Noch ein Nachtrag zum Lehrgang Ackerarbeit mit Pferd (zum Ende hin mit Video): 

01.07.2020

 

Unsere Holzkiste, in der eine Zinkwanne für den Winter wetterfest eingelassen ist, müssen wir dringend reparieren. Da ist leider öfters einmal Wasser über den Rand der Wanne geschwappt und hat sich unbemerkt in der Kiste gesammelt, der Boden ist modrig und zeigt schon evolutionäres Leben: hübsche Pilze in Trompetenform wachsen da. ;-) Mal schauen, wie wir das beheben. 

Kann man da helfen...?
Kann man da helfen...?

02.07.2020

 

Am Nachmittag kommt Julia Wohlwender, unsere Osteopathin/Chiropraktikerin und behandelt alle drei Buben jeweils ca. eine Stunde. Alle drei Pferde werden komplett durchgecheckt. 

 

Amor hat besonders viele Problemfelder am Kopf - was vermutlich wieder zum häufigeren Heu- und Graswickeln geführt hat. Zungenbein und Kiefergelenk waren ziemlich eingeschränkt. Die Behandlung am Kopf findet er deshalb gar nicht so toll, obwohl er sich bei der Mobilisation des restlichen Körpers deutlich entspannt und die Unterlippe immer mehr hängen läßt. Anschließend ist jedenfalls augenfällig, daß der Rücken vor allem im Bereich des Widerrists/Trapezmuskels mehr angehoben ist. Auch die Paßform des Sattels wird gecheckt und ist in Ordnung.

 

Willi hat eine deutliche Rotation in der Brustwirbelsäule, bei der sich Julia ziemlich anstrengen muß - 850 kg Pferd sind halt nicht so einfach anzuheben. ;-) Ansonsten ist Willi völlig gechillt und genießt die Behandlung. Er wird zwischendurch auch mit dem Akupunktur-Laser therapiert. Julia zeigt mir einige Griffe, wie ich Willi im Rücken etwas lockern kann - witzigerweise sind das im Prinzip die gleichen Griffe, die meine Osteopathin auch bei mir immer anwendet. ;-) Willis Sattel müssen wir ein wenig weiter stellen, denn er drückt ihm leicht hinten in Richtung Lendenwirbelsäule - etwas, was mir die letzten beiden Wochen auch schon aufgefallen ist und worauf ich Julia gleich bei der Vorstellung des Schwarzen hinweise. 

 

Nun haben sie morgen auf alle Fälle Pause, am Samstag steht maximal ein Spaziergang an, bevor wir am Sonntag dann mal schauen können, wie sie sich unter dem Sattel machen. 

Mit Willi am Langen Zügel im Gelände
Mit Willi am Langen Zügel im Gelände

04.07.2020

 

*soifzt* Hatte ich gestern noch mit Gerret darüber geflachst, daß es bislang ja noch gar nicht sooo viele Bremsen gibt, werde ich heute eines besseren belehrt. Am Vormittag treffe ich mir mit Claudia am Stall; wir gehen mit  Joe und Willi eine Stunde spazieren. Claudia hat Joe vorausschauenderweise mit einer Fliegendecke ausstaffiert, Willi trägt nur seine Fliegenmaske über der Trense, in die ich den langen Zügel eingeschnallt habe. Ist ja egal, ob er nun neben mir oder vor mir läuft und so können wir gleich noch ein wenig die Stimmkommandos "Hüscht!" (links) und "Hott!" (rechts) üben. Das macht Willi schon ganz gut. Nur fällt ihm unterwegs und auf dem Heimweg ein, daß man da ja eigentlich auch ganz gut mal nach Ästen oder Gras hapsen kann, wenn Frauchen so weit hinter einem ist. *mrpf* Das müssen wir noch üben. 

Flip auf dem Trailweg
Flip auf dem Trailweg

Auch Amor wird am Nachmittag gleichermaßen bespaßt. Zuerst haben wir ein kurzes Kuddelmuddel, weil Amor meint, es geht zur Reitwiese, ich aber ins Gelände will. Schnell werden wir uns einig und das Mörchen zuckelt brav vor mir her. Sogar ohne fressen zu wollen!  Im Wald treffen wir auf eine dicke Pferdebremse mit mehreren Leben, denn nachdem ich sie zweimal erschlagen habe und sie mit einem lauten "Ufzzz!" zu Boden fällt, verfolgt sie uns trotzdem immer wieder, ist dann aber irgendwann - vermutlich wegen schwerer Migräne - verschwunden... Den Senior stört so etwas ja immer gar nicht. ;-) 

 

Im Paddock wälzt er sich dann gleich und ist sehr zufrieden mit sich. 

Durchs Flatterbandtor
Durchs Flatterbandtor

05.07.2020

 

Amor wird heute Vormittag wieder von Sandra longiert, ich gebe Hilfestellung. Das sieht schon richtig gut aus. Longefallenlassen und -wiederaufnehmen, Zirkelverschieben in Schritt und Trab klappt gut. Beim Galopp linke Hand pest Amor zunächst los und es ist gut, daß ich da gerade am anderen Ende der Longe hänge. So kann ich gleich nachgeben und wieder Ruhe reinbringen. Rechte Hand kann er dann auf Sandras Kommando hin sehr gesittet aus einem ruhigen Trabtempo angaloppieren. 

 

Anschließend gehe ich noch mit Willi unterm Sattel auf die Reitwiese, frage ein wenig Schenkelweichen und Seitengänge ab. Der Trab fühlt sich gut an, er kann ihn nun schon mit etwas mehr Aufrichtung etwas länger halten. Ich habe dabei immer mal Elke im Ohr. Galopp erarbeite ich mir heute aus dem Travers. Naja, das fühlt sich eher traversartig an, reicht aber schon, daß Willi brav aus dem Schritt anspringt. Damit lasse ich es dann nach knapp 30 Minuten auch schon wieder gut sein. Zwischendurch gehts hin und wieder mal durchs Flatterbandtor. ;-) 

Auf Trampelpfaden durch den Wald
Auf Trampelpfaden durch den Wald

06.07.2020

 

Mit Willi gehts abends in Begleitung von Laura und Joe gut 1,5 Stunden ins Gelände. Wir bummeln hauptsächlich gemütlich im Schritt durch den Wald, nehmen einige Trampelpfade unter die Hufe, lassen die beiden nur auf unserer üblichen Juhu-Galoppstrecke galöppeln und wandern kann wieder nach Hause. 

Unsere Hochzeitskutsche 😍
Unsere Hochzeitskutsche 😍

07.07.2020

 

Heute sind Gerret und ich 13. Jahre verheiratet und feiern die sog. Veilchenhochzeit. ;-) 

 

War ja klar, daß bei unserer Hochzeit auch unsere Pferde eine Rolle spielten. Amor und Laika wurden von unserer damaligen Reitbeteiligung Jacqueline unter tatkräftiger Hilfe ihres jetztigen Ehemannes hergerichtet und die Mähnen ganz toll eingeflochten. 

 

Nach der standesamtlichen Trauung ging es mit der Kutsche, gezogen von der heute zwischenzeitlich 28-jährigen Liesa mit Doris auf dem Kutschbock, eine Runde durchs Dorf und weiter zum Weinhof über Söllingen. Auch hier wurden wurden wir von Amor und Laika begleitet. Es war ein wunderherrlicher Tag! :-) 

08.07.2020

 

Sarah und Sandra gehen mit Amor und Willi 1,5 Stunden ins Gelände. 

Morgenstimmung um kurz vor 06.00 Uhr.
Morgenstimmung um kurz vor 06.00 Uhr.

09.07.2020

 

Amor wickelt leider noch immer ein wenig. Mir kommt es zwar so vor, wie wenn es weniger als vor dem Osteo-Termin ist - aber da kann auch der Wunsch Vater des Gedanken sein... Ich werde Julia auf alle Fälle im September nochmals zur Kontrolle kommen lassen. Ansonsten geht es dem Senior aber sehr gut, er sieht auch richtig propper für seine Verhältnisse aus - und das, obwohl die Jungs nun einige Tage schon auf einer zum großen Teil abgefressenen Weide stehen. Morgen steht deshalb ein Weidewechsel an. 

 

Am Abend gehen Sarah und ich mit Amor und Willi auf die Reitwiese. Nach etwas Handarbeit und dem obligatorischen Aufwärmen auf großen gebogenen Linien reite ich mit Willi das Kleeblatt ab, einmal auf jeder Hand. Dabei fällt mir auf, daß die rechte Schulter sich heute sehr leicht, die linke dafür etwas schwerer begrenzen läßt. 

 

Weiter gehts mit den Seitengängen, hauptsächlich auf der gebogenen Linie des Zirkels. Das ist für mich etwas herausfordernder, und ich muß mich gut konzentrieren. Immer, wenn ich dann das Gefühl habe, daß Willi sich im Schulterherein gut biegt, lasse ich ihn hieraus antraben. Sobald er den Trab nicht mehr gut halten kann und anfängt lieber zu schieben als sich zu tragen, pariere ich durch und setze neu an. Ähnlich verfahre ich mit dem Angaloppieren, das ich aus dem Travers (bzw. sind wir hierzu noch nicht gut genug gebogen, also eher "traversartig") entwickle und Willi aus dem Schritt anspringen lasse. Nach einer Pause spiele ich dann immer ein wenig zwischen Schultervor und traversartig, so daß Willi, der sich schon gemerkt hat, daß Schultervor die Trab- und Travers die Galoppstellung ist, nie weiß, was als nächstes kommt. Als er so auf jeder Hand einmal schön angaloppiert ist, lasse ich es dann auch gut sein. 

 

Die Jungs bekommen zum Abschluß eine Dusche, die beide sehr genießen und dabei brav frei in der Abendsonne stehenbleiben. 

Auf der hoch im Bewuchs stehenden Weide Nr. 4
Auf der hoch im Bewuchs stehenden Weide Nr. 4

10.07.2020

 

Ab heute haben die Pferde Zugang zu Weide Nr. 4, unserer alten Winterweide. Die gefällt mir vom Bewuchs her noch immer nicht wirklich. Dieses Jahr hat sich dort das kanadische Berufkraut übermäßig ausgebreitet und ich befürchte eine Abwanderung auf die umliegenden Weiden. Ich muß mich mal schlau machen, wie man das eingrenzen kann.

 

Am späten Nachmittag gehen Gerret und ich zunächst mit Amor, anschließend auch mit Willi auf die Reitwiese. Bevor Gerret am Longenkurs mit Amor bei Petra Ende des Monats teilnimmt, möchte er noch ein wenig üben. Ich weise ihn daher  hinsichtlich Handhabung von Longe und Peitsche, Körpersprache und sonstiger Feinheiten beim Longieren nochmals ein. Wir üben das korrekte Aufnehmen der Longe, auch während des Longierens, sollte die Longe verdreht sein und verschieben die großen Volten in Schritt und Trab entlang der Seitenlinien. Das klappt insgesamt schon total gut, nur mit der Energie hapert es noch ein wenig. Ich gebe Gerret den Tipp, sich zur Intensität seiner Energie einen Kochtopf mit Wasser vorzustellen: wie hoch ist seine Energie gerade? 20°? 30°? Oder schon genug, daß das Wasser bei 80-90° langsam siedet? Bei 100 % kocht es dann. ;-) Amor und Willi machen ihre Sache ansonsten prima, auch der Galopp sieht gut aus. 

 

Fasziniert hat mich heute einmal wieder, wie unterschiedlich Amor und Willi den Menschen fordern. Amor, alter Hase und damit sehr erfahren, möchte doch bittschön eine ordnungsgemäße Anweisung. Schludrigkeiten quittiert er mit Nichtverstehenwollen (obwohl er genau weiß, was man von ihm erwartet). Mit ihm kann man wunderbar korrekte Einwirkung in Form von Körpersprache und Hilfengebung üben. Willi dagegen ist da schon viel bereitwilliger, verzeiht diesbezügliche Fehler und hilft, diese selbständig zu korrigieren. Einmal hat sich Gerret in Sekundenbruchteilen doch umentschieden, Willi noch nicht wieder auf die Volte abzuwenden, sondern weiter geradeaus laufen zu lassen. Willi hatte schon einen Schritt in Richtung Volte gemacht, hat aber sofort auf die - wenngleich für ihn doch sehr überraschende - neue Anweisung reagiert, und sofort wieder einen Schritt in Richtung Hufschlag zurück gemacht.

Fliegenfalle
Fliegenfalle

11.07.2020

 

Jetzt sind sie alle da: Fliegen, Fliegen, Fliegen und ein paar  - zum Glück am Stall - wenige Bremsen. Da Willi da ja immer besonders geplagt ist und im letzten Jahr auch eine schlimme Allergie mit vielen Knubbeln hatte, habe ich Fliegenfallen gekauft, von denen ich heute zwei entlang des Trailwegs auf Weide Nr. 4 aufhänge. Sie beinhalten einen Lockstoff, der in Wasser aufgelöst wird. Nach einigen Tagen soll sich die Wirkung entfalten und die Fliegen anlocken. Hoffentlich ist das attraktiver als das Schwarztier. 

 

Für den Notfall habe ich für Willi auch eine zweite Fliegendecke besorgt. Außerdem hänge ich im Stall auch eine Fliegenfalle, bestehend aus einem Zellstoff, auf. Bei der bezweifle ich allerdings, daß die Fliegen da reinfliegen. Naja, mal beobachten. 

Der Thomas vom Thomashof
Der Thomas vom Thomashof

12.07.2020

 

Gemeinsam mit Sandra auf Amor gehen wir heute starke zwei Stunden ins Gelände. Durch den prima kühlen Wald reiten wir rüber zum Thomashof, wo wir auch zweimal eine Straße überqueren müssen - die Pferde sind hierbei sehr artig und bleiben korrekt am Straßenrand stehen und warten auf weitere Kommandos. 

 

Entlang der Pappelallee liegt gegenüber der Golfplatz. Willi ist hier ganz hin und weg, als er dort Leute über das Green laufen sieht, die Wägelchen hinter sich herziehen oder vor sich herschieben, hin und wieder stehenbleiben und komische wippende Bewegungen machen. 😂 Ich könnt mich wegwerfen. 😂 Vielleicht hat er aber auch nur das Schild "Golfplatz - Achtung Lebensgefahr durch fliegende Golfbälle!" gelesen. 😳 

 

Auf dem Heimweg üben wir ein wenig das Aufnehmen und Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen, was Amor heute irgendwie öde findet. Deshalb steige ich beim nächsten Bänkchen mal selbst wieder in den Sattel. Huch, ist der Bub schmal im Gegensatz zum Schwarzen! ;-) Im Stand kann ich das Abkauen- und Nachgebenlassen gut abfragen, im Schritt geht das schon nicht mehr so einfach. Lösende Übungen wie Schenkelweichen oder Vor- und Hinterhandwendung helfen ein wenig. Amor reagiert prompt und brav und richtig, fühlt sich aber insgesamt doch etwas steif an. Naja, der Herr ist ja zwischenzeitlich auch 26 Jahre alt. 

 

Wir laufen ein Stück Richtung Heimat und steigen nur für ein letztes kurzes Stück wieder auf. Die Pferde haben trotz der schon gestiegenen Temperaturen nicht sonderlich geschwitzt, freuen sich aber dennoch über eine Dusche. 

Handarbeit übers Hindernis
Handarbeit übers Hindernis

13.07.2020

 

Heute gehen mal wieder Kotproben der drei Pferde ans Labor hinsichtlich der selektiven Entwurmung.

 

Am Abend nehme ich das Mörchen mit auf die Reitwiese. Wir machen Handarbeit und starten mit Übertreten, Angehen, Anhalten und Rückwärts. Anfangs ist Amor etwas außenorientiert, weil schon wieder jemand in weiter Entfernung auf einer Wiese mit einem Schubkarren herumhantiert. Ich nehme alle Energie raus und arbeite sehr bedächtig und meditativ. So konzentriert er sich besser auf mich und schreitet schließlich brav neben mir her. Wir erarbeiten uns peu à peu zunächst die Losgelassenheit, nehmen deshalb auch das Schenkelweichen hinzu. Erst danach frage ich vorsichtig Schulterherein ab und achte sehr penibel darauf, daß er sich im Genick stellt, den Hals nicht abknickt und vor allem auch hier: ruhig bleibt. So gibt der Senior immer besser nach, kaut und macht mit. Dazwischen gibts ne Trabrunde frei neben mir zum Lockern, bevor wir uns das Travers anschauen. Erst dann gehe ich auf einen kleineren Zirkel, achte auf korrekte Stellung und lasse ihn antraben. Die ersten Tritte sind zu munter; ich möchte ein dezentes Antraben. Da ich ruhig bleibe, klappt das dann auch, so daß auch einige wenige Tritte Schulterherein drin sind. 

 

Gerret hat derweil unsere Holzbrücke mit neuen Querlatten versehen und etwas in der Breite verkürzt, so daß sie nun auch Willi-tauglich sein dürfte. Das muß ich demnächst aber erst mal ausprobieren. Amor trägt sie jedenfalls ohne Probleme. ;-) 

14.07.2020

 

Das Ergebnis der Kotprobenuntersuchung ist schon da: bei Amor und Joe wurden kleine Strongyliden gefunden, weshalb wir alle drei Jungs entwurmen werden.

 

Am Abend gehen Sarah und Sandra mit Amor und Willi eine knappe Stunde ins Gelände. 

15.07.2020

 

Auf dem Ausritt gestern ist Willi wohl mit der Hinterhand in einen Graben gerutscht und hat sich kurz vertreten. Heute Morgen kontrolliere ich ihn, beobachte ihn, als er raus auf die Weide wandert, aber alles ist in Ordnung. 

 

Am späten Nachmittag gehe ich mit ihm dann auf die Reitwiese. Nach dem Übertretenlassen und Aufwärmen starten wir mit Schritt-Halt-Übergängen, wobei ich hin und wieder auch mal ein paar Tritte rückwärts einbaue. Die erste Trabrunde fühlt sich gut an. Ich habe die letzten Tage mal wieder meine Nase in Gerd Heuschmanns Buch "Stellung und Biegung" gesteckt und habe einige Anmerkungen im Kopf. So achte ich heute sehr explizit auf Willis Stellung und Biegung. Die Stellung leite ich immer mit leichtem Schenkeldruck ein, worauf er links sehr gut reagiert, rechts könnte es besser sein. Das wiederhole ich auch im Trab. Als das einigermaßen gefestigt ist, erarbeite ich mir so über große Volten das Schultervor. Es ist schon knifflig, wenn man die Passagen aus einem Buch so genau nacharbeitet. So achte ich z. B. auch sehr genau darauf, daß der Hals gut geschlossen bleibt und nicht einfach abknickt, ich also zu viel über den Zügel einwirken würde. Aus einem schönen Schultervor lasse ich den Schwarzen dann auch immer mal wieder kurz antraben. 

 

Am Schluß schauen wir uns noch den Galopp an, erst rechte Hand. Ich arbeite wieder mit der Vorstellung von "traversartig" im Schritt und galoppiere so an. Willi, der Schlaumeier, hat das natürlich gleich gerafft, wird munter und will los. ;-) Schön, wenn soviel Energie da ist! :-) Ich ordne uns wieder und setze neu an. Wenn er gut einspringt, möchte ich heute auch mal gerne einen ganzen Zirkel galoppieren. Ich hab mal wieder ein wenig Morres, aber es hilft ja nix. Dabei kommt mir außerdem die bahnbrechende Erkenntnis, daß es uns vielleicht auch hilft, wenn ich immer mal eine Viertelzirkelrunde vorausschaue. Tja... Was soll man sagen... Dann klappts auch mit dem Galopp. Rechte Hand schaffen wir fast einen ganzen Zirkel, linke Hand sogar eineinhalb! :-) Da springe ich sofort aus dem Sattel, lobe den sooo braven Buben und bringe ihn zum Stall. 

 

Da ich heute Mittag gleich die Wurmkuren besorgt habe, werden die drei Herren noch am Abend mit Ivermectin entwurmt, ebenso die Katzendamen.

Der Senior bei der Morgengymnastik - same procedure as every day!
Der Senior bei der Morgengymnastik - same procedure as every day!

16.07.2020

 

Es regnet den zweiten Tag in Folge - mit ca. 10 l/qm nicht viel, aber immerhin, nötig ist es schon.

 

Am Abend gebe ich Sarah auf Amor eine Reitstunde auf der Reitwiese. Wir beginnen mit Übertretenlassen an der Hand und anschließendem Aufwärmen im Sattel auf großen gebogenen Linien, aktivieren seine Hinterhand mit Schritt-Halt- und anschließend mit Schritt-Trab-Übergängen, so daß er sich auch mehr und mehr im Genick löst, abkaut und nachgibt. Hieran schließen sich Haltungsvariationen der Beizäumung an, indem wir zuerst die Hinterhandaktivität sicherstellen und Amor dann dazu auffordern, sich etwas vermehrt aufzunehmen - immer nur für wenige Tritte. Dann erweitern wir den Rahmen wieder etwas und fangen von vorne an. Zum Abschluß testen wir das Schultervor an, was aus einer Volte entwickelt wird. Erst, wenn Amor sich gut stellt und biegt und Sarah ein gutes Gefühl hat, soll sie von der Volte aus die Schultervor-Stellung auf den einfachen Hufschlang entlang der Bande mitnehmen - auch, wenn es zwei, drei oder vier Volten dauert. ;-) Wichtig ist hier, daß Amor nicht zu viel im Hals abgestellt wird. Mit der so geduldig aufgebauten Arbeit löst sich Amor immer mehr und macht am Schluß einen munteren und sehr zufriedenen Eindruck. Prima! :-) Das haben die beiden gut hinbekommen.

17.07.2020

 

Hannes ist wieder zur Hufbearbeitung da. Willi hat nach wie vor etwas tiefe Strahlfurchen, die aber sauber und trocken sind. Alles prima. 

Beim Samstag-Abend-Ausritt
Beim Samstag-Abend-Ausritt

18.07.2020

 

Sommer, Sonne, Sonnenschein und 28°. Am Abend gehe ich mit Willi eine schöne Runde ins Gelände. Zwar ist es warm, aber wenn ich dem Schwarzen selbst gar nicht das Gefühl gebe, daß uns das stören könnte, tut es das auch nicht. Willi läuft artig vorwärts und trabt und galöppelt munter. 

 

Im Wald treffen wir auf einen großen Forwarder, der gerade riesige Baumstämme auf einen daneben stehenden Anhänger lädt. Willi interessiert das nicht wirklich, wir biegen kurzerhand ein Stück ins Unterholz ab und stapfen in Richtung Querweg. 

 

Am Stall gibts die verdiente Dusche. Da ich die Pferde während der anschließenden Stallarbeit noch auf die Weide lasse, fällt Willi dort kurzerhand um und staubt sich wieder ein. Juhu! :-) 

 

Mit Amor möchte ich anschließend noch gerne etwas Freiarbeit im Paddock machen. Er kommt auf Zuruf auch sofort neugierig her. Allerdings hat er nicht wirklich Lust, auf meine Vorschläge einzugehen. Ganz altersstarrsinnig gibt er vor, daß er doch ganz toll darin ist, sich im Kreis zu drehen oder aufs Podest zu klettern. Na, gut. Also gehe eben ich auf seine Vorschläge ein, versuche zwischendurch zwar nochmals, wenigstens ein paar Seitwärtsschritte zu erarbeiten, was nicht wirklich klappt, und entlasse ihn dann in den Feierabend. 

 

Wir haben wieder drei neue Schwalbenbabys! 

Willi, Joe und Amor
Willi, Joe und Amor

19.07.2020

 

Am Morgen gebe ich Sandra eine Reitstunde auf Willi. Es geht auch hier um Stellung und Biegung, die Nachgiebigkeit im Genick und allem voran eine aktive Hinterhand. Der Schwarze zirkelt brav seine Runden, obwohl schon viel Flugviechzeugs unterwegs ist. Die aktive Hinterhand erarbeiten wir uns durch viele Schritt-Halt- und anschließend Schritt-Trab-Übergänge, wobei das Schwarztier immer schön im Genick nachgibt, sich aber zu sehr nach vorne fallen läßt. Ich unterstütze Sandra durch das Bild, wie sie Willi von der Brustwirbelsäule her aufrichten soll, aber immer nur unter der Voraussetzung, daß die Hinterhand auch mitmacht. So kommt er dann auch peu à peu höher, trägt sich immer wieder für ein paar Tritte, so daß wir ihm dann gleich die Zügel aus der Hand kauen lassen und wieder von vorne starten. 

 

Wichtig: "Verlange viel, gebe Dich mit wenig zufrieden, lobe oft." hat Nuno Oliveira schon gesagt. Es ist völlig ausreichend und toll, wenn Willi das für ein paar Tritte hält - es müssen keine mehrfachen Zirkelrunden sein! Das kommt mit der Zeit. Lieber erarbeitet man sich ein paar Tritte hoher Qualität, als mit gar keiner das Pferd Runde um Runde zu verschleißen. Selbst die hochtrainierten Dressur-Athleten bekommen bei einer 4-minütigen Dressurprüfung zwischendrin eine Pause am hingegebenen Zügel.

 

Ich bin auch wie immer mit Willis Einstellung zufrieden: er macht total gut mit, eine kurze Erinnerung hin und wieder reicht, dann ist das Pony wieder "On". Als ich das zu Hause beim Frühstück meinem Göttergatten erzähle, wieviel es ausmacht, wenn man an so warmen Tagen wie gestern oder heute zum Reiten kommt, dabei selbst nicht ob der Hitze stöhnt, weil das Pferd das ja dann gleich genauso sieht und es viel besser ist, Sommer-Sonne-Sonnenschein-Laune zu versprühen, damit das Pferdchen munter mitmacht, darf ich mir das dann am Nachmittag bei unserer dreistündigen Radtour (Echt? *stöhn*! Bei dem Wetter??!), zu der ich mich habe breitschlagen lassen, ständig anhören... %-) 

Gerret mit Amor an der Longe
Gerret mit Amor an der Longe

20.07.2020

 

Paula hatte in der letzten Nacht wohl eine ziemliche Ranglei mit einer anderen Katze: das Ohr ist ein wenig blutverschmiert und ramponiert. Aber ich kann ansonsten nichts Schlimmes feststellen, als ich sie während der morgendlichen Fütterung untersuche.

 

Da Gerret sich noch ein wenig auf den Longierkurs mit Amor am Sonntag vorbereiten möchte, gehen wir am Abend zusammen auf die Reitwiese. Zunächst einmal muß gegenüber dem Ponymann klargestellt werden, daß hier jetzt nicht gefressen wird. Nachdem einigermaßen Ordnung hergestellt ist, gehts entlang des Hufschlags auf viele verschobene Volten. Ich muß noch ein wenig beim Handwechsel korrigieren, aber insgesamt schaut das nun schon nach ein wenig mehr Koordination aus. :-)

 

Da sich Amor so auf Entfernung schwer tut, sich im Genick zu stellen, zeige ich Gerret, wie er Amor helfen kann, das besser zu verstehen und umzusetzen, indem wir nah ans Pferd hingehen, die Longe ziemlich kurz halten und auf einem Zirkel neben Amor herlaufend die Schulter nach außen treiben und damit etwas Stellung abfragen. Erst, als das klappt, wird die Longe wieder peu à peu verlängert. Das ist schließlich die eigentliche Arbeit an der Longe: sich mit dem Pferd eine korrekte Stellung und Biegung erarbeiten.

 

Willi tut sich da anschließend einfacher, liegt dafür aber wesentlich mehr auf der Hand und zieht gerne nach außen. Hier muß Gerret aufpassen, daß er nicht nur noch ins Gegenziehen kommt: immer wieder annehmen und nachgeben. Dabei helfen auch viele, viele Schritt-Trab-Übergänge (Viertelrunde Schritt, Viertelrunde Trab), bei denen sich Willi mehr löst und dann auch schön seinen Zirkel an leichter Hand halten kann.

Mit Paula beim Sonnenaufgang
Mit Paula beim Sonnenaufgang

21.07.2020

 

Ein Morgen am Stall bei Sonnenaufgang - das ist einfach oft unbeschreiblich. Wenn die Sonne über den Weiden aufgeht, die Vögel zwitschern und alles noch völlig ruhig ist, da kann man richtig Kraft tanken - trotz dem frühen Aufstehen um 05.30 Uhr... Paula schaut dann genauso versonnen in den Sonnenaufgang wie ich. :-) 

 

Wir haben im Holzhüttchen vom IBC-Container ein zwischenzeitlich schon recht großes Wespennest. Ich finde diese Gebilde ja immer total interessant und schön. Naja, und wenn wir uns fernhalten und sie nicht stören, wird es bis zum Herbst wohl ok sein, es dort zu belassen. 

 

Außerdem habe ich heute festgestellt, daß wir nicht nur drei, sondern fünf neue Schwalbenbabys haben! :-)

 

Sarah und Sandra gehen auf Amor und Willi eine Stunde ins Gelände.

22.07.2020

 

Ein Sternstündchen. ❤️ Am Abend gehen Sarah auf Amor und ich auf Willi eine halbe Stunde auf unsere Reitwiese. Nach dem obligatorischen Aufwärmen auf vielen großen gebogenen Linien reite ich mit Willi das Kleeblatt auf jeder Hand einmal und achte auf korrekte Stellung und Biegung. So vorbereitet traben wir an. Ich muß den Schwarzen noch 2, 3x mittels zum Sprunggelenk ausgestrecktem Arm mit Gerte durch kurzes, freundliches Touchieren daran erinnern, daß ich gerne eine akkurate Hinterhandtätigkeit hätte, dann ist Willi "on". Und zwar richtig "on". 🤩 Der Kopf bleibt oben, er geht engagiert vorwärts, ist weich im Genick, läßt sich toll durch die Wendungen leiten. Anfangs frage ich das nur kurz ab und entlasse ihn nach dem Durchparieren zum Schritt immer durch Zügel-aus-der-Hand-kauen ins lange Strecken und kurzes Bummeln. Dann nehme ich wieder auf, bereite gut vor, trabe an: "on". So bekommen wir sogar fast einen ganzen Zirkel hin: gut im Vorwärts, leicht in der Hand. Während des Aussitzens stelle ich mir beim nach oben Schwingen vor, wie ich dem Widerrist nach oben hin Platz mache, so daß ich Willi gut am Sitz halten kann. Wow! So traue ich mich dann auch in den Galopp, der aber diesbezüglich natürlich noch ausbaufähig ist. Egal: Willi ist willig und macht suuuuper mit! *freu* 

23.07.2020

 

:-( Ein Schwalbenbaby lag heute morgen tot auf dem Boden unter dem Nest im Stall. Gestern war es wohl zu warm.

Katzenyoga - wie macht sie das...???? 😳
Katzenyoga - wie macht sie das...???? 😳

24.07.2020

 

 

Am Abend arbeitet Gerret das erste Mal alleine mit beiden Jungs für jeweils eine knappe halbe Stunde an der Longe. Er nimmt sie beide jeweils einzeln mit auf die Reitwiese und longiert dort zunächst Amor, dann Willi. 

 

Anscheinend hat das schon prima geklappt. Er konnte Amor sogar weitgehend vom Grashapsen abhalten. Nur Willi hat anscheinend ein wenig arg "gedieselt" und hat es sich eher gemütlich gemacht. Aber das wird schon noch. Es freut mich, daß das so gut klappt! :-) 

 

Leider haben wir ein weiteres Schwalbenbaby verloren. :-( 

Mal wieder auf dem Quellberghof: Amor
Mal wieder auf dem Quellberghof: Amor

25.07.2020

 

Am Morgen bringen wir zunächst Amor zu Petra und Harry Schöner nach Weingarten, weil er dort morgen mit Gerret zusammen am Lehrgang "Schöner longieren - Basiskurs: das 1x1 des gymnastischen Longierens auf Kappzaum" teilnimmt. Amor steigt alleine in den Hänger. Das ist etwas, was ich mit Willi auch noch üben muß. Die Fahrt verläuft problemlos. Auf dem Quellberghof kennt er sich ja auch schon bestens aus. Er ist ein einer schöne geräumigen Paddockbox untergebracht, in der er sich - wie meistens bei seiner Ankunft dort ;-) - erst einmal im Stroh wälzt. Ich kredenze ihm eine weitere Portion Heucobs an. Ansonsten hat er aber auch Heu zur freien Verfügung. 

 

Am Stall steht dann heute für Gerret, Laura und mich ein Arbeitseinsatz an: wir befreien Weide Nr. 4 vom Berufkraut. Ich habe mich mit dem Landwirtschaftlichem Zentrum Baden-Württemberg in Aulendorf in Verbindung gesetzt. Dort war ich ja schon zweimal auf Lehrgang "Weidemangement für Pferdehalter". Im Prinzip gibt es gegen das Berufkraut nur eine wirklich wirksame Methode: mit der Wurzel ausreißen. *soifzt* Ansonsten bietet sich aber auch eine frühe Beweidung bzw. öfteres Mähen an, um ein Aussamen zu vermeiden. Da wir dazu dieses Jahr schon zu spät dran sind, machen wir uns also auf und reißen viele, viele Berufkräuter aus. Mengenmäßig sieht das - auf letzten Endes vier Schubkarren - gar nicht so viel aus. Zwischendurch gibts ein Päuschen im Schatten, bei dem uns auch Willi und Joe Gesellschaft leisten. Trotzdem geben wir uns nach insgesamt zwei Stunden in der Sommersonne, dem vielen Bücken und vielen Fliegen geschlagen. Zumindest haben wir 3/4 der Fläche geschafft. Den Rest werden wir peu à peu beim abendlichen Mistabsammeln mit entsorgen. 

Trotzdem mein Ischias am frühen Abend von der Plackerei am Vormittag noch autscht, schwinge ich mich noch auf das Schwarztier und bummle mit ihm 1,5 Stunden durch den kühlen Wald. Willi ist munter und sehr artig. Wir üben das Zügelaufnehmen ohne Takt- oder Tempoverlust, das etwas weitere Aufrichten im Hals und das Zügel-aus-der-Hand-kauen. Zwischendurch traben oder galoppieren wir heute nur recht kurze Strecken, weil es doch noch recht warm ist. Dafür gibts anschließend eine kühle Dusche fürs Hoppa. :-) 

Amor beim Longenkurs
Amor beim Longenkurs

26.07.2020

 

Am Morgen machen wir uns früh auf nach Weingarten zum Quellberghof. Dort nimmt Gerret heute mit Amor am Lehrgang Schöner longieren - Basiskurs: das 1x1 des gymnastischen Longierens am Kappzaum mit Petra Schöner teil. Amor hat die Nacht gut in seiner geräumigen Paddockbox verbacht und schaut uns munter entgegen.

 

Der Kurs beginnt mit Theorie zu den Ausrüstungsgegenständen, insbesondere dem Kappzaum, der Longe und der Peitsche. Es geht auch gleich los mit Feinfühlübungen zum Aufnehmen der Longe und zum Peitschenschwingen. Außerdem gibt es zuerst eine gelaufene Theorie ohne Pferd in Dreier-Gruppen: einer ist der Longenführer, einer die Vorhand und einer die Nachhand des Pferdes. ;-) 

Gerret und Amor
Gerret und Amor

Die praktischen Einheiten am Vormittag starten mit Zweier-Gruppen. Jeder hat Platz auf einem der beiden Zirkel in der Reithalle. Es wird nochmals das Fallenlassen und Aufnehmen der Longe geübt, die Peitschenhilfen und vor allem die verschiedenen Longierpositionen (zum Verhalten oder Treiben bzw. Stellen und Biegen). 

 

Gerret muß Amor erst einmal - schließlich mit Hilfe von Petra - auf Betriebstemperatur bringen. Der Senior tut sich heute Morgen etwas schwer, tritt auch etwas kurz. Man merkt ihm die Nacht in der Box ohne den sonst gewohnten Auslauf an. Nach kurzer Diskussion ist das aber geklärt und Amor zirkelt brav um Gerret herum. 

 

Natürlich gibts auch das gewohnte "Amor-Spezial": ein wenig Buckeln darf nicht fehlen. Mit Petras Hilfe kommt Gerret dann auch mal durch und Amor gibt im Genick etwas besser nach und stellt sich. 

Amor - spezial... 😂
Amor - spezial... 😂

Nach der Mittagspause gehts mit Einzelunterricht weiter. Zunächst wird nochmals kurz das Gelernte vom Vormittag wiederholt, dann geht es ans Longieren halbe Bahn mit Volten in den Ecken und anschließend in eine Variation aus Dualgassen und Pylonen. So lernt jeder, sich gut im Raum zu orientieren, sich die Linien vorab vorzustellen und genau entlang zu laufen. Die Pferde müssen hierbei wahlweise über die Dualgassen oder durch diese hindurch laufen. 

 

Ich bin total stolz auf meine beiden. Sie haben das super hinbekommen. Gerret hat der Kurs mit viel Input von Petra sehr viel Spaß gemacht. Jedenfalls hat er jetzt einiges zum Üben. 

 

Zum Verladen auf den Nachhauseweg läuft Amor wieder brav von alleine in den Pferdeanhänger, findet die Heimreise aber ziemlich doof, und öfters rumpelt es einmal, während wir die gut 20 Minunten nach Hause fahren. Am Stall wird er freudig von Willi begrüßt, der gerade alleine am Stall zurückgeblieben ist, weil Joe auf einem Spaziergang unterwegs ist. Für den Senior gibts gleich eine Portion Heucobs. Alles ist gut. :-) 

27.07.2020

 

Der erste Tag mit Temperaturen über 30°. Die Pferde haben Pause und bekommen ab heute für die nächsten Tag Crataegus Globuli, die sie etwas im Kreislauf unterstützen. 

28.07.2020

 

Am frühen Abend lasse ich mir etwas den noch immer etwas angeschlagenen Ischias und die hintere Oberschenkelmuskulatur von Willi massieren. Wir tummeln uns bei windigen 26° auf der Reitwiese. Die Schrittrunde gefällt mir sehr gut, weil ich den Schwarzen nun schon ganz gut und akurat auf Linie in Balance halten kann und sofort spüre, wann er wo wegkippt und das gut korrigieren kann. Im Trab fällt er erst ziemlich nach vorne, weshalb ich einige Halt-Schritt- und Schritt-Trab-Übergänge einbaue. Das hilft und Willi setzt die Hinterhand besser ein. Wir können zwar die Glanzlichter aus der letzten Einheit nicht wiederholen (wobei ich mir ziemlich sicher bin, daß das an meiner eigenen Erwartungshaltung liegt - das ist eben noch nichts Selbstverständliches, noch kein Selbstläufer, sondern muß penibel erarbeitet werden!), aber es ist deutlich fühlbar, daß die Richtung stimmt. 

 

Amor nehme ich anschließend noch zur Handarbeit mit auf die Wiese neben den Pferdeanhängern. Ich frage zunächst viele Schritt-Halt-Übergänge ab, um Amor zu konzentrieren und zu sammeln. Er tut sich anfangs schwer, das Nachgeben im Genick mit in die Bewegung zu nehmen. So lasse ich ihn immer wieder abkauen, biete die Hände an und warte, warte, warte. Die Ruhe zahlt sich schließlich aus, wir können schön ruhig ganze Bahn mit Volten und auch hieraus Schulterherein gehen. Als ich halbe Tritte abfragen möchte, wird der Senior wieder übermotiviert. Also wieder zurück auf Los und Ruhe, Ruhe, Ruhe. Als ich die halben Tritte dann aus der Handarbeitszügelhaltung aus dem Schulterherein anteste, diagonalisiert er gleich. Zum Abschluß darf er noch seinen Spanischen Schritt zeigen, der heute auch mit ganz gutem Vorwärts gelingt. 

 

Am Abend nehme ich noch an dem PM-Webinar "Besser Prüfungsreiten durch Mentaltraining" mit Sophie Petzold teil. 

Weide Nr. 4 - schon ziemlich abgegrast. Noch zu sehen: einige Pflänzchen Berufkraut (grüne Stängel ohne Blüten).
Weide Nr. 4 - schon ziemlich abgegrast. Noch zu sehen: einige Pflänzchen Berufkraut (grüne Stängel ohne Blüten).
Unsere drei Schwalbenbabys
Unsere drei Schwalbenbabys

29.07.2020

 

Das Wetter zieht wieder an: ab heute sind bis zum Wochenende steigende Temperaturen bis über 30° vorhergesagt. 

 

Gerret setzt das am Wochenende auf dem Kurs Gelernte gleich um und longiert Amor am Vormittag. :-) 

Laura auf Joe, ich auf Willi, Sarah auf Amor
Laura auf Joe, ich auf Willi, Sarah auf Amor
Im Galopp übers Stoppelfeld
Im Galopp übers Stoppelfeld

30.07.2020

 

Das Wetter hält und ist gut warm, unser Nachbarbauer hat noch nicht gepflügt: wir dürfen auf seine Stoppelfelder!

 

Am Abend treffen wir uns am Stall fürs allsommerliche Fotoshooting. Die Pferde laufen noch recht motiviert los, finden es aber relativ schnell seltsam und völlig unnötig, immer wieder hin- und herzulaufen. *grins* 

 

Trotz der Temperaturen von noch immer knapp 30° am Abend sind wir aber alle gut drauf und haben Spaß. 

Willi im Paddock, daneben Leo und Fuchsi
Willi im Paddock, daneben Leo und Fuchsi

31.07.2020

 

Heute ist der bislang heißeste Tag des Jahres mit gut 35°. Wir haben die letzten Tage viel überlegt, haben uns aber doch entschlossen, unseren Tagesausflug in Angriff zu nehmen. Zwar werden wir morgen nicht die ursprünglich geplante Strecke von Ötisheim zur Eselsburg nach Ensingen reiten, aber eine nicht minder schöne Tour von Ötisheim an die Enz unternehmen. Das verspricht zumindest Abkühlung. ;-) 

 

Also steigt am Abend ein braves Schwarztier in den Hänger, und wir zuckeln gemütlich eine starke halbe Stunde lang nach Ötisheim. Dort behieht Willi einen schönen Paddock neben den anderen Pferden und kann sich nochmals ausruhen.