Hello november!
Hello november!
Anne und Amor
Anne und Amor

01.11.2017

 

Der November startet nochmals mit wunderschönem Wetter durch. Am Vormittag kommt Anne und geht mit Amor auf die Reitwiese zum Longieren. Gerret, Kurti und ich begleiten die beiden. 

 

Während Amor in Schritt und Trab gearbeitet wird, mache ich mit Kurti ein wenig Bodenarbeit. Dabei geht es anfangs hauptsächlich erst einmal darum, daß er nicht dauernd nach Gras hapst und auf mich achtet. 

 

Nachdem das geklärt ist, üben wir Anhalten, Antreten und Rückwärtsrichten auf Körpersprache hin, später nehme ich den Schirm und den Rappelsack als Gelassenheitsprüfungen hinzu.

03.11.2017

 

Der Tierheilpraktiker ist nochmals da und versorgt uns für die nächsten drei Wochen mit Globulis für Kurti. Dabei wurde auch berücksichtigt, daß er (gemeinsam mit Amor) nächste Woche geimpft wird, so daß keine Impfnebenwirkungen entstehen, die uns vielleicht im Heilungsprozeß beim Spat wieder zurückwerfen. 

04.11.2017

 

Während der beste Ehemann von allen die Jungs versorgt, mit einem mustergültig braven Kurti spazieren geht und Anne mit Amor bei herrlichem Wetter eine starke Stunde ins Gelände bummelt, fahre ich mit Claudia nach Erbach in den Odenwald.

 

In den letzten drei Monaten wollte ich mich gar nicht so richtig mit pferdischer Weiterbildung beschäftigen, weil mich Kurtis Krankheit innerlich unheimlich gefordert hat. Ich mochte nicht einmal meine Nase in Reitliteratur oder zumindest in eine Pferdezeitschrift stecken. Nachdem sich jetzt alles aber einigermaßen beruhigt hat, habe ich meinen Kopf wieder etwas geordnet und bin aufnahmefähig(er). ;-) 

 

Auf dem heutigen Kurs mit Bent Branderup geht es um das Thema Parade. Mit dabei sind ganz unterschiedliche Pferde: Isländer, Lusitanos, Warmblüter, Kaltblüter (was mich sehr gefreut hat!!!) und Ponys.

 

Bent referiert in der Theorie am Morgen und am Nachmittag ausführlich zur Biomechanik, insbesondere die Prozesse in der Wirbelsäule bei Biegung und Stellung. Biegung bedeutet für ihn eine Rotation des Brustkorbes. Biegt sich das Pferd nach links, rotiert der Brustkorb außen nach oben und innen nach unten, die Dornfortsätze kippen bei richtiger Biegung nach innen. 

 

Hieraus ergibt sich eine interessante Sitzhilfe, die er allen Teilnehmern anbietet und die supergut zu funktionieren scheint: setzt man die vorderen Muskeln des Oberschenkels ein, kann man die Schultern führen, setzt man die hinteren Muskeln des Oberschenkels ein, führt man die Hinterhand. Dadurch bleibt der Sitz an sich ruhiger und stört das Pferd nicht. Schade, daß ich das nicht gleich mal ausprobieren kann. 

 

Es ist ein sehr schöner Tag mit viel Input, schönem Gereit (es finden auch zwei Prüfungen für die Wappenträger statt) und dem Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern. Witzig, daß man manchmal so weit fahren muß, um sich mal wieder zu treffen. :o)

05.11.2017

 

Ein typischer Herbsttag: naß, regnerisch, windig, bäh. Da der Boden es einigermaßen hergibt, lassen wir die Pferde trotzdem noch auf die Winterweide. Seit einigen Tagen bieten wir ja auch tagsüber mehr Heu an, weil diese nun schon wirklich abgegrast ist.

 

Am Abend gehen wir mit beiden 10 Minuten spazieren. Als ich Amor anschließend an der Rundraufe beobachte, in der ich heute erstmals ein riesig-großes rundes Heukissen anbiete, welches ich mit gut 10 kg Heu gefüllt habe (ich erhoffe mir davon nur noch eine einmalige Füllung in 24 Stunden und dadurch etwas weniger Arbeits- und Zeitaufwand), schüttelt er plötzlich mehrmals den Kopf und hält schließlich sein linkes Ohr schief. Ich untersuche es sofort, es ist leicht warm, aber ansonsten kann ich nichts finden. Es ist nichts geschwollen, einen Insektenstich o. ä. finde ich auch nicht, auch kein Sekret, als ich mal mit einem mit einem Taschentuch umwickelten Finger vorsichtig etwas tiefer gehe. Mal schauen, ob es sich bis morgen erledigt hat. 

06.11.2017

 

*happy* :-) Ich mache etwas früher im Büro Schluß, so daß ich um 16.30 Uhr mit Amor auf der Reitwiese stehen kann und wir so noch ausreichend Licht haben. Ich longiere das Mörchen knappe 30 Minuten. Er läßt sich gut vom Grasfressen abhalten, geht fleißig vorwärts (auch sehr gut über meine Körperspannung regulierbar) und stellt sich immer wieder schön. Nach dem Warmschritteln geht das auch im Trab. Wir gehen immer mal wieder ganze Bahn, wo ich ihn die Tritte etwas verlängern lasse, ihn in den Wendungen wieder aufnehme. Zwischendrin frage ich etwas Schulterherein und ganzen Travers an der Hand ab - und habe ein völlig motiviertes Pferdchen vor mir. Wie schön! :-) Das freut mich heute total. Seinem Ohr geht es auch wieder gut. 

 

Anschließend mache ich noch ein wenig Bodenarbeit mit dem Punkti, der solange neben Gerret auf der Wiese stand und Gras gemümmelt hat. Es geht darum, daß Kurti auf mich achtet, nicht nach Gras hapst und sich auf Fingerzeig und Körpersprache von mir entfernt und wieder herholen läßt - was ich vor allem mit einem Slalom durch Pylonen teste. 

 

Dann ist das Licht aus, die Jungs dürfen noch für eine halbe Stunde auf Weide Nr. 1und wir machen den Stall. Tja, das Thema "Heukissen und nur einmal Füllen in 24 Stunden" hat sich derzeit erst einmal: das Heukissen war heute Morgen ratzeputz leergefressen. Ich denke, der Heuverbrauch steigt nun ohnehin in Richtung kalte Jahreszeit. 

 

Da der Tierarzt diese Woche ohnehin noch zur röntgenologischen Nachkontrolle von Kurti kommt, lasse ich heute erstmals die abendliche Schmerztablette weg. Ich hoffe mal, daß der Punkt nun komplett ohne auskommen kann. *Daumenquetscht* 

Beim Bäh-Wetter im Longierzirkel
Beim Bäh-Wetter im Longierzirkel

07.11.2017

 

Kurti ist weiterhin lahmfrei. Uff, ich bin ziemlich erleichtert. Aber alles weiteres werden sicherlich auch erst die nächsten Tage zeigen. 

 

Als wir am frühen Abend zum Stall kommen, brummelt er uns mehrmals entgegen - schließlich will Herr Pferd raus auf die Weide. ;-) Nach der Stallarbeit gehen wir wieder mit beiden 10 Minuten spazieren. Auch dabei ist an Kurtis Geläuf nichts festzustellen. Höchstens, daß die linke Hinterhand einen Ticken steifer als die rechte läuft - was gleichzeitig wieder auf eine Mehrbelastung des rechten Spatbeins schließen läßt. Auch beim Hufeauskratzen gibt er mir seinen linken Huf ohne Probleme. Insbesondere das ist immer mein Gradmesser, wie es dem Spatbein so geht. 

 

Der Tierarzt hat sich heute für Donnerstag zum Röntgen angekündigt. Schau'n mer mal. 

08.11.2017

 

Es liegt eine ziemlich feuchte Nacht hinter uns. Zwar hat es mit 3 l/qm nicht übermäßig geregnet, aber es bleibt einfach alles naß. Wie gestern ist es den ganzen Tag über duster und wolkenverhangen. Daher bleiben die Pferde heute das erste Mal auch tagsüber auf dem Paddock und dem Trailweg - gut, mit stark 800 qm haben sie da trotzdem viel Platz und werden durch die vielen Stellen, wo es Heu zu naschen gibt, auch zum Laufen animiert. 

 

Anne macht am Vormittag den Stall und bespaßt anschließend Amor mit einer halben Stunde Handarbeit auf der Wiese direkt neben den Pferdenanhängern. So ist Kurti nach anfänglich etwas Aufregung dann auch beruhigt und schaut vom Paddock aus zu. Nur tritt er anschließend mit dem linken Bein in den Wendungen etwas kürzer, was sich aber schnell wieder gibt. Als ich am Spätnachmittag die Stallarbeit mache, habe ich ihn immer im Blick, kann aber bis auf 2, 3 kurze Tritte - wieder nach einer Wendung - nichts erkennen. Auch als wir anschließend 15 Minuten spazieren gehen, läuft er normal. Also fehlen die Schmerzmittel wohl doch, wenn es um zentrifugale Kräfte geht. 

 

Dann möchte ich noch eine Erkenntnis hier festhalten, die zwar nicht neu ist, mir aber gerade wieder vermehrt auffällt: Kurti soll ja derzeit morgens und abends wieder eine Spritze mit in Wasser aufgelösten Globulis ins Maul bekommen. Und hierbei ist mir wieder bewußt geworden: läßt man ihm die Wahl, also durchaus auch mal die Möglichkeit "Nein" dazu zusagen, bietet es ihm also völlig freiwillig an, nimmt er die Spritze umso schneller. Eine Überlegung, die sich auch auf viele andere Themen beim Umfang mit dem Pferd übertragen läßt. 

Rudelwälzen auf der Winterweide
Rudelwälzen auf der Winterweide

09.11.2017

 

Schade. Was sich gestern schon leise angekündigt hat, hat sich heute noch deutlicher gezeigt: Kurti kommt doch noch nicht ohne Schmerzmittel aus. Im Schritt ist er zwar weitgehend, bis eben auf enge Wendungen, lahmfrei. Als ihn Gerret am Nachmittag jedoch dem Tierarzt im Trab an der Hand vorstellt, ist das Ticken deutlich zu sehen. 

 

Der Tierarzt verordnet daher nochmals tägliche Schmerzmittel für die nächsten sieben Tage, dann sollen wir probieren, ob eine zweitägige Gabe ausreichend ist. Kurtis rechtes Spatbein wird geröntgt und beide Pferde geimpft und von beiden Blut für ein großes Blutbild inkl. Mineralien abgenommen. Die Röntgenbilder müssen erst erstellt werden; hier erhalte ich morgen Bescheid. 

 

Nachdem die beiden heute nochmals tagsüber nur auf dem Paddock und Trailweg waren, läßt Gerret sie am Nachmittag nach dem Tierarztbesuch auf die Winterweide. Dort ist zunächst Rudelwälzen angesagt. ;-) Ich hoffe, daß sich das Wetter demnächst mal wieder bessert und trockener wird. Wir sind seit zwei Tagen eigentlich von ständigem, sehr feinen Nieselregen umgeben. 

10.11.2017

 

Juhuuu!!! Gute Neuigkeiten!!Der Tierarzt hat die neuen Röntgenbilder ausgewertet. Die Verknöcherung der straffen Gelenke in Kurtis rechtem Sprunggelenk ist weiter deutlich vorangeschritten, die Osteolyse eingestellt!!! :-) :-) :-) Es ist noch nicht überstanden und wird noch Zeit in Anspruch nehmen, aber die Prognose ist jedenfalls weiterhin deutlich positiv. Wir können die Spaziergänge peu à peu ausdehnen und dann auch wieder anfangen, Kurti reiterlich zu belasten. 

 

Als wir abends zum Stall kommen, bin ich dann doch wieder etwas ernüchtert, denn Kurti lahmt ziemlich stark - trotzdem er gestern vom Tierarzt eine Spritze bekam, weshalb wir erst ab heute wieder mit den Schmerztabletten anfangen sollten. Armer Punkti. :-( Ich gebe ihm deshalb einen letzten Rest Flunidol (für 400 kg), den ich noch übrig hatte, und mit dem Futter bekommt er wieder seine Tablette. Mal schauen, wie er morgen läuft. Auf den abendlichen Spaziergang verzichten wir daher heute, putzen die beiden Zossen dafür aber ausgiebig. 

So frißt man aus der Heutonne :-)
So frißt man aus der Heutonne :-)

11.11.2017

 

In der letzten Nacht war es ziemlich stürmisch, dafür hat es nur wenig bis gar nicht  geregnet. Ich hoffe das bleibt so, denn wir befinden uns heute gemäß Wetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes recht nah an der Grenze zu einem Dauerregengebiet, innerhalb dessen es bis Montag in Staulagen bis zu 120 l/qm schütten soll. %-() Die Jungs bleiben heute daher auch auf dem Paddock und dem Trailweg. 

 

Kurti läuft sich auf gerader Strecke im Schritt ein, doch Wendungen machen ihm noch immer Probleme, weshalb ich mit dem Tierarzt in Verbindung stehe. Notfalls geben wir ihm eben nochmals Flunidol, falls das Previcox nicht ausreichend sein sollte, um das "Schmerzmittel-Depot" wieder zu füllen. 

 

Aber ansonsten machen die Buben einen guten Eindruck. Beide haben zwischenzeitlich schon ein schön dichtes, weiches Winterfell. Zwar lasse ich immer einmal im Jahr ein großes Blutbild machen, dessen Ergebnisse wir nächste Woche haben werden, aber ich tendiere immer mehr dazu, dem Auge und der klinischen Verfassung zu trauen: sind die Augen klar, ist das Fell glänzend, ist das Hufwachstum in Ordnung, wie sehen die Äppel aus? Ein Blutbild ist eben immer nur eine ganz kurze Momentaufnahme. 

Gerret, Monty Roberts und ich
Gerret, Monty Roberts und ich

12.11.2017

 

Als wir morgens zum Stall kommen, hat es bereits 15 l/qm geregnet - und es schüttet weiter wie aus Kübeln. Wir legen kleine Gräbelchen im Paddocksand an, damit das Wasser besser abfließen kann. Kurti läuft leider noch immer ziemlich schlecht, weshalb ich in der Klinik anrufe und mich mit unserem behandelnden Tierarzt bespreche, der heute zufällig auch Wochenenddienst hat. Wir beschließen, daß Kurti nochmals Flunidol bekommen soll. Also machen Gerret und ich uns auf in Richtung Tierklinik.

 

Von dort aus fahren wir weiter zu Pferdesport Krämer. Dort ist heute verkaufsoffener Sonntag, und Monty Roberts gibt eine Autogrammstunde. Ich gehe mit seiner Methode zwar nicht vollständig d'accord, finde aber, daß er damit in der Pferdeszene in Richtung Horsemanship doch einiges bewegt und viele zumindest zum Nachdenken gebracht hat. 

 

Am Nachmittag gehts dann weiter in Richtung Graben-Neudorf für die Vorbereitungen für den Dressurlehrgang mit Desmond O'Brien, den ich wieder selbst organisiere. Puh! Angekommen auf der Hardt-Ranch stelle ich entsetzt fest, daß der viele Regen heute die Halle, in der ein Teil der Kurspferde in Panellboxen untergebracht ist, überflutet hat. Wir helfen, die Panellboxen so zu versetzen, daß sie an trockenen Stellen stehen. Zum Glück läßt der Regen bereits nach und ich hoffe, daß die Boxen einigermaßen trocken bleiben. 

 

Wieder am Stall angekommen bin ich erleichtert: der Paddock sieht sehr gut aus. Tagsüber sind nochmals 23 l/qm runtergekommen, aber das Wasser fließt gut ab. Der Regen hat leicht nachgelassen. Kurti bekommt gleich das Flunidol für 700 kg verabreicht. Dann stellen wir fest, daß ein großer Ast von einem Baum auf unserer Weide auf den Zaun gefallen ist, weshalb es einen Eckpfosten am Trailweg umgerissen hat. Vermutlich ist das erst vor kurzem passiert - so haben die Jungs das gar nicht entdeckt und sind nicht auf die Weide ausgebüchst. Also stehen wir im Regen noch auf der Weide und ordnen den Zaun. Für heute reichts dann auch... 

13.11.2017

 

Ich bin heute und morgen mit der Kursorga für den Dressurlehrgang mit Desmond beschäftigt und den ganzen Tag deshalb unterwegs. Am Morgen mache ich mit Desmond nur einen kurzen Abstecher zum Stall, da er mir beide Sättel für die Pferde checkt. Weder müssen die Kopfeisen eingestellt, noch etwas gepolstert werden, aber ich sollte bei beiden an der Schulter z. B. etwas Moosgummi unterlegen, damit die Orte besser liegt. Bei Kurti liegt der Sattel zudem in der Mitte etwas hohl, was aber mit dem mangelnden Training zusammenhängt. Sobald wir ihn wieder reiten können und der Rücken dadurch wieder besser aktiviert und "hochgeholt" wird, dürfte das erledigt sein. Desmond kommt ja im Februar wieder, dann können wir nochmals nachkontrollieren. 

 

Kurti läuft in den Wendungen leider noch immer nicht klar, weshalb wir ihn weiterhin mit Flunidol behandeln. 

 

Am Nachmittag kommt Anne und geht mit Amor eine halbe Stunde ins Gelände, während Gerret den Punkti putzt und mit ihm fünf Minuten spazieren geht. 

Brigitte, Alex, Diana, Katja, Maureen auf Paco und Desmond
Brigitte, Alex, Diana, Katja, Maureen auf Paco und Desmond

14.11.2017

 

Zweiter Tag vom Dressurlehrgang mit Desmond. Einerseits ist es wesentlich entspannter für mich, für eine reibungslose Kursorga zu sorgen, wenn ich nicht mitreite, andererseits macht es mich auch etwas traurig, daß ich nicht mitreite. Naja, so komme ich wenigstens mal in Ruhe dazu, einen Teil meiner Reit-Magazine zu lesen. 

 

Gerret berichtet mir telefonisch, daß Kurti noch immer autscht, weshalb er ihm auch am Vormittag Flunidol verabreicht. Ich werde etwas nervös - wieso wirkt das Schmerzmittel nicht...? 

 

Als ich abends zum Stall komme, nachdem ich Desmond wieder zum Bahnhof gebracht habe, und Gerret bei den Resten der Stallarbeit  unterstütze, läuft der Punkt auch in den Wendungen passabel. Uff. Ich gebe ihm trotzdem nochmals das Flunidol, werde das die nächsten zwei, drei Tage dann herunterdosiert ausschleichen und wieder auf Previcox umsteigen. Ich hoffe, das funzt, 

15.11.2017

 

Nachdem es gestern schon einigermaßen sonnig war und selbiges Wetter auch für heute angesagt ist, läßt Gerret die Buben am späten Vormittag auf die Winterweide, nachdem er mit Kurti eine kleine Runde spazieren und Anne mit Amor eine starke Stunde im Gelände war. Der Punkti ist wieder lahmfrei und ich hoffe, daß ich das Flunidol nun wieder langsam reduzieren kann. Am Abend stehen dann zwei leicht panierte Hoppas vor mir. Aber gut, wenn es ihnen gefällt. ;-) Wir gehen nochmals 10 Minuten spazieren. Kurti ist sehr artig. 

16.11.2017

 

Am Nachmittag versorge ich hoppla-hopp die Pferde, weil ich eigentlich um 18.00 Uhr in Heimsheimer Barockreitzentrum zum Seminar "Pferdefütterung II" mit Conny Röhm sein will. Kurti ist ziemlich witzig drauf und tobt über die Weide. Man sieht vor allem in Trab und Galopp noch immer deutlich, daß etwas nicht stimmt. Aber der Schmerz in den Wendungen scheint deutlich zurückgegangen zu sein. 

 

Leider schaffe ich es nicht pünktlich und treffe erst um 18.25 Uhr in Heimsheim ein. Das Seminar bietet viele interessante Infos rund um die Pferdefütterung und baut nicht unbedingt auf Teil I auf, sondern kann so auch gesondert besucht werden. Außerdem ist es wieder nett, bekannte Gesichter dort zu treffen. :-)

17.11.2017

 

Es gibt gute und weniger gute Neuigkeiten. Supi sind die Ergebnisse der großen Blutbilder der beiden: bei beiden ist der y-GT nur leicht erhöht, Amor hat einige wenige Ausschläge bei anderen Werten, die aber so minimal von den Referenzwerten abweichen, daß sie nicht von Belang sind. Ich habe auch Kupfer, Zink, Selen und Eisen mittesten lassen: alles prima. Das Beste: trotzdem Kurti schon immer sehr schlechte Leberwerte hatte und in den letzten Monaten ja auch noch hinsichtlich der ganzen Medikamentation der Schmerzmitteln enorm belastet war, sind seine Leberwerte im Vergleich zu sonst nur minimal erhöht und somit um Welten besser als sonst. :-) Die Ergebnisse können hier eingesehen werden: 

 

https://www.pfinzgauranch.de/das-sind-wir/unsere-tiere/blutbilder/

 

Das macht die schlechte Nachricht etwas leichter verdaulich, denn der Punkt geht leider noch immer lahm. Nichts im Vergleich zu seinem Gangbild im August und September, aber eben doch schlechter als Anfang November. Ich könnte mich in den Allerwertesten beißen - hätten wir bloß noch nicht versucht, die Schmerzmittel abzusetzen. :-( Mit dem Tierarzt bespreche ich daher die weitere Vorgehensweise: nachdem die Blutbilder ja zeigen, daß Kurti die bisherigen Schmerzmittel gut weggesteckt hat und sie nicht auf Leber oder Nieren gegangen sind, werden wir die Dosierung des Flunidols für eine Woche nochmals deutlich auf 2x täglich für 700 kg erhöhen und dann, wie im Oktober auch, langsam ausschleichen, währenddessen dann wieder peu à peu auf das verträglichere Previcox umsteigen. Ich hoffe, das klappt. 

 

Die beiden haben den heutigen Tag wieder auf der Winterweide verbracht - und sehen dementsprechend aus. Den Spaziergang heute Abend lassen wir ausfallen, da Kurti ohnehin nicht so gut läuft und entkrusten die beiden dafür lieber ausführlich. 

November-Wetter
November-Wetter

18.11.2017

 

Es ist Herbst, trüb, feucht. Kurti bekommt am Morgen sein Flunidol für 700 kg, was er miesepetrig über sich ergehen läßt. 

 

Dann dürfen die Pferde wieder auf die Winterweide. Diese ist nun zukünftig nur noch bei trockenem Wetter offen, weil sonst die Grasnarbe zu sehr leidet. Kurti sportelt doch ganz gerne umeinander und reißt dann, wie heute Morgen auch, Krater in die Wiese. 

 

Der Heuverbrauch liegt zwischenzeitlich tagüber bei ca. 12 kg (sofern Zugang zur Winterweide besteht, sonst ein wenig mehr), nachts bei ca. 18 kg. Amor gefällt mir figürlich derzeit sehr gut, er hat einen kleinen Bauch, die Rippen sind nur mäßig zu fühlen. So ist er hoffentlich für die kalte Jahreszeit gewappnet und wir brauchen nicht allzu oft eine Decke. 

 

Am frühen Abend mache ich mit dem Mörchen noch etwas Handarbeit im Paddock. Es ist schon ziemlich dämmrig, was aber kein Problem für uns darstellt. Kurti schaut zu. ;-) Antreten, auf dem Zirkel gehen, anhalten, rückwärts, auf kleiner Volte hinten übertreten, Hinterhandwendungen und auch Schenkelweichen sind kein Problem. Ich liebe dieses Pferdchen. :-) Wir sind schon so lange zusammen und so ein eingespieltes Team, daß auch längere Zeitabstände zwischen Übungen gar kein Problem darstellen. Amor klettert außerdem begeistert aufs Podest und kann auch dieses durch Übertreten mit den Hinterbeinen im Halbkreis umrunden. Außerdem frage ich den Spanischen Schritt ab, achte hier darauf, daß Amor immer nur einen Schritt zeigt und dann gleich zügig weiterläuft. Sonst artet das eher in ein Scharren aus, was ich endlich mal ausmerzen will. Macht Spaß! :-) 

Abendrot
Abendrot

19.11.2017

 

Ich bin Strohwitwe und freue mich trotzdem. Ein bißchen. Dieses Wochenende findet der Reitkurs mit Katharina Möller auf dem Ittersbacherhof statt, für den ich mich und Kurti eigentlich angemeldet hatte. Meinen Kursplatz konnte ich zum Glück anderweitig vergeben und fahre heute daher nur zum Zuschauen hin. Das fällt mir zwar etwas schwer, aber ich hoffe, daß wir nächstes Jahr dann wieder mit von der Partie sein können. 

 

Katharinas Unterricht gefällt mir sehr gut, weil sie immer pro Pferd ist, nichts schlimm ist, wenn etwas mal nicht klappt, einfach locker weiter, alles gut. :-) 

 

Am Spätnachmittag bin ich dann wieder am Stall. Die Pferde waren heute tagsüber nur im Paddock, weil es am Vormittag eklig geschüttet hat. Während der Stallarbeit lasse ich sie auf die Winterweide - aber von der kommen sie, nach ausgiebigem Wälzen, bald wieder freiwillig zum Stall: da wächst halt nix mehr. ;-) Anschließend gehe mit beiden im Dunkeln 20 Minuten spazieren. Kurti läuft gut, nur am Schluß tritt er kürzer, obwohl ich während des Spaziergangs das Gefühl hatte, daß er durch das gleichmäßige Geradeaus nicht mehr so sehr mit dem linken Hinterfuß bügelt, und mag mir anschließend sein linkes Hinterbein zum Hufeauskratzen auch nicht geben. Ich kanns mir nicht wirklich erklären... :-( Er bekommt nun seit Freitag Abend morgens und abends Flunidol für jeweils 700 kg, also quasi die doppelte Dosis dessen, was er eigentlich wiegt. Als ich ihm die Spritze heute Abend gebe, fällt mir dann allerdings auf: ich gebe es ihm zwar ins Maul - aber er schluckt gar nicht...!!!!??? Ich hole drei Kekse, die er zunächst nicht nehmen möchte, aber dann doch widerwillig und sehr langsam nascht. Mmmh - vielleicht hat er die letzten Tage das Flunidol einfach heimlich nach der Gabe wieder "entsorgt"? Da muß ich die nächsten Tage mal aufpassen. 

21.11.2017

 

Ich glaube (...hoffe...), daß wir das Problem nun gelöst haben: seit zwei Tagen achte ich akribisch darauf, daß Kurti das Schmerzmittel auch tatsächlich schluckt. Nach engen Wendungen tritt er noch immer sehr kurz, läuft sich dann aber schnell ein. 

 

Während der Stallarbeit am Abend lasse ich die Pferde auf die Winterweide, damit sie sich schön einsauen *soifzt* und ich sie anschließend wieder sauberkratzen darf. Kurti sportelt auch ein wenig über die Weide. Trab und Galopp sehen nicht wirklich gut aus, aber zumindest läuft er danach im Schritt normal. Nur später an der Rundraufe autscht er nach längerem Stehen und einer engen Wendung wieder. Nach der Stallarbeit gehe ich mit beiden auch wieder 15 Minuten spazieren: alles gut. Kurti würde mir sogar sein linkes Hinterbein zum Auskratzen geben, was ich aber nicht annehme - es fehlt auch der Ausfallschritt nach rechts zur Seite, den er immer zeigt, wenn er das linke Hinterbein geben soll und ihm das rechte aber weh tut. Also: weiter hoffen und warten. 

 

Etwas Positives gibts auch von meinen Kätzchen zu vermelden: beide lassen sich zwar nach wie vor nicht anfassen, Fine ist ja ohnehin schon von je her zutraulicher und schleckt einem auch einmal einen Finger ab. Paula dagegen scheint erst in den letzten Wochen weiteres Vertrauen gefaßt zu haben: macht sie sich sonst immer sofort vom Acker, wenn man in der Nähe vom Stall war, bleibt sie seit einigen Wochen am Stall, und man kommt auch einmal bis auf 2 m an sie heran. :-) 

22.11.2017

 

Anne macht vormittags den Stall, putzt beide Jungs und bespaßt das Mörchen mit ein wenig Handarbeit. 

Podestarbeit auf dem betonierten Autoreifen ;-)
Podestarbeit auf dem betonierten Autoreifen ;-)

23.11.2017

 

Ich investiere einen meiner letzten Urlaubstage. Zum einen habe ich die Osteo nochmals einbestellt, zum anderen soll am Nachmittag der Tierarzt kommen. 

 

Am Morgen kommt mir Kurti im Schritt normal laufend im Paddock entgegen. Gem. Absprache mit dem Tierarzt soll er heute Morgen im Vorgriff auf den Termin am Nachmittag kein Schmerzmittel bekommen. Ich lasse die Jungs auf die Winterweide und hänge dort Heunetze auf. 

 

Bis Ina kommt, habe ich die Stallarbeit weitgehend hinter mich gebracht und hole den Punkti von der Weide. So kann Ina schon mal schauen, wie er läuft. Nach einem ersten Check stellt sie fest, daß Kurtis komplette linke Seite total dicht ist. Eine Stunde lang behandelt sie ihn, währenddessen er immer relaxter wird. Da war einiges im Argen. Ich kann mir allerdings echt nicht erklären, wo das nun alles so plötzlich wieder herkommt, wobei Kurtis Verspannungen natürlich der Kompensation von Schmerzen aus dem Spatbein geschuldet sind. Ina empfiehlt, daß ich zukünftig viel mit Körperbändern arbeiten soll; wir legen auch zwei Bandagen mal probeweise an. Sofort läuft er mit der Hinterhand spuriger und nicht mehr so immens breitbeinig. 

 

Am frühen Nachmittag kommt dann der Tierarzt. Kurti will sich erst auf der Winterweide nicht einfangen lassen - was dem Tierarzt ausreichend Gelegenheit zum Betrachten seiner Gänge gibt. Fazit: naja........ Um eine weitere Injektion von Cortison ins Gelenk kommen wir also nicht herum. Kurti wird sediert und verfällt sofort in eine komatöse Schläfrigkeit. Ich kann nicht mal sein rechtes Vorderbein anheben. Also muß es so gehen. Während der Injektionen bleibt Kurti brav stehen, ich flüstere ihm Nettigkeiten ins Ohr. ;-)

 

Während Kurti seinen "Rausch", eingepackt in eine Abschwitzdecke und angebunden am Putzplatz, ausschläft, putze ich den unnangebunden im Paddock stehenden Amor und mache ein wenig Freiarbeit mit ihm. Er klettert auf den betonierten Autoreifen, geht zurück, kommt her, läßt sich seitwärts schicken und zeigt schön den Spanischen Schritt. Dafür gibts viele Kekse. :-)

 

Als Kurti wieder wach ist, laufe ich erst eine Runde mit ihm den Trailweg hoch und wieder hinunter, damit der Kreislauf in Schwung kommt und entlasse ihn dann wieder auf die Winterweide. Nach weiteren 20 Minuten Warten, ob alles in Ordnung bleibt und während ich im T-Shirt auf der Weide in einem warmen Fönwind stehe (...ähm...es ist November...???), verabschiede ich mich dann kurz nach Hause, bevor wir abends wieder zum Stall kommen. Wir bekommen Heu geliefert.  Ein pferdischer Tag. :-) 

17° und Fönwind - ein laues Lüftchen im November
17° und Fönwind - ein laues Lüftchen im November

24.11.2017

 

Ich bin froh, daß ich dieses Tagebuch hier führe. So kann ich gerade hinsichtlich der Medikamentation und Dosierung doch sehr gut nachlesen, wie sich alles bei Kurti entwickelt hat. Der läuft heute Morgen und auch heute Abend sehr gut. Tagsüber werde ich die hohe Dosierung vom Flunidol beibehalten, werde aber nun abends in 100 kg-Schritten runtergehen. Heute gibts nur noch für 500 kg. 

 

Heute bestand nochmals Zugang zur Winterweide, denn eigentlich war erst für abends Regen angekündigt - der dann aber doch schon im Laufe des Vormittags einsetzt. Ab heute Nacht ist dann auch Dauerregen angesagt. Bleiben die Pferde nur im Paddock und auf dem Trailweg, bieten wir nunmehr morgens wie abends jeweils 22-24 kg Heu an (verteilt auf die Heukiste unter dem Vordach, dem großen blauen Heunetz im Stall, einem großen Heunetz in der Rundraufe, einer Heutonne und einem Heubag jeweils im Longierzirkel), von denen sie ca. 18 kg fressen. 

Kurti belastet das Spatbein
Kurti belastet das Spatbein

25.11.2017

 

Nachdem es in der letzten Nacht angefangen hat zu regnen, sind bis heute morgen um 09.30 Uhr schon 18 l/qm heruntergekommen. Der Paddock ist pfützig, aber das Wasser läuft gut ab. Das Heu im Heulager, der umgebauten Heuraufe, liegt im Trockenen. :-) 

 

Kurti läuft sehr gut. Das Cortison in Verbindung mit dem Flunidol scheint zu wirken. Warten wir aber erst mal die nächsten Tage ab. 

 

Beiden Jungs gehts gut. Es kommt nun auch immer öfter vor, daß Kurti an der Heukiste und Amor im Stall am blauen Heunetz steht. So können sich beide bei diesem ekligen Wetter im Trockenen unterstellen und Heu fressen. 

 

Amor werde ich den nächsten Tagen wieder intensiver beobachten. Es soll kälter werden, und evtl. wird dann auch einmal eine Decke notwendig. 

Trotz Regen von fast 20 l/qm in 12 Stunden ist der Paddock weitgehend trocken
Trotz Regen von fast 20 l/qm in 12 Stunden ist der Paddock weitgehend trocken

26.11.2017

 

Während Anne am Vormittag mit dem Mörchen 1,5 Stunden ins Gelände geht und hierbei Über- und Seitengänge übt, lenke ich den Punkti zunächst mit etwas Clickertraining ab: wir beginnen mit Berühren des Targets, einer großen, blauen Frisbeescheibe, gehen dann zum Spanischen Schritt über, den ich aber schnell sein lasse, weil Kurti sich wegen Amors Abwesenheit damit doch etwas aufspult, und enden mit der Übung Kopfsenken. Diese frage ich dann auch während unseres anschließenden 15-minütigen Spaziergangs immer mal wieder ab, weil Kurti doch hin und wieder etwas aufgeregt ist. Z. B. findet er das neue Tor am Nachbarhof unheimlich unheimlich. ;-) Wieder am Stall biete ich ihm zum Chillen die Balance-Pads an, aber mit denen kann er heute gar nichts anfangen. Nachdem ich alle Beine und auch Pads in unterschiedlichen Härtegraden probiert habe, lasse ich es denn dann auch schnell sein und entlasse Kurti in den Paddock. Dort läuft er immer mal wieder nach Amor rufend umher, bleibt aber weitgehend ruhig. Erst, als Amor und Anne in Sicht kommen, wiehert er freudig und trabt ihnen eine Paddocklänge - lahmfrei! :-) - entgegen. Also: Cortison und Flunidol wirken. Das Schmerzmittel reduziere ich weiterhin. 

 

Am Abend gehen Gerret und ich nochmals mit beiden für 20 Minuten spazieren, wobei Kurti dann auch die von Ina empfohlene Körperbandage trägt, die ich am Vormittag vergessen hatte. Kurti läuft spurig, aber mir rutscht das Teil irgendwie zuviel. Da muß ich mir was anderes einfallen lassen. 

27.11.2017

 

Mensch, ich bin stolz wie Bolle! Nachdem ich die letzten 20 Minuten der Dämmung genutzt habe um abzuäppeln und bei Windböen von knapp 50 km/h die restliche Stallarbeit im Dunkeln verrichtet habe, gehe ich mit meinen beiden Jungs spazieren. Völlig im stürmischen Dunkeln, ausgestattet mit Kopflampe (nach vorne weiß, nach hinten rot leuchtend) und Warnweste, zuckeln wir drei in Richtung Waldrand. Die Führstricke hängen durch, beide reagieren auf leichtestes Annehmen im Grammbereich, wenn ich Kurti etwas bremsen, Amor dafür etwas antreiben muß, damit wir schön zusammenbleiben. Trotzdem unser Stall ja im Außenbereich mit lediglich zwei benachbarten Höfen liegt und unser Spazierweg in Richtung Wald führt, ist trotzdem auch abends um diese Uhrzeit noch Verkehr. Aber auch das ist für uns drei kein Problem. Allein auf dem Heimweg findet Kurti es etwas seltsam, als am Nachbarhof plötzlich ein Licht brennt. Aber er läßt sich ruhig mitnehmen. 

 

Der Punkti läuft weiterhin gut, kein Lahmen mehr, auch nicht in Wendungen oder nach längerem Stehen. Das Flunidol habe ich schon ziemlich herunterdosiert; ab morgen Abend gibts dann wieder Previcox. 

28.11.2017

 

Abends gehen Gerret und ich wieder mit den Pferden 20 Minuten spazieren. Ich werde das ab nächste Woche langsam auf 30 Minuten steigern. Kurti ist nach wie vor lahmfrei und bekommt ab heute abends das Previcox. 

 

Mir ist in den letzten Tagen wieder sehr bewußt geworden, wie wichtig es ist, dem Pferde auch mal ein Nein-Sagen zuzugestehen - und wie man anschließend doch etwas von ihm geschenkt bekommt. Gerade beim Punkt ist das oft der Fall. Das Flunidol schmeckt sicher nicht sonderlich, weshalb ich nun demletzt zunächst gezwungen war, ihm zur Verabreichung ein Halfter anzulegen, worauf er dann irgendwann schon mit Weglaufen reagierte, wenn ich mit dem Halfter in der Hand ankam. Ich habe mir dann Zeit genommen, mit ihm geredet, ihm immer wieder das Halfter angeboten, mich zurückgezogen, wenn er umdrehen wollte und bin wieder langsam an ihn heran, sofern er das duldete. Letzten Endes war das Halfter dann doch meist innerhalb von drei Minuten - freiwillig - drauf, er bekam einen Keks und anschließend - leider - das Schmerzmittel. Ok, sicherlich hätte ich das auch ohne Halfter und nur mit dem Schmerzmittel so versuchen können, aber ich will ja auch nicht gleich übertreiben. ;-) Jedenfalls habe ich dabei mal wieder festgestellt, wie wichtig es ist, dem Pferd sein eigenes Wesen zuzugestehen. Und daß Kurti mir in dieser Hinsicht sehr ähnlich ist. Mir fällt es nämlich auch immer sehr leicht, nachzugeben und etwas zu tun, was ich eigentlich nicht so mag, wenn man mir die Wahl läßt. ;-) 

29.11.2017

 

Am Morgen versorgt Anne die Pferde und geht mit Kurti ein wenig spazieren. Der ist dabei offenbar ziemlich aufgeregt und hibbelig. Naja, er braucht ja immer sehr lange, bis er jemandem vertraut und sich sicher bei diesem fühlt. Das wird schon noch eine Weile dauern. 

 

Außerdem berichtet Anne, daß Kurti als sie zum Stall kam lahmte, was sich aber sofort besserte und nach dem Füttern und Spazierengehen nicht mehr zu sehen war. Ich bin deshalb gespannt, wie es abends aussieht. Aber als wir zum Stall kommen, ist nichts zu bemerken. Naja, ein einziges Mal tritt er kurz in einer Wendung auf dem Paddock. Aber er gibt anstandslos das linke Hinterbein und belastet das rechte Spatbein auch beim Heufressen zwischendurch mal voll, um das linke zu entlasten und auch während unseres 20-minütigen Spaziergangs ist nichts zu sehen. Abends bekommt er nun kein Flunidol mehr, nur noch eine Tablette Previcox. 

30.11.2017

 

*soifzt* Kurti kommt mit nur Previcox am Abend nicht aus. Ich beratschlage mich heute nochmals telefonisch mit dem Tierarzt. Wir sollen das Flunidol morgens nochmals erhöhen und die nächsten Tage abwarten, nicht spazierengehen. Als Alternative gibt er Gerret, der nochmals zur Klinik gefahren ist, um uns mit neuen Medis einzudecken, ein Equi-Präparat mit. Das ist dann halt wieder magenunfreundlich. 

 

Nachdem Kurti heute Morgen deutlich lahm war, ist er heute Abend dann wie gestern fit, läuft gut und gibt auch sofort den linken Hinterhuf, wenn ich kurz anfrage. Das läßt mich derzeit einfach noch hoffen - denn unterschwellig ist immer die Befürchtung da, was wir machen, wenn wir ihn einfach nicht schmerzfrei bekommen...