Winterwonderland :-)
Winterwonderland :-)
Amor an der Rundraufe
Amor an der Rundraufe

01.12.2017

 

Erster Dezember - erster Schnee! :-) 

 

Am Morgen ist alles weiß überzuckert, bis zum Nachmittag ist allerdings fast alles wieder verschwunden.

 

Kurti läuft am Morgen gut. Er benötigt also abends zumindest noch eine klitze-kleine Menge Flunidol. Auch am Abend ist er lahmfrei. Ich werde das Flunidol also noch etwas länger geben und hoffe, daß wir dann demnächst wieder soweit sind, es ganz abzusetzen. 

 

Auf Inas Anregung hin aber ich eine Thera-Roll (s. www.thera-roll.de) gekauft, um Kurtis Faszien zu lockern. Das Teil in schickem Lila sieht aus wie ein Nudelholz. Zunächst probieren wir sie am Abend allerdings erst einmal an Amor aus. Nachdem die Pferde entsandet sind, rollt Gerret Amor von oben nach unten und von vorne nach hinten ab. Man kommt sich fast vor wie beim Plätzchenbacken. ;-) Amor gefällt das sichtlich. Als ich zum Probieren mal übernehme, stelle ich fest, daß man das mit richtig gutem Druck machen kann. Ich habe immer Amors Ohren im Blick, damit ich abschätzen kann, wie er das alles findet. Die sind aber immer ruhig nach hinten auf mich gerichtet. Als ich ihn den Bauch abrolle, dehnt der den Rücken schön nach oben, der Hals dehnt sich nach vorne/unten und das ganze Pferd zeigt einfach nur: Genuß! :-) 

 

Ganz anders mein großer Bollen: Kurti, der Pienzer! Während Amors Behandlung hat er etwas mit beiden Vorderfüßen auf den Balace-Pads stehend gechillt, die nun Amor übernimmt. Damit ist es schnell vorbei, als ich die Thera-Roll anlege. Ich merke sofort, daß ich sie nur ganz leise und sachte einsetzen darf, am besten auch nur mit einer Hand greife, um ja nicht zuviel Druck auszuüben. Der Punkt braucht ca. 10 Minuten mit viel "Bäh!" und "Eklig!", bis er sich einigermaßen darauf einlassen kann. Auch bei ihm habe ich ständig das Gesicht im Blick und setze jederzeit sofort aus, wenn Anzeichen für Unwohlsein oder sogar eine Übersprungshandlung mit Hapsen nach dem Strick zu erkennen sind. So unterschiedlich können Pferde sein! 

Die Thera-Roll
Die Thera-Roll

02.12.2017

 

Weiterer Schnee ist ausgeblieben, dafür ist es zwischenzeitlich ziemlich kalt. Am Morgen sind die Tränken mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Leider ist der Boden noch nicht so gefroren, daß wir die Jungs wieder auf die Winterweide lassen könnten. 

 

Ich behandle beide Pferde nochmals mit der Thera-Roll und lasse sie abwechselnd auf die Balance-Pads stehen. Kurti reagiert auch heute noch ziemlich reserviert auf die Behandlung mit dem Gummi-Nudelholz, während Amor das Abrollen wieder sichtlich genießt. 

 

 

Amor beim Abrollen am Bauch und auf den Balance-Pads:

Mein Schneepferdchen mit Wintermähne :-)
Mein Schneepferdchen mit Wintermähne :-)

03.12.2017

 

Ich spiele weiterhin mit der Dosierung des Flunidols. Im Prinzip sind wir nun auf morgens für 400 kg und abends für 200 kg zuzüglich einer Tablette Previcox. Damit läuft Kurti gut, belastet das rechte Spatbein auch zum Hufeauskratzen des linken und läuft prima in Wendungen und nach dem Stehen. Ich hoffe, daß wir nun aber bald noch weiter runtergehen können. 

 

Am Nachmittag setzt wieder Schneefall ein. Ich bin froh über unseren Entschluß vor ca. zwei Wochen, den Standort von Heu- und Wasserkiste gegeneinander zu tauschen. Kurti frißt am liebsten aus der Heukiste. An ihrem letzten Standort war es Amor aber meist schwer möglich, in den Stall zum Heunetz zu gehen. Das ist seither anders. So stehen beide schön im Trockenen und futtern Heu. Manchmal reichen eben auch nur ganz kleine Veränderungen aus, um etwas zu verbessern. 

Feder von einem Eichelhäher
Feder von einem Eichelhäher

04.12.2017

 

Offenstaller-Leben. Das bedeutet auch, bei Minusgraden um 05.45 Uhr am Stall im Dunkeln, bei windig-regnerischem Schnee-Wetter die Pferde zu versorgen. ;-) 

 

Ich denke bei so etwas immer daran, daß er doch wirklich schlimmer kommen könnte. Schließlich sitze ich dafür wieder den ganzen Tag in einem warmen Büro, schlürfe zwischendurch meinen Kaffee und schaue nach draußen in die Winterlandschaft (die heute aber zunehmend zusammenschmilzt). Was wäre, wenn wir vor 300 Jahren in den schottischen Highlands leben würden, ohne Strom und fließend Wasser, oft im tiefsten Nebel verschluckt, zwischen rebellierenden Clans... Ok, ich streame gerade die Outlander-Serie. ;-) Aber wenn ich mir das so vorstelle, bekommt die Stallarbeit doch durchaus etwas Heimeliges. 

 

Heute Morgen finde ich im Heu als Belohnung sogar eine wunderschöne kleine Feder von einem Eichelhäher. Sowas Schönes haben die ganzen Leute, die morgens aus dem Bett direkt in den Bürostuhl fallen, noch nie gesehen. So. ;-) 

 

Beide Pferde werden abends wieder nach einer Entsandung von mir mit dem Nudelholz durchgewalkt und abwechselnd auf die Balance-Pads gestellt. Bei Kurti war ich heute auch mal etwas forscher mit der Faszienbehandlung, was vor allem am Bobbes zufrieden zur Kenntnis genommen wurde. 

06.12.2017

 

Und dann hat es sich auch schon wieder mit dem schottischen Winter: bei milden Plustemperaturen wusle ich am frühen Morgen am Stall umeinander und entledige mich recht schnell meiner Jacke. ;-)

 

Kurti läuft gut, steht immer mal zum Heufressen mit einem entlasteten linken Hinterbein da und gibt selbiges auch immer gut zum Hufeauskratzen, sprich: er belastet das rechte Spatbein. Am Nachmittag lasse ich beide während der Stallarbeit auf die Winterweide, die wieder einigermaßen trocken ist. Kurti nutzt das, um ausgiebig zu sporteln und zu buckeln. Ich mache zwischendurch die Augen zu, weil ich ums Beinchen fürchte. Aber er läuft auch danach gut, belastet normal. 

07.12.2017

 

Nach drei Tagen Trockenheit dürfen die Pferde heute bei schönem Sonnenschein mal wieder ganztags auf die Winterweide, um sich ein wenig mehr die Füße zu vertreten und die Köpfchen zu lüften - ich merke immer, wie es ihnen zwischendurch im Winter, wenn das Wetter lange miesepetrig war, so gut tut. Ab heute Nacht ist dann wieder Regen angesagt. 

09.12.2017

 

Unser Versuch, das Flunidol abends wegzulassen, von dem Kurti ohnehin nur noch für 200 kg bekam, und nur noch eine Tablette Previcox zu geben, ist nicht ganz erfolgreich. Am Morgen lahmt er ein wenig. :-( Allerdings ist es seltsam: als Gerret vom Longierzirkel zurückkommt, in dem er die neuen Heunetze aufgehängt hat und zu welchem ihm Kurti die halbe Strecke gefolgt ist, dreht er mit Gerret um und läuft völlig lahmfrei wieder zurück zum Paddock. *grübel* Ich weiß auch nicht... Ich beschließe, das die nächsten Tage einfach mal zu beobachten. Am Morgen bekommt Kurti Flunidol für 300 kg, am Abend wieder nur eine Tablette Previcox. Mal schauen...

Amor an der Rundraufe
Amor an der Rundraufe

10.12.2017

 

Zuerst denke ich am Morgen, daß Kurti gut läuft. Später, nachdem er eine Zeitlang im Longierzirkel am Heunetz steht, lahmt er anschließend die ersten Schritt aber wieder, läuft sich dann ein. *soifzt* Allerdings belastet er das Spatbein zum Hufeauskratzen weiterhin normal und entlastet auch links. Am Morgen bekommt er Flunidol für 200 kg, abends dann eben nochmals für 100 kg. Ich bin auf morgen gespannt. 

 

Ansonsten werden die Rösser am Vormittag geputzt und nochmals - wie Gerret es zwischenzeitlich nennt: - genudelt. ;-) Man sieht bei beiden sehr schön, wie sich der Brustkorb hebt, wenn ich den Bauch abrolle. Ansonsten findet Kurti es immer noch nicht wirklich akzeptabel und toleriert das Abrollen nur mit ganz leichten, langsamen Bewegungen. Amor genießt es mehr. Beide stehen wieder abwechselnd auf den Balance Pads. 

 

Gerade, als wir am Stall aufbrechen, um dann auch mal selbst zu frühstücken, setzt stürmischer Wind und Schneefall ein, der bis zum Nachmittag anhält. Die für heute Abend angekündigte Warmfront macht dem aber wieder ein schnelles Ende. Ich fände trockenes Wetter schöner. 

Nasses Winterwetter
Nasses Winterwetter

11.12.2017

 

Die letzte Nacht war sehr stürmisch, weshalb ich weniger gut geschlafen habe - ich bin da in Gedanken immer bei den Pferden. 

 

Aber als wir am Morgen zum Stall kommen, ist alles in Ordnung. In der Nacht hat Regen eingesetzt. Die Jungs sind naß, aber munter. Und: Kurti läuft prima. Ich versteh es allerdings nicht wirklich: wo ist der markante Unterschied zwischen Flunidol für 100 kg und nichts bei einem 800 kg-Pferd...? Was mich zu der Überlegung veranlaßt, daß ich Kurti vielleicht abends die Spritze mal nur ins Maul stecke, ohne ihm was zu geben? So als Placebo?

13.12.2017

 

Anne versorgt am Morgen die Pferde, und ich bin froh, mal eine Stunde länger bis 06.30 Uhr schlafen zu können. ;-) 

 

Am Abend: nächster Versuch, beim Punkti das Schmerzmittel abends abzusetzen. Meine Placebo-Theorie verfolgend stecke ich ihm abends nur die Spritze Flunidol ins Maul, ohne daß ich ihm etwas gebe. Nun bin ich gespannt. 

14.12.2017

 

Die letzte Nacht war für mich wieder ziemlich schlaflos: mit fast 90 km/h ist ein Sturm über uns hinweggezogen. Morgens im Radio kommen Schreckensmeldungen von überall in Baden-Württemberg umgestürzten Bäumen. Zum Glück nicht bei uns. Am Stall ist alles heil. 

 

Und: :-) :-) :-) Der Herr Punkt ist heute morgen lahmfrei. Ob nun Placebo oder nicht (ich habe nachgelesen, es gibt bei Tieren durchaus einen Placebo-by-Proxy-Effekt): supi! Ich gebe ihm am Morgen nochmals Flunidol für 150 kg. Auch am Abend läuft er gut, weshalb ich die Abendration wieder weglasse. 

I love my horse, I love my horse, I love my horse, ...
I love my horse, I love my horse, I love my horse, ...

15.12.2017

 

Am späten Vormittag treffe ich mich mit Anne am Stall. Sie geht mit Amor eine gute Stunde ins Gelände. Währenddessen es auch mal wieder wie aus Kübeln regnet - aber mit dem Bundeswehrponcho, unter dem auch ein Teil vom Pferdchen verschwindet, ist es erträglich. 

 

Ich putze den Punkti und gehe zunächst fünf Minuten mit ihm spazieren, damit er nicht mitbekommt, wie Amor mit Anne den Stall verläßt. Er ist ein wenig aufgeregt, kommt aber nach runter, als ich ihn am Gras zupfen lasse. Wieder am Stall nudle ich ihn durch und stelle erfreut fest, daß er heute kaum Abwehr zeigt. Vielmehr genießt er es, genau wie Amor, wenn ich ihm den Bauch abrolle. Dann streckt auch er den Kopf nach vorne/unten und man sieht sehr gut, wie der Brustkorb angehoben wird. Evtl. haben sich die Faszien durch die bislang erfolgte Behandlung schon etwas gelöst? Danach stelle ich ihn noch auf die Balance-Pads. 

 

Das Mörchen bekommt seit einigen Tagen nun schon eine nochmals deutlich erhöhte Menge Hafer, Luzerne-, Mais- und Heucobs. Trotzdem bleibt er mehr als schlank. :-( Ich werde deshalb seine Ration nochmals mit Maisflocken und Öl aufwerten. Zudem werden wir ab sofort immer, wenn es uns möglich ist, mittags eine dritte Portion aus eingeweichten Heucobs füttern. Regulär ist das leider nicht zu stemmen. In meinem Buch "Wenn Pferde älter werden" habe ich zudem gelesen, daß die Zufütterung von Ingwer gut sei, weil dieser wärmt. Den hat er heute mit den eingeweichten Heucobs schon mal ohne Probleme gefressen. 

 

Außerdem bekommt er heute über Nacht erstmals wieder eine leicht gefütterte Regendecke auf. Ich will vor allem wissen, ob Kurti ihn damit in Ruhe läßt und sie am nächsten Morgen nicht in Fetzen herunterhängt. 

Mein Herzenspferdchen ♥️
Mein Herzenspferdchen ♥️

16.12.2017

 

Die Decke ist noch ganz, Amor hat sie ganz normal an. Also scheint Kurti das Teil nicht sooo sehr interessiert zu haben. Den leichten Regen in der Nacht hat sie gut abgehalten. Als ich Amor die Decke abnehme, finde ich auch, daß er viel besser aussieht, ein wenig propperer. :-) Nun muß ich nur noch aufpassen, wieviel Regen diese Decke verträgt, und notfalls kaufe ich dann noch eine zum Wechseln. 

 

Was weiterhin auch sehr gut funktioniert, ist unser Heulager in der großen Heuraufe. Die Heulieferungen sind ziemlich einfach; wir müssen nur die vorne eingehängten Seitenteile entfernen, dann wird der Quaderballen in der Raufe plaziert. Das hat unsere Arbeit doch ziemlich vereinfacht. Das Heu bleibt auch bei Starkregen mit viel Wind trocken. Einzig, wenn die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist und sich Kondenswasser innen am Dach der Raufe sammelt, tropft es etwas. 

Amor im Schlafanzug ;-)
Amor im Schlafanzug ;-)

17.12.2017

 

Ich verbringe einen kalten, aber trockenen und somit doch ganz gemütlichen Vormittag am Stall. 

 

Amor trägt seinen Schlafanzug ohne Probleme und: *freu* er hat sich heute Nacht gleich wieder ins Späne-Gummi-Bett gelegt. Die Einstreu hatten wir in den letzten Wochen weggelassen, womit insbesondere Amor allerdings nicht einverstanden war. Gestern habe ich erstmals wieder nur einen Eimer voll Späne leicht übergestreut: Erfolg.

 

Kurtis Schmerzmittel habe ich in der letzten Woche weiterhin peu à peu zurückgesetzt. Er ist noch immer lahmfrei und bekommt heute Morgen daher letztmalig Flunidol für 100 kg. Ab sofort gibts abends nur noch eine Tablette Previcox. Ich hoffe, daß das taugt. 

 

Nach der Stallarbeit entsande ich zunächst den Punkti, der trotz Spänen im Stall doch immer lieber im Sand liegt. Danach wird er wieder 15 Minuten lang genudelt. Es scheint, daß es ihm zwischenzeitlich doch ganz angenehm ist: er zeigt keine Abwehrreaktionen mehr, ich kann auch recht kräftig rollen. Anschließend biete ich ihm das erste Mal seit Anfang August wieder eine Trense an. Ich will mal schauen, ob etwas Handarbeit möglich ist. Das Gebiß nimmt er sofort, kaut allerdings erst einmal ausgiebig darauf herum. Ich fange mit den Abkauübungen à la Baucher an und stelle ihn sachte nach links und rechts, was sofort sehr gut klappt. Danach darf er sich immer gleich nach vorwärts/abwärts ausstrecken. Im Schritt mache ich nicht viel: wir wandern auf jeder Hand einmal durch den kompletten Sandpaddock. Ich achte nur darauf, daß er brav bleibt und nicht zu schnell wird (er ist heute nämlich sehr, sehr motiviert - scheint, ihm hat diese Art Arbeit vielleicht doch gefehlt?), auf mich achtet und sich auch immer mal nach vorne/abwärts streckt. 

 

Mit Amor absolviere ich anschließend das selbe Programm: putzen, nudeln, Handarbeit. Er tut sich allerdings viel, viel schwerer als Kurti, mal im Genick nachzugeben und sich insbesondere nach rechts zu stellen. Deshalb baue ich bei ihm zwischen der Schrittarbeit durch den ganzen Sandpaddock immer mal wieder die Abkauübungen ein. Als wir beim Podest ankommen, biete ich ihm an, daß er draufklettern darf, was er nur zu gerne annimmt. Das macht er ja sehr gerne. ;-) 

 

Etwas argwöhnisch werden wir die ganze Zeit von Kurti beäugt, der sehr genau aufpaßt, daß wir nicht zufällig durchs Paddocktor entschwinden. ;-) Sobald wir in Richtung Ausgang laufen, kommt er sofort hinterher. Als er die Arbeit am Podest von Amor beobachtet, klettert er als ich gerade Amor kraule, doch tatsächlich selbst von ganz alleine hinauf! Hui, und das, wo er Arbeit am Podest eigentlich nicht so mag. Dafür gibts viel Lob. 

18.12.2017

 

In der letzten Nacht hat es ordentlich geschneit. Die Weiden sind weiß und bleiben es auch bis fast zum Abend. 

 

Heute Morgen bekommt Kurti erstmals kein Flunidol mehr. Am Nachmittag kommt der Hufschmied und die Pferde bekommen die Hufe ausgeschnitten. Doch danach... läuft Kurti wieder lahm... :-( Och Mensch. :-( Nun waren wir doch gerade die letzten Tage auf einem so guten Weg! Als ich abends zum Stall komme, humpelt er deutlich, weshalb ich ihm wieder etwas Flunidol für 200 kg gebe. Er gibt zwar artig den linken Huf, belastet das rechte Spatbein beim Heufressen, um das linke zu entlasten und läuft sich auch ein, als Gerret ihn ein wenig am Strick durch den Paddock führt. Aber trotzdem sieht es nicht ganz "rund" aus.

 

Das Mörchen hat seine Decke heute auch tagsüber anbehalten. Ich habe mich beraten lassen, daß es fürs Pferd nicht gut ist, nachts einzudecken und tagsüber die Decke abzunehmen. Und da es heute ohnehin sehr lange geschneit und geregnet hat, war das auch gut so. Die Decke hält jedenfalls dicht. 

 

Was mich die letzten Tag und auch heute Abend sehr freut, sind meine beiden Katzendamen. Paula wird immer zutraulicher und bleibt nun auch am Stall, wenn wir dort sind. Heute stehe ich sogar nur einen Meter von ihr entfernt und sie schaut mich nur mit großen Augen an. :-) 

Paula bei den Pferden am Stall
Paula bei den Pferden am Stall

19.12.2017

 

Kurti läuft heute Morgen wieder fast normal und bekommt deshalb noch etwas Flunidol. Als Gerret am Nachmittag zum Füttern für Amor zum Stall kommt, ist alles wieder in Ordnung. 

 

Ich bespreche mich nachmittags telefonisch mit dem Tierarzt. Der findet das genau wie ich schon sehr seltsam, daß Kurti so intensiv auf so wenig Flunidol reagiert (man überlege: eine Spritze für 1.400 kg Pferd enthält 30 g Flunidol, also bekommt Kurti bei einer Gabe für 100 kg gerade einmal 2 g!) und hält meine These vom Placebo by Proxi nicht allzu abwegig. Da die Gabe des Schmerzmittels in dieser minimalsten Dosierung nicht wirklich ausschlaggebend für den Magen ist, sollen wir das eben beibehalten, solang Kurti es "braucht". Ansonsten weiterhin: lieber zu wenig Bewegung, als zuviel. Kurti läuft  im Paddock mit dem Trailweg bestimmt genug für die aktuellen Verhältnisse, so daß ich lieber erst noch keine Spaziergänge unternehmen soll. Also gut. 

 

Das Mörchen kommt mit seiner Decke sehr gut zurecht, wälzt sich damit auch problemlos, was Gerret heute beobachten kann. Mittags nimmt er sie ihm einmal kurz ab um zu schauen, ob auch nichts schauert, aber alles ist in Ordnung. 

Siesta mittags im Sand
Siesta mittags im Sand

20.12.2017

 

Kurti morgens: Flunidol für 100 kg, Kurti abends: Spritze ins Maul, ohne etwas zu geben und eine Tablette Previcox im Futter = lahmfrei. ;-) 

 

Am Abend werden beide Pferde entwurmt (meine einzige standardmäßige Wurmkur im Jahr) und wieder mit der Thera-Roll massiert. 

21.12.2017

 

Anne versorgt am Morgen die Pferde und geht dann mit Amor eine Stunde ins Gelände, während Gerret auf den Punkti aufpaßt. Der ist weiterhin lahmfrei. Oh Mann, ich hoffe so sehr, daß wir nunmehr endlich die Kurve bekommen, zumal ab 08.01.2018 wieder der sechswöchige Aufenthalt bei Petra Schöner auf dem Quellberghof mit der Möglichkeit des Longentrainings ansteht. 

 

Am Abend freue ich mich nochmals sehr über meine beiden Kätzchen: Fine bleibt ja ohnehin immer sehr viel im Stall und liegt im Körbchen. Ganz neu ist heute, daß Paula auch im Stall bleibt und sogar frißt, während ich mich selbst dort aufhalte. :-) 

22.12.2017

 

Heute habe ich mich sehr gefreut, eine Weihnachtskarte von meinem Patenpferd Willi zu bekommen. Ich unterstütze Willis Versorgung seit gut einem Jahr mit einem kleinen monatlichen Beitrag. Als ehemaliges Springpferd mußte Willi viel in seinem Leben leisten, und dies hat Spuren hinterlassen, wodurch er nicht mehr reitbar ist. Sein großes Herz und das Vertrauen in den Menschen hat er allerdings nie verloren und so genießt er sein Rentnerdasein mit zwischenzeitlich 23 Jahren bei Renate, die sich liebevoll mit Unterstützung von Barbara um ihn kümmert, nachdem sein Besitzer verstarb und der Gang zum Schlachter schon fast beschlossene Sache war. Das ist Tierschutz, wie ich ihn gerne unterstütze. ❤️

23.12.2017

 

Weiterhin: trübes, total feuchtes Winterwetter, und pünktlich zu Weihnachten natürlich wieder sehr mild. Eigentlich hatte ich heute überlegt, auch die morgendliche Gabe vom Flunidol mal wegzulassen, aber das klappt leider noch nicht. Als ich nach der Stallarbeit noch einen Abstecher in den Longierzirkel mache, in dem sich die Rösser zum Frühstück verzogen haben, kommt mir Kurti kurz entgegen. Nachdem er länger stand, sind die ersten 2, 3 Schritte kurz, dann läuft er wieder normal. Also werden wir das Flunidol doch noch weiterhin beibehalten. 

 

Amor trägt seit gestern keine Decke mehr, da die Temperaturen deutlich über 5° gestiegen sind. Seine mittägliche Portion Heucobs habe ich um die Hälfte (auf einen Becher einzuweichende Heucobs) reduziert, da er sonst abends sein Futter nicht mehr ganz fressen mag. 

24.12.2017

 

🎄 Wir wünschen fröhliche Weihnachten!!! 🎄 

 

Da ich heute tagsüber mal wieder Strohwitwe bin, kann ich mir am Vormittag viel Zeit mit den Jungs lassen. Während der Stallarbeit ist der Punkt schon witzig drauf und untersucht die im Longierzirkel herumliegenden Heutonnen, die ich gerade auswechseln will. Die kann man schön herumwerfen... ;-) Anschließend putze ich die beiden und jeder erhält eine 15-minütige Massage mit der Faszienrolle. Beide genießen vor allem weiterhin die Massage am Bauch.

 

Mit Kurti mache ich auch heute wieder kurz ein wenig Handarbeit und freue mich, wie gut er mitarbeitet und mit welcher Leichtigkeit er die kurze Übung absolviert. Wie beim letzten Mal laufe ich zweimal auf jeder Hand mit ihm durch den Paddock, lasse ihn sich zwischendurch abstrecken, nehme den Zügel wieder auf und lasse ihn einmal in einer Wendung auf jeder Hand auch einmal einen Schritt Schulterherein gehen: perfekt!

 

Mit Amor arbeite ich anschließend mehrmals zunächst im Stehen und frage die Baucher'schen Abkauübungen ab. Beim Senior achte ich heute vor allem darauf, daß er schön im Genick nachgibt, sich auch mal kurz stellt und er, bevor ich ihn antreten lasse, das Gewicht kurz auf die Hinterhand verlagert. Da tut er sich schon ziemlich schwer, aber ich lobe jeden kleinsten Ansatz. Zum Anschluß lasse ich ihn noch aufs Podest krabbeln, damit er noch eine Übung zeigt, die er sehr gerne macht. Und sogar, als ich mich bei ihn für die Einheit schon bedankt und ihn entlasse habe, klettert er nochmals hinauf: "Guck, was ich kann!". ;-) Danach gibts für ihn dann wieder seine mittägliche Heucobs-Pampe. 

Fröhliche Weihnachten!!! 🎄
Fröhliche Weihnachten!!! 🎄
Kurti belastet sein Spatbein normal.
Kurti belastet sein Spatbein normal.

25.12.2017

 

Am Weihnachtsmorgen beobachte ich den Punkti nochmals genau. Während ich füttere und er anschließend an der Heukiste zupft, ist alles in Ordnung. Leider sehe ich nicht, wie er zum Longierzirkel läuft. Als ich später hochlaufe kommen beide Jungs gleich zu mir - gibts Kekse? Nö. ;-) Auch da war nichts zu sehen. Erst, als Kurti sich von mir abwendet, tritt er wieder zwei Schritte sehr kurz mit dem linken Hinterbein, dann läuft er wieder normal. Hach ja. *soifzt* 

 

Als er anschließend an der Heutonne steht, belastet er aber sein rechtes Spatbein wieder ganz normal. Ich beschließe daher, das Flunidol heute Morgen wegzulassen. Notalls kann ich es ja heute Abend nochmals geben. Außerdem habe ich vorgestern ja auch angefangen, beiden Rössern abends Schüssler-Salze, aufgelöst in Wasser mit einer Spritze ins Maul zu geben. Für Amor gibts Nr. 11 und 12 hinsichtlich Regeneration und für den Stoffwechsel, für Kurti Nr. 1, 2 und 12 wegen der Arthrose.

 

Ich beobachte den Punkti noch ein wenig und muß mal wieder über ihn lachen: seine Logik, die hinter dem Hochwerfen der Heutonne steht, kann ich irgendwie nicht wirklich nachvollziehen. *grins* 

Der Punkti mit den Körperbandagen
Der Punkti mit den Körperbandagen

26.12.2017

 

*freu* Haben wir langsam die Kurve gekriegt? Der Punkt ist auch heute Morgen lahmfrei - und somit seit 48 Stunden ohne Flunidol. :-) 

 

Auch die wenige Einstreu, die wir seit einigen Tagen wieder im Stall auf den Gummimatten anbieten, um die Pferde zum Ablegen zu motivieren, zeigt erfolgt: Amor ist heute Morgen, wie gestern auch schon, im Schweif, am Bauch und an der Seite mit Spänen garniert. 

 

Wir bekommen gerade noch zum richtigen Zeitpunkt heute Morgen Heu geliefert. Danach fängt es plötzlich an, stark zu stürmen. Trotzdem gibts für die Jungs noch etwas Wellness mit der Thera-Roll und anschließend unseren ersten Spaziergang für knappe 10 Minuten. Kurti trägt dabei Körperbandagen (zusammengefummelt aus drei normalen Bandagen), die mir von unserer Osteo empfohlen wurden. Sie sollen dazu beitragen, daß er seine Hinterhand besser spürt und außerdem nicht zu sehr seitlich am Schwerzpunkt vorbeitritt. Aufgrund des plötzlichen Windes ist er zwar, im Gegensatz zu Amor, unserem Fels in der Brandung, etwas aufgeregt, läßt sich aber gut führen und wieder runterbringen. 

27.12.2017

 

Wir wiederholen am späten Nachmittag nochmals den kurzen Spaziergang von gestern. Kurti trägt wieder die Bandagen und ist heute wesentlich ruhiger als gestern, es windet aber auch nicht mehr. Wir sind keine 10 Minuten unterwegs. Der Punkti ist weiterhin - ohne Flunidol :-) - lahmfrei. :-) 

 

Der Heuverbrauch sinkt endlich wieder ein bißchen. Zuletzt hat ein Quaderballen von ca. 420 kg gerade einmal starke 10 Tage gehalten. 

30.12.2017

 

Kurti ist nun seit einer knappen Woche auch ohne Flunidol im Schritt lahmfrei. Deshalb lasse ich ihn mir heute erstmals seit längerer Zeit anläßlich unseres heutigen Spaziergangs im Trab vorführen. Kurti trägt dabei auch wieder die Körperbandagen. Leider lahmt er im Trab noch sehr deutlich, wenngleich der Schritt hiernach aber sofort wieder lahmfrei ist. Schade. :-( 

 

Seit gestern wird auch schon im Dorf und der Umgebung mit den ersten Silvesterkrachern geböllert. Amor stört das überhaupt nicht und auch Kurti ist nicht aufgeregt, allerdings vermehrt wachsam. 

Abendrot am letzten Tag des Jahres
Abendrot am letzten Tag des Jahres

31.12.2017

 

Als wir heute Morgen in den Stall kommen und ich schließlich auch die Katzen füttern will, bemerke ich, daß nicht nur Fine oben im Körbchen liegt, sondern auch Paula. Sie bleibt auch ruhig sitzen, während in ihr Frühstück richte. Das freut mich wirklich sehr, daß sie endlich soweit vertrauen gefaßt hat, daß sie sogar im Körbchen liegen bleibt, wenn jemand von uns da ist. :-) Hat ja nun aber auch drei Jahre gedauert... ;-) 

 

Am Vormittag putze ich beide Buben und nudle sie jeweils 10 Minuten. 

 

Nun liegt ein weiteres Jahr hinter uns. Es wird mir leider nicht in sonderlich guter Erinnerung bleiben, weil mich Kurtis Krankheit in den letzten Monaten sehr viel Kraft gekostet hat und noch immer nicht absehbar ist, ob er sich gänzlich erholen wird.