Mein neues Armband: aus Laikas Schweifhaaren mit ihrem Namen
Mein neues Armband: aus Laikas Schweifhaaren mit ihrem Namen

01.05.2016

 

Gestern kam das Armband aus Laikas Schweifhaaren wieder zurück, das ich in Auftrag gegeben hatte. Ich finde es voll schön! :-) 

Mit Laikas eingraviertem Namen
Mit Laikas eingraviertem Namen

02.05.2016

 

Endlich: seit vier Wochen warte ich ja schon sehnsüchtig darauf, wieder mit der Equikinetic starten zu können. Nachdem das Wetter endlich einigermaßen warm, trocken und vor allem: stabil bleiben soll, räume ich die Dualgassen aus dem Pferdeanhänger und lege sie als Quadratvolte auf 8 m. 

 

Dann steht erst einmal Stallarbeit an, und da ich heute viel Zeit habe, nehme ich mir auch einmal den Trailweg vor und rechle ihn von oben nach unten sauber - was da so alles an Erde, Heuhalme und vor allem Pferdehaaren liegt! 

 

Ich starte mit Amor. Im letzten Jahr haben wir mit 16 Runden à eine Minute und 30 Sekunden (30 Sekunden Pause, eine Minute Arbeit) aufgehört. Zuerst lasse ich ihn sich mit vielen wandernden Zirkeln warmlaufen und -traben, nehme dabei auch schon mal kurz die Dualgassen hinzu. Dann gehts los. Ich gehe auf acht Einheiten herunter, die ersten vier lasse ich Amor im Schritt absolvieren, die letzten vier im Trab. Mein Augenmerk liegt darauf, daß sich die Ohren auf gleicher Höhe, das Maul sich auf max. Buggelenkshöhe in Richtung der inneren Schulter befindet und der Unterhals schön locker ist. Das klappt alles prima und ich freue mich, daß wir im Prinzip gleich dort weitermachen können, wo wir aufgehört haben. :-) Die Einheiten werden wir nun langsam wieder peu à peu steigern, wobei ich denke, daß ich mit Amor wieder recht schnell beim alten Level sein werde.

 

Kurti hat uns derweil einmal kurz hinterhergewiehert, sich dann aber wieder seinem Kaumuskeltraining auf der Weide gewidmet. Ich kann ihn heute auch von der Weide klauben, ohne daß er mir ständig ausweicht, weil er lieber Grasfressen möchte - klar, nach zwei Stunden Weide... Auch ihn lasse ich sich zuerst mit wandernden Zirkeln in Schritt und Trab aufwärmen, bevor wir in die Quadratvolte gehen. Bei Kurti habe ich bei 12 Einheiten im letzten Jahr aufgehört, weshalb ich heute zunächst einmal auf sechs heruntergehe, davon die ersten vier im Schritt und die letzten beiden im Trab. Ich kann sogar relativ schnell auf deutlichen Abstand gehen. :-) Auch beim Punkti bin ich voll zufrieden und freue mich schon aufs weitere Training. 

Kurti nach der Equikinetic
Kurti nach der Equikinetic

03.05.2016

 

Leider hats heute nochmals satt geregnet, es kamen 8 l/qm runter. So nehme ich die Jungs abends kurz jeweils ans Halfter und übe mit ihnen unterm Dach nochmals ein wenig das Beinekreuzen. Bei beiden scheint beim letzten Mal schon was hängengeblieben zu sein, denn es klappt schon relativ gut. Nur das Stehenbleiben mit gekreuzten Beinen fällt beiden noch schwer. Vermutlich müssen sie sich aber auch erst einmal an dieses neue Gefühl und die sich dehnenden Muskeln gewöhnen. 

 

Und nachdem meine Bayern-München-Flagge in den letzten Wochen etwas gelitten hat und nun doch etwas zerrupft aussah, haben wir heute eine neue gehißt: wir sind nun wieder eine unterfränkische Enklave. Schließlich bin ich dort geboren, in Unterfranken. :-) 

Amor bei der neuen Gymnastikübung
Amor bei der neuen Gymnastikübung
Kurti macht das schon fast von alleine :-)
Kurti macht das schon fast von alleine :-)
Die neue Flagge
Die neue Flagge

04.05.2016

 

Es folgt die zweite Einheit Equikinetic für jedes Pferd diese Woche - öfters werde ich das auch in Zukunft nicht machen (können), da ich sonst in Zeitnot komme. 

 

Ich lasse beide Buben sich zunächst an der Longe ausgiebig im Schritt mit vielen wandernden Zirkeln in Schritt und Trab aufwärmen, dann jeweils noch etwas an der Hand übertreten. So gelockert starten wir in die Quadratvolte. Mit beiden absolviere ich die beiden ersten Runden im Schritt, den Rest im Trab. Amor ist heute ziemlich fest im Rücken, der Punkti hat den Turbo eingeschaltet und zentrifugiert munter vor sich hin - wo nimmt der plötzlich das Tempo her? *soifzt* Vor allem, als ich anschließend die von Gerret gemachten Bilder und Videos sichte, bin ich dann doch ziemlich ernüchtert. Beide Pferde hängen ziemlich auf der jeweils inneren Schulter, es ist keine Aufrichtung vorhanden, die Gelenke werden deutlich belastet. Ok - es ist ja auch erst die zweite Einheit dieses Jahr. Ganz so einfach wirds also wohl doch nicht, aber das wird wieder. *festDaumendrückt* Allerdings mopse ich mich jetzt mal wieder. *quengel* Es ist sooo ätzend, mangels gescheiter Trainingsmöglichkeiten über die Wintermonate immer wieder an Erfolgen vom Sommer einzubüßen und im Frühjahr wieder von einem Rückschritt aus starten zu müssen. :-( 

Finchen, abends am Stall
Finchen, abends am Stall

05.05.2016

 

Die Pferde sind nun täglich mindestens zwei Stunden auf Weide Nr. 5, die auch schon zu gut 2/3 abgegrast ist. Die Vegetation ist jedoch noch gute 3-4 Wochen hinterher: in den letzten Jahren blühte der große Apfelbaum neben unserer Rundraufe bereits spätestens Mitte April. Aktuell fängt er erst vor ein paar Tagen angefangen. Auf regelmäßigen halbtägigen oder letzten Endes ganztägigen Weidegang werde ich die beiden wohl erst bis Ende Mai umstellen können. 

Abendstimmung
Abendstimmung

06.05.2016

 

Während Gerret glücklich seinem liebsten Hobby nachgeht, dem Rasenmähen ;-), gehe ich mit einem äußerst munterem Kurti eine Runde ins Gelände. Der möchte schön am Stall gerne gleich lostraben. Irgendwie hat das Tier derzeit einen Duracall-Hasen verschluckt. Auf dem Weg zum Wald frage ich etwas Stellung und Schenkelweichen ab. Kaum auf dem ersten Waldweg angekommen, galöppelt der Punkti schon an, aber ich möchte zunächst einmal locker traben. Das quittiert er mit Schlauchgeräuschen. Ich atme viel und vor allem tief, schnaube auch selbst immer wieder ab, was sich dann auch auf Kurti überträgt, der dann endlich auch gelassen vor sich hinträbelt. Auch auf unserer Galoppstrecke frage ich zunächst ruhigen Trab ab und lasse ihn dann hieraus galoppieren. Als er bei den Trab-Galopp-Übergängen nach dem dritten Mal Angaloppieren auch einmal zulegt, lasse ich das nur für einige Sprünge zu und fange ihn dann ruhig über den Sitz wieder ein - klappt. :-) 

 

Im Vorgriff auf unseren Urlaub bei Elke Ende Mai habe ich Elke geschrieben, daß ich in den Reitstunden gerne intensiv an meiner Handhaltung arbeiten würde - weil es mich nervt, daß ich auf vielen Bildern beim Reiten von mir einen schlackernden Zügel und offene Hände sehe. Seither kommt mir das witzigerweise immer wieder beim Reiten in den Sinn und ich kann mich damit sehr gut immer wieder selbst kontrollieren, ob denn der Zügelkontakt auch etwas fester sein könnte, da er bei mir ja meistens viel zu wischi-waschi ist. 

 

Auf dem Heimweg frage ich dann eine längere Strecke immer wieder Schulterherein/Travers rechts hintereinander ab. Ich würde zu gerne wissen, ob da zumindest einige wenige gute Schritte dabeiwaren - so vom Gefühl her schon, aber sicher bin ich mir nicht. Als wir oben auf dem Berg in Sichtweite des Stalls kommen, wird der Große wieder munter, möchte heimtraben und schlenkert ein paarmal mit dem Dickkopf. Ich bleibe ruhig, lasse ihn immer wieder den Zügel aus der Hand kauen, bis er wieder herunterkommen ist. 

 

Insgesamt waren wir in 1:07 Stunden 6,85 km unterwegs - das ist für unsere Verhältnisse wirklich gut. :-) 

Kurti und ich vor dem Ausritt
Kurti und ich vor dem Ausritt
So kann mans im Garten aushalten
So kann mans im Garten aushalten

07.05.2016

 

Nach der Stallarbeit frühstücken Gerret und ich im Gärtchen, während Natascha Amor für die Reitstunde auf der Reitwiese fertigmacht. Zunächst erkläre ich ihr, wie man das Pferd vom Boden aus am Zügel übertreten lassen kann, was die Hinterhand lockert. Wir nehmen uns als Hauptthema heute ihre Beine vor, die gerne viel zuviel machen, beim Leichttraben nach hinten rutschen und bei denen sie gerne die Fersen hochzieht. Da Natascha im Trab beim Aussitzen viel lockerer sitzen kann, leite ich sie an, auszusitzen, das Gefühl zu genießen, abzuspeichern und dann für 2, 3 Trabtritt mit ins Leichttraben zu nehmen, dann gleich wieder auszusitzen. Nachdem ich sie immer wieder instruiere, die Beine fallen zu lassen (wooooher kenne ich das nur??? ;-) ---- Heike und Jenny lassen grüßen) und die Knie nach vorne/unten loszulassen, klappt das immer besser. Das Mörchen zieht derweil sehr brav seine Zirkel, darf am Schluß dann auch noch einige Male über die für ihn bereitgelegten blau/gelben Stangen traben, damit auch er ein bissele die Beine lockert. ;-) Das haben beide total gut gemacht! Zum Cooldownen schicke ich beide eine Runde um den Stall. 

 

Danach schnappe ich mir den Punkti, laufe mit ihm zum Warmwerden auch eine Runde um den Stall, lasse ihn am Zügel auf der Reitwiese beidseits übertreten und steige dann auf. Ich lasse ihn zunächst viel ganze Bahn und Zirkel gehen, frage dann etwas Schulterherein und Travers beidseits ab - wobei ich mir nur bei wenigen Schritten sicher bin, daß das auch tatsächlich dem Seitengang entspricht. Dann gehts an den Trab, den Kurti auf der Wiese immer noch etwas oll findet, aber er träbelt wesentlich flüssiger und vor allem williger als noch vor einem Jahr. Hier arbeite ich vor allem viel auf einer großen Acht, indem ich ständig durch die Länge der Bahn wechsle. Wie gestern achte ich sehr auf meine Handhaltung und eine konstante Verbindung zum Pferdemaul, was ich tatsächlich schon einen Ticken stabiler hinbekomme. Kurti gibt immer wieder nach und geht teilweise schön am Zügel. Zum Abschluß reite ich auch mit Kurti eine Runde um den Stall, galoppiere dann auch mal kurz an. 

 

Gerret hat derweil die große Kiste aus dem Stall geholt, in die wir heute einige Luftlöcher bohren, die dann noch mit zwei Metallplatten mit Lüftungsschlitzen wieder gegen Mäusegetier verschlossen werden. Das ist die neue Aufbewahrungskiste für Kurtis Fahrgeschirr, damit dieses nicht einstaubt. Ich freue mich schon sehr, wenn wir das demnächst mal anlegen. 

 

Heute lassen wir die Jungs dann doch das erste Mal für den restlichen Tag auf der Weide; sie tragen auch erstmals ihre Fliegenmützen, weil die Biester schon wieder ziemlich unterwegs sind. 

 

Ich verkrümle mich derweil für den restlichen Nachmittag nach Ittersbach, wo Pascale Berthier dieses Wochenende einen Kurs gibt. Bin schon sehr gespannt. 

 

Und: ups, hatte ich noch geschrieben, daß der Apfelbaum nun endlich anfängt zu blühen? *Schwupps* isses passiert: 

Unser Apfelbaum :o)
Unser Apfelbaum :o)

08.05.2016

 

Nach einem Frühstück am Stall und auf die Weide entlassenen Pferden fahren wir nach Dettenheim/Rußheim zum Storchenhof. Dort ist heute Hoffest und außerdem Nordbadische Meisterschaft im zweispännigen Holzrücken. Ich bin total begeistert von der Ruhe dieser riesigen Pferde, ihrer absoluten Aufmerksamkeit und wie absolut cm-genau mit solch großen Tieren Holz gerückt werden kann. Davon bekomme ich mächtig Lust, so etwas mit Kurti auch zu machen - jedenfalls glaube ich, daß ihm und seinem Naturell das sehr entsprechen dürfte: er muß sein mächtiges Köpfchen ebenso anstrengen, wie seine Masse. :-) 

 

Am Spätnachmittag geht Natascha mit Amor noch 45 Minuten spazieren. 

 

Als wir am Abend wieder zum Stall kommen und ich die Pferde mit ihren Futtereimern in der Hand rufe, kommen sie das erste Mal von alleine von der Weide. :-) 

Eine 20-jährige, total fitte Ardenner-Stute und ihr Wallach-Kumpel
Eine 20-jährige, total fitte Ardenner-Stute und ihr Wallach-Kumpel
Ein Schwarzwälder- und ein süddeutscher Kaltblut-Wallach
Ein Schwarzwälder- und ein süddeutscher Kaltblut-Wallach
Ein Belgier-Wallach und eine süddeutsche Kaltblut-Stute
Ein Belgier-Wallach und eine süddeutsche Kaltblut-Stute

09.05.2016

 

Der Stall ist nun seit zwei Tagen verwaist; wenn man den ganzen Tag draußen auf der Weide und abends müdegefressen ist, brauchts das nicht. Als wir abends zum Stall kommen und ich mit dem Kappzaum bewaffnet in Richtung Weide laufe und Kurti rufe, kommt der sogar von alleine (!!! - vor einigen Tagen noch undenkbar!!! *grins*) zu mir hergezuckelt und läßt sich aufhalftern. 

 

Ich nehme beide Jungs an die Longe zur Equikinetic. Beide lasse ich sich jeweils zunächst auf der Wiese warmzirkeln, dann auch über Trabstangen träbeln. Und witzigerweise zeigen beide heute jeder das selbe Problem: rechts herum funktioniert das in Schritt und Trab in der Quadratvolte ganz gut und in einem schön gemäßigtem Tempo, so daß ich besser auf Stellung und Biegung achten kann. Links herum ist vor allem Kurti schnappig nach meiner Hand, wenn ich diese an seiner Schulter einsetze, um ihn daran zu hindern, auf diese zu fallen. Und auch Amor zieht linke Hand deutlich im Tempo an. Will heißen: es fällt beiden ziemlich schwer, das Gewicht von der inneren Schulter zu nehmen, weshalb man sich lieber über Tempo der Anstrengung entzieht. Mir fällt es auch ziemlich schwer, das zu unterbinden und ein ruhigeres Tempo zu bestimmen. Mit Kurti übe ich das daher anschließend noch etwas mit Führen in Stellung, wobei ich meine Hand auch länger an seiner Schulter liegenlasse und sie erst wegnehme, wenn er gesittet läuft. So werden wir wohl auch diese und nächste Woche noch bei der bisherigen Anzahl an Runden (Kurti sechs, Amor acht) bleiben, bis sich das wieder gegeben hat. 

 

Die Heukiste bekam heute einen neuen Rahmen, über den man das Heunetz spannen kann. Der bisherige Holzrahmen war schon arg lädiert; Gerret hat einen Metallrahmen aus schmalen Rohren mit Rundverbindern gebastelt. :-) 

10.05.2016

 

Der Zerstörminator ist mal wieder unterwegs: als ich heute Morgen gerade den Platz vor dem Stall fege und zu den Pferden auf die Weide schaue, bekomme ich einen Schreck: hat sich der Noriker-Dickpopo doch tatsächlich einen der kleinen, jungen Apfelbäume zwischen seine Pobacken geklemmt und schubbert sich - was das Bäumchen in arge Platznot bringt. Ist ja nicht so, daß auf der Weide nicht auch fünf ganz große Bäume stehen würde, die dem auch standhalten... *Haarerauft* Aufgeregt rufe ich und laufe schließlich hin, weil es anscheinend allzu genüßlich ist. Nachdem ich den Punkt vom einen Bäumchen weggescheucht habe, peilt er das andere an. *augenroll* Oh, Mann. Letzten Endes ernte ich nur unverständige Blicke. Hoffentlich läßt er das für den Rest des Tages - morgen steht ohnehin ein Weidewechsel an. 

 

Nachdem es den ganzen Tag mehr oder weniger ständig geregnet hat, haben Natascha und ich Glück: am Spätnachmittag hört der Regen auf und wir gehen mit den Jungs eine Schrittrunde gebißlos gezäumt ins Gelände, da ja gestern Equikinetic anstand. Beide Pferde sind munter und lauffreudig. Wir traben nur eine kurze Strecke. Ich lasse Kurti zwischendurch immer mal wieder dem Schenkel weichen und frage Seitengänge ab. 

11.05.2016

 

Die Weidesaison ist nun ab heute definitiv eröffnet: die Pferde sind auf Weide Nr. 3 umgezogen und ab sofort ganztags draußen - was im heutigen Fall bedeutet: 12 Stunden. :-) :-) :-) Als ich abends zum Stall komme, brauche ich in Stall und Paddock nichts machen. Nur das Abäppeln der Weide ist angesagt; und das ist bei den zwischenzeitlich doch recht hochgewachsenen Gräsern gar nicht so einfach. Teilweise reicht mir das Gras tatsächlich schon bis zur Schulter! *staun* Mit dem Bewuchs und der Vielfalt an Gräsern bin ich jedenfalls ziemlich zufrieden. 

 

Die Jungs kann ich danach ohne Probleme auf Zuruf von der Weide holen. Sie sind müdegefressen. ;-) Amor mag sogar nicht einmal mehr seinen angebotenen Futtereimer ganz leerfressen. Ab sofort werde ich also die Zusatzfütterung (Mineralfutter u. a.) einstellen. Auch den Katzen werde ich nur noch abends Feuchtfutter anbieten, denn sonst füttere ich tagsüber nur die Fliegen - bäh. Tagsüber gibts dann halt nur Trockenfutter.  

13.05.2016

 

Nach zwei Tagen Regen, Regen, Regen, währenddessen die Jungs auch nur wieder sehr eingeschränkt auf die Weide durften, habe ich am Spätnachmittag Glück und erwische eine trockene Phase. So kann ich die Jungs wenigstens kurz an die Longe nehmen und die zweite Equikinetic-Einheit für diese Woche absolvieren lassen. 

 

Amor möchte zum Aufwärmen ungern Schritt gehen, weshalb ich ihn dann eben irgendwann nach seinem Gusto antraben lasse. Er nimmt die Trabstangen sehr schön. Danach gibts noch etwas Führen in Stellung, Schulterherein und Übertretenlassen an der Hand, bevor wir in die Quadratvolte wechseln. Die ersten beiden Runden lasse ich ihn Schritt gehen, die letzten sechs Stück absolviert er dann im Trab. Das Tempo ist heute schön ruhig, was uns auch wegen des Bodens entgegenkommt: die Reitwiese ist zwar leidlich trocken, aber der Boden gibt doch schnell nach. Amor dehnt sich immer wieder schön in der Längsachse und gibt im Genick nach. :-) 

 

Danach kommt der Panzer. Pffff. Schon beim Warmlongieren ist Kurti nur mäßig motiviert. Ich versuche das über viel Lob zu steigern. Auch bei ihm kommt nach dem Warmtraben etwas Führen in Stellung mit Schulterherein und Übertretenlassen an der Hand dran. Ebenfalls: der Bub ist heute motzig. In der Quadratvolte dann: 

 

Kurti: "Bäääh - alles plöt! Ich mag mich nicht an der Nase anfassen lassen. Peitsche finde ich doof und die Longe noch doofer." *rabääääh*!!!!

 

*augenroll* Ich habe fast das Gefühl, daß die Zeit um drei Jahre zurückgedreht wurde, weil am anderen Ende der Longe Schnappi, das Krokodil hängt. Nach einer Runde wird es mir dann zu bunt und ich muß den Dicken einmal kräftig anraunzen und zum Mitarbeitergespräch bitten. So geht das jedenfalls nicht. Wenns ihm schwerfällt: kein Problem, schalten wir einen Gang runter. Aber Rummotzen, das geht halt net. 

 

Nach dem Rüffel gibt sich Kurti dann Mühe, gibt im Genick nach und stellt die Schnapperei zu 90 % ein. Wenn er trotzdem mal schnappt, stecke ich ihm meinen Finger ins Maul - das mag er gar nicht und läßt es dann. Wenigstens etwas. Meine Peitsche ist dabei leider zu Bruch gegangen, weil ich diese dann irgendwann beiseite gelegt, dummerweise dann aber noch zweimal selbst draufgetreten bin. Das mag Fiberglas halt gar nicht. :-( 

Am 14.05.2016 - auf dem Weg zur Weide
Am 14.05.2016 - auf dem Weg zur Weide
Kurti und Amor
Kurti und Amor

14.05.2016

 

Morgens lassen wir die Pferde zunächst auf die Weide, was Kurti zum Anlaß nimmt, erst einmal wild hin- und herzuhüpfen. *oink* *oink* *oink* sprintest es über die Weide. ;-) 

 

Das erste Mal seit längerer Zeit sitzt Gerret dann mal wieder im Sattel von Amor. Da ich die Pferde gestern mit der Equikinetic bespaßt habe und sie heute deshalb nicht soviel tun sollen, gehen wir nur eine Stunde gemütlich ins Gelände, traben und galöppeln nur einmal kurz. Zwischendrin gebe ich Gerret immer mal wieder Tipps, wie er seine Oberarme besser fallenlassen kann, denn er neigt dazu, die Unterarme ständig nach vorne zu strecken. 

 

Kurti macht seine Sache heute toll - voll der Kontrast zu gestern! Er läßt sich schön stellen und biegen, gibt immer wieder im Genick nach, was ich gleich nutze, um die Anlehnung zu verbessern und meine Hilfen ganz fein darauf abzustellen. Dann lasse ich immer wieder den Zügel aus der Hand kauen, was heute oftmals sehr gut klappt, indem Kurti sich tatsächlich nach vorwärts/abwärts und nicht erst nach hinten einrollt und dann erst vorwärts/abwärts dehnt. :-) Auf dem Heimweg bekommt er noch eine knifflige Aufgabe: er soll Amor im Schritt überholen, dabei im Takt bleiben, nicht schneller werden, also nur die Schritte verlängern. Ich agiere immer ganz sachte über Sitz, halbe Paraden und Bügeltritte. Bis zu dem Punkt, an dem Kurtis Kopf auf Höhe Amors Schulter ist, kann ich das gut abstimmen, dann trabt Kurti an. Mir ist schon oft aufgefallen, daß ihm genau diese Position gar nicht gefällt - hinter oder schräg hinter Amor oder vor ihm zu laufen, ist ok. Aber genau diese Position; das geht nicht. 

 

Den Rest des Tages dürfen die Jungs dann wieder auf die Weide, weil das Wetter heute trockenbleiben soll. 

Pferdeglück :-)
Pferdeglück :-)

15.05.2016

 

Nach der Stallarbeit am Morgen bin ich ziemlich groggy. Trotzdem will ich heute Kurtis Ausbildungsmöglichkeiten um ein kleines Puzzlestück vervollständigen: ich habe das Fahrgeschirr dabei und will es Kurti anpassen. Einzig beim Anlegen des Schweifriemens klemmt der Schweif ein wenig, ansonsten ist Kurti sehr relaxed und neugierig, was ich denn da alles an Leder an ihn ranpfriemle. Auch beim Überstreifen des Brustblattes senkt er brav den Kopf. 

 

Nachdem ich einige Riemen länger eingestellt habe, laufe ich mit ihm zur Reitwiese. Das Gebömmel des Hintergeschirrs stört ihn gar nicht. Also nehme ich die Leinen auf, fordere ihn zum Antreten auf uns laufe neben seiner Hinterhand her. Überraschung: auch Lenken ist kein Problem. Ich brauche nur innen oder außen ganz, ganz leicht ein wenig zupfen, schon klappt'et. :-) Mutig geworden verlängere ich die Leinen und laufe direkt hinter Kurti her. Ein Handwechsel gelingt noch nicht einwandfrei, aber ich kann ihn ohne Probleme sogar durch die komplette Quadratvolte und - im Schritt - über die Trabstangen lenken. Nach 10 Minuten lobe ich viel, viel, viel und entlasse ihn wieder zu Amor auf die Weide. 

 

Wie cooooooool!!!!!! :-) :-) :-) 

Kurti mit seiner neuen Arbeitskleidung: dem Fahrgeschirr
Kurti mit seiner neuen Arbeitskleidung: dem Fahrgeschirr
Mmmh, was ist das???
Mmmh, was ist das???
Ich bin toll, gelle? ;-)
Ich bin toll, gelle? ;-)

 

Der Heuverbrauch liegt nun bei 8 kg in 24 Stunden, seitdem die Rösser tagsüber auf der Weide sind. Hauptsächlich wird der Heusack (6 kg) in der Rundraufe leergefressen; alle anderen Stellen, an denen wir Heu anbieten, werden nur sachte beknabbert (insgesamt 2 kg). Das erleichtert natürlich auch die Stallarbeit.

 

Nachdem ich Paula seit einer guten Woche schon nicht mehr live gesehen habe, habe ich mal wieder die Wildbeobachtungskamera aufgestellt. Alles in Ordnung: auch Paula kommt nachts in den Stall, hält sich insgesamt gute 4 Stunden dort auf.

16.05.2016

 

Es gibt kein schlechtes Wetter - nur schlechte Kleidung. ;-) 

 

Nach acht Stunden Weide holen Natascha und ich die Pferde herein und gehen mit ihnen 1,5 Stunden ins Gelände. Natascha trägt den Bundeswehrponcho, ich habe meinen Reitregenmantel und das erste Mal seit ewigen Zeiten mal wieder meinen wasserfesten Cowboyhut auf. Immer wieder schauert es, hört wieder auf, fängt wieder an... Wir träbeln ein paarmal, galoppieren auch und genießen ansonsten nur die trotzdem schönen Eindrücke im Wald und beim Blick übers Pfinztal. Zwischendurch üben wir auch ein wenig Schenkelweichen entlang einem Baumstamm und Vor- und Hinterhandwendung. 

Natascha mit dem Bundeswehrponcho aufm Pony :-)
Natascha mit dem Bundeswehrponcho aufm Pony :-)

17.05.2016

 

Ich nutze das heute wieder trockene - und sogar sonnige - Wetter, um mit der Equikinetic weiterzumachen. Da die Jungs heute schon ab 06.30 Uhr auf der Weide waren, sind sie zunächst etwas behäbig und ruhig, schreiten aber schon beim Warmlaufen doch gut voran. Was mir aber gar nicht Unrecht ist, denn so kann ich mich selbst zunächst mal wieder besser koordinieren und gezielter einwirken. Witzigerweise merke ich nämlich immer wieder, daß das Pferd besser läuft, wenn ich meine Körperhaltung besser im Griff habe. Achte ich z. B. beim Im-Zirkel-Mitlaufen auf meine Füße, daß diese immer schön kreisförmig voranschreiten und auch meine Schultern richtig in Bewegungsrichtung gedreht sind, fällt es dem Pferd offenbar leichter. 

 

Jedenfalls macht Kurti seine Sache heute wesentlich besser, als noch am Freitag. Linke Hand ist er zwar immer noch deutlich hapsig, aber wir können arbeiten. Im Trab fasse ich die Longe heute auch bereits ca. 40 cm vom Kappzaum entfernt, weil ihm das offenbar lieber ist, er sich gleichzeitig jedoch auch so schön stellen läßt. Heutiges Highlight: uns gelingt erstmals ein Handwechsel im Trab - und das auch noch in sehr schöner Manier! :-) 

 

Auch Amor tut sich rechte Hand leichter, obwohl man das bei ihm nicht mehr so deutlich merkt. Bei ihm beschließe ich auch, die Rundenanzahl beim nächsten Mal von acht auf zehn zu erhöhen. 

18.05.2016

 

Reitunterricht für Natascha auf Amor auf der Reitwiese. Es geht um das innere Bein und den äußeren Zügel, was wir über Zirkelverkleinern und wieder -vergrößern in den Dualgassen und viele Viertel-Hinterhandwendungen erarbeiten. Danach geht Natascha mit Amor noch eine kleine Runde um den Stall, währenddessen der Punkti gar nicht merkt, daß Amor nicht mehr da ist. ;-) Das Paddocktor können Natascha und Amor nun schon alleine durchreiten. Prima! 

Trailaufgabe: Durchreiten eines Tores
Trailaufgabe: Durchreiten eines Tores

19.05.2016

 

Die beste Stallhilfe von allen hilft uns über ein Terminproblem mit dem Hufschmied hinweg und unser Hufschmied ist so flexibel, daß er sich die Pferde selbst von der Weide holt und ausschneidet. So bekommen die Pferde doch noch die Hufe schön, obwohl ich irgendwie die Uhrzeit versemmelt habe. *rotwerd* 

20.05.2016

 

Weiter gehts mit der Equikinetic: auf der frisch gemähten Reitwiese longiere ich Kurti erst warm, wobei er mich schon überrascht: er kann nämlich plötzlich rechts an der Longe galoppieren. Zumindest vorne. Hinten hoppelt er nämlich wie ein Häschen. Aber: immerhin. ;-) Dann gehts für sechs Runden in die Quadratvolte, wie gehabt die ersten beiden Runden im Schritt, die restlichen vier im Trab. Er ist linke Hand noch immer hapsig, vor allem im Trab, aber es wird tendenziell immer besser. Das Tempo ist heute sehr schön reguliert und langsam, so daß ich besser zum Einwirken auf die Stellung komme, immer wieder ruhig in der Longe danach fragen kann, und Kurti dem dann auch nachkommt. 

 

Bei Amor habe ich heute erstmals zehn Einheiten in den Intervall-Timer auf meinem Handy eingestellt. Auch bei ihm arbeite ich nach dem normalen Warmlongieren die ersten beiden Runde im Schritt, die restlichen acht im Trab. Amor macht das nun wieder wie ein alter Hase - und ich habe schon wieder ein wenig das Gefühl, daß er sich dabei eher langweilt. Ich bin sehr zufrieden, weil er immer wieder schön nachgibt, sich stellt, der Unterhals locker ist. So kann ich auch öfters daran gehen, ihn mit der Peitschein der Schenkellage zu touchieren, damit eine besser Biegung zustande kommt. 

21.05.2016

 

Kurtis großer Tag: heute gehts für einen kurzen Lehrgang nach Ittersbach zum Ittersbacherhof, wo uns Astrid Wagner über einen Geländetrail führt, der angelehnt ist an den Trail der Working Equitation. Wir sind schon zeitig da, so daß ich bei der Gruppe, die vor uns dran ist, noch ausgiebig zuschauen und mir schon mal die Hinternisse einprägen kann, während Kurti in seinem Paddock geparkt wird und Gras futtert. 

Kurti auf dem Paddock, Gerret auf dem Weg zum Trail
Kurti auf dem Paddock, Gerret auf dem Weg zum Trail

Als wir dran sind, ist Kurti äußerst guckig. Alles ist neu, da stehen viele komische Sachen, da sind lauter fremde Pferde. Heieiei! Ich reite hinter Katja erst einmal eine Runde um den kompletten Platz, damit der Punkti etwas runterkommt - was erst auf den letzten Metern der Fall ist. Vorher habe ich ständig das Gefühl, eine kleine Bombe unter dem Sattel zu haben. Die nächsten 1,5 Stunden reiten wir zu dritt unter Astrids Anleitung den kompletten Trail ab und absolvieren jedes der 17 Hindernisse dabei mehrere Male. Kurti ist direkt am einzelnen Hindernis teilweise dann doch etwas aufgeregt und es fällt ihm schwer, sich zu konzentrieren, daber dazwischen kann ich ihm immer den Zügel ganz lang lassen, lasse ihn auch mal ein wenig Gras futtern und träble und galoppiere auch mal mit ihm. 

 

Die beiden Tore fallen ihm schwer, da weiß er noch nicht so recht, was es damit auf sich hat und warum er da stillstehen soll. Meistens komme ich gar nicht dazu, das Tor überhaupt mal mit der Hand anzufassen, was aber kein Problem ist, weil Astrid das dann eben übernimmt. Den Absprung einen kleinen Wall hinunter meistert Kurti dafür prima, ebenso den Aufsprung wieder nach oben. Dann kommen wir am Wasserdurchritt an. Alle drei Pferde finden den Teich zunächst höchst spektakulär und möchten keinesfalls rein. Nachdem Katja mit Aragon es dann doch geschafft hat, stiefelt Kurt hinterher - und kann von mir dann nur noch mit Mühe aus dem Wasser geritten werden. Er fängt mit voller Hingabe an zu plantschen und möchte nicht mehr aufhören! :-) :-) :-) Weiter gehts zum Slalom aus Baumstümpfen, weiter über einen kleinen Sprung, den Kurti und ich zunächst mustergültig verpeilen, dann zumindest im Schritt absolvieren ;-), und schließlich zu den drei Tonnen, die ebenfalls in schönen Volten umritten werden soll. Danach ist die Glocke dran, die man klingeln muß, das Pferd dabei ruhig stehen soll. Es gibt noch Stangen, die im ganzen Travers absolviert werden müssen, was Kurti trotz allergrößter erster Bedenken dann doch zumindest nach rechts sehr flüssig hinbekommt, und anschließend ein Stangenquadrat, in dem er einfach für drei Sekunden ruhig stehenbleiben soll. DAS ist ja unsere Disziplin, das können wir. *grins* Von der nächsten Tonne muß ich einen Becher über meinen Kopf heben und wieder ruhig abstellen, dann gehts in ein Labyrinth, das man im Kreis durchreiten muß. Zum Abschluß gibts noch eine Brücke, zwei Pilaren, von denen man einen Gegenstand von links nach rechts hängen muß und als letztes einen Holzstier, von dessen Kopf wir mit einem Bambusstock einen Ring stechen. 

 

Nach einer kurzen Pause darf dann jeder den kompletten Trail nochmals einzeln abreiten. Als Katja und Aragon sich von dannen machen, findet Kurti das gar nicht lustig, ist höchst empört und ruft ihnen laut hinterher. Ich bleibe ruhig sitzen und bin unbeeindruckt. Danach sind wir dran. Als wir von der Gruppe weggaloppieren, merke ich richtig, wie der Punkti plötzlich nachdenkt und erkennt: "Huch, jetzt simme ja alleine unterwegs!". Das gibt ihm einen ziemlich guten Zug nach vorne, und ich muß immer wieder aufpassen, daß er mir nicht plötzlich beschließt, zu den anderen wieder zurückzurennen. Insgesamt läßt er sich aber gut regulieren, wenn er an einzelnen Hindernissen, z. B. den Seitwärtsstangen, dann auch so unkonzentriert ist, daß ich das Hindernis ausfallen lassen muß. Am Wasser wieder: juhu, plantschen! :-) Als wir aus dem Wasser hinausgaloppieren, findet Kurti das so spaßig und erfrischend, daß er tatsächlich mal einen herzhaften Buckler läßt, der mich aber zum Glück nicht in Platznot kommen läßt. Dafür: galoppierts plötzlich rechts! Ja sowas! :-) 

 

Ganz happy bin ich dann über unseren Sprung über das niedrige Hindernis, aber: es ist unser erster richtiger Sprung. Ich reite das Hindernis im Schritt an, trabe erst 15 m vorher an, Kurti galoppiert und spring. :-) 

 

Nach knapp 2,5 Stunden ist der Spaß schon zu Ende. Kurti darf wieder in seinen Paddock, und ich muß erst mal verschnaufen. Das war auch für mich ganz schön anstrengend, zumal das Wetter mit sehr sonnigen 25° sein übriges getan hat. Ich denke, auch Kurti hat es geistig einiges abverlangt, körperlich war es für ihn bestimmt nicht so anstrengend, auch wenn wir relativ oft galoppiert sind.

 

Wieder am Stall entlassen wir ihn zu Amor, der mittags mit Natascha spazieren war, auf die Weide, räumen kurz auf und lassen den Abend dann noch mit Grillen am Stall und einer Flasche Wein ausklingen.

 

Ich hab ein Buschpferd!!! Wie cooooool!!!!! :-)  

Der Wall: abwärts
Der Wall: abwärts
Kurti: ob man das besser leersäuft...?
Kurti: ob man das besser leersäuft...?
Jippieh!!!!
Jippieh!!!!
Um die Tonnen
Um die Tonnen
Am Tor - Astrid hilft
Am Tor - Astrid hilft
Über Stangen
Über Stangen
Im Pferch
Im Pferch
Über die Brücke
Über die Brücke
Beim Ringstechen
Beim Ringstechen
Unser erster Hüpfer!!! :-) :-) :-)
Unser erster Hüpfer!!! :-) :-) :-)

Weitere tolle Fotos von Sebastian Graf gibts hier: 

 

http://www.pfinzgauranch.de/galerie/kurti/gel%C3%A4ndetrail/

22.05.2016

 

Da Kurti ja gestern wirklich viel geleistet hat, gabs heute nur eine kurze Einheit Fahren vom Boden aus. Das Anlegen des Geschirrs verläuft wieder problemlos, auf unserer Reitwiese nehme ich auch gleich die Leinen auf und laufe hinter ihm her. Wir gehen ganze Bahn, auch viele Zirkel, das Abwenden klappt schon richtig gut! :-) Dann: der erste Handwechsel. Ganz leicht nehme ich die innere Leine auf - da ist wirklich kaum was nötig, ich nehme an, daß das daran liegt, daß die Leinen ohnehin ein gutes Eigengewicht haben - Kurti wendet zum Wechsel durch die ganze Bahn ab. :-) :-) :-) Jetzt will ichs wissen: Trab? Ok, Trab. :o) Es zahlt sich aus, daß Kurti einwandfrei auf Stimmkommandos reagiert. Nach knapp 20 Minuten lasse ich es dann auch wieder gut sein, lobe viel, viel, viel und schicke ihn wieder zum Mörchen auf die Weide.  

Fahren vom Boden aus: Teeeerab! :-)
Fahren vom Boden aus: Teeeerab! :-)
Kurti: die Ruhe selbst.
Kurti: die Ruhe selbst.

23.05.2016

 

Ab gehts in den Urlaub - und zwar mit Pferden. :-) 

 

Am Morgen lassen wir die Jungs nochmals auf die Weide, bevor am frühen Nachmittag das Pferdetaxi kommt. Ein Kollege von Gerret hat sich unter Einsatz seines zugkräftigen Pickups bereiterklärt, unsere Pferde mit unserem Pferdeanhänger nach Baiersbronn zu kutschieren. Amor steigt gleich ein, Kurti läßt sich wieder etwas bitten, ist aber auch nach zwei Minuten eingeparkt. Los gehts. In 1,5 Stunden fahren wir über die Autobahn und dann das Murgtal entlang nach Baiersbronn bis zum Blauen Reiter, einer feinen, kleinen Reitschule, die Elke Gaiser dort betreibt. Erst die letzten 10 Minuten werden die Pferde wohl etwas unruhig, wie der Chauffeur anschließend berichtet. Amor und Kurti beziehen zwei Boxen mit Paddock nebeneinander und lassen sich gleich ihr Heu schmecken. Abends gibts dann noch eine große Portion frisch gemähtes Gras. Und ab morgen gibts dann täglich eine Reitstunde für mich. *freu*

Kurti und Amor in ihren Gastpferdeboxen
Kurti und Amor in ihren Gastpferdeboxen

24.05.2016

 

Um kurz nach 08.00 Uhr sind Gerret und ich beim Blauen Reiter. Meine erste Reitstunde steht um 09.00 Uhr an. 

 

Kurti: 

Der Bub ist kernig drauf sobald wir Reithalle betreten. Ich führe ihn erst ein wenig, in der Hoffnung, daß er etwas Dampf abläßt - was nicht der Fall ist. Dann steige ich auf und lasse ihn nochmals ganze Bahn die Halle erkunden. Dann kommt Elke und gibt mir gleich Anweisungen, damit der Punkt beschäftigt wird. Ich soll das Viereck vergrößern im Schenkelweichen, dann per Traversale zurück zur Bande. Er konzentriert sich ein wenig, wird aber erst dann wirklich aufmerksam, als Elke mir die nächste Aufgabe vorgibt - von der sich mit schon beim Zuhören der Kopf verknotet: 

 

1. Übung: Linke Hand, vor der letzten Ecke vor der langen Seite anhalten, das Pferd nach außen umstellen und seitlich nach links auf einem Viertelkreisbogen übertretenlassen, so daß die andere Hallenbande erreicht wird, hieraus wieder eine eine Volte, erneut vor der letzten Ecke vor der langen Seite anhalten, das Pferd nach außen umstellen und seitlich nach rechts auf einem Viertelkreisboden übertretenlassen, usw. 

 

2. Übung: Linke Hand, aus der letzten Ecke zur langen Seite im Schulterherein bis B, dort auf die halbe Bahn in eine Ecke wenden, sofort eine Volte nach rechts, bei Erreichen des ersten Hufschlags Konterschulterherein, aus dem Konterschulterherein zu A übertretenlassen und aus In-die-Ecke-Kehrt die Übung erneut beginnen. Alles klar???? ;-) ;-) ;-) 

 

3. Übung: In Schlangenlinien durch die ganze Bahn, immer auf der Mittellinie anhalten, Kurti im ganzen Travers nach innen übertretenlassen, hieraus wieder anreiten, später: hieraus antraben und letztlich: hieraus angaloppieren. 

 

Die Effekte sind sofort spürbar, ich bin begeistert. Kurti gibt sich alle Mühe, und wundersamerweise wird der Bub vorne in der Anlehnung immer ruhiger, die Anlehnung konstanter, da er mit der Hinterhand richtig gut arbeiten muß. :-) So konstant hatten wir das noch nie! :-) Außerdem merke ich, wie der Trab nach der letzten Schlangenlinien-Übung besser nach vorne/oben hinaus wird. Der Galopp funzt noch nicht wirklich, einmal springt Kurti aber auch im Rechtsgalopp an - allerdings linke Hand. *grins* Elke erklärt auch unheimlich viel, warum, wieso wir das jetzt so reiten und mit welcher Übung welches Hinterbein belastet wird, aber das bekomme ich leider nur mit einem halben Ohr mit, weil ich ohnehin schon so viel gucken, achten, denken, fühlen muß. Das muß sie mir nochmals ohne Pferd unterm Bobbes erklären. Jedenfalls: ich bin begeistert! :-) 

 

Amor: 

Eigentlich hatte ich vor, nur Handarbeit mit ihm zu machen, aber Elke ermutigt mich, ihn doch zu reiten. Denn auch nur Schrittarbeit, wird Amor gut tun, auch mit meinem Gewicht im Sattel - wenn wir die Übungen sehr exakt reiten. Ich soll mit den Spiegeln überprüfen, ob Amors Hinter- und Vorhand gut ineinander spuren. Linke Hand spurt die Hinterhand aufgrund seiner links hohlen Seite eher nach innen, rechte Hand dann eher nach außen. Aufgrund dieser links hohlen Seite soll ich Amor linke Hand immer tendenziell gerader halten. 

 

Elke verlangt Travers (eine Übung, die ich ohnehin immer irgendwie lieber reite als Schulterherein). Ich soll Amor mehr biegen, indem ich die innere Hand leicht eindrehe, so daß ich meine Fingernägel nach oben drehe. Dadurch soll sich der Halsansatz innen mit hohl machen. Dabei soll ich auch gleichzeitig meine äußere Schulter etwas zurücknehmen, sobald Amor reagiert, die Schulter wieder zurück in Ausgangsstellung nehmen. Das klappt sofort spürbar. Auf beiden Händen bauen wir die Übung weiter aus, indem ich aus dem Travers anhalte, die Vorhand auf die Hinterhand einspure, wodurch ich quasi vom ersten auf den zweiten Hufschlag usw. wechsle.

 

Als letzte Übung reiten wir Travers und Schulterherein auf dem Zirkel. Ich soll ganz exakt darauf achten, daß Amor nicht auf irgendeine Schulter kippt und ich vor allem auch die Zirkelpunkte sehr genau treffe: im Schulterherein mit dem äußeren Hinterbein, im Travers mit dem äußeren Vorderbein.  

 

Puh, also das ist alles sehr, sehr anspruchsvoller Unterricht. Aber ich freue mich wie Bolle schon auf morgen! :-) 

Elke, Kurti und ich
Elke, Kurti und ich

25.05.2016

 

Den Jungs gehts gut, sie bekommen auch frisch gemähtes Gras zum Futtern. Allerdings frißt Amor lieber Heu. Beide haben sich nachts über auch im Stall abgelegt. Ich versuche, zunächst nur Kurti mit zum Putzplatz zu nehmen, aber da das zwischen beiden dann in sehnsuchtsvollem Rufen ausartet, hole ich Amor doch wieder dazu. 

 

Kurti: 

Mit Kurti wiederholen wir nochmals die Übungen von gestern, und Elke erläutert mir vorab nochmals deren Sinn: um Kurti gut auf den Rechtsgalopp vorzubereiten, sind drei Baustellen zu bearbeiten: 1. muß er sein linkes Hinterbein mehr belasten/beugen (was er überhaupt nicht gerne macht), 2. muß er die Kruppe via Travers etwas nach innen bringen (was ihm ebenfalls schwerfällt, weil er ja links hohl ist) und 3. muß er dann auch noch am Bein zünden, weil ich die Galopphilfe dann geben soll, wenn er gerade die Last auf dem äußeren Hinterbein hat. So weit, so gut. ;-) 

 

Übung 1 von gestern fällt Kurti heute erst etwas schwer; vor allem möchte er nur sehr, sehr ungern seine Kruppe nach rechts mitnehmen. Im Laufe der Einheit wird das jedoch auch durch eine weitere Übung verbessert: 

 

4. Übung: Im Schulterherein auf dem Hufschlag, im Schulterherein anhalten, das Pferd drei Schritte nach innen verschieben, hieraus in gleicher Stellung und Biegung wieder zurück zum Hufschlag. 

 

Aus dieser Übung nehmen wir dann auch das Antraben mit hinzu, damit Kurti gut am Bein zündet, die durch die Lastaufnahme in den Hinterbeinen aufgebaute Energie auch gerne in einem freien Vorwärts rauslassen lernt. Es ist deutlich spürbar, wie er dadurch vermehrt nach vorne/oben hin antrabt und nicht nach vorne/abwärts in den Boden hinein. Die aufgebaute Energie scheint für ihn insoweit auch so gehaltvoll zu sein, daß er sogar zweimal hieraus angaloppiert. :-) 

 

Amor: 

Der Senior bekommt heute eine Einheit Langer Zügel. Zunächst wärmen wir ihn mit Arbeit an der Hand auf und Elke instruiert mich genau, wie ich den äußeren Zügel dranlassen muß, innen aber nicht hängenbleiben darf, immer sofort nachgeben soll, damit Amor lernt, nachzugeben und sich zu runden. Büffelt er zu sehr gegen die Hand, gehen wir auf eine Volte, aus der ich ihn seitlich übertreten lasse. Gleichzeitig ist es aber auch ziemlich knifflig für mich, weil ich ebenso auf die Hinterhand achten mußl, die schnell(ere) kleine Schritte machen soll. Dann nämlich fällt es Amor vorne leichter, sich aufzurichten, nachzugeben und leicht in der Hand zu werden. 

 

Dann nehmen wir die Seitengänge hinzu: Schulterherein und Travers. Elke probiert zuerst, der Hafi macht gleich mit. Ich bin beeindruckt. ;-) Im Schulterherein soll ich den äußeren Zügel zunächst recht hoch, den inneren recht tief führen, der äußere bleibt gut dran, der innere stellt nur kurz und gibt immer wieder nach, bleibt aber auch gut am Pferdekörper. Im Travers ist es dagegen andersherum: die innere Hand hebt sich, während sich die äußere senkt. Witzigerweise fällt mir Travers, wie beim Reiten, auch am Langen Zügel deutlich leichter. 

Das Punkteross bei der Arbeit
Das Punkteross bei der Arbeit
Amor am Langen Zügel
Amor am Langen Zügel

26.05.2016

 

Kurti: 

Heute nehmen wir uns den Travers vor, den Kurti braucht, um besser in den Galopp einspringen zu können.

 

5. Übung: Ich soll zunächst linke Hand entlang der langen Seite die Kruppe mehrmals kurz in die Bahn führen, dann gleich wieder geradestellen und aus der Ecke vor der kurzen Seite heraus dann antraben.

 

Kurti zündet hier schon ganz gut. Rechte Hand ist das zuerst wesentlich schwieriger, da er seine Hinterhand nicht von der Bande wegnehmen möchte. Wir bleiben aber konsequent und ruhig dran, und auf den nächsten langen Seiten klappt es dann schon wesentlich besser. 

 

6. Übung: Auf dem Zirkel, den Zirkel im Schulterherein verkleinern und im Travers vergrößern, bei Erreichen des ersten Hufschlags antraben. 

 

Auch hier zündet Kurti gut. Als wir beide Übungen allerdings dann auch mit dem Galopp verbinden möchten, fehlt ihm immer der letzte Funken zum Angaloppieren. Vor allem aus Übung Nr. 5 hatte ich jedoch dreimal das Gefühl, daß er fast eingesprungen wäre und lt. Elke wäre der Galopp dann auch rechts richtig gewesen. :-) Also: dranbleiben. Da braucht Kurti noch ein bißchen Koordination und vielleicht auch Kraft. 

 

Amor: 

Zuerst darf ich an Elkes eigenem Schimmel Espe nachfühlen, wie sich denn der Lange Zügel mit einem weit ausgebildeten Pferd anfühlen kann. Vor allem die Seitengänge Schulterherein und Travers klappen toll. Also Sahnehäubchen geht Espe schließlich Spanischen Schritt vor mir, piaffiert und passagiert. Hach ja - schöööön! :-) Allerdings verzeiht er auch keine Fehler: als ich während der Piaffe nur minimal die Zügelspannung nachlasse, steht er sofort. 

 

Dann ist Amor dran. Den wärmen wir erst wieder mit einer wenig Handarbeit auf und wiederholen nochmals das gestrige: kürzere Schritte, vorne runden, aufnehmen, ihn nicht büffeln lassen. Wenn er büffelt, soll ich die Gerte auf die Lendengegend legen: Amor steht. Vielleicht hats da einen Akupunkturpunkt, der beruhigt? Jedenfalls: dann gehts ans Langzügeln. Das Schulterherein direkt aus der Ecke heraus klappt nicht, so daß Elke mir den Tipp gibt, es erst auf der langen Seite aus einem sachte Schultervor zu entwickeln und sofort wieder zurück zur Bande zu führen, sobald Amor mir auf die innere Schulter fällt. Das klappt dann tatsächlich auch gleich. Die anschließenden Übungen zum Travers bekomme ich auch gleich hin, aber dann ist mein Kopf insgesamt voll: es geht nix mehr. Elke erklärt noch was zum Travers und zur Traversale und ich soll das irgendwie aus dem Wechsel durch die ganze Bahn entwickeln, aber ich bekomme nix mehr koordiniert. Ich weiß nicht mal mehr, in welche Richtung man das Pferd zum Travers stellen muß... *Kopfraucht* Morgen also mehr. 

 

Der Reitunterricht ist schon sehr viel Kopfsache. ;-) 

 

Anschließend dürfen die Buben auf die Weide - auch mal den Kopf lüften. Amor legt sich gleich zum Wälzen ab und frißt, Kurti hüpft ein wenig herum und galoppiert und freut sich sichtlich. 

Stellen und Biegen (Foto: Tis Gaiser)
Stellen und Biegen (Foto: Tis Gaiser)
Reitunterricht bei Elke (Foto: Tis Gaiser)
Reitunterricht bei Elke (Foto: Tis Gaiser)
Mit Lehrpferd Espe in der Piaffe
Mit Lehrpferd Espe in der Piaffe
Amor am Langen Zügel
Amor am Langen Zügel

27.05.2016

 

Wir können Rechtsgalopp!!! :-) 

 

Kurti:

Zum Aufwärmen gehe ich mit Kurti auf den Zirkel und stelle ihn immer wieder vom Schulterherein ins Travers und wieder zurück auf beiden Händen. Danach wiederholen wir nochmals Übung Nr. 4 (im Schulterherein auf dem Hufschlag, im Schulterherein anhalten, das Pferd drei Schritte nach innen verschieben, hieraus in gleicher Stellung und Biegung wieder zurück auf den Hufschlag), variieren diese Übung jedoch insoweit, als wir sie linke Hand mit Schulterherein reiten (damit Kurti von seiner rechten Schulter wegkommt) und rechte Hand im Travers (damit die Hinterhand gut übertritt). Anschließend probieren wir nochmals eine Variante von Übung Nr. 2 (Schulterherein bis zur Mitte der langen Seite, Abwenden in eine Ecke, ...), indem ich Kurti nach der Ecke nach links verschiebe für den Rechtsgalopp bzw. nach rechts für den Linksgalopp. 

 

Kurti galoppiert aus dieser Übung zweimal rechts, darauf zweimal links an, weshalb wir es dann auch gleich gut sein lassen. Ich bin happy!!!

 

Amor: 

Heute reite ich Amor wieder, weil Elke mir nochmals einiges zum Travers als Vorübung zum Langen Zügel erklären will. Auch mit ihm gehen wir auf den Zirkel. Da er allerdings hinten kürzere Schritte machen soll, damit er sich vorne besser aufnehmen kann, soll ich Amor im Konterschulterherein verkleinern lassen und dann ins Travers umstellen. 

 

Elke baut uns auf der Diagonalen Hütchen auf, damit ich einen Anhaltspunkt habe. Dann wirds wieder kompliziert: ich soll an den Hütchen entlang Schulterherein, Travers, Konterschulterherein und Renvers kombinieren, z. B. mit Schulterherein anfangen, in der Mitte der Diagonalen zwischen den Hütchen parallel zu diesen durchreiten und dann im Renvers weiter. Das kann dann immer wieder kombiniert werden: aus dem Travers ins Renvers, aus dem Travers ins Schulterherein, aus dem Konterschulterherein ins Renvers, usw. usf. Mir qualmt teilweise schon wieder der Kopf und Elke muß mir die Übung teilweise immer vormachen. ;-) 

Gerret hat Amor einfach in die Tasche gesteckt. ;-) ;-) ;-)  (Foto: Tis Gaiser)
Gerret hat Amor einfach in die Tasche gesteckt. ;-) ;-) ;-) (Foto: Tis Gaiser)
Biegen, biegen, biegen!
Biegen, biegen, biegen!
Nach der Arbeit
Nach der Arbeit

28.05.2016

 

Kurti: 

Heute fangen wir mit gemäßigtem Schritt und geschlossenem Stehen als Vorbereitung für die Piaffe an. Ich habe etwas Schwierigkeiten zu erspüren, welchen Fuß Kurti nicht belastet, wenn er nicht geschlossen steht. Elke erklärt: auf der Seite, auf die mein Allerwertester mehr herunterhängt, steht Kurti nicht geschlossen. Das kann ich dann einige Male treffsicher vorhersagen und mir den Fuß durch leichtes Überstreichen mit dem Schenkel auch immer gut beiholen. 

 

Dann wiederholen wir nochmals Übung Nr. 4, später bekomme ich eine neue Aufgabe: 

 

7. Übung: Auf der langen Seite im Schulterherein weg von der Wand bis zur Mittellinie, dort anhalten, eine Vorhandwendung reiten, im Travers zurück zur Wand, hieraus angaloppieren. Letzteres funzt heute nicht mehr so dolle wie noch gestern, weshalb wir als Vorbereitung Viereckvergrößern und -verkleinern einbauen, wobei Elke mir erklärt, daß ich hierbei auf die Anzahl der Schritt schauen muß. Macht Kurti mit der Hinterhand den ersten Schritt von der Wand weg, muß ich darauf achten, daß er eine ungerade Anzahl Schritte macht, bevor ich das Kommando zum Zurückverschieben an die Wand gebe, weil er sonst gerade die Füße gekreuzt hat und der Fluß der Übung dann ins Stocken kommt. 

 

Weiter gehts mit Übung Nr. 6, woraus Kurti dann korrekt links und einmal auch korrekt rechts angaloppiert, worauf wir viel loben und es für heute gut sein lassen. Vor allem die Seitengänge klappen schon wesentlich flüssiger als noch am Anfang der Woche. 

 

Amor:

Auch heute reite ich den Bub. Elke hat uns Hütchen in einer Gasse aufgebaut. In einer finde ich ziemlich engen Gasse. Nachdem Amor und ich von jeder Seite mehrmals im Schritt durchritten sind, stellt sie sie noch enger! *bibber* Die Hütchen stehen jetzt nur noch gute 40 cm auseinander. Und da soll ich nun Seitengänge hindurchreiten - ohne, daß die Hütchen umfallen. Aufgrund Amors links hohler Seite muß ich also sehr gut auf den linken Hinterfuß und seine rechte Schulter achten. Nur im Schulterherein auf beiden Händen oder im Travers hindurch geht ja noch. Dann soll ich Amor in der Geraden umstellen: vom Schulterherein links ins Travers rechts und umgekehrt. Boh! Und wie wenn das noch nicht genug gewesen wäre, machen wir das auch noch im Trab. ;-) 

 

Zum Abschluß gibts nochmals eine Übung für Amor und mich: wir üben Schlangenlinien entlang der kurzen Seite, und zwar vier Bögen! Schon wieder sowas Enges. ;-) Und zwar: fange ich linke Hand im Schulterherein links an, mache in der Wendung eine Vorhandwendung und reite im Travers links weiter, auf halber Strecke stelle ich um ins Schulterherein rechts, mache in der Wendung eine Vorhandwendung und reite im Travers rechts weiter, stelle auf halber Strecke wieder ins Schulterherein links um, mache in der Wendung eine Vorhandwendung und reite im Travers links weiter, stelle auf halber Strecke wieder ins Schulterherein rechts um, mache in der Wendung eine Vorhandwendung und komme im Travers rechts wieder am ersten Hufschlag an. So. :-) Das erlaubt viele, viele Biegungen und Stellungen, ohne daß der Senior unheimlich viel Strecke machen muß. 

Mit Amor im Trab durch die Hütchen
Mit Amor im Trab durch die Hütchen
Ich auf Amor
Ich auf Amor
Ich auf Kurti, Elke und Amor
Ich auf Kurti, Elke und Amor

Danach dürfen die Buben wieder auf die Weide. 

29.05.2016

 

Seit gestern kratzt mein Hals, seit heute Morgen sind auch noch Nase und Kopf dicht. Ich dope mich mit Aspirin, damit ich aus den letzten beiden Reitstunden noch einiges mitnehmen kann. 

 

Kurti: 

Schon beim Warmreiten fällt mir auf, daß Kurti die Hinterhand schon nur verschiebt, wenn ich - unkontrolliert ;-) - mit der Hüfte wackle. *grins* Ok. Als Elke kommt, instruiere ich sie über meinen heute etwas laschen Gesundheitszustand. Wir beschließen, nochmals den Galopp an den Anfang der Stunde zu stellen und später mit ruhigen Übungen weiterzumachen. 

 

Nachdem ich Übung Nr. 7 auf jeder Hand einmal im Trab wiederholt habe, starten wir mit dem Linksgalopp - der auch gleich funktioniert. Also wechseln wir die Hand und probieren es rechts. Beim zweiten Mal galoppiert Kurti rechts an. :-) 

 

Weiter gehts mit den Vorübungen zur Piaffe (zu welcher Kurti aber noch energetischer, sekundengehorsamer und geradegerichteter werden muß): ich halte geschlossen auf dem Hufschlag (wozu ich meistens das linke Hinterbein aufschließen lassen muß), Elke touchiert Punktis Hinterhand, hieraus soll ich anreiten, dann wieder anhalten. Für den Sekundengehorsam und ein energetischeres Anreiten (sowohl im Schritt als auch im Trab - und irgendwann dann auch mal in den Galopp) soll ich ebenfalls immer wieder anhalten, Energie aufbauen, dabei das Brustbein heben und, sobald ich merke, daß Kurti Energie hat, anreiten, später dann antraben. Wow! Tolle Übung. Teilweise brauche ich nicht mal mehr die Schenkel! Und das bei meinem früher so schenkelfaulem Färd. ;-) Als Steigerung dieser Übung soll ich Kurti im Stand leicht in der Balance nach hinten schaukeln und hieraus antraben. Es ist deutlich spürbar, wie Kurti einen besseren Bergauf-Trab entwickelt. 

 

Zum Geraderichten stellt Elke mir nochmals zwei kleine Hütchen in die Mitte der Bahn im Abstand von ca. 2 m. Ich soll Kurti zwischen diesen anhalten und die Hinterhand nach links, dann nach rechts usw. schwenken lassen, hieraus dann anreiten, später hieraus antraben. Auch hierbei entwickelt Kurti mehr Bergauf. Anfangs hat er noch Mühe, seine Beine zu sortieren, wird dann aber sicherer. 

 

Amor: 

Der Senior kommt heute zum Abschluß nochmals an den Langen Zügel. Wir wärmen Amor zunächst mit Handarbeit auf. Er soll antreten, anhalten, rückwärtstreten, hieraus wieder antreten, damit er im Rahmen etwas geschlossener wird. Manchmal büffelt er beim Anhalten oder Rückwärtsrichten etwas auf die Hand, so daß ich diese zunächst etwas höher nehmen soll. Auch Schulterherein klappt sehr gut.

 

Dann ist bei mir jedoch Schluß, ich kann nicht mehr, mein Kopf ist voll und ich bin schrecklich müde und schlapp. Also übernimmt Elke. Wir schnallen die Langzügel ein, Elke läßt Amor richtig arbeiten, so daß er energischer antritt und sich etwas mehr aufnimmt und dadurch vorne leichter wird. :-) Und das sieht toll aus!!! Vor allem im Trab! :-) Elke probiert schließlich auch Traversalen, die das Mörchen für seinen Ausbildungsstand suuuper ausführt - ich bin richtig stolz auf mein Herzenspony! Zum Schluß darf ich auch nochmals übernehmen und führe Amor auf beiden Händen auch auf eine Traversale - nicht so sauber und sicher wie Elke, aber die Richtung stimmt. 

30.05.2016

 

:-( Der Urlaub ist vorbei. Am Morgen räumen wir unsere Ferienwohnung und packen die Pferde in den Pferdeanhänger. Ich werde mit Kurti sicherlich nicht das letzte Mal bei Elke gewesen sein. Soviel gelernt habe ich in der kurzen Zeit selten. 

 

Die Heimreise verläuft ohne Probleme, die Jungs stehen ruhig im Hänger. Zu Hause verbringen sie die erste halbe Stunde ausschließlich auf dem Trailweg, um die Umgebung zu beobachten. Dann machen sie sich über ihr Heu her - zunächst etwas mürrisch: wieso ist das Heu denn jetzt wieder in einem Heunetz? ;-) 

 

Ich bin dann allerdings auch froh, wieder zu Hause zu sein und auf dem Sofa zusammensacken zu dürfen. Meine Erkältung hat sich nochmals verschlechtert und ein heißer Tee tut mir jetzt erst mal gut. 

31.05.2016

 

Nachdem ich die meiste Zeit des Tages im Bett und auf dem Sofa verbracht habe, raffe ich mich am Spätnachmittag auf und gehe, begleitet von Natascha auf Amor, mit Kurti eine gemütliche Runde Bummeln ins Gelände. Mein ziemlich nebliger Kopf und meine Atemwege werden dadurch tatsächlich etwas freier. Kurti ist sehr brav. Anfangs tut er sich mit den von mir angefragten Seitengängen etwas schwer, biegt sich jedoch nach einer Stunde auch mal schön in seiner festeren linken Seite nach rechts.

 

Heute, zum Monatsabschluß, ist dann auch die erste Bremse da. :-( Ich hoffe, daß sich das Aufkommen dieses Viechzeugs trotzdem weiterhin in Grenzen hält. 

 

Der beste Ehemann von allen hat derweil angefangen, einen Teil der Koppelzäune freizusensen. 

Gerret bei der Arbeit
Gerret bei der Arbeit