Wir sind eine unterfränkische Enklave. ;-)
Wir sind eine unterfränkische Enklave. ;-)

01.06.2020

 

Sarah und Sandra gehen mit Amor und Willi eine Stunde ins Gelände. 

02.06.2020

 

Nachdem Sarah Amor am Nachmittag schon mit einer halben Stunde an der Longe bespaßt hat, nehme ich am Abend das Schwarztier kurz zur Handarbeit mit auf die Wiese neben dem Pferdeanhänger. Nach einem halben Weidetag ist Willi etwas müdegefressen, aber ein bißchen Pferdepilates muß sein. ;-) Travers will heute leider nicht gelingen, ich bin allerdings heute selbst nach einem halben Tag am Baggersee etwas zu sonnen verstrahlt. Eine Kurzkehrt gelingt uns heute aber mit einer aktiven Hinterhand ganz gut. Ansonsten belassen wir es bei Schulterherein und Konterschulterherein, und zum Abschluß touchiere ich noch etwas die Hinterhand. 

03.06.2020

 

Am Morgen bringt Gerret mich und den Schwarzen nach Heidelsheim zu Doris auf den Sonnenberg. Wir sind zu einer gemütlichen großen Schrittrunde durchs Kraichgauer Hügelland verabredet. 

 

Um 11.00 Uhr gehts los: Doris auf Retan, ich auf Willi. Wir gehen viele tolle Trampelpfade im Wald entlang, wo die Jungs gut achtgeben müssen, wo sie hintreten. Mein Schwarztier hält mit dem wanderritterprobten und sehr gut durchtrainierten Retan anfangs gut mit, nach gut 2/3 des Weges ist bei Willi jedoch die Luft draußen und wir gehen ein gemächlicheres Tempo, wozu Doris auch netterweise immer wieder mal absteigt, damit sie Retan nicht allzu sehr zurückhalten muß. Willi macht seine Sache gut, einmal springt er jedoch entsetzt beiseite und galoppiert mit mir kurz einen großen Zirkel, weil im Gebüsch etwas ganz Schreckliches geraschelt hat. ;-) Aber: nix passiert. Nach gut 2,5 Stunden kommen wieder am Sonnenberg an. Willi bekommt Wasser angeboten, das er trotz der heute nochmals deutlichen Hitze verschmäht und widmet sich lieber dem Gras auf dem Wiesenstück, auf dem er sich während der nächsten Stunde auch ausgiebig wälzt. Doris, Albrecht, Gerret, der mich wieder abholt, und ich verziehen uns derweil zum Kaffee und einer Flasche Sekt in den Schatten. Die Heimfahrt verläuft ebenso ruhig wie die Anfahrt. Zu Hause wird Willi freudestrahlend von Joe und Amor begrüßt, die dazu sogar von der Weide hereingaloppiert kommen - die beiden hatten heute erstmals ganztags Zugang zur Weide. Dort darf Willi dann auch seinen Feierabend verbringen. 

Wichtig! Vogel- und Insektentränke - über den Stein kommen die Insekten gut ans Wasser
Wichtig! Vogel- und Insektentränke - über den Stein kommen die Insekten gut ans Wasser

04.06.2020

 

Das Schönwetter macht heute die dringend notwendige Regenpause. Es sind für den ganzen Tag zumindest mal 15 l/qm vorhergesagt. Am Abend sind es aber gerade mal 8 l/qm - ich hoffe, da kommt noch was nach. 

 

Worauf ich trotz heutigem Regenwetter mal wieder explizit hinweisen möchte: Es ist ganz wichtig, daß Vögeln und Insekten im Sommer Möglichkeiten zur Wasseraufnahme angeboten werden. Für Insekten legt man dazu einfach einen Stein in die Tränke. So kommen sie gut ans Wasser. 

 

Heute wurde unsere erste Weide gemulcht. Es ist immer wichtig, das Gras nicht bis zum Boden völlig herunterfressen zu lassen und so die Grasnarbe unnötig zu strapazieren, sondern frühzeitig einen Weideumtrieb zu planen. Das dann noch vorhandene Gras wird bei uns gemulcht, also gemäht und liegengelassen, was dann gleichzeitig als natürlicher Dünger fungiert. So kann die Weide wieder schön nachwachsen. 

Handarbeit mit Amor
Handarbeit mit Amor

05.06.2020

 

Wir haben Schwalbenbabys! :-) Im Nest unserer Rauchschwalben piepsen seit heute mindestens zwei kleine Schwalbenbabys nach Futter. Wie schön! :-) 

 

Der Regen hält weiter an. Bis zum späten Nachmittag kommen nochmals 10 l/qm zusammen. Sehr gut! 

 

Während Gerret die Weide abmistet, putze ich Amor und Willi, die frei im Paddock unter dem Dach stehen und die Massage sichtlich genießen. Anschließend nehme ich Amor mit auf die Wiese neben dem Pferdeanhänger und will - eeeeiiiigentlich - ein wenig Handarbeit machen. Amor hat da andere Vorstellungen: im Schritt ist alles einigermaßen in Ordnung, Trab ist heute allerdings nicht sein Ding. Da galoppiert er lieber an. *augenroll* Ich lasse ihm zuerst seinen Spaß, merke aber schnell, daß das keine so gute Idee war. So muß ich erst recht mediativ ein wenig Seitengänge im Schritt abfragen, bevor an eine ordentliche Zirkelrunde Trab auch nur zu denken ist. Im Paddock toben Willi und Joe allerdings gleichermaßen herum: juhu - es ist endlich wieder kälter! *soifzt* Gerade, als ich Amor mal frei neben mir herlaufen lasse, beschließen die beiden Großen, den Trailweg mit viel Gequietsche und Buckelei hinaufzujagen. Was Amor mit hochgestelltem Schweif begeistert aufgreift... Na, gut. Ist ja zumindest schön, wenn der Senior mit seinen 26 Jahren sich noch wie ein Dreijähriger gebärden kann... 

Amor gibt Hüfchen
Amor gibt Hüfchen

06.06.2020

 

Regen, Regen, Regen - von gestern Abend bis heute morgen weitere 15 l/qm. Das hat was. Allerdings haben wir deshalb heute auch eine der zwischenzeitlich selten gewordenen Notwendigkeiten, daß wir im Paddock mal wieder Gräbelchen anlegen, damit das Wasser besser abfließen kann. 

 

Da die Temperaturen auch nachts mit noch immer über 10° moderat bleiben, benötigt Amor keine Decke. 

 

Heute steht einiges an: Hannes kommt mal wieder zum Hufeausschneiden und dann packen wir den Schwarzen ins Pferdetaxi und fahren am Nachmittag zu Elke und Tis Gaiser nach Baiersbronn in den Urlaub. 

Willi, angekommen in Baiersbronn
Willi, angekommen in Baiersbronn

Wir fahren wie immer zunächst über die Autobahn, gehen ab Gaggenau auf die B492 und zuckeln dann gemütlich gen Baiersbronn. Willi steht mustergültig im Hänger, nur einmal ruckelt es ein wenig. Ich vermute, daß der pinkeln muß. Irgendwann setzt leider wieder Regen ein, und nach knapp 1,5 Stunden kommen wir in Baiersbronn an. Beim Ausladen bestätigt sich meine Vermutung: Willi hat in den Hänger gepinkelt, der arme Tropf. 

 

Er bezieht wie im letzten Jahr eine große Außenbox, eingestreut mit Spänen und hat eine nette Schimmelstute als Nachbarin. 

 

Nachdem wir uns selbst in unserer Ferienwohnung eingerichtet haben, kommen wir nochmals zum Füttern. Willi geht es gut. 

Reitunterricht bei Elke
Reitunterricht bei Elke

07.06.2020

 

Mein Schwarztier hat seine erste Nacht gut überstanden. Er hat ausreichend geäppelt und sich auch abgelegt. Als ich um die Ecke komme und ihn rufe, wiehert er mir entgegen. :-) 

 

Vor unserer ersten Reitstunde führe ich Willi durch die Reithalle, mache ein wenig Handarbeit und reite ihn auf großen gebogenen Linien warm. Als Elke kommt, besprechen wir kurz unser Wochenprogramm: ich möchte gerne Desmonds Hausaufgaben vertiefen, daß Willi sich ein wenig mehr aufrichtet und außerdem an den Seitengängen feilen, das Travers besser erarbeiten und das Schulterherein mit in den Trab nehmen. 

 

Wir beginnen damit, daß Willi etwas besser geradegerichtet durch die Wendungen geht. Wenn er sich heraushebt, abtauchen möchte oder sich überstellt, soll ich an eine leichte Konterstellung denken. Nach einigen Schritten wird Willi dann wieder gerade gestellt, wobei ich natürlich nicht den Zügel wegwerfen darf. ;-) Immer wieder korrigiert Elke meine innere Hand, die öfter nachgeben muß: der äußere Zügel führt, der innere Schenkel ersetzt den innere Zügel. 

Trab
Trab

Anschließend nehmen wir das Travers hinzu. Das ist knifflig. Wir erarbeiten es zunächst durch eine Abfolge: Volte in der Ecke vor der langen Seite, hieraus Schulterherein, Volte in der Mitte der langen Seite, hieraus Travers. Ich soll hierzu die innere Zügelhand nach innen drehen, so daß die Fingernägel nach oben zeigen. Eine Alternative hierzu, die Willi einfacher fällt, ist Konterschulterherein entlang der langen Seite, und hieraus dann die Biegung umstellen. So bekommen wir einmal sogar ein ganz gutes Travers hin. 

 

Danach gehts an den Trab. Der soll etwas energetischer werden und Willi mehr aus der Hinterhand heraus antraben. Hierzu gehen wir zunächst in den Schritt zurück, Elke unterstützt uns mit einer Longierpeitsche vom Boden aus. Ich soll den Schwarzen langsam, aber mit Energie reiten. Hierbei nimmt sich Willi immer mehr auf und kommt in eine für seinen Ausbildungsstand gute Aufrichtung. Sobald er mir ein gutes Gefühl gibt und locker im Genick bleibt, trabe ich an. Da kommt hin und wieder richtig Schmackes aus der Hinterhand. Durch das "bei mir behalten" und trotzdem energische Vorwärts zeigt Willi im Schritt sogar schon erste kleine halbe Tritte. ;-) 

Touchieren für eine aktivere Hinterhand und mehr Energie
Touchieren für eine aktivere Hinterhand und mehr Energie

08.06.2020

 

In der heutigen Einheit arbeiten wir mit Willi an mehr Energie und einer aktiveren Hinterhand. Elke touchiert dazu sein inneres Hinterbein. Oberstes Ziel ist hierbei, daß Willi ruhig bleibt;  er soll sich nicht aufregen und davon stürmen wollen.

 

Hierzu erarbeiten wir uns erst einen sehr ruhigen Takt im Schultervor. Ich halte Willi immer wieder im Schultervor an und lasse ihn hieraus antreten. Durch dieses schon fast meditative Vorwärts nimmt sich Willi immer mehr auf, rundet sich. Erst jetzt touchiert Elke sein inneres Hinterbein beim letzten Schritt vor dem Anhalten. Als das für Willi sehr entspannt gelingt, kann sie auch beim Antreten touchieren. Ich sitze derweil ruhig im Sattel, achte auf einen ruhigen, langsamen Takt, sitze mit der Hüfte immer etwas gegen meine Hände. 

 

Nun können wir dazu übergehen, aus dem Anhalten anzutraben. Wow, es ist deutlich spürbar, wieviel mehr Energie Willi nun in einen Trab nach vorne oben bringt. Toll! Das können wir zwar noch nicht allzu lange halten, weshalb die Trabreprisen kurz gehalten werden. Später probieren wir das auch mal im Galopp. Ich merke erstmals, daß Willi hierzu auch eine gewisse Spannung braucht, um dann gut durchzuspringen und -schwingen zu können. Damit lassen wir es dann aber auch gut sein. Er hat sich toll angestrengt! 

 

Am Abend darf er wie gestern schon für eine halbe Stunde auf die große Weide. Gras bekommt er tagsüber auch in Form von gesenstem Gras und steht auch, während die Boxennachbarn vormittags auf dieser Weide sind, nebenan in einem Paddock. 

Jährliches Hängerputzen
Jährliches Hängerputzen

09.06.2020

 

Heute bleibt es leider den ganzen Tag ziemlich trüb, so daß wir am Vormittag meine Oma besuchen gehen und die Reitstunde auf den frühen Nachmittag verlegen. Als ich zu Willis Box komme, ruht der Bub noch in den Spänen, steht aber gleich auf. Als ich ihn zum Putzplatz führen will, bleibt er mit erwartungsvollem Blick am Zugang zur Weide stehen. ;-) Das gibts erst nach getaner Arbeit. 

 

Heute arbeiten wir nochmals am Schultervor für eine Verbesserung des Trabes und am Travers für einen besseren Galopp. Überraschenderweise gelingt der Travers heute gleich im ersten Anlauf. Kein Wunder: ich denke gar nicht groß darüber nach und mache einfach. ;-) Elke gibt uns auch eine schöne Aufgabe für zu Hause mit: Schultervor entlang der langen Seite bis zur Mitte, sobald Willi leicht in der Hand ist und Energie zeigt, aus dem Schultervor gerade zur Mitte der kurzen Seite hin antraben, in der nächsten Ecke eine Volte, hieraus wieder Schultervor usw. Das Schwarztier gibt sich wie immer viel Mühe. Die etwas höhere Haltung kann er im Trab noch nicht gänzlich halten, was aber auch an meinem Sitz und meiner Hand liegt: vor allem die Hand soll stetig und ruhig, die Finger jedoch beweglich bleiben. Hebt sich Willi heraus, soll ich die Hand ruhig stehen lassen und eher mit dem Sitz "heranreiten". 

 

Dann gehts weiter im Galopp. Hach ja... Sofort werfe ich alles von mir, kippe nach vorne, wodurch Willi noch länger wird, als er ohnehin schon ist. *soooifzt* Erst nach mehreren Versuchen bleibe ich mal brav auf meinem Hosenboden sitzen und *schwupp* kann Willi auch mal einen Zirkel galoppieren. Damit lassen wir es dann auch gut sein, und ich bringe ihn gleich für eine Stunde auf die große Weide, während wir den Pferdeanhänger putzen gehen. 

Weiter gehts. :-)
Weiter gehts. :-)

10.06.2020

 

Weiter gehts: heute erarbeiten wir uns über viele Übergänge etwas mehr Engagement. Zunächst starten wir im Schritt mit 1. und 2. Stellung. Schultervor klappt nun ziemlich zuverlässig und sogar die Vorstufe zum Travers ist deutlich spürbar.

 

Dann gehts an den Trab. Ich habe bei einer Unterrichtsstunde vorher zugeschaut und dabei einen Tipp für den Sitz mitgenommen: ich stelle mir vor, daß ich mein Becken schön nach vorne/oben schwingen lasse. Das hilft mir, etwas besser im Sattel Platz zu nehmen. Unter Elkes Anleitung baue ich immer zunächst etwas Spannung auf, treibe Willi sachte vorwärts, so daß er sich mehr aufnimmt, dann entlasse ich ihn etwas ins Vorwärts. Dabei stößt er sich immer wieder schön am Gebiß ab. Das ganze klappt nun im Trab auch schon kontinuierlicher. Immer wieder: Hände ruhig, Finger beweglich!

 

Zum Schluß kommt nochmals der Galopp hinzu. Den bereiten wir vor, indem wir nochmals die Seitengänge wiederholen und den Schwarzen dann im Schenkelweichen für 1, 2 Schritte vom ersten Hufschlag weg und wieder zurück gehen lassen. Elke gibt mir den Tipp, mir immer vorzustellen, Willi aus dem Schritt angaloppieren zu wollen. Wenn er dann einige Trabtritte benötigt, ist das nicht schlimm, aber ich habe ihn besser am Sitz. 

 

Danach darf er wieder für eine Stunde auf die große Weide. Ere macht das sooo toll und ist nach jeder Einheit noch immer munter und schaut sehr zufrieden aus der Wäsche. :-) 

 

Während Gerret am Abend nochmals Willis Box durchmistet, nehme ich ihn kurz mit in die Reithalle, nehme den Strick ab und mache ein wenig Freiarbeit mit ihm. Brav bleibt er an meiner Seite, geht rückwärts, seitwärts, tritt wie an der Hand vorwärts/über und trabt oder galoppiert auch neben mir her. Fun! :-) 

Willi in seiner offenen Box.
Willi in seiner offenen Box.

11.06.2020

 

Willi hat sich richtig gut beim blauen Reiter eingelebt. Er liegt immer wieder gemütlich in seiner Späne-Box und macht viel Fellpflege mit seiner Boxennachbarin, einer netten spanischen Schimmelin. 

 

Wir starten in meiner heutigen Unterrichtsstunde wieder mit Schultervor. Ich reite Willi wieder langsam, aber mit Energie vorwärts, lasse ihn sich peu à peu mehr aufnehmen, halte meine Hände ruhig, die Finger jedoch beweglich und sitze immer mal wieder ein wenig mit der Hüfte vor (Gedanke: den Bauchnabel nach vorne bringen). Als das gut klappt, soll ich im Schultervor, aus dem nun immer öfter wie selbstverständlich ein Schulterherein wird, anhalten. Hieraus soll Willi einen Schritt weiter nach innen machen, wieder einen zurück und erneut im Schultervor antreten. Wichtig ist, daß ich meine äußere Hand ruhig an der Stelle halte, wodurch vermieden wird, daß Willi mit der Hinterhand in die Gegenrichtung ausweicht. Für den einen Schritt brauche ich nur meinen Bauchnabel mehr ins Bahninnere drehen. Das klappt linke Hand besser als rechts. 

 

Wir verändern daher die Übung, indem wir auf die halbe Bahn gehen, vor der jeweiligen Ecke anhalten und dann eine Viertelwendung um die Hinterhand machen. Nach und nach steigern wir das, bis es in Bewegung klappt. Das müssen der Schwarze und ich allerdings noch üben, denn auch hier funktioniert die Lektion linke Hand besser als auf der rechten.

 

Zum Abschluß arbeiten wir nochmals am Trab. Der gelingt heute durch die viele Vorarbeit, auch der letzten Tage, immer besser. Es ist natürlich noch deutlich ausbaufähig, daß ich Willi besser am Sitz habe. Aber es gelingt mir immer schneller und besser, ihn immer wieder nachgeben und konstanter am Zügel gehen zu lassen. Da hat er sich doch seine anschließende Stunde auf der Weide wieder redlich verdient. :-) 

Reitunterricht mit Willi
Reitunterricht mit Willi

12.06.2020

 

Vorletzte Reitstunde. Schon beim Aufwärmen im Schritt am hingegebenen Zügel arbeite ich viel über den Sitz, frage Richtungswechsel, Schultervor und Schenkelweichen ab. Wow, das klappt erstaunlich gut. Natürlich noch nicht so exakt wie unter Einsatz des Zügels, aber die Basis aus dem Sitz ist da. *freu* 

 

Wir beginnen auch heute mit einem sehr ruhigen, gesetzten, aber energievollem Schritt und Schultervor. Immer öfter wird das schon von alleine zum Schulterherein. Willi reagiert immer feiner. Elke gibt uns eine weitere Alternative zu den gestrigen Lektionen: wir sollen im Schulterherein anhalten. Willi denkt mit und meint, wir wiederholen die gestrige Lektion und möchte immer gleich einen weiteren Schritt ins Bahninnere zu machen. Ich bin immer wieder fasziniert, wie schnell und wie viel er mitdenkt und mitnimmt. Aber heute sollen wir aus dem Anhalten im Schultervor zwei Schritte rückwärts machen und hieraus wieder im Schultervor anreiten. Dadurch muß Willi den inneren Hinterfuß mehr beugen, was ihm vor allem anfangs rechte Hand schwer fällt. Wir variieren daher nochmals: gleich nach der zweiten Ecke der kurzen Seite sollen wir anhalten und durch die Ecke rückwärts treten. Auch das beugt das innere Hinterbein in den Hanken. Hierzu muß ich meine äußere Schulter dann immer gut zurücknehmen - das hat was von rückwärts einparken. ;-) 

 

Der Trab wird durch diese Vorarbeit wieder ein wenig besser. Hier muß ich in nächster Zeit schön weiterüben, denn meine Feinabstimmung zwischen aufnehmen und vorwärts (aufnehmen, wenn Willi zu lang, zu eilig wird/vorwärts, als Belohnung, wenn er schön bei mir am Sitz bleibt) muß noch besser werden. Kann ich den Schwarzen innerhalb der Gangart nicht wieder "einfangen", gehts zurück in den Schritt und wir erarbeiten uns das ganze von vorne. 

 

Zum Abschluß schauen wir uns nochmals den Galopp an. Aus einer einfachen Schlangenlinie im Schritt galoppieren wir beim Wiedererreichen des Hufschlags an. Willi braucht ein paar Trabtritte, galoppiert dann aber immer brav an (und auch immer im richtigen Handgalopp! *freu*). Naja, ich plumpse ein, zwei Male in den Sattel, schaffe es aber besser, nicht mit dem Oberkörper nach vorne zu fallen und so die Zügel wieder schießen zu lassen. Fein, fein, fein! :-) Danach darf Willi wieder - heute bei strahlendem Sonnenschein - auf die Weide. 

Willi im Urlaub. ❤️
Willi im Urlaub. ❤️
Elke, Willi und ich
Elke, Willi und ich

13.06.2020

 

Och, menno, schon ist eine Woche vorbei. Am späten Vormittag haben Willi und ich unsere letzte Einheit. Heute ist Willi etwas müde. Gestern hatten wir wohl unsere Highlight-Reitstunde. Aber dennoch gibt es sich unheimlich Mühe, ist aufmerksam, denkt mit und zeigt trotzdem noch Energie. 

 

Wir beginnen wieder mit einem langsamer, ruhiger, aber dennoch energetischer Schrittarbeit. Ich merke dabei, wie ich den Schwarzen immer ein wenig besser am Sitz habe. Das ist noch nicht sehr beständig, aber für mich dennoch deutlich spürbar. Und darauf kommt es ja an: wenn ich Willi verliere, kann ich wieder neu ansetzen und neu und langsam aufbauen. 

 

Um ihn etwas mehr zu versammeln, läßt Elke uns das Kleeblatt reiten: wir gehen halbe Bahn und machen in jeder Ecke eine 3/4-Volte. Vor allem linke Hand hat Willi da heute ein wenig mehr Schwierigkeiten, nicht ständig auf die rechte Schulter zu plumpsen. Ich rahme ihn ein und denke immer mal wieder auf Elkes Anweisung hin an ein wenig Konterstellung. So wird Willi immer runder. 

 

Dann bereiten wir wieder den Trab vor; ich soll das Schwarztier schön langsam und gesetzt vorwärts schreiten lassen und am Sitz behalten. Drängelt er zu sehr vorwärts, soll ich ihn immer mal wieder kurz über ein Heransitzen nit der Hüfte ans Dableiben erinnern und notfalls meine Hände nach außen/oben drehen. Ist Willi schön leicht und gesetzt, darf er antraben. Auch im Trab muß ich aktiv weiterreiten und immer wieder kurz mal hier mal dort korrigieren. 

 

Zum Schluß schauen wir uns nochmals den Galopp an, zuerst rechte Hand, was Willi schwerer fällt, So können wir dann später nach dem leichteren Linksgalopp aufhören. Ich gehe ganze Bahn, verschiebe Willi vor der ersten Ecke der kurzen Seite einen Schritt nach innen, gleich wieder nach außen und galoppiere hieraus an. So bekommen wir sogar fast zwei Zirkelrunden Galopp hin. :-) 

 

Anschließend darf Willi zum Ausschnaufen auf die große Weide, während ich nochmals bei einer Reitstunde zuschaue und wir später unsere Sachen verpacken. 

Fazit: Das war mal wieder eine Woche bodenguter, phantastischer Unterricht mit vielen spürbaren Highlights, die uns deutlich weitergebracht haben. Es ging ausschließlich um Grundlagenarbeit, die wir uns penibel erarbeitet haben. 

 

Willi war traumhaft, ständig kooperativ, hat sich angestrengt und war, wie man immer an seinen offenen klaren Augen, dem munteren Blick und den neugierig nach vorne gerichteten Ohren gesehen hat, auch sehr mit sich zufrieden. Sicherlich hat ihn jede Einheit gefordert, aber er war auch beim Abschluß noch immer in Arbeitslaune. Toll, toll, toll!!! :-) 

Juhu, wir sind wieder komplett!!!
Juhu, wir sind wieder komplett!!!

Die Heimfahrt verläuft völlig problemlos. Willi steigt sofort brav in den Hänger und ist während der Fahrt nach Hause kaum zu spüren. 

 

Zu Hause wird er mit gemischten Gefühlen empfangen: Joe schirmt Amor deutlich ab; das ist jetzt "sein" Hafi. ;-) Nun, die drei werden sich in der kommenden Nacht sicherlich sortieren. Aber ist es sehr interessant, das zu beobachten. 

 

Dem Mörchen geht es gut. Er könnt zwar für meinen Geschmack etwas runder sein, aber anscheinend hat er nun doch auch etwas Probleme, Gras zu futtern, denn auf der Weide finde ich einige Wickel. Das müssen wir unbedingt beobachten, und ich hoffe, daß unsere Osteo bald einen Termin für uns frei hat. 

 

Unsere Schwalbenbabys werden von ihren Eltern fleißig umsorgt, und auch Paula und Fine geht es gut. 

 

Schade, daß unser Urlaub nun schon wieder zu Ende ist. 

14.06.2020

 

Der heute mit Sandra geplante Ausritt ins Gelände fällt buchstäblich ins Wasser. Als ich am Vormittag zum Stall komme, hat es schon 5 l/qm geregnet, es folgen innerhalb nur einer Stunde weitere 5 l/qm. Gut, die Weiden können es brauchen. Also verlegen wir uns nach der Stallarbeit auf Theorie zum Longieren, wofür Sandra sich interessiert. Ich erkläre mit Amor als Vorführpferd die Grundlagen zum Longieren, worauf man achten muß. Als der Regen etwas nachläßt, testen wir auch im Paddock ein wenig der Führen in Stellung. 

 

Die Jungs haben sich über Nacht wieder in der alten Herdenhierarchie eingefunden.

Mit Amor am Langen Zügel im Gelände
Mit Amor am Langen Zügel im Gelände

15.06.2020

 

Der Alltag kehrt wieder ein: wir haben wieder Stalldienst, die Pferde sind den ganzen Tag über auf der Weide, wir dürfen arbeiten. :-) 

 

Am Abend machen wir mit Amor und Willi einen halbstündigen Spaziergang durch den feuchten Wald. Das Wetter ist noch immer nicht wieder wirklich sommerlich. Gerret bummelt mit Willi vor oder hinter Amor und mir her, den ich heute am Langen Zügel führe. Der Senior hat einen ziemlich forschen Schritt drauf und läuft damit eigentlich fast schon Willi mit seinen viel längeren Beinen davon, so daß das Augenmerk heute auf einem ruhigen und schreitenden Schritt liegt. Ich nehme Amor immer mal wieder auf, gehe selbst bedächtiger, trete vermehrt mit den Fußballen auf, richte mich auf. Er soll dabei aber nicht kürzer treten oder gar langsamer werden, sondern den Takt beibehalten. Das ist anfangs knifflig, funktioniert nach einigen Tempiwechseln innerhalb der Gangart aber gut. Ich frage zwischendurch auch immer mal wieder Schulterherein ab. Amor ist munter und sehr aufmerksam und freut sich sichtlich über die kurze Arbeitseinheit. Da bleibt auch der Rücken gut oben.

Sarah auf Amor und Sandra auf Willi
Sarah auf Amor und Sandra auf Willi

16.06.2020

 

Es ist weiterhin wechselhaft und es regnet immer wieder. Die Drainage im Paddock hält trotzdem, das Wasser ist meist immer recht schnell abgelaufen. 

 

Am Abend haben Sarah und Sandra Glück und erwischen eine Trockenphase. Mit Amor und Willi gehts eine Runde ins Gelände. :-) 

Unsere Schwalbenbabys
Unsere Schwalbenbabys

18.06.2020

 

Unsere Schwalbenbabys wachsen ziemlich rasant. :-) 

 

Gestern Abend hat es nochmals intensiv geregnet. Als ich den Regenmesser heute morgen leere, zeigt er 21 l/qm an.

 

Die Pferde kommen heute auf Weide Nr. 5, die nun im gut überständigen Gras steht. Das kommt vor allem Amor zugute, der sich mit kurzem, frischem Gras leider wesentlich schwerer tut, als mit dem langen, etwas hartstängeligem. So ganz plausibel ist mir das allerdings nicht... 

 

Am Abend treffe ich mich mit Sarah am Stall. Während Gerret noch einige wenige Pflänzchen Jakobskreuzkraut auf der Weide aussticht,  gehen wir auf die Reitwiese. Ich will mal schauen, wie ich die Einheiten bei Elke alleine nachreiten kann. 

 

Naja, ja, das ist schon was anderes, wenn der Reitlehrer daneben steht und alles minutiös kommentiert und Hilfestellung gibt. Aber ich komme ganz gut zurecht. Nachdem ich Willi mit der Kleeblattübung aufgewärmt habe, die heute ziemlich einfach zu reiten ist (sogar die Linkswendungen klappen ganz leicht), frage ich Schultervor auf verschiedenen Linien ab, halte darin auch mal an, lasse Willi im Schultervor zurücktreten oder einen Schritt weiter in die Bahn und wieder zurück auf den Hufschlag machen. So nimmt er sich immer mehr auf. Hin und wieder touchiere ich mit der Gerte ein wenig die Hinterhand, indem ich den Arm ganz lang mache und weit hinten/unten touchiere. Der Trab fühlt sich dann gänzlich anders an als noch vor dem Urlaub. Ich denke auch immer an langsam - ruhig.- Hand stetig - Finger beweglich. Natürlich gelingt es mir nicht gänzlich, so ein tolles Sitzgefühl wie in Elkes Unterricht zu erarbeiten. Aber ich bin trotzdem ganz zufrieden. Galopp traue ich mich dann wieder mal nicht wirklich, aber wir bekommen auf jeder Hand jeweils einen knappen Zirkel hin.

Weidepflege auf Weide Nr. 1
Weidepflege auf Weide Nr. 1

19.06.2020

 

Heute wurde unsere Weide Nr. 1 gemulcht, nachdem die Pferde sie weitgehend abgefressen hatten.

 

Ich achte immer sehr genau darauf, daß die Pferde die für unseren Besatz (drei Pferde auf knapp 1 ha) nur begrenzt zur Verfügung stehenden Weiden nicht übermäßig verbeißen, also: bis zur Grasnarbe hin abweiden. Denn so strapaziert man die Weiden nur übermäßig und hat bald keinen Ertrag mehr. Wichtig ist es deshalb auch, daß nicht abgefressene Weideteile nachgemäht oder gemulcht (das Schnittgut wird verhächselt und als sich alleine zersetzender Dünger liegengelassen) werden, da Pferde sehr wählerische Weidetiere sind. Viele Infos hierzu gibts auch hier: 

 

www.pfinzgauranch.de/die-pfinzgauranch-1/weidemanagement/

Hugo und Erwin sind flügge! 😍
Hugo und Erwin sind flügge! 😍

20.06.2020

 

Heute ist Sommersonnenwende: der längste Tag, die kürzeste Nacht.

 

Unsere Schwalbenbabys sind nun flügge und unternehmen erste kleine Ausflüge in der Box: sie fliegen gerne vom Nest zur Kordel, welche an einem Balken zum Aufhängen von Heunetzen befestigt ist oder zu unserem Brett mit unseren Auszeichnungen und Schleifen. :-)

 

Am Abend gehe ich mit dem Schwarztier wieder auf die Reitwiese und erarbeite mir nach Elkes Anweisungen langsam und vorsichtig Willis Hinterhandaktivität und Aufrichtung. Zuerst lasse ich ihn sich auf großen gebogenen Linien warmlaufen, nehme die Zügel erst zum Kleeblatt auf, das wir auf jeder Hand einmal durchreiten und frage dann vorsichtig Schultervor auf geraden Linien ab. Hier kann ich mich visuell ein wenig besser orientieren. Aber ich merke schnell, um wieviel besser ist seit letzter Woche Willis Bewegungen in den Seitengängen spüren kann; ich merke nun genau, wann er wirklich mit dem inneren Hinterbein richtig unter den Schwerpunkt fußt. *freu* Also nehme ich auch gebogene Linien hinzu, z. B. die Ecken oder den Zirkel.

 

Immer, wenn ich dann das Gefühl habe, Willi ist "on", leicht und aktiv (trotzdem ich ein ruhiges Tempo gehe), lasse ich ihn antraben und versuche, ihn auch im Trab geschlossen zu halten. Einmal entwischt er mir und walzt munter vorwärts. Jaaaa, es ist schon schwer für ihn, sich hinten in der Hinterhand mehr zu setzen und die Hanken zu beugen, als einfach munter vorwärts zu zuckeln. Aber ich fange ihn einfach wieder ruhig ein, pariere durch und setze neu an. Ganz wichtig: nie eine Lektion in der Lektion wieder herstellen wollen, wenn es schiefgegangen ist - lieber immer wieder neu ansetzen. So bekommen wir einige ganz schöne Trabtritte hin und ich traue mich auch, Willi mal für einen 1/4 Zirkel angaloppieren zu lassen (ich hab mal wieder Morres und außerdem gab es heute nachmittag nochmals einen heftigen Schauer und das Gras ist noch gut feucht). Willi schnaubt ab und ist sichtlich zufrieden. Ich auch. :-) 

 

Anschließend darf er wieder zu Amor und Joe auf die Weide, während Gerret und ich das Lagerfeuer anwerfen. Die Sommersonnenwende will ja auch gefeiert werden (obwohl ich es immer traurig finde, daß vom Sommer, der ja jetzt erst richtig anfängt, schon wieder das Ende in Sicht kommt) . Die Jungs bleiben daher ausnahmsweise heute einmal bis ca. 22.30 Uhr auf der Weide, kommen aber gleich hereingaloppiert, als wir sie rufen. Um 23.45 Uhr ist dann Ruhe. 

21.06.2020

 

Am Vormittag wird Amor das erste Mal von Sandra longiert. Wir gehen auf die Reitwiese, Amor trägt den Kappzaum, darüber gegen das schon wieder viel vorhandene Flugviechzeugs seine Fliegenmaske und auch den Longiergurt, an dem die Körperbänder angebracht sind, die ihn ein wenig in der Körperpräsenz unterstützen. Ich lege die acht Dualgassen in eine Quadratvolte, so daß Sandra und Amor eine optische Hilfe haben.  Zunächst zeige ich Sandra das Aufwärmen ganze Bahn mit vielen wandernden großen Volten und den Handwechsel, die Körperpositionen des Menschen und die Handhabung von Longe und Peitsche, dann gehts in die Quadratvolte. Bevor ich an Sandra übergebe, üben wir noch das Aufnehmen der Longe, was irgendwann einmal auch während des Longierens ganz nebenbei funktionieren sollte, ohne daß man besonders darauf achtet. 

 

Die heute den vielen Erklärungen geschuldete Unaufmerksamkeit gegenüber dem Senior nutzt dieser natürlich immer wieder aus, um nach Gras zu hapsen, der Schelm... ;-) Dann longiert Sandra das Mörchen in der Quadratvolte in Schritt und Trab und kommt schon ganz gut zurecht. Mit etwas mehr Übung wird das was. Sie stellt fest: Longierenlernen ist genauso aufwendig wie Reitenlernen. :-) 

 

Am Nachmittag treffe ich mich mit Laura, wir gehen mit Joe und Willi gute 1,5 Stunden ins Gelände. Zum Glück weht ein frischer Wind, ansonsten ist es aber schon ziemlich warm - was in der nächsten Woche noch gesteigert werden soll. Ich lege Willi erstmals dieses Jahr seine Fliegendecke an; im Wald treffen wir auch schon auf die ein oder andere Bremse. Gemütlich träbeln wir zwei Strecken und galoppieren auch mal. Ansonsten übe ich mich ein wenig in der einhändigen Zügelführung auf Trense, an die ich mich erst gewöhnen und ein wenig darauf achten muß. Wieder am Stall bekommt Willi seine schon unterwegs versprochene Dusche. Er hat deutlich geschwitzt und genießt das frische Naß sichtbar, schlabbert sogar das Wasser, als ich ihm die Brause vors Maul halte. *grins* Danach dürfen sie nochmals auf die Weide. 

Endlich mal wieder kühles Brunnenwasser!
Endlich mal wieder kühles Brunnenwasser!

22.06.2020

 

Der Sommer naht, es wird von Tag zu Tag wärmer. Trotzdem haben wir - juhuuu! - nach drei Jahren Trockenheit derzeit mal wieder einen funktionierenden Brunnen, der Wasser gibt. Der Regen der letzten Wochen war wohl endlich einmal so ausreichend, daß genügend Hangwasser zusammenkommt, das wir nach oben pumpen können. So kann man wenigstens mal wieder Getränke oder Füße kühlen. ;-) 

 

Mit Sandra auf Amor gehen Willi und ich eine gemütliche Runde ins Gelände. Mit Rücksicht auf die Pferde treffen wir uns erst gegen 18 Uhr und reiten gegen 18.45 Uhr los. Die Jungs tragen ihre Fliegenausreitdecken, die nun auch nötig sind. Wir traben und galoppieren auch, alles sehr ruhig und gemächlich. Auf dem Heimweg steigen wir mit Rücksicht auf Amor für 15 Minuten ab und führen, steigen dann am Waldrand wieder auf.

 

Wieder am Stall gibts für die Pferde eine erfrischende Dusche. Beide bleiben dazu frei auf dem Weg stehen und lassen sich ohne Probleme von unten bis oben (wichtig: immer unten links mit den Beinen anfangen und sich peu à peu nach oben vortasten, damit es keine Kreislaufprobleme gibt!) berieseln.

Für den nunmehr größeren Durst
Für den nunmehr größeren Durst

23.06.2020

 

Den Pferden bieten wir ab jetzt auch mehr Wasser in einer zweiten Zinkwanne an. Ab Freitag sind über 30° gemeldet... 

 

Am Abend krame ich seit ewigen Zeiten mal wieder Willis Brustblattgeschirr hervor. Am Wochenende steht ja nun endlich unser Kurs "Ackerarbeit mit Pferd" an und ich will schauen, ob da vom letzten Jahr noch was hängengeblieben ist. Dazu wandere ich hinter Willi über die Wiese neben dem Pferdeanhänger her. Das Geschirr stört ihn gar nicht. Auch, als wir dann zunächst mal nur das Ortscheid anhängen, hat der Schwarze damit kein Problem. Die Sisalstränge reiben in den Wendungen etwas an den Hinterbeinen - auch das stört ihn zunächst nicht. Dann hängen wir eine umgedrehte Holzpallette an. Gerret läuft vorne an Willis Seite mit, ich gebe die Kommandos von hinten an den Leinen. Nach den ersten beiden Metern bleibt Willi kurz stehen und schaut sich um, was denn da hinten dranhängt. Gerret stellt ihn wieder gerade, ich gebe das Kommando und Willi zieht weiter an. So zirkeln wir 15 Minuten mit einigenHandwechseln über die Wiese. Ich achte auf große Wendungen, damit die Stränge nicht zu sehr an seine Hinterbeine kommen. Hin und wieder halten wir mal an und ich lobe viel. Na, dann bin ich ja mal aufs Wochenende gespannt. :-) Klar, es fehlt ihm ganz eindeutig die Praxis. Aber für das erste Mal seit Monaten hat er das total entspannt gemeistert. 

 

Danach bekommt der Senior noch seinen Kappzaum angezogen. Auch mit ihm gehen wir heute nur auf die Wiese neben dem Pferdeanhänger - die ist nämlich schön kurz gemäht. Gerret möchte eine Longenstunde von mir haben. So zeige ich ihm nochmals die Handhabung von Longe und Peitsche, erkläre ihm die Körperhaltung und übergebe dann das Mörchen in seine Hände. Beide machen ihre Sache total gut: Amor hat keinen Haps aufs Gras, läßt sich nur etwas vermehrt bitten und könnte etwas mehr Elan zeigen, Gerret achtet auf ein ruhiges Tempo und kann Amor problemlos von einer Gangart in die nächste führen oder anhalten. Prima! 

Willi im Zug
Willi im Zug

24.06.2020

 

Sarah geht mit dem Mörchen am Vormittag ein wenig spazieren.

 

Ich bin sehr gespannt auf den in der nächsten Woche stattfindenden Osteopathie-Termin. Amor wickelt noch immer Heu und Gras. Besonders schwer tut er sich mit kurzem, frischen Gras und weichem Heu. Das fand ja auch der Zahnarzt schon unplausibel. Da die Pferde derzeit auf einer neuen Weide mit langem Gras stehen, hat der Senior wieder etwas zugelegt und ein nettes Weidebäuchlein. Speck setzt er, trotzdem er weiterhin morgens und abends seine Heucobs bekommt, nicht an. *soifzt* Wenn mir jemand vor vier Jahren erzählt hätte, daß ich mir mal Gedanken darüber machen muß, wie ich eines meiner Pferde dick(er) bekomme, ich hätte ihn ausgelacht... Ich werde mich mit der Osteo, die ja auch Tierärztin ist, mal beratschlagen, was ich noch zufüttern kann, damit wir mit einem kleinen Speckpolster in den Winter gehen.

25.06.2020

 

Am frühen Abend mache ich mich mit zugkräftiger Unterstützung von Laura und ihrem Jeep mit Willi im Pferdetaxi auf nach Heidelsheim auf den Sonnenberg zu Doris. Am Wochenende findet beim Reitverein Heidelsheim der von Doris organisierte Lehrgang Ackerarbeit mit Pferd statt. :-) Willi bezieht ein abgetrenntes Stück Wiese als Paddock und bekommt Heu kredenzt. Auf einer Weide neben dem Stall steht ein weiteres Kurspferdchen. Zusammen mit den anderen Teilnehmern des Lehrgangs verbringe ich einen feucht-fröhlichen Abend unter der schönen alten Kastanie im Garten. Ich habe meinen Schlafsack dabei und nächtige im Nebenhäuschen - wegen der warmen Temperaturen bei offener Tür mit Blick auf Heidelsheim und schlafe (wohl im Hinblick auf den vielen Sekt...) erstaunlich gut. 

Wili in seinem Ein-Zimmer-Appartement bei Doris
Wili in seinem Ein-Zimmer-Appartement bei Doris

27.06.2020

 

Der Wecker klingelt um 06.30 Uhr. Ich schaue nach Willi, der von Doris schon Heu gefüttert bekommen hat. Der Bub fand es offensichtlich passend, das Heu vom letzten Abend als Toilette zu benutzen und hat zweimal reingeäppelt. *soifzt* Ich äpple ab und putze ihn gleich. Willi macht einen munteren Eindruck und schaut neugierig aus der Wäsche. 

 

Nach dem Frühstück macht sich die gesamte Mannschaft fertig und auf den Weg zum Heidelsheimer Reitverein, auf dessen Außengelände der Lehrgang stattfindet. Angeführt wird unsere Truppe auf dem Weg, der uns ein wenig um Heidelsheim herum und durchs Dorf führt, durch Freiberger Retan vor der Kutsche, an den Leinen Sylva mit Unterstützung unseres Lehrgangsleiters Harald. Es folgen Doris auf Schwarzwälderin Lucy, Claudia auf Schwarzwälder Leroy und ich mit Willi - also alles "Kalte". Der Schwarze zuckelt brav am langen Zügel hinter Lucy her und macht nur einmal größere Augen, als wir im Dorf an einer gelben Fahrbahnmarkierung vorbeikommen. Es verspricht ein äußerst warmer Tag zu werden, evtl. sind Gewitter angekündigt. 

 

Harald Schardelmann kommt aus der Ecke Bremen und ist Trainer A und Fahrlehrer FN mit einem Faible für landwirtschaftliches Arbeiten mit Pferden, wie er uns in einer Vorstellrunde erklärt. Wir stellen uns auch alle kurz vor und nennen unsere bisherigen Erfahrungen und Vorstellungen für den Lehrgang. Mein Ziel ist, mit Willi irgendwann einmal unsere Weiden abzuschleppen. Grundsätzlich geht es mir heute aber erst einmal darum, daß ein Profi unser Geschirr und dessen Verschnallung prüft und mir die Basics an den Leinen zeigt. Harald kontrolliert insoweit auch unser Geschirr. Das paßt ganz gut, nur das Brustblatt schnallt er vorne zwei Loch höher. Da Pferde zum landwirtschaftlichen Arbeiten keine Scheuklappen wie beim Fahren benötigen, kann ich ruhig meine normale Reittrense mit einfach gebrochener Knebeltrense verwenden. Wir werden sehen, wie das taugt. 

 

Gemeinsam werden alle Pferde angeschirrt und auch erst dann gehen wir gemeinsam auf den zum Glück noch schön im Schatten liegenden Reitplatz. Daß alle Pferde immer beisammen sind, gibt Sicherheit. 

Angeschirrt
Angeschirrt

Wir sollen uns erst einmal auf dem Reitplatz verteilen, unsere Pferde mit den Gegebenheiten bekannt machen und kreuz und quer große Linien fahren. Das kennt Willi, das bekommen wir ordentlich hin. Haralds erste Anmerkung zu uns lautet allerdings: Willi braucht mehr Spannung, er soll nicht vor sich hinschlurfen sondern einen ordentlichen Schritt mit Energie gehen. Hach ja, war das nicht ebenso das Thema in Baiersbronn bei Elke...? ;-) 

 

Nach einer Weile bekommt dann jedes Pferd ein Ortscheid angehängt, welches wir hinter uns herziehen. In den Wendungen streifen die Zugstränge oft die Hinterbeine, aber auch das kennt der Schwarze ja bereits. 

 

Als nächste Aufgabe soll das Pferde anhalten und sich rückwärts richten lassen. Das geht nicht auf Zügelzug, sondern über das Ortscheid/Brustblatt: das Ortscheid wird aufgenommen und durch leichten Druck nach hinten mit dem entsprechenden Stimmkommando soll das Pferd rückwärts treten. Willi und ich kringeln rückwärts im Kreis - öhm...? Harald kommt zu Hilfe und erklärt, daß ich das Ortscheid eben auch bittschön gerade nach hinten ziehen soll. Tja, dann klappt das auch mit Willi. ;-) 

 

Weiter gehts mit einer weiteren Steigerung der Aufgabenstellung: Harald legt uns zwei große Baumstämme auf den Reitplatz, über die die Pferde drübersteigen sollen. Das Ortscheid klappert natürlich beim Hinüberschleifen, was Willi aber gar nicht stört. Anhalten mit dem Baumstamm zwischen den Beinen ist die nächste Hürde. Dann sollen wir die Pferde auch rückwärts über die Baumstämme lotsen. Der erste Versuch ist naturgegebenen etwas holprig: Willi muß erst einmal mit der Hinterhand tasten und merken, daß da ein Baumstamm liegt, sortiert aber brav seine Beinchen und tritt ordentlich rückwärts. 

Mir gefällt der Kursaufbau sehr gut. Harald schaut bei jedem Pferd immer wieder vorbei, weißt auf Probleme oder Fehler hin und zeigt Lösungswege auf. Es herrscht eine lockere Stimmung, aber vor allem auch Ruhe. Das ich wichtig, damit kein Pferd Streß bekommt. Und wenn etwas nicht klappt: nicht schlimm, weiter!  

 

Zwischendurch bleibe ich mit Willi immer mal im Schatten stehen und mache mit ihm ein Päuschen. Und auch das absolviert er mit Bravour: kein Herumgezackel - brav steht er da, schließt halb die Augen und wartet artig, was noch kommt. Im Laufe des Vormittags stößt auch Gerret zu uns, der in der letzten Nacht Nachtschicht hatte. 

 

Damit gehen wir in die Mittagspause und schlemmen Pizza. Die Pferde parken derweil auf den aufgebauten Paddocks im Schatten, haben Gras bzw. Heu. Bis wir draußen plötzlich Leroy herumwuseln sehen. Ups! Im benachbarten Schützenverein böllert es, es wird mit Vorderladern geschossen. Das hat vier Hoppas doch durcheinander gebracht. Willi steht in einem Paddock zwei Stellen weiter, dafür stehen Lucy und Retan in seinem. Er macht allerdings einen dennoch gechillten Eindruck, erschrickt sich auch nicht sonderlich, als es noch mehrmals knallt, drollt sich aber gemütlich weiter, weil da ja gutes Gras wächst. Wir sammeln alle Pferde ein, nehmen sie an die Hand und lassen sie grasen. Nix passiert, alles in Ordnung. 

Willi - das erste Mal mit Baumstamm!
Willi - das erste Mal mit Baumstamm!

Nach der Mittagspause schlägt dann Willis große Stunde: während die anderen vor Grubber oder Netzegge gespannt werden, weil sie derartige Arbeiten schon gewohnt sind, soll er als Youngster zunächst einmal einen Baumstamm ziehen. Der ist zwar mit seinen ca. 8 m ziemlich schwer, aber zum ersten schwereren Ziehen ungefährlicher als Arbeitsgerät mit Zinken. Harald hat Willi an den Leinen, ich laufe vorne an seinem Kopf mit und greife notfalls in die Leinen, falls er nicht weiterlaufen mag. Wooow, das klappt aber gleich wirklich erstaunlich gut! :-)

 

Als Harald mir die Leinen übergibt, bin ich innerlich unheimlich aufgeregt und auch ein wenig ängstlich. Hoffentlich passiert nix. Aber: alles gut! :-) Ich vermassle zwar den ersten Handwechsel in Form einer großen Acht, die über den gesamten Reitplatz führt, weil ich versehentlich an der bisher inneren und nach dem Handwechsel neuen äußeren Leine hängenbleibe und vergesse nachzugeben, da ich ja auch noch über den Stamm steigen muß und alles irgendwie gleichzeitig geschehen soll, aber das Schwarztier nimmt mir das nicht krumm. Er läßt sich wieder auf Linie bringen und weiter gehts. Harald gibt mir auch den Tipp, die Zügel einhändig zu führen, die linke Leine liegt immer oben. So kann ich auch einhändig durch einfachen Fingerdruck oder Öffnen der Finger annehmen oder nachgeben, die Leine durchlaufen lassen. 

 

Damit ist der erste Kurstag zu Ende. Puh, was für ein Programm! Ich bin richtig voll von den ganzen Eindrücken und Erklärungen. Allerdings müssen wir ja noch zu Doris Stall zurück auf den Sonnenberg reiten. Und auch da wird es nochmals spannend: während wir gerade das Dorf durchqueren, kommt uns plötzlich ein Rettungswagen mit Tatütata und Blaulicht entgegen. Als er merkt, daß die Pferde unruhig werden, schaltet er recht schnell die Sirene aus. Sein Kompagnon, der uns zwei Ecken weiter entgegenkommt, ist zunächst nicht so helle, aber auch er schaltet dann die Sirene ab. Willi tänzelt kurz, trabt an und schließt eng zu Lucy auf, beruhigt sich aber sofort wieder. Uff. 

 

Als die Pferde abgesattelt und versorgt sind, sitzen wir wieder gemütlich im Garten, essen und trinken Champanger-Bier. Allerdings bleiben Gerret und ich nicht mehr lange, denn ich bin ziemlich fertig, brauche eine Dusche und will aus den staubigen Klamotten heraus. 

Ende Wendungen durch die Pylonen
Ende Wendungen durch die Pylonen

28.06.2020

 

Auch am Sonntag müssen wir früh aus den Federn, denn wir sind mit allen um 07.30 Uhr zum Frühstück auf dem Sonnenberg verabredet. Willi hat schon wieder in sein Heu geäppelt *grmpf* und bekommt deshalb nur noch wenig Nachschlag. 

 

Um 09.00 Uhr machen wir uns wieder auf den Weg zum Reitverein - heute ohne Blaulicht und Sirene. Für einen Sonntag Morgen ist trotzdem relativ viel los, aber die Pferde sind den Verkehr gut gewöhnt. 

 

Wieder am Reitverein angekommen, schirren wir die Pferde an und erarbeiten uns weitgehend den gleichen Aufbau wie gestern: erst einige Runden über den Platz, dann wird das Ortscheid angehängt, dann dürfen die anderen Pferde schon Grubber und Netzegge ziehen, während Willi und ich auf unseren Einsatz warten. Harald hat heute zusätzlich kleine Pylonen aufgestellt, um die wir herumkreiseln. Tja, also ohne was hintendran nur mit dem Ortscheid gelingt Willi und mir das echt gut... ;-) Dann sind der Schwarze und ich dran. Wir bekommen wieder den großen, langen Baumstamm angehängt, und mit dem soll ich auch durch die Hütchen, wenden und wieder zurück. Hui, knifflig! Da braucht man schon ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und muß dann natürlich auch noch den großen Wendekreis des 8 m langen Stammes berücksichtigen. Sprich: wir kegeln ein wenig mit den Pylonen. *grins* Aber: egal. Ich bin happy, daß wir das ein oder andere Mal durch die Pylonen kommen. Und ich fühle mich schon wesentlich sicherer wie gestern. 

Harald und Willi
Harald und Willi

Zur Kontrolle übernimmt Harald aber nochmals Willis Leinen. Hier merken wir, daß es doch nicht so einfach ist, das Pferd bei dieser Art von Arbeit mit einer einfach gebrochenen Knebeltrense zu führen. Die Verbindung ist zu schwammig. Damit ich das selbst erfühlen kann, darf ich Leroy an der Netzegge mal kurz übernehmen, der auf Kandare gezäumt ist. Tatsächlich: meine Leinenhilfen kommen gleich wesentlich präziser an. Also brauche ich einen neuen Zaum nebst Kandare. 

 

Mit Willi warte ich dann wieder in aller Ruhe, während Harald sich nochmals mit den anderen Pferden beschäftigt. Zum Schluß dürfen wir nämlich sogar an die Netzegge. Ich hatte gar nicht erwartet, daß wir das so schnell schon machen können, aber da Willi sehr brav und artig war, gut mitgearbeitet hat und vor allem keine Anzeichen zeigte, sich nach hinten entziehen zu wollen, können wir das ausprobieren. Einziger Nachteil: als wir wieder dran sind, kommt die Sonne heraus und wärmt den Platz so sehr, daß Willi und ich mit der Egge richtige Sahara-Wolken aufwirbeln und ich hin und wieder gar nix mehr sehe. *hust* Da ich allerdings hinter der Egge laufen muß und unsere Lederleinen dafür zu kurz sind, leiht mir Harald seine ca. 7 m langen Hanfleinen. Ich weiß nicht: liegt es daran, daß ich vorhin bei Leroy gefühlt habe, wieviel schneller die Leinenhilfen über eine Kandare ankommen oder liegt es an den wesentlich schwereren, da längeren Hanfseilen? Ich merke deutlich, daß meine Leinenhilfen mit 1-2-sekündiger Verspätung bei Willi ankommen und wir so natürlich Schwierigkeiten in der Abstimmung und ziel- und zeitgenauen Linienführung haben. Also kegeln wir wieder mehr mit Pylonen, als daß wir schön um sie herumzirkeln. Trotzdem bin ich total happy. :-) 

 

Für eine kurze Abschlußbesprechung und ein Vesper binden wir die Pferde in der Reithalle an. Sie bekommen Wasser und Heu, während wir unsere Sachen aufräumen. Da Elli so nett war und mir ihre Schermaschine mitgebracht hat, rasiere ich Willi mal wieder seine vorderen Fesselbeugen frei. 

 

Mir hat der Kurs total gut gefallen. Es war sehr praxisorientiert, Harald hat aber auch ziemlich viel auf theoretische, insbesondere auch physikalische Umstände hingewiesen. So z. B. hat er erklärt, daß die Arbeit mit einem Kummet natürlich für das Pferd eine bessere Lastverteilung auf der Schulter mit sich bringt, man das beim Brustblatt aber auch damit etwas verbessern kann, daß man ein breiteres Ortscheid verwendet. Beim Abschied bietet er uns auch an, daß wir ihn jederzeit bei Fragen anrufen oder schreiben können. Toll! :-) 

 

Während die anderen sich wieder auf und zurück zum Sonnenberg machen, laden wir den Schwarzen schon in den Hänger und fahren nach Hause. Dort angekommen darf Willi gleich auf die Weide. Ich putze den ganzen sandigen Staub von Geschirr und Sattel und fette alles ein. Und dann dürfen auch wir wieder nach Hause und schnell unter die Dusche. 

Ein dickes Dankeschön an Doris fürs Organisieren, an Harald für die kompetente Lehrgangsleitung und an Gerret, Sylva, Claudia, Suse, Bernd, Elli Micha, Pia und dem am Sonnenberg die Stellung haltenden Albrecht für ein mega-tolles Wochenende! 🤩🤩🤩

Amor wurde heute erstmals alleine von Sandra longiert und es hat wohl schon ganz gut geklappt. 

Frühstück auf der Weide
Frühstück auf der Weide

29.07.2020

 

Ich habe frei und bin froh, heute gemütlich ausschlafen zu können. Dann gehts zum Stall, die Pferde versorgen. Willi scheint gerade aufgestanden zu sein, er ist ganz sandig. Außerdem hatte wohl vor allem er deutlich Hunger: alle Heunetze sind ratzeputz leer. Tja, das kommt davon, wenn man in sein Rauhfutter äppelt. ;-) 

 

Unsere Schwalbenbabys sind nun schon meist den ganzen Tag über unterwegs. Frau Schwalbe sitzt aber schon wieder im Nest. Vielleicht gibt es ja noch ein zweites Gelege. 

 

Am Abend gehen Sandra auf Willi und Juline auf Joe eine Runde ins Gelände. 

Blick auf Stupferich
Blick auf Stupferich

30.06.2020

 

Der Juni verabschiedet sich mit traumhaftem Wetter: warm, aber nicht heiß, eine leichte Brise und Schäfchenwolken am Himmel. Am Abend gehen Willi und ich mit Sarah und Amor 1,5 Stunden ins Gelände. Wir träbeln ein wenig und sind ansonsten weitgehend im Schritt unterwegs. Im Trab gelingt es mir jetzt immer öfter, daß Willi sich schön am Gebiß abstößt und in Beizäumung bleibt. Hebt er sich leicht heraus, nehme ich die Hände kurz etwas breiter und führe sie dann gleich wieder zusammen, sobald er nachgibt.

 

Auf dem Heimweg führen wir die beiden eine längere Strecke und steigen am Waldrand wieder auf. Ich frage beim Schwarzen etwas Schenkelweichen und Seitengänge ab. Danach gibts für beide eine erfrischende Dusche.