Ein etwas winter-struppiger, schlanker (der Blickwinkel machts... 😂) Schwarzer
Ein etwas winter-struppiger, schlanker (der Blickwinkel machts... 😂) Schwarzer

01.03.2019

 

War der Februar ja weitgehend schon sonnig und frühlingshaft warm, beginnt der März mit ekligem Regenwetter. Seit gestern Abend hat der Wind zudem deutlich aufgefrischt. Die Stallarbeit heute Morgen ist dementsprechend eklig. Amor scheint den Großteil der regnerischen Nacht (bis zum Morgen hat es 4 l/qm geregnet) im Stall oder im Weidezelt verbracht zu haben - er ist trocken. Das freut mich - zeigt es doch, daß er als vermeindlich Rangniedrigster trotzdem genügend Rückzugsmöglichkeiten für sich hat. Deshalb verzichte ich trotz windigem Regenwetter erst einmal auf eine Regendecke.

 

Da die Jungs vom aus den im Weidezelt aus Heunetzen angebotenen Heu zuletzt ziemlich viel am Boden haben liegenlassen, bieten wir das Heu dort nunmehr versuchsweise aus dem Heutoy und einem Heubag an. Daraus fressen sie das Rauhfutter wesentlich ordentlicher und wir haben erheblich weniger Verlust - beim zwischenzeitlich um über 40 % angestiegenen Heupreis durchaus sinnvoll.

 

Am späten Nachmittag gehe ich mit Willi eine knappe Stunde spazieren, während der er auch 10 Minuten grasen darf. Es hat tagsüber weitere 7 l/qm geregnet, was aber zwischenzeitlich nachgelassen hat. Willi ist die Ruhe selbst und läuft sehr, sehr brav neben mir her. Er läßt sich auch mal ins Unterholz oder in einer Volte auf beiden Händen über diverse Baumstämme schicken. :-) 

Das Mörchen an der Doppellonge
Das Mörchen an der Doppellonge

02.03.2019

 

Der gestrige Regen hat der Reitwiese etwas zu schaffen gemacht. Ich teste sie für eine halbe Stunde mit Amor an der Doppellonge. Das klappt noch ganz gut, aber ich beschließe gleich, mit Willi anschließend etwas anderes zu machen - für noch nicht so gut ausbalancierte 350 kg mehr taugt der Boden dann doch nicht mehr. 

 

Das Mörchen und ich sind schon wie ein total eingespieltes, altes Ehepaar. ;-) Er weiß genau, was ich auf welche Körperbewegung hin vor habe, ich kann die Stärke bzw. Leichtigkeit der Hilfen ziemlich gut auf ihn abstimmen. Das macht einfach Spaß! So klappen auch Handwechsel im Trab mittels einer nach außen geführten Volte fließend. Zwischendurch nehme ich die Leinen immer mal wieder auf und kurve via Fahren vom Boden aus mit ihm über den Platz. Auch der Galopp klappt gut, obwohl ich Amor heute nicht so gut zum Nachgeben im Genick und Abkauen anregen kann. Treibe ich von hinten sachte nach, muß ich aufpassen, daß er nicht motzig wird. Nun gut, mit bald 25 Jahren hat man eben seine eigenen Vorstellungen vom Pferde-Pilates. ;-) 

 

Anschließend nimmt Gerret Amor auch am Halfter mit, als ich mit Willi noch einen kurzen Spaziergang mit kleinen Bodenarbeitseinheiten aufbreche. Ich lasse das Schwarztier hin und wieder etwas seitwärts weichen. Tja, und dann outet Willi sich selbst: ich frage ein wenig Trab an der Hand ab, und als ich mir nach dreimaliger Wiederholung sicher bin, daß er ruhig bleibt, frage ich mit einem munteren "Galopp!" nach der dritten Gangart. Ohne irgendwelchen Aufwand springt Willi ganz ruhig neben mir in den Galopp und springt drei, vier Sprünge neben mir her. aha! Also kennt er die Stimmhilfe ganz genau und kann dem auch sehr willig nachkommen. Ich muß mal überprüfen, warum ihm das an der Longe trotzdem so schwer fällt.

Mit Willi im Gelände
Mit Willi im Gelände

03.03.2019

 

Es ist ziemlich windig heute. Am Nachmittag gehe ich trotzdem eine starke Stunde mit Willi ins Gelände, denn morgen soll ein noch stärkeres Sturmtief über uns hinwegziehen. Gerret folgt mit Amor eine Viertelstunde später, wir treffen uns nach einer Stunde an der Grünen Hütte im Wald. 

 

Willi ist aufmerksam, aber sehr brav. Mir ist zugegebenermaßen zwar immer noch etwas mulmig zumute, wenn ich alleine mit ihm unterwegs bin, aber ich fühle mich weitestgehend sicher auf ihm. Wir machen brav unsere Hausaufgaben, die uns Desmond aufgegeben hat und ich versuche auch, das in den Trab zu übernehmen, was mir für wenige Tritte gelingt. Hierbei merke ich, daß es endlich bei mir geschnackelt hat, was damit gemeint ist, das Pferd "vor sich" zu haben und ein Pferd von hinten nach vorne zu reiten, diesen Kreislauf der Hilfen zu erspüren, wenn ich hinten treibe und diese Energie dann in den Hängen auffangen kann. Das ist nichts, was einfach zu erklären ist; jeder muß das selbst erspüren. Und da ich reiterlich nun wirklich kein Naturtalent bin, bin ich umso glücklicher, wenn ich endlich einmal selbst etwas fühle, was in so vielen Büchern der Reitliteratur beschrieben ist. :-) 

 

Nachdem wir Gerret und Amor getroffen haben, lasse ich Willi den Zügel ganz lang, wobei ich auch davor natürlich immer wieder die Haltung variiert und ihm oft habe den Zügel aus der Hand kauen lassen. So bummeln wir mit einem Zwischenstopp zum Grasen am Waldrand nach Hause. 

04.03.2019

 

Jahrestag! Heute sind Joe und Laura ein Jahr bei uns. 😃

 

Ab dem späten Vormittag zieht Sturmtief Bennet über uns hinweg. Es stürmt mit Windgeschwindigkeiten von rund 80 km/h und vielen, vielen heftigen Regenschauern, die insgesamt knapp 10 l/qm bringen. Als Gerret und ich am Abend zum Stall kommen, legen wir diverse Gräben im Sand an, damit das Wasser besser ablaufen kann und recheln auch das ganze Laub zusammen. Den Rössern gehts gut, die stehen bei unserer Ankunft gechillt im Wind auf dem Viereck oben auf der Kuppe und zupfen an den Heutonnen herum - eine gute Alternative zu den Netzen, denn darin bleibt das Heu bei Wind und Regen  weitgehend trocken. 

 

Sturm, Regen und Sonne - zwischen den Bildern liegen teilweise nur wenige Minuten: 

05.03.2019

 

Sarah und ich gehen am späten Nachmittag mit den Jungs eine Stunde spazieren. Wir haben Glück und erwischen eine Regenpause. Die Zeit zum Grasenlassen werden wir nun schon langsam steigern.

Herr Kater
Herr Kater

06.03.2019

 

Ich habe abends Stalldienst, der sich etwas zieht, weil ich auch noch das heute für Amor gekaufte Futter in die Tonnen fülle. Trotzdem schaffe ich es noch rechtzeitig, bevor es dunkel wird, Willi 30 Minuten auf der Reitwiese an der Doppellonge zu arbeiten. Wider erwarten ist die Wiese trotz des Regens der letzten beiden Tage ganz annehmbar. 

 

Schon als wir am Stall fahrenderweise in Richtung Wiese laufen, bin ich mal wieder ganz erstaunt, mit welcher Gelassenheit und schon richtiger Routine Willi das macht. Auf der Wiese kringeln wir erst ein wenig umeinander, dann gehts auf den Zirkel. Nach einigen Runden und flüssigen Handwechseln lasse ich das Schwarztier antraben. 

 

Ich bin ja selten mal wirklich stolz auf mich, aber heute ist so ein Moment: Willi träbelt locker-flockig vor sich hin, die Hinterhand aktiv, das Genick ist der höchste Punkt, die Nase leicht vor der Senkrechten. Es ist toll, das Ergebnis meines Gereits der letzten Wochen aus dieser Perspektive zu sehen. Willi möchte sich zwar noch allzu oft allzu gerne mit der Nase in der Wiese rüsselnd strecken, so daß ich immer wieder sachte außen pariere und hinten nachtreibe, so daß die Birne oben bleibt. Aber: toll! Ziemlich erfreut stelle ich auch fest, daß ich endlich, endlich mal ein wenig Gespür dafür entwickelt habe, wie das Zusammenspiel der Hilfen aufeinander abgestimmt funktioniert. Ich versuche noch, Willi auf jeder Hand zumindest einmal kurz angaloppieren zu lassen, wozu wir einige Anläufe benötigen. Mmmh - ich würde nur zu gerne wissen, warum ihm das so schwer fällt. Aber gut, das kommt dann sicherlich auch noch.

 

Zwischendurch schnaufen wir immer ein wenig via Fahren vom Boden aus und wandern über die Wiese und auch auf dem Heimweg klappt das einwandfrei. Demnächst will ich Willi endlich mal wieder das Fahrgeschirr anlegen und ihn einen Reifen ziehen lassen. 

 

Heute Abend auch wieder am Stall: Herr Kater. Also, ich vermute, daß es ein Kater ist. Der treibt sich seit ca. zwei Wochen bei uns am Stall herum, findet das für Paula und Fine bereitstehende Futter sehr lecker, läßt sich nicht vertreiben, allerdings auch nicht anfassen, wobei er nicht wirklich scheu ist. Soweit ich sehen kann, ist er auch nicht tätowiert. 

07.03.2019

 

Heute war die Zeitschrift "Starke Pferde", Ausgabe 1/19 im Briefkasten. Auf den S. 112 und 113 ist mein Bericht nebst Bildern von unserem Holzrücke-Schnupperkurs im Dezember 2018 abgedruckt. :-)

 

Am Nachmittag macht Sarah mit Amor 30 Minuten Handarbeit.

Landwirtschaftliche Geräte zum Zug für Pferde
Landwirtschaftliche Geräte zum Zug für Pferde

09.03.2019

 

Meine Suche nach einer Netzegge, mit der ich und Willi unsere Weiden abschleppen, Maulwurfshügel einebnen und das Gras ein wenig zum Wachstum anregen wollen, führt mich heute zu einer kleinen Maschinen-Börse der IG Zugpferde nach Oberderdingen-Flehingen. Leider gibt es alles, nur keine Netzegge... :-( Aber ich komme in Kontakt mit einigen Fuhrleuten, die gerne Tipps und Tricks weitergeben und so oder so ein sehr nettes und uriges Völkchen sind. Wenn es halt gar nicht anders geht, werde ich mir eben eine neue kaufen. 

 

Ansonsten bin ich dann mittags etwas knatschig. Seit drei Tagen stürmt und regnet es wahlweise jede Stunde. *augenroll* Eigentlich hatte ich vor, mit Willi ein wenig auf die Reitwiese zu gehen, aber nachdem es vormittags weitgehend trocken war, zieht mittags ein weiteres Regengebiet durch. Als ich mich dann eben später zum Stall aufmache, bleibt es natürlich wieder trocken. *mrpf* Also gut. So verbringe ich zwei gemütliche Stunden am Stall mit Stallarbeit, Herumkruschteln, Heutonnen reparieren, Pferde knuddeln und Katzen beobachten. Herr Kater ist nämlich auch wieder da. 

Willi, ich, Anne und Amor
Willi, ich, Anne und Amor

10.03.2019

 

Es stürmt und regnet weiter... 

 

Am Vormittag treffen wir uns das erste Mal wieder mit Anne am Stall. Nach einem Plausch bei warmen Tee putzen wir die Jungs. Vor allem Paula findet das herumfliegende Pferdefell toll zum Spielen.

 

Anschließend gehen wir mit den Pferden bis zum Waldrand spazieren, um sie dort ein wenig Gras fressen zu lassen. Im Wald ist es bei dem Sturm zu gefährlich. Teilweise kämpfen wir gegen den fast schon waagerecht entgegenkommenden Regen an, aber wir sind ja nicht aus Zucker. ;-) 

 

Am Nachmittag ziehen dann mit Sturmtief Eberhard die nächsten starken Sturmböen mit bis zu 95 km/h über uns hinweg. *soifzt* Ich glaube ja so lang, dass all die Stürme, die im letzten Herbst und Winter ausgeblieben sind, nun schnellstens innerhalb von wenigen Tagen nachgeholt werden müssen...

 

Jedenfalls: am Stall ist alles gut, die Pferde tragen es mit Fassung und stehen cool im Paddock, die Kätzchen liegen gerne im Stall in ihren Körbchen.

11.03.2019

 

Gerret und ich haben Glück, als wir am späten Nachmittag mit Amor und Willi eine Runde ins Gelände gehen. Eigentlich wollte ich auf die Reitwiese, aber die ist durch den heutigen Regen doch etwas rutschig. Also reite ich mit Willi voraus, Gerret folgt mit Amor am Strick hinterher. Im Wald angekommen trabe ich mit Willi auch ein Stückchen und lasse ihn dann auch angaloppieren - was mißlingt. Da ich mich selbst dabei aus dem Schritt heraus immer besser koordinieren kann, versuchen wir es aus dieser Gangart heraus. Willi springt brav im Rechtsgalopp an, ich pariere nach einigen Sprüngen durch und lobe. Links gibt er sich dann besonders Mühe: aus dem Kreuzgalopp springt er selbständig hinten um und galoppiert links. Ein Erfolg. :-) Danach bummeln wir neben Gerret und Amor am langen Zügel nach Hause.

Struwwellook
Struwwellook

12.03.2019

 

Das Wetter hat sich beruhigt - allerdings nur für heute. Für die kommende Nacht und die nächsten drei Tage ist wieder Sturm mit Regen angesagt. Da die Reitwiese gut abgetrocknet ist, ich die nächsten Tage ohnehin anderweitig verplant bin und wir am Freitag ja dann auch schon Richtung Essen zur Equitana fahren, krabble ich am späten Nachmittag in Willis Sattel. 

 

Wir zirkeln uns auf der Reitwiese warm, ich achte auf schöne Wendungen in den Ecken und auf dem Zirkel. Das erste Antraben ist seeeehr zäh, das Schwarztier muß erst vorglühen. Also verlege ich mich auf Schritt-Halt- und dann Schritt-Trab-Übergänge. Das macht Willi munterer, so daß er dann endlich schön locker vor sich hinträbelt. Hin und wieder schaffe ich es, daß er sich für einige Tritte selbst trägt. Das funktioniert nur dann gut, wenn ich die Hinterhand gut aktiviert bekomme. Ich habe hin und wieder den Eindruck, daß mein Schenkel nicht so durchkommt. Aber: immerhin. Nach einer Pause am langen Zügel frage ich noch ein wenig Schulterherein aus Volten heraus ab. Als ich nochmals antraben will merke ich, daß dem Schwarzen nun aber die Puste ausgegangen ist. Also belassen wir es dabei. Hat er trotzdem sehr gut gemacht, und ich hatte die ganze Zeit ein gutes Gefühl - waren wir doch alleine unterwegs, was mich manchmal noch etwas verunsichert. 

 

Auch Amor darf sich noch etwas bewegen, er kommt an die Doppellonge. Anfangs haben wir diverse Diskussionen, weil Amor ständig nachfragt, wie das denn nochmals mit dem Gras auf der Wiese war... *mrpf* Munter buckelt es vor sich hin, als ich einige Male mit der Peitsche kommen muß, weil alle Körpersprache oder Stimmkommandos nichts nutzen. ;-) Naja. Irgendwann träbelt er dann vor sich hin, ich muß allerdings aufpassen, daß er losläßt und nicht nur wie ein Brett durch den Zirkel zentrifugiert. Das dauert heute etwas länger, aber letzten Endes kann ich die Einheit mit einem schönen lockeren Trab auf jeder Hand beenden, er gibt nach und dehnt sich ans Gebiß heran. 

14.03.2019

 

Das Wetter ist weiterhin usselig. Am Nachmittag gehen Sarah und ihre Schwester mit Amor und Willi eine halbe Stunde spazieren.

Bei "Standpunkt Pferd": Linda Tellington-Jones
Bei "Standpunkt Pferd": Linda Tellington-Jones

16./17.03.2019

 

Gerret und ich besuchen zwei Tage lang die Equitana in Essen. Zunächst steht ausgiebiges Shopping auf dem Programm. Ich erweitere meine Gerten- und Peitschensammlung um einen edlen lederumflochtenen Reitstock mit Holzknopf und eine Longierpeitsche, die mit 1,60 m Länge und einen auf 2 m gekürzten Schlag speziell für meine Arbeit an der Doppellonge gepaart mit Fahren vom Boden aus ausgerichtet ist. Außerdem bestelle ich mir eine neue Dressurgerte und eine Touchierpeitsche für Willi, die mit 1,90 m recht lang ausfallen muß. 

 

Für Willi finden wir ein Paar neue Hufschuhe, die ein echtes Schnäppchen sind, und eine spezielle Strahlpflegepaste Arti Mud von Red Horse aus England, die uns hoffentlich schnell bei der Bekämpfung seiner noch immer vorhandenen Strahlfäule unterstützt und für den Stall ein neues Haybag. Interessant finde ich eine Furminator-Aplikation zum Herauskämmen des Winterfells im Fellwechsel. Diese "Fellschön" genannte Bürste nimmt nur bereits gelockertes Fell mit ab, wohingegen der Furminator anscheinend Haare mit ausreißt. Das war mir so nicht bewußt und ich bin gespannt, wie die Pferde darauf reagieren. Am Nachmittag des zweiten Messetages schleppen wir auch noch zwei große Eimer mit Pferdeleckerli zum Auto. 

 

Am Samstag Abend besuchen wir die Hop Top-Show und sind begeistert von nahezu allen Programmpunkten. Natürlich war Lorenzo toll mit seiner Freiheitsdressur. Ebenso beeindruckend fand ich aber eine solche mit Comtois-Kaltblütern. Toll war der Auftritt von Tiertrainerin Anne Krüger-Degener, die nicht nur toll reiten, sondern auch Border-Collies ausbilden kann und mit einer kleinen Herde Ziegen auftritt. 

 

Zwischendrin sehen wir an beiden Messetagen viele bekannte Pferdeleute und schauen beim ein oder anderen Programmpunkt zu. Ganz begeistert von ich von Noriker Moses und seiner Reiterin Barbara Stübenrath, die im Rahmen der École de Légèreté-Auftritte zu sehen sind. Ein Kaltblut, das so locker-flockig wie eine Elfe piaffiert, habe ich noch nicht gesehen! Toll!!! Interessant waren auch wieder die Auftritte von Linda Tellington-Jones und Philippe Karl. 

 

Alles in allem: tolles Wochenende. Meine Füße tun weh... Alleine am Samstag sind wir über 17 km gelaufen... 

Endlich: Frühling!!!
Endlich: Frühling!!!

18.03.2019

 

Gott sei Dank haben wir heute noch Urlaub und können den Tag sehr gemächlich angehen lassen. Das Wetter hat nun endlich auch ein Einsehen und zeigt sich frühlingshaft. 

 

Den Jungs und Katzendamen gehts gut, alle sind gesund und munter, als wir am Morgen unsere Messe-Einkäufe mit zum Stall schleppen. 

 

Die Fellschön-Bürste ist prima. Amor genießt das Putzen am Morgen schon einmal freistehend im Paddock und sogar Paula läßt sich damit verwöhnen. 

 

Am Nachmittag gehen Sarah, Laura und ich mit Amor, Joe und Willi knappe zwei Stunden ins Gelände. Wir umreiten eine große dunkle Wolke und bummeln gemütlich mit den Jungs durch den Wald und nehmen nur auf dem Heimweg eine Galoppstrecke hinzu. Willi ist sehr artig und Amor hält super mit. :-) 

19.03.2019

 

Am Abend bespaßen Gerret und ich Amor und Willi mit ein wenig Bodenarbeit auf der Reitwiese. Es steht Reagieren auf Körpersprache auf dem Programm, lockeres Traben und Seitwärtsweichen. 

 

Ich habe nun den Furminator und den Fellschön unmittelbar nacheinander getestet. Daß der Furminator die Haare mehr herausreißen soll, kann ich so nicht wirklich bestätigen. Demnach dürfte ja nach dem Putzen mit dem Furminator kaum noch ein loses Haar vorhanden sein, aber als ich bei beiden Pferden jeweils mit dem Fellschön nachbürste, kommen noch immer viele Haare heraus - eigentlich fast sogar mehr, als beim Furminator. 

 

Fazit: Der Furminator hat die längeren Zinken, von denen ich mir vorstellen kann, daß sie einem Pferd schon unangenehm werden können, obwohl weder Willi, noch Amor diesbezüglich etwas angezeigt haben. Der Fellschön nimmt dafür aber genauso Haare heraus. Bei ihm liegt der Vorteil darin, daß die Haare nicht zwischen den Zinken hängenbleiben und für die weitere Nutzung herausgenommen werden müssen, sondern gleich zu Boden fallen. Preislich geben sich die beiden nichts: der Furminator kostet mit rund 25,00 EUR genausoviel, wie der Fellschön, der auf der Homepage für 24,90 EUR inkl. Versand verkauft wird. Eine günstigere Variante des Furminators gibts bei Pferdesport Krämer für rund 12,00 EUR. Ich persönlich finde den Fellschön im direkten Vergleich besser, da keine Haare darin hängenbleiben und er - vermutlich - angenehmer fürs Pferd ist. 

Willi im Trab
Willi im Trab

20.03.2019

 

Am späten Nachmittag steht für Willi etwas Pilates auf dem Programm: lockeres Reiten auf der Reitwiese. Anfangs ist er wieder etwas arg zäh, was sich aber nach einigen Minuten gibt, obwohl ich anfangs sehr explizit auf eine schöne Aufwärmphase achte. Wir träbeln viel und ich merke, wie er sich selbst nun immer schon ein wenig länger tragen kann. Trotzdem ist es für ihn ganz schön anstrengend und ich bin sehr darauf bedacht, das nicht auszureizen und mache nach starken 20 Minuten dann auch schon Schluß. 

 

Das Mörchen, das anfangs mit Gerret über die Wiese gewandert ist und dann dort frei hat fressen dürfen, kommt sodann für rund 20 Minuten an die Longe. Er ist artig und hapst nicht nach Gras. Wir zirkeln entlang der ganzen Bahn mit vielen Volten umher, zunächst im Schritt zum Aufwärmen, dann im Trab und zum Schluß auch im Galopp, indem ich Amor in den Volten angaloppieren lasse, entlang der ganzen Bahn aber zum Trab durchpariere. Das klappt schön und vor allem fällt mir heute auf, wie gut Amors Hinterhand mitarbeitet, er gar nicht schlurft (was er ja früher immer gerne mit der Hufspitze gemacht hat) und wie sich das "V" im Laufe der Einheit immer weiter schließt, wie also die Hinterhand immer besser durchschwingt. Zum Abschluß frage ich an der Hand Schulterherein auf Volten und auf der Geraden ab. Dann sammeln wir Willi ein, der währenddessen sattel- und trensenlos frei auf der Reitwiese hat fressen dürfen, und wandern wieder zum Stall. Dort wartet noch ein abgebrochener Weidepfosten darauf, ausgewechselt zu werden. 

Kippen auf dem Misthaufen...
Kippen auf dem Misthaufen...

21.03.2019

 

Unwissenheit, Gedankenlosigkeit oder einfach Faulheit? 

 

Ein Misthaufen ist ja vor allem für eines da: den Mist. Was passiert mit dem Mist? Er wird nach einer gewissen Zeit der Ablagerung wieder auf den Feldern ausgebracht. Dort regt er als natürlicher Dünger das Wachstum an und trägt so auch wieder dazu bei, daß unsere Pferde eine gute und ausreichende Futtergrundlage haben. 

 

Als was ist ein Misthaufen nicht gedacht? Als Müllkippe. Man mag sich darüber streiten können, ob es arg schlimm ist, dort Biomüll zu entsorgen, wobei Bananenschalen oder Apfelreste ja recht schnell verrotten. Was aber gar nicht geht: Zigarettenfilter. Ein Zigarettenfilter braucht etwas 10 bis 15 Jahre, bis er auf natürlichem Wege verrottet ist (s. z. B. www.biorama.eu/so-toedlich-sind-zigarettenfilter-fuer-die-umwelt/). Gelangt er über den Mist auf die Felder und Wiesen, wird er im schlimmsten Fall wieder über die Heuernte den Pferden zugeführt. Gleiches gilt für Taschentücher o. ä. 

 

Daher meine Bitte an alle, die sich über so etwas bislang keine Gedanken gemacht haben: entsorgt bitte Eure Kippen immer dort, wo sie hingehören: über den Hausmüll. Für unterwegs gibt es z. B. auch kleine geschlossene Metalldosen, die als Aschenbecher bis zur Ankunft zu Hause fungieren können.

 

22.03.2019

 

Sarah arbeitet mit Amor 30 Minuten an der Doppellonge. 

Artimud aus England - zur Bekämpfung von Strahlfäule
Artimud aus England - zur Bekämpfung von Strahlfäule

23.03.2019

 

Heute nehme ich mir am Morgen endlich mal Willis Hufe vor. Alle Viere werden ausführlich gewaschen, wobei ich sicherheitshalber auch gleich mal prophylaktisch Fesselbeuge und Röhrbein mit einbeziehe, obwohl Willi hinsichtlich Mauke keine Probleme mehr hat. 

 

Anschließend trockne ich alles schön ab und trage das Artimud auf. Die graue, recht feste Paste rolle ich dazu zunächst zu kleinen Röllchen, damit ich sie gut in die Strahlfurchen einarbeiten kann. Vor allem die mittleren Strahlfurchen sind teilweise sehr tief, so daß ich mehrere Röllchen hintereinander einarbeiten muß. Dort lassen sie sich schön glattstreichen und bleiben auch an Ort und Stelle. Die frage ist nur, wie lange. ;-) 

 

Durch die Antibakterielle Wirkung hoffe ich, daß Willis Strahlfäule nun bald völlig verschwunden ist. Durch unsere trockene, matschfreie Haltung und die regelmäßige Hufbearbeitung alle sechs Wochen ist das zwar schon viel, viel besser geworden, aber leider noch nicht vollständig abgeklungen. Erschwerend tragen dazu leider Willis sehr steile Stellung und die dadurch immer sehr tiefen Strahlfurchen bei. 

Am Nachmittag schlampere ich dann mit Willi alleine eine Stunde im Gelände umeinander. Er ist sehr brav und ich fühle mich weitgehend sicher und wohl, obwohl ich noch immer ein wenig in Hab-Acht-Stellung bin, ob nicht irgendwo ein Reh herumhopst und was raschelt, was Willi zu einem Turn-Around veranlassen könnte. Wir gehen hauptsächlich Schritt, träbeln und galoppieren aber auch ein wenig. Im Trab versuche ich, Willi wie im Schritt zum Nachgeben im Genick zu veranlassen, aber das klappt noch nicht wirklich. Auf einem schönen Weg übe ich deshalb explizit auch ein paar Schritt-Trab-Übergänge. Aber trotzdem ich von hinten gut treibe, bleibt er im Genick weitgehend fest, wenngleich er sofort nachgibt, wenn wir zum Schritt durchparieren. Ich hoffe, daß ich beim Kurs mit Heike Ende April daran arbeiten kann. 

 

Das Artimud hat auch den Ausritt teilweise überstanden, aber einiges ist natürlich bei der Belastung herausgebröselt. Ich denke, ich werde das Artimud immer dann auftragen, wenn ich weiß, daß ich ein, zwei Tage nichts mit Willi machen werde, damit es ausgiebig wirken kann. Für die anderen Tage werde ich in nächster Zeit mal vermehrt wieder die Kevin-Bacon-Lotion auftragen. 

 

Amor war so lange am Stall in der Box eingesperrt, damit er ausreichend und in Ruhe Heu fressen kann. Insgesamt hat sich der Heuverbrauch eingependelt: ein Quaderballen reicht starke zehn Tage, manchmal sogar 12, also fressen die drei Buben durchschnittlich knapp 40 kg Heu in 24 Stunden. Dabei lassen sie die Heutonnen im Longierzirkel weitgehend außer Acht. 

Besuch von Isländer Artali aus Langensteinbach
Besuch von Isländer Artali aus Langensteinbach

24.03.2019

 

Heute ist mein Schwarzer genau ein Jahr bei mir. :-) 

 

Am Vormittag bekommen wir Besuch von Birgit und Artali. Artali wohnt seit einiger Zeit in einem Offenstall im benachbarten Karlsbad. Seither planen Birgit und ich, einmal zusammen auszureiten. Heute klappt es endlich. 

 

Zunächst wird Artali abgesattelt und wir zäunen den Paddock ab, so daß er in Ruhe saufen und Heu aus der Heukiste fressen kann. Willi, Joe und Amor sind sehr neugierig, wer denn da zu Besuch ist, alles bleibt ruhig. Gerret, Birgit und ich machen es uns derweil zum Frühstück im Gärtchen gemütlich. 

 

Nach einer guten Stunde Klönen satteln wir Artali und Willi und reiten los. Ich begleite Birgit zurück zu ihrem Stall nach Langensteinbach. Eigentlich hatte ich überlegt, Willi die neuen Hufschuhe anzuziehen, aber die sind noch so fest, daß ich sie nicht wirklich über die Hufe bekomme - nächste Woche steht ja wieder Hufpflege an, da wird es dann besser klappen. Also gehen wir ohne. Das ist für die erste Hälfte der Strecke auch gar kein Problem. Bis zum Naturfreundehaus in Kleinsteinbach, wo wir absitzen und die Jungs 10 Minuten Gras fressen lassen, kann Willi gut überall am Seitenrand laufen. Die zweite Hälfte des Weges, vorbei zwischen Mutschelbach und Stupferich, wird es allerdings etwas haarig mit viel Beton und Schotter und ich ärgere mich über mich selbst; ich hätte ja auch die alten Hufschuhe oder die eine Größe größer anziehen können. Außerdem schwitzt mein Schwarztier mit seinem Winterpelz doch ziemlich, obwohl es heute nicht mehr so warm ist wie noch gestern. Zwischendrin steigen wir deshalb nochmals ab und führen die Pferde eine längere Strecke. Das tut Willi ziemlich gut und er läuft anschließend wieder munterer vorwärts. Die Autobahnunterführung ist für Willi kein Problem, allein an einem Grillplatz, auf dem die Hölle los ist, schaut er etwas echauffiert um sich. 

 

Nach 2,5 Stunden und 11,3 km kommen wir am Stall in Langensteinbach an. Schon frühzeitig sind wir wieder abgestiegen und führen die Pferde, zumal wir nochmals an einer stark befahrenen Straße entlang und diese dann auch überqueren müssen. Ich bin total stolz auf Willi: der hat mit dem wuseligen Trippel-Trappel von Artali wirklich sehr gut mitgehalten, wenngleich er sich auch anstrengen mußte. Es war ja auch unser erster längerer Ritt dieses Jahr, zumal noch in fremdes Gelände in Begleitung eines fremdes Pferdes. Aber da ist Willi ohnehin total unkompliziert. 

 

Nach einer halben Stunde, währenddessen ich Willi etwas Wasser anbiete und er ein wenig Gras zupfen darf, kommt Gerret mit dem Pferdeanhänger. Das Schwarztier steigt sofort ein und steht auf der Heimfahrt wie eine Eins. Zu Hause angekommen ist er schon wieder munter und wird von Amor begrüßt. 

 

Auch Amor war heute eine Stunde mit Anne im Gelände, die ihn erstmals nach ihrer Schwangerschaftspause wieder geritten ist. 

Als ich dann abends etwas erschossen auf dem Sofa sitze und den Tag nochmals Revue passieren lasse, bin ich sehr, sehr dankbar. Willi ist nun seit genau einem Jahr bei mir und hat sich sehr gut entwickelt. Vom anfänglichen kleinen Büffel ist so gar nichts mehr übrig. Er versucht immer, alles richtig zu machen und sein bestes zu geben. So auch heute: da ist er mit mir über 11 km durch teilweise fremdes Gelände gestiefelt, es war warm, er hat sich anstrengen müssen. Und trotzdem war er immer noch gut drauf, freundlich und sehr, sehr artig, als er völlig verschwitzt und sicherlich erledigt in Langensteinbach angekommen ist. Da stand er lange ganz ruhig neben mir, wir haben den Moment genossen, einfach zu sein. Na, gut, ich weiß natürlich nicht, ob Willi das genauso empfunden hat. Aber ich glaube, er war mit sich trotzdem ziemlich zufrieden. ;-)

 

Grundsätzlich sollten wir deshalb eines beim Umgang mit Pferden nie vergessen: sie tun soviel mehr für uns als wir für sie! Und das, was sie für uns tun, ist für sie oftmals so weit außerhalb ihres natürlichen Seins, besteht für sie oft aus völlig unplausiblen und nicht begreifbaren Dingen, daß wir uns das immer wieder bewußt machen und dankbar dafür sein sollten. Ich sage das meinen Pferden jeden Tag auch immer wieder - wie toll sie sind und wie sehr ich schätze, was sie für mich tun.

Willi, das erste Mal im Zug
Willi, das erste Mal im Zug

26.03.2019

 

Nachdem die Jungs gestern Pause haben, steht heute leichte Arbeit an. Während Amor mit Sarah auf der Reitwiese ein wenig dressurmäßig arbeiten darf, lege ich dem Schwarzen mal wieder das Fahrgeschirr an. Willi soll heute das erste Mal etwas ziehen. Das Etwas besteht aus einem alten Autoreifen. 

 

Zunächst zirkle ich mit Willi aber erst einmal ohne Gewicht auf der Wiese neben den Pferdeanhängern umher. Wir machen einige Handwechsel, üben Anhalten, Stehenbleiben und auch Rückwärtsrichten. Gerade bei letzterem freue ich mich, daß Willi soviel Vertrauen hat und fast schon beim ersten Anfragen einige Schritte rückwärts tritt. 

 

Dann kommt der große Moment: wir nehmen das Ortscheid an die Stränge und hängen den Autoreifen an. Ich laufe die ersten Runden vorne neben Willi mit, spreche ruhig mit ihm, sage ihm, wie toll er das macht und achte auf Streßanzeichen im Gesicht - aber es gibt keine. Also übernehme ich die Leinen und Gerret läuft noch zwei Runden kurz mit, ehe wir alleine über die Wiese zirkeln. Auch in den Wendungen, als die Stränge an Willis Hinterbeine streifen, gibts keine Probleme. :-) Wie schööön! :-) Ich lasse Willi einfach nochmals einige Runden ganze Bahn, Zirkel und Handwechsel mit Wechseln durch die ganze Bahn gehen, zwischendurch auch mal anhalten und ruhig stehenbleiben, ehe ich Gerret bitte, nochmals vorne bei Willi mitzulaufen. Ich möchte von der Wiese über den Betonweg zurück zum Stall, und da wird das Ortscheid aus Metall natürlich auf dem Beton scheppern. Aber: alles kein Problem für mein Schwarztier. 

Hufpflege
Hufpflege

27.03.2019

 

Am Nachmittag kommt nach sechswöchigem Turnus wieder Hannes zur Hufpflege. Amors Hufe sind wie immer unproblematisch, auch Willis Hufe haben sich wegen der Strahlfäule weiter verbessert, die äußeren Strahlfurchen sind nun weitgehend gesund, der Hufe vorne linke sogar komplett. Aber: die mittleren Strahlfurchen, insbesondere die des rechten Vorder- und des linken Hinterhufs, haben sich plötzlich doch nochmals verschlechtert. Hannes muß soviel wegnehmen und tief schneiden, daß es blutet und die Lederhaut zum Vorschein kommt. Ich kann kaum hinsehen... Willi erträgt das allerdings mit überraschender Gelassenheit, es tut ihm nichts weh. Die Blutung hört auch sehr schnell wieder auf. Da die Stellen offen bleiben müssen, damit immer frische Luft hinkommt, so dass es schnell wieder verhornt, entscheiden wir uns für eine Behandlung mit Horn Pads und der Kevin Bacon-Solution. Letztere werde ich nun die nächsten Tage täglich auftragen und unserem Hufpfleger nächste Woche berichten, wie es sich entwickelt. Da Willi keine Schmerzen zeigt, könnte ich lt. Hannes zwar auch reiten, worauf ich heute aber verzichte - das muß nicht sein. Grundsätzlich können wir an den äußeren Bedingungen im Rahmen unserer Haltung nichts verbessern: Willi steht durchgehend trocken bzw. drainiert, es gibt keinen Matsch, er hat viel Platz, um sich zu bewegen, wir halten die Hufe gut sauber. Woran wir nicht viel ändern können, ist seine kaltbluttypisch sehr steile Stellung, die gleichzeitig tiefe Strahlfurchen und dadurch eben leider Strahlfäule begünstigt. Also werden wir nun versuchen, mit einer nachhaltigen medikamentösen Behandlung (von außen) das endgültig in den Griff zu bekommen.

 

Abends treffen wir uns mit vielen Bekannten und Freunden zum Dia-Vortrag von Sonja Endlweber in Remchingen. Sonja ist mit Günter Wamser mehrere Jahre durch die USA und Kanada geritten. Ich kenne beide und ihre Reiseerlebnisse schon seit 2014 und freue mich immer, wenn sie in unsere Ecke zu einem Vortrag kommen. Sehr interessant ist auch ihre Homepage www.abenteuerreiter.de.

28.03.2019

 

Amor wird von Sarah 20 Minuten an der Longe gearbeitet. 

Mein Sonnenschein ❤️
Mein Sonnenschein ❤️

29.03.2019

 

Das Wochenende wird mit einem gemütlichen Feierabend-Ritt eingeläutet. :-) Zusammen mit Laura, die heute Amor reitet, und einer potentiellen neuen Reitbeteiligung für Joe gehen Willi und ich ins Gelände. Wir träbeln und galoppieren auch ein wenig, sind aber meistens im Schritt unterwegs. 

 

Ich habe Willi seine neuen Hufschuhe angezogen - mit Ach und Krach. Sie sitzen auch jetzt trotz frischem Ausschneiden noch ziemlich stramm. Wie bei den alten Hufschuhen des gleichen Modells sind die Seilzüge zu kurz. *knarf* Die darf Gerret am Wochenende also wieder austauschen. Für den Ausritt lasse ich die Schnallen notgedrungen offen. Die Schuhe halten trotzdem auch im Galopp gut. 

 

Willis rechte vordere Strahlfurche wurde gestern und heute morgen bereits mit der Kevin-Bacon-Solution eingeschmiert. Das wiederhole ich nach dem Ausritt auch nochmals. Verhornt ist da noch nicht wirklich viel. Die obere wieder weich-krümelige Schicht läßt sich einfach abrubbeln. Nun gut, sind ja erst zwei Tage und zumindest blutet nichts. Aber Willi ist dort nun doch ein wenig empfindlich und ich mache mir schon ein wenig Sorgen. Aber: erst mal abwarten. Für die nächsten Ausritte im Gelände werden auf alle Fälle Hufschuhe angezogen. 

Joe und Willi - dicke Kumpels
Joe und Willi - dicke Kumpels

30.03.2019

 

Der März strengt sich nochmals richtig an, um als Monat des Frühlingsanfangs zu glänzen: der Himmel ist wunderbar blau, die Temperaturen kratzen an der 20°-Marke. 

 

Am späten Nachmittag gehen wir mit Willi und Amor auf die Reitwiese. Nachdem Gerret mit Amor ein wenig Bodenarbeit gemacht hat, darf der Senior dort frei Gras futtern. 

 

Mit Willi zirkle ich dagegen brav über das Viereck. Er tut sich heute ein wenig schwer, sich punktgenau abwenden zu lassen, vor allem nach links. Außerdem schaltet er in der oberen Ecke beim Flatterbandtor regelmäßig auf Sparflamme, weshalb ich wieder viele Schritt-Trab.Übergänge einbaue, um ihn ein weniger flotter zu bekommen. Das klappt auch ganz gut und so zirkeln wir auch im Trab schön gleichmäßig vorwärts. Es gelingt mir noch nicht gänzlich, Willi wie im Schritt schon annähernd am konstant leichten Zügel in Anlehnung zu reiten. Öfters stellt er noch das Genick fest. Aber immer, wenn ich dann sachte von hinten treibe und im richtigen Moment mit der Hand nachgebe, gibt auch er nach und träbelt flockig daher. Einmal galoppiere ich ihn linke Hand an, wobei er dieser Aufforderung erst nach ausführlichem Darüber-Nachdenken nachkommt. ;-) Als ich ihn dafür aber sehr, sehr lobe, bietet er es mir gleich wieder an. ;-) Zum Abschluß reiten wir noch ein paarmal über die Plane, die Gerret uns hingelegt hat. 

 

Dann machen wir es uns am Stall gemütlich, zünden das Lagerfeuer an, grillen unsere ersten Würstle, trinken eine Flasche Wein und Schokolikör und genießen bis in die Nacht den schönen Sternenhimmel. 

Herr Schwarztier und ich im Wald
Herr Schwarztier und ich im Wald

31.03.2019

 

Der März verabschiedet sich mit erneut frühlingshaftem Wetter. Endlich haben wir es auch geschafft: in der letzten Nacht wurde die Uhr wieder auf die Sommerzeit vorgestellt, es bleibt nun endlich wieder richtig, richtig lange hell. *freu* 

 

Den Vormittag verbringen Gerret und ich gemütlich am Stall und werkeln: die Blumen und Sträucher im Gärtchen müssen gerichtet werden, wir tauschen die durchgerostete Zinkwanne gegen eine neue aus (vermutlich werden aus den dort gepflanzten Rosen nun Monster-Rosen, denn die Zinkwanne haben wir zur Hälfte mit Pferdemist gefüllt *grins*), füllen die Wassertonnen auf und genießen die Sonne.

 

Am Nachmittag unternehme ich dann noch einen sehr gemütlichen und ausgedehnten Schritt-Ausritt mit Willi. Ich habe ihm Hufschuhe angezogen, diesmal Gr. 6. Die passen besser, aber auch bei denen ist der Seilzug zu kurz. Ich kann ihn gerade noch so schließen. Deshalb passiert es dann auch schon nach den ersten Trabtritten, aus denen Willi auch noch gleich auf einer Wiese bergauf angaloppiert: der Seilzug reißt, der Schuh hängt am Fesselgelenk. Ich steige ab, ziehe dem Schwarztier den Hufschuh wieder an und laufe mit ihm ein kurzes Stück zurück zu einer Bank, um wieder aufzusteigen. Willi ist begeistert: ach, gehts schon wieder zurück? Dementsprechend dumm guckt er aus der Wäsche, als ich sage, daß wir weiter in Richtung Wald gehen. Am Ende des Wiesenwegs haben wir dann auch nochmals eine kurze Diskussion, weil Willi gleich merkt, daß ich nicht nach links nach Hause, sondern auch noch rechts den steilen Berg hoch will! Er bleibt stehen und schüttelt empört den Kopf. 

 

Heute zahlt sich in dieser Situation aus, was ich in den letzten Jahren gelernt habe: Pferde möchten es uns immer, immer gerne recht machen. Man muß nur wissen, wie man fragt. Ich bleibe also ruhig, lasse Willi stehen und frage an, ob wir bittschön nach rechts den Berg hochmarschieren könnten. Nö, Willi geht sogar zwei Tritte rückwärts. Ich lasse ihn wieder stehen und frage nach einigen Sekunden nochmals, ganz wertfrei, ohne Druck: "Könnten wir nach rechts den Berg hoch?" *schauf* Also gut. Willi bewegt sich, wendet nach rechts ab und stapft den Berg hoch. Ich lobe ihn ausführlich. Ganz einfach. ;-)

 

Da der Hufschuh mit dem gerissenen Seil bei höheren Gangarten nicht am Huf bleiben würde, unternehmen wir eine ausgedehnte Schrittrunde. Eigentlich wäre es anders auch gar nicht möglich, denn auf allen Wegen sind viele Spaziergänger unterwegs. Ich suche uns eine schöne Strecke, auf der wir auch einige Trampelpfade im Wald auf weichem Waldboden passieren. Dort fragt Willi sogar hin und wieder nach einem Trab, aber ich behalte ihn konsequent im Schritt. Auf dem Nachhauseweg sitze ich dann auch mal wieder ab und führe ihn, am Waldrand darf er seine obligatorischen 15 Minuten grasen. 

 

Die Strahlfurchen schmiere ich weiterhin konsequent mit der Kevin-Bacon-Solution ein. Sobald diese aber aufgebraucht ist, werde ich auf Jodoformäther vom Tierarzt umsteigen. Außerdem habe ich für Willi die Horn Pads nachbestellt.