Fine, Paula und Herr Kater - er hat sich noch nicht wirklich entschlossen, richtig bei uns einzuziehen... ;-)
Fine, Paula und Herr Kater - er hat sich noch nicht wirklich entschlossen, richtig bei uns einzuziehen... ;-)

01.05.2019

 

Am Nachmittag geht Anne mit Amor auf die Reitwiese und reitet ihn dort eine halbe Stunde. Sie erzählt mir anschließend, daß er sehr, sehr motiviert ist, selbständig Galopp anbietet, eine schöne Dehnungsbereitschaft zeigt und sie voll zufrieden ist. :-)

 

Ich will mit Willi heute ein wenig nacharbeiten, was wir am Wochenende von Heike gelernt haben, weshalb wir auch auf die Reitwiese gehen. Das Nachgebenlassen im Stand fällt uns heute anfangs etwas schwer, aber ich kann Willi schön das Gewicht nach hinten verlagern lassen, ohne daß er einen Schritt zurück macht. Nach dem Warmreiten verlange ich immer wieder das Nachgeben auch in den Gangarten, was am besten klappt, wenn ich ihn immer wieder nach links oder rechts stelle, ausgelöst durch den stellenden und biegenden Schenkel. Das klappt alles ganz gut, wenngleich es für mich ziemlich ungewohnt ist, den Zügel so "dran" zu haben. "Dran" bedeutet hierbei zwar keinesfalls ziehend oder schwer oder fest und mit viel Gewicht in meiner Hand. Aber trotzdem ist das für mich ungewohnt. Gleichzeitig fällt es mir aber dadurch wesentlich leichter, Willi auf Linie zu halten, was vermutlich am konstanteren äußeren Zügel liegt.

 

Und nachdem das alles im Schritt ganz gut klappt, will ich das auch gleich mal im Trab probieren, wobei mir der Schwarze aber gleich mal Galopp anbietet. Öhm, nö, so schnell bitte nicht. ;-) Im Trab sieht das ganze dann auch schon etwas anders aus und vor allem die Linienführung fällt mir wieder schwer - insbesondere das Abwenden auf den Zirkel an der offenen Zirkelseite. Also stelle ich mir wieder etwas mehr Außenstellung vor und gleich klappt es besser. Einmal hat Willi jedoch genug, pullt gegen den Zügel und walzt mit mir von Dannen. So geht das aber halt nicht! Es gibt einen Klaps mit der Gerte und wir wiederholen es nochmals im Schritt und dann wieder im Trab. Und da Willi ja ein schlaues Kerlchen ist, gibt er sich dann sehr, sehr viel Mühe und wir bekommen einen halben Zirkel in schöner, ruhiger und vor allem leichter Anlehnung im Trab hin. Gerret bestätigt von unten, daß das sehr fein ausgesehen hat, die Nase leicht vor der Senkrechten war. :-) So steige ich gleich ab, lobe viel und Willi wird mit Amor, der uns begleitet hat, wieder zu Joe auf die Weide entlassen.

Reitstunde mit Willi
Reitstunde mit Willi

03.05.2019

 

Wir starten mit einer feinen Reitstunde bei Suzana ins Wochenende. Da Laura und Joe vor uns dran sind, haben wir noch etwas Zeit und ich lasse Willi diverse Abkauübungen nach Baucher machen. Er soll kauen, im Genick nachgeben und sich dann auch links und rechts stellen lassen. Manchmal möchte er sich nach hinten entziehen, weshalb ich die Gerte zur Hand nehme, um sie leicht anlegen zu können. 

 

Beim Warmreiten lasse ich Willi wie bei Heike öfters mal stehen und im Genick nachgeben und verlange, daß er dabei das Gewicht ein wenig nach hinten verlagert. 

 

In der Reitstunde arbeiten Suzana und ich mit Willi dann die Aufgaben vom Wochenende bei Heike nach. Zunächst gehen wir im Schritt auf den Zirkel, wo ich immer wieder anfrage, ob Willi bittschön im Genick nachgeben möchte. Das ist eine diffizile Angelegenheit und ich muß mich anstrengen, locker zu sitzen, rechtzeitig zu stellen, nachzutreiben wenn nötig oder nachzugeben. Aber es klappt ganz gut, Willi gemüht sich auch sehr, so daß wir dann auch irgendwann zum Trab übergehen können. Die Linienführung gelingt mir mit der Vorstellung, daß ich Willi linke Hand vermehrt gerader stelle ziemlich gut. Rechte Hand kippt er mir dafür nun nach innen... *soifzt* Ok, man kann nicht alles auf einmal haben. ;-) Dennoch bekommen wir einige ganz passable Zirkel hin. Suzana erinnert mich immer wieder daran, mehr außen dran zu bleiben und innen nachzugeben. Und das Schwarztier gibt sich wirklich Mühe, so daß ich ihn auch immer wieder den Zügel aus der Hand kauen lassen kann und wir am Schluß auch eine schöne Runde Vorwärts ganze Bahn am langen Zügel traben. :-) 

 

Das Mörchen war derweil auf der Weide, wohin auch Joe und Willi nach der Reitstunde nochmals dürfen während wir Heu und Stroh geliefert bekommen. Mit dem Aufwuchs der Weiden bin ich bislang gar nicht zufrieden. Es war viel zu trocken die letzten Wochen. :-( Ich denke, vor Juni werden wir die Pferde kaum halbtags rauslassen können. 

04.05.2019

 

Am Vormittag regnet es ausnahmsweise mal recht auskömmlich: 11 l/qm kommen bis zum frühen Nachmittag herunter. So könnte es ruhig noch einige Tage weitergehen - die Weiden könnten es dringend gebrauchen. 

 

Die Jungs haben heute Pause, ich tausche nur an Willis Hufen die derzeit in die tiefen mittleren Strahlfurchen reingestopften Hornpads aus. So wie es auf den ersten Blick ausschaut, ist keine Strahlfäule mehr vorhanden. Ich bin auf den Hufpflegetermin Ende nächster Woche gespannt. 

 

Da es die kommenden beiden Nächte wieder unter 0° geben soll, bekommen Amor und Joe eine Decke auf. Amor hatte am letzten Wochenende ja etwas weichere Äpfel wie sonst. Schon da habe ich auf den Wetterwechsel getippt.

Amor mit seiner innen mit Fleece gefüllten Regendecke
Amor mit seiner innen mit Fleece gefüllten Regendecke

05.05.2019

 

*mrpf* Amor scheint das Wetter tatsächlich etwas auf den Magen zu schlagen. Als ich am Morgen zum Stall komme, sind die Hinterbeine und der Schweif etwas von Kotwasser verdreckt. Das hatte er die letzten Tage nicht. :-( 

 

Nachdem ich ihn geputzt und nochmals ettliches Winterfell herausgebürstet habe, nehme ich den Senior am Kappzaum mit auf die Reitwiese, wo ich ihn 30 Minuten longiere. Unsere Aufwärmphase fällt allerdings seiner schlechten Laune darüber zum Opfer, daß er dort jetzt eben NICHT fressen darf. Immer wieder trabt er ziemlich vergrätzt an und buckelt auch einmal. Dabei rutscht er mit den Hinterbeinen weg und landet auf der Seite. Huch! Er rappelt sich aber gleich wieder auf und stapft mißmutig weiter. Ich versuche, viel Ruhe rein zu bringen, pariere ihn immer wieder durch und ziehe stur mit ihm meine Kreise über die Wiese. Nach zwei Runden ganze Bahn "Irgendwie-Schritt" auf jeder Hand mit vielen großen Volten lasse ich ihn dann wirklich antraben. Auch da ist er noch immer etwas mißgelaunt, weshalb ich nach ebensolchen zwei Runden zu etwas Arbeit an der Hand übergehe. Das kann er, das findet der Hafi gut, das hebt die Stimmung. ;-) Danach holen wir gemeinsam ein Cavaletti, über das Amor dann schön hinüber trabt. Zum Schluß frage ich noch etwas Galopp ab, was auch gut klappt, so daß wir die Einheit doch noch positiv beenden. 

 

Danach kommt das Schwarztier an die Reihe. Den muß ich eher etwas motivieren, nicht allzu sehr vor sich hin zu dieseln... ;-) Allerdings bietet er dann, als er etwas besser in Schwung kommt, auch gleich Galopp an. Ich arbeite mit Willi das gleiche Programm wie mit Amor durch, muß ihn nur beim Cavaletti nochmals zu etwas engagierteren Tritten auffordern, damit er nicht ständig hängenbleibt. Auch bei ihm frage ich zum Abschluß nach dem Galopp. Rechte Hand ist das kein Problem, da bekommen wir zwei Runden hin. Linke Hand tut er sich etwas schwerer, galoppiert aber trotzdem gleich jedes Mal richtig an. Das war vor einigen Wochen ja auch noch anders, als er immer mal Kreuzgalopp gezeigt hat. Das gibt dann auch für ihn viel Lob und das Ende der Einheit. 

 

Als ich am frühen Abend zum Stall komme, um Willis Hufe nochmals einzuschmieren, bekomme ich mit, wie Amor, in der Box stehend, richtig das Kotwasser herausschießt. Das war zwar nicht viel, aber trotzdem werde ich meine Überlegungen vom Vormittag nun doch gleich in die Tat umsetzen und Bitterkräuter und Bierhefe bestellen. Evtl. frißt er die letzten Tage auch einfach zu wenig Heu. Gemäß Herrn Hafis Meinung könnten wir ja nun die Weidesaison eröffnen und die Jungs ganztags auf die Weide lassen. Das geht aber mangels ausreichendem Bewuchs noch nicht. Und ich vermute, daß er aufgrund seiner ja doch recht rigiden Ansichten tagsüber zu sehr diätet, weil es ja abends immer 1-2 Stunden aufs Gras geht. Oder es hängt mit dem seit Freitag nun wieder zusätzlich zum Heu angebotenen Stroh zusammen. 

Grün, grün, grün
Grün, grün, grün

06.05.2019

 

Am Abend gehen Sarah und ich mit den Buben ins Gelände. Willi kommt meinen Anfragen zum Nachgeben im Genick immer besser nach und kann das nun auch schon etwas länger halten, sogar im Trab. :-) Auf halber Strecke tauschen wir dann die Pferde, damit sich Sarah auch einmal ein wenig auf Willi einfühlen kann. Das ist natürlich zum wesentlich schmaleren Amor mit den kürzeren Beinen schon ein Unterschied. ;-)

 

Ich selbst führe Amor zunächst ein Stück und steige erst später auf. Da kommen Erinnerungen hoch. ;-) Amor läuft zügig und munter. Ich frage auch bei ihm immer mal wieder das Nachgeben im Genick ab, womit er sich aber wesentlich schwerer tut als Willi. Also stelle ich ihn immer mal wieder links und rechts, frage Schenkelweichen ab oder auch mal Schulterherein (was beides butterweich gelingt). Dadurch bekomme ich ihn etwas lockerer und er gibt immer wieder mal nach und kaut schön. Bergab steige ich nochmals ab und führe ihn, weil ich ihn mit meinem Gewicht auch nicht allzu lange belasten will. Erst auf dem Weg zum Waldrand steige ich wieder auf, trabe auch mal einige Meter. Amor macht einfach nur Spaß! :-) Ich bin total zufrieden, daß sich das, was ich sonst so von ihm mit Sarah oder Anne im Sattel sehe, auch so anfühlt.

Blick über Weide Nr. 1
Blick über Weide Nr. 1

07.05.2019

 

Am späten Nachmittag mache ich eine kurze Weidebegehung und säe dabei nochmals einen letzten Rest an Grassamen und Dünger vom letzten Jahr aus, den wir im Schuppen gefunden haben, denn die nächsten beiden Tage soll es nochmals auskömmlich regnen.

 

Grundsätzlich bin ich mit dem Bestand zufrieden, es gibt keine Giftpflanzen, nur eben die noch sehr überschaubare Menge an Hahnenfuß. Die Grasnarbe ist auch weitgehend dicht, so daß es Unkräuter schwer haben, sich anzusiedeln. An manchen Stellen reichen mir einige Grashalme bis zum Bauchnabel, an anderen Stellen steht es gerade mal 5 cm hoch. Regen ist also dringend nötig. Wir stellen heute auch die Bremsenfalle auf, denn bei demnächst steigenden Temperaturen werden wir sie wieder brauchen. 

 

Später gehen Gerret und ich noch mit Amor und Willi auf die Wiese und machen etwas Bodenarbeit. Ich bin mal wieder total hingerissen von Willis nun komplett vorhandener Kooperationsbereitschaft, wobei ihm Bodenarbeit ja immer besonders Spaß macht. Neben dem üblichen Programm von Anhalten, Rückwärts und Angehen auf Körpersprache und Seitwärtsweichen kann ich heute sogar aus einem Mir-Folgen ein wenig Schulterherein entwickeln. Ich gehe dabei rückwärts, Willi folgt mir, ich dirigiere ihn mit dem Carott-Stick. Das Highlight ist jedoch unsere kurze Arbeit mit dem Cavaletti, das Willi auf einem großen Zirkel im Schritt, im Trab und rechte Hand sogar im Galopp, den er selbst anbietet,  überwindet. Links hat es noch nicht geklappt, aber das macht nix. ;-)

 

Ich übernehme dann auch noch kurz das Mörchen, mit dem Gerret seine liebe Not hat, denn der Senior ist nun auf der Reitwiese nur noch auf Fressen gepolt. Ich muß mir zweimal etwas Respekt verschaffen, denn ein Nein heißt Nein und dann wird auch nicht gebuckelt und in meine Richtung ausgeschlagen. Da ich ihn dann akkurat beschäftige, viel lobe und alles in einer recht schnellen Abfolge abfrage, ist Amor dann auch beschäftigt und arbeitet schön mit. Mit ihm übe ich heute besonders das Folgen auf die Gerte und kann das dann sogar im Seitwärts abfragen. 

 

Amor bekommt ab heute auch die Kräuter und Bierhefe. Ich hoffe, daß sich damit das leichte Kotwasser schnell erledigt.

08.05.2019

 

Es regnet, wenn auch nur 8 l/qm. Aber besser wie nichts. 

Willi an der Rundraufe
Willi an der Rundraufe

09.05.2019

 

Auch heute regnet es. Manchmal kommen richtige Sturzbäche herunter. Aber es bleibt bei 10 l/qm. 

 

Die Jungs haben bei dem Wetter Pause. Das Stroh, das wir vor einer Woche frisch angeboten haben, ist fast weggefressen. Ich habe es zwischenzeitlich nachhaltig in Verdacht, für Amors Verdauungsstörungen in Verbund mit Kotwasser verantwortlich zu sein. Wir werden erst einmal kein weiteres anbieten. 

Die frisch bestückte Kräuterkiste
Die frisch bestückte Kräuterkiste

10.05.2019

 

Heute macht das Regenwetter eine Pause. 

 

Am Nachmittag kommt wieder unser Hufpfleger. Willis Hufe haben sich prima entwickelt. Vor allem der Huf vorne rechts sieht wieder richtig gut aus. :-) Nun müssen sich die tiefen mittleren Strahlfurchen eben noch schließen, was von innen heraus geschieht. Dazu müssen sie natürlich weiterhin schön sauber gehalten werden.

 

Amor hat immer noch Kotwasser, wenngleich in seinen Haufen durchaus geformte Äpfel zu erkennen sind. Ich mache mittags trotzdem einen Abstecher zum Tierarzt und beratschlage persönlich mit ihm, was wir weiter tun können. Er empfiehlt, das Stroh und auch den Weidegang erst einmal zu streichen und Flohsamen zuzufüttern. Letztere besorge ich gleich und verabreiche sie Amor noch am Abend, nachdem er mit Gerret eine Stunde spazieren war. 

 

Auch ich bin mit Willi eine Runde im Gelände unterwegs, weil ich vermute, daß die Reitwiese nun doch zu rutschig ist. Willi ist sehr artig. Als wir abreiten, kommt uns gerade Joe mit Laura entgegen. Ich bin gespannt, ob sich der Schwarze an Joe vorbeireiten läßt, aber das ist für ihn gar kein Problem. :-) Im Wald träbeln wir einige Male und galoppieren auch kurz. Ich übe die meiste Zeit immer wieder das Nachgeben im Genick, bleibe auch sachte einige Zeit dran und lasse mir dann wieder die Zügel aus der Hand kauen und Willi natürlich auch am langen Zügel bummeln. An der Grünen Hütte treffen wir uns mit Gerret und Amor und kehren wieder zum Stall zurück. 

 

Dort angekommen, entdecke ich beim Absatteln, daß beide Jungs über und über voller Zecken sind! Puh! Sowas hatten wir ja noch gar nie! Ich weiß gar nicht, wie viele mini-kleine Viecher wir von beiden Absammeln und mit der Spitze vom Hufkratzer zerdrücken. Brrrrr. 

 

Außerdem bestücke ich heute Abend wieder die Kräuterkiste mit Liebstöckel, Rosmarin, Minze, Petersilie, Waldmeister und Wermut. Vor allem letzterer ist ja gut bei Verdauungsstörungen. Vielleicht sollte ich Amor mal nen Martini mixen, allerdings ohne Olive. ;-) 

Brennesseln
Brennesseln

11.05.2019

 

Heute ist es kalt und windig, insgesamt kommen aber nur knapp 4 l/qm Regen herunter. 

 

Wir versorgen abends nur Willis Hufe, säubern sie, insbesondere die mittleren Strahlfurchen (mit Holzspateln, um die Zellstoff gewickelt ist) und pinseln diese mit Salbe ein. Willis Verletzung in der linken hinteren Fesselbeuge heilt weiter sehr gut ab, insbesondere, seitdem ich sie täglich mit einem Aloevera-Emergency-Spray einsprühe. Ansonsten werkeln wir noch etwas am Stall herum, rupfen Brennesseln aus, die wir den Pferden im Weidezelt zum Fressen hinlegen (die werden immer gerne gefressen, sobald sie angewelkt sind) und richten mal wieder das Metall-Törchen am Eingang, das hin und wieder neu ausgerichtet werden muß, damit es nicht klemmt. 

 

Die Flohsamen zeigen schon Wirkung. Amors Haufen sind nicht mehr so weich. Zwar sind sie immer noch nicht wie sonst, aber als wir ihn am Abend beim Äppeln beobachten, kommt auch keinerlei Wasser mehr mit heraus. 

Meine zwei beim gemeinsamen Fressen an der Rundraufe - ich bin froh, daß das so unkompliziert klappt.
Meine zwei beim gemeinsamen Fressen an der Rundraufe - ich bin froh, daß das so unkompliziert klappt.
Spaziergang mit dem Mörchen
Spaziergang mit dem Mörchen

12.05.2019

 

Amors Verdauung normalisiert sich zusehends. Heute sind alle Haufen wieder fast normal, es fehlt ihnen nur noch ein wenig ihre sonst doch recht feste Konsistenz. :-) 

 

Da Bewegung in Verdauungssachen ja immer gut tut, gehen wir mit dem Senior auch eine halbe Stunde spazieren. Er ist not amused, als er feststellt, daß ich ihn nicht am Wegrand grasen lasse. Zwar versucht er nur halbherzig, sich immer ein wenig in Richtung Wiese zu orientieren, aber er weiß ja, daß ich es nicht mag, wenn er unterwegs plötzlich die Bremse reinhaut, um Gras zu fressen. So kann ich ihn trotzdem am durchhängenden Strick neben mir herführen, muß nur darauf achten, daß ich im richtigen Moment meine Körperspannung erhöhe. Allerdings quittiert er all das mit einem deutlich säuerlichen Gesichtsausdruck. ;-) 

 

Unterwegs lasse ich ihn ein wenig seitwärts weichen oder Vor- und Hinterhandwendungen zeigen. Zur Belohnung darf er dann doch zwei Minuten grasen, was seine Stimmung exorbitant hebt. *grins* Auf dem restlichen Heimweg ist seine Mimik dann wieder völlig entspannt. 

 

Nachmittags begleiten Willi und ich dann Joe und seine Reitbeteiligung Kirstin für gut 1,5 Stunden ins Gelände. Wir träbeln zwei längere Strecken und bummeln ansonsten durchs schöne Grün. Da die Sonne sich durch die Wolken gekämpft hat, ist sogar viel blauer Himmel zu sehen. Im Vorgriff auf einen erneuten Zeckenbefall habe ich Willi heute mit Equi Repell an allen vier Beinen eingeschmiert. Nach dem Ausritt zupfe ich trotzdem fünf kleine Zecken aus dem Fell, die dort munter herumkrabbeln. Oh weh, ich befürchte in dieser Hinsicht einen nicht ganz so tollen Sommer... 

 

Amor ist das erste Mal wieder kotwasserfrei. :-) Sein Hinterteil, das ich am Vormittag noch sauber gemacht hatte, ist noch immer sauber, seine Haufen sind fest. Ich werde die Flohsamen noch bis morgen Abend weiter verfüttern und dann aussetzen. Ich hoffe, wir haben nachhaltig die Kurve bekommen. 

Die Katze auf dem Blechdach. ;-)
Die Katze auf dem Blechdach. ;-)
Mein Hafi-Schlaukopf
Mein Hafi-Schlaukopf

14.05.2019

 

Die leichte Besserung von Amors Kotwasser am Sonntag war leider nur von kurzer Dauer. :-( Ich möchte noch bis morgen warten, ehe ich nochmals beim Tierarzt anrufe. 

 

Am Abend wird der Senior dann von Sarah auf der Reitwiese bespaßt, ich mache in Begleitung von Gerret, Laura und Joe mit Willi einen kurzen Spaziergang. 

 

Amor darf weiterhin nicht auf die Weide. Damit Willi und Joe aber nicht darunter zu leiden haben, sperren wir den Senior abends mit einer großen Portion Heu in den Stall, währenddessen die beiden auf die Weide dürfen. 

15.05.2019

 

Auf Anweisung des Tierarztes gehen morgen wieder Kotproben von allen drei Jungs an die Uniklinik zur parasitologischen Untersuchung, hinsichtlich Amor insbesondere um auszuschließen, daß sein Kotwasser nicht doch durch einen Befall von Würmern verursacht ist. Kann ich mir zwar nicht vorstellen, aber wir werden sehen.

 

Ansonsten ist der Senior weiterhin putzmunter. Allerdings fällt mir auf, daß er nun seit einigen Tagen zerkaute Heubüschel wieder ausspuckt. Das deutet auf eine Zahnproblematik hin. Nächste Woche kommt der Pferdezahnarzt ohnehin wie immer zur jährlichen Untersuchung. Vielleicht hängt das Kotwasser ja auch damit zusammen. 

16.05.2019

 

Sarah geht mit Amor 1,5 Stunden ins Gelände. 

Pflanzenbestimmung via App
Pflanzenbestimmung via App

17.05.2019

 

Die Kotproben sind bei allen drei Pferden negativ. Es ist keine Entwurmung notwendig und somit scheidet auch diese Möglichkeit als Ursache für Amors - noch immer leicht vorhandenes - Kotwasser aus. 

 

Im Internet bin ich auf eine tolle App gestoßen, die man sich unter www.plantnet.org herunterladen kann. Mit dem Handy fotografiert man die unbekannte Pflanze, die dann mit der App bestimmt werden kann. Ich hatte auf unserer Weide nämlich Günsel gefunden, der für Pferde unbedenklich ist, war mir aber nicht sicher, ob es sich nicht doch um den für Pferde giftigen Gundermann handelt. Das ist also zum Glück nicht der Fall. 

 

Morgen bin ich ja auf einem Lehrgang zum Thema Pferdeweide. Da wird das ja vielleicht auch ein Thema sein. 

Meine Teilnahmebestätigung
Meine Teilnahmebestätigung

18.05.2019

 

Heute nehme ich am Seminar "Pferdeweide" mit Dipl.-Biol. Silke Dehe in 76889 Oberotterbach teil. Der Tag wird von Julia Gossen über die VFD Rheinland-Pfalz organisiert. 

 

Witzigerweise treffe ich dort auf viele bekannte Gesichter: Ariane, Bärbel, Sybille und Andrea, und wir stellen fest, daß wir uns alle auch von anderer Seite her kennen. Die Reiter-/Pferdewelt ist einfach klein. :-) 

 

Der sehr interessante Tag beginnt mit einer kurzen Vorstellungsrunde der rund 20 Teilnehmer und steigt dann gleich in die Thematik ein: Weidegräser, Kräuter und Unkräuter, Kleeartige sowie Zusammenhang zwischen Weidewirtschaft und Zivilisationskrankheiten der Pferde. Da ich ja schon zweimal für mehrere Tage an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Viehhaltung in Aulendorf zum Lehrgang Weidemanagement für Pferdehalter war, weiß ich zwar schon einiges, aber es gibt auch ein paar interessante neue Aspekte. Nach dem Mittagessen geht es zur Praxis und Pflanzenbestimmung auf einen rund zweistündigen Spaziergang durch Wald und Wiesen. Anschließend gibts zum Abschluß nochmals etwas Theorie hinsichtlich Atypischer Weidemyopathie, Endophyten, Pflegemaßnahmen von Weiden und Tipps zur Düngung. 

 

Insgesamt sind wir auf der Pfinzgauranch in diesem Zusammenhang nach meinen heutigen Erkenntnissen ziemlich gut aufgestellt. :-) 

Einmal Wälzen nach der Arbeit
Einmal Wälzen nach der Arbeit

19.05.2019

 

Nach einer Woche krankheitsbedingter Pause meinerseits sitze ich endlich mal wieder im Sattel. Ich gehe mit Willi auf unsere Reitwiese. Nach dem Warmreiten nehme ich langsam die Zügel auf und schaue, wie willig der Schwarze heute im Unterkiefer nachgeben mag. Naja, das ist immer noch deutlich ausbaufähig. Aber er gibt sich Mühe und im Schritt kommen wir schon ganz gut im Gleichgewicht um die Kurven. Die ersten Runden im Trab klappt das auch schon ganz gut, dann ist Willis Kraft wohl schon alle, bzw. bin ich mir nicht so ganz sicher, ob er es sich nicht eher bequem(er) machen will. Ich bleibe noch ein wenig dran und entlasse ihn nach einer wieder guten halben Zirkelrunde im Trab. 

 

Da für den Nachmittag nochmals Regen mit angeblich fast 10 l/qm angesagt ist, gehe ich mit dem letzten Eimer Nachsaat über Weide Nr. 3 und 4 und säe nochmals einige lückige Stellen nach. 

 

Amor wird am Nachmittag von Anne ebenfalls 30 Minuten auf der Reitwiese bespaßt. 

 

Nach weiterer reiflicher Überlegung habe ich noch einen Grund für Amors Kotwasser ausgemacht: seine Mineralfutterdosis. Die hatte ich im März gem. Empfehlung nach einer Rationsberechnung ja hochgesetzt. Evtl. sind nun eben alle Depots entsprechend voll, und bei einer Überdosierung sammelt sich Wasser im Darm. Seit gestern lassen wir deshalb nun das Mineralfutter versuchsweise weg, und tatsächlich finde ich Amors Haufen heute schon wesentlich besser. Ich bin auf morgen gespannt. 

Im Bau befindliches Schwalbennest im Stall :-)
Im Bau befindliches Schwalbennest im Stall :-)

20.05.2019

 

Wir haben Schwalben im Stall! Wie schön! Am Oberlicht im Stall entdecke ich ein im Bau befindliches Schwalbennest. Ich bin gespannt, wann es bezugsfertig ist und kleine Schreihälse herausschauen. :-) 

 

Der gestern vorhergesagte Regen ist ausgeblieben, ebenso wie die für heute tagsüber angekündigten 8 l/qm... *augenroll* Erst am Nachmittag macht es einmal für 10 Minuten "platsch", das war es vorerst. 

 

Deshalb nehme ich am frühen Abend das Schwarztier an die Longe und gehe mit ihm auf die Reitwiese. Nachdem wir uns auf jeder Hand einmal ganze Bahn mit vielen Volten warmgezirkelt haben, wiederholen wir es im Trab. Willi zeigt war schon beim Angehen ganz am Anfang und auch beim ersten Antraben seine Bereitschaft zum Galopp, bleibt ansonsten aber etwas zäh. Ich muß ihn heute viel motivieren, einmal ein wenig engagierter zu laufen. Nach der Trabphase lasse ich ihn kurz ausschnaufen, ehe ich ihn zu Führen in Stellung, Schulterherein, ganzen Travers in fließender Kombination mit Vor- und Hinterhandwendungen an die Hand nehme. Vor allem letzteres klappt total schön flüssig, wenngleich es immer etwas schwierig für Willi wird, wenn er der rechten Schulter weichen soll. Dann gehts nochmals in den Trab und schließlich auch in den Galopp. Den Linksgalopp hebe ich mir für den Schluß auf, denn der fällt Willi noch immer schwer - rechts galoppiert er schon recht reibungslos an, wobei ich darauf achte, daß ich das Kommando wirklich erst dann gebe, wenn er wirklich mit entspanntem Unterhals trabt. Nach einem schönen Angaloppieren linke Hand beende ich dann die Einheit. 

 

Nachdem Amors Haufen heute Morgen wirklich gut ausschauen und ich auch am Abend einen finde, der mich aufatmen läßt, berichtet Laura von eher weichen Haufen beim mittäglichen Abäppeln. Man sieht auch an den Hinterbeinen, daß noch etwas Flüssigkeit mit im Spiel ist. Trotzdem lasse ich Amor am Abend für eine Stunde auf die Weide, denn demnächst steht nun der grundsätzliche Weideauftrieb an und ich bin überzeugt, daß sein Kotwasser nichts mit Gras zu tun hat. 

Endlich: Regen!!!
Endlich: Regen!!!

21.05.2019

 

In der vergangenen Nacht hat es angefangen zu regnen. Bis zum frühen Abend kommen 30 l/qm herunter, endlich! :-) Der Paddock ist etwas pfützig, aber in Ordnung. Allerdings dürfen die Jungs heute zur Schonung der Grasnarbe nicht auf die Weide. 

 

Da es auch am frühen Abend weiterregnet, bekommen Amor und Willi von Sarah und mir eine Massageeinheit: wir stellen sie abwechselnd auf die Balance-Pads oder massieren sie mit der Faszienrolle. Als ich Willi dann zu guter Letzt auch noch etwas TTouchen möchte, zeigt er durch eine mehrmals gekräuselte Oberlippe an, daß es nun aber auch gut ist. Das ist immer wichtig: immer aufs Pferd schauen, wie es reagiert, ob es etwas nur toleriert oder auch wirklich genießen kann. 

Willi bei der Zahnbehandlung
Willi bei der Zahnbehandlung

22.05.2019

 

Der Paddock ist wieder super abgetrocknet. Auch die Weiden sind aufgrund des schon wieder recht sonnigen Wetters begehbar, so daß die Jungs am Nachmittag grasen dürfen. 

 

Am frühen Abend kommt dann Pferdezahnarzt Stefan Schneider zum jährlichen Kontrolltermin. Ich bin ja insbesondere auf seine Diagnose zu Amors Gebiß gespannt und ob das evtl. mit seinem Kotwasser zu tun haben könnte. Die drei Jungs werden zur Behandlung jeweils sediert. 

 

Amors Gebiß ist altersentsprechend. Es ist nicht mehr viel Substanz da, aber immerhin noch soviel, daß er weiterhin problemlos fressen kann und nicht mit Heucobs zugefüttert werden muß. Allerdings liegen durch die verminderte Substanz auch die Nervenbahnen vermehrt frei, was Amor beim Kauen etwas Probleme bereiten kann. Die in den letzten Wochen vermehrt auftretenden Heuwickel hängen sicherlich damit zusammen. Ganz ausschließen können wir diese aber auch durch die heutige Bearbeitung nicht (mehr). Das Kotwasser ist lt. Einschätzung des Tierarztes nicht durch das Gebiß verursacht. 

 

Willis Gebiß muß zwar auch korrigiert werden, allerdings ist hier nur sehr wenig zu machen. 

 

Den jährlichen Kontrollrythmus können wir ohne Probleme beibehalten. Bei Amor kann ohnehin nicht mehr viel weggenommen werden. 

 

Sarah und Willi
Sarah und Willi

24.05.2019

 

Am späteren Nachmittag kommt Suzana mal wieder zur Reitstunde, heute macht Sarah auf Willi mit. Sie muß sich natürlich erst mal auf Willi einfummeln, aber alles klappt ziemlich gut. Auch für mich ist die halbstündige Einheit sehr eindrucksvoll, denn Sarah galoppiert mit Willi am Schluß auch gleich mal eine Runde auf dem Zirkel - etwas, was ich mich ja nach wie vor nicht so recht trauen mag, weil ich immer Angst habe, daß wir nicht um die Kurven kommen, Willi mit der Hinterhand wegrutscht und wir auf der Nase landen. Insoweit ist das auch für mich ziemlich eindrücklich und ich bin total stolz auf die beiden, die das so ganz easy hinbekommen haben. :-) 

 

Amors Kotwasser besser sich gaaaanz langsam. Die ganze Woche über war es schon nicht mehr notwendig, ihm die Hinterbeine ein wenig zu säubern. Seine Haufen sind von der Konsistenz zwar immer noch nicht so fest wie früher und es ist auch immer noch etwas Struktur zu erkennen, aber sie sind meistens schon wieder ziemlich fest - zumindest schon wieder so fest wie Willis oder Joes. 

 

Von daher darf Amor nun wieder ganz normal mit den beiden auf die Weide. Die Beigabe der Bierhefe, Kräuter und Flohsamen ins Futter werde ich noch beibehalten. 

 

Auch die Zahnbehandlung hat etwas gebracht. Amor wickelt nicht mehr so viel, wie vorher.

Amor auf der Weide
Amor auf der Weide

25.05.2019

 

Am Vormittag gehe ich in Begleitung von Kirstin auf Joe mit Willi knappe zwei Stunden ins Gelände. Wir reiten sehr gemütlich durch den Wald, träbeln auch zweimal eine längere Strecke und quasseln. Nur auf dem Heimweg werden die Pferde einmal munter: wir passieren einen Rasenmäher. Der Mann ist sehr nett und schaltet ihn sogar für uns aus, was aber eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Und als wir vorbeireiten und ich noch den Vorschlag mache, daß wir ja auch unsere Pferde zur Beweidung zur Verfügung stellen könnten, denke ich noch, daß er hoffentlich etwas länger wartet, ehe er den Rasenmäher wieder anwirft bzw. es besser gewesen wäre, er hätte ihn durchlaufen lassen. Sofort als der Rasenmäher wieder anspringt, stürmen Willi und Joe munter  hüpfend unter uns davon. ;-) Yippieh!  Aber: alles gut, nix passiert. 

 

Ab heute werden wir die Pferde halbtags auf die Weide lassen. Der Bewuchs ist zwar immer noch nicht so, wie ich ihn von vor ein paar Jahren noch gewöhnt bin. Aber arg viel länger mag ich nun auch nicht mehr warten, denn sonst verbrennt das Gras und wird von den Pferden nur zertrampelt. Dazu bekommen sie nun auch wieder die Fliegenmützen auf, denn sonst zerstechen die Knitzen ihnen zu sehr die Ohren. 

 

Am Abend nehme ich das Mörchen mit auf die Reitwiese und bespaße ihn 30 Minuten an der Doppellonge. Dabei merke ich mal wieder sehr, sehr eindrücklich, wie wichtig der äußere Zügel ist. Nach wie vor ist er für mich immer noch ein wenig ein bißchen insoweit ein Paradoxon, daß er eben DIE Verbindung beim Pferd zur korrekten Linienführung ist, indem man nachgibt, wenn die Wendung enger werden soll und dranbleibt, wenn die Wendung größer wird. In meinem Unterbewußtsein ist da noch immer ein wenig die typisch menschliche Denke verankert, innen zur Wendung anzunehmen. Deshalb sind solche Momente wie heute mit Amor an der Doppellonge für mich sehr, sehr wertvoll, da sie mich immer wieder erkennen lassen, was richtig ist. Das Mörchen jedenfalls läuft eben wesentlich besser, lockerer und durchlässiger durch die Wendungen, wenn die äußere Leine der Doppellonge einen guten Kontakt zum Maul hat und nicht schlackert. ;-) 

Blick über die Weide
Blick über die Weide

26.05.2019

 

Ein Tag, den ich mir ROT im Kalender anstreichen muß. 

 

Es hat mich doch tatsächlich nachhaltig beeindruckt und gepfupfert, daß Sarah und Willi so locker-flockig einfach mal so eine Runde auf dem Zirkel galoppiert sind. Mit tollen Ergebnis. ;-) 

 

Am Morgen gehen Gerret und ich mit Willi auf die Reitwiese. Gerret baut die über den Winter einigermaßen wetterfest verstauten Dualgassen zur Quadratvolte auf, damit wir demnächst auch mal wieder mit der Equikinetic weitermachen können. 

 

Ich wärme derweil Willi im Schritt mit großen gebogenen Linien auf und achte ganz besonders auf meinen äußeren Zügel: der soll einen sehr guten Kontakt haben, während ich innen immer mal wieder zur Stellung auffordere und nachgebe. Dabei merke ich deutlich, daß Willi das linke Hand wesentlich schwerer fällt als rechts. Bei den Handwechseln überprüfe ich dann auch, ob der Kontakt an beiden Zügeln gleichmäßig ist. Eine gute Übung ist dabei auch das Zirkelverkleinern und wieder -vergrößern, das wir auf jeder Hand absolvieren. Im Trab fällt mir das ein wenig schwerer als im Schritt, aber auch da bleibe ich beharrlich dran. So werden die Zirkel vor allem auch linke Hand doch einigermaßen groß und rund. 

 

Tja, und dann: galoppiere ich einfach mal so rechte Hand an (das fällt Willi immer leichter als links) und galoppiere einen Zirkel. :-) Und hänge auch gleich nochmals einen dran, traue mich sogar, Willi leicht mit der Gerte zu touchieren, als der andeutet, daß ein Zirkel eigentlich genug ist. Yeah!!!! :-) :-) :-) Zwei ganze Zirkelrunden am Stück!!!! Gut, das hat sicherlich nicht wirklich elegant ausgeschaut und ich habe auch gemerkt, daß ich dem Schwarzen zweimal etwas in den Rücken geplumpst bin, als dieser mal kurz die Hinterhand angehoben hat um ein wenig zu opportunieren, aber es ist einfach mal total wichtig, daß ich das für mich erlebe und feststelle, daß ich keine Angst zu haben brauche. 

 

Mein Jubel ist dementsprechend groß, Willi wird arg gelobt und darf ein kurzes Päuschen machen. Voll motiviert nehme ich mir dann noch den Linksgalopp vor, den ich allerdings erst mal nur aus der unteren Ecke auf die Gerade abfragen will, da er Willi ja schwerer fällt. Ich bereite ihn mit ein wenig Außenstellung vor, und Willi galoppiert tatsächlich links an. Beim zweiten Versuch bin ich nicht mehr so konzentriert, so daß wir noch einen dritten und vierten Versuch benötigen, bis der Linksgalopp nochmals klappt. Dann steige ich aber auch sofort ab und lobe Willi überschwänglich. Toll, toll, toll!!!! 

 

Am Nachmittag bekommen wir dann Besuch von Claudia, Josefine und Malte, die ihre Pferdewaage mitbringen. Die ist ratz-fatz aufgebaut und die Pferde ebenso ratz-fatz gewogen:  

  • Amor wiegt 466 kg (Mai 2018: 487 kg)
  • Joe wiegt 558 kg (Mai 2018: 549 kg)
  • Willi wiegt 845 kg (Mai 2018: 734 kg)

Letzteres mag ich erst gar nicht glauben, aber nachdem sich das Gewicht von Amor und Joe im Vergleich zum letzten Jahr nur wenig verändert hat und Claudia und Gerret sich selbst probewiegen, paßt das wohl: Willi hat gut 110 kg zugelegt. Allerdings sieht er im Vergleich zum letzten Jahr ja keinesfalls moppeliger aus. Mmmh, hat er also durch das Reittraining Fett in Muskeln umgewandelt? 

 

Anschließend verbringen wir - Claudia, Josefine, Malte, Laura, Sarah, Kirstin, Gerret und ich - einen sehr gemütlichen Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein und Kaffee und Kuchen, Tee und Muffins am Stall und klönen ausführlich über unsere Vierbeiner. Ein wunderschöner Sonntag. ☀️

27.05.2019

 

Am frühen Abend gehen Laura auf Joe, Sarah auf Amor und ich auf Willi starke 1,5 Stunden ins Gelände. Ich bin ein wenig platt vom Büroalltag und auch Willi ist ein wenig dösig. Wir träbeln ein paarmal und bummeln ansonsten relaxed durch den Wald. Sehr gemütlich. Manchmal gerade das, was man braucht. :-) 

 

Danach beginnt das nunmehr obligatorische Zeckenabsammeln. *augenroll* Da steht uns dieses Jahr ein ziemlich ekliger Sommer bevor. Wir haben allen drei Jungs vor dem Ausritt die Beine mit Equi Repell eingeschmiert, was zumindest etwas hilft. Auch Joe, der immer besonders befallen ist, hat ein paar Zecken weniger. Trotzdem bin ich von solchen chemischen Mitteln nicht so begeistert, insbesondere wenn sie regelmäßig(er) eingesetzt werden. 

Cat-Chilling :-)
Cat-Chilling :-)

28.05.2019

 

Happy Birthday, Joe! Heute wird er 12 Jahre alt. :-) 

 

Amor wird am Vormittag von Sarah 20 Minuten an der Longe gearbeitet. 

 

Laura und ich gehen am frühen Abend mit Willi und Joe eine halbe Stunde spazieren. Der nun halbtägige Weidegang macht die beiden träge. Fast meine ich, Willi huckepack nehmen zu müssen... Dafür sinkt der Heuverbrauch nun wirklich rapide. Ich bin gespannt, wie lange wir die Weiden dieses Jahr nutzen können. 

 

Ich habe unsere Seite zum Weidemanagement auch etwas überarbeitet und viele weitere Infos und Tipps hinzugeführt. Nachzulesen gibts das hier: www.pfinzgauranch.de/die-pfinzgauranch-1/weidemanagement/

Das Mörchen bei der Pferdewellness
Das Mörchen bei der Pferdewellness

29.05.2019

 

Für Willi steht heute mal wieder eine Einheit Handarbeit auf der Reitwiese an. Wir üben zuerst angehen und anhalten nebst einem Rückwärts auf leichte Hilfen. Anfangs zieht Willi ziemlich gut vorwärts. Erst, als ich ihn mit Hilfe der Quadratvolte etwas mehr aufnehmen kann, bleibt er schön bei mir und in meinem Tempo. Ich lasse ihn mehrmals auf jeder Hand durch die Quadratvolte im Schenkelweichen kreuzen, was er toll macht. 

 

Als ich ihm den Zügel eigentlich nur für eine Pause lang über den Hals lege und ihn frei neben mir herlaufen lasse, gehen wir allerdings zur Freiarbeit über: Willi bleibt ohne Probleme an meiner Schulter, trabt, wenn ich trabe und *tataaaa* galoppiert, wenn ich galoppiere. Und zwar auf jeder Hand, also auch auf seiner linken, schlechteren Seite. Immer, wenn ich ihn für so eine Aktion ganz doll lobe, spitzt er die Ohren und schaut ziemlich neugierig-zufrieden aus den großen schwarzen Augen. :-)

 

Danach versorge ich mal wieder eine mittleren Strahlfurchen. Die sehen zwischenzeitlich um einiges besser aus, sind jedenfalls meistens sauber und trocken. Die vom Tierarzt seinerzeit verschriebene Salbe trage ich nur noch 2, 3x die Woche auf. Auch seine Verletzung in der Fesselbeuge ist weitgehend abgeheilt. 

 

Der Hafi betreibt derweil Pferdewellness auf der Weide. Sein Kotwasser verschwindet langsam.

Endlich: richtiger Weidegang!!!
Endlich: richtiger Weidegang!!!

30.05.2019

 

Bei wunderherrlichem Sonnenschein und warmen Temperaturen dürfen die Jungs heute erstmals ab 12.00 Uhr auf die hoch im Gras stehende Weide Nr. 2. Die Begeisterung ist groß. :-) 

 

Als ich um 16.30 Uhr zum Stall komme, stehen sie gemeinsam im Unterschlupf zwischen den großen Mirabellenbäumen und chillen, legen also auch Freßpausen ein. Ich stelle nur bei Joe eine Zecke fest, Willi und Amor sind zeckenfrei. 

 

Ich schnappe mir nach der Stallarbeit das Schwarztier und gehe mit ihm - das erste Mal seit langer Zeit - alleine auf die Reitwiese. Wir schritteln uns ausgiebig warm, ich achte auf meinen äußeren Zügel und einen lockeren und vor allem ruhigen Sitz. Die anschließende Trabeinheit gefällt mir auch gut, denn Willi kann den Spannungsbogen nun immer ein wenig länger halten. Rechte Hand bietet er mir auf den Zirkel allerdings ständig Galopp an. ;-) Ich lasse ihn dann auch mal eine halbe Zirkelrunde galoppieren, ganz locker-flockig, pariere aber durch, als ich merke, daß ich nicht mehr ruhig genug sitze und Willi zu sehr herumeiert. Zum Ausschnaufen gibts eine Runde am langen Zügel, bevor ich auf jeder Hand einige Schritte Schulterherein aus einer Volte heraus abfrage. Dann will ich mir nochmals den Linksgalopp anschauen, aber das klappt nicht so wirklich, da sich bei mir dann doch wieder ein wenig Unsicherheit einschleicht. Aber: macht nix, ich bin trotzdem zufrieden. 

31.05.2019

 

Wir beschließen den Mai und unseren Start in den nun zweiwöchigen Urlaub mit einem gemütlichen Kaffeetrinken am Stall mit Jacqueline, unserer allerersten Reitbeteiligung, die 2004 bei uns angefangen hatte. Die Jungs stehen auf der Weide, schauen hin und wieder mal vorbei und kommen letztendlich müdegefressen zum Stall. Auch der Herr Kater ist da. Leider bleibt er noch immer nicht beständig in der Nähe. Aber vielleicht kommt das noch.