01.03.2016

 

Super: die Reitwiese ist mal richtig trocken. Also kommt zunächst der Haferschlinger an die Longe. Amor ist heute auch mit Longiergurt und Körperbandagen ausgestattet. Außerdem stelle ich ein Cavaletti auf niedrigster Einstellung hin, damit die Hinterhand ein wenig was zu tun hat und der Rücken schön ins Schwingen kommt. 

 

Allein durch die Körperbandage hat Amor schon mehr gute Grundspannung. Allerdings tut er sich auch heute anfangs schwer, eine gute Stellung zu zeigen. Ich muß zunächst näher an ihn herangehen, etwas vermehrt an der Longe zupfen, notfalls mit dem Fahrpeitschenknauf an seiner Schulter daran erinnern, daß das nicht heißt, daß er nach innen fallen soll. Dann klappt das auch im Trab wieder besser. :-) Ich baue noch einige Galoppsprünge ein. Und da Amor ja weiß, daß mir das immer sehr gefällt, bietet er das auch gleich aus dem Schritt an. ;-) Nach einigen Übergängen gehen wir schließlich zum Zirkelverkleinern und wieder -vergrößern über. Vor allem da schwingt er schön durch. Zum Abschluß darf er dann noch aufs Podest klettern. 

 

Danach kommt der Punkti, ebenfalls körperbandagt, ans andere Ende der Longe. Und dann habe ich erst mal mit 800 kg Miesepetrigkeit zu kämpfen. Alles ist interessant, nur die Arbeit nicht. Und überhaupt. Also muß ich ihn erst einmal klarmachen, daß er jetzt keine Zeit zum Schnoddern hat. Außerdem gehöre ich ja ohnehin zu der Fraktion, die der Meinung ist, wenn das Hoppa soviel Energie ins Motzen reinstecken kann, kann man das auch in gute Arbeit kanalisieren. ;-) Auch Kurti lasse ich deshalb übers Cavaletti traben, und nachdem er die ersten Male rangedotzt ist, bleibt er einmal sogar richtig hängen, und es zieht ihm die Hinterbeine weg. Sowas! Aufpassen! Nach einer kurzen Kontrolle, ob er sich nichts getan hat (das Cavaletti-Kreuz hängt nun allerdings etwas windschief an der Stange...) gehts weiter. Und siehe da: nun ist das Hirn gelüftet. Nach drei schönen Runden gibts dafür eine Pause und ich lobe viel. 

 

Da mir auch bei ihm etwas Stellung fehlt, gehe ich einige Runden mit ihm mit der Hand am Kappzaum. Rechte Hand büffelt er mir beim Schulterherein dann gerne gegen die Hand und möchte mich wie ein Bulldozer wegschieben, weshalb ich das alles gaaaanz langsam und in Zeitlupe verlange - und ihm außerdem erkläre, daß er viel zuviel Energie ins Büffeln steckt und das alles soviel leichter gehen kann. ;-) Danach gehe ich wieder etwas auf Abstand, touchiere notfalls seine Schulter mit dem Fahrpeitschenknauf. Die Stellung ist prima. Und auf beiden Händen bekomme ich ihn dann sogar in schöner Manier ohne Herausheben angetrabt. Worauf ich die Einheit dann auch beende. 

02.03.2016

 

Das Wetter wird schon wieder usselig; es hat den ganzen Tag 5 l/qm geregnet. 

 

Am Spätnachmittag bekommen wir Besuch von Vanessa, die sich für eine Reitbeteiligung an Amor interessiert. Nachdem ich ihr unseren Stall gezeigt habe und sie Amor kennengelernt hat, putzen wir beide Pferde kurz über und gehen dann - zum Glück während einer Regenpause - eine kleine Runde spazieren. Am Waldrand lassen wir die Pferde kurz ein wenig Gras fressen, dann gehts wieder zum Stall, weil wir heute auch noch Heu geliefert bekommen. 

 

Die Pferde haben derzeit den immens hohen Futterbedarf, den sie eigentlich sonst immer im November/Dezember haben: knapp 40 kg zu zweit in 24 Stunden. Kurti schiebt schon eine rechte Kugel. Ich vermute, daß sich dies durch den mehr als milden Winter eben auf jetzt verschoben hat. 

Finchen untersucht das neue Heu
Finchen untersucht das neue Heu

Nachdem ich Paula schon ein paar Tage nicht gesehen hatte, habe ich mal wieder unsere Wildbeobachtungskamera eingesetzt. Alles prima, Paula geht munter ein und aus, ist, wie Fine, nachts auf länger im Stall und liegt dann sicherlich in einem der Körbchen. Leider sind die Bilder von ihr, da sie ja hauptsächlich weiß ist, immer überbelichtet.

04.03.2016

 

Bespaßungstechnisch haben die Buben gerade Pause, da das Wetter weiterhin ziemlich usselig ist. 

 

Dafür bin ich heute Abend auf dem Kompetenzseminar der VfD im Barockreitzentrum in Heimsheim: "Gebisse - ihre Wirkung, ihre Auswirkungen" mit Dr. Peter Witzmann, Turniertierarzt und ehemaliger Chef der Tierklinik Kirchheim/Teck. Der dreistündige Vortrag ist mit vielen, sehr interessanten Röntgenaufnahmen bebildert und bietet einige Einsichten in das Pferdemaul. Durch die röntgologischen Untersuchen konnte z. B. festgestellt werden, dass - bei ordnungsgemäß verschnalltem Nasenriemen bzw. ohne - ein Aufstellung des ein- oder zweifach gebrochenen Gebisses mit Druck auf den Gaumen nicht stattfindet. Ebenso überraschend: nimmt der Reiter die Zügel seinem Gefühl nach gleichmäßig auf, liegt das vorher bei durchhängendem Zügel noch völlig symmetrisch im Maul liegende Gebiß sodann asymmetrisch auf eine Seite hin verstellt. Werden die Zügel angenommen, kommt immer Druck auf die Zunge, nicht direkt jedoch auf die Laden, die durch die Zunge eigentlich immer gut "abgepolstert" sind. Bei rüden Handeinwirkungen jedoch... 

 

Sehr nett fand ich auch, daß ich völlig überraschend bei dem Vortrag einige bekannte und teilweise auch schon länger nicht mehr gesehene Gesichter getroffen habe. :-) 

Anschauungsmaterial beim Vortrag: ein echter Pferdeschädel
Anschauungsmaterial beim Vortrag: ein echter Pferdeschädel

05.03.2016

 

Angeregt durch den Vortrag gestern und die dort gezeigten, bisweilen wirklich gruseligen Bilder mit Verletzungen an Zunge, Maulspalten, Lippen und Laden habe ich heute morgen mal die Mäuler meiner beiden Jungs untersucht: da gibts nix. :-) Nur die Zunge konnte ich nicht wirklich anschauen, weil ich mich nicht getraut habe, die mal rauszuziehen. Das kontrollieren wir dann, wenn in zwei Wochen der Zahnarzt kommt und die beiden ohnehin sediert sind. 

 

Gerret und ich bummeln dann noch bei leichtem Regen eineinhalb Stunden mit den Pferden durch den Wald. Beide Jungs sind gebißlos gezäumt. Kurti ist anfangs etwas spannig; als es im Nachbarhof beim Vorbeireiten klappert, findet er das sehr, sehr creepy. Nach dem ersten Trab ist aber alles wieder in Ordnung. Die zweite Trabstrecke nutze ich für Schritt-Trab-Übergänge, die sodann wieder auf leichteste Schenkelhilfe funktionieren. :-) Dann kommen wir an unsere Galoppstrecke. Nachdem Kurti mir dreimal wieder nur links angaloppiert (ich hatte ihn gerade deshalb heute mal wieder gebißlos gezäumt, weil ich schauen wollte, ob das vielleicht damit zusammenhängt - was aber wohl nicht der Fall ist), galoppieren wir eine längere Strecke. Ich merke, wie ich zwischenzeitlich viel, viel schneller reagieren kann, schon Kurtis kleinsten Gedanken an eine Anfrage zum Langsamerwerden erkenne und ihn gleich weiterschicken kann. So fühlt sich der Galopp insgesamt ziemlich unaufwendig an. :-) Gerret und Amor können zumindest im Galopp ziemlich gut mithalten und holen uns fast ein. In Schritt und Trab müssen Kurti und ich hin und wieder warten, aber da haben die beiden einfach ein zu unterschiedliches Grundtempo. 

 

Danach gibts eine lange Runde am langen Zügel, Gerret steigt auch ab und führt Amor. 

 

Auf dem nächsten galoppierfähigen Weg will ichs dann nochmals wissen. Während Gerret Amor Richtung Heimat führt, will ich Kurti immer wieder rechts angaloppieren lassen, aber bei den gefühlten 20 Versuchen (hin und wieder wenden wir und galoppieren zu Gerret und Amor zurück) will keiner klappen. :-( Menno. :-( Aber: Kurti galoppiert zumindest sehr willig auf meine Hilfen hin an. 

 

Danach steige auch ich ab und führe Kurti bis zum Waldrand, so daß er gemütlich ausschnaufen kann. Dann sitzen wir beide wieder auf und reiten heim. Gerret kontrolliert derweil von hinten, ob Kurti und ich das Schulterherein gut hinbekommen, was rechts einfacher ist als links, aber es funzt. Kurti tut sich ja immer noch etwas schwer, sein linkes Hinterbein in den Gelenken zu beugen. Da auch das Schenkelweichen sehr gut klappt (z. B. auch wenn ich aus den Steigbügeln draußen bin und die Beine nur locker herunterhängen lasse) und sich Kurti auch gebißlos sehr gut stellen läßt, bin ich heute insgesamt doch recht zufrieden. 

 

Am Spätnachmittag bekommt auch heute wieder Amor seinen feucht-warmen Retterspitz-Wickel auf den Rücken. 

Amor mit Gerret im Gelände
Amor mit Gerret im Gelände

06.03.2016

 

Ich habe schon einige Bücher über Handarbeit gelesen - nein, es geht hier nicht ums Stricken oder Häkeln. ;-) Sondern um die Arbeit mit dem Pferd an der Hand, wobei es mit normaler Trense gezäumt ist. Diese Art des Trainings kann vor allem zur Vorbereitung des Anreitens, von Lektionen, bei rekonvaleszenten oder alten Pferden gut angewandt werden. Man erarbeitet sich gemeinsam mit dem Pferd, neben dem man auf Höhe der Schulter hergeht, Seitengänge und kann das Pferd bis hin zur Piaffe oder den Schulen über der Erde schulen. 

 

Insoweit habe ich schon ein kleines bißchen Erfahrung, habe mit Amor auch schon so gearbeitet und Kurti damit die Zügelhilfen beigebracht. Da ich mich für Amor zunehmend zu schwer finde, möchte ich nun aber einmal richtig gezeigt bekommen, wie das alles geht, und deshalb habe ich mich bei Elke Gaiser, die sich mit ihrem kleinen, feinen Ausbildungsstall "Der blaue Reiter" in Baiersbronn befindet, zu einem Tagesworkshop "Einführung in die Arbeit an der Hand - Theorie und Praxis" angemeldet. Gemeinsam mit Marcella Becker soll der Workshop einen guten Überblick über die Möglichkeiten geben, und wir dürfen dann auch selbst Hand an die sehr hoch und fein ausgebildeten Pferde in Elkes Stall legen. 

 

Los gehts um 10.00 Uhr mit der Theorie. Wir, acht Teilnehmerinnen, bekommen eine Übersicht über die verschiedenen Arten der Handarbeit, die notwendigen Voraussetzungen für Pferd und Reiter und die verschiedenen Lektionen und deren Fehlerquellen. Mir raucht schon hiernach ein wenig der Kopf und ich bin froh, als es dann erst mal zum Mittagessen geht. 

 

Nach dem Mittagessen zeigen uns Marcella mit ihrer Cruzado-Stute und Kathrin mit einem Arraber die am Vormittag aufgezeigten Möglichkeiten: Schritt, Schritt-Trab-Übergänge, Schulterherein, Travers, Renvers, Traversale, Vorhandwendung, Pirouette renversée, Piaffe. Dann kommen die ersten Schulpferde in die Halle, und wir dürfen selbst probieren. Wow, wenn man ein so feines Pferd am Zügel vor sich hat, kann man sich wunderbar auf sich konzentrieren, sich ein- und vor allem nachfühlen. Toll ist auch, daß wir mit Elkes (auch Einsteller-)Pferden sehr unterschiedliche Tiere vor uns haben, vom Isländer über Herrn Hafi zum Spanier und Portugiesen. 

 

Zum ersten Mal erschließen sich mir auch die vielen, vielen Möglichkeiten der Arbeit an der Hand, indem man viele Lektionen zur anspruchsvollen Gymnastik des Pferdes aneinanderreihen kann. So führe ich z. B. eine Abfolge von Schritt, Ganze Bahn, Antraben, Schulterherein, Zirkel, Umstellen zum Travers, Abwenden auf die Mittellinie, Traversale. Puh, ganz schön anspruchsvoll, auch für mich! 

 

Da Desmond mir ja aufgetragen hatte, mit Kurti in das Anpiaffieren einzusteigen, nimmt mich Elke auch einige Male beiseite und läßt mich zwei verschiedene Pferde piaffieren - ganz "einfach", indem ich nur einatme, die Gerte hebe und Energie gebe: *schwupp* es piaffiert. :-) Ok, soooo einfach ist das also... ;-) Wobei es mir tatsächlich aber schwer fällt, die Energie rauszulassen. Dafür klappt das Runterfahren sofort. 

 

Der Tag war suuuuuuper!!!! Mit vollem, vollem Kopf und vielen Ideen fahre ich abends aus dem eingeschneiten Baiersbronn ins grüne Rheintal und hoffe, daß ich das bald alles ausprobieren kann. Zu Hause ist nämlich auch heute mal wieder nur mieses Wetter mit viel Regen angesagt. Aber die Jungs werden mustergültig vom besten Ehemann von allen versorgt. 

In der Reithalle beim Blauen Reiter in Baiersbronn
In der Reithalle beim Blauen Reiter in Baiersbronn

07.03.2016

 

"April, April" ist es eigentlich noch nicht, aber das Wetter sieht so aus: den ganzen Tag über hat es Sonne, Schneeregen, Sonne, Regen, Sonne, Schnee, usw. Zum Glück ist es abends trocken, so daß Gerret und ich die Jungs an die Hand nehmen und eine halbe Stunde spazierenlaufen. Kurti, der vorher im Paddock noch sehr munter umhergehüpft ist, ist sehr brav. Er läuft am komplett durchhängenden Strick neben mir her, läßt sich jederzeit zu ein wenig mehr Go motivieren und ist, wie Amor, begeistert, als er am Waldrand ein wenig Gras mampfen darf. 

08.03.2016

 

Wir haben keine anderen Termine. 

Es stürmt nicht. 

Ich bin nicht krank. 

 

Heute: können wir mal wieder mit dem Punkti zur Reithalle fahren. Zum Verladen nehmen wir die Longe um die Hinterhand, so daß der Bub innerhalb von einer Minute im Hänger steht. 

 

In der Reithalle angekommen führe ich ihn wie gewohnt erst einige Runden warm. Außer uns ist noch eine Reiterin in der Halle. Nach dem Aufsteigen lasse ich Kurti sich noch ausgiebig warmschritteln, frage dann etwas Schenkelweichen ab, was gut klappt. Beim Traben läßt er sich links gut stellen, rechts findet er auch den Schenkel heute etwas doof. Ich muß rechts viel mehr dranbleiben, damit er sich mal gut stellt, wobei er dann allerdings auch gleich im Genick nachgibt. Wir träbeln viele wandernde Zirkel mit Handwechseln. Danach gibts eine Pause am langen Zügel, währenddessen noch ein Pony in die Halle kommt, das Kurti unheimlich interessant findet. Da meine eine Mitreiterin zwischenzeitlich auch galoppiert nehme ich die Zügel recht schnell wieder auf und verlege mich auf Seitengänge. Da ich allerdings ständig meine Mitreiterinnen im Auge behalten muß, ist das gar nicht so einfach. Links bekommen wir einige Schritte dann ganz gut hin, rechts ist heute für Kurt irgendwie alles doof. Nach einigen Viertelpirouetten auf beiden Händen gehts dann an die Übergänge. Und dann ist der Punkt endlich weich(er). Auf meine Schenkelhilfe hin könnte er zwar prompter antraben, aber ansonsten fühlt sich das gut an: ich kann nämlich auch immer wieder aussitzen, und alles schwingt. Sogar die Trab-Schritt-Übergänge, die sonst immer recht holprig ausfallen, sind soft. :-) 

 

Damit lasse ich es dann auch gut sein, frage am langen Zügel beim Abreiten nochmals Schulterherein ab, was dann doch nochmals ganz gut klappt. Hiernach bekommt Kurti seine Decke auf und wir fahren heim - wobei er beim Verladen erst eine Minute lang überlegt, ob er denn nun einsteigen muß. 

 

Auch eine Erwähnung wert: Kurti äppelt nun unter dem Reiter nicht nur um Gelände, sondern auch in der Halle. Er wird also auch in dieser Hinsicht sicherer und losgelassener. 

Pferdewellness
Pferdewellness

09.03.2016

 

Nachdem ich das Mörchen schön geputzt und enthaart habe, gehts auf die Reitwiese. Ich will endlich ausprobieren, was ich am Wochenende beim Handarbeitsworkshop zu gesehen und gelernt habe. 

 

Anfangs gehen wir viel ganze Bahn und üben das Antreten und Anhalten inkl. geschlossenem Stehen. Letzteres ist ausbaufähig. Amor hampelt dann auch gerne herum, wenn ich das herausstehende Hinterbein leicht touchiere, damit er es korrekt nach vorne setzt. Mmmh, kann natürlich auch sein, daß er das nun derzeit mit dem Vorsetzen der Hinterhand zur Bergziege verwechselt. Dann gehts weiter zu Schritt-Trab-Übergängen - und ich komme ganz schön ins Schnaufen. Und gehe lieber auf den Zirkel. ;-) Aber Amor macht seine Sache gut. 

 

Insgesamt probiere ich einiges aus: das Übertretenlassen kennt er ja schon. Neu ist für ihn, daß ich das auch im Trab abfrage. Da schummelt er gerne und findet das schon anstrengend. Schulterherein kennt er ebenfalls, das klappt auch im Trab gut. Insgesamt zu anstrengend wirds ihm dann, als ich Travers abfrage. Da entzieht er sich lieber ins Schenkelweichen, indem er mit der Hinterhand einfach mal kurz ins Bahninnere schwenkt. Gelöst bekomme ich das heute noch nicht - muß mal nachlesen, was es da für Lösungsansätze gibt. Traversalen klappen auch, wobei ich da allerdings auf alles mögliche gleichzeitig achten können muß, weil Amor sonst entweder mit der Vor- oder der Hinterhand schummelt. 

 

Zum Schluß darf er dann noch aufs Podest klettern und freut sich sichtlich darüber. Und im Paddock angekommen stelle ich dann fest, daß das Putzen mal wieder vergebliche Liebesmüh war, weil er sich gleich in den Sand wirft und sich ausgiebig wälzt. :-) 

Handarbeit mit Amor: Übertretenlassen
Handarbeit mit Amor: Übertretenlassen
Geschlossenes Stehen
Geschlossenes Stehen
Schulterherein
Schulterherein
Auf dem Podest
Auf dem Podest
Nach der Arbeit: wääääälzen! :o)
Nach der Arbeit: wääääälzen! :o)

11.03.2016

 

Unser Start ins Wochenende: ein halber Ausritt mit den Pferden. Halb deshalb, weil Gerret Amor führt und ich Kurti reite. ;-) Oben am Waldrand angekommen, trennen wir uns. Gerret geht mit Amor den direkten, steilen Weg zur Grünen Hütte, eine Unterstellmöglichkeit für Wanderer, ich gehe mit Kurti den weniger steilen, dafür längeren Weg außenherum. Kurti bekommt das gar nicht so recht mit, weil ich einfach mit ihm von Dannen trabe. *gg* Der Trab gefällt mir gut, er ist flüssig. Nach einer kurzen Verschnaufspause am langen Zügel frage ich dann Schritt-Trab-Übergänge ab, die heute auf leichtestes Anfragen mit dem Schenkel klappen. Da haben wir wirklich große Fortschritte gemacht. :-) Auf unserer Galoppstrecke frage ich dann den Rechtsgalopp ab, aber mal wieder: links. Hach ja - Jenny kommt ja nächstes Wochenende. Da brauche ich wirklich Unterstützung. Aber Kurti bleibt für eine relativ lange Strecke ohne Probleme im Galopp, ich kann ihn immer ganz leicht weiterschicken, wenn er anfragt, ob wir nicht langsamer machen könnten. An zwei Männern, die munter am Weg ihr Holz mit der Motorsäge bearbeiten, geht er souverän am langen Zügel vorbei. 

 

Dann hört er Amor, der wiehern. Er trabt zwar an, läßt sich aber gut regulieren. An der Grünen Hütte treffen wir uns, ich übernehme Amor mal kurz als Handpferd, was ich langsam einführen möchte. Ein wenig wehmütig denke ich an die Zeit vor drei, vier Jahren zurück, als Amor und ich den Punkti als Handpferd mitgenommen haben. Ob das mit Amor im Schlepptau von Kurti so klappt, weiß ich noch nicht; Amor ist halt zwischenzeitlich wesentlich langsamer wie der Große. 

 

Am Waldrand springe ich dann mit Kurti mal wieder über das kleine Gräbelchen, und wir lassen die Pferde noch ein wenig grasen. Dann gehts heim. 

Probehalber: Amor als Handpferd
Probehalber: Amor als Handpferd

Als Gerret und ich abends im Dunkeln noch am Stall im Auto sitzen und warten, bis unser mit frischem Wasser aufgefüllter IBC-Container wieder gebracht wird, trollen plötzlich Fine und Paula vorbei und spielen. Wie süß, den beiden zuzusehen! Jetzt einmal im direkten Vergleich kann man auch deutlich sehen, um wieviel größer Paula gegenüber dem Finchen ist. 

 

We proudly present: Kurti goes Buschpferd: 

12.03.2016

 

Handarbeit mit Kurt. Ich bin gespannt. Wir gehen auf die Reitwiese, die leidlich begehbar ist (meine Schuhe sehen danach allerdings wieder aus...). Überraschend macht Kurti seine Sache sofort sehr gut. Anfangs hapst er noch etwas nach meiner Hand, dann konzentriert er sich. Geschlossen Anhalten klappt so lala, Schulterherein kennt er ja schon. Was sofort sehr gut klappt, ist Travers. Das Übertretenlassen auf beiden Seiten kennt er ja auch schon, aber so getrenst habe ich einen wesentlich bessern Einfluß auf sein Gleichgewicht und kann besser die Kopf-/Halsposition bestimmen, damit das auch eine effektive Übung ist. Bei der versuchten Traversale, naja, das ist ausbaufähig. Ich habe selbst Mühe, meine Augen überall zu haben: ist er richtig gestellt, tritt er vorne und hinten über? Gar nicht so einfach. An den Trab wage ich mich heute noch nicht - ich glaube, da muß ich erst noch selbst ein wenig trainieren. ;-) Zum Abschluß gehts aufs Podest. 

 

Danach ist Amor dran, bei dem ich die gleichen Übungen abfrage. Mir fällt sofort im direkten Vergleich auf, daß Amor sich wesentlich schwerer tut, im Genick nachzugeben als Kurti. Der kippt quasi schon fast von alleine ab, bei Amor muß ich erst einige Wendungen abfragen, bis er leichter wird. Mit ihm träble ich dann auch ein wenig über die Wiese und bin überrascht: Travers klappt heute sofort aus dem Trab heraus. Aha. Vielleicht fällt ihm das wegen des im Trab vorhandenen Schwungs etwas leichter. 

 

Abends bekommt das Mörchen dann auch wieder seinen feucht-warmen Retterspitzwickel aufgelegt. 

Versuch einer Traversale
Versuch einer Traversale
Kurti im Travers
Kurti im Travers
Gut gemacht!!! :-)
Gut gemacht!!! :-)

13.03.2016

 

Bei einem eklig kalten Wind steigen der beste Ehemann von allen und ich in den Sattel. Wir sind 1,5 Stunden mit den Jungs im Gelände unterwegs. Da Gerret ja immer Angst hat, die Zügel zu fest anzunehmen (woooher kenne ich das nur...? *gg*) halte ich mein Wort zum Sonntag und erkläre ihm nochmals ausführlich, warum es nicht gut ist, wenn Amor wie eine Badewanne mit durchhängendem Rücken unter ihm dahinschlappt (da dann schlimmstenfalls die Dornfortsätze aneinanderreiben), er aber gleichzeitig fürs Rückenaufwölben vorne und hinten etwas Gegenhalt braucht (hinten eine aktive Hinterhand, vorne Anlehnung an Gebiß, bestenfalls soll Amor schön kauen und im Genick nachgeben). Da mein Hafi-Blondschopf ja net blöd und gleichzeitig sehr bequem ist und sich schon schön an ein Unter-Gerret-Daherbummeln gewöhnt hat, halten wir mehrmals an und Gerret läßt Amor im Stand abkauen, bis er im Genick nachgegeben hat. *Schwupp*, kann Gerret die Zügel um einiges kürzer nehmen, und ich schärfe ihm ein, dieses Gefühl mit in den Schritt zu nehmen. Er soll immer sachte eine Verbindung zum Pferdemaul halten, leise anklingeln und fragen, ob Amor denn vielleicht mal abkauen möchte und, sobald der im Genick nachgegeben hat, dann zur Belohnung den Zügel hingeben. Gleichzeitig achte ich darauf, daß der Senior auch fleißig läuft und weise Gerret gegebenenfalls an, mal kurz mit der Gerte zu touchieren. Schwer, schwer. Aber: da müssen sie halt dranbleiben. 

 

Auch bei dieser Gelegenheit fällt mir auf, wie einfach das alles mit Kurti klappt. Kurti, dieses weiße Blatt Papier, auf dem ich mit Schönschrift schon einiges niederlegen konnte - Amor dagegen ein Vollgekritzeltes, auf dem ich zunächst ganz krakelig geschludert, teilweise einiges auch wieder durchgestrichen habe und das schon einige Eselsohren hat. Das bedaure ich wirklich. :-( Aber Dazulernen ist, gerade beim Reiten, leider nicht umsonst zu haben. Dafür gehts Amor aber dennoch gut. :-) 

 

Der Punkti war heute zunächst ziemlich munter drauf. Wohl ob des Windes war alles seeeehr crazy und vielleicht gefährlich. Man weiß ja nie, was so ein kleines Stück Holz am Wegesrand mit einem 800 kg-Färd so anstellen könnte... *augenroll* *grins* Sogar ein Bocksprünglein war dabei, und gesittet Antraben ging zuerst gar nicht - man mußte lossausen. Irgendwann war der Übermut dann aber verdampft und ich konnte ihn auf ein paar Übungen konzentrieren. Ich war heute auch ganz gemein: Schulterherein links den Berg hinauf. ;-) Da mußte sich das linke Hinterbein, das ja gerne mal schummelt, richtig beugen. Zumindest für zwei, drei Schritte. ;-) 

14.03.2016

 

Am frühen Abend lassen wir die Jungs während der Stallarbeit mal wieder auf die Winterweide, die schön trocken ist. Danach sieht man sehr deutlich einen fuchsfarbenen und einen weißen Fleck im Grün-Braun: Fellwechsel. ;-) Außerdem öffne ich das erste Mal seit langem mal wieder den Longierzirkel und lasse diesen auch über Nacht offen, da es noch nicht wieder regnen soll. Dort steht noch ein ganz kleines bissele Gras, das die Pferde runterfressen können. 

Auch mal wieder tagsüber am Stall: Fine
Auch mal wieder tagsüber am Stall: Fine

15.03.2016

 

Auf gehts zur Reithalle. Was mir im Vorfeld hierzu gar nicht gefällt: Kurti ist schon beim Putzen aufgeregt, was sich durch zeitweiliges Rumhampeln und heftiges Kopfschütteln äußert. Das ist mir die letzten paar Male schon aufgefallen. Ich lasse ihn, während wir Sattel & Co. ins Auto räumen und den Pferdeanhänger anhängen, nochmals frei, was er gleich nutzt, um auf dem Trailweg Dampf abzulassen. Das Einsteigen dauert wieder etwas, und wir müssen die Longe nehmen. :-( Kurti weiß wohl zwischenzeitlich genau: dienstags = Reithalle = Arbeit. Obwohl der danach immer sehr zufrieden scheint, ist das wohl trotzdem ziemlich aufregend für ihn. 

 

In der Reithalle angekommen führe ich ihn erst 10 Minuten, steige dann auf und reite nochmals 10 Minuten Schritt. Dabei baue ich gleich ein wenig Schultervor und Viereck vergrößern/-verkleinern ein. Eine Kurzkehrt links, welche ich als Handwechsel einbaue, klappt auf Anhieb überraschend gut. Ich trabe heute auf der rechten Hand an und stelle fest, daß Kurti Stellung rechts etwas doof findet. Aber ich bleibe dran und merke wie er dann doch nachgibt, wenn ich mit dem Schenkel konsequent dranbleibe. Nach dem Warmtraben auf beiden Händen mit vielen wandernden Zirkeln gibts eine Verschnaufspause. Anschließend sind Schritt-Trab-Übergänge dran, und ich baue auch versuchsweise mal Trab-Galopp-Übergänge rechte Hand ein - aber vergebens. Rechtsgalopp funzt einfach - noch - nicht. 

 

Zum Abschluß schaue ich, wie das Aussitzen so klappt und bin dann letzten Endes mit der Einheit ganz zufrieden, weil die Übergänge dann ganz gut sind, ohne daß ich nach vorne kippe. Da Kurti noch recht schnauft, gebe ich ihm 20 Minuten im Schritt, von denen ich 10 Minuten nach dem Absatteln führe. Ich möchte ihm gerne die Gelegenheit zum Wälzen geben, was Kurti aber nicht nutzt. Also bekommt er noch seine Abschwitzdecke auf. 

 

Das anschließende Verladen klappt besser: er zögert zwar noch etwas, steigt aber ohne großartigen Druck ein. Als ich, nachdem wir Kurti in den Paddock gebracht haben, gerade mit dem Sattel auf dem Arm zurück in den Paddock komme, stolpere ich über ein großes Loch im Sand. Der wird doch nicht...? Doch, Kurti hat sich doch entschlossen, sich zu wälzen. Mit Decke. *augenroll* Die hat das aber gut ausgehalten. ;-) 

 

Heute bekam der Punkti das letzte Mal Zink zugefüttert. Das Zusatzfuttermittel GladiatorPlus ist auch in zwei Tagen erledigt. Die Rückmeldung der Tierheilpraktikerin hinsichtlich der Nachuntersuchung fiel heute jedenfalls positiv aus: Leber und Niere sind ok, der Impfschaden und Stoffwechsel/Übersäuerung/Magen/Darm sind noch Themen, die weiter behandelt werden sollen und wofür ich nochmals Tropfen geben muß. 

16.03.2016

 

Nachdem es heute tagsüber wieder trocken blieb, lasse ich den Longierzirkel wieder auch nachts offen. Die Pferde sind begeistert, wieder ihren erhöht liegenden Platz nutzen zu können. Sie stehen dort einfach unheimlich gerne, weil sich von dort aus alles prima überblicken läßt. 

 

Ansonsten sinkt der Heuverbrauch seit einigen Tagen wieder kontinuierlich. Der Höchstverbrauch lag zuletzt bei ca. 36 kg in 24 Stunden für beide. 

Hoffentlich fällt das Pony net um...! *staun*
Hoffentlich fällt das Pony net um...! *staun*

18.03.2016

 

Am Nachmittag bringen wir den Punkti mal wieder nach Graben-Neudorf, weil am Wochenende ein Kurs mit Jenny ansteht. Dort angekommen bezieht er seine gewohnte Box und futtert gleich Heu. Ich bin gespannt, ob wir mit Jennys Hilfe bei unserem Rechtsgalopp-Problem etwas weiterkommen können. 

19.03.2016

 

Nach einem recht intensiven Vormittag, bei dem ich während der Theorieeinheit zur Alexander Technik von ziemlich vielen Gefühlen und dem Nachspüren im eigenen Körper schon ziemlich groggy bin, gehts am Nachmittag in den Sattel. Ich habe mir ein Gruppenfoto mit allen Pferden gewünscht, weil wir so eine schön buntgemischte Gruppe mit Friesen, Warmblut, Pony-Mix, Quarter, Isländer und Kaltblut sind. Nicht dabei bedacht habe ich allerdings, daß Kurti etwas mürrisch reagieren könnte, wenn die anderen Pferde alle wieder die Halle verlassen. Er regt sich ein bissele auf und findet dann auch eine Hallenecke ziemlich spooky. Aber gut. 

 

Jenny korrigiert zunächst viel meinen Sitz, ich soll den Nacken offen-, das Gesäß in den Sattel sinkenlassen, meine Wirbelsäule längen, ohne sie zu strecken, was eben nur übers Loslassen zu erreichen ist. Meine Fußgelenke sind mal wieder sehr fest und rutschen auch zu weit nach hinten, so daß sie Kurti und mich dann erst einmal anhalten läßt und Hand anlegt, nachdem sie auf die Aufstiegshilfe geklettert ist, um besser positioniert zu sein. 

 

Im Schritt soll ich mir vorstellen, wie Kurtis Hinterbeine mit meinem Becken verbunden sind und wie ich diese zu lockerem Vorschwingen und Vortreten animiere. Schon da merke ich, wie Kurti etwas mit angezogener Handbremse unterwegs ist - was sich im Trab dann komplett fortsetzt. 

 

Ich so: *Schenkeldruck* Hallo? Vorwärts!

Kurti: Wie meinen? 

Ich: *Schenkeldruck* Trab!

Kurti: Kenn ich nicht. 

 

Da werde ich plötzlich sauer, merke wie mein Energielevel steigt - gleichzeitig mit meinem Aggressionspotential. Irgendwann rutscht mir dann auch die Hans, respektive die Gerte aus. Das ist jetzt nicht der Zeitpunkt, um schon 500x bearbeitete und schon geklärte Sachen auszupacken!!! Meine ich. Irgendwoher kommt Jennys Stimme aus dem Off und mahnt mich, an meinen Nacken, die Wirbelsäule und mein Gesäß zu denken. Mir fällt es tierisch schwer, wieder ruhig zu werden und mich auf das offensichtlich von Kurti herausgesuchte Thema zu konzentrieren. 

 

Puh, schon oll, wenn man glaubt, schon lange über etwas hinweg zu sein, eigentlich am Galopp arbeiten möchte und dann auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. :-( :-( :-( 

 

Ziemlich gefrustet meinerseits beenden wir die Einheit. Ich ärgere mich über Kurti und noch mehr über mich selbst. Kurti hat gut geschwitzt, pumpt aber nicht, nachdem ich ihn nochmals 15 Minuten abgeritten habe. Kurti äppelt dann auch noch kurz vor Verlassen der Halle. Evtl. saß das auch quer. Angekommen in der Box wird sofort gepinktel. Vielleicht wars einfach auch das? Trotzdem bin ich enttäuscht. 

 

Später am Nachmittag beschließe ich also, meine Erwartungen deutlich runterzuschreiben, um morgen besser gewappnet zu sein und nehme mir vor, daß wir eben das Thema Schenkelgehorsam zum X-ten Mal besprechen.

Filou und Julia
Filou und Julia
Tina, Katja und Gerret
Tina, Katja und Gerret
Yndi mit Tinas selbstgestricktem Isländer-Pullover. :-) Toll!!!!!!!
Yndi mit Tinas selbstgestricktem Isländer-Pullover. :-) Toll!!!!!!!
Freija und Else, Aragon mit Katja, Julia neben Filou, Eva, Tanja auf Kurti, Jenny, Tina mit Yndi und Brusi, Tucker und Miranda
Freija und Else, Aragon mit Katja, Julia neben Filou, Eva, Tanja auf Kurti, Jenny, Tina mit Yndi und Brusi, Tucker und Miranda

20.03.2016

 

Kurti gehts nicht gut. :-( Er zieht hinten den Bauch hoch. Allerdings frißt, säuft und äppelt er normal, ist auch munter und aufmerksam. Dieses Problem hatten wir ja letztes Jahr auch schon das ein oder andere Mal während der Kurse auf der Hardt-Ranch. Ich vermute Streß aufgrund des Umstands, daß die Kurspferde, verteilt über diverse Stalltrakte, eben während die Pensionspferde auf die Weide geführt werden, alleine zurückbleiben müssen. 

 

Schon beim Warmreiten bemerke ich Kurtis angezogene Handbremse. Er läuft, wie wenn er jeden Moment gleich äppeln will. Halt-Schritt-Übergänge klappen ganz gut, Schritt-Trab-Übergänge gar nicht. Schließlich steigt Jenny in den Sattel. Hier klappt es etwas besser, er dehnt sich auch immer wieder schön und läßt auch den Hals fallen. Aber man merkt, daß ihm irgendetwas stört. Also brechen wir die Einheit ab und vertagen uns auf den Nachmittag. 

 

In seiner Box biete ich ihm Wasser aus einem Eimer an, weil evtl. zu wenig Trinken ein Grund sein könnte. Nein, durstig ist er nicht, nimmt eigentlich nur mir zuliebe noch einige Schlucke. Später am Nachmittag sehe ich auch, wie er normal aus der Selbsttränke säuft. Vielleicht ist er das Stroh nicht gewöhnt, das er auch mümmelt, obwohl - sehr gutes - Heu vorhanden ist. Tja, however - wir wissen es nicht. 

 

Da ich ihn so aber auch nicht reiten und belasten will, schlägt Jenny vor, am Nachmittag Handarbeit zu machen. Gute Idee! :-) Sie korrigiert zunächst einmal den Raum zwischen Kurti und mir, weil ich Kurti zu sehr auf die Pelle rücke und er in Folge dessen dagegendrängelt. Lasse ich meinen Arm gestreckt, der den inneren Zügel führt, ist alles gleich viel einfacher. Etwas Probleme habe ich mit meiner äußeren Zügelhand, da ich hier ja nach unten einwirken muß. Wir üben Halt-Schritt-Übergänge, Schulterherein und Travers, zum Schluß noch Übertretenlassen. Ich bekomme einige gute Eindrücke, die ich mitnehmen und zu Hause weiter verfeinern kann. :-) 

 

Für die Heimfahrt entschließt sich Kurti zu einem recht zügigen Einsteigen in den Hänger. Innerhalb von nicht einmal einer Minute steigt er in sein Taxi - allerdings unter Einsatz der Longe (nicht streng eingesetzt, einfach als Marker, daß ein Rückwärts nicht möglich ist). Die Heimfahrt verläuft ruhig und zu Hause entlasse ich die beiden Rösser dann auf die Winterweide. Kurti ist begeistert. Nachdem er eine Runde über die Weide galoppiert ist, sieht er mich aufmerksam aus einiger Entfernung an. Ich rufe ihn und strecke einen Keks hin: Kurti kommt sofort angetrabt. :-) Später beobachte ich ihn noch ein wenig, das Hochziehen des Bauches ist deutlich weniger, nur noch leicht zu erahnen. Ich denke, bis morgen ist alles wieder beim Alten. 

 

Insgesamt bin ich natürlich schon sehr enttäuscht, weil ich mich so unheimlich auf den Kurs gefreut hatte und so vieles Üben wollte. Daß ich gestern so in Rage geraten bin, tut mir unheimlich leid und weh; Kurti kann ja nichts dafür. Zu meinem Glück ist er aber auch nicht nachtragend. 

 

Fazit: vielleicht nehme ich Amor beim nächsten Mal als Boxennachbarn wieder mit (obwohl wir das Problem auch schon hatten, als das Mörchen dabei war). Und ich muß lernen, meine Erwartungen besser zu variieren und mehr aufs Pferd einzugehen. 

Mit Kurti bei der Handarbeit - Jenny erklärt.
Mit Kurti bei der Handarbeit - Jenny erklärt.
Fast geschlossenes Stehen
Fast geschlossenes Stehen

21.03.2016

 

Dem Punkti gehts wieder vollumfänglich gut. :-) Am Abend gehen Gerret und ich mit den Jungs eine Runde spazieren, damit wir nun auch das Thema Anweiden nachhaltig angehen. Am Waldrand lassen wir die beiden knapp 15 Minuten Gras futtern. Auf dem Heimweg springen wir zu viert einmal übers Gräbele; beide Rösser hüpfen bereitwillig mit. :-) 

 

Ansonsten wird mir der Tag auch mit einer Begegnung der besonderen Art in Erinnerung bleiben. Ich hatte meinen pferdischen Emailverteiler zum kostenlosen Zuschauen am Sonntag Nachmittag bei Jennys Kurs eingeladen. Es kamen sogar tatsächlich 10-12 Personen. Mit dabei war auch eine Spezies, die ich bislang nur vom Hörensagen kannte: die Lästerschwester von der Reithallenbande. ;-) Aufgrund Kursorga und eigener Einheit in Handarbeit mit Kurti wurden mir die abfälligen Bemerkungen über alle Teilnehmer, die sich am Nachmittag noch präsentierten, erst nach Abschluß des kompletten Kurses bekannt. Während der einzelnen Einheiten wurde offenbar munter be- und verurteilt, in der anschließenden offenen Fragerunde, in der Jenny und ich mehrmals ermunterten, Fragen zu stellen, blieb diese Person jedoch stumm.

 

Da war also jemand eingeladen. Als Gast kam sie und hat sich, was ihr durchaus zugestanden sei, ein zunächst eindimensionales Bild von Leuten und Pferden gemacht, deren Reit-Erleben und Reiter-Leben sie bis dahin nicht kannte. Sie hat am Sonntag Nachmittag aus einem teilweise schon jahrzehntelangem Prozeß dieser ganz unterschiedlichen Menschen und Pferde und ihren Erfahrungen und Schicksalen einen Ausschnitt von gerade einmal jeweils 30 Minuten erlebt. Weder hat sie in der anschließenden Fragerunde gefragt, warum dieses oder jenes so gelöst worden ist, noch hat sie anschließend z. B. Kontakt zu mir direkt gesucht, um ihre Gedanken offen anzusprechen, was auch eine Möglichkeit gewesen wäre, hätte sie nicht vor allen reden wollen. Diese für alle, mich und diese Person evtl. wertvolle Chance zum Austausch hat sie verstreichen lassen - und hätte sie mich angesprochen, hätte ich ihr sicherlich den angeblichen "Schock" und die hieraus resultierende schlaflose Nacht, in der sie mir um 00.14 Uhr eine Email schrieb, ersparen können. ;-) 

 

So bin ich also um eine Erfahrung reicher - jedoch wohl wissend, daß die Leute, mit denen ich bislang pferdisch und reiterlich zu tun hatte, auf einem gänzlich anderen Niveau angesiedelt sind. Frustriertes Hintenherum wird kaum zum hochgehaltenen Ziel des Pferdewohls führen. 

 

Pferdemachenfroh - offenbar nicht immer. :-(

Anweiden
Anweiden

22.03.2016

 

Eigentlich wäre ich das Mörchen heute in Ansehung der trockenen, aber federnden Reitwiese gerne geritten, aber ich möchte erst einmal sehen, wie er nach der tageweisen Pause zuletzt läuft. Also nehme ich ihn an die Longe. Mehrmals muß ich ihn ermahnen, daß nicht gefressen wird - sehr schwer... ;-) Ansonsten gefällt mir aber sehr gut, was ich zu sehen bekomme: schon im Schritt fußt Amor fleißig unter, auch im Trab läßt er sich beidseits schön stellen. Rechte Hand fällt er mir allerdings gerne auf die innere Schulter, weshalb ich hier die Longe verkürze und näher an seiner Schulter mitlaufe, um ihn zu unterstützen. Später nehme ich dann auch den Galopp hinzu, den Amor heute begeistert mitmacht. Auf kleinstes Heben der Pitsch in Richtung Hinterhand galöppelt er an - einmal sortiert er sogar innerhalb eines Einsprungs in den Außengalopp so geschickt und vor allem geschmeidig seine Beinchen, daß er trotzdem im Handgalopp ankommt. :-) Zum Abschluß gibts noch etwas Führen in Stellung und Schulterherein. Auch die Bergziege frage ich ab, aber da "hängen" wir immer noch an den allerersten Anfängen. Ich glaube, hier brauche ich mal professionelle Unterstützung. 

 

Danach gehe ich mit dem Punkti eine Runde ins Gelände. Schon auf der ersten Wiese, die uns unter die Hufe kommt, denke ich an Trab, gebe mehr als sachte die Trabhilfe: der Bub träbelt sofort und umgehend los! :o) Jawoll!!!!!! Alles prima! :-) Mit einem breiten Grinsen im Gesicht bummle ich mit Kurti durchs Gelände, vorbei an einem Bagger, den er lässig passiert, wie galoppieren öfters an (leider wieder nur links, aber gut, heute hätte es Schlimmeres geben können), klettern über Äste und Baumstämme, da in der letzten Woche im Wald ordentlich durchgeforstet wurde und sind beide glücklich. Ich übe auch Schritt-Trab- sowie Trab-Galopp-Übergänge und Übergänge innerhalb des Trabes, woraus ich Kurti dann beim Zulegen angaloppieren lasse. Immer wieder kommt mir Jennys Tipp in den Sinn, mir vorzustellen, daß Kurtis Hinterbeine an meinem Gesäß befestigt sind und ich sie schön durchschwingen lassen kann. Zur Belohnung gibts auf dem Heimweg an einer Wiese für Kurti Gras und ich kann das erste Flimmern der Luft in der Weite an diesem schön sonnigen Vormittag beobachten - der Frühling kommt! Auf dem Wiesenweg zum Stall sehe ich aus der Entfernung Gerret - und lasse Kurti angaloppieren. Energisch, aber nicht eilig oder hastig galoppieren wir auf Gerret zu, der dann meint, daß das richtig toll ausgesehen habe. Heute bin ich happy! :-) 

 

Am Spätnachmittag steht dann für die Jungs auch noch das an, was Gerret heute Morgen hinter sich gebracht hat: der Zahnarzt kommt. Beide Buben werden sediert und bekommen die Zähne mit der Bohrmaschine ;-) gefeilt und geglättet. Bei Kurti kann ich vor der Behandlung beim Blick ins Maul deutlich die Haken sehen, die sich gebildet haben. Trotzdem ist der Zahndoc sehr zufrieden mit seinem Gebiß. Links oben hängt noch der Teil einer Milchzahnkappe im Zahnfleisch fest, die herausgeholt wird. Außerdem bekommt Kurti auch seinen linken Tränen-Nasen-Gang gespült, weil sein linkes Auge immer mal leicht tränt. Der Tierarzt muß drei (!) Spritzen mit Spüllösung einspritzen, bis endlich oben am Auge was rauskommt - Kurtis Schädel ist halt schon seeeehr groß und lang. ;-) 

 

Bei Amor ist ebenfalls alles in Ordnung. Seine Zähne haben Sekundärzement gebildet, was prima ist, da die Zähne eines Pferdes ja endlich sind. Das Heu ad libitum tut ihm sehr gut. Größere Probleme sind derzeit aufgrund des Gebißzustands und seines Alters nicht zu erwarten. :-) Auch sein Futterzustand wird begutachtet, nachdem ich ihn etwas dünner als sonst nach dem Winter finde, aber der Tierarzt ist mit seiner Statur sehr zufrieden; Amor ist weder zu dick, noch zu dünn. 

 

Nach dem Zahnarzttermin lassen wir die Pferde getrennt im Paddock langsam wieder aufwachen. Ich werde heute am Spätabend nochmals zum Stall fahren, die Decken abnehmen und Heu füttern. 

Kurti beim Zahnarzt
Kurti beim Zahnarzt
Die verkapselte Milchzahnkappe wird herausgeholt
Die verkapselte Milchzahnkappe wird herausgeholt
Amor findet das doof
Amor findet das doof
Amors Gebiß nach der Behandlung
Amors Gebiß nach der Behandlung
Müüüüüde durch die Sedierung im Paddock
Müüüüüde durch die Sedierung im Paddock

21.45 Uhr, ich komme zur Nachkontrolle zum Stall. 

 

Feststellung Nr. 1: Amor mag seinen Kurti. Er ist nämlich durch das untere Band der Absperrung hindurchgeschlüpft und steht munter neben dem Punkt. 

Feststellung Nr. 2: Kurti legt sich gerne mit Decke in den Sand. *mrpf* 

 

Die Pferde haben die Sedierung offenbar gut überstanden. Beide haben mehrmals geäppelt und gepieselt. Das angebotene Heu wird trotz Heunetzen wie immer gefuttert; Probleme durch die Zahnbehandlung heute bestehen nicht. Auch die anschließend umgehängten Futtereimer werden ratzeputz leergefressen. 

23.03.2016

 

Während Gerret und ich heute einen Wellnesstag einlegen, dürfen die Pferde den ganzen Tag auf die Winterweide. 

Der Senior auf der Winterweide
Der Senior auf der Winterweide

24.03.2016

 

Ich wärme Amor etwas mit Handarbeit auf, verlange Anhalten und Antreten, dann Schulterherein und Übertreten. Danach steige ich in den Sattel und lasse ihn sich auf der Reitwiese noch etwas warmlaufen. Puh, man merkt das mangelnde Training über die Wintermonate: links, seine Schokoladenseite, klappt mäßig bis einigermaßen, rechts findet er plöt. Da er mir immer wieder auf die rechte Schulter kippt, verlege ich mich aufs Zirkelverkleinern und wieder -vergrößern. Ich merke, daß es umso besser klappt, wenn ich hauptsächlich auf mich selbst und meinen Sitz achte und mich mental sehr darauf konzentriere, daß es darum geht, Amor in ein besseres Gleichgewicht zu bringen. Nach 30 Minuten Arbeit gibts dafür dann etwas Spaß, ich nehme Amor die Trense ab und lege den Halsring an. Das klappt auch prima im Galopp über ein Cavaletti, wobei wir nach dem Hüpfer allerdings völlig verpeilen, wo wir hinwollen. :-) 

 

Danach ist Kurti dran, der heute zur Longenarbeit wieder die Körperbandage trägt. Hauptaugenmerk liegt bei ihm heute auf aufmerksamer Mitarbeit und einem Nicht-einfach-übers-Cavaletti-Trampeln. Das Cavaletti hat mir Gerret nämlich erst repariert, nachdem Kurti das letzte Mal mehr oder weniger drübergewalzt ist. Damit Kurti das Cavaletti besser taxieren kann, lasse ich ihn keinen Zirkel, sondern ein Oval laufen, damit er gerade auf das Hindernis zukommt. Er läßt immer wieder schön den Hals falls, hebt fleißig die Hinterhand und stößt heute wesentlich weniger an, als das sonst bei ihm üblich ist. Danach gehts noch ein wenig an Schritt-Trab- und Trab-Galopp-Übergänge. Galopp verlange ich allerdings aufgrund der beengten Verhältnisse nur insoweit, als er - dann aber eben auch mehrmals - korrekt angaloppieren soll. Links: null Problem. Rechts: oh je, da wird er hektisch. Also: bringe ich immer wieder viel Ruhe rein und verlange erst dann wieder einen nächsten Galopp-Versuch, wenn er wieder schwingt. Beim letzten Versuch springt er zunächst links an, sortiert sich jedoch sofort nach rechts. Damit lasse ich es heute gut sein. 

Der Punkt an der Longe überm Cavaletti
Der Punkt an der Longe überm Cavaletti
Amor am Halsring auf dem Podest :o)
Amor am Halsring auf dem Podest :o)

Am Nachmittag bekommen die Pferde die Hufe schön. ;-) Alles in Ordnung. An Kurtis Hinterhufen gefällt mir nur nicht, daß es dort in der Mitte der Hufspitze beidseits in der weißen Linie Fäulnisstellen gibt. Genau dort tritt sich Kurti immer gerne kleine Steinchen ein, die ich zwar penibel entferne, in deren Lücken sich sodann jedoch Dreck festsetzen kann. 

Jens bei der Hufbearbeitung - Kurti heute: voll entspannt :-)
Jens bei der Hufbearbeitung - Kurti heute: voll entspannt :-)

25.03.2016

 

In der Nacht hat es angefangen zu regnen. Als wir zum Stall kommen, sind schon 2 l/qm heruntergekommen. Heute frönen wir deshalb unserem landwirtschaftlichen Hobby und säen bei noch immer leichtem Regen die Weiden von Hand nach. Zum Einsatz kommt eine Mischung aus 3 % Glatthafer, 2 % Wiesenfuchsschwanz, 25 % Rotschwingel, 5 % Wiesenrispe, 25 % Wiesenlieschgras, 20 % Wiesenschwingel und 20 % Knaulgras. Durch das jährliche Nachsäen mit rohfaserhaltigen Grassorten (quasi eine Art "Vollkornbrot für Pferde") haben wir einen Grasbestand, der es erlaubt, die Jungs über den Sommer mindestens 12 Stunden/Tag auf die Weide zu lassen, ohne daß sie verfetten.

 

Bei dieser Gelegenheit kontrolliere ich auch nochmals den bisherigen Zustand der Weiden: wir haben eine schön geschlossene Grasnarbe. Einige wenige Stellen sind leicht moosig, aber das ist verkraftbar. Was dieses Jahr jedoch besonders auffällig ist: wir haben nur auf einer Weide eine Maulwurfshügel-Population. Das hat sich sonst immer auf mehrere Weiden verteilt - zwar aufwendig in der Begradigung, andererseits aber auch ein Zeichen für gutes Bodenleben, da der Maulwurf gerne Regenwürmer und Käfer frißt. 

Gerret ebnet die Maulwurfshügel ein
Gerret ebnet die Maulwurfshügel ein
Ich beim Nachsäen der Weiden
Ich beim Nachsäen der Weiden

Jippieh!!! Als wir am Spätnachmittag zum Stall kommen, hat es seit heute Morgen weitere 7 l/qm geregnet. Das ist optimal! :-) 

26.03.2016

 

Am Nachmittag bekommen wir Besuch am Stall; eine eventuell neue Reitbeteiligung für Amor stellt sich vor. Nach einer kurzen Stallbesichtigung machen wir uns daran, die Pferde zu entkrusten. Peinlich, peinlich, die haben sich in der letzten Nacht nämlich auf dem noch unbefestigten Longierzirkel komplett einges**t, was nach dem Regen gestern ein Leichtes war. Dazu noch der Fellwechsel... Hach ja. 

 

Wir gehen 1,5 Stunden gemütlich ins Gelände, traben auch und galoppieren eine kurze Strecke. Mir gefällt gut, daß sie Amor nicht einfach vor sich hinlatschen läßt, sondern ihn immer wieder konsequent an den Zügel reitet und die Hinterhand anspricht. Dazwischen gibts immer mal den Zügel lang - schön, so stelle ich mir das fürs Mörchen vor. :-) Kurti ist heute anfangs nicht so zügig unterwegs wie sonst, so daß Amor gut mithalten kann. 

 

An der Galoppstrecke instruiere ich noch, daß Kurti und ich gerne überholt werden können, weil Galopp noch nicht so "seins" ist. Denkste: Kurti galoppiert zügig los - links - tritt dann in eine Pfütze - springt in den Kreuzgalopp - ich treibe rechts - und Kurti springt vorne um in den Rechtsgalopp!!! Ja sowas! :-) Ich kanns erst gar nicht fassen und bin so beschäftigt, nach unten zu schauen und meinen Augen zu trauen, daß ich nicht merke, wie der Bub plötzlich nach rechts in einen Schotterweg abbiegen will. Also pariere ich durch. Amor ist wie ein Flitzebogen hinterhergesaust und hat gezeigt, daß er doch auch zu etwas flotterem Tempo als seinen gemütlichen Schritt und Trab fähig ist. ;-) 

 

Auf dem Heimweg steigen wir an einem steileren Betonweg ab und führen die Pferde hinunter. Unten steigt Amors Reiterin wieder auf und versucht, ihn dabei nicht fressen zu lassen. Das müssen die beiden noch üben - Amor nimmt sich da schon was raus, wovon er weiß, daß er das nicht darf. Haf(ersch)linger halt. Aber insgesamt hat es sehr, sehr gut geklappt.

27.03.2016

 

Es ist geschafft: seit heute gilt wieder die Sommerzeit, es ist abends länger hell! Juhuuu! :-) 

 

Heute ist es trüb, regnerisch und leicht windig. Aber so bekommen die Grassamen auf den Weiden ständig feuchten Nachschub.

 

Die Jungs haben seit ein paar Tagen das Folgemodell ihres Lieblingsspielzeugs in Verwendung: eine neue Leckerligießkanne. Die alte war nun schon etwas arg lädiert. Funktionieren tut das dann so (wobei Kurti hier seeeehr human mit dem Teil umgegangen ist - normalerweise wird reingebissen und geschüttelt): 

Abends gehen wir noch eine Runde mit den Pferden bis zum Waldrand spazieren und lassen sie 15 Minuten Gras fressen.

28.03.2016

 

Wie demletzt sitze ich auf Kurti, Gerret führt Amor. Immer wieder schauert es ein wenig. Am Waldrand trennen wir uns, wogegen der Hafi-Senior zunächst lautstark wiehernd protestiert. Kurti horcht nur hin und wieder mit den Ohren zurück, als wir davontraben. Er ist heute eher gemütlich drauf, läßt sich aber jederzeit vorwärts schicken. Auf unserer Galoppstrecke üben wir Trab-Galopp-Übergänge, die wir dreimal hintereinander wiederholen. Leider ist wieder nur Linksgalopp abfragbar. Dann bekommt Kurti zunächst den Zügel lang, wird aber sofort munterer, als er Amor rufen hört. Damit er sich wieder besser auf mich konzentriert, frage ich Stellung, Schlangenlinien, Schenkelweichen und ein wenig Schultervor ab, worauf er sofort reagiert. An der Grünen Hütte im Wald treffen wir uns mit Gerret und Amor wieder und zuckeln Richtung Heimat, lassen die Jungs am Waldrand aber nochmals 10 Minuten Gras mampfen. Mit Kurti springe ich dann mal wieder übers Gräbele. Das will er auf dem weiteren Heimweg mit viel Eigeninitiative nochmals wiederholen, was aber von mir unterbunden wird. Das machen wir bittschön nur, wenn ichs sage. ;-)

 

Ich finds prima, daß wir die beiden recht problemlos unterwegs trennen können. :-)

An der Grünen Hütte
An der Grünen Hütte

29.03.2016

 

In der letzten Nacht hat es ordentlich geschüttet; 10 l/qm kamen herunter. Gut für die Weiden. ;-) Es hat jedoch auch unheimlich gewindet, um 02.30 Uhr gewitterte es mit Hagel und einem lauten Donnerschlag. Die Pferde habens gut überstanden. 

 

Am Abend gehe ich zunächst mit Kurti auf die Reitwiese und longiere ihn 30 Minuten. Auch im Schritt nehme ich schon das Cavaletti mit hinzu, das Kurti zwischenzeitlich auch im Trab schon wesentlich besser als noch vor einigen Monaten taxieren kann. Nach einer laaaangen Trabeinheit gehe ich zu Übergängen über. Linke Hand bietet Kurti von sich aus Galopp an. ;-) *freu* Wie schön! :-) Ich lasse ihn jedoch immer nur kurz angaloppieren, weil die Wiese zu mehr 1. zu rutschig und 2. zu eng für ihn ist. Gespannt nehme ich ihn auf die rechte Hand. Hier zeigt sich, daß Kurti sehr genau weiß. was ich gerne von ihm möchte, er das aber noch nicht leisten kann: links springt er, wie auch unter dem Sattel, willig an, rechts wird er hektisch. Ich bringe viel Ruhe hinein, lasse ihn zwischendrin einmal kurz an der Hand rechts übertreten und bitte nochmals um Rechtsgalopp: Kurti springt rechts an! Sofort lobe ich überschwenglich und beende die Einheit für heute. :-) 

 

Danach ist das Mörchen dran. Auch er darf viel übers Cavaletti traben. Mit ihm übe ich dann vermehrt Trab-Galopp-Übergänge zum Lockern, später dann korrekte Stellung, indem ich näher bei ihm mitlaufe, um ihn an der jeweiligen Schulter zu unterstützen. Zwischendurch kommt Amor selbst auf eine Idee: er geht rückwärts und läßt sich von mir dann mit dem Kommando "Teerab!" zu mir herrufen. :-) Das ist gut für den Rücken und die Hinterhand, da sich der Rücken beim Rückwärtsrichten aufwölbt, die Hinterhand aus dem Rückwärtsrichten energisch für den Trab antreten muß. :-) 

 

Der beste Ehemann von allen hat derweil die Stallarbeit gemacht, weshalb wir dann mit den Jungs noch zum Waldrand bummeln, um sie dort 20 Minuten grasen zu lassen. Sollte das Wetter nächste Woche endlich trockener werden, werde ich sie zum weiteren Anweiden abends immer auf die Weide lassen zu können. 

Abendspaziergang zum Waldrand zwecks Anweiden
Abendspaziergang zum Waldrand zwecks Anweiden

30.03.2016

 

Amors potentielle neue Reitbeteiligung ist wieder da. Wir putzen die Pferde und wandern gemütlich am Strick mit diesen zum Waldrand, um die Jungs 20 Minuten fressen zu lassen. Anschließend gehts noch eine Runde durch den Wald, so daß wir nach insgesamt einer starken Stunde wieder am Stall ankommen. Sie kommt sehr gut mit Amor zurecht. :-) Heute ist den Pferden erstmals anzumerken, daß sie zwar schon noch hapsig aufs Gras sind, dieses jedoch nun auch etwas gemächlicher fressen können, anstatt wie Kurti mit zwei Kauschlägen/Sekunde alles hinunterzuschlingen. :o)

 

Nachdem wir gestern die Kotproben zwecks selektiver Entwurmung ins Labor geschickt hatten, ist heute schon wieder das Ergebnis da: keiner muß entwurmt werden, beide Pferde liegen unter dem Schwellenwert von 50 EpG (Eier pro Gramm Kot). 

31.03.2016

 

Der März verabschiedet sich mit weiterhin durchwachsenem und recht feuchtem Wetter. Es regnet recht viel, was mir zwar weiterhin für die Weiden und die Nachsaat ganz recht ist, aber langsam ebenso auf den Geist geht. Ich würde nämlich demnächst gerne endlich mal wieder mit der Equikinetic auf der Reitwiese weitermachen.