auch mal versuchsweise aus dem Schulterherein ins Travers um. Mmmh, naja. Also, er kann schon - wenn er mag... 

 

Die einzigen Muskeln, die das Mörchen heute ausgiebig trainiert, sind seine Kaumuskeln: erst Kraftfutter, dann 45 Minuten Weide (während wir die Stallarbeit erledigen), anschließend 1 kg eingeweichte Heucobs (während ich Willi putze und sattle) und dann noch 30 Minuten grasen an der Hand mit Gerret auf der Reitwiese. ;-) 

11.05.2020

 

Regen - endlich! Am Vormittag fängt es an und hört bis zum Abend nicht mehr auf. Als ich am Spätnachmittag kurz mit Sarah telefoniere, die heute Abend Stalldienst hat, berichtet sie, daß der Regenmesser im Gärtchen schon 23 l/qm anzeigt. Supi! Da das ganze heute allerdings mit Wind und einem ziemlichen Temperatursturz von gestern über 25° auf kommende Nacht max. 2° einhergeht, bekommen Amor und Joe für die Nacht eine Regendecke auf. 

Amor mit Regenmäntelchen
Amor mit Regenmäntelchen

12.05.2020

 

Amor und Joe nachts eine Decke anzuziehen, war die richtige Entscheidung. Als ich heute Morgen um 05.45 Uhr am Stall ankomme, zeigt das Thermometer gerade mal 1°. Daß ich meine Handschuhe zu Hause vergessen habe, büße ich, indem ich mit klammen Fingern gefrorene Torgriffe und eiskalte Besenstile greifen muß. Zum Glück wird einem bei der Stallarbeit ja immer recht schnell warm. ;-)

 

Durch den gestrigen Regen liegt heute Morgen alles im Nebel, der sich langsam lichtet - eine wunderschöne Stimmung. 

 

Am frühen Abend gehen Gerret und ich mit Amor und Willi auf die Reitwiese und machen ein wenig Bodenarbeit. Wir haben auch eine Plane mit Pylonen aufgebaut. Willi ist anfangs nur mäßig begeistert: "*schnauf* Das kenn ich doch alles schoooon...". Als ich nach Antreten, Rückwärts und Seitwärts zu den höheren Gangarten übergehe, wird er wach: die Ohren gehen vor, die Augen glänzen. Er bleibt jederzeit bei mir, läßt sich dann vorsichtig auch auf Abstand dirigieren und zirkelt brav in Trab und Galopp um mich herum und visiert dabei immer ganz selbstverständlich die Plane an. Ich bin total begeistert und lobe viel, was er mit Freude entgegennimmt.

Mit Willi bei der Freiarbeit
Mit Willi bei der Freiarbeit

13.05.2020

 

Heute treffe ich mich erstmals mit Sarah und Sandra gemeinsam am Stall. Wir erledigen die Stallarbeit und gehen dann mit den Jungs für eine Stunde auf die Reitwiese. Ich korrigiere ein wenig den jeweiligen Sitz und zusammen erarbeiten wir uns das Zirkelverkleinern und wieder -vergrößern, was die diagonale Hilfengebung schult. Dazwischen gibts immer wieder Trabreprisen. Beide Jungs sind gut drauf und arbeiten schön mit. Vor allem Willi ist wieder munterer; ich muß die zur Unterstützung mitgebrachte Longierpitsch gar nicht so sehr einsetzen, wie ich nach letzter Woche noch erwartet hätte. Alles in allem sieht das echt gut aus. :-)

 

Während die Mädels die Pferde putzen, habe ich die Zeit genutzt, um mal über Weide Nr. 4 (Winterweide) und Nr. 5 (Baumweide) zu laufen. Die Winterweide ist vom Bewuchs her ziemlich hinterher. Außerdem stehen dort hauptsächlich Kräuter (viel Spitzwegerich), so daß ich demnächst nochmals 10 kg Saatgut holen werde, damit wir sie vor dem nächsten Regen nochmals nachsäen können. Auf Weide Nr. 5 ist der Bewuchs in Ordnung. Wie letztes Jahr finde ich an der gleichen Stelle allerdings wieder fünf kleine Pflänzchen Jakobskreuzkraut, die noch nicht ausgesamt haben und die ich - wie immer - mit dem Spaten und hoffentlich endlich allen Wurzeln entferne, damit im nächsten Jahr nichts mehr nachkommt.

Mit Amor als Handpferd
Mit Amor als Handpferd

15.05.2020

 

Juhuu, das Schwarztier ist wieder munter. :-) Die Müdigkeit der letzten Woche scheint passé. Gemeinsam mit Gerret und Amor gehen Willi und ich am Abend auf die Reitwiese. Nach etwas Handarbeit steige ich auf und lasse Willi sich auf vielen großen gebogenen Linien warmlaufen. Ich will eigentlich gleich auf ein zügiges Tempo achten, brauche aber gar nicht viel machen, weil der Schwarze von selbst ganz gut vorwärts geht. In jeder Wendung liegt mein Augenmerk auf richtiger Stellung und anfänglicher Biegung - innerer Schenkel und äußerer Zügel. Zum weiteren Erarbeiten der Losgelassenheit biegen wir auf jeder Hand auch auf die Viertellinie ab und gehen via Schenkelweichen zurück zum Hufschlag. Das klappt sehr gut. 

 

Die ersten Trabreprisen sind sehr schön. Immer, wenn Willi vorne zu tief kommen will, verlange ich mit dem Schenkel mehr Hinterhandaktivität und halte ihn mittels einem minimalen Aufwärts-Arret oben. Nach einer kurzen Pause gehts weiter mit Schritt-Trab- und Trab-Galopp-Übergängen. Die Übergänge gelingen mir heute zum großen Teil echt gut, weil ich mir jeweils den Takt der gewünschten Gangart vorstelle - so holpert nichts. Wie schön! 

 

Der Galopp ist natürlich noch ausbaufähig, aber wir galoppieren auf jeder Hand einen ganzen Zirkel - und immer im richtigen Handgalopp. 

 

Danach will ich zum Abschluß an der Kurzkehrt arbeiten. Ich lasse mich dabei von Gerret filmen. Hauptaugenmerk liegt auf einer aktiven Hinterhand - kein Fuß soll einfach stehen-, sondern der Viertakt im Schritt erhalten bleiben. Wir haben dabei zwar noch ein wenig viel Vorwärts, weshalb die Wendung jeweils ziemlich groß wird, aber das Gefühl ist gut. 

 

Auf dem Heimweg nehme ich das Mörchen, mit dem Gerret währenddessen versucht hatte, Bodenarbeit zu machen (versucht, weil Amor lieber fressen wollte...), wieder als Handpferd mit. Das üben wir jetzt auch öfters, damit ich mit beiden mal gemütlich ins Gelände kann. ;-) 

Gerret bei der Arbeit ;-)
Gerret bei der Arbeit ;-)

16.05.2020

 

Am Morgen bekommen wir 6 qbm 0-8er Sand geliefert. Das entspricht ca. 12 t. "0-8" bedeutet, daß der Sand aus feinster Körnung = 0 mm bis kleinen Kieseln = bis max. 8 mm besteht. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß er in dieser Körnung besser liegenbleibt. Verteilt wird die Ladung demnächst mit einem kleinen Bagger. 

 

Danach gibts bei herrlichem Frühlingswetter erst einmal Frühstück am Stall mit heute Morgen schon selbst gebackenem Brot, selbstgemachtem Kräuterquark und frischen Erdbeeren mit Joghurt. So kann man den Tag mit Blick auf die Pferde, die auf der Weide frühstücken, entspannt beginnen. :-) 

Mit Amor als Handpferd im Gelände
Mit Amor als Handpferd im Gelände

Am Nachmittag machen wir unseren ersten richtigen Handpferdeausritt: ich reite Willi einhändig und habe das Mörchen auf normalem Stallhalfter als Handpferd dabei. Beide Jungs tragen Hufschuhe. Begleitet werden wir von Gerret, falls etwa sein sollte. 

 

Völlig überraschend ist Amor sowas von munter und fit, daß er kaum mal getrieben werden muß; er hält super mit Willi mit, auch im Trab. Er versucht nur zweimal - leider erfolgreich, weil ich meine Augen nicht überall haben kann - zu grasen. Ansonsten hält sich seine Hapserei nach frischem Grün eigentlich in Grenzen, wobei er das allerdings auch während einer Trabstrecke macht. Das müssen wir noch üben, das geht halt nicht. Wenn er währenddessen mal nach einem Ästchen hapst und dabei das Tempo hält, finde ich das nicht sooo tragisch. Aber sich dann verhalten geht eben nicht. 

 

Wir üben auch gleich im Gelände das brave Stehenbleiben auf Kommando und auch Rückwärtsrichten. Klappt wunderbar. 

 

Das begießen wir am Stall mit einer Flasche Rosé und Würstchen vom Grill. ;-) 

Auf Trampelpfaden im Gelände
Auf Trampelpfaden im Gelände

17.05.2020

 

Am Morgen treffe ich mich wieder mit Sandra, die nun langsam etwas mehr Routine in der Stallarbeit bekommt. Gemeinsam gehen wir anschließend 1,5 Stunden ins Gelände. 

 

Willi läuft mit seinen neuen Hufschuhen prima. Heute galoppieren wir auch mal, so daß ich ihren Sitz auch nach dieser Gangart überprüfen kann. Der rechte Hufschuh hat sich minimalst nach innen gedreht. Ich denke, ich werde mir mal ein paar Inserts (Hufschuhverkleinerungen mit Kletteinsatz) besorgen, damit die Hufschuhe besser sitzen. 

 

Seit gestern ist Paula abgängig. Sie hat mir schon beim Grillen gestern Abend gefehlt. Und da sie nun heute Morgen auch nicht da ist... Mmmh. Hoffentlich taucht sie bald wieder auf, denn Finchen ist da. 

 

Unsere Schwalben haben nun offensichtlich gelegt, denn Frau Schwalbe sitzt nun den ganzen Tag im Nest, während Herr Schwalbe eifrig umherfliegt und ihr Snacks bringt. :-) 

Weg isser, der Sandhaufen...
Weg isser, der Sandhaufen...

18.05.2020

 

Ein betriebsamer Nachmittag: zuerst bekommen wir Besuch von einem Baggerchen, das uns den Großteil des Sandhaufens im Paddock verteilt, so daß wir mit dem Rechen nur noch alles geradeziehen müssen. Aber das reicht schon, um sich zu verausgaben. *Schwupp* sind 12 t Sand weg und man sieht mal wieder nix von der Arbeit.  

 

Mit den üblichen 1,5 Stunden Verspätung, die Laura und ich uns gemütlich mit Kaffee und Kuchen im Gärtchen vertreiben, kommt der Pferdezahnarzt. Zunächst bekommt Amor, dann Willi und zum Schluß Joe die Zähne kontrolliert. Alle drei werden sediert und behandelt. Da es bei keinem irgendwelche Auffälligkeiten oder Komplikationen gibt, ist die Sache mit jeweils rund 20 Minuten/Pferd erledigt.

 

Amors Zähne sind altersentsprechend herunter und werden immer weniger. Willi hatte einige Kanten, die begradigt wurden. Wir können den einjährigen Kontrolltermin beibehalten. 

 

Anschließend dürfen sie ihren Rausch im Paddock ausschlafen. Wir bleiben auch noch 1,5 Stunden bei ihnen und füttern erst dann, als wir uns sicher sind, daß die drei wieder richtig wach sind, damit es nicht zu versehentlichem Verschlucken und hieraus resultierender Schlundverstopfung kommt. Währenddessen rasiere ich noch kurz Willis Fesselbeugen mal wieder frei, wir bekommen auch noch Heu geliefert und montieren eine neue Weidezaunbatterie. So. Alles erledigt. ;-) 

19.05.2020

 

03.45 Uhr - Ich liege im Bett und sinniere im Halbschlaf darüber nach, warum unser Weidezaun trotz neuer Batterie so wenig Wumms hat.

03.46 Uhr - Vielleicht sollten wir die Erdungsspieße mal wässern... Mmmh... Wasser...

03.47 Uhr - Wir haben am Samstag doch unsere Wassertanks aufgefüllt...

03.48 Uhr - Habe ich gestern, als ich neben dem Heulager stand, nicht ein Maunzen gehört und mich gewundert, wo das herkam...?

03.49 Uhr - *zuck* - *peng*!!! Ich bin hellwach: Paula wird doch nicht in das Hüttchen vom IBC-Container gekrabbelt sein...????!!!!!!

03.50 Uhr - Ich springe aus dem Bett.

 

Um 04.00 Uhr bin ich am Stall, reiße die Tür zum IBC-Container auf, es fallen mir Brösel vom Styrodur entgegen, es riecht eindeutig nach Katze. Oh Gott!!! *Maunz* macht es hinter dem IBC-Container. Vorsichtig lugt Paula um die Ecke. Mit ein wenig Zureden springt sie dann nach draußen. Es geht ihr gut, sie ist munter. Ich biete ihr gleich etwas zum Trinken und Fressen an. Sie ist sogar so agil und vemutlich heilfroh, sich wieder richtig bewegen zu können, daß sie einen Telegrafenmasten anspringt und mich anschließend sofort, wie wenn nichts gewesen wäre, auf meinem Weg über das Stallgelände beim Abäppeln begleitet. Im Viereck kommt sie dann endlich auch her, läßt sich hochnehmen, laaaange knuddeln und quittiert das mit lautem Schnurren. Nach fast drei Tagen ist sie natürlich sehr dünn, aber sie macht trotzdem einen sehr aufgeweckten Eindruck. Mensch, tut mir das leid!!! Daß wir aber auch gar nichts gehört haben bzw. mir das gestern nicht sofort eingefallen ist!!!

 

Notiz an mich selbst: man muß nicht nur auf neugierige Haflinger achten und alles verschließen, sondern auch auf neugierige Katzen und alles kontrollieren, BEVOR man etwas verschließt. Jedenfalls bin ich sehr erleichtert, daß mir das eingefallen ist und ich Paula so gleich befreien konnte.

Auf der Weide
Auf der Weide

Die Jungs sind heute Morgen natürlich überrascht, daß ich quasi noch mitten in der Nacht erscheine. Nach dem Frühstück lasse ich die drei auf die Weide und hole sie zwei Stunden später auf meinem Weg ins Büro wieder rein.

 

Am späten Nachmittag treffe ich mich mit Sarah, wir gehen mit dem Mörchen und dem Schwarzen auf die Reitwiese. Dort lege ich zwei Stangen im Abstand von ca. vier Fußlängen hintereinander und stelle drei Pylonen in einem großen Dreieck auf. Meine Idee, auch bei der Dressurarbeit ein wenig mit Trail-Hindernissen zu arbeiten, hat sich insoweit weiterentwickelt, als ich überlegt habe, daß ich gerne ein wenig in Richtung Working Equitation arbeiten möchte. Dort gibt es ja einige Hindernisse, die wir schon mit unserem Equipment aufbauen können. Das macht die Arbeit für die Pferde interessant und sinnhaft und lockert das fürs Pferd doch immer ein wenig unspektakuläre Kringelreiten auf.

 

Nach ein wenig Handarbeit steigen wir auf und reiten die Jungs locker warm. Ich freue mich, um wieviel geschmeidiger Willi sich doch nun nach zwei Jahren kontinuierlicher Arbeit anfühlt, wie schnell er auf leichte Hilfen reagiert. Wenn ich da noch an letztes Jahr denke, wo ich oft genug damit gehadert habe, daß wir nicht einmal einen einigermaßen runden Zirkel träbeln können... Das sieht heute schon ganz anders aus. Geduld und Spucke haben geholfen. :o) Nach dem ersten Trab arbeite ich weiter an Schritt-Trab- und Trab-Galopp-Übergängen, die auch immer besser werden. Nur einmal mißlingt ein Galopp-Trab-Übergang gründlich, so daß es mir - und bestimmt auch Willi :-( - tatsächlich auch ein wenig ins Kreuz fährt. Urgs.

 

Nach einer Pause am hingegebenen Zügel wenden wir uns dann den Stangen zu. Ich reite Willi zunächst über die erste Stange und lasse ihn darüber anhalten. Er soll seitwärts über die Stange treten, dann zwei Schritte vorwärts machen und über die andere Stange zur anderen Seite wieder zurück. Das ist beim ersten Versuch knifflig, fühlt sich aber toll an: ich fühle genau, wohin Willi sich evtl. entziehen will oder wohin er noch schwankt, so daß ich die Bewegung recht schnell auffangen und in die richtigen Bahnen lenken kann. Das gibt viel Lob. Nach einer Runde Trab ganze Bahn machen wir das gleich nochmals - das klappt sofort recht gut. Wow! :-)

 

Weiter gehts an die Pylonen, die wir umkringeln. Das wird in der Working Equitation eigentlich um Tonnen geritten. Hier muß ich mir merken, daß ich die Pylonen das nächste Mal weiter auseinander stellen muß, denn mein kleines Schlachtschiff tut sich mit den kleinen Kringeln doch noch recht schwer, macht aber trotzdem willig mit. Es fühlt sich toll an, wenn Willi sich doch das ein oder andere Mal sehr schnell in die neue Wendung stellen und biegen läßt.

 

Ganz zum Schluß reiten wir noch einige Kurzkehrt hintereinander. Ich konzentriere mich sehr genau auf die Hinterhand und versuche zu erspüren, ob Willi auch brav im Viertakt des Schrittes bleibt und alle Beinchen entsprechend hebt. Das ist noch knifflig, wenn es mir keiner ansagt.

 

Insgesamt bin ich aber total zufrieden mit der heutigen Einheit. Ich muß mir noch ein paar Anregungen für weitere Hindernisse aus der Working Equitation holen. Z. B. können wir aber demnächst auf alle Fälle mal unsere Wippe, die seit drei Jahren nicht in Benutzung war, zu einer Brücke umbauen, die dann zu zweit schnell aufgestellt werden kann.

 

Paula ist am Nachmittag und Abend überall am Stall mit von der Partie. Als Gerret im Gärtchen eine neue Gartenbank zusammenbaut und sich dazu ins Gras legen muß, klettert sie sogar auf seinen Bauch und bleibt dort sehr zufrieden liegen. :-) Es geht ihr gut.

20.05.2020

 

Sarah und Sandra gehen mit den Jungs 1,5 Stunden ins Gelände. 

Fahren vom Boden aus
Fahren vom Boden aus

21.05.2020

 

Feiertag - Vatertag. Am Nachmittag managt Sandra das erste Mal alleine den Stalldienst und geht dann mit Kind und Kegel und dem Mörchen eine Dreiviertelstunde spazieren. 

 

Ich gehe mit Willi am frühen Abend noch auf die Reitwiese. Er trägt den Longiergurt und Trense, ich habe die Doppellonge dabei. Nachdem wir uns ein wenig via Fahren vom Boden aus warmgeschrittelt haben, lasse ich ihn auf dem Zirkel an der Doppellonge traben. Linke Hand, seine bessere, klappt das gleich ganz gut, rechte Hand möchte er immer gerne nach außen wegdriften. Ich nehme die Doppellonge daher mal in eine Hand. So kann ich mich besser in Fahrtrichtung positionieren und nachtreiben, zumal ich nur die mittellange Longierpeitsche zur Hand habe - Willi macht es sich gleich etwas gemütlich, sobald mein Einwirkungskreis zu weit von ihm entfernt ist. ;-) 

 

So wechseln wir immer mal wieder zwischen Fahren vom Boden aus und Doppellonge auf dem Zirkel, wo ich ihn auch mal galoppieren lasse. Schulterherein links können wir gut erarbeiten, rechts haperts etwas. 

 

Was erfolgreich mangels meiner eigenen Koordination mißlingt ist Schenkelweichen. Ich ziehe an der inneren Leine, so daß der Schwarze über die äußere Schulter wegbricht. Sooo einfach ist es nun auch wieder nicht. Das werden wir demnächst nochmals üben. Ich muß mit Willi in nächster Zeit ohnehin noch ein paarmal an den Leinen und im Zug arbeiten, weil wir für Ende Juni für einen Lehrgang Ackerarbeit mit Pferd angemeldet sind. 

Das frisch gemähte Gärtchen und die neue Bank
Das frisch gemähte Gärtchen und die neue Bank

22.05.2020

 

Ich habe heute frei, und so können Gerret und ich am Stall mal wieder einiges richten: neben dem Stalldienst basteln wir das Flatterbandtor fertig und hängen es auf der Reitwiese auf. Das besteht nun anstatt der bislang verwendeten dünnen rot-weißen Absperrbänder, die sich aber immer sehr ungeschickt im Geäst verheddert haben, aus einem alten Duschvorhang, den wir in Streifen geschnitten haben (wodurch man auch die sich darauf abgebildete, sich lasziv den Arm angewinkelt räkelnde nackte Frau nicht mehr so sieht... *grins*). Außerdem schleppen wir unsere große Holzwippe dorthin, die ich zukünftig als Brücke benutzen möchte. Außerdem säe ich die Winterweide nochmals nach, deren Bewuchs mir allzu krautig ist, da es ab heute abend und morgen den ganzen Tag regnen soll. Während der beste Ehemann von allen sich dann daran macht, das Gärtchen mal wieder zu mähen, gehe ich mit Willi ins Gelände. Amor darf derweil auf der Weide bleiben. Joe ja eigentlich auch, aber der frißt, wie schon in den letzten Tagen, lieber Heu. 

 

Heute ist Hufschuh-Intensiv-Test. Ich klette die zwischenzeitlich erstandenen Inserts in die Hufschuhe, jeweils zwei für jeden Hufschuh. Selbst damit lassen sich die New Trail-Hufschuhe noch immer problemlos anziehen. Man merkt nur beim Schließen, daß da nun etwas "mehr" am Hufschuh dran ist. 

 

Der Schwarze stiefelt damit ganz normal los. Im Wald träbeln wir eine längere Strecke, nach einer kurzen Pause schließen wir Schritt-Trab-Übergänge an. An unserer Galoppstrecke galöppelt das Schwarztier sehr brav und ordentlich los und wir galoppieren fast die ganze Strecke durch. Anschließend gibts ein Päuschen und nochmals zwei kurze Galoppstrecken. In jeder Pause kontrolliere ich von oben den Sitz der Hufschuhe: alles prima, nix dreht sich, alles bestens! :-) Supi! Da Willi bei den heutigen Temperaturen recht schnell angefangen hat zu schwitzen, darf er dann am hingegebenen Zügel nach Hause bummeln. Dort gibts dann auch die erste Dusche des Jahres, die er sehr genießt. 

23.05.2020

 

Juhu, es regnet! Zwar nicht die ursprünglich angesagten mehr als 15 l/qm, aber immerhin gute 10 l/qm. Besser als nichts. 

Amor und ich
Amor und ich

24.05.2020

 

Am frühen Abend bin ich alleine am Stall und lasse die Jungs während der Stallarbeit nochmals auf die Weide. Weide Nr. 3 ist nun schon einigermaßen abgeweidet. Ab morgen haben die Pferde halbtags Zugang zum Gras.

 

Mit Willi gehe ich noch eine halbe Stunde auf die Reitwiese. Dort stelle ich mir wieder drei Pylonen, diesmal in ausreichendem Abstand von ca. 8 m auf. Nach dem Aufwärmen gehts in flottem Trab über die Wiese, zunächst in großen gebogenen Linien, die nach und nach kleiner werden: ganze Bahn, Zirkel, Schlangenlinien durch die ganze Bahn, Volten. 

 

Nach einer Verschnaufspause am hingegebenen Zügel gehen wir an die Pylonen. Dort merke ich noch stärker als ohnehin, daß der Schwarze seine linke Körperhälfte besser loslassen und sich biegen könnte. Wir absolvieren die Lektion zunächst im Schritt, dann im Trab, jeweils einmal auf jeder Hand, woran sich immer eine lockere Runde auf dem Zirkel und eine kurze Verschnaufspause mit viel Lob anschließt. 

 

Dann wirds spannend: gemäß meinem Wunsch nach ein wenig mehr Arbeitsreitweise à la Working Equitation hat mir der beste Ehemann von allen schon mal eine Garrocha besorgt: ein ca. 3 m langes Alurohr mit ca. 4 cm Durchmesser. Ich steige nicht extra ab, da ich es schon zu Beginn der Einheit am Zaun hochkant angelehnt habe und greife es mir so vom Sattel aus. Willi interessiert das nicht wirklich, was ich da treibe. Allerdings muß man das Teil auch unter Kontrolle haben und nicht dem Pferd damit auf den Bobbes klopfen... ;-) Aber auch das quittiert Willi mit völliger Gelassenheit. Also ziehe ich die Garrocha erst mal hinter uns her, lasse das Schwarztier hin und wieder mal in einer Volte um sie herumzirkeln, was auch im Trab leidlich klappt - sofern es links herum geht. *grins* Es fällt mir hierbei allerdings gleich auf, daß das einhändige Reiten wirklich gut für den Sitz ist. Zum Schluß läßt sich Willi einwandfrei einhändig in unserer Equipment-Ecke einparken, und ich lasse die Garrocha längs auf das Metallcavaletti fallen. Auch das Geschepper läßt Willi kalt. Soooo ein Toller! :-) Jo, damit kann man was anfangen. 

 

Was ich bei Gerret noch in Auftrag gegeben habe: das Stier-Hindernis zum Ringstechen. ;-) 

*träum*
*träum*

25.05.2020

 

Am späten Nachmittag gehen Sarah mit Amor und ich mit Willi auf die frisch gemulchte Reitwiese. Sarah bespaßt das Mörchen mit Bodenarbeit und legt sich hierfür auch vier Stangen in einem "L" aus. 

 

Ich kringle Willi in vielen wandernden großen Volten auf beiden Händen warm und lasse ihn dann traben. Da ist er anfangs etwas zäh, wird aber sofort munter, als er über die Stangen traben darf. Nach der Aufwärmphase lasse ich ihn einige Trab-Galopp-Übergänge gehen. Zum Verschnaufen gibts dann etwas Handarbeit. Der anschließende Trab sieht sofort viel lockerer aus, die Hinterhand ist nun da und fußt gut unter den Schwerpunkt. Auch der Galopp fällt ihm leichter. Er dehnt sich immer wieder schön vorwärts/abwärts, wobei die Oberhalsmuskulatur gut zur Geltung kommt. Gefällt mir gut. :-) 

 

Laura hat sich die letzten Tage über den auf unseren Weiden in diesem Jahr leider mal wieder verstärkt eingewanderten krausen Ampfer gekümmert und alle Pflanzen ausgestochen - immerhin eine kleine Pkw-Anhänger-Ladung voll. Das wandert nun zum örtlichen Recyclinghof.

Auf der neuen Weide
Auf der neuen Weide

26.05.2020

 

Amor gehts am Morgen nicht so gut. Er läuft ziemlich steif, trägt den Kopf tief, die Bewegungen sind eckig und im Laufen etwas tapsig. Er möchte auch gar nicht sofort hinaus auf die Weide zu Willi und Joe, die sich schon auf den Weg gemacht haben, während er seine Heucobs frißt. Ich werde mal unsere Osteo kontaktieren und hoffe, daß sie uns vor ihrem Pfingst-Urlaub noch kurz einschieben kann. Ich wollte ohnehin einen Termin vereinbaren, weil Amor seit dem Zahnarzttermin leider wieder vermehrt wickelt. Vielleicht hat er sich in der letzten Nacht auch nur etwas ungeschickt abgelegt, und er ist ja auch nicht mehr der Jüngste.

 

Am Nachmittag beratschlage ich mit unserer Osteo telefonisch, daß ich doch lieber gleich den Tierarzt verständige. Als ich allerdings am Spätnachmittag zum Stall komme, ist der Senior recht munter. Ich lasse die Jungs auf Weide Nr. 1, die nun schön überständiges Gras hat. Amor läuft hinaus und ist happy. Als Sandra später kommt, gehen wir gemeinsam eine Runde ins Gelände: Sandra reitet Willi, ich spaziere mit Amor nebenher. Er ist munter und läuft brav mit. Uff. Den Tierarzt habe ich wieder abbestellt. :-) 

Drei Pferde im Glück
Drei Pferde im Glück

27.05.2020

 

Dem Mörchen gehts wieder gut, alles ist beim Alten. :-)

 

Ab heute sind die Pferde den Vormittag über auf Weide Nr. 1. Ich denke, daß vor allem Amor das gut tut und er sich dort ein schönes Bäuchlein mit dem überständigen Gras anfuttern kann. Joe und Willi sind ohnehin immer etwas pienzig, was Flugviechzeugs und Hitze angeht, so daß sich deren Weidegang durch regelmäßiges Zurückziehen in den Stall reguliert.

 

Gerret hat heute ein weiteres Mal die Zäune frei gesenst. 

Ein dicker Bluterguß
Ein dicker Bluterguß

28.05.2020

 

Da ich seit vorgestern Abend nicht mehr bei den Pferden war, entdecke ich erst am heutigen Abend das vermutliche Rätsels Lösung: Amor hat offenbar einen Tritt an die Brust abbekommen, dessen Bluterguß nun schon etwas nach unten gesackt ist. Er fühlt sich noch fest an, ist aber im Gewebe beweglich. Gut zu wissen, was die Ursache für Amors Unwohlsein war.

 

Ich beschließe, beide Buben noch zu longieren.

 

Willi zeigt gleich einen einigermaßen guten Schritt und muß nur hin und wieder etwas motiviert werden. Ich habe zwei halbrunde Stangen gegenüber auf jeder Zirkelseite ausgelegt. Dorthin zieht er dann gleich von alleine. ;-) Wir wärmen uns wie gewohnt mit vielen wandernden großen Volten ganze Bahn auf und träbeln das ganze dann auch. Rechte Hand zieht Willi immer deutlich nach außen, so daß ich ständig annehme und nachgebe, damit wir uns nicht festziehen und er mal ein wenig Stellung zeigt. Zwischendurch gibts ein wenig Handarbeit, und wir beschließen die Einheit mit einigen Runden Trab über die Stangen. Da könnte er sich zwar etwas mehr Mühe geben, denn es "Klongt" ziemlich häufig, aber gut.

 

Das gleiche Programm gibts mit dem Mörchen, der sich allerdings sehr, sehr schwer mit der Rechtsstellung tut. Ich versuche zunächst, ihn besser zu unterstützen, indem ich näher bei ihm mitlaufe, das Tempo sehr moderat wähle und ihn immer wieder leicht an der Schulter nach außen treibe. Nachdem das nicht richtig fruchtet, breche ich das Longieren ab und arbeite lieber direkt neben ihm. Ich schaue zuerst, ob er sich im Stand überhaupt links und rechts stellen lassen mag. Rechts schnickt er die ersten paar Male mit dem Kopf und möchte sich nach oben entziehen. Da ich aber beharrlich und vor allem vorsichtig dran bleibe, klappt das dann auch. Wir machen weiter mit Führen in Stellung, wozu ich zunächst an der Bande bleibe, weil wir dann ein wenig mehr Unterstützung von außen haben. Zwischendurch lasse ich ihn auch immer mal frei neben mir herlaufen. Als auch das gut funktioniert, frage ich Schulterherein ab und wechsle hierbei mehrmals zwischen deutlicherer Halsabstellung und sachter Genickstellung. Daß Amor davon selbst ganz überzeugt ist und das gut findet, was er macht, zeigt er durch mehrmaliges zufriedenes Brummeln, wenn ich ihn lobe. ;-) Da müssen wir allerdings in nächster Zeit etwas mehr dranbleiben, damit er da wieder geschmeidiger wird.

29.05.2020

 

Am Abend moderiere ich eine Reitstunde für Sarah auf Amor und Sandra auf Willi. Themen sind u. a. das Einfühlen ins Pferd beim Aufwärmen, das Steuern aus dem Sitz heraus bei hingegebenem Zügel, exaktes Reiten auf dem Zirkel (wozu ich Pylonen in die jeweilige Zirkelmitte stelle), Schritt-Trab-Übergänge und das Zirkelverkleinern und wieder -vergrößern. 

 

Amors Bluterguß, der heute ohnehin schon ein wenig besser war, ist nach der knapp 45-minütigen Einheit nochmals deutlich weniger geworden. 

Birgit auf Artali, ich auf Willi, Sarah auf Amor
Birgit auf Artali, ich auf Willi, Sarah auf Amor

30.05.2020

 

Zusammen mit Laura, Sarah und Birgit habe ich mich heute zu einem Tagesritt zur Jöhlinger Mariahilfkapelle verabredet. Laura fällt leider am Vormittag krankheitsbedingt aus, so daß wir nach Birgits und Artalis Anreise mit dem Pferdeanhänger um 10.15 Uhr nur zu dritt starten. Das Wetter ist wunderherrlich: warm, aber nicht heiß, blauer Himmel, eine leichte Brise. Alle Pferde tragen Hufschutz, da wir auf dem Hin- und Rückweg jeweils Söllingen durchqueren müssen und die Wanderwege, die auf dem Programm stehen, oftmals geschottert sind. Willi und Artali tragen zudem Sattelpacktaschen, die unseren Proviant enthalten. 

 

Die erste Durchquerung durch Söllingen verläuft ohne Probleme. Die Jungs schauen zwar hin und wieder, verhalten sich jedoch in jeder Situation mustergültig: Straßenüberquerungen (Bundesstraße), Baustellen oder Bahnunterführungen sind kein Problem. 

 

Willi und Artali, die im letzten Jahr bei unserem gemeinsamen Ritt nach Langensteinbach von der Laufgeschwindigkeit nicht wirklich harmonierten, haben sich gut entwickelt: Artali wurde im letzten Jahr gelassener, Willi trainierter, so daß sie nun ein schönes gemeinsames Tempo gehen. 

Sarah und Amor
Sarah und Amor

Aus dem Ort heraus queren wir den Biohof Petrik und träbeln im Wald eine längere Strecke. Erst dort wird klar, daß Willis Sattelpacktaschen nicht ganz gefüllt sind und die enthaltenen Tupperdosen mit Radieschen und Möhren munter vor sich herklappern. Willi horcht einige Meter aufmerksam nach hinten, was da scheppert, läßt aber dann den Hals fallen und trabt vor sich hin. Ich bin schon zu diesem Zeitpunkt ganz begeistert von seinen Wanderpferd-Eigenschaften: cool, gelassen, jederzeit aufmerksam und folgsam, er läuft meist am langen Zügel und läßt sich einhändig schön über den Sitz reiten. 

 

Wir überqueren die Straße zwischen Söllingen und Wöschbach und kommen über Wiesenwege zwischen den Berghausenern Reiterhöfen vorbei. Dort machen wir eine kleine Pause, lassen die Pferde das hoch stehende Gras fressen und genießen den Ausblick in Richtung Schwarzwald. 

 

Sarah steigt während des Ausritts mehrmals ab und führt Amor, damit der Rücken des Seniors mit seinen ja immerhin 26 Jahren entlastet wird. Das Mörchen ist absolut fit, läuft zügig mit und schaut putzmunter aus der Wäsche: er ist einfach froh, mit von der Partie zu sein.

 

Willi zeigt nach gut 1/3 der Strecke mal kurz an, daß er findet, daß wir jetzt eigentlich weit genug von zu Hause entfern sind und dreht um. Ups! Es stört ihn auch gar nicht, daß Amor und Artali weiter in die entgegengesetzte Richtung laufen. Aber er läßt sich brav wieder in die richtige Fahrtrichtung wenden. So ein Schelm... ;-) 

Blick über die Felder nach Jöhlingen
Blick über die Felder nach Jöhlingen
Vor der Jöhlinger Kappelle
Vor der Jöhlinger Kappelle

Nachdem wir im Wald einmal mangels richtiger GPS-Ortung eine Wegabzweigung verpaßt haben und kurz zurück müssen, kommen wir schließlich an der Jöhlinger Mariahilfkapelle an. Sarah und ich satteln Amor und Willi ab. Jedes Pferd wird an einem Baum festgebunden und kann so schön im Schatten grasen. Willi, der direkt neben einem Stein grasen soll, auf dem unser Vesper angerichtet wird, möchte aber lieber bei uns mitfuttern. ;-) 

 

Zwischenzeitlich sind auch Gerret und Eiko, die zusammen heute eine Radtour unternehmen, zu uns gestoßen. Gemeinsam picknicken wir und genießen die tolle Aussicht über die Felder in Richtung Jöhlingen. 

 

Nach gut einer Stunde Pause packen wir wieder unsere Sachen zusammen, satteln die Pferde, verabschieden uns von Gerret und Eiko und reiten weiter. 

Wieder zu Hause auf der Weide
Wieder zu Hause auf der Weide

Heimwärts geht es zunächst durch den Wald und dann rundherum um Wöschbach in Richtung Söllinger Gemeindewald. Wir halten uns in Richtung Söllinger Naturfreundehaus, wo wir nochmals eine kurze Pause einlegen wollen. 

 

Laura hat sich zwischenzeitlich gemeldet, es geht ihr wieder besser und sie wird uns zum Naturfreundehaus entgegenreiten. 

 

Haben wir auf der ersten Hälfte der Strecke hin und wieder noch auf Amor gewartet, legt er nach der Pause nun zügig an Tempo zu. Willi trottet derweil etwas gemächlicher hinter ihm her. 

 

Im Wald traben wir nochmals eine längere Strecke; an einer Abzweigung ist Amor felsenfest davon überzeugt, daß wir hier links abbiegen müssen und biegt ab. Willi, der eigentlich vorneraus trabt, folgt sofort. Das führt zu viel Gelächter. ;-) Über einen kleinen Trampelpfad kommen wir schließlich  zum Naturfreundehaus. Schon von weitem nimmt Willi seinen Kopf immer höher, höher, noch höher und bleibt plötzlich wie angewurzelt stehen und glotzt. Häää? Da steht JOE! :-) Ich kann ihn erst gar nicht weitertreiben. Willi ist sowas von perplex, seinen Kumpel plötzlich mitten im Wald wieder zu treffen... Ich könnt mich manchmal wegwerfen, wenn. Willi solche Aktionen hinlegt. *grins* 

 

Wir sitzen ab, machen eine kurze Pause und führen die Pferde eine längere Strecke bergab und nach Söllingen hinein, bis wir im Ort an eine Bank kommen, von der aus wir wieder bequem aufsteigen. Dann wird es nochmals spannend: wir müssen den Söllinger Bahnübergang überqueren, der derzeit eine riesige Baustelle ist. Amor läuft ohne Probleme voraus und über die Gleise. Willi folgt artig, Joe guckt erst, folgt dann aber. Nur Artali bleibt zunächst zurück und kann sich erstmal nicht entschließen, über diese komischen Eisenstanden und vor allem die schwarzen Gummischwellen zu laufen. Ich wende Willi und reite nochmals ein kurzes Stück zurück, dann hüpft auch Artali mutig über die Gleise. 

 

So kommen wir um 15.30 Uhr wieder auf der Pfinzgauranch an. Unsere Pferde dürfen gleich auf die Weide und Artali auf einen abgezäunten Teil im Paddock mit Zugang zu Wasser und Heu, während wir uns nochmals gemütlich im Gärtchen zusammensetzen, etwas zerbröselte, aber sehr leckere Muffins futtern und den Tag ausklingen lassen. 

 

:-) Scheeeee wars!!!! :-) 

Die erste Rose im Gärtchen blüht.
Die erste Rose im Gärtchen blüht.

31.05.2020

 

*Schwupp* ist der Mai auch schon vorbei. 

 

Gerret und ich werkeln am Morgen noch ein wenig am Stall herum. U. a. reparieren wir unsere Kräuterkiste, an der die Pferde den Zaun, der sie am zu argen Verbiß der Kräuter hindert, etwas eingedrückt haben. Wir füllen frische Erde auf und tackern den Maschendrahtzaun neu fest. Außerdem hissen wir mal wieder meine Heimat-Flagge: wir sind jetzt wieder eine unterfränkische Enklave. ;-) 

 

Die Jungs haben heute Pause. So muß das im Sommer sein: der Paddock ist leer, die Pferde auf der Weide: