Es ist noch immer frostig - sogar der Strom gefriert ;-)
Es ist noch immer frostig - sogar der Strom gefriert ;-)
Feuerwerk am 31.12.2016 um 23.59 Uhr
Feuerwerk am 31.12.2016 um 23.59 Uhr

01.01.2017

 

Eigentlich hatten wir vor, auch diesen Jahreswechsel am Stall zu verbringen. Vom Silvester-Ausritt bzw. -Spaziergang waren wir jedoch gestern so groggy, daß wir den Jahreswechsel tatsächlich zu Hause verschlafen haben. Für die Jungs war die Nacht ruhig; sie haben die meiste Zeit gemeinsam im Longierzirkel verbracht. 

 

Als ich um 08.30 Uhr an einem eisigen Morgen zum Stall komme, ist alles in Ordnung. Während der Stallarbeit quartiere ich die beiden wieder mit zwei großen Portionen Heu zur freien Verfügung auf der Winterweide ein. Als Neujahrspräsent bekommt sodann jeder noch eine Wurmkur verabreicht. Ich bin froh, daß das zumindest bei Amor ohne Halfter einfach so im Paddock geht, Kurti muß ich zumindest das Halfter anziehen, weil er mal wieder pienzig ist. 

 

Nachdem ich den restlichen Vormittag gemütlich auf dem Sofa mit dem Neujahreskonzert der Wiener Philharmoniker verbracht habe (bei Walzerklängen kann man so schön gedanklich in Galopp-Bildern schwelgen... *gg*), bin ich um 15.00 Uhr wieder am Stall. Zunächst kommt das Mörchen für 30 Minuten an die Longe auf der Reitwiese. Der Boden ist angefroren und gut griffig, aber nicht hart. Nach einer langen Aufwärmphase im Schritt, bei welcher ich schon merke, daß Amor sich heute gerne etwas vor der Arbeit drücken möchte, gehts in einen munteren Trab. Ich versuche, das "V" der Beine mehr zu schließen, was letzten Endes auch durch Zirkelverkleinern und wieder -vergrößern ganz gut gelingt. Zwischendurch gibts etwas Schulterherein an der Hand, dann nochmals Trab. Ich denke, Amor steckt die letzte Nacht und die Knallerei halt doch noch in den Gliedern, weshalb ich die letzte Einheit zwar wesentlich besser finde, aber trotzdem ganz zufrieden bin. 

 

Dann schwinge ich mich aufs Punktetier. Der ist zunächst auch etwas behäbig, wird im Wald aber munter - leider in Form von Kopf hoch/Rücken weg. Es raschelt und knistert und einmal springen tatsächlich auch mal zwei Rehe vor uns über den Weg. Ich trabe wieder an. Dummerweise nehmen die Rehe längseits unseres Waldweges die gleiche Richtung, was Kurti zu einem rasanten Galopp veranlaßt - ich eigentlich ganz praktisch finde. ;-) Ansonsten schaue ich auch bei ihm heute, daß er sich nur locker vorwärtsbewegt und die Hinterhand durchschwingt. Das gelingt nach der kurzen Galoppeinheit auch ganz gut, wenn ich mir das bildlich vorstelle. Ich bekomme Kurti wieder ruhig, er nimmt den Kopf runter, dehnt sich und dann wird auch immer mal wieder fühlbar, wie die Hinterhand schön durchschwingt. Noch nicht konstant, aber gut. 

 

1,5 km vor dem Stall steige ich ab, weil ich kalte Füße habe und führe den Punkt heim. Es ist mittlerweile schon ziemlich dämmrig, was aber trotzdem beim Nebel und den ganzen Eiskristallen überall doch noch sehr hell aussieht. Da Kurti eine Abschwitzdecke braucht, fummle ich noch eine Stunde am Stall umeinander, bevor ich mich wieder auf den Heimweg mache. 

 

Paula und Finchen haben die Silvesternacht ebenfalls gut überstanden. Heute Abend kommen beide zum Stall und sind wohlauf. 

Kurti und Melissa im Schnee
Kurti und Melissa im Schnee

02.01.2017

 

Der erste Schnee des Winters. :-) Nicht viel, aber alles ist weiß. :-) 

 

Am Nachmittag gehen Natascha und Melissa mit den Jungs eine Stunde im Schnee spazieren und nehmen uns die Stallarbeit weitgehend ab. 

03.01.2017

 

Am Nachmittag kommt der Senior wieder an die Longe. Es hat zwar geregnet, aber durch Temperaturen nahe und gerne auch mal unter 0° ist die Reitwiese weiterhin einigermaßen begehbar. Heute sieht das alles schon wieder wesentlich besser aus als am Neujahrstag - da steckte Amor wohl wirklich noch die Nacht in den Gliedern. Jedenfalls zeigt er heute wieder eine viel bessere Körperspannung, vor allem die Oberlinie gefällt mir gut. Links ist die Anlehnung an der Longe nun schon immer recht schnell sehr konstant, rechts muß ich sie mir mehr erarbeiten, indem ich Amor mit der Pitsch nach außen treibe und auch die Schulter öfter kontrolliere. Ein wenig Zirkelverkleinern und wieder -vergrößern hilft auch. 

 

Später am Abend bekommen wir die erste Heulieferung des Jahres. Besser heute als morgen; da ist nämlich Sturm angesagt. 

04.01.2017

 

Heute war der erste wettertechnisch richtig eklige Tag des Jahres: Temperaturen in Richtung 0°, Schneeregen und stark-stürmischer Wind. Zudem sind für die nächsten Tage dann Minustemperaturen bis zum zweistelligen Bereich angekündigt. Wir haben daher heute Abend nochmals die Frühbeetheizungen unter Zinkbottich und IBC-Container kontrolliert und nachgefüllt, sowie den Paddock gerade gerechelt, damit dieser heute Nacht hoffentlich ebenso festfriert, damit die Jungs morgen nicht über eine Buckelpiste krabbeln müssen und Hufprellungen vermieden werden. 

05.01.2017

 

Am Nachmittag wird Amor von Natascha mit 45 Minuten Bodenarbeit bespaßt, Melissa geht mit Kurti eine Stunde spazieren. 

06.01.2017

 

Die bislang kälteste Nacht des Winters liegt hinter uns: -10°. Ich lasse die Pferde am Morgen bei strahlendem Sonnenschein auf die Winterweide. Mit meiner Kamera im Anschlag warte ich wieder vergeblich auf Action-Fotos; beide fressen gechillt ihr Heu und wandern anschließend ruhig über die Weide. Was so eine Offenstallhaltung mit entsprechend großer Fläche und Aufteilung doch ausmacht... Sie dürfen heute auch den ganzen Tag auf der Winterweide bleiben, ich habe extra die Heunetze dort aufgehängt. 

 

Am Nachmittag gehe ich zuerst mit Kurti 1,5 Stunden ins Gelände. Es sind ziemlich viele Spaziergänger unterwegs. Aber heute ist ohnehin nicht viel mit Trab oder Galopp: traben ist für Kurti ok, zum Galopp hat er keine Lust und die meisten Wege sind ohnehin etwas vereist und rutschig. Zwischendurch muß ich sogar zweimal ab- und wieder aufsteigen. Ein Weg ist zu vereist, der andere geht den Berg hinab und Kurti rutscht im Schnee mit seinen Hufschuhen, die ich heute ohnehin nur vorne aufgezogen habe, zu sehr. Als ich beim zweiten Mal wieder aufsteigen will, diesmal von links, klappt das nicht. Eingepackt wie ein Michelin-Männchen mit Skiunterwäsche und diversen Lagen Kleidung bekomme ich das nicht koordiniert. ;-) Beim zweiten Galoppversuch hat Kurti dann allerdings endlich auch Betriebstemperatur, legt los und möchte sich dehnen. Ich lasse den Zügel immer länger aus der Hand gleiten, Kurti streckt sich vorwärts/abwärts, der Rücken kommt hoch. :-) Dann gehts im ruhigen Schritt heimwärts. 

 

Anschließend nehme ich das Mörchen an die Longe. Jedoch ist die Reitwiese ob der Temperaturen von tagsüber bis zu -6-7° so festgefroren, daß nicht mehr als Schrittarbeit drin ist. Ich nehme zwischendrin auch etwas Handarbeit dazu und frage das Schulterherein ab, aber da streikt Amor heute und wird büffelig. Nachdem wir es leidlich auf beiden Händen hinbekommen haben, lasse ichs dann gut sein. 

 

Es werden nochmals die Frühbeetheizungen kontrolliert, die Heunetze auf der Weide erneuert und zudem dort für jedes Pferd ein großer Haufen loses Heu bereitgestellt. Die Pferde dürfen auch nachts auf die Winterweide - das macht uns die Stallarbeit bei den extremen Temperaturen doch etwas einfacher und dem Boden macht das nichts. 

Winterspaziergang
Winterspaziergang

07.01.2016

 

Und wieder liegt eine klirrend kalte Nacht hinter uns. Aber den Jungs scheint es auf der Winterweide sehr gut gefallen zu haben. Für uns ist die Öffnung der Winterweide auch nachts jedenfalls schon eine deutliche Erleichterung: das Abäppeln ist dort wesentlich einfacher, als im gefrorenen Sand. 

 

Nach der Stallarbeit gehen wir mit beiden noch eine Dreiviertelstunde spazieren. 

08.01.2017

 

Schaaaaadööööö - ergiebiger Schneefall ist ausgeblieben. So wird es heute leider nix mit Schlittenfahren mit den Pferden. Trotzdem sattle ich Kurti und gehe, begleitet von Gerret mit Amor am Strickle, eine Stunde ins Gelände. Wenigstens gabs ein paar Schneebilder. 

 

Danach dürfen die Jungs wieder auf die Winterweide. Ich habe beschlossen, sie so lange 24 Stunden draußen zu lassen, wie der Boden noch gut gefroren bleibt. 

10.01.2017

 

Seit Freitag hatten die Buben nun 24 Stunden Zugang zur Winterweide und bekamen dort auch Heu ohne Netz zur freien Verfügung, da es ja ordentlich kalt war am Wochenende. Heute Morgen habe ich die Winterweide nun wieder geschlossen, weil tagsüber deutlich über 0° angesagt werden und der Boden sonst zu sehr leidet - was mir mehrere fragende bis verständnislose Blicke von Kurti eingebracht hat, der demonstrativ vor dem Eingang stehen blieb. ;-) 

 

Ansonsten: Schneeregen - mehr Regen als Schnee. Alles bäbbsig und bäh. 

11.01.2017

 

Ab frühen Abend entschließend wir uns, mit den Jungs eine Runde spazieren zu gehen. Es windet den ganzen Tag schon recht ordentlich. Als wir fast am Waldrand angekommen sind, drehen wir doch wieder um, weil nun auch noch fieser Regen hinzu kommt. Amor läuft in den knapp 30 Minuten brav an Gerrets Seite, Kurti ist dagegen etwas aufgekratzt und mürrisch. Er läuft zwar jederzeit brav am durchhängenden Strick neben mir her und reagiert gut auf Körperhaltung beim Anhalten, Rückwärtsrichten oder Antreten, ist aber hin und wieder schnappig. Erst, als ich ihn mit vermehrten Schritt-Trab-Übergängen fordere, wird er ausgeglichener, paßt gut auf und verliert sein "Ich-find-alles-plöt"-Gesicht. ;-) 

 

Meinen Katzendamen gehts ebenfalls gut. Vor allem Fine ist nun wesentlich öfter und länger am Stall, beide futtern wir die Scheunendrescher. 

 

Der Schnee ist heute bei deutlichen Plusgraden von ca. 5° auch ziemlich weggeschmolzen.

13.01.2017

 

In der letzten Nacht ist Sturmtief Egon mit bis zu 100 km/h über uns hinweggezogen. Schon auf dem Weg zum Stall wird mit etwas mulmig, weil außerhalb des Ortes überall ziemlich große Äste herumliegen. Am Stall aber: alles gut. Kurti guckt ein bißchen aufgeregt und ist froh, als ich die nächtlichen Absperrbänder zwischen ihm und Amor entferne. Amor hat die Nacht offenbar ausgiebig im Spänebett geschlafen. Beide wandern sofort zur Rundraufe und fressen, noch immer umtost von heftigem Wind, ruhig ihr Heu. Außer, daß es unseren Schwenkgrill und einen Stuhl umgeworfen und jede Menge Laub zusammengewindet hat, ist nichts passiert. Ich gehe zur Sicherheit noch die Zäune ab, aber alles ist in Ordnung. 

 

Am Spätnachmittag versuche ich, den Punkti auf der Reitwiese zu longieren, breche aber nach 10 Minuten ab, weil diese doch zu rutschig ist und Kurti Löcher hineinreißt. Er ist außerdem ständig auf einen Punkt auf Weide Nr. 3 fixiert - der dort seit längerem schon tote Baum, von dem Mitte November ja ein größerer Ast abgebrochen war und über den sich Kurti mächtig aufregte (s. 18.11.2016 *gg*), ist nun durch den Sturm ganz hinüber und zusammengebrochen. Ich frage noch ein wenig Spanischen Schritt ab. Melissa hat hier gute Vorarbeit geleistet: Kurti hebt das linke Vorderbein sofort und es läßt sich teilweise sogar schon eine sehr schöne Polka abrufen. :-) 

 

Danach vertreiben Gerret und ich uns die Zeit am Stall noch damit, das viele Laub zusammenzurecheln, bevor wir heute wieder Heu und Wasser geliefert bekommen. Der letzte Quaderballen hat also gerade einmal 10 Tage gereicht. Als wir uns dann nach Hause verziehen, ist der Sand im Paddock schon wieder ziemlich angefroren und fest. Es soll die nächsten Tage auch wieder deutlich kälter werden mit Minusgraden. 

 

Die heutige Heulieferung kommt insoweit auch ganz praktisch, weil ich bei einer Umfrage zur Grünlandwirtschaft mit Pferden an der Uni Göttingen teilgenommen habe und man als Dankeschön dafür eine Futteranalyse bekommt. Das wollte ich immer schon mal machen, habe es aber nie umgesetzt, weil es bei uns eigentlich wenig Sinn ergibt: wir haben keinen Einfluß auf die Heuproduktion und sicherlich kommen die uns übers Jahr gelieferten Quaderballen von völlig unterschiedlichen Wiesen. Aber ich bin nun trotzdem auf das Ergebnis gespannt. 

Sonnenuntergang am Stall
Sonnenuntergang am Stall

14.01.2017

 

Ein vollgepackter Tag: morgens um 07.45 Uhr bin ich schon alleine am Stall, da Gerret arbeiten muß und ich später zwecks haarmäßiger Verhübschung nach Karlsruhe fahre. Kurti ist motzig. Er mag sich z. B. nicht auf der Stirn anfassen lassen und ist hochempört, wenn man es doch versucht - ich vermute Paddockkoller. Bei ihm machen sich einige Tage Untätigkeit immer gerne so bemerkbar. 

 

Deshalb raffe ich mich nach Friseurbesuch und Einkaufen doch wieder vom Sofa auf und fahre zum Stall. Kurti thront liegend im Paddock, das Mörchen futtert Heu. Nach kurzem Abäppeln entsande ich den Punkt und steige auf. Das Stehenbleiben beim Aufsteigen hat auch schon einmal besser geklappt. Hier werde ich in nächster Zeit mal wieder mehr darauf achten. Im Wald ist einiges los - Unmengen von Jogger sind unterwegs. Es liegen vom Sturm auch noch ettliche kleine Äste herum, zum Glück ist aber nur ein Weg noch halbwegs vereist, ansonsten ist alles gut bereitbar. Ich arbeite ein wenig an der Anlehnung, bekomme sie aber immer noch nicht so konstant hin, wie ich mir das vorstelle. Kurti sucht das Gebiß, kippelt aber immer hin und her - mal stößt er sich zu sehr ab und gibt so den Kontakt auf, mal gebe ich zu schnell nach, wenn er sich gerne dehnen möchte. Das nehme ich mir als Hauptthema für den in drei Wochen anstehenden Kurs mit Desmond vor. Einmal galöppeln wir auch, und ich lasse den Zügel wieder ganz lang, weil Kurti dann gefühlt besser und freier durchspringt. Ich lobe ihn währenddessen schon sehr und feure ihn ein wenig an. Durchparieren auf Bügeltritt funktioniert sofort. Nach nochmaligem Lob im Stand lasse ich ihn antreten und gebe nochmals die Galopphilfe: schwupp galoppierts sofort weiter - im Kreuzgalopp. Okeeee, wenigstens vorne mal Rechtsgalopp. ;-) 

 

Wieder am Stall gibts eine Decke, Heu und Kraftfutter. Mich packts und ich rechle sogar noch den Paddock gerade. Dann gehts heim in die warme Wanne. 

 

Dann bekomme ich eine Nachricht mit Video von Lisa, unserer Stallnachbarin: am frühen Nachmittag lag Kurti wohl im Paddock und hat geträumt. Ich habe ihn ja hin und wieder im Schlaf schon einmal grunzen hören - aber so habe ich das noch nicht erlebt: 

Amor
Amor

15.01.2017

 

In der letzten Nacht hat es wieder geschneit - nicht mal einen cm. :-( Also ists wieder nix mit Schlittenfahren. Während wir am Morgen die Stallarbeit machen, lassen wir die Jungs auf die Winterweide. Der Boden ist zwar nicht wirklich gefroren, aber einigermaßen fest. Und nachdem beide sich gewälzt haben und Kurti einen Hüpfer gelassen hat, ist auch schon wieder Ruhe eingekehrt. 

 

Ich beschließe, anschließend mit beiden Handarbeit zu machen. Dazu ist die Reitwiese fest genug und ein bissele Gymnastik ist ja nie verkehrt. 

 

Mit beiden absolviere ich eigentlich das gleiche Programm: anfangs nur geradeaus geradegerichtet, dann geradeaus mit Innenstellung und wieder geradegerichtet. Dabei fällt mir auf, daß "einfach" Geradegerichtet gar nicht so einfach ist, denn wenn ich die Hinterhand beobachte, die jeweils akkurat in die Spur der Vorhand treten sollte, sehe ich hin und wieder, daß wir auch mal auf 2,5 Hufschlägen unterwegs sind. Beide Jungs lasse ich hinten übertreten und es steht Schulterherein auf dem Plan. Mit letzterem bin ich heute nicht so zufrieden, denn es fehlt bei beiden etwas die Biegung, was ich daran erkenne, daß die Hufe der Vorhand zu wenig schräg ins Bahninnere zeigen. Aber gut. Zwischendurch gibts etwas Freiarbeit mit Trab, wobei Kurti gleich munter loshüpft. ;-) Mit Amor klappen Handwechsel im Trab richtig gut! :-) Bei Amor nehme ich noch Schenkelweichen dazu, wobei ich aufpassen muß, daß das schön flüssig ist. Den Abschluß macht bei beiden wieder der Spanische Schritt. 

 

Am Nachmittag geht Natascha mit Amor dann noch eine Stunde spazieren. 

16.01.2017

 

Bis voraussichtlich Ende der Woche sind auch tagsüber stetig Minustemperaturen und sehr guter Bodenfrost angesagt, weshalb wir die Pferde ab heute Abend wieder durchgängig auf die Winterweide lassen und dort auch pro Fütterung 5 kg loses Heu in zwei weit auseinanderliegenden Portionen anbieten. 

 

Insgesamt liegt der Heubedarf derzeit bei ca. 34 kg für beide Pferde in 24 Stunden. 

20.01.2017

 

Seit dem 17.01. liegt Gerret flach, ich seit dem 18.01. Beide haben wir eine sehr schwere Bronchitis - hätte mir nie ausmalen können, daß Husten so wehtun kann. :-( In 17 Jahren eigener Offenstallhaltung ist es und auch noch nie passiert, daß wir beide gleichzeitig so schlimm angegriffen waren. Deshalb liegt die Stallarbeit heute und die nächsten beiden Tage in den Händen der weltbesten Sarah und Melissa. 

 

Da es dazu auch noch eisig kalt ist bis -10° in der Nacht, sind die Pferde auch weiterhin 24 Stunden auf der Weide.

21.01.2017

 

*hust* Menno, es wird und wird nicht besser. Heute habe ich mich zumindest mal aufraffen können und bin kurz mit Gerret zum Stall gefahren, um die Katzen zu füttern, deren Naßfutter wir zu Hause haben, da es am Stall sonst einfriert.

 

Gerret versichert mir zwar hoch und heilig, daß Amor am Donnerstag noch nicht so ausgesehen hat, aber es ist schon drastisch: er ist hinten stark eingefallen! Offenbar reicht ihm die Menge, die er aus 24 Stunden ab lib Heufütterung aus Netzen zupft, nicht aus, obwohl wir ja morgens und abends immer noch zusätzlich jeweils 5 kg freies Heu auf der Weide angeboten haben. Also ziehe ich ihm das erste Mal in seinem Leben eine Winterdecke über und separiere ihn. Sofort taucht die Hafinase tief in den großen Heuberg und futtert und futter und futtert. Wenn Pferde älter werden muß man besonders auf die achten. 

 

Am Nachmittag sind Melissa und ihre Mutter am Stall, nehmen uns die Stallarbeit ab, putzen die Jungs und Melissa macht mit Kurti etwas Bodenarbeit. 

 

Am Abend bin ich dann nochmals kurz mit am Stall, während Gerret das Wasser kontrolliert, damit es nicht einfriert. Kurti steht gemütlich an der Rundraufe und futtert sein Heu, Amor liegt im mit einem neuen Ballen nachgestreuten Spänebett und fühlt sich mit seiner Decke offensichtlich sehr wohl. 

Das Mörchen im dicken Wintermantel
Das Mörchen im dicken Wintermantel

23.01.2017

 

Kräftemäßig haben wir uns wieder etwas erholt und machen daher ab heute die Stallarbeit wieder selbst. Die frische Luft tut auch gut zum Durchatmen und Schnaufen. 

 

Amor nehme ich heute tagsüber die Decke ab und schicke ihn zunächst während der Stallarbeit mit Kurti auf die Winterweide zum Frühstück mit freiem Heu. Ich beobachte ihn immer wieder, schaue und taste ihn ab. Weder zittert er, noch spannt er die Muskeln an - obwohl es heute morgen um 10.00 Uhr noch immer -8° hat. Also scheints doch hauptsächlich mit dem erhöhten Heubedarf zusammen zu hängen. Am Abend werden wir ihn daher wieder die Decke aufziehen und ihn separieren, damit er frei Heu fressen kann. 

 

Insgesamt bestätigt sich meine Einschätzung vom letzten Jahr deutlich, daß es für Amor notwendig ist, ihm mehr Ruhe und nun zusätzlich auch freies Heu zu gönnen. 

 

Kurti wirft die ersten weißen Haare am Bobbes ab.

25.01.2017

 

Nix Neues. Ich höre noch immer meine Lungenbläschen knistern und huste Schleim. Ist das hartnäckig. :-( Aber zumindest die Kraft ist einigermaßen wieder da, und ich konnte in der letzten Nacht erstmals wieder vier Stunden am Stück schlafen. So sind wir heute Nachmittag mit Melissa, die Kurti am Strick hatte und mit Amor eine knappe Stunde im Wald spazieren gegangen. Sowohl die Rösser als auch wir haben endlich mal wieder was anderes als unsere "vier Wände" gesehen. Im Wald nehmen wir einige Tannenzweige mit, die die Pferde über Nacht beknabbern können. 

28.01.2017

 

Reiten weckt bei mir eigentlich die Lebensgeister. Diesmal nicht. Die liegen offenbar noch immer im Wärmeflasche zu Hause im Bett. Mein Ich-will-am-Montag-arbeiten-gehen-schließlich-hab-ich-nächstes-Wochenende-Lehrgang-und-bin-seit-drei-Tagen-mit-Antibiotika-gedopt-Plan geht nicht auf. Zwar schwinge ich mich mittags auf den Punkti, aber schon nach nur 15 Minuten merke ich, daß ich einfach noch viel zu schlapp bin. Kurti ist musterbrav. Trotzdem er nun seit 14.01.2017 nicht mehr geritten wurde und Pferde bei den derzeitigen Temperaturen eigentlich gerne knackig unterwegs sind, läuft er absolut zuverlässig unter mir im Schritt daher und benimmt sich einwandfrei. Also breche ich unsere Runde kurzer Hand ab und suche den kürzesten Heimweg. Wieder am Stall gehe ich zwar noch für fünf Minuten mit ihm auf die Reitwiese und frage ein wenig Seitengänge ab - vom Schulterherein links ins Renvers rechts und umgekehrt auch andere Hand klappt überraschend prima *staun* - bin aber dann wirklich froh, aus dem Sattel zu rutschen. Menno!!! :-( :-( :-( 

 

Kurti bekommt seine Abschwitzdecke über, weil er doch mehr geschwitzt hat, als ich das bei der kleinen Schritt-Runde für möglich gehalten hätte. Heute hat es wie gestern wieder leichte Plusgrade tagsüber. 

 

Amor scheint mir seine angebliche Pflegebedürftigkeit nun etwas zu übertreiben: seit zwei Tagen habe ich das Gefühl, daß er Heu aus den Heunetzen verweigert, nur noch frei zugängliches Heu will und ansonsten diätet. *augenroll* Er ist munter und neugierig, könnte aber meiner Meinung nach doch etwas mehr auf den Rippen haben. Ich überlege, ihm Heucobs oder Luzerne zuzufüttern. 

29.01.2017

 

Am Vormittag gehen wir mit den Buben eine knappe Stunde spazieren und sammeln dabei wieder einige Tannenzweige, die wir auf dem Trailweg auslegen. Die Winterweide werden wir heute wohl das letzte Mal tagsüber öffnen - für die kommenden Tage sind wieder deutliche Plusgrade angesagt. 

 

Da das Mörchen heute schon hinter den Ohren geschwitzt hat, habe ich mich dazu entschlossen, die Decke ab sofort nachts wieder wegzulassen. 

30.01.2017

 

Die Jungs stehen definitiv auf Tannenzweige. :-) Vor allem Kurti hat heute zwar etwas brummelig geschaut, als er feststellen mußte, daß die Winterweide nun geschlossen bleibt, aber der Trailweg bietet ja trotzdem Gelegenheit zum Umherwandern. Amor gehts gut; er futtert doch wieder auch aus den Heunetzen, und seine Rippen sind nicht mehr zu sehen, sondern nur noch zu fühlen. Auch meine beiden Kätzchen haben die eiskalte Zeit gut überstanden und trollen am Stall umeinander.