Willi mit dem Willi-Halfter
Willi mit dem Willi-Halfter
Der Haferschlinger
Der Haferschlinger

01.08.2018

 

Es ist weiterhin heiß, die tagsüber schon angekündigten Gewitter verlegen sich wohl auf die kommende Nacht. So nutzen wir den ruhigen Abend, um mal wieder gemütlich am Stall zu grillen und tauschen einige marode Weidepfosten aus.

02.08.2018

 

Wow, es hat in der letzten Nacht ganze 5 l/qm geregnet... ;-)

 

Willi ist etwas knatschig heute und irgendwie genervt. Vielleicht vom Wetter, der Hitze und den vielen Fliegen und Bremsen? Amor nimmt das alles dafür sehr gelassen hin. Ihn interessiert wie immer nur, obs genug zum Fressen gibt. 

 

Ab heute sind die Jungs nun auch 24 Stunden auf Weide Nr. 4. 

Schenkelweichen durch die Quadratvolte - meine Hand gehört wesentlich tiefer, dann wäre Willi auch besser gerade gestellt
Schenkelweichen durch die Quadratvolte - meine Hand gehört wesentlich tiefer, dann wäre Willi auch besser gerade gestellt

03.08.2018

 

Auch heute zeigt das Thermometer fast 35°. Am Abend haben wir Reitstunde. Auf der Reitwiese ist es jedoch sehr angenehm, denn diese liegt ab dem Nachmittag im Schatten. 

 

Willi ist zwar anfangs etwas zäh, bemüht sich aber. Suzana läßt uns anfangs wieder die Volten nach außen in der Quadratvolte reiten und wir freuen uns gemeinsam, daß das nun wirklich schon recht leicht klappt. Anschließend bekommen wir eine neue Aufgabe: ich soll mit Willi durch die Gassen reiten, in der Ecke eine Vorhandwendung reiten und dann quer durch die Quadratvolte wechseln - kein Problem, denn das ist die Übung, die ich mit Amor schon ettliche Male an der Hand geübt habe. Und wenn ich mich richtig auf meinen Bobbes setze und damit die Richtung vorgebe, weicht Willi sehr schöne dem jeweiligen Schenkel - auf beiden Händen! :-) 

 

Dann gehts ans Traben und der Schwarze gibt immer wieder mal schön nach. Suzana würde sich nun gerne den Galopp ansehen. *soifzt* Ich bin nur mäßig begeistert. Einerseits habe ich noch immer etwas Morres beim Galopp auf der Wiese, andererseits finde ich, daß Willi das durch die Ecken noch nicht so halten kann. Aber gut, eine lange Seite entlang werden wir wohl schaffen. Das probieren wir mehrere Male, Willi läßt einmal einen Buckler, und einmal schaffen wir es auch, ganz weich anzugaloppieren. Wenn ich mich halt auf die richtigen Hilfen und den Sitz konzentriere... ;-) Danach gibts für das Schwarztier eine schöne Dusche. 

Da wirft schon jemand das Sommerfell ab
Da wirft schon jemand das Sommerfell ab

04.08.2018

 

Um 07.45 Uhr jogge ich schon neben dem Mörchen auf der Reitwiese her. Ich longiere Amor wieder ganze Bahn mit vielen, vielen Volten. Nach der Aufwärmrunde im Schritt gehts weiter im Trab. Da hört man den Senior anfangs noch arg trampeln, was im Laufe der Einheit immer leiser und leiser wird. Für Stellung und Biegung muß ich allerdings sehr nah bei ihm mitgehen und die Fahrpeitsche eher mit dem Knauf als dem Schlag an seiner Schulter einsetzen, damit er sich auch mal bemüht und nicht immer nur schummelt. Dann klappt das heute im Vergleich zu Anfang der Woche ganz gut. 

 

Zum Schluß frage ich an der ganz langen Longe auf einem großen Zirkel, auf dem ich auch wieder mitlaufe, noch den Galopp auf beiden Händen ab, aber da wird mit Amor sehr schnell zu eilig. Ich pariere immer wieder durch, lasse ihn ruhig(er) werden und erst dann wieder angaloppieren, verlege mich letzten Endes dann darauf, nur 3, 4 gute und schöne Galoppsprünge zu verlangen.

 

Als das Flugviechzeugs gar zu eklig wird und ich irgendwann auch mal eine Fliege ausspucken muß *bäh* - was mich wieder mal zu der Überlegung veranlaßt, ob ich mir nicht spaßeshalber mal einen Imkerhut zulegen sollte ;-) - schließen wir die Einheit nach guten 30 Minuten ab. 

 

Unser Plan, im September mit den Pferden vier Tage lang wandern zu gehen, nimmt langsam konkretere Formen an. Beim anschließenden Frühstück auf unserem Balkon ordere ich für unsere Wanderung im nächsten Monat im Internet wasserdichte Ortlieb-Packtaschen und eine Faltschüssel. Das Bepacken der Sättel müssen wir dann nächste Woche gleich mal ausprobieren. Außerdem sichten Gerret und ich schon mal das Kartenmaterial und überlegen, was wir sonst noch so an Ausrüstung mitnehmen möchten. So langsam werde ich sogar etwas hibbelig und freue mich schon sehr. 

 

Laura macht sich heute an die Weidepflege und sticht den sich auf Weide Nr. 1 und 4 ein wenig ausgebreiteten Wiesenbärenklau aus. 

Planung für unsere Wanderug
Planung für unsere Wanderug

05.08.2018

 

Es ist heiß mit knapp 35° und soll auch weiterhin so bleiben. Die Pferde werde diese Woche noch 24 Stunden auf Weide Nr. 4 sein, dann werden wir nachts wieder auf Heufütterung umsteigen müssen - es hat sich nämlich leider weitgehend mit Gras, denn es fehlt der Regen. Zumindest tagsüber werden wir ihnen aber weiterhin noch Weidegang anbieten können. 

 

Ansonsten werden wir diese Woche erneut weitgehend eine Pause einlegen. Es ist mir einfach zu heiß zum Reiten, auch abends kühlt es nur unwesentlich herunter. Und da Laura eine Woche im Urlaub ist und wir die Stallarbeit insoweit alleine stemmen müssen, die Jungs auch nichts dagegen haben werden, paßt das. 

Unsere kleine Herde
Unsere kleine Herde

06.08.2018

 

Again: 34°. *soifzt* So langsam aber sicher werde auch ich etwas ungeduldig mit dem Wetter. Sommer, Sonne, Sonnenschein ist ja prima, aber soooo viel muß nicht sein. Vor allem nicht so lange. 

 

Damit die Rösser wenigstens ein bissele Abwechslung haben, gehen Gerret und ich am Abend mit dem. Mörchen und Willi eine halbe Stunde spazieren - einmal rund ums Sola, das Sommerlager. Amor interessiert das gar nicht, Willi schaut nur zweimal kurz und wandert am langen Strick dann weiter gemütlich hinter mir her. 

Ein Gräbelchen, damit das Wasser ablaufen kann
Ein Gräbelchen, damit das Wasser ablaufen kann

07.08.2018

 

Überraschend fällt die Temperatur nachmittags von wieder deutlich über 30° auf einigermaßen angenehme 27°. Ich klettere aufs Willi-Tier. Wir gehen, begleitet von Gerret und Amor auf die Reitwiese. Amor darf dort frei Gras fressen - der Hafi ist glücklich. 

 

Willi ist willig, aber ein wenig lasch. Zum Aufwärmen gehen wir viele große gebogene Linien, ich reite jede Ecke, jede Bahnfigur ordentlich aus. Danach gehen wir zunächst mal wieder um die Quadratvolte außenherum, wenden dann in Außenstellung auf den daneben liegenden ausgetretenen kleinen Zirkel ab. Das klappt nun schon sehr ordentlich. 

 

Weiter gehts in den Trab. Da muß ich Willi hin und wieder ein wenig motivieren, aber wir träbeln trotzdem lange auf verschiedenen Zirkeln hin und her. Mir fällt heute nur auf, daß der Schwarze heute ganz anders wie sonst lieber über die rechte Schulter, als ansonsten über die linke Schulter kippt.

 

In einer anschließenden kurzen Pause biete ich Willi mal wieder meine Hand an. Hierzu nehme ich Kontakt zum Maul auf, lasse meine Hände ruhig stehen und. "klingle" hin und wieder ganz sachte mit den Ringfingern oder schließe meine Hand ein wenig. Das soll von außen gar nicht deutlich sichtbar sein. Ziel ist, daß Willi im Genick nachgibt und abkaut, worauf hin ich sodann nachgebe und ihn sich in die Länge strecken lasse. Das war bislang noch nie so recht möglich. Heute: Durchbruch. Willi gibt überraschend nach, ich auf und lobe sogleich viel. Dafür gibts auch einen Keks. Und weil so ein Noriker ja Kekse mag, wiederholen wir das noch einige Male, was Willi immer besser mit Nachgeben quittiert. :-) Er kann das sogar kurz zum Anreiten beibehalten. 

 

Entlang des Trailwegs haben wir mal wieder die kleinen Gräbelchen in die Weiden hinein frisch ausgehoben, damit das Wasser dort wieder besser abfließen kann und sich nicht wie ein Sturzbach in den Paddock ergießt und den Sand wegschwemmt. 

 

Außerdem bekommen die Jungs auf Weide Nr. 4 ab sofort nachts wieder Heu angeboten. Die Weide haben sie doch sehr schnell heruntergefressen. Ich schüttle drei große Haufen auf und hänge zusätzlich zwei Heunetze auf. 

Morgens um 05.45 Uhr läßt es sich auf der Weide noch aushalten. ;-)
Morgens um 05.45 Uhr läßt es sich auf der Weide noch aushalten. ;-)

08.08.2018

 

Heute war ein Zerstörminator im Stall unterwegs: irgendein Ross hat unsere Kiste, in der die Zinkwanne frostsicher eingelassen ist, umgekippt, die Zinkwanne ausgebaut und den Deckel der Kiste abmontiert. *augenroll* Ich vermute, es war ein schwarzes Ross... 

 

Also reparieren wir neben der Stallarbeit noch die Wasserkiste, während die drei Buben auf Weide Nr. 5 frisches Grün knabbern dürfen. Da unter zwei der dortigen Apfelbäume allerdings sehr, sehr viel Fallobst liegt, sperren wir diese zwei Bäume ab. Ich werde die nächsten 2, 3 Tage erst mal beobachten, ob diese Absperrung auch akzeptiert wird. 

Auf Weide Nr. 5 - mit abgesperrten Apfelbäumen wg. zuviel Fallobst
Auf Weide Nr. 5 - mit abgesperrten Apfelbäumen wg. zuviel Fallobst

10.08.2018

 

Das Ergebnis der vor zwei Tagen genommenen Kotproben ist da: alle drei Pferde sind wurmfrei und müssen nicht entwurmt werden. :-) 

 

Die Jungs verbringen den ersten Tag ganztags auf Weide Nr. 5. Abends wandern sie allerdings auch auf dem Trail hin und her und schauen immer wieder, ob nicht Weide Nr. 4 schon für die Nacht offen ist, wo wir weiterhin freies Heu und aus Netzen anbieten. Heute wird auch das erste mal seit acht Wochen mal wieder ein Quaderballen Heu geordert. 

 

Die Bespaßung von Amor und Willi fällt den Vorbereitungen für unser morgiges Grillfest mit Sternschnuppenzählen zum Opfer. Aber dafür ist nun der Rasen mal wieder gemäht, ich hab eigenhändig ein Zelt zum Campen aufgebaut und wir haben morgen mehr Zeit. 

Mein Schwarztier und ich :-)
Mein Schwarztier und ich :-)

11.08.2018

 

Heute wird Weide Nr. 3 gemulcht. 

 

Am Morgen gehen wir mit Amor und Willi wieder auf die Reitwiese. Ich reite den Schwarzen gemütlich warm, Amor darf derweil wieder grasen. Wir absolvieren unsere diversen Übungen. Ich lasse Willi auch immer mal wieder abkauen und im Genick nachgeben. Im Trab ignoriert er heute konsequent den rechten Schenkel. Auf dem Zirkel lasse ich ihn daher zunächst im Schritt immer wieder einige Schritte nach außen dem rechten Schenkel weichen und auch eine Schwenkvolte machen. Dann klappt es etwas besser. 

 

Dann werden die Pferde getauscht. Gerret geht mit Willi schon mal zum Stall und entläßt diesen auf die Weide zu Joe und ein etwas empörtes Mörchen bleibt bei mir zurück und wird longiert. Er quietscht hin und wieder und antwortet auch auf Willis rufe, läßt sich dann aber auf die Einheit ein. Nachdem er sich ganze Bahn mit vielen Volten warmgeschrittel hat, absolvieren wir die ganze Bahn in selbiger Manier auf jeder Hand einmal im Trab. Da ich wieder etwas seine Biegungsbereitschaft vermisse, gehe ich mit Amor in die Quadratvolte und lasse ihn in jeder Ecke eine halbe Vorhandwendung machen und direkt hieran anschließend quer durch die Volte im Schenkelweichen wechseln. Der anschließende Galopp auf beiden Händen lockert Amor zusätzlich, so daß wir dann wieder zur eigentlichen Ursprungsübung zurückgehen können - und sich das _Mörchen nun auch schön biegt. :-) 

 

Am Abend findet dann unser Stallgrillabend statt. Sarah schaut kurz vorbei, mit Elli und Labrador Rudi, Christina und Kathrin, Suzana und Klaus mit Hündin Casey, Micha und Jörg, Katja und ihrem Wufzt, Chris, Uwe, Finja und Jörn grillen wir und versuchen Sternschnuppen zu zählen - die aber irgendwie nicht so zahlreich wie erwartet auftreten. Bis nach 0 Uhr sitzen wir am Lagerfeuer. Um kurz vor 1 Uhr kriechen Gerret und ich dann in unser Zelt. 

12.08.2018

 

Also, so im Zelt schlafen, das ist schon ungewohnt - und frisch... ;-) Als ich um 06.30 Uhr aus dem Zelt krabble, schauen mich Willi und Amor von Weide Nr. 4 aus erstaunt an. Ich fahre kurz nach Hause, brühe frischen Kaffee auf und bringe das Frühstück mit zum Stall, während Gerret die Weide abmistet. Mit Elli, die in ihrem Wohnmobil genächtigt hat, frühstücken wir und klönen noch ein wenig, dann gehts heim. Ins Bett. Ein weiches Bett. Mehr bekomme ich heute nicht geregelt. Aber es ist ohnehin wieder 30° warm.

 

Wenige Blümchen und eine schöne Sonnenblume 🌻
Wenige Blümchen und eine schöne Sonnenblume 🌻

13.08.2018

 

Was wurde eigentlich aus meiner kleinen Grünfläche zwischen den Weiden, wo ich im Mai noch Blumen ausgesät hatte? Da die Aussaat etwas spät erfolgte, war dieses Jahr noch keine allzu große Blütenpracht zu erkennen. Es wachsen jedoch diverse blaue und rote Blümchen. Und eine Sonnenblume hat es geschafft. :-) Mal schauen, wie es im nächsten Jahr wird, da es ja eine mehrjährige Mischung war, die ich ausgesät habe. 

 

Am Abend wirft mich Gerret vom Sofa, auf dem ich die meiste Zeit des Tages etwas malade gelegen habe. Wir probieren kurz die Sattelpacktaschen aus. Willis neue, sehr große Schabracke paßt perfekt: die Sattelpacktaschen hinter dem Sattel liegen schön auf ihr auf und nicht auf dem Pferderücken. Die Banane läßt sich aber nicht ordentlich anbringen. Amors Lammfellpad ist dafür an den Seiten etwas kurz. Aber wenn seine Sattelpacktaschen direkt mitten über dem Sattel aufgelegt werden, geht es. Er wird also hinter dem Sattel die Banane tragen, die hier besser paßt.  

14.08.2018

 

Am Abend bin ich wieder einigermaßen fit. Zusammen mit Laura und Joe nebst Tim und Hund Buddy gehen Willi und ich 1,5 Stunden ins Gelände. Meistens bummeln wir im Schritt, trennen und aber auch zweimal kurz von unserer Begleitung, damit Willi und Joe auch etwas traben und galoppieren können. Wir galoppieren einen schönen langen Waldweg entlang und es fühlt sich toll an, wie kräftig Willi dabei vorwärts möchte. Zwischendurch lasse ich ihn immer mal abkauen und im Genick nachgeben, was immer öfter funktioniert. 

 

Ich zeichne auf meiner neuen App auch mal unsere Runde heute auf:

 

Strecke: 7 km

Zeit insgesamt: 1:23 Stunden

Zeit in Bewegung: 1:05 Stunden

Gesamtgeschwindigkeit: 5,1 km/h

Geschwindigkeit in Bewegung: 6,5 km/h

Max. Geschwindigkeit: 19,6 km/h

Aufstieg: 258 m

Abstieg: 260 m

Niedrigster Punkt: 151 m

Höchster Punkt: 245 m

 

Ich werde mit der App am Wochenende auch unseren ersten kleinen Wanderritt aufzeichnen. 

Willi-Ohren mit Blick auf den Schwarzwald
Willi-Ohren mit Blick auf den Schwarzwald

15.08.2018

 

Nach laaaanger Zeit equikinetice ich die Pferde mal wieder. Zunächst ist Willi dran. Zum Aufwärmen nutze ich die Basis-Übung von Katharina Möller: ganze Bahn mit Volten an den Bahnpunkten. Das macht der Schwarze sehr brav und ordentlich, wenngleich er ein wenig flotter unterwegs sein könnte. Auch im Trab teste ich das kurz an, dann gehts in die Quadratvolte für insgesamt 12 Minuten, was acht Runden entspricht. Auch das gefällt mir ganz gut. Willi fehlt heute nur etwas Koordination. 

 

Auch Amor wird genauso aufgewärmt und geht dann für 18 Minuten in die Quadratvolte, was 12 Runden entspricht. Mit ihm absolviere ich nach vier Runden Schritt die restlichen im Trab. Linke Hand funktioniert das besser als rechts. Links kann ich sogar leichte Tempounterschiede anweisen, womit sich Amor rechts jedoch schwer tut und dabei gerne die Stellung verliert. Aber dafür, daß wir das schon lange nicht mehr gemacht haben, ist das absolut in Ordnung. 

 

Als ich Willi anschließend die Hufe auskratze, fällt plötzlich eine kleine Made aus einer Ecke im Kronrand über der äußeren Trachte des rechten Vorderhufs. Was soll denn das??? Das ist tatsächlich eine Stelle, die ich schon länger beobachte. Sie sieht so aus, wie wenn der Strahl von unten nach oben durchschmoddern würde. Ich säubere die Stelle und schmiere anschließend Kevin Bacon drauf, auch nach dem Füttern nochmals.

 

Weide Nr. 5 ist schon ziemlich heruntergefressen - nach noch nicht einmal einer Woche. Naja. Die Weidezeit wird dieses Jahr wohl ziemlich genau Ende August abgeschlossen sein. 


16.08.2018

 

Abend kontrolliere ich nach der Stallarbeit Willis Hufe. Die erste Behandlung mit der Kevin-Bacon-Paste zeigt schon wirklich: alles ist trocken und nicht mehr verschmoddert. Ich schmiere ihn nochmals damit ein. Bin gespannt, was unser Hufpfleger übernächste Woche dazu sagt. 

17.08.2018

 

Abends gehts mit Willi in Begleitung von Gerret und Amor für eine halbe Stunde auf die Reitwiese. Auffällig heute: er gibt immer wieder schön im Genick nach, sucht selbst die Anlehnung. :-) Toll! :-) Da das Annehmen des rechten Schenkels bzw. die Biegung rechts noch immer schwierig für ihn ist, gehe ich viel Zirkelverkleinern und -vergrößern und sobald der Zirkel wieder normal groß ist eine Volte links bei X, womit dann quasi eine Belohnung verknüpft ist. Ich probiere auch, ob ich Willi mal angaloppiert bekomme, was erst im zweiten Versuch gelingt. Aber insgesamt ist er dazu heute etwas zu gemächlich drauf. So träbeln wir zum Schluß einige Runden ganze Bahn, wobei es ihm hier allerdings etwas schwer fällt, losgelassen vörwärts zu laufen, obwohl er sich am Anfang und auch zwischendurch immer mal kurz streckt. 

 

Gut, daß Ina sich heute gemeldet hat und voraussichtlich nächste Woche zum osteopathischen Check vorbei kommt. Vielleicht ist auch was verklemmt, wenn ihm das so schwer fällt. 

 

Willis Hufe behandle ich heute alle vor allem in allen mittleren Strahlfurchen mit Kevin Bacon. Ich vermute hinter den derzeitigen Problemchen die Trockenheit vor der letzten Hufbearbeitung, die sich auch trotz vorherigem Hufewässern nicht besser gestalten ließ. Ich hoffe, daß das in zwei Wochen beim nächsten Termin besser ausschaut. 

 

Ansonsten packen wir unsere Habseligkeiten fürs Wochenende in den Sattelpacktaschen und Packsäcken zusammen, damit wir uns morgen früh recht schnell auf den Weg zum Ausgangspunkt unseres kurzen Wanderritts machen können. 

Steffi auf Anna, Finja auf Sancho, Tanja auf Willi und Laura auf Joe
Steffi auf Anna, Finja auf Sancho, Tanja auf Willi und Laura auf Joe

18.08.2018

 

Los gehts - unser erster Wanderritt. Er soll ebenso eine kleine Generalprobe für unsere im September geplante Wanderung sein, ob das Sattelzeug, Sattelpacktaschen und Packsäcke passen und alles tauglich ist. Willi trägt vorsorglich einmal Hufschuhe. 

 

Um 07.00 Uhr treffen wir uns mit Laura am Stall. Willi und Joe werden geputzt und verladen, dann gehts los nach Kleinglattbach zum Stall von Chris und Uwe. Laura fährt das erste Mal mit einem besetzten Pferdeanhänger und macht ihre Sache wirklich gut. :-) Von Kleinglattbach aus starten wir dann um 09.30 Uhr mit Finja auf dem 31-jährigen Sancho und Steffi auf ihrer 25-jährigen Stute Anna zum Sternritt des Grundhofs Stricker in Aurich. 

 

Ich habe die Outdooractive-App auf meinem Handy scharfgestellt, so daß ich den Ritt aufzeichnen kann. In 2,5 Stunden nehmen wir 11,8 km unter die Hufe. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 13,9 km/h, wir müssen 354 Höhenmeter hinauf und 313 Höhenmeter wieder hinunter. Die Rittführung liegt allerdings bei der 13-jährigen Finja, die uns zielsicher durch die Gegend lotst - toller Job! :-) Willi macht seine Sache super: Bahnunterführungen, Straßen mit Autos, Lkws oder Bussen, ein Trab über schöne Wiesen entlang der Enz, eine kurze Erfrischung in der Enz und teilweise steiles Gekraxel ist alles kein Problem für ihn. Nur nach 1,5 Stunden, unserer sonstigen Standard-Ausreitzeit zu Hause, überlegt er, daß es jetzt eigentlich auch genug sein könnte. 

 

Um kurz vor 12 Uhr kommen wir auf dem Grundhof der Familie Stricker in Aurich an und werden mit einem Zielwasser-Schnaps, einer roten Schleife und einen kleinen Präsent in Form von Pferdekeksen und Gummibärchen begrüßt. Nachdem wir uns des Gepäcks entledigt haben, nehmen wir noch am Trailparcours teil, der für Willi dann aber doch eine Herausforderung darstellt: durch die zu einem großen Kreis zusammengesteckten Poolnudeln können wir noch hindurchreiten, am Wassergraben in Form von leeren-PET-Flaschen scheitern wir leider. Aber dafür waren wir ja vorhin erst im richtigen Wasser. ;-) Eine Engstelle mit in goldene Folien gewickelten Tonnen findet der Schwarze auch erst etwas gruselig, traut sich dann aber doch hinein und bleibt auch artig stehen, während ich mit einem langen Strohhalm kleine Styroporbälle ansaugen und übers Pferd in eine Schüssel legen darf. Den Slalom durch Pylonen bekommen wir auch noch hin, aber dann mißversteht Willi gründlich, daß man über einem Cavaletti schon die Füße heben muß und *zack* bricht dieses in der Mitte durch. Uuuuups........ Dafür klappt das Einparken zwischen zwei Stangen und das Rückwärtsrichten wieder prima. Er hat sich nichts gemacht, das ist die Hauptsache. Mit diesem Stand werden wir immerhin noch 31. von 33 Startern und bekommen als Gewinn einen Striegel und einen Anbindestrick. :-) 

 

Dann dürfen die Jungs in ihre Boxen, bekommen einen großen Haufen Heu und können relaxen. Das Sattelzeug hat super gepaßt, es gibt keine Druckstellen. Laura und ich verbringen einen schönen Nachmittag und Abend auf dem Grundhof, während Finja und Steffi schon wieder nach Hause reiten. Alle Teilnehmer werden bestens versorgt: es gibt Spanferkel vom Grill oder Würstle, Crepes, Kaffee und Kuchen und sogar eine Bar ist eingerichtet. Einzig der herunterbrennende Planet könnte ein wenig runterschalten. Wir schlafen im Heu im Schlafsack direkt neben unseren Pferden, was sich allerdings als schwierig herausstellt, nachdem nächtens in diesem Boxentrakt noch ein Kolik-Patient der Sternreiter einquartiert werden muß, der sich die ganze Nacht über immer wieder wälzt und dabei laut scheppernd gegen die Boxenwände tritt. Der arme Tropf. :-( Irgendwann fängt Willi, der es sich voll ausgestreckt in seiner Box gemütlich gemacht hat, auch noch an zu schnarchen... Und wenn 734 kg Pferd mit einem derartigen Resonanzkörper anfängt zu schnarchen, ist an Schlaf nicht zu denken. Ich glaube, ich mache in dieser Nacht wenn überhaupt für eine Stunde die Augen zu. Aber: toll, daß mein Schwarztier sich nach so einem aufregenden Tag auch in fremder Umgebung entspannen kann. 

 

Thats Wanderreiterleben. ;-) 

Wanderreiterfrühstück :-)
Wanderreiterfrühstück :-)

19.08.2018

 

Um 06.30 Uhr krabble ich nach einer weitgehend schlaflosen Nacht aus dem Schlafsack. Nach einer Katzenwäsche, bei der ich mir aber als Zugeständnis an eine irgendwie übersichtlich gestaltete Körperreinigung doch noch die Haare wasche, räume ich meine sieben Sachen zusammen und putze schon mal den Schwarzen. Der steht munter in seiner Box und bekommt neben seinem Heu auch noch eine Stärkung für den Heimritt in Form seines Leinsamentresters. Der Rücken sieht gut aus, die Beine sind auch nicht angelaufen. Alles palletti. 

 

Der Kolik-Patient, dem ich am Abend vorher noch mit Colosan ausgeholfen habe (so hat Willi das nicht umsonst geschleppt ;-) ), bekommt heute nochmals Besuch vom Tierarzt und Infusionen. Ich hoffe sehr, daß er es schafft. *Daumenquetsch* 

 

Nach einem zünftigen Frühstück machen Laura und ich uns um 09.45 Uhr auf den Heimweg zurück nach Kleinglattbach. Es sind noch Wolken vorhanden, aber die werden sich schnell wieder verziehen; es sind wieder knapp 30° angekündigt. Ich wähle allerdings eine andere Route, nachdem wir gestern doch recht viel an Straßen und auf Betonwegen unterwegs waren. Unterstützt mit Wanderkarte und der Outdooractive-App lassen sich die Wege gut finden. Wir müssen zwar einmal einen durch heruntergebrochene Äste versperrten Weg freiräumen. Aber sonst klappt alles prima. Willi und Joe sind die erste halbe Stunde etwas zäh unterwegs, laufen sich dann aber ein. Auch heute gibt es einiges für die Pferde zu erleben: Trampelpfade, Wiesenwege, wir queren die Enz über die viel befahrene B10, auf der trotz Sonntag Morgen doch relativ viel Verkehr ist. Es geht durch die Weinberge vorbei an Vaihingen/Enz mit seinem Schloß Kaltenstein hinauf zwischen die Felder in Richtung Kleinglattbach. Dort kommen wir am Segelfluggelände vorbei, wo direkt vor uns ein gelber Segelflieger landet, den Willi mit großen Augen sehr interessiert, aber relaxed beäugt. Auch ein über die Seilwinde hinaufgezogener weißer Segelflieger ist kein Problem. Unterwegs verliere ich nur durch ein gerissenes Lederbändle mein gutes Messer mit Messertäschchen und Joes Trense reist. Aber gut, das kann passieren. 

 

Mensch, bin ich stolz auf meinen Willi!!! :-) 

 

Um 12.20 Uhr kommen wir wieder am Stall von Chris und Uwe an. Die Jungs werden abgesattelt und dürfen saufen (wir haben auch heute wieder knapp 30°). Hier kommt auch meine neue Ortlieb-Faltschüssel zum Einsatz. :-) Dann gehts im Hänger wieder nach Hause. Das Mörchen, das derweil von Gerret versorgt wurde, freut sich sichtlich, daß seine beiden Kumpels wieder da sind. Gemeinsam schlappen die drei gleich wieder auf die Weide. 

 

Heute waren wir in knapp drei Stunden 11,7 km unterwegs bei einer Maximalgeschwindigkeit von 12,9 km/h, mussten 368 Höhenmeter hoch und 410 Höhenmeter runter. 

 

So ein Wanderritt ist doch eine eigene Sache: wunderschön, so entschleunigt und ursprünglich mit dem Pferd unterwegs zu sein, die Landschaft einmal ganz anders vom Pferderücken aus erleben zu können. Er ist aber auch abenteuerlich, wenn plötzlich Äste Wege versperren. Und natürlich auch anstrengend - es verlangt Pferd und Reiter draußen dann doch etwas ab. Aber man wird auch etwas demütiger und weiß eine Dusche und ein Bett wieder viel mehr zu schätzen. :-) 


 

Edit 27.08.2018: Ich habe noch Fotos von unserer Ankunft in Aurich und vom Trail nachgeliefert bekommen: :-)

 

Frisch gewaschen nach der Dusche
Frisch gewaschen nach der Dusche

20.08.2018

 

Ich bin froh, daß Laura, die ja noch Schulferien hat, heute Morgen die Stallarbeit übernimmt, so daß ich wenigstens ein wenig länger schlafen kann, bevor ich zur Arbeit aufbreche. Insgesamt bin ich fit, nur die ca. 30 Schnakenstiche jucken wie blöde... Schlafen im Heu bei den Pferden ist halt so eine Sache. ;-) 

 

Am späten Nachmittag nehme ich das Mörchen mit auf die Reitwiese zur Equikinetic. Er macht seine Sache sehr schön und so sind die 12 Runden à eine Minute - davon acht im Trab - schnell vorbei. 

 

Danach nehme ich den Senior mit zum Hydranten. Seine Brust ist durch die ausgiebige Futterei von Äpfeln in den letzten Tagen schon fast schwarz. Er bekommt eine Volldusche inkl. Mähne und Schweif. Das Schwarztier bekommt ebenfalls den ganzen Bäbbs der letzten zwei Tage aus dem Fell gewaschen. Als ich mit Willi zurück zum Stall komme, falle ich fast in Ohnmacht. Mensch, Amor! So war das nicht gemeint! Hat der Blondschopf sich doch einfach in den Sand geworfen und gewälzt... *augenroll* Dann dürfen die drei auf die Winterweide, wo wieder das Heu wartet. 

Amor und Gerret
Amor und Gerret

21.08.2018

 

Nach der Stallarbeit beschließen Gerret und ich, noch eine Runde mit den Jungs ins Gelände zu gehen. Es ist zwar noch immer sehr warm, aber im Wald ist es angenehm kühl. 

 

Am Waldrand trennen wir uns erstmals. Ich biege mit Willi ab und trabe gleich an. So merkt der im ersten Moment gar nicht, daß Amor und Gerret weiter geradeaus laufen. Erst nach 100 m horcht er im Trab mehrmals nach hinten, läßt sich aber brav weitertreiben.

 

Wir träbeln zwei relativ lange Strecken. Auf der zweiten zieht er - wie immer - arg nach links, und ich bin in Hab-Acht-Stellung, damit er mit mir nicht wieder plötzlich in den Wald abbiegt. Ich versuche immer wieder nachzugeben und ihn dazu zu veranlassen, den Hals besser fallen zu lassen. Das ist wirklich ein Manko auf diesem Streckenabschnitt. Vielleicht hat er aber wiederum nur Amor durch den Wald rufen hören. Zum Schluß galoppieren wir auch einige Meter, dann gibts den Zügel ganz lang, bis wir Gerret und Amor wieder an der Grünen Hütte treffen. 

 

Zu Hause gibts für den Schwarzen nochmals eine Dusche am Hydranten, was er sichtlich genießt. 

22.08.2018

 

Heute brauche ich das erste Mal morgens um 05.45 Uhr am Stall eine Kopflampe. Die Dämmerung beginnt erst gegen kurz nach 06.00 Uhr. Der Sommer neigt sich definitiv dem Ende zu; ab Freitag sind deutlich kühlere Temperaturen angesagt. Spätestens dann wird auch ein Weidewechsel notwendig. Das Mörchen krabbelt schon unterm Zaun durch, um an die abgesperrten Apfelbäume zu kommen. ;-) 

 

Abends treffe ich mich mit einer potentiellen neuen Reitbeteiligung am Stall, mit der die Jungs und ich dann auch eine halbe Stunde spazieren gehen. Am Waldrand lassen wir Amor und Willi fressen. Amor macht die Hitze - heute wieder 33° - ja gar nix (Hauptsache: fressen! *gg*), aber Willi ist heute etwas arg träge. Da er aber normal frißt, äppelt und säuft und ich auch sonst nichts feststellen kann, ist es wohl tatsächlich nur die Hitze, die ihm etwas zu schaffen macht. Aber da ist etwas leichte Bewegung ja gut. 

Gewitterstimmung
Gewitterstimmung

23.08.2018

 

Heute war wieder unsere Osteopathin Ina zur Nachkontrolle da. Laura nimmt den Termin für mich mit wahr, weil ich heute im Büro nicht weg kann. Alle drei Jungs werden auch mit Akupunktur behandelt. Alles ist soweit in Ordnung. Wie Ina berichtet, hat sie bei Willi vor allem an der Schulter, dem Brustbein und dem ISG gearbeitet. Amor bekam eine Komplettbehandlung und hat diese offenbar auch sehr genossen. Ihn hat sie vor allem auch im Rücken mobilisiert. 

 

Am Abend lasse ich die drei das erste Mal kurz auf Weide Nr. 1, was freudig angenommen wird. Es ist auch ein Gewitter im Anzug, weshalb ich mich beeile, die um die Apfelbäume auf Weide Nr. 5 angebrachten Absperrungen zu entfernen und den Zaun insgesamt vom Weg her zu öffnen, damit in den nächsten Tagen der Traktor zum Mulchen einfahren kann. 

 

Heute schaue ich auch mal, was die Wildbeobachtungskamera so auf Weide Nr. 4 nachts aufgenommen hat. Nicht viel. Ein Fuchs war mehrmals zu besuch. Wo die Pferde sich auf dieser Weide ablegen, zeigen die Bilder leider nicht. Dafür aber, daß das frei zugängliche und auf drei Haufen verteilte Heu bis ca. 23 Uhr reicht und danach die Netze angegangen werden. 

24.08.2018

 

Wir sind ja in der komfortablen Lage, den Pferden zumindest tagsüber noch immer Weidegang auf einer grünen Wiese anbieten zu können. Das ist andernorts schon seit Wochen nicht mehr möglich - überall sind Weiden zu sehen, die komplett braun und verbrannt sind. So sieht nur unsere Winterweide Nr. 4 aus, die den Jungs bis zur wirklichen Schlecht-Wetterphase nachts zur Verfügung steht. Hätten wir sie die letzten zehn Wochen nicht auch nachts auf die Weiden gelassen, würden diese sicherlich noch länger reichen. Da die Jungs ja aber schon mit dem Winterfellwechsel beschäftigt sind, die nunmehr tagsüber zugängliche Weide Nr. 1 zwar noch grün und ca. 20 cm bewachsen ist, aber keine wirkliche Futtergrundlage mehr darstellt, füttern wir ab heute auch tagsüber zu. Amor und Willi werden nun auch wieder die volle Portion Mineralfutter bekommen; über den Sommer bekamen sie ja nur die Hälfte. 

Mit dem Schwarztier auf der Reitwiese
Mit dem Schwarztier auf der Reitwiese

25.08.2018

 

*stöhn* Wenn man in meinem Alter erst nachts um 02.00 Uhr von einem Ausflug nach München zum Auftakt der Bundesliga zurückkommt, ist man am Tag danach dementsprechend feddich... ;-) Nach einer ausführlichen Regenerierungsphase klettere ich dennoch am Abend in den Sattel vom Schwarzen. Nachdem er gestern die obligatorische Pause nach der Osteo-Behandlung hatte, bin ich gespannt, wie er heute läuft.

 

Tatsächlich ist schon im Schritt zu merken, daß Willi sich wieder viel leichter damit tut, den rechten Schenkel anzunehmen und sich rechts zu stellen und zu biegen. Zirkelverkleinern und -vergrößern klappen da zur Überprüfung sehr, sehr ordentlich und sauber.

 

Als neue Übung nehme ich heute auch mal Viertel-Hinterhandwendungen in der Bewegung auf der halben Bahn mit dazu, um zu schauen, wie sich Willi in den Schultern verschieben läßt. Paßt! :-) Die zuvor abgefragte Übung von Suzana mit Außenstellung auf dem kleinen Zirkel klappt nämlich auch schon sehr locker. Einzig im Trab driftet mit das Schwarztier dann auf beiden Händen gerne über die äußere Schulter weg, und irgendwie bin ich mir da nicht so sicher, ob nicht ich mit meinem Sitz ein wenig das Problem bin. Das werde ich durch Suzana in der nächsten Reitstunde mal abklären lassen. 

 

Danach ist das Mörchen dran. Auch er wurde von Ina behandelt - was man heute deutlich merkt. Der Senior ist äußerst hüpfig und zunächst aufmüpfig, nachdem Gerret mit Willi schon wieder in Richtung Stall wandert. Ich versuche daher, Amor mit einer wenig Handarbeit auf mich und die Arbeit zu konzentrieren und frage Übertreten auf einer kleinen Volte ab, gehe dann in die Quadratvolte zum Weichen auf der Diagonalen und lasse ihn dann noch einige Hinterhandwendungen zeigen, nachdem er im ganzen Travers über die Dualgassen gewichen ist. Zum weiteren Lockern will ich ihn dann eigentlich ein wenig galoppieren lassen, aber da wird er gleich zu schnell und zu hektisch, weshalb ich nur 2, 3 Sprünge abfrage und ihn dann gleich überschwenglich lobe. Heute wird mir dabei mal wieder bewußt, wie wichtig es ist, eine vorhandene Vorstellung (Arbeit an der Longe mit vielen Volten ganze Bahn) zu variieren und die Einheit auf das Pferd und seine Stimmung anzupassen, weil sonst alles schnell in Enttäuschung enden kann. So hatten Amor und ich dennoch Spaß und können die Einheit gut beenden. 

 

Zwar hat es den ganzen Vormittag geregnet (zumindest mal 5 l/qm - besser wie nix), aber der Boden hat die auffrischende Feuchtigkeit ;-) gleich geschluckt. Weide Nr. 5 ist schon gemulcht. Und die Jungs verschmähen das tagsüber angebotene Heu. Sogar abends sind sie nicht wie sonst sonderlich scharf auf das lose auf Weide Nr. 4 bereitliegende Heu. Naja, das wird sich vermutlich ändern, sobald Weide Nr. 1 wieder abgefressen ist. 

Amor, Gerret, Tanja und Willi an der Jöhlinger Kapelle
Amor, Gerret, Tanja und Willi an der Jöhlinger Kapelle

26.08.2018

 

Generalprobe: wir unternehmen eine Tageswanderung mit den Pferden. 

 

Um 10.45 Uhr ist Abmarsch am Stall. Willi findet das ein wenig oll und bleibt die ersten 200 m immer wieder stehen. Ich vermute, daß er aufgrund der Sattelpacktaschen auf eine längere und anstrengende Tour schließt. Da hat er nicht Unrecht. ;-) Amor ist dafür sehr, sehr motiviert und freut sich sichtlich, daß er mit von der Partie ist. 

 

Durchs Söllinger Dorf wandern wir zwischen Berghausen und Wöschbach am Biohof Petrik vorbei zu den beiden Reiterhöfen außerhalb von Berghausen. Bevor wir dort in den Wald abbiegen stelle ich fest, daß ich meine Weste, die ich nur  hinter den gelben Packsack geklemmt hatte, verloren habe. Der beste Ehemann von allen wandert kurz zurück und bringt sie wohlbehalten wieder mit. Wichtige Feststellung: nie was nur auf den Sattel legen, sondern immer festbinden. 

 

Im Wald ist es angenehm kühl. Willi hat sich eingelaufen und wandert brav neben mir her, sein Führstrick hängt immer durch. Anders zwischen Gerret und Amor: der ja immer halbverhungerte Hafi hapst zu sehr und oft nach Gras und hat außerdem immer einen sehr guten Schritt drauf, so daß Gerret das immer wieder etwas regulieren muß. 

 

Nach 12,7 km kommen wir an unserem Pausenpunkt, der Maria-Hilf-Kapelle in Jöhlingen an. Die Jungs werden abgesattelt und die Hufe auf Steinchen kontrolliert. Dann wird jeder an einen Baum gebunden und bekommt eine Stärkung, bestehend aus Möhren und pelletiertem Leinsamentrester. Gerret und ich breiten unsere Picknickdecke aus und vespern. 

 

Nach einer dreiviertel Stunde packen wir wieder unsere sieben Sachen zusammen und wandern um Wöschbach herum in Richtung Söllinger Naturfreundehaus. Der Schwarze hat sich sichtlich erholt: energisch stapft er voraus, so daß ich ihn einige Male erinnern muß, daß ich auch noch am anderen Ende vom Strickle hänge. *gg* Im Naturfreundehaus angekommen platzen wir in eine geschlossene Gesellschaft, die dort ihren Polternachmittag feiert. Willi und Amor werden am Anbindebalken angebunden, wir organisieren etwas Wasser im mitgeschleppten Falteimer und auch wir bekommen etwas Kühles. Nach 20 Minuten wandern wir durch Söllingen zurück zum Stall. Dort kommen wir um 16.45 Uhr an.

 

Joe, der derweil alleine am Stall zurückgeblieben war, freut sich und begrüßt uns wiehernd. Dann gehts auf die Weide, wo sich alle drei gleich wälzen. Gerret und ich müssen uns erst mal setzen... Uff. Ich glaube, Amor war tatsächlich der Fitteste von uns. ;-) 

 

Was eine Tour! Irgendwie ist sie viel länger ausgefallen, als gedacht. In einer reinen Laufzeit von 3,5 Stunden haben wir 26,5 km erwandert.  Insgesamt waren wir sechs Stunden unterwegs und haben dabei 1.024 Höhenmeter überwunden (wow - ich wußte nicht, daß es bei uns soooo hügelig ist!). Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 5,2 km/h. Die Sattelpacktaschen haben sich bei beiden Pferden bewährt, auch die Packsäcke, die wir heute nur pro forma mit Pferdedecken befüllt hatten, taugen. Die Pferde kamen zwar heute barhuf gut zurecht, aber für die viertägige Wanderung werden wir ihnen auf alle Fälle vorne Hufschuhe anziehen. 

28.08.2018

 

Am frühen Morgen um 05.45 Uhr komme ich im Dunkeln zum Stall und sehe Willi und Joe das erste Mal seit ettlichen Wochen mal wieder neben der Rundraufe im Sand liegen. Amor hält Wache. 

 

Amor und Willi gehts gut, ihnen ist - im Gegensatz zu mir *röchel* - von den sonntäglichen Strapazen nichts anzumerken. Aber so langsam komme ich auch wieder zu Kräften. ;-) 

 

Heute bekommen wir nochmals Besuch von Sarah, unserer potentiellen neuen Reitbeteiligung. :-) Wir gehen mit Amor auf die Reitwiese, wo wir uns zunächst gemeinsam etwas warmlaufen und ich ihr dann zeige, wie man Amor auf beiden Händen übertreten lassen kann. Dann gehts los. Das Mörchen ist ja nun seit gut einem halben Jahr nicht mehr regelmäßig geritten worden. Dafür macht er seine Sache heute erstaunlich gut, läuft artig und munter los. Natürlich muß er erst einmal wieder etwas durchgearbeitet werden, aber Sarah ist insgesamt ganz angetan von ihm. Die beiden harmonieren auch gut miteinander und träbeln einige Zeit auf vielen großen gebogenen Linien vor sich hin. Nach gut 20 Minuten machen wir allerdings wieder Schluß, da Amor sich wohl arg verschluckt hat und ziemlich husten muß. So wie es sich anhört, kommt es nur aus den oberen Regionen des Halses und nicht aus der Lunge. Außerdem muß er erst wieder in Ruhe an die Arbeit unter dem Sattel gewöhnt und die Muskulatur aufgebaut werden, die ja doch trotz seinem anderweitigen Training etwas gelitten hat. Sarah macht mir da einen ganz kompetenten Eindruck. :-) 

29.08.2018

 

Am Nachmittag kommt Hannes, unser Hufpfleger und macht den Pferden die Hufe schön. ;-) Aufgrund der weiterhin anhaltenden Trockenheit wässern wir die Hufe vorher, und die Jungs bleiben auch weitgehend brav in ihren Wassereimern stehen. Bei Amor ist wie gehabt alles prima, bei Willi doktern wir weiterhin an der Strahlfäule herum, die an einigen Stellen noch immer tief sitzt. Aber im Vergleich zum Anfang ist es schon um Welten besser. Ich bekomme von Hannes den Auftrag, die Hufe weiterhin immer schön auszukratzen und die tiefen Stellen regelmäßig mit der Kevin-Bacon-Hufsolution einzupinseln. 

 

Danach gehe ich mit Willi noch ein wenig auf die Reitwiese; wir machen Bodenarbeit. Anhalten, Rückwärts auf Körpersprache, Antreten, Übertretenlassen klappt alles prima. Wenn ich da so an unsere Anfänge von vor fünf Monaten zurückdenke... Dann gehts an die Übung mit diagonalen Wechseln seitwärts durch die Quadratvolte - und da hängt Willi dann wirklich den Streber raus und macht das fast alleine und vor allem vone nach vorne wegzudrängeln. *stolzbin* 

 

Amor hustet leider noch immer. Für die kommenden Stunden sind Gewitter mit Regen angesagt und ich werde mal schauen, ob es dann besser ist. Wenn er am Freitag noch immer hustet, werde ich mal vorsichtshalber den Tierarzt konsultieren. Aber nach wie vor hört sich das nur nach den oberen Atemwegen an. 

 

Abends nehme ich an einem Webinar der FN, der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, mit Dr. Claudia Münch zum Thema Bodenarbeit teil. Obwohl ich mich da ja schon einigermaßen auskenne, kann ich doch noch einiges mitnehmen und mir Anregungen holen, was mit Amor und Willi noch besser erarbeitet werden könnte. Vor allem die im Webinar gezeigten Videos beeindrucken mich doch sehr, wie fein die Abstimmung zwischen Mensch und Pferd sein kann.

31.08.2018

 

Die große Hitze ist vorbei, der Sommer neigt sich dem Ende zu. Der Himmel ist den ganzen Tag bewölkt, am Nachmittag fängt es endlich, endlich an zu regnen. Die Jungs verbringen den letzten Tag auf Weide Nr. 1.