Winterzeit - da bleiben wir gerne im Körbchen.  :-)
Winterzeit - da bleiben wir gerne im Körbchen. :-)

01.12.2020

 

Der Dezember startet mit Ekelwetter per exellence. In der Nacht hat es angefangen zu schneien, was aber am frühen Morgen dann in Regen übergeht. Als ich am Stall ankomme, zeigt der Regenmesser von 5 l/qm an, der Paddock und der Trailweg sind zumindest noch weiß. *soifzt* Hallo Winter. ;-)

Neue Hinweisschilder
Neue Hinweisschilder

02.12.2020

 

Am Abend gehen wir zusammen mit Daniela und ihrer Tochter eine knappe Stunde spazieren. Die beiden interessieren sich für die Rasse der Noriker, so daß ich hier gerne einige Infos weitergebe. :-) 

 

Ich kontrolliere wieder Willis Fesselbeugen, die ich gestern mal versuchsweise mit Propolis-Balsam eingecremt habe. Das ist allerdings eine etwas bäbbsige Angelegenheit; die Creme bleibt doch leider ziemlich im Fell hängen. Evtl. werde ich mir mal Propolis pur besorgen und das in eine normale Lotion mischen, die besser einziehen kann. Leider hat Willi wieder zwei kleine blutige Stellen. Nun warte ich morgen mal auf die Ergebnisse des Blutbilds und werde dann gegebenenfalls auch nochmals fütterungstechnisch ansetzen. 

 

Später am Abend nehme ich noch am Webinar der FN zum Thema "Kompakt erklärt: Springgymnastik" mit Markus Scharmann teil, welches leider mal wieder von deutlichen technischen Problemen geprägt ist. Die Teilnehmerzahl in Coronazeiten sprengt wohl die Leitungen... Trotzdem kann ich einige Aspekte mitnehmen. Ich möchte mit Willi ja nicht springen, aber gerne hin und wieder mal die Springgymnastik mit in die Longenarbeit weiterhin in Form der Cavalettis einfließen lassen. 

Amor auf den Balance-Pads
Amor auf den Balance-Pads

03.12.2020

 

Am Abend schickt mir Sarah das nebenstehende Foto. Sie arbeitet mit Amor heute auf den Balance-Pads - und der findet das so gut, daß er gute 10 Minuten so stehenbleibt. :-) 

 

Die Pads, die wir verwenden, kommen aus dem Humanbereich (Theraband). Man muß daher etwas auf ihre Haltbarkeit achten, da sie ja eigentlich nicht für Pferde gemacht wurden (Tipp: einfach ein Geschirrtuch auflegen). Hierzu werden im allgemeinen die Sure Foot-Pads angeboten, die aber wesentlich teurer sind. 

 

Man kann damit sehr gut die Koordination, das Gleichgewicht und die Trittsicherheit von Pferden trainieren. Gleichzeitig kann das Pferd während dieser Art der Arbeit auch sehr gut in sich hineinhorchen, was in seinem Körper denn gerade passiert. Das Pferd muß langsam daran gewöhnt werden und darf insbesondere nicht gezwungen werden, auf den Pads stehen zu bleiben! Schließlich geht es ja darum, dem Pferd zu vermitteln, daß es hier um seinen Körper und sein Körperbewußtsein geht. Gerade in der jetzigen dunklen Jahreszeit ist das ein kurzer, toller Zeitvertreib, auch wenn das Wetter mal nicht so mitspielt. 

Willi 💕💕
Willi 💕💕

04.12.2020

 

Die Ergebnisse der Blutbilder sind da. Sie sind weitgehend in der Norm, auch Willis Zink-Wert ist in Ordnung, tendiert allerdings deutlich zum unteren Ende des Referenzwerts. Da muß ich mich nächste Woche nochmals mit der Tierärztin besprechen, ob es auch hinsichtlich seiner Mauke nicht vorteilhaft wäre, mal über einen gewissen Zeitraum gezielt Zink zuzufüttern. 

 

Während Gerret am frühen Abend unsere Vorräte an Leinsamentrester und Heucobs auffüllt, schnappe ich mir kurz den Schwarzen und gehe mit ihm auf die Wiese neben den Pferdeanhängern. Wir machen ein wenig Handarbeit. Erst laufen wir uns ein paar Runden warm. Nachdem ich die Zügel aufgenommen habe, frage ich erst ein wenig Vorwärts, Anhalten und Rückwärts ab, muß bei letzterem auf aufpassen, daß Willi mit der Hinterhand nicht irgendwohin driftet, wenn wir nicht gerade entlang des Zaunes stehen. Über Volten und Übertreten gehts ins Schulterherein und aus einem In-die-Ecke-Kehrt dann auch ins Travers.  Im Schulterherein muß ich aufpassen, daß Willi nicht nur einfach den Hals abwinkelt, sondern daß die Biegung gut durchs ganze Pferd geht. Auch im Travers könnte er vorne etwas mehr gestellt sein. Aber für ein Mal-kurz-zwischendurch-bei-Einbruch-der-Dunkelheit bin ich ganz zufrieden. Willi auch, nachdem er beim Ende der Einheit sehr zufrieden aus der Wäsche guckt. ;-) Wieder im Paddock frage ich spaßeshalber frei mal wieder das Um-sich-selbst-Drehen mit dem Stimmkommando "Turn!" ab, worauf er reagiert, wenn ich ihn zusätzlich noch kurz an der Schulter mit der Gerte antippe. Aufs Podest krabbelt er zwischenzeitlich ohnehin auch gerne von alleine. 

Amor, ich mit Willi und Claudia mit Joe
Amor, ich mit Willi und Claudia mit Joe

05.12.2020

 

Gemeinsam mit Claudia auf Joe gehen Amor als Handpferd und ich auf Willi eine starke Stunde am Vormittag ins Gelände. Das klappt mit dem Senior auch immer besser. :-) Er weiß mittlerweile genau, an welcher Stelle er eigentlich laufen soll, nämlich auf Höhe meines rechten Knies, darf aber auf schmalen oder sehr schottrigen Wegen auch mal hinter Willi laufen. 

 

Auf unserer ersten Trabstrecke gibt Amor richtig Gas und träbelt fröhlich voraus. Nach einer guten 3/4 Stunde fällt ihm dann allerdings ein, daß er es sich jetzt auch ein wenig gemütlicher machen könnte. Ja, er wird bald 27 Jahre alt. Aber ein gutes Tempo halten, vor allem im Schritt, das ist ihm durchaus zuzumuten. Ich kenne meinen Pappenheimer ja und weiß genau, wann er einfach anfängt, es sich ein wenig gemütlicher machen zu wollen. Also muß ich ihn dann doch etwas öfter antreiben, wenn er sich gar zu sehr nach hinten fallen läßt. Aber insgesamt bin ich mit der Handpferdereiterei sehr zufrieden. So bekommt auch Amor immer mal ohne Belastung ein wenig schnellere Bewegung im Gelände. Nach 6,5 km sind wir wieder zu Hause. Die Equilab-App zeigt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5 km/h an. 

Ein Nikolaus-Hafi und ein Rentier-Nori
Ein Nikolaus-Hafi und ein Rentier-Nori

06.12.2020

 

In der letzten Nacht hat es wieder geregnet. Auch am Vormittag ist es feucht, klamm und hin und wieder naß von oben, sowie neblig. 

 

Trotzdem lassen wir es uns nach der Stallarbeit nicht nehmen, mit den Jungs eine Runde ins Gelände zu bummeln: ich mit Willi unterm Sattel, Gerret mit Amor am Strick. Ich reite mit dem Schwarzen voraus und drehe eine kleine Runde im Wald, später treffen wir uns an der Grünen Hütte. Willi horcht die ganze Zeit nach Amor und ortet ihn nach jedem Richtungswechsel in der richtigen Richtung. Da ich ihn insoweit auch nicht 100 %-ig auf mich konzentriert bekomme, belasse ich es bei vielen Schritt-Trab- und Trab-Galopp-Übergängen. Linksgalopp ist heute allerdings nicht im Angebot. 

 

Am Treffpunkt machen wir ein paar Nikolausbilder und bummeln dann in Richtung Heimat, wobei ich Amor als Handpferd übernehme. 

 

Soifzt, während Amors Hufschuhe, die Renegades, ja vollständig aus Kunststoff bestehen und somit sehr easy zu säubern sind, ist an Willis Hufschuhen, den New Trail, ja auch ein wenig Stoff und Neopren vorhanden. Das saugt sich beim anschließenden Säubern im Wassereimer natürlich immer voll und mag im Winter natürlich auch nicht mehr richtig in der Sattelkammer trocknen. :-( 

Ich hatte mein letztes Reitvideo vom Kurs bei Desmond auch an meine Reitlehrerin Heike Hackenjos geschickt, mit der ich ja immer viel an meinem Sitz arbeite. Als Ursache der flatternden und klopfenden Unterschenkel hat sie auch und insbesondere meine Adduktoren ausgemacht, also die Muskulatur an der Innenseite der Oberschenkel. Wird diese festgehalten, ist auch die Hüfte fest, man kann nicht geschmeidig in der Pferdebewegung mitgehen und hopst über die festgehaltene Muskulatur über dem Pferd und im Sattel herum. 

 

Gestern und heute habe ich daher, zunächst immer mal in längeren Schrittsequenzen, genau da hingespürt. Recht schnell habe ich gemerkt, daß ich dort tatsächlich unheimlich viel Spannung habe. Durch das Loslassen dieser Muskulatur kam ich gleich wesentlich besser im Sattel zum Sitzen. Sehr interessant finde ich, daß ich bei losgelassenen Adduktoren auch gar nicht mehr in der Lage bin, beim Leichttraben zu viel aufzustehen - die Bewegung ist insgesamt flüssiger. 

 

Eigentlich sollte das Video, das Gerret heute von den Jungs und mir aufgenommen hat, nur eine nette Erinnerung ans Handpferdereiten sein. Aber schon dort kann man sehen, daß meine Schenkel allein durch diese kleine - und dennoch große! - Korrektur schon wesentlich besser und ruhiger liegen: 

Amors dichtes Winterfell: oben naß, unten trocken
Amors dichtes Winterfell: oben naß, unten trocken

07.12.2020

 

Am Abend gehen Sarah, Gerret und ich in Begleitung einer pot. neuen Reitbeteiligung mit den Jungs eine knappe Stunde im Wald spazieren.

 

Es herrscht nun das für unsere Breitengrade normale Winterwetter: etwas trüb, feucht bis naß. Die Jungs sind gegen den Regen trotzdem sehr gut über ihr dichtes Winterfell geschützt. Vor allem der Senior hat wieder einen richtigen Ponypelz. Wie auf dem Foto zu sehen, ist das Fell nur oberflächlich naß. Der Regen wird gut abgeleitet, darunter ist die dicke Unterwolle trocken. Ergo ist eindecken nicht gerade produktiv, denn diese wärmenden Eigenschaften soll das Fell ja behalten. Ich decke Amor als Seniorpferd immer nur dann ein, wenn die Temperaturen unter 0° fallen und zudem Regen in Verbindung mit Wind angesagt ist. Aber auch dann gibts nur eine leichte ungefütterte Regendecke mit Vliesunterlage.

Unterwegs im Gelände
Unterwegs im Gelände

08.12.2020

 

Die Corona-Pandemie hat ja vieles verändert, wenngleich wir am Stall mit unseren Pferden nicht wirklich betroffen sind. Ja, wir müssen Abstand halten und die Kontaktbeschränkungen von derzeit max. fünf Personen aus zwei Haushalten einhalten. Aber das ist bei und mit den Ponys nicht wirklich ein Problem. 

 

Eine positive Neuerung hat es aber für mich: mobiles Arbeiten. Heute ist mein erster mobiler Arbeitstag. Und da ich in der Einteilung meiner Arbeitszeit weitgehend variabel bin und das Wetter heute mit Sonne und blauem Himmel lockt, arbeite ich vormittags gemütlich von 7 bis 11 Uhr und gehe dann eine Runde mit dem Schwarztier ins Gelände. :-) 

 

Als ich zum Stall komme, ist Willi zunächst skeptisch. Was gibt jetzt das? Als wir losziehen, ist er erst ein wenig arg gemütlich unterwegs. Das wird am Waldrand, als ich nachgurte anders: der Schwarze dreht sich um und will schon wieder nach Hause! Nö! Als ich ihn wieder in die richtige Richtung wende, quietscht es unter mir empört los und macht einen Satz. Sehr gut! Wenn er jetzt so munter ist, können wir ja gleich mal eine längere Strecke traben. ;-) Dem schließt sich dann auch ein kleiner Galopp an. Eigentlich will ich den vor uns liegenden Trampelpfad auch gemütlich im Schritt oder maximal im Trab entlang reiten und bin froh, daß ich die Zügel schon sortiert habe, als Willi stante pede im Galopp losprescht. Ups! Gem. Equilab-App sehe ich im nachhinein, daß wir da plötzlich 16,8 km/h schnell waren. Ich muß auch ein Stückchen einhändig galoppieren, denn meine Mütze verabschiedet sich fast. *grins* Und wenn Herr Färt ja schon mal galoppiert, nehme ich das gerne an, möchte aber dann bittschön auch noch ein wenig länger, als der Herr sich das eigentlich so gedacht hat. So lasse ich mir dann auch die Zügel aus der Hand kauen und ihn sich im Trab dehnen. 

 

Absprachegemäß treffe ich mich mit Gerret und Amor wieder an der Grünen Hütte. Das dürfen wir aber nicht allzu oft hintereinander machen: Willi guckt schon erwartungsvoll, als wir in deren Nähe kommen. Da wir noch auf die beiden warten müssen, frage ich etwas Schenkelweichen entlang des Weges ab. Das klappt links gut, dem rechten Schenkel weichen und somit das rechte Hinterbein mal gut zu belasten findet Willi allerdings schwer. Ich bleibe dran, touchiere notfalls auch mal mit der Gerte die Hinterhand und lobe dann viel. Als Gerret und das Mörchen ankommen, steige ich für eine längere Strecke ab, führe mein jetzt doch etwas verschwitztes Ross und steige erst am Waldrand wieder auf. Tja, und dann gehts wieder nach Hause, weiterarbeiten. :-) 

Willi nach dem Ausritt
Willi nach dem Ausritt

09.12.2020

 

Ich nutze nochmals den mobilen Arbeitstag und gehe in der Mittagspause eine Stunde mit Willi ins Gelände. Insgesamt sind wir in einer knappen Stunde 5,4 km unterwegs, was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,6 km/h bedeutet und traben dabei auch knapp 10 Minuten. Zum Galopp läßt er sich heute nicht wirklich inspirieren; ich muß auch einmal kurz absteigen, um nach den Hufschuhen zu sehen. Trotzdem finde ich das heutige Pensum  für den Schwarzen schon sehr gut. :-) Anfangs war er zwar auch wieder recht gemütlich unterwegs und ist auf dem Heimweg am völlig hingegebenen Zügel fast mit Nase auf dem Boden gemütlich vor sich hingeträbelt. Aber bei der derzeit fast täglichen Bewegung ist das ok. Ich denke, die Kondition wird sich langsam steigern. 

 

Andererseits habe ich auch etwas die Hufschuhe in Verdacht. Vielleicht sollte ich doch mal einen Hufschuh-Profi kommen lassen, der das mal überprüft. 

 

Der Senior war solange im Stall eingesperrt und durfte eine extra Portion Heucobs schlabbern.

Unser Weihnachtsbäumchen
Unser Weihnachtsbäumchen

10.12.2020

 

Ich habe den Pferden zwar nochmals frisches Stroh aus dem großen Heusack im Weidezelt angeboten, aber: offenbar besteht weder daran, noch am Stroh im Stall aus dem großen blauen Heunetz, noch frei verfügbar im Weidezelt aus der Eckraufe kein Bedarf... Gut, dann kann ichs auch nicht ändern.

 

In Absprache mit der Tierärztin habe ich für Willi Hämolytan 400 besorgt, ein flüssiges Ergänzungsfuttermittel, das sie mir hinsichtlich seines Hämatokrit-Wertes empfohlen hat. Da es gleichzeitig auch über ein Extra-Depot an Zink verfügt, passt das zu Willis Zinkwert aus dem Blutbild, der sich am unseren Rand des Referenzwerts befindet, ebenso, wenngleich das Präparat eigentlich für eine Zeit der Rekonvaleszenz oder deutlichen Beanspruchung vorgesehen ist. Da das Präparat nur gut drei Wochen lang gegeben werden soll, werde ich auch Amor damit versorgen, so daß die 1l-Flasche dann auch während dieses Zeitraums aufgebraucht wird.

 

Wir haben nun auch wieder ein Stall-Weihnachtsbäumchen. ❤️🎄

Es schmeckt. :-)
Es schmeckt. :-)

11.12.2020

 

Am Morgen sind der Paddock und auch das Wasser wieder gefroren. Amor freut sich daher sicherlich wieder über seinen 1l heißes Wasser, das ich derzeit immer morgens mitbringe, um die Heucobs nochmals gut zu durchfeuchten und gegebenenfalls aufzutauen.

 

Sowohl er als auch Willi fressen das Hämolytan 400 anstandslos. Bin gespannt, ob man nach drei Wochen was merkt.

 

Am Abend nehme ich mir mal wieder Willis Fesselbeugen und Beine vor und shampooniere diese ein. Brrr, mit dem kalten Wasser ist das nicht sonderlich angenehm. Aber der Schwarze nimmt das äußerst gelassen hin. Danach gehen Gerret und ich mit ihm und Amor unsere obligatorische Freitag-Abend-Runde im Wald spazieren. Sie dürfen am Waldrand auch einige Minuten grasen. Danach rubble ich Willis Beine vorsichtig trocken, entferne die letzten Hautschuppen mit dem Furminator und creme alles mit Nivea-Lotion ein. Diese läßt sich gut durchs Fell auf die Haut auftragen und klebt nicht. 

ACHTUNG:

In Baden-Württemberg sind ab morgen neben einer nächtlichen Ausgangssperre auch wieder tagsüber Ausgangsbeschränkungen in Kraft! Die Versorgung von Pferden und deren Bewegung ist hiervon nach wie vor nicht betroffen. Allerdings sollten Pferdehalter für den Fall von Kontrollen wieder eine Bescheinigung parat haben, die sie entsprechend ausweist. Unter www.pferd-aktuell.de/coronavirus kann eine Eigenerklärung heruntergeladen werden. 

12.12.2020

 

Bevor in der nächsten Woche wohl leider der nächste strenge Corona-Lockdown erfolgt, gehe ich heute nochmals schnell zum Friseur. "Schnell" ist eigentlich nicht das richtige Wort, denn wenn Farbe bei mir im Spiel ist, dauert das... Nach 4,5 Stunden bin ich endlich auf der Heimfahrt. Dementsprechend spät kommen Gerret und ich am Stall an. Ich sattle schnell den Schwarzen und ziehe ihm seine alten Hufschuhe Easyboot Epic an, an die mir der beste Ehemann von allen heute noch die Easy Up Buckle als neue Verschlüsse hingeschraubt hat. Vor allem der linke Hufschuh hat sich ja im Galopp immer gelöst. Ich bin gespannt, ob das nun mit den anderen Verschlüssen besser klappt (so jedenfalls die Werbung). Beim Anziehen fällt mir auf, daß ich den rechten Hufschuh enger verschnallen kann als den linken, beim Linken bin ich mir sicher, daß ich den vermutlich zum Galopp auch lieber etwas enger schnallen sollte. Mal schauen. 

 

Was ich heute auf 7,1 km in einer starken Stunde Schritt, 9 Minuten Trab und immerhin einer Minute Galopp ;-) sofort bemerke ist, daß Willi wesentlich besser mit diesen Hufschuhen läuft als mit den New Trail. Es fühlt sich flüssiger und vor allem zügiger an. Leider, leider passiert allerdings das gleiche wie schon mit den anderen Verschlüssen: wir verlieren den linken Hufschuh, der allerdings aufgrund der Gaiter noch irgendwie am Bein hängt. *soifzt* Also: absteigen, Hufschuh richten, über eine der Metall-Nasen enger schnallen und wieder aufsteigen. Beim Trab hält der Hufschuh, auch der nächste Galopp ist dann kein Problem. Gut! 

 

Da ich mich unterwegs entscheide, noch einen Schlenker an die Strecke dranzuhängen, dämmert es dann allerdings schon deutlich, als wir noch immer unterwegs zum Stall sind. Ich ärgere mich arg über mich selbst, weil ich nicht daran gedacht habe, zumindest eine Kopflampe einzustecken. *mrpf* Ausgerechnet dann kommt natürlich auch noch ein Auto von hinten aus dem Wald. Zum Glück geht alles gut und wir kommen heil am Stall an. 

 

Gerret war mit Amor derweil eine halbe Stunde spazieren. 

Auf Willi mit Amor als Handpferd im Gelände
Auf Willi mit Amor als Handpferd im Gelände

13.12.2020

 

Am Vormittag entschließe ich mich nach der Stallarbeit, noch eine gemütliche Runde auf Willi und mit Amor als Handpferd durchs Gelände zu zuckeln. Ich weiß nicht - hab ich das schon mal ganz alleine gemacht, also beide Pferde ausrittfertig gemacht, aufgestiegen und losgeritten, oder war sonst zumindest Gerret noch als Hilfe am Stall dabei? Keine Ahnung. Aber: alles klappt supi - ich habe einfach zwei total verlässliche, brav erzogene Pferde. Die beiden lassen sich artig an der Aufstiegshilfe einparken, obwohl sich gerade wieder viele Spazigänger um uns herum tummeln, bleiben stehen, bis ich auf die Aufstiegshilfe geklettert und dann in Willis Sattel gestiegen bin, wo ich auch erst mal Longe, Zügel und Peitsche sortiere. Ich habe heute zum Ausprobieren mal eine kurze Fahrpeitsche dabei. 

 

Gemäß Equilab-App sind wir eine knappe Stunde im Schritt unterwegs zuzüglich 8 Minuten Trab und ein wenig Galopp. Alles völlig entspannt, gelassen und wie ein eingespieltes Team. Amor ist heute durchgehend munter drauf, läßt sich im Schritt zwar gerne etwas zurückfallen, wobei er sich aber jederzeit motivieren läßt, wieder auf meine Kniehöhe aufzuschließen, träbelt und galoppiert aber flott neben dem Schwarzen und mir her. Willi kann ich auch am hingegebenen Zügel nur durch Sitz und Stimme lenken und dabei das Tempo bestimmen. Ich bin ganz happy und pfeife die ganze Zeit Weihnachtslieder vor mich hin. ;-) Traute Dreisamkeit. 

 

Auch der linke Hufschuh hat heute im Galopp gehalten - ich habe ihn gleich enger geschnallt. Hier muß ich dann zwar ein wenig Kraft aufwenden, um die Schnalle zu schließen, aber so hält er wenigstens. Die Fahrpeitsche hat sich nicht bewährt. Sie ist doch in 50 % der Fälle zu lang. Ich muß mal schauen, ob ich eine habe, die kürzer ist als diese Fahrpeitsche aber länger als meine sonstigen 1,20 m-er Reitgerten. 

Mein braver Schwarzer
Mein braver Schwarzer

14.12.2020

 

Ich nutze meinen mobilen Arbeitstag und entschwinde mit Willi in der Mittagspause für eine Stunde ins Gelände, während das Mörchen im Stall bleibt und eine extra Portion Heucobs bekommt. Wir sind eine Stunde unterwegs, wovon 9,5 Minuten auf Trab entfallen. Wir steigern uns langsam! :-) Und auch die Hufschuhe halten in der einen Minute Galopp prima. Auf dem Heimweg frage ich wie immer etwas Schulterherein und Travers ab. 

 

Sarah arbeitet Amor dann am Nachmittag in der Handarbeit auf der Wiese neben den Pferdeanhängern. 

 

Was mir derzeit auffällt: die Krähen verzetteln diesen Winter gar keine pferdischen Hinterlassenschaften! Uff, das erleichtert die Stallarbeit doch deutlich. ;-) 

 

15.12.2020

 

Es ist Zeit, mal den jährlichen Heuverbrauch zu überprüfen. In 2020 haben wir 26 Quaderballen Heu wie folgt benötigt: 

 

1. Quartal (die Pferde waren im Januar/Februar für fünf Wochen in Beritt): 6 Ballen = 6 x 380 kg = 2280 kg : 90 Tage = rund 25 kg/Tag

2. Quartal (ab Mai/Juni ging es auf die Weiden): 6 Ballen = 6 x 380 kg = 2280 kg : 90 Tage = rund 25 kg/Tag

3. Quartal (Weidegang bis Mitte September): 5 Ballen = 5 x 380 kg = 1900 kg : 90 Tage = rund 17 kg/Tag

4. Quartal (Herbst/Winter): 9 Ballen = 9 x 380 kg = 3.420 kg : 90 Tage = rund 38 kg/Tag

 

Das entspricht einem Gesamtverbrauch von rund 9880 kg Heu und somit einem durchschnittlichen Verbrauch übers Jahr von 27 kg/Tag für drei Pferde. Gemäß meiner über die Jahre schon geführten Statistik liegt der Verbrauch ähnlich wie in 2019 (= 29 Ballen, allerdings war hier nur Amor im Januar/Februar in Beritt): www.pfinzgauranch.de/die-pfinzgauranch-1/fütterung/futterplan-und-statistik/

 

Die Heuqualität war dieses Jahr weitgehend gut. Ergo: alles im grünen Bereich.  

 

2020 war ja hinsichtlich Corona auch im Rahmen der Pferdeaus- und -fortbildung ein außergewöhnliches Jahr. Viele Reitkurse mussten ausfallen. Ich habe die fehlende Weiterbildung daher mit einigen Webinaren kompensiert und nehme am heutigen Abend am letzten für dieses Jahr teil: "Ein Blick für Pferde - Verhaltensauffälligkeiten und Gemütszustände homöopathisch begleiten" mit Susanne Kleemann. Insgesamt habe ich somit in 2020 an 13 Webinaren teilgenommen. ;-)

Mein Plüsch-Pony ❤️
Mein Plüsch-Pony ❤️

16.12.2020

 

Sarah geht mit dem Mörchen am Nachmittag eine halbe Stunde spazieren. Ich bin mit Willi später in Begleitung einer potentiellen neuen Reitbeteiligung spazierenderweise eine Dreiviertelstunde im Wald unterwegs.

18.12.2020

 

Gerret, Amor, Willi und ich gehen am Abend unsere einstündige Freitag-Abend-Runde im Wald spazieren, wie immer schön beleuchtet. Am Waldrand dürften die Jungs auch noch 10 Minuten grasen. Anfangs ist Willi etwas gemächlich unterwegs, was sich nach 100 m aber gibt, als ich nachhaltig ein flottes Tempo vorgebe. Dann läuft er brav die ganze Zeit am durchhängenden Strick schön neben mir an meiner Schulter. :-) 

Unterwegs mit Claudia und Joe :-)
Unterwegs mit Claudia und Joe :-)

19.12.2020

 

Am Vormittag steht erst einmal ein Fotoshooting auf dem Plan, weil der Himmel am Vormittag noch Sonne verspricht: wir machen Weihnachtsbilder von Amor, Willi und mir, Gerret ist der Fotograf. Bei etwas mehr als 0° ist das eigentlich ziemlich frisch im Halbarm-Hemdchen - schon heute morgen beim Frühstück habe ich mir vorgenommen, die Weihnachtsbilder ab sofort im Sommer zu schießen, da wir ohnehin ja kaum weiße Weihnachten und dann nicht so einen Streß haben, um gutes Wetter zu erwischen... ;-) Aber es geht. 

 

Anschließend gehen Claudia auf Joe und ich auf Willi noch 1,5 Stunden ins Gelände. Wir sind 7,6 km unterwegs, die Durchschnittsgeschwindigkeit ist langsamer als sonst, da Joe etwas gemütlicher unterwegs ist. Außerdem ist - vermutlich corona-bedingt - heute viel los im Wald: lauter Jogger, Radler, Spaziergänger... Leider verlieren wir auch heute im Galopp wieder den linken Hufschuh - es ist immer derselbe, egal, ob ich ihn am linken oder rechten Vorderhuf befestige. *mrpf* 

 

Schon gestern ist mir aufgefallen, daß Willi wirklich ziemlich abgenommen hat. Der Bauch ist weg, er wird richtig schlank. *staun* Dafür hat das Mörchen noch immer ein leichtes Bäuchlein. Das ist auch gut so, damit er gut durch den Winter kommt. Der Sojaschrot und das Öl scheinen ihm gut zu bekommen. Von Sarah hat er außerdem zu Weihnachten noch einen Sack Senior-Müsli geschenkt bekommen. Das findet er natürlich totaaaaal lecker. 😂

20.12.2020

 

Nach Nachmittag treffe ich mich mit einer potentiellen neuen Reitbeteiligung. Nachdem wir zusammen kurz abgeäppelt haben, sie drei Heunetze befüllt und ich dafür gefegt habe, gehen wir zusammen 1,5 Stunden ins Gelände - sie reitet Willi, ich das erste Mal Joe. Was für ein Unterschied: nicht so hoch und nicht so breit. ;-) Das Schwarztier ist mustergültig artig. Nach dem Ausritt jedoch: jaaaa, das sei ja schon ganz schön viel Arbeit, und sie muß sich das nochmals überlegen. Aber es sei trotzdem schön gewesen, mal wieder zu reiten. Ach so? Das hätte man aber auch vorher sagen können... Da bin ich ja mal wieder sprachlos.

 

Reitbeteiligungssuche - ein Thema, über das man als Pferdebesitzer Bücher schreiben könnte!

 

Da gibts diejenigen, die legasthenische Anwandlungen haben. Wenn in einer Anzeige was steht von wegen "volljährig" und "fundierte Reitkenntnisse" melden sich trotzdem immer welche, die gerade mal den Pampers entwachsen sind oder nicht mal Schenkelweichen reiten können. Von denen, die anrufen und stolz erzählen, daß sie wissen, daß Pferde keine Möhren fressen dürfen, weil sie sonst Kolik bekommen, ganz zu schweigen...

 

Oder es kommen solche wie gestern vorbei, die beim ersten Termin noch voller Energie und Enthusiasmus erzählen, wie groß die Pferdeliebe ist, daß all das Stalldrumherum dazu gehört und man ja am liebsten einfach nur "mit" den Pferden ist, die dann aber beim zweiten Mal unter Einbindung in die Stallarbeit, nach dem Entfernen von vier Pferdehaufen und dem Füllen von drei Heunetzen feststellen, daß das doch echt viel Arbeit ist und es im Winter ja plötzlich auch noch um 16.30 Uhr irgendwie dunkel wird...

 

Und nein: ich sage schon im ersten Kontakt sehr klar und deutlich, wie unser Stall organsiert ist, was auf die Reitbeteiligung zukommt, beschönige nichts, erkläre auch, warum mir das wichtig ist und was ich dafür in Aussicht stelle. Man muß beim Reiten keine Schleifchen gewinnen können oder für die Stallarbeit Herkules sein, und sie dauert auch sicherlich nicht länger als ein kurzer Ausritt, so daß sich das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen mehr als die Waage hält. Aber mit anpacken und gewillt sein, sich pferdegerecht weiter zu entwickeln, das sollte schon vorhanden sein.

 

Also:

Wo sind die Leute mit ehrlicher Selbstreflektion???

Wo sind die Leute, die eine -> reelle <- Pferdeliebe zeigen und wissen, dass diese nicht erst im Sattel anfängt, sondern insbesondere dort, wo das Pferd die restlichen 22-23 Stunden, die man nicht im Sattel sitzt oder sich mit ihm beschäftigt, hoffentlich gut untergebracht ist - nämlich in einem matschfreien Offenstall mit längeren Laufwegen, wo es auch mal galoppieren kann, es pferdegerechte Weiden und eine rassebedingte Fütterung gibt??? Ja - das macht tatsächlich Arbeit!

Wo sind die Leute, die sich nicht nur gemütlich vom Pferd herumtragen lassen, sondern dieses auch gesunderhaltend reiten und mit ihm umgehen können/wollen, damit der Vierbeiner den Spaß am Zusammensein mit dem Menschen nicht verliert??? Ja - das erfordert Motivation!

Wo sind die Leute, denen man nicht erst sagen muß, wie man Hufschuhe ausklopft (nämlich mit ein bissele Schmackes und nicht nur mit ein wenig *klopf* ------- *klopf* ------ *klopf*) und die positiv gegenüber dem Pferd und seinen Bedürfnissen eingestellt sind, nicht nur immer alles negativ sehen und es dem Pferd in die Schuhe schieben, so daß sogar mein williger Willi lieber auf dem Absatz kehrt macht, wenn die Person kommt??? Was dann leider das Aus für unsere letzte Reitbeteiligung war...

 

Natürlich gibt es sie auch - die Perlen! Die sommers wie winters da sind, die auch mal nur wegen der Stallarbeit kommen und dem Pferd dann im Dunkeln eine Massage gönnen, für die die Zeit im Sattel das I-Tüpfelchen ist und die sich abwechslungsreich mit Spazierengehen, Longieren, Bodenarbeit, Dressur, Gelände oder Handarbeit mit dem Pferd beschäftigen und sich gerne fortbilden. Und die so zeigen, daß sie verstehen, was das Pferd wirklich ist: ein eigenständiges Wesen mit eigenen Bedürfnissen, das nicht nur dazu da ist, uns als Freizeitbespaßung oder Ausgleich zu dienen!

 

Die heißen dann z. B. Jacqueline (sie hat bei uns vor 20 Jahren mit 13 Lenzen angefangen, ist nach ettlichen Jahr dann leider aus beruflichen Gründen umgezogen, hat heute noch einen Stallschlüssel und steht in unserem Testament für die Pferde), Sarah (sie ist seit drei Jahren bei uns, ist ein Vollblut-Pferdemensch, liebt Senior Amor, nimmt Rücksicht auf seine nun bald 27 Jahre und fuhr in ihrem ersten Winter bei uns bei jedem Wetter immer mit dem Rad von Karlsruhe aus zum Stall *bibber*) oder Anne (sie war leider nur zwei Jahre bei uns, weil sie dann schwanger wurde und nunmehr auch umgezogen ist, wußte viel voll klassischer Ausbildung und hat das immer eingebracht). Und die sind selten, die muß man sich als Pferde- oder Stallbesitzer verdienen und erhalten.

 

Ich hatte mich ja ohnehin schon gewundert, warum sich ausgerechnet jetzt in der dunklen Jahreszeit so viele Leute auf meine geschalteten Anzeigen melden. Das ist wohl doch irgendwie nur corona-bedingt. *soifzt* Viele wollen halt in keinen normalen Reitstall mehr, wo die Pferde in Boxen stehen, nie rauskommen und eine negative Ausbildungs-Athmospäre herrscht. Aber die Art, wie wir unsere Pferde halten und mit ihnen umgehen, erfordert dann eben auch mehr als nur kurz kommen, Sattel druff und wieder gehen.

 

Vielleicht finden wir ja doch noch eine Perle, die zu uns paßt.

Der Senior
Der Senior

21.12.2020

 

Mein vorletzter Arbeitstag dieses Jahr. Abends tut der knapp einstündige Spaziergang mit Gerret und den Jungs im Wald gut, um schon mal den Kopf zu lüften.

 

Vorher haben wir noch Willis Beine feste einshampooniert und gut ausgespült. Nach dem Spaziergang trockne ich sie ab und creme sie ein. Die Mauke/Raspe haben wir derzeit sehr gut im Griff. Es gibt nur eine kleine Stelle, die gerne mal offen ist. Evtl. hilft hier die Silber-Creme, die ich neu gekauft habe. 

22.12.2020

 

Wintersonnenwende - wir haben es geschafft: der kürzeste Tag und die längste Nacht liegen hinter uns. Jetzt werden die Tage wieder länger. Offenstaller: durchhalten! :-) 

 

Heute hat es fast den ganzen Tag geregnet. Das soll leider auch die nächsten Tage so bleiben.

Im Wald über Baumstämme
Im Wald über Baumstämme

23.12.2020

 

Wir haben am Vormittag Glück: der eigentlich angesagte Dauerregen bleibt aus, wir erwischen für die Stallarbeit und den anschließenden einstündigen Spaziergang mit den Jungs, wobei wir von einer potentiellen neuen Reitbeteiligung unterstützt bzw. begleitet werden, eine trockene Phase. 

 

Im Wald laufen wir unsere Standard-Runde und schicken Amor und Willi dabei immer mal wieder ins Unterholz oder lassen sie über Baumstämme treten. Der Senior frißt sich dabei mehr oder weniger den Weg frei; er könnte aufmerksamer sein. ;-) Aber Willi macht das sehr akkurat und souverän am anderen Ende vom Strick einer quasi noch fremden Person. 

 

Zum Abschluß unserer 3,6 km langen Wanderung dürfen die Pferde am Waldrand wieder ein wenig grasen. 

Pferdebescherung: Äpfel, Möhren und eine Banane *schleck*
Pferdebescherung: Äpfel, Möhren und eine Banane *schleck*

24.12.2020

 

Mein Weihnachtsritt fällt buchstäblich ins Wasser: es reeeegnet. Ein richtiges Bäh-Wetter. Naja, macht nix. Die Pferde stehen gerne im Stall und knabbern ihr Heu, die Kätzchen liegen in ihren Kuschelkörbchen und alles ist gut. 

 

Am Abend gibts für die Jungs Bescherung in Form einer großen Portion Äpfel, Möhren und jeweils einer Banane. Das löst volle Begeisterung aus. ;-) Auch die Katzen bekommen ein besonderes Futter. 

 

Wir wünschen Euch allen fröhliche Weihnachten!!! 

Pferdische Weihnachtsdeko: Amor vor dem Apfelweihnachtsbaum, mit Willi im Gelände und der Punkti als Dressurcrack. :-)
Pferdische Weihnachtsdeko: Amor vor dem Apfelweihnachtsbaum, mit Willi im Gelände und der Punkti als Dressurcrack. :-)

25.12.2020

 

Nachdem es von gestern bis heute Nacht 22l/qm geregnet hat, kommt am Nachmittag die Sonne heraus. Allerdings ist es nun buschig kalt geworden. Daß ich gestern Gräbelchen im Paddock angelegt habe, hat sich ausgezahlt: der ist schon wieder nahezu trocken und kaum eine Pfütze zu sehen. :-) 

 

Ich habe noch einen einzelnen Hufschuh der Easyboot Epic gefunden. Gerret hat auch an diesem die normale Schnalle gegen einen Easy Up Buckle ausgetauscht, und so bekommt das Schwarztier zum heutigen Ausritt diesen Hufschuh an. Ich bin gespannt, ob der besser hält als der andere, den ich ja in letzter Zeit immer wieder verloren habe - warum auch immer; es ist ja das gleiche Model in der gleichen Größe...

 

Wir sind 1,5 Stunden und 6,7 km unterwegs, traben hiervon 1,5 km und fliegen 0,4 km im Galopp (19,1 km/h!) dahin. Die Hufschuhe: halten! Uff, was bin ich erleichtert. Nach dem Aufwärmen, einer längeren Trabstrecke und dem Galopp gibts eine lange Phase am hingegebenen Zügel, woran sich Schritt-Trab-Übergänge anschließen. Willi mag heute nicht so gerne im Genick nachgeben, was sich dadurch wieder gibt. Auch Schulterherein und Travers haken die ersten Male. Die fehlenden Einheiten auf der Reitwiese machen sich wohl etwas bemerkbar. Vielleicht sollte ich in nächster Zeit beim Spazierengehen mal etwas Handarbeit an der Trense einbauen. 

 

Unterwegs treffen wir uns mit Gerret und Amor an der Grünen Hütte und machen auf dem Heimweg noch einen Abstecher zu den Mammutbäumen. Am Waldrand ist wieder ein Zwischenstopp zum Grasen eingeplant. In Richtung Stall frage ich auf Willi nochmals Schulterherein und Travers auf beiden Händen ab, wobei Gerret mir bestätigt, daß wir auf drei Hufschlägen unterwegs sind. Wieder am Stall bekommt Willi eine Fleecedecke über den Rücken und ist nach guten 45 Minuten dort dann auch schon wieder trocken, als ich diese abnehme. 

Ab ins Gelände mit dem Mörchen als Handpferd
Ab ins Gelände mit dem Mörchen als Handpferd

26.12.2020

 

Morgen soll uns das nächste Regengebiet überqueren, so daß ich am Nachmittag nochmals Willi sattle und auch Amor als Handpferd für eine starke Stunde mit ins Gelände nehme. Auf 6,3 km träbeln und galoppieren wir auch. Der Schwarze ist super: im Trab und auch im Galopp läßt er sich super aussitzen und aus dem Sitz heraus regulieren, brav bremsen oder antreiben. Einzig die Linienführung ist noch nicht so sauber, weil Willi trotz der Hufschuhe halt doch immer noch lieber auf dem Seitenstreifen läuft. Aber da gehört halt das Handpferd hin. ;-) 

 

Der Senior macht es sich heute gerne etwas bequemer, so daß ich ihn öfter dazu anhalten muß, auf Höhe meines Knies zu bleiben. Nur im Trab läuft er Willi und mir fast davon. *grins* 

 

Willis Hufschuhe halten auch heute in allen Gangarten. Ich denke, das Problem haben wir gelöst. 

Am Morgen nach der Longenarbeit
Am Morgen nach der Longenarbeit

27.12.2020

 

Am Morgen ist es frostig-klar, das Wasser ist leicht gefroren, der Boden ebenso. Nach der Stallarbeit will ich daher mit Willi testen, wie  gut unsere Reitwiese bei dem Wetter zum Longieren taugt. Jupp, ganz ordentlich. Ein Drittel der langen Seite lassen wir aus, weil Willi sonst Spuren hinterläßt, auf den anderen beiden Dritteln geht es aber wunderbar.

 

Nachdem ich das Schwarztier mit vielen wandernden großen Volten aufgewärmt habe, was ein wenig Motivation erfordert, damit er nicht nur vor sich hindieselt, gehts in einen flotten Trab - der aber ebenso nur dann flott anhält, wenn ich mich auch bewege und mit etwas verkürzter Longe auf einem kleinen Kreis neben Willi herlaufe. Der weiß halt, daß ich mich auch bewegen soll. ;-) Wenn ich mich nicht an Willi festgucke, sondern immer mal auf meinen Weg schaue, läßt der Bube dann auch schön den Hals fallen und dehnt sich. So komme ich dann zum Nachtreiben der Hinterhand, wobei ich seinen sooo schweren Kopf mit leichten Aufwärts-Arrets etwas nach oben hole. Das sieht so toll aus und macht mir mal wieder richtig bewußt, wieviel wir in den letzten 2,5 Jahren erreicht haben. Ich frage auch ettliche Trab-Galopp-Wechsel ab, die sehr ordentlich und auf jeder Hand im richtigen Handgalopp gelingen. Wie anders hat das am Anfang ausgesehen! :-) Damit lasse ich es dann auch gut sein und lobe überschwänglich. 

 

Mit dem Mörchen gehe ich auf die Wiese neben dem Pferdeanhänger, weil der Platz dort für etwas Handarbeit ausreichend ist. Nach dem Warmlaufen gibts ein gut 20-minütiges Programm mit Übertreten, Schulterherein, Travers, Schenkelweichen, Vor- und Hinterhandwendungen und Rückwärtsrichten. Etwas arg überschwänglich will ich Schulterherein im Trab abfragen, worauf Amor zum Hallali bläst und Galopp anbietet.  ;-) Ich bringe wieder Ruhe rein, werde selbst still und meditativ und setze neu an. So klappt das Schulterherein dann entlang der langen Seiten auch im Trab. Zum Abschluß frage ich den Spanischen Schritt ab, den Amor heute sehr schön zeigt. 

Willi an der Longe
Willi an der Longe
Hä?
Hä?

28.12.2020

 

Am Abend gehen Gerret und ich mit Amor und Willi eine Dreiviertelstunde und dabei 2,7 km im Wald spazieren. 

 

Willis Mauke haben wir nun immer besser im Griff. Durch das Shampoonieren der vier Beine alle 8-10 Tage mit dem Totem-Meersalz-Shampoo wird die Haut gesäubert und die Schuppen entfernt, die Nivea-Lotion hält sie geschmeidig. Die Silber-Creme, die ich auf die kleine offene Stelle aufgebracht habe, hat diese gut zum Abheilen gebracht. :-) 

30.12.2020

 

Am Morgen bekomme ich die Nachricht, daß eine Bekannte heute ihren 33-jährigen Senior hat einschläfern lassen müssen. Das ist trotz des tollen Alters schlimm und auch etwas, womit ich mich selbst immer mal wieder in Bezug auf Amor auseinander setze. Ich bin so froh, daß er so immens munter ist und es ihm gut geht und freue mich über jeden Tag, den er bei mir ist. Wir bekommen die Restbestände an Heucobs angeboten, die der andere Senior hinterlassen hat und holen diese im Laufe des Vormittags ab.

 

Am Nachmittag treffe ich mich nochmals mit der potentiellen neuen Reitbeteiligung zum Proberitt. Ich sattle Joe, sie reitet Willi. Wir bummeln 1,5 Stunden durchs Gelände und traben auch eine kurze Strecke. Der Schwarze ist mega-artig und brav. Vor allem am Anfang, als es nach den ersten 200 m kurz zu Irrungen und Wirrungen kommt: ich habe Willis rechten Steigbügel peinlicherweise beim Einstellen auf die richtige Länge nicht richtig eingehängt. Dieser löst sich ausgerechnet dann, als uns ein aufgeregter Spaziergänger entgegengejoggt kommt, dessen Frau 100 m weiter hinter ihm ihren verletzten Hund auf dem Arm trägt, weil dieser zu den Pferden am Waldrand in den Paddock gerannt ist und dort einen Tritt  kassiert hat, nun blutet und schnellstens zum Tierarzt muß und gleichzeitig auch noch von hinten ein Auto mit Anhänger angefahren kommt. Aber: kein Problem für unsere braven Rösser.

 

Tja, und so kommt es, daß Vanessa nun ein Teil unseres Teams wird. Herzlich Willkommen! :-) 

Silvestermorgen: Stallarbeit bei Sonnenaufgang.
Silvestermorgen: Stallarbeit bei Sonnenaufgang.
Willi beim Frühstück
Willi beim Frühstück

31.12.2020

 

Am Silvestermorgen fallen wir recht früh aus dem Bett. Während der Stallarbeit dürfen wir einen schönen Sonnenaufgang bewundern. Es ist recht frisch, das Wasser und der Boden leicht gefroren. 

 

Ich sattle Willi und ziehe meinen schicken Reitrock an. Mit dem Lammfell unterm Bobbes und dem Reitrock über den Beinen ist es sehr kuschelig im Sattel. :-) Als wir losreiten, fängt es zaghaft an zu Flöckeln. Wie schön! Bis wir im Wald ankommen, wird das Flöckeln mehr und so schalte ich mein IPhone an. Zu "Drei Nüsse für Aschenbrödel" träbeln und galöppeln das Schwarztier und ich durch den Winterwald. *träum*  Schöner könnte dieses Jahr gar nicht enden! ❤️

 

In einer starken Stunde sind wir 6,1 km unterwegs, traben davon 1,3 km und galoppieren 0,4 km (*grins* das hört sich besser an als 400 m...). Unterwegs treffen wir uns wieder mit dem Mörchen und Gerret und bummeln gemütlich zurück zum Stall. Ich frage auf dem Heimweg noch ein wenig Seitengänge ab, die flüssiger kommen könnten. Aber in Anbetracht der eigentlichen Trainingspause, der vielen geraden Strecken im Wald und unserem derzeitigen Fokus auf mehr Kondition und längere Phasen in den höheren Gangarten ist das ok. 

 

Nach wie vor arbeite ich an einem losgelassenen Sitz und habe immer Heikes Anregungen zu einer losgelassenen innenseitigen Oberschenkelmuskulatur in den Ohren. Ich merke, daß sich das zwischenzeitlich im Trab sowohl im Leichttraben als auch im Aussitzen auszahlt: ich sitze wesentlich geschmeidiger, kann das teilweise auch schon gut mit in den Galopp nehmen, wodurch der Schwarze besser galoppiert. 

2020 liegt hinter uns.

 

Für mich war es mit den Pferden ein sehr schönes Jahr. Amor ist weiterhin munter und gesund, hat Spaß und will an allem teilhaben. Willi hat sich reiterlich nochmals deutlich weiterentwickelt. Aus meinem kleinen Panzer hat sich - vor allem figürlich und muskulär - ein schickes Reitpferdchen entwickelt. Beide Jungs machen mir soviel Freude und geben mir für die viele Stallarbeit so immens viel zurück, so daß ich nach wie vor total happy bin, daß wir da sind wo wir sind - geographisch, wie auch beziehungstechnisch und reiterlich. Es hat sich wieder ausgezahlt, den Pferden eine so gut wie eben mögliche pferdegerechte Haltung zu bieten und mit ihnen ebenso pferdegerecht umzugehen: freundlich und kulant, aber konsequent, motivierend, fordernd, aber immer auch fördernd. 

 

Ich wünsche allen ein schönes neues Jahr 2021! 

Ein wenig Weiß
Ein wenig Weiß