Unsere Schwalbenkinder
Unsere Schwalbenkinder
Osteopathische Behandlung
Osteopathische Behandlung

01.08.2019

 

Heute bekommen alle drei Jungs endlich die schon seit langem geplante osteopathische Behandlung. 

 

Bei Amor gibt es ziemlich viele Verspannungen am Kopf zu lösen. Das findet er anfangs gar nicht witzig und mag sich nicht wirklich dort anfassen lassen. Interessant, denn so kenne ich das von ihm gar nicht. Julia, unsere neue Osteopathin, bleibt aber beharrlich und ruhig dran. Ihre Behandlung ist ohnehin sehr leise und fein in der Ausführung. Als Amor zunächst gar nicht mitmachen möchte, bleibe ich neben ihm stehen, lege eine Hand auf seinen Widerrist und stelle mir vor, wie ich ihm dadurch gute, reine Energie zuführe und schlechte ausleite. Es mag sich schrecklich esoterisch anhören, aber ich fühle dabei richtig, wie Amor mir warme Energie zieht und kalte, verbrauchte abgibt. Jedenfalls wird er damit gleich ruhiger und arbeitet mit. Bei Willi gibt es auch einige Baustellen, die aber nicht so gravierend sind. Er bleibt gleich von Anfang an ruhig stehen, klappt die Ohren zur Seite und schließt seine Augen. Auch beide Sättel werden gecheckt. Amors ist passend und in Ordnung, Willis paßt von der Kammer her auch, kippelt nur etwas im Schwerpunkt. Der Sattler kommt ja ohnehin am Montag. Heute und Morgen haben die Jungs nun erst einmal Pause. 

 

Unsere Schwalbenbabys werden derzeit flügge und fliegen munter im Stall zwischen Nest, einem Holzbalken und einem Seil hin- und her. Mama und Papa Schwalbe sind immer noch eifrig mit der Fütterung beschäftigt. Die wissen auch, was sie getan haben, wenn die drei Youngsters selbständig sind... ;-) 

02.08.2019

 

Amor gefällt mir am Morgen nicht so gut. Er wirkt eingefallen, macht sich gierig über seine Heucobs her, läuft dann aber gechillt in Richtung Weide. Mmmh, vielleicht hängt ihm die Behandlung von gestern noch nach? Die Jungs haben heute wegen der osteopathischen Behandlung ohnehin nochmals frei. Am Nachmittag schaue ich nochmals nach Amor, weil ich mir schon ein wenig Sorgen mache. Aber er schaut munter aus der Wäsche und macht sich freudig über eine nochmalige Portion Heucobs her. 

 

Unsere Schwalbenbabys machen heute ihre ersten richtigen Ausflüge und sind auch mal länger mit den Eltern abgängig. :-) 

 

Ich schnipple heute nur die gestern gesensten und zum Trocknen im Garten ausgelegten Brennnesseln in kleine Stücke. Die werde ich die nächsten Tage verfüttern. 

Koordinationstraining
Koordinationstraining

03.08.2019

 

Mmh, Amor ist wieder so eingefallen am Morgen. Ich beschließe, mir das noch übers Wochenende anzuschauen. Wenn es am Montag noch immer nicht besser ist, werde ich Julia nochmals kontaktieren. Vielleicht war die Behandlung am Kopf für Amor doch so heftig, daß er durch die Behandlung noch größere Probleme beim Kauen hat und das Heu nun ganz verweigert? Ich finde nämlich am Morgen kaum irgendwelche Wickel von ihm rund um die Futterstellen und es war noch einiges Heu übrig. 

 

Am Vormittag gibts für Willi und Amor jeweils eine 30-minütige Bodenarbeitseinheit. Ich wiederhole im großen und ganzen die Dinge aus der letzten Coaching-Stunde mit Steffi. Willi und Amor tragen hierbei jeweils die Körperbänder. Mit dem mittleren, welches direkt um den Bauch herum verläuft, bin ich nicht so zufrieden - da werde ich zukünftig lieber den Longiergurt nehmen. Das Band schneidet zwar nicht wirklich ein, aber Amor zeigt zweimal an, daß er das irgendwie am Bauch doof findet. 

 

Ich lasse beide jeweils über das Cavaletti laufen und traben, Amor schicke ich auch mal im Galopp hinüber. Sobald sie nicht angeschlagen haben, pariere ich sofort durch, wende sie mit dem Kopf in Richtung Cavaletti und lobe. Außerdem gibts nen Keks. Willi wird dadurch richtig "wach". ;-) 

 

Da Julia vorgestern auch an Willis ISG einiges gerichtet hat und der Galopp nun flüssiger klappen sollte, nehme ich den dann - ohne Cavaletti - mal dazu. Rechts galoppiert der Schwarze sofort willig an. Links muß ich ihn kurz bitten, aber dann kann er auch auf dieser Hand eine ganze Runde galoppieren. So schnell und flüssig haben wir das noch nicht hinbekommen. Ich entlasse Willi damit erst einmal in eine Pause und wiederhole mit Amor das gleiche Programm. Der Senior stellt sich grundsätzlich über Cavaletti und Dualgassen geschickter an, weshalb ich ihn auch mal im Galopp übers Cavaletti schicke. Das müssen wir linke Hand aber erst aus viel Ruhe entwickeln, dann klappt es aber auch auf dieser Hand. 

 

Zum Abschluß nehme ich Willi nochmals am Strick mit auf die Plane. Auf der kann er heute schon wesentlich schneller und besser ruhig stehenbleiben und läßt sich auch in Ruhe darüber rückwärtsschicken. Nur, wenn ich etwas weiter von ihm entfernt stehe und ihn auf Stimmkommando zum Anhalten auffordere, wendet er die Hinterhand nach außen, um mich anzusehen. Das korrigiere ich in Ruhe, bis auch das funktioniert - noch nicht zuverlässig, aber immerhin. ;-) 

 

Willi mag offensichtlich keine Brennnesseln, weshalb ich sie bei ihm weglasse. Amor frißt sie problemlos. Also bekommt er die nächsten Tage eine Brennnessel-Kur. 

Gerret und Paula
Gerret und Paula

04.08.2019

 

Kirstin berichtet mir am Morgen, daß es Amor gut geht und er offensichtlich über Nacht auch Heu gefressen hat - wie man an den Wickeln sieht. Gut. Daß ich mich mal über diese Wickel freue... %-)

 

Am Abend schlampere ich mit dem Schwarztier eine Stunde ins Gelände. Erste Aufgabe: vorbei am Sola. Willi ist deutlich irritiert und geht lieber rückwärts. Normalerweise würde ich länger abwarten, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich selbst mit der Situation auseinander zu setzen, daraus zu lernen und mutiger zu werden. Aber da es schon früher Abend ist und wir uns unterwegs mit Gerret und Amor an der Grünen Hütte treffen wollen, steige ich dann doch ab und führe ihn vorbei. 

 

Am Waldrand steige ich wieder auf. Wir träbeln einige Strecken, üben Schritt-Trab-Übergänge und galöppeln auch ein kurzes Stück. Vor allem während der Übergänge gelingt es uns einige Male, daß Willi sich nicht heraushebt und auch im Trab durchs Genick geht. :-) Linksgalopp klappt zwar leider nicht, aber auch hier kann ich ihn eher bei mir behalten und sachte dabei nachtreiben. 

 

Zweite Aufgabe: im Wald treffen wir auf einem Trampelpfad auf einen Forstbeamten. Willi ist wieder etwas überrascht und schaut: da steht halt normalerweise kein Auto. ;-) Aber der Mann ist nett, wir unterhalten uns ein wenig, dann ziehen wir weiter und treffen uns mit Amor und Gerret. 

 

Wieder am Stall bekommen die Jungs eine Dusche. 

 

Ich bin gespannt: heute haben wir das erste Mal die Kiste im Viereck mit einem Heunetz bestückt. Mal schauen, wo sie morgen steht... 

Mein Herzenspferdchen ♥️
Mein Herzenspferdchen ♥️

05.08.2019

 

Am späten Nachmittag kommt der Sattler und checkt Willis Sattel. Die von uns zwischenzeitlich vergrößerte Kammerweite paßt sehr gut, aber der Sattel kippelt leicht und muß deshalb dennoch vorne umgepolstert werden. Also darf sich Willi über eine weitgehend reitfreie Woche freuen, bis ich den Sattel wieder abholen kann.

 

Mit Amor und Sarah gehe ich heute nochmals, bewaffnet mit meiner Kamera, aufs Stoppelfeld. Das Mörchen ist mal wieder super-gut drauf und so kann Sarah auch munter nur am Halsring mit ihm über das Feld galoppieren. Ich bin stolz wie Bolle - sowas ist ja nicht selbstverständlich. Anschließend drehen die beiden noch eine schöne halbstündige Hausrunde über die Wiesen rund um unseren Stall.

 

Ich widme mich derweil etwas dem Schwarztier. Eine Idee von Steffi war ja, daß Willi seine Umgebung mehr mit der Hinterhand erkunden soll. Dazu könnte man z. B. auch das Podest nehmen, auf dem er mit der Hinterhand stehenbleiben soll. Zunächst gehts aber erst einmal darum, daß er überhaupt mit der Vorhand aufs Podest klettert - was Willi dann doch ziemlich bereitwillig tut. Es fällt ihm aber schwer, dort stehen zu bleiben. Ein paarmal steigt er aber auch mit allen Vieren hinauf, was für ihn natürlich schon ein wenig eng ist. Da werden wir mal dranbleiben.

07.08.2019

 

In der letzten Nacht hat uns wieder mal ein heftiges Gewitter passiert. Mit 17 l/qm sind wir glimpflich davon gekommen, 15 km weiter gab es Überflutungen, umgestürzte Bäume und dadurch gesperrte Straßen und Autobahnen. Mit der nassen Ausbeute des Sommers bin ich derzeit eigentlich wirklich zufrieden. Zumindest kam bislang im Vergleich zum Vorjahr doch schon einiges an Regen in den Sommermonaten herunter. 

 

Die Heukiste auf dem Trailweg hat insoweit auch ihre ersten Wettertests überstanden. Durch die Löcher fließt das Regenwasser gut ab. Und ein schwarzer Produkttester hat sie bislang auch weitgehend stehenlassen. 

 

Unsere Schwalbenbabys sind nun tagsüber meistens mit ihren Eltern unterwegs und kommen nur noch nachts in den Stall. 😍

Und *schwupp* ist das Gras weg...
Und *schwupp* ist das Gras weg...

08.08.2019

 

Sarah geht mit Amor 1,5 Stunden ins Gelände und probiert dabei erstmals seinen neuen Fliegenausreitschutz aus, das gleiche "Netz", daß Willi auch hat. Hinten paßt es prima, vorne müssen wir es noch besser anpassen, damit es nicht scheuert. 

 

Amors Kotwasser ist nun nachhaltig verschwunden. Ich habe die letzten beiden Wochen allerdings auch nochmals das Magnozym gefüttert. Ich hoffe, das Thema haben wir nun hinter uns. 

 

Die drei Buben haben Weide Nr. 4 in den letzten knapp zwei Wochen schon ziemlich heruntergefressen. Schade, ich hatte gehofft, daß unsere größte Weide evtl. doch drei Wochen reicht. Na gut, werde wir nächste Woche also schon wieder wechseln müssen und damit langsam das Ende der Weidezeit einläuten. Sicherlich werden wir sie noch bis Ende September rauslassen, sofern das Wetter gut ist. Aber spätestens Ende August werden wir auch tagsüber wieder zufüttern müssen. 

Paula liebt Schuhkartons 😂
Paula liebt Schuhkartons 😂

09.08.2019

 

Der beste Ehemann von allen schippelt heute nochmals Sand an die Stellen, an denen der Regen am Mittwoch einiges weggespült hatte und legt auch die Gräbelchen entlang des Trailwegs wieder frei, damit das Hangwasser wieder besser in die Weiden abgeleitet wird. 

 

Die Heukiste hat sich nun doch schon ein wenig bewährt. Das dort festgehakte Heunetz läßt sich schnell an- und wieder abmontieren, wird gut angenommen, und die Kiste bleibt auch weitestgehend am Platz und wird nicht verschoben. Außenherum wird kaum Heu verteilt, so daß Arbeit durchs Zusammenrecheln wegfällt. Was mir nicht so gefällt ist natürlich der Umstand, daß das einmal dort drin mangels Überdachung lose herumliegende und naß gewordene Heu dann auch nicht mehr gefressen wird. Das läßt sich aber dadurch regeln, daß man dieses vor einem zu erwartenden Regenguß eben entfernt und aus einem anderen Heunetz anbietet. Ergo: weniger Heuverlust und weniger Arbeit. 

 

Da der beste Ehemann von allen heute Willis Sattel beim Sattler wieder abgeholt hat, gehe ich am Abend in Begleitung von Laura und Joe mit dem Schwarzen ins Gelände. Es ist drückend warm und unheimlich schwül. Wir gehen einen schönen langen Wiesenweg entlang hinauf in Richtung Wald und träbeln dort eine längere, ebene Strecke. Willi gibt dabei immer wieder schön im Genick nach und ich gebe mir alle Mühe, ihn nicht zu stören und das durch Sitz und Einwirkung immer ein wenig länger zu erhalten. Einen kleinen Galopp legen wir auch hin, aber da fehlt den Rössern heute die Lust. Auf dem Heimweg treffen wir am Waldrand Gerret, der das Mörchen dort grasen läßt. Am Stall gibts für die Jungs eine Dusche, um den Bäbs aus dem Fell zu waschen. 

An der Doppellonge über Hindernisse
An der Doppellonge über Hindernisse

10.08.2019

 

Am Vormittag reite ich zunächst Willi auf der Reitwiese. Er ist schön nachgiebig im Genick und läßt sich schön stellen, was sich zwischenzeitlich auch gut im Trab abrufen läßt. Da hält er es natürlich noch nicht allzu lange. Was mir nicht so gut gefällt, ist seine Arbeitseinstellung auf dem Platz: da trottet es unter mir daher und auch der Trab ist mehr schleichend. Gestern im Gelände war er - trotz der schwülen Hitze - viel zügiger unterwegs. Da muß ich mir mal was einfallen lassen. Ansonsten nehme ich die Zügel auch öfters mal in eine Hand, was zumindest im Schritt echt gut funktioniert. Da können wir sogar ganz ordentliche Vor- und Hinterhandwendungen reiten. 

 

Danach hole ich den Senior, schnalle ihm mal wieder den Longiergurt um und arbeite ihn 30 Minuten in Schritt, Trab und Galopp an der Doppellonge - nur immer mal wieder kurz unterbrochen durch Longensalat meinerseits. Ich sollte das mal wieder öfters machen. ;-) Ich beziehe hierbei auch die Dualgassen, die Plane und das Cavaletti ein, damit Amor schön aufmerksam bleibt. Ansonsten kann ich Amor heute ziemlich gut linke Hand arbeiten, da gibt er immer mal im Genick nach, nimmt sich selbst auf und aktiviert die Hinterhand. Das ist rechte Hand schon deutlich schwieriger. Aber er ist munter bei der Sache und hat sichtlich Spaß. 

Körperarbeit
Körperarbeit

11.08.2019

 

Am Vormittag nehme ich Willi wieder mit auf die Reitwiese. Ich habe ihm heute den Longiergurt aufgelegt, an dem sich die Körperbänder wesentlich besser befestigen lassen. Durch die Körperbänder bekommt Willi eine bessere Vorstellung davon, wo seine Hinterhand ist und was diese gerade macht. 

 

Zunächst lasse ich das Schwarztier sich gemütlich warmlaufen. Dabei fällt mir schon auf, daß er durch das Körperband um die Hinterhand nicht so sehr nach hinten hinaustritt. Am Cavaletti fordere ich kurz vor dem Überschreiten mit einem "Und hopp!" erhöhte Aufmerksamkeit und gebe ihm sofort eine Pause, wenn er ohne anzuklopfen darüber getreten ist. Dazu wende ich ihn gleich in Richtung Cavaletti. Schon nach dem zweiten Mal läuft Willi nach der Pause sofort zum Cavaletti und wieder hinüber. ;-) Schlaues Kerlchen. :-) Nachdem wir das auch im Trab absolviert haben, gehen wir für eine ruhigere Phase an die Plane, auf der Willi nun schon schön brav stehenbleibt. Ich kann ihn auch rückwärts darüber richten. Zum Abschluß will ich mir eigentlich mal wieder den Galopp anschauen, aber da der Schwarze erst mal seine Füße sortieren muß und damit beschäftigt ist, überhaupt in einen schönen Trab zu finden, bleiben wir bei dieser Gangart. Willi weiß, daß ich mich immer über Galopp freue und bietet das zwischendurch selbständig, aber eben nur halblebig an, so daß ein wenig Gangsalat daraus wird und der Takt verloren geht. Ergo fokussiere ich mich lieber mal auf den ersten Punkt der Ausbildungsskala. Das bekommen wir dann nach einigen Runden auch schön hin, weshalb ich es dann auch gut sein lasse. 

Auf Weide Nr. 5: grün. ;-)
Auf Weide Nr. 5: grün. ;-)

12.08.2019

 

Ab heute sind die Pferde wieder auf Weide Nr. 5. Dort steht nun wieder schönes Grün, weshalb sie dementsprechend begeistert sind. ;-) 

 

Willi bei der Hufpflege
Willi bei der Hufpflege

13.08.2019

 

Am Nachmittag kommt Hannes wieder zur Hufpflege. Amors Hufe sind wie immer unproblematisch. Ich bin gespannt, was er zu Willis Hufen und seiner Strahlfäule sagt. Gem. dem letzten Huftermin habe ich keine weiteren expliziten Pflegemaßnahmen mehr ergriffen - und ehrlich gesagt hatte ich nach den Wochen davor mit der fast täglichen Schmiererei auch keine große Lust mehr. Aber: alles supi! Die Strahlfurchen sind in Ordnung, nicht mehr so tief, sondern für Willis Verhältnisse ok. Durch seine steile Hufstellung wird er immer tiefere Strahlfurchen als Pferde mit flacherer Stellung haben. Aber aller Schmodder ist und bleibt auch dieses Mal verschwunden. :-) 

 

Am Abend gehen Kirstin auf Joe, Sarah auf Amor und ich auf Willi 1,5 Stunden ins Gelände. Wir gehen einen schönen Wiesenweg und träbeln im Wald eine ziemlich lange Strecke, während der ich auch immer mal zwischendurch aussitze. Willi läuft brav vorwärts. Unseren geplanten Galopp müssen wir unterwegs abbrechen, weil auf einem Hufsitz zwei Jungs sitzen, die dort Pause während ihrer Radtour machen. Ich habe das Gefühl, daß Willis Hufe etwas größer sind, denn auch im frisch ausgeschnittenen Zustand habe ich die Easyboot Epic Gr. 5 heute doch etwas schwerer wie sonst aufziehen können. Das nächste Mal werde ich Gr. 6 mal wieder probieren. 

14.08.2019

 

Heute Morgen habe ich das erste Mal wieder ein Sweatshirt zur Stallarbeit an. Der Sommer geht deutlich in Richtung Herbst über. Es ist nicht mehr so heiß, die Nächte sind angenehm frisch. Und fast brauche ich schon wieder eine Stirnlampe, denn um 05.45 Uhr ist es nun noch ziemlich dämmrig. 

 

Mache ich mir zu viele Gedanken ums Mörchen und seinen Futterzustand? Heute morgen waren von insgesamt 17 Haufen 7 (!) von ihm. Er bekommt ja nun täglich 2x 1kg eingeweichte Heucobs und abends sein Kraftfutter. Gut, jetzt stehen sie seit zwei Tagen auch auf einer Weide mit viel Grün. Aber dennoch ist mehr geäppelt als Willi und Joe, die beiden Freßmaschinen? Gestern und heute Morgen beim Misten waren auch keine Wickel zu sehen... Vielleicht kann er durch die osteopathische Behandlungen wieder besser fressen? Julia hat ja viel am Hafi-Kopf behandelt. Da wäre natürlich toll. 

15.08.2019

 

Willi hat frei, Amor wird von Sarah heute nur geputzt. Am Abend räumen wir alles Sattel- und Putzzeug nebst Futter ins Auto. Morgen gehts übers Wochenende auf einen kleinen Wanderritt. ;-) 

Lagerplatz mit Blick auf die Pferde
Lagerplatz mit Blick auf die Pferde

16.08.2019

 

Am späten Nachmittag startet das Pferdetaxi in Richtung Öschelbronn. Zunächst bringen wir Willi und Joe zum Forlenhof, unserer Start-Location für den morgigen Sternritt zum Grundhof Stricker in Aurich, an dem Laura und ich im letzten Jahr schon teilgenommen haben. Da Amor in letzter Zeit so immens fit war, ist auch Sarah mit ihm mit von der Partie. So müssen wir natürlich zweimal mit dem Pferdeanhänger fahren. Begleitet werden wir von meiner lieben Freundin Doris und ihrer Schwarzwälderin Lucy. Gerret ist unser Trossfahrer, der hin und wieder von Max unterstützt wird. 

 

Auf dem Forlenhof angekommen, dürfen unsere drei Jungs auf eine riesige Weide, Lucy bezieht die nebenan liegende. Schnell sind auch unsere Zelte aufgebaut. Den Abend verbringen wir mit Grillen und Klönen und freuen uns, daß auch unsere Gastgeber Anja und Wolfram auf ein Gläschen Sekt bleiben. Um 23.30 Uhr krieche ich neben Gerret in unser Zelt. Die Jungs sind das Schlafen auf Erdboden ja gewohnt - ich nicht. Wir liegen zwar recht lauschig auf unseren Lammfelldecken in unseren Schlafsäcken. Dummerweise habe ich aber vergessen, ein Kissen mitzubringen, weshalb es hin und wieder etwas unbequem ist. Von den Pferden, die direkt neben uns auf der Weide stehen, höre ich außer drei Quietscher in der Nacht nichts. Die knabbern an ihren Heuballen. 

So beginnt ein toller Tag!
So beginnt ein toller Tag!

17.08.2019

 

Meine Nacht endet um 05.37 Uhr. Es tröpfelt. *mrpf* Um 06.00 Uhr schreibe ich Laura, die über Nacht nach Hause gefahren ist, ob sie uns auf ihrem Weg nach Öschelbronn vielleicht vom Stall noch die Regenponchos mitbringen könnte, die wir vergessen haben. ;-) 

 

Als ich um 06.20 Uhr den Zelteingang öffne, steht Amor auf seiner Weide direkt vor unserem Zelt und guckt mich an. Schöner kann der Tag wirklich nicht beginnen. ❤️

 

Gerret und ich stehen auf, tränken die Pferde, bieten Heu an und misten schon einmal die Weiden ab. Ich putze auch schon mal den Schwarzen, der danach aber nix besseres zu tun weiß, als sich nochmals ausgiebig zu wälzen, während wir gemütlich mit Blick auf die Pferde frühstücken. 

 

Um 09.30 Uhr ist Abritt in Richtung Aurich. Die Strecke, die ich am Vortrag noch am PC geplant habe, ist mit 12 km überschaubar, aber ich will das Mörchen auch nicht überfordern. Es ist zusätzlich auch abgesprochen, daß Sarah hin und wieder einmal absteigt und führt. Über Felder führt uns unser Weg in den Wald, in dem wir meistens auf Trampelpfaden unterwegs sind und eine Kreis- und eine Landesstraße überqueren. Hin und wieder tröpfelt es etwas und wir sind froh, die Regenponchos dabei zu haben. Aber das Wetter ist ansonsten in Ordnung: bedeckt und nicht allzu warm. 

 

Irgendwann kommen wir allerdings von der geplanten Route ab und wundern uns, warum uns nun auch noch die VKZ-Radtour aus Vaihingen mit rund 600 Radlern quert. Wir sind zwar nicht weit von unserer Route abgekommen, wären aber beinahe vom Höhenkamm aus die falsche Seite des Berges hinuntergeritten. Heraus aus dem Wald liegt dann aber zum Glück Aurich vor uns und wir kommen nach 2,5 Stunden gesund und munter auf dem Grundhof der Familie Stricker an, wo wir mit einem Glas Schnaps, einer grünen Schleife und Keksen fürs Pferd und Gummibärchen für uns empfangen werden. 

Angekommen!!!
Angekommen!!!

Es ist noch nicht viel los, weshalb wir auch zügig unsere Teilnahme am ausgeschriebenen Trail absolvieren. Im letzten Jahr wurden Willi und ich ja Vorletzte von 39 Startern. Ich bin gespannt, wie es dieses Jahr läuft. Die Aufgaben sind vielfältig: es ist eine kleine Wippe zu überqueren, aus einem Wasserbecken müssen Styroporbälle gefischt werden, rückwärts gehts durch ein Cavaletti-U, dann muß ein Bobbycar hinterhergezogen werden und zum Abschluß geht es  durch ein Wasserbomben-Viereck und eine Schwimmnudel-Engstelle. Dafür steht eine Zeit von max. 6 Minuten zur Verfügung. 

 

Willi absolviert das alles weitgehend super. Die Wippe ist nicht so seins, dafür ist Stillstehen am Wasserbecken überhaupt kein Problem. Ich hätte nicht erwartet, daß wir rückwärts so toll durchs Cavaletti-U kommen, in dem Willi sich teilweise wie auf einem Handteller dreht. Das Bobbycar ist für ihn uninteressant, ebenso die Wasserbomben, wobei er sogar auf eine tritt. Vor dem Schwimmnudeln-Engpaß zögert er erst, ich lasse den Zügel lang, frage nochmals an, ob er nicht doch mutig sein will - und dann geht er ohne Probleme hindurch. Ich bin mächtig stolz auf ihn. 

 

Soweit ich das noch mitbekomme, ist auch Amor mit Sarah sehr erfolgreich. Nur Stillstehen am Wasserbecken fällt ihm sehr schwer. 

 

Danach satteln wir die Jungs ab, bringen sie auf ihre Paddocks, versorgen sie mit Heu und Wasser (wobei der Schwarze seinen Bottich immer wieder umwirft... *augenroll*) und können uns dann auch unseren Schlafplätzen widmen. 

 

Der Nachmittag und Abend verläuft feucht-fröhlich. Feucht- fröhlich auch deshalb, weil es ab ca. 18 Uhr so richtig anfängt zu regnen. Ansonsten gibt es Spanferkel vom Grill, Würstle, Crepes, Kaffee und Kuchen und eine Bar. Um 19 Uhr ist dann Siegerehrung vom Trail und ich freue mich total, folgende Ergebnisse von einem Starterfeld mit insgesamt 42 Teilnehmern verkünden zu können: 

 

30. Platz - Laura und Joe

18. Platz - Doris und Lucy

10. Platz - Tanja und Willi

6. Platz - Sarah und Amor

 

🤩🤩🤩 Das ist absolut phantastisch!!! :-) 🤩🤩🤩

 

Die heutige Nacht verläuft obwohl es ziemlich regnet etwas gemütlicher als die letzte, weil ich mir aus Sweatshirt, Weste und einem Tuch ein schickes, kleines Kissen bastle. Unser Zelt hält dicht, es ist nur etwas kühler als in der letzten Nacht. 

Der Morgen nach dem Regen
Der Morgen nach dem Regen

18.08.2019

 

Ich werde etwas später als erwartet wach und krabble um 07.00 Uhr aus dem Schlafsack. Doris war so lieb und hat auch unsere Pferde bereits mit Heu versorgt. Ich miste kurz bei Amor und Willi ab, gebe Amor seine Heucobs, da er in der letzten Nacht nicht soviel Heu gefressen hat und biete Wasser an. Willi wieder: "Pöh, mag ich nicht und *Eimerumwirft*." 🙄

 

Nachdem alles wieder ins Trossfahrzeug verladen ist, gibts für uns ein reichhaltiges Frühstück: verschiedene frische Brötchen, Kuchen, Käse, Wurst, Spiegeleier mit Speck, Schinken-Croissants, frische Gurke, Tomaten, Ananas, Melone, Nutella, Marmelade, Kaffee, Latte, Espresso, Säfte, Tee, ... Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Derart gestärkt holen wir die Jungs von ihren Paddocks, putzen und satteln sie und machen uns auf den Weg.

 

Pferdefrühstück
Pferdefrühstück

Es ist heute schon am Vormittag ziemlich warm und es sind Spitzenwerte bis 30° angesagt mit eventuellen Gewittern am Spätnachmittag. Wir reiten die nahezu gleiche Strecke wieder nach Hause, finden aber heute den ursprünglich geplanten Weg und kommen hierbei über schöne Waldwege auch über schöne Streuobstwiesen. Die Jungs sind sehr artig und auch entlang der kurzen Straßenabschnitte durch nichts zu beeindrucken. Selbst, als plötzlich im Gras ein Feldhase hochspringt und sich eilig davon macht, schaut Willi nur kurz hoch. 

 

Amor ist super drauf. Wie schon gestern achten wir sehr genau auf seine Schrittlänge. Zu Hause fängt er gerne an, nach ca. einer Stunde bzw. auf dem Heimweg etwas kürzer zu treten. Ich habe eigentlich immer gedacht, daß er dann müde ist. Sein Geläuf gestern und heute steht dazu allerdings im krassen Gegensatz. Ist es ihm zu Hause einfach nur zu langweilig? Er freut sich jedenfalls total, mit dabei zu sein und hält ohne Probleme mit. Trotzdem steigt Sarah hin und wieder einmal ab und führt ihn. 

 

Nach starken zwei Stunden sind wir deshalb auch schon wieder an unserem Ausgangspunkt in Öschelbronn angekommen. Die Pferde dürfen nochmals auf die Weiden, bis wir alles ins Auto gepackt haben. Amor wird mit der ersten Taxifahrt nach Hause kutschiert, was ihm gar nicht schmeckt: wieso muß er jetzt bittschön alleine im Hänger fahren? Während ich Gerret und Sarah am Stall mit Amor zurück lasse, die schon mal mit dem Aufräumen beginnen, fahre ich mit dem leeren Hänger wieder zurück zu Laura, Joe und Willi, damit wir auch die beiden Jungspunde heimholen können. Um 16.00 Uhr stehen alle drei Pferde zufrieden auf der Weide. 

 

Fazit: ein wunderherrliches Wochenende! Wir haben wahnsinnig tolle Pferde. ❤️❤️❤️

 

Aber: es hat auch was, frisch geduscht im kühlen Schlafzimmer in einem weichen Bett zu liegen... ;-) 

Sarah auf Amor, Tanja auf Willi, Gerret, Laura auf Joe, Max, Doris auf Lucy
Sarah auf Amor, Tanja auf Willi, Gerret, Laura auf Joe, Max, Doris auf Lucy
Umgekippt
Umgekippt

19.08.2019

 

Ich bin froh, daß ich mir heute frei genommen habe. 

 

So machen Gerret und ich einen kleinen Ausflug in den Schwarzwald, jedoch nicht ohne pferdischen Hintergedanken. Am Morgen schickt mir Laura zwar ein Bild von einer umgekippten Big Box. Trotzdem haben wir entschieden, noch weitere zu besorgen. Der Heuversatz ist deutlich niedriger und durch Wegfall des Zusammenrechelns des aus den aufgehängten Heunetzen heruntergefallenen Heus spart wirklich Zeit. 

 

Die Metallpfosten haben wir vorerst einmal steckenlassen. Evtl. klopfen wir diese bis zur Höhe der Kisten in den Boden und befestigen die Kisten dann mit einem Spanngurt daran. So könnten sie nicht mehr umgeworfen werden. Vielleicht ist es aber manchmal doch besser, wenn sie dann einfach umfallen...? Mal schauen. 

 

Willi hat heute Pause, Amor darf mit Sarah 30 Minuten spazieren- und grasengehen. 

20.08.2019

 

Heute Morgen muß ich zum ersten Mal wieder zur Kopflampe greifen - um 05.45 Uhr ist es nun einfach doch schon wieder dunkel. In der Nacht wurde wieder eine Kiste umgeworfen. Trotzdem ist der geringere Heuversatz und die Zeiteinsparung deutlich spürbar. :-) 

 

Am Abend nehme ich Willi mit auf die Reitwiese. Ich longiere ihn am Anfang mit vielen wandernden Zirkeln auf jeder Hand warm, dann gehts ans Traben auf dem Zirkel. Da müssen wir erst einmal für Ruhe, Takt und Losgelassenheit sorgen. Willi hirscht am Anfang einige Runden mit hohem Kopf umeinander, weil ihn irgendetwas auf der hinter den Bäumen liegenden Kuhweide stört. Irgendwann läßt er dann los, dehnt sich, schnaubt ab und hängt auch nicht mehr so immens in der Longe, was ich immer wieder durch Annehmen und Nachgeben korrigiere.Schon auf der rechten Hand möchte Willi gleich angaloppieren - er weiß ja, daß mir das gefällt. Aber zunächst sind eben die Grundlagen dran. Nachdem wir allerdings von rechts auf links wenden, galoppiert er überraschend auch auf dieser Hand von alleine an, korrigiert sich zwar selbständig selbst, indem er richtig umspringt und galoppiert weiter. Juhuu! Ich pariere sofort durch und lobe. Wie schön! So langsam scheint da im Linksgalopp ein Knoten zu platzen. 

 

Allerdings mache ich mir mal wieder Gedanken um eine eigene Einstellung zu unseren Einheiten. Heute bin ich mit dem Schwarzen auf die Wiese ohne große Erwartungen, einfach ein wenig locker traben. Und *schwupp* wie beim letzten Mal, als ich das ebenso gemacht habe, bekomme ich etwas geschenkt. Ich kann mir gut vorstellen, daß ich sonst etwas zu verbissen bin. 

 

Nach gut 30 Minuten, unterbrochen von mehreren Pausen, in denen wir nur zusammenstehen und ich Willi erzähle, was für ein toller Kerl er doch ist, machen wir Schluß. Er darf noch ein wenig auf der Wiese grasen, während ich mal die Dualgassen wegräume. Die habe ich diesen Sommer hinsichtlich Equikinetic ja kaum benutzt. In dieser Hinsicht ist bei mir etwas die Luft draußen. 

21.08.2019

 

Während Sarah und ihr Freund mit Amor 45 Minuten spazieren gehen, habe ich bei Steffi mal wieder eine Einheit auf unserer Reitwiese. Heute möchte ich gerne das, was wir das letzte Mal alles vom Boden aus erarbeitet haben (übers Cavaletti und die Plane) gerne vom Sattel aus üben. Willi bekommt um die Hinterhand ein Körperband und los gehts. 

 

Kurz vor dem Cavaletti gebe ich das Stimmkommando "Hopp, hopp!", das den Schwarzen aufmerksam machen soll, damit er die Beinchen hebt. Das klappt meistens ganz gut. Hat er die Aufgabe gut gemeistert, bekommt er sofort eine Stehpause mit Kopf in Richtung Cavaletti. Wir variieren die Übung, indem wir das Cavaletti in Schritt und Trab auf unterster oder mittlerer Höhe überwinden oder Willi im Schritt nur beide Vorderbeine übersetzt, dann stehen bleibt und nach einer Pause entweder vorwärts oder rückwärts wieder ausparkt. Man merkt richtig, wie Willi Spaß an der Sache bekommt: die Ohren sind nach vorne gerichtet, er ist sehr aufmerksam und zieht immer wieder alleine zum Cavaletti hin - einmal sogar im Galopp, weil ihm der Weg dahin im Trab zu langsam ist. 😳🤩 Er bleibt zwar hin und wieder noch mit der Hufspitze am Cavaletti hängen, aber insgesamt ist Steffi sehr zufrieden, denn Willi hebt die Beine nun schon sehr akkurat und hoch. Der Rest ist noch koordinative Übungssache, insbesondere, um im richtigen Abstand am Hindernis anzukommen. Die Übung ist auch prima, um Willi in den Schultern leicht werden zu lassen. 

 

Anschließend arbeiten wir noch an der Plane, über die ich mit Willi erst im Schritt reite, dann auf ihr stehenbleibe, sie später komplett überreite und dann im Rückwärts zurück überquere. Das aber nur kurz, denn das Schwarztier hat sich heute soviel Mühe gegeben und war so motiviert bei der Arbeit, daß wir zeitig Schluß machen. Soooooo ein Toller!!! ❤️❤️❤️

22.08.2019

 

Am Abend sortiere ich mal unsere Heunetze aus. Was sich da so in den Jahren angesammelt hat... Wir gehen am Samstag auf einen Pferde-Flohmarkt - mal schauen, was wir da an überzähligem Equipment so loswerden können. 

 

Gerret bohrt derweil nochmals größere Löcher in die Ecken der Big Boxen. So kann Regenwasser nochmals besser abfließen. Die Jungs fressen gerne aus den Kisten, problemlos auch zu zweit. Sie werden bislang auch nicht sonderlich umhergeschoben. 

Wir aufm Pferde-Flohmarkt ;-)
Wir aufm Pferde-Flohmarkt ;-)

24.08.2019

 

Am Morgen fahren wir mit Sack und Pack zu meiner Freundin Elli nach Ötisheim. Dort findet heute ein von ihrer Stallnachbarin organisierter Pferde-Flohmarkt statt. Die Anzahl der Aussteller ist mit mehr als 20 Ständen ziemlich gut, die Besucheranzahl leider weniger. Wir nehmen das meiste wieder mit nach Hause, hatten aber einen vergnüglichen Vormittag. Und nachdem jetzt alles so schön geputzt ist, werde ich wohl einiges demnächst mal ins Internet zum Verkauf stellen. 

 

Die Rösser haben ab heute Zugang zu Weide Nr. 2, auf der ich gestern allerdings noch die Marillenbüsche abgesperrt habe. Dort liegt so viel Fallobst, was dem Pferdemagen voraussichtlich nicht bekommen dürfte. Ich hoffe, auch Herr Hafi-Schlaukopf akzeptiert die beiden Absperrbänder. 

 

Am Abend entdecke ich, daß mein armes Schwarztier aussieht wie ein Streuselkuchen. Während Joe und Amor von den kleinen Fliegen verschont sind, sitzen alle auf Willis schwarzem Fell und beißen ihn. Überall hat er kleine Hubbel, in der linken Gurtlage sogar mehrere heftige Schwellungen! Ach Mensch, der arme Tropf! :-( Ich schmiere ihm etwas Kühlgel auf die Schwellungen, die zwar dick und verhärtet, aber nicht druckempfindlich sind. 

Sommer - Sonne - Weide!
Sommer - Sonne - Weide!

25.08.2019

 

Eigentlich wollte ich heute Vormittag gemütlich eine längere Runde mit Willi durch den kühlen Wald bummeln, aber die Schwellungen in der Gurtlage sind leider nicht zurückgegangen. Nach wie vor sind sie hart und druckunempfindlich. Da wieder alle Fliegen nur auf Willi sitzen, schmiere ich den Ärmsten überall mit meiner Kokos-Neem-Öl-Mischung ein, was ihm ein bißchen Linderung verschafft.

 

Nach der - ohnehin schon schweißtreibenden - Stallarbeit nehme ich meine beiden Buben dann mit auf die Reitwiese, um zu longieren. Willi trägt den Longiergurt, der locker angegurtet auch nicht auf die Schwellungen drückt. Außerdem habe ich ihm die Körperbänder angelegt. Amor darf derweil grasen.

 

Ich überlege mir während der Einheiten mal wieder, ob so ein Imkerhut nicht was wäre, denn gefühlt krabbeln auch in meinem Gesicht 20 Fliegen gleichzeitig herum. Bäh!

 

Nachdem wir uns mit vielen großen, wandernden Zirkeln warmgeschrittelt haben, lasse ich Willi antraben. Das Tempo gefällt mir ganz gut, denn es ist ja auch heute wieder warm und die Reitwiese liegt schon in der prallen Sonne. Nachdem Takt und Losgelassenheit stimmen, beziehe ich gleich das Cavaletti im Trab mit ein, das ohnehin noch auf mittlerer Einstellung auf der Reitwiese steht. Die ersten beiden Male hat der Schwarze noch etwas Koordinationsschwierigkeiten, um im korrekten Abstand zum und übers Hindernis zu kommen, dann paßt es. Nach jeder erfolgreichen Überquerung halte ich ihn an und gebe ihm eine Pause. Danach stapft er gleich wieder von alleine im Schritt übers Cavaletti und freut sich. ;-) Man merkt richtig trotz Fliegenmaske, wie der Blick wach ist und die Ohren gespitzt sind. ;-) Da das alles so schön war, will ich mir noch den Galopp anschauen. Also nehme ich Willi auf die linke - seine schwierigere - Hand, lasse ihn traben, habe für mich im Hinterkopf "nur locker traben oder galoppieren, keinen Anspruch", gebe das Kommando zu Galopp - - - und mein Schwarzer galoppiert totaaaal easy links an! Gleich richtig und total geschmeidig! Yeah!!! Das gibt wieder ne kurze Pause, nach der ich ihn dann noch kurz rechts galoppieren lasse, was er ja aber ohnehin kann. Dann darf er grasen. So ein Toller!!! 

 

Ich fummle den Longiergurt nebst Körperbändern ans Mörchen. Auch ihn wärme ich mit vielen großen, wandernden Zirkeln auf, muß ihn aber ermahnen, daß jetzt genug Gras gezupft wurde. Als weder die erste, noch die zweite Ermahnung fruchten, gibts kurz einen Rüffel. Außerdem findet Amor es heute sehr, sehr schwer, sich nach rechts zu stellen. Als ich das das erste Mal durch leichtes Touchieren mit der Peitsche an der Schulter korrigieren möchte, buckelt er empört los. Dadurch ist dann aber zumindest ab sofort der Rücken da, denn für Bocksprünge braucht man dann doch Hinterhand und Rücken. ;-) Ich gehe ein wenig näher bei ihm mit, unterstütze ihn durch Hinaustreiben seiner inneren Schulter und lobe, sobald er sich stellt und biegt. Dann gehe ich auch mit ihm ans Cavaletti, was Amor schnell mehrere Pausen einbringt, denn der alte Hase hat da keine Probleme, seine Beinchen zu heben. Zur weiteren Gymnastizierung frage ich zwischendrin etwas Übertreten, ganzen Travers und Schulterherein an der Hand ab, dann schaue ich mir nochmals den Trab an, der jetzt besser geworden ist. 

 

Auf die Weide mögen die Rösser dann gegen 11.00 Uhr nicht gleich wieder, denn es ist jetzt ziemlich warm und Willi ist wieder Mücken-geplagt. Da steht es sich im Stall doch angenehmer. 

Duuuuuurst!
Duuuuuurst!

26.08.2019

 

Am frühen Abend treffen wir uns mit Juline, Joes Reitbeteiligung, am Stall. Sie hat Interesse an der Equikinetic. So nehmen wir alle frei Jungs mit auf die Reitwiese. Dort dürfen sie erst einmal grasen, während wir die von mir eigentlich schon fast winterfest verstauten Dualgassen herauskramen. Nach mehr als drei Jahren Equikinetic war bei mir etwas die Luft draußen, und ich habe sie dieses Jahr kaum dafür genutzt.

 

Ich nehme zuerst Amor an die kurze Longe und lasse ihn einige Minuten-Einheiten im Schritt gehen, währenddessen ich viel zur Haltung des Pferdes und meiner eigenen erkläre. Dann gehts in den Trab. Amor weiß genau, was Sache ist. ;-) Ich kann ihn auf beiden Händen schön stellen, wobei es ihm linke Hand leichter fällt. Da meine Intervall-Timer-App auf dem Handy irgendwie falsch eingestellt ist, brechen wir irgendwann ab. Ich programmiere die App neu und nehme Willi an die Longe. Der hat das ja bislang nur einige wenige Male gemacht. Trotzdem weiß er gleich, wie das geht: nehme ich die Longe auf, forciert er seinen Schritt selbst und läuft zügiger. Ihn muß ich linke Hand mehr unterstützen und auch einmal näher am Kopf mitlaufen, damit ich ihm durch Handanlegen am Genick zeigen kann, daß er sich dort stellen soll. Auf seiner besseren Hand versuche ich es nach vier Schritt-Einheiten auch einmal im Trab, was schon ganz gut ausschaut. Auf der schlechteren Hand breche ich nach zwei Runden ab und beende die Einheit im Schritt.

 

Dann ist Juline mit Joe dran. Wir stellen mal wieder fest, daß etwas, was ganz locker-leicht ausschaut, doch nicht so einfach ist. Ich kann mich noch gut an meine ersten Equikinetic-Einheiten vor ein paar Jahren erinnern... *gg* Ich gebe ihr Hilfestellung und korrigiere immer wieder das handling. Aber das ist reine Übungssache und dauert einfach ein wenig, bis man sich eingefummelt hat. Zum Schluß schaut die Anlehnung zwischen beiden an der Longe jedoch schon recht gut und konstant aus. ;-)

 

Dann gibts für die Pferde eine ausgiebige Dusche. Willi hat ja schon auf dem Weg zur Reitwiese mit einem Stehenbleiben und deutlichem Blick in Richtung Wasseranschluß angedeutet, daß er das doch wirklich sehr gut finden würde. ;-) Anschließend sitzen wir noch zu dritt im Gärtchen am Stall und grillen. Es ist wunderbar ruhig und friedlich. So kann man den Feierabend genießen.

Ab auf die Weide
Ab auf die Weide

28.08.2019

 

Da Laura kurzfristig krank geworden ist und ich so kurzfristig vor dem Büro keine Zeit mehr habe, lasse ich die Jungs am Morgen nur auf die Weide, sorge für ausreichend Wasser und füttere die Katzen. Am Abend ist dementsprechend viel zu tun, zumal ich auch noch das Wasser auffülle und die Regenwassertonnen und Zinkbottiche schrubbe. Ich kenne zwar einige Selbstversorger-Ställe, die nur einmal täglich die Stallarbeit erledigen und nach ihren Pferden schauen. Das wäre mir allerdings einerseits zuviel, andererseits zu unsicher.

 

Nach der Stallarbeit gehe ich mit Willi am Knotenhalfter zur Bodenarbeit auf die Reitwiese. Seine harten Schwellungen in der linken Gurtlage sind leider noch immer vorhanden. Ich arbeite ein wenig mit ihm an der Hand, frage nach Vor- und Hinterhandwendungen und ganzem Travers, alles schön fließend in einer Abfolge. Dann wenden wir uns wieder dem Cavaletti zu. Im Schritt lasse ich den Schwarzen nicht nur geradeaus hinüber steigen, sondern frage auch ab, ob er das mal schräg und letzten Endes auch in sehr flachem Winkel überqueren kann. Im Trab und im Galopp verlange ich das allerdings nur mit geradem Anlauf. Insgesamt klappt das ganz gut, aber Willi bleibt immer noch ziemlich oft hängen, wenn auch nur mit der Hufspitze. Das muß ich mit Steffi bei der nächsten Einheit nochmals thematisieren.

 

Zum Abschluß schaue ich mir wieder den Galopp an. Rechts klappt es prima, und auch links springt er heute sofort an und galoppiert einen halben Zirkel. :-) Während der anschließenden Pause bin ich hin- und hergerissen: zu gerne würde ich ihn nochmals links galoppieren sehen. Aber ich entscheide mich doch dafür, nun Schluß zu machen: die beste aller Belohnungen fürs Pferd. Und natürlich bekommt Willi wieder eine Dusche. Ich finde es immer witzig, wie er mit Blick auf den Hydranten stehenbleibt und sich ein wenig Plantschen wünscht. Dem komme ich natürlich gerne nach. ;-)

 

Mit dem Mörchen gehe ich anschließend noch zur Handarbeit auf die Wiese neben den Pferdeanhängern. Dort ist das Gras schön kurz gemäht. Nach ein wenig freiem Schritt lasse ich Amor übertreten und frage nach Schulterherein und Schenkelweichen über die halbe Bahn. Dann gehts in den Trab und letzten Endes frage ich auch etwas Galopp ab, wozu Amor sich aber noch zu wenig versammeln läßt. Den Schluß machen ein paar halbe Tritte entlang des Zaunes, die Amor nun schon ein wenig exakter zeigen kann.

29.08.2019

 

Da mein armes Schwarztier noch immer überall verstochen ist und vor allem die harten Schwellungen in der Gurtlage nicht verschwinden wollen, ordere ich den Tierarzt für morgen zum Stall. Ich gehe nach wie vor von etwas Unproblematischem aus. Willi reagiert nicht auf abtasten und drücken, die Schwellungen lassen sich auch gut verschieben. Also ist wirklich nur die Haut betroffen. Aber komisch ist es schon, daß das so gar nicht abschwellen mag.

Willi und sein Mäntelchen
Willi und sein Mäntelchen

30.08.2019

 

Ach Mensch, mein armes, schwarzes Pony hat eine Mückenstich-Allergie. :-( 

 

Der Tierarzt kommt pünktlich, schaut sich Willi kurz an, tastet ab. Er empfiehlt, am besten eine Fliegendecke aufzulegen. Die schlimmsten Knubbel sollen wir (unter Verwendung von Einmal-Handschuhen) mit einer leicht cortisonhaltigen Salbe einschmieren. Tägliches Duschen wäre auch gut. Dann sollte alles in ein paar Tagen wieder besser sein. 

 

Was bin ich froh, daß ich die große Fliegendecke am Samstag auf dem Flohmarkt nicht verkauft habe! Das wäre ja ein Ding gewesen... ;-) Sie ist Willi zwar ein kleines bißchen zu lang, aber von der Breite her ist sie genau richtig. 

Unsere drei Orgelpfeifen: ab ins Gelände.
Unsere drei Orgelpfeifen: ab ins Gelände.

Als ich abends wieder zum Stall komme, steht Willi auf der Weide und hat sein Mäntelchen noch an. Prima! :-) 

 

Amor hat heute Nachmittag befunden, daß auf Weide Nr. 2 nun definitiv zu wenig Gras steht und ist durch den Zaun auf die abgetrennte Fläche zu den Marillenbüschen eingebrochen. Aber es ist ohnehin geplant, die Jungs morgen auf die nächste Weide zu treiben. 

 

Wir gehen zu dritt 1,5 Stunden ins Gelände. Eigentlich wollte ich auch mal wieder ein wenig galoppieren, aber die Streckenführung läßt das heute nicht wirklich zu. Als wir schon fast auf dem Heimweg einen schönen Waldweg mit weichem Naturboden entlang kommen, traben wir wenigstens ein Stückchen. Ich bin begeistert: Willi trabt enorm kraftvoll an, aber wie eine Einheit gehen wir zusammen genau das Tempo, das für uns beide paßt - ich reite und führe. Das war vor einem halben Jahr so noch nicht möglich. Da fühlte ich mich oft zwischendurch mal wie ein blinder Passagier und nicht wie der Kapitän. Nach einigen Metern komme ich dann auch zum Treiben und habe Willi auch im Trab endlich mal richtig in der Anlehnung. Tolles feeling! 

 

Wieder am Stall bekommen Amor und Willi eine Dusche und ich creme Willis größte Knubbel mit der Salbe ein. Ich hoffe, daß ihm das schnell hilft. Zusätzlich werde ich morgen noch in der Apotheke Globuli (Ledum) besorgen, die ihn dann homöopathisch unterstützen. 

Lagerfeuer
Lagerfeuer

31.08.2019

 

Wir nutzen den Vormittag, um uns so langsam auf unseren morgen beginnenden Kroatien-Urlaub vorzubereiten. Dazu gehört erst mal: ausschlafen. Schließfach fahren wir morgen Abend los und durch die Nacht. 

 

Ich mache mich aber noch auf zur Apotheke, um für Willi die Globulis zu besorgen. Überraschenderweise haben sie diese sogar vorrätig - ich werde auch gleich gefragt, ob ich diese wg. Zecken- und Insektenstichen benötige. ;-) Da Kirstin, die heute Morgen Stalldienst hat, noch kurz Hilfestellung zur Hufbearbeitung bei Joe benötigt, fahren wir kurz am Stall vorbei. Ich rasple Joes ausgebrochenen Huf rund und verabreiche Willi die Globuli, die er mir brav aus der Hand schleckt. Seine Decke sitzt gut. 

 

Den Abend lassen wir dann gemütlich am Stall am Lagerfeuer mit einer Flasche Wein ausklingen. Willis Knubbel sind ein klitze-kleines bißchen weniger geworden. Vielleicht ist aber auch nur die Hoffnung  Vaters des Gedankens. ;-)