01.01.2016

 

HAPPY NEW YEAR!!!

 

Wie meistens verbringen wir den Jahreswechsel am Stall bei den Pferden. Die stehen in aller Seelenruhe an der Rundraufe im Paddock und futtern ihr Heu, während es ab 23.45 Uhr schon ziemlich gut mit der Knallerei zur Sache geht. Es gibt nochmals eine neue Portion Heu; außerdem bleiben die beiden heute Nacht zusammen und werden nicht getrennt. 

 

Auch mit meinen Katzendamen ist alles in Ordnung. Als wir um 00.45 Uhr wieder nach Hause fahren, liegt Fine schon im Körbchen und Paula wartet, daß wir verschwinden, damit auch sie endlich in den Stall kann. 

Um 00.10 Uhr am Stall: während des Feuerwerks futtern die Pferde in Ruhe ihr Heu
Um 00.10 Uhr am Stall: während des Feuerwerks futtern die Pferde in Ruhe ihr Heu

Das Jahr ist dann gerade einmal 12 Stunden alt, da sitzen Gerret und ich schon wieder im Sattel. ;-) Die morgendliche Nebelsuppe mit Sicht <10m hat sich verzogen, die Sonne kommt hervor. Kaum sind wir vom Stall 200 m entfernt, spurtet Kurti plötzlich mit hochgerissenem Kopf und zurückhorchenden Ohren unter mir los: zwei Rehe jagen von hinten an uns vorbei übers Feld. Amor sieht das ganze gelassen und versteht gar nicht, was der Jungspund hat. ;-) Wir sind mit den Jungs dann eine gemütliche Runde am langen Zügel gebißlos im Gelände unterwegs; in knapp 1,5 Stunden sind das heute 6,56 km. Getrabt wird nur einmal eine längere Strecke. Die Buben scheinen doch etwas müde von der langen Nacht - wie wir auch.

Unser Neujahrsritt bei schönen Wetter im Wald
Unser Neujahrsritt bei schönen Wetter im Wald

02.01.2016

 

Zum Jahreswechsel gabs eine schöne Nachricht: Dr. Tanja Romanazzi, deren Offenstall Gut Heinrichshof unter Pferdehaltern hinsichtlich des Paddocktrail-Systems recht bekannt ist, hat schon mehrere Bücher über Offenställe verfaßt. Bekannt sind vor allem ihre Bücher "Offenstallvariationen" oder das "Matsch-Buch für Pferdehalter". Nun gibts ein neues Buch, das derzeit bereits als Ebook erhältlich ist, die gedruckte Ausgabe wirds ab ca. Ende Januar 2016 im Handel geben. 

 

Und meine Pfinzgauranch ist dort auf einigen Seiten als Beispielstall mit Fotos von unseren Fütterungsvariationen und einem Bild vom weltbesten Haflinger Amor ebenfalls beschrieben (s. S. 226 - Zwei Wallache mit Heu ad libitum). Ich freue mich tierisch!!!

 

http://www.offenstallkonzepte.com/ebook-heufuetterung.html

„smile“-Emoticon „smile“-Emoticon

03.01.2016

 

Nachdem es gestern mehr oder weniger den ganzen Tag geregnet hat, bin ich froh, daß sich die Wolken verziehen, als wir mit der Stallarbeit fertig sind. So gehen wir nochmals gebißlos eine Runde ins Gelände. Kurti trägt heute auch hinten Hufschuhe - er läuft so wesentlich besser. Schon beim Warmreiten stelle ich ihn immer wieder rechts oder links, lasse ihn übertreten und dann auch, jeweils mit schöner Stellung, Schlangenlinien gehen. Außerdem gibt er immer wieder im Genick nach. :-) 

 

Der erste Trab ist ziemlich gemütlich, wie schon die letzten Tage auch. Trotzdem kommen Gerret und Amor kaum hinterher, so daß wir warten müssen. Auf der nächsten Trabstrecke übe ich mit Kurti Schritt-Trab-Schritt-Übergänge, mittels derer er wie gewohnt dann letztlich wesentlich reaktiver am Schenkel wird. So wünsche ich mir das eigentlich immer, von Anfang an. Nach einer kurzen Pause am langen Zügel gehts in die nächsthöhere Gangart: es stehen Trab-Galopp-Trab-Übergänge an. Ich weiß nicht, wie oft wir angaloppiert sind. :-) Die Manier läßt zwar deutlich zu wünschen übrig (das war viel zu oft mit Kopf-hoch-und-weg) und auch rechts wollte er kein einziges Mal anspringen, aber ich bin trotzdem ganz zufrieden, daß er so oft hintereinander sicher angesprungen ist, während Gerret und Amor gemächlich hinter uns hergalöppelt sind. Deshalb gibts die verdiente Pause am langen Zügel. Auf dem Heimweg steigen wir einen lange abfallenden Weg auch ab und führen, ich steige erst am Waldrand wieder auf.

Gerret und Amor
Gerret und Amor
*winke* *winke*
*winke* *winke*

05.01.2016

 

Seit Neujahr hat es bislang gute 30 l/qm geregnet. Gut für die Natur - aber mir gehts schon wieder auf die Nerven. *knarf* 

 

Am Vormittag packen wir Kurti in den Hänger (den er heute prompt betritt *freu*) und fahren zur Reithalle. Eigentlich wollte ich ein wenig Zügel-aus-der-Hand-kauen üben, vor allem im Trab, weil er sich ja gerne einrollt, aber das wird heute nichts: zunächst sind wir drei Reiter + ein Longenpferd, dann vier Reiter und letzten Endes für 10 Minuten sogar zu fünft in der Halle. Uff. Also reite ich eine halbe Stunde lang zunächst ausschließlich Schritt und versuche, Kurti gut auf mich zu konzentrieren, was allerdings sehr gut klappt. Auch Schritt-Halt-Übergänge gelingen sehr gut. Allerdings fühle ich mich nicht sonderlich wohl, weil ich auch immer darauf achten muß, wo denn evtl. gerade Engstellen entstehen und wie ich diese umreiten kann. Als wir nur noch zu viert sind, trabe ich denn dann auch einmal todesmutig an - es klappt aber ganz gut. Damit ich nicht zu sehr auf alles achten muß, gehen wir ausschließlich ganze Bahn. Kurti rollt sich immer wieder ein, bremst auch ein paarmal. :-( Am Schluß gelingt es mir jedoch, ihn am langen Zügel auf beiden Händen schön vorwärts zu traben, er längt den Hals und läßt ihn schließlich auch fallen. Puh! So mache ich dann auch Schluß, sattle ab und führe ihn noch einige Runden, nachdem wir nur noch zu zweit sind. 

 

Beim Einsteigen in den Hänger nach Hause macht Kurti dann Probleme. Man kann doch viel besser überall rumgucken und schauen, und außerdem kommen ja dauernd auch Leute und Pferde und Autos vorbei. Nach 10 Minuten ist er endlich im Hänger. 

 

Mein Tag ist dennoch gelaufen. Ich bin unzufrieden und maulig. Es geht mir mal wieder nicht schnell genug, ich möchte gerne in der Halle besser arbeiten können. Und überhaupt. :-( Blödes Wetter. :-( 

 

Amors Spänebett wird heute frisch mit einem neuen Ballen überstreut. 

06.01.2016

 

Amor hat da wohl was falsch verstanden. *augenroll* Das Spänebett ist nämlich nicht zum Reinäppeln, sondern zum Reinlegen da. *soifzt* Fühlt sich heute an wie Ostern, die Eiersuche... Das Pony findet das wohl trotzdem prima und sieht jeden Morgen aus wie ein kleiner Schneemann. 

 

Ansonsten weiterhin: nieslig-feuchtes Bäh-Wetter mit viel Nebel. Im Wald bekommt man dafür aber auch schöne Stimmungen zu sehen, wenn der Nebel zwischen den Bäumen hängt, während wir mit den Pferden eine starke Stunde und ca. 4 km unterwegs sind. Da Kurti anfangs etwas mürrisch ist, gehen wir heute nicht unsere Standard-Runde, sondern eine größere mit einer steileren Steigung. Puh, Amor ist irgendwie der Fitteste von uns. ;-) Oben angekommen dürfen die Jungs die ersten Grashalme des Jahres futtern, nach fünf Minuten gehts weiter und wieder Richtung Stall. In einem Hohlweg hat sich linker Hand das ganze Laub an der Seite aufgetürmt. Kurti schnorchelt wie ein Suchhund mit seiner dicken Nase tief durchs Laub, flehmt ständig und ist wohl offenbar wieder zufrieden.  

08.01.2016

 

Gestern und heute sind wir beruflich wieder eingespannt, weshalb ich die Jungs am Spätnachmittag als Entschädigung zum Füßevertreten auf die Winterweide lasse. Nach ausgiebiger Fellpflege, sprich: sich im Dreck fläzen, wird dann noch etwas über die Weide tollt, gebuckelt, gequietscht und auf der Stelle gehüpft (der Punkts liebste Bewegung in solchen Situationen), dann herrscht Ruhe und es wird ein wenig Gras gezupft. 

 

Wir überlegen derweil, ob wir im Stall in der Mitte eine variabel abnehmbare, massive Holzstange anbringen, damit auch Kurti nachts in den Stall könnte - wenn er sich allerdings bei seiner Größe dann wohl nicht wird hinlegen können. Er kommt zwar gut zurecht, liegt ohnehin immer am liebsten im Sand, aber bei dem nassen Bäh-Wetter regt sich mein menschlich geprägtes Empfinden. Mal schauen, ob wir da was basteln. 

*lach* Kurti nuckelt
*lach* Kurti nuckelt

09.01.2016

 

Erstmals bin ich froh, daß ich heute beim Ausritt eine Strickmütze trage. Zwar reitet es sich noch immer sehr angenehm nur mit dickem Fleece-Sweatshirt und Weste, aber am Kopf wäre es ohne doch recht frisch. 

 

Kurti trägt heute erstmals hinten die BOA-Hufschuhe in Gr. 6, nachdem ich ihm Gr. 5 kaum mehr anziehen konnte. Mal sehen, wie sie sich machen. 

 

Wir sind insgesamt knapp 1,5 Stunden unterwegs und legen eine Strecke von 6,85 km zurück. Anfangs gehts auf unseren Hausberg hinauf, dort traben wir das erste Mal an. Kurti möchte zwar zwischendurch wieder einmal kurz anhalten, läßt sich aber konsequent weitertreiben. Auf dem nächsten langen Waldweg lasse ich ihn wieder mehrmals angaloppieren - heute ohne Kopfhochreißen und ganz locker mit dem Schenkel. :-) Danach wird er kräftig gelobt. Am langen Zügel lassen wir die Pferde sich wieder erholen, dann erkläre ich Gerret wie er seinen reitbaren Untersatz auch gebißlos beidseitig stellen kann und kontrolliere das. Kurti lasse ich immer wieder ein wenig Schultervor gehen, was rechte Hand sehr gut klappt, links ist es aber noch sehr mäßig. Auf dem Heimweg lasse ich Kurti, der ja ebenfalls gebißlos unterwegs ist, dann durch viele Halt-Schritt-Halt-Übergänge und sachtes Spielen an den Zügeln im Genick nachgeben und kann das schließlich sogar mit in einige Trabtritte nehmen, ohne daß er sich heraushebt. *strahl* Wie schön! Nachdem er hier ausgiebig gelobt wurde, bietet er es sofort selbst an. :o) Heimwärts gehen wir noch einen schönen Slalom durch einige am Wegrand stehende Plastikstickel, bei denen sich Kurti beidseits wunderbar stellen läßt. Er wirkt auch äußerst zufrieden, als wir wieder am Stall ankommen. 

 

Die BOAs haben gut in allen drei Gangarten gehalten. 

 

Abends bekommen die Pferde die obligatorische Januar-Wurmkur gegen Magendasseln (Wirkstoff: Ivermectin), die ich trotz selektiver Entwurmung immer gebe. 

Gemeinsam wird genuckelt ;o)
Gemeinsam wird genuckelt ;o)

10.01.2016

 

Am Spätnachmittag putze ich beide Pferde kurz über. Kurti bekommt eine Einheit Handarbeit, mit Amor mache ich Freiarbeit, beides jeweils im klein Paddock, der trotz viel Regen schön trocken und griffig ist.  

 

Da Kurt mir immer noch zu unkonstant am Zügel ist, liegt unser heutiges Ziel in einer ruhigen Anlehnung, vielleicht auch mit ein wenig Trab. Anfangs ist das schwierig, da Kurti Kampfkauen zeigt und völlig übermotiviert ist.Zunächst schnalle ich das Gebiß an der Trense beidseits mal um ein Loch kürzer, evtl. gibt ihm das etwas mehr Stabilität. Ich atme immer wieder laut und tief aus, versetze meinen Körperschwerpunkt dabei nach unten und strahle viel Ruhe aus. Nach einigen Runden ohne Handeinwirkung meinerseits, in denen er wunderbar nur auf Körpersprache reagiert, wird er ruhiger, so daß ich die Zügel aufnehmen kann. Nach und nach wird der Zügelkontakt konstanter, ohne daß er sich zu sehr aufrollt. Mir fällt hierbei auf, daß er meistens dann ganz gut im Genick nachgibt, den Hals jedoch längt (also eine schöne Oberlinie zeigt), wenn ich ausschließlich am äußeren Zügel dranbleibe, den inneren Zügel meistens durchhängen lasse und wenn, dann nur kurz aufwärts zum Genicköffnen oder leichten Stellen einsetze. Das muß ich bei der nächsten Reiteinheit mal so abfragen. Die ersten Trabtritte ist Kurti, der nach viel Lob gleich verstanden zu haben scheint, was ich möchte, dann spritzig, will alles richtig machen und galoppiert sogar an, so daß ich wieder erst Ruhe reinbringen muß. Nachdem er auf beiden Händen einige schöne Trabtritte gezeigt hat, beende ich die ca. 20-minütige Einheit. 

 

Dann ist Amor dran. Er trägt den Kappzaum, ich habe auch ein Seil dabei, damit ich gegebenenfalls auch stellend eingreifen kann. Ihn lasse ich erst schön an meiner Schulter angedockt neben mir herlaufen, frage hiermit auch Rückwärtsrichten nur auf Körpersprache hin ab und lasse ihn auch auf beiden Händen antraben. Dann gehts weiter ans Übertretenlassen, anfangs mit Einwirkung übers Seil am Kappzaum. Daß es nur dann einen Keks gibt, wenn er etwas gut gemacht hat, findet Amor doof. Seiner Meinung nach ist alles durchaus bekeksenswert - weshalb wir zweimal für längere Zeit im Paddock stehen und uns nur anschauen, weil er auf mein Kommando "Appell" zunächst nicht reagieren will. Also lasse ich ihm die Zeit. Und siehe da: dann kommt er doch wieder zu mir. Das anschließende Übertreten im Trab findet er plöt, macht aber schließlich gnädig mit. Hiernach klappt das Übertretenlassen im Schritt auch ohne Handeinwirkung, sondern nur auf Körpersprache hin. Dann gehts nochmals ins Vorwärts auf beiden Händen mit Schritt-Trab-Übergängen, wonach auch er es nach ca. 20 Minuten geschafft hat und zum Schluß seinen Spanischen Schritt zeigen darf. 

11.01.2016

 

Als ich abends zum Stall komme, bekomme ich das erste Mal welche auf die Nase, und zwar so stark, daß ich Sternchen sehe, mir die Tränen in die Augen schießen und ziemlich viel Blut läuft: der vor mir stehende Amor hat seinen riesigen Hafi-Schädel zur Seite geworfen und ist dabei an meiner Nase hängengeblieben. Ich weiß, dass er das nicht absichtlich gemacht hat - aber ich könnte ihn gerade........... %-()

 

Gerret hat gestern gebastelt, gesägt und geschleift. Und zwar zwei Halterungen für die Holzstange, die wir nun als Trennstange im Stall anbringen können. Damit sie nach oben hin durch die Pferde nicht herausgehoben werden kann, wird sie mit zwei Ketten gesichert. Tagsüber kann ich sie einfach herausnehmen und in einer an der Wand angebrachten weiteren Haltung verstauen. Das Spänebett haben wir deshalb auf die andere Seite der Box gekehrt. Amor bekommt ein zusätzlich Heunetz im Stall aufgehängt, da das große blaue Heunetz an der Wand ja nun beiden - getrennt durch die Holzstange - zur Verfügung steht. Kurti kann zusätzlich draußen aus der Heukiste fressen. 

 

Da Kurti uns heute deutlich zeigt, was er von der Abtrennung zwischen ihm und Amor vor dem Stall (zwei breite E-Bänder) hält und mehrmals hineinbeißt und daran herumzuppelt, setze ich das obere heute erstmals unter Strom. 

 

Ich bin gespannt, wie beide die Nacht verbringen und bringe deshalb die Wildbeobachtungskamera an.

12.01.2016

 

Scheint eine aufregende Nacht gewesen zu sein: die Rösser haben überall dort hingeäppelt, wo sie sonst nie hinäppeln. Außerdem ist das meiste ziemlich auf den Stall und den überdachten Vorplatz beschränkt. Es war aber auch sehr windig und ungemütlich heute Nacht. In den letzten 24 Stunden kamen rund 20 l/qm an Regen herunter. 

 

Gem. Wildbeobachtungskamera kann der Stall bislang nicht von beiden Pferden gleichzeitig aufgesucht werden, weil Kurti diesen verteidigt und Amor sich trotz Trennstange nicht hineintraut. Amor war zwar durchaus einige Male drin und hat seine Heuportion gefressen, konnte sich aber erst fünf Minuten, bevor ich heute Morgen wieder auf der Matte stand, auch einmal hinlegen. :-( Das werde ich die nächsten Tage weiter beobachten. 

 

Meiner Nase gehts noch nicht allzu gut. Zwar sieht man nichts, es ist nix blau und gerade ist sie auch noch, aber sie tut weh und zwecks Kontrolle daran Herumfummeln oder Naseputzen sollte ich besser unterlassen, weil ich sonst sofort Kopfschmerzen bekomme. 

 

Abends, bei strömenden Regen, chauffieren wir Kurti wieder zur Reithalle, die wir heute für uns alleine haben - endlich! :-) Ich führe ihn erst wieder wie gehabt einige Runden, steige dann auf und lasse ihn sich mit wandernden Zirkeln auf beiden Händen aufwärmen. Ich achte gleich auf Stellung. Während der ersten Trabeinheit möchte Kurti hin und wieder durchparieren und schafft das leider auch 2, 3x :-(, aber ich bleibe dran. Weiter gehts mit Schritt-Trab-Übergängen, die heute teilweise ganz passabel sind; ich sitze hierbei auch aus. Was mir insgesamt auffällt: Kurti geht wesentlich konstanter am Zügel - vermutlich ein Effekt des höher geschnallten Gebisses, das nun nicht mehr allzu lose im Maul herumbommeln kann. Nach einer kurzen Verschnaufspause mit kurzen Sequenzen Schultervor und Schenkelweichen will ich mit dem Galopp weitermachen. Aber Kurti nicht. So bitte ich Gerret schließlich, uns mittels Longierpitsch etwas mehr Motivation zu ermöglichen. Das funzt. ;-) Links herum galoppiert Kurti einige Male an, rechte Hand gibts wieder nur Außengalopp. *mrpf* Das ist ein Thema, das wir beim nächsten Reitlehrgang unbedingt aufarbeiten müssen. Dann gibts den Zügel lang und Kurti darf sich ausschnaufen, während nach und nach drei weitere Pferde in die Reithalle kommen. Ich reite noch gute 15 Minuten ab, dann ist Kurtis Atmung wieder normal, und wir können nach Hause fahren. 

 

Leider zickt er bei der Heimfahrt am Hänger wieder etwas herum, obwohl er auf der Hinfahrt sehr gut eingestiegen ist. 

 

Ach so: nun ist ja lt. Wetterbericht bald eisiges Wetter angesagt, da fängt der Punkt an, leicht zu haaren. ;-) 

Heute in der Reithalle
Heute in der Reithalle

14.01.2016

 

Ich bin weiterhin mit der Halbierung des Stalles nicht sonderlich zufrieden. Amor traut sich nur bedingt hinein, wenn Kurti auch im Stall steht. Hinlegen will er sich jedenfalls im Stall seither nicht mehr (er liegt aber draußen im Sand). Das werde ich noch bis zum Wochenende beobachten und dann entscheiden, ob wir den Stall des nachts eben doch nur Amor zur Verfügung stellen, zumal sich Kurti so oder so am liebsten draußen hinlegt. 

 

Ansonsten sitze ich heute Nachmittag mal auf dem Haferschlinger. Wir gehen nur Schritt auf der Reitwiese, Trab ist nur bedingt möglich. Stellung rechts, hä? Amor verwirft sich lieber. Mmmmh, DAS hatten wir ja noch nie. :-( Naja, gut, wann saß ich denn das letzte Mal auf ihm drauf? Und Gerret läßt ihn halt im Gelände doch am liebsten nur irgendwie vor sich hinzuckeln. Nach einer guten halben Stunde kann ich das durch viele, viele Handwechsel und Zirkel zwar klären, bin aber trotzdem enttäuscht. Was ich mir selbst zuschreiben muß. Zwei Pferde ohne gut strukturierte Trainingsbedingungen g'scheit in Form zu halten, ist schon sehr, sehr schwer. 

 

Danach mache ich mit Kurti auf dem Paddock Handarbeit. Zunächst soll er frei ohne Einwirkung nur auf Kommando neben mir herlaufen, anhalten oder antraben. Vor allem das Antraben macht ihm irgendwie Spaß. Halte ich ihn danach an und lasse ihn via "Appell" zu mir herkommen, brummelt er zufrieden vor sich hin. Vor allem gefällt mir, daß er sofort und gleich antrabt. Als ich dann das erste Mal in die Zügel greife, wird er allerdings unwirsch und ich muß ihm erst ziemlich deutlich machen, daß das nicht geht und er sich trotzdem gesittet zu benehmen hat. Nach einem Klapps mit der Gerte ist das auch geklärt. Auf beiden Händen arbeite ich jeweils so lange mit ihm, bis er gut und konstant am Zügel geht, den Hals längt und sich stellt, auch im Trab. Nach 20 Minuten ists dann auch genug. 

15.01.2016

 

Jetzt ist er da, der Winter - und zeigt sich gleich von seiner ekligsten Seite: Sturm, Schneeregen, grauer Himmel, bäh. :-( Ich verbringe den Tag auf dem Sofa, nachdem es mir ohnehin nicht allzu gut geht, und Gerret übernimmt netterweise den Stalldienst. Abends trennt er die Pferde ohne den Stall aufzuteilen, nachdem sich Amor auch die letzte Nacht wieder nicht hingelegt hat.  

Der Trailweg nach dem ersten Schnee: alles palletti.
Der Trailweg nach dem ersten Schnee: alles palletti.

16.01.2016

 

Gerret schmeißt mich vom Sofa, wir gehen mit den Jungs eine Stunde spazieren. Wobei: meistens geht Kurti mit Gerret und nicht umgekehrt. ;-) Ich versuche, das ein wenig zu verbessern, komme aber gar nicht dazu, Gerret das zeigen zu können, denn sobald ich am anderen Ende von Kurtis - durchhängenden - Strick stehe, macht Kurti alles auf Körpersprache aus dem Effeff. Tja... 

Ausgerüstet mit Warnweste und Blinklichtern
Ausgerüstet mit Warnweste und Blinklichtern
Es leuchtet im Dunkeln :-)
Es leuchtet im Dunkeln :-)

17.01.2016

 

 

Entspannter Winterausritt mit Jacqueline.

 

Es hat nachts über ein wenig geflöckelt, aber viel ist es nicht. Ich trage das erste Mal eine Strumpfhose unter der Reithose und muß sogar hin und wieder meine Kapuze über die Mütze ziehen, weil der Wind so bläst. Den Pferden scheint das Wetter zu liegen: Kurti stapft munter los und ist wähend des Ausritts sehr lauffreudig, jederzeit aber gut zu halten, wenn man von unseren Versuchen, nebeneinander zu reiten, absieht. Das findet er nämlich plöt und pullt gegen seinen gebißlosen Zaum. Also muß er meistens eine halbe Pferdelänge schräg hinter Amor laufen, dann klappts. 

 

Auf der ersten Trabstrecke setzt er zweimal leicht zum Durchparieren an, läßt sich aber sofort weiterschicken. Die nächste nutze ich zum Üben des Angaloppierens, was gut klappt - aber halt leider immer nur links. :-( Das müssen wir beim nächsten Reitkurs unbedingt anvisieren. Als wir das nächste Mal antraben, bin ich dann ganz baff. Wir traben einen leichten Hang hinauf; ich warte schon fast darauf, daß Kurti durchparieren will (vielleicht gerade mein Fehler?), aber der trabt munter vor sich hin und trabt und trabt und trabt und trabt. :-) Ich lasse den Zügel 2, 3x ganz lang; sofort dehnt er sich, der Rücken wuppt. Suuuuuper! :-) Den letzten der heute 8,14 km, welche wir in 1,5 Stunden absolvieren, steigen wir ab und führen die Pferde heim. 

Jac auf Amor, ich auf Kurti
Jac auf Amor, ich auf Kurti
Im Schnee
Im Schnee

Da für die kommende Nacht bis zu -10° angekündigt sind, werfen wir erstmals seit langem mal wieder die Frostwächter unter unserem IBC-Container und dem Wasserbottich an, damit nichts einfriert. Auch den Paddock rechelt Gerret abends nochmals eben, damit er über Nacht schon gerade festfriert und die Pferde in den nächsten Tagen nicht über eine Buckelpiste eiern müssen. 

 

Amor hat nun standardmäßig nachts doch wieder den Stall für sich alleine. So legt er sich auch hin. Heute hat Gerret auch das Spänebett neu eingestreut. 

 

Auf dem Trailweg ist mit dem Kunstrasen alles in Ordnung; der liegt prima. Für mich mit meinen Winterpaddockstiefeln ohne viel Profil an der Sohle ist es etwas rutschig, aber anhand der Hufspuren ist zu sehen, daß die Pferde auch in höheren Gangarten nicht rutschen. 

18.01.2016

 

Die letzte Nacht war klirrend kalt, aber: das Wasser ist nicht gefroren. :-) Der Paddock dafür schon, aber zum Glück ist er topfeben, nachdem Gerret ihn gestern noch geradegezogen hat. 

 

Die Jungs dürfen daher ab heute auf die Winterweide, auf der Gerret Heunetze aufgehängt hat.

Die Pferde auf der Winterweide
Die Pferde auf der Winterweide
Plüschpferd Amor
Plüschpferd Amor
Der Punkt beim Frühstück
Der Punkt beim Frühstück
Blick auf den Trailweg - alles in Ordnung.
Blick auf den Trailweg - alles in Ordnung.

19.01.2016

 

Nachts -10°, aber der Punkt hält den Zeitpunkt für gut, mit dem Fellwechsel anzufangen. Brrr, Stallarbeit ist jetzt nicht gerade eine tolle Beschäftigung. Teilweise muß man sogar einen kleinen Spaten zuhilfe nehmen, um die festgefrorenen Pferdeäppel vom Boden lösen zu können. 

 

Ich gehe mit Kurti eine kurze Runde ins Gelände, hauptsächlich gehen wir Schritt, da es mir ohnehin nicht so gut geht und der Boden sehr hart gefroren ist. Einige Schritt-Trab-Schritt-Übergänge klappen ganz passabel. Selbst, wenn ich nicht so fit bin, fühle ich mich auf ihm sehr wohl und sicher, wenn er mich wie ein alter Hase durchs Gelände trägt. 

 

Den Rest des Tages verbringen die Buben wieder auf der Winterweide. 

20.01.2016

 

Für Amor gibts heute 30 Minuten Frei-/Handarbeit. Er trägt seine Handarbeitstrense, der Zügel liegt über dem Widerrist. Zunächst laufen wir uns frei warm. Amor soll dabei an meiner rechten Schulter angedockt bleiben. Das kennt er, leichteste Übung, Anhalten und Rückwärts klappen ebenfalls. Anders sieht das schon an meiner linken Schulter aus. Ich traue dem ganze nicht und schiele die ganze Zeit zum Hafi, ob er auch bei mir bleibt. Tut er nicht, sondern wandert lieber woanders hin. Mmmh. Also gut. Da ich die Erfahrung gemacht habe, daß so etwas bei der Freiarbeit meistens dann besser klappt, wenn ich mich auf mich konzentriere, probiere ich aus, Amor voll zu vertrauen, daß er bei mir bleibt, schaue nicht nach ihm, sondern genau dahin, wo ich hin möchte. Voilà: Amor bleibt an meiner linken Schulter. :-) Das klappt noch nicht so sicher wie an der rechten Schulter, ebenso Anhalten und Rückwärtsrichten sind noch ausbaufähig, aber ich habe eine Richtung, in die ich weiterarbeiten kann. 

 

Danach nehme ich seine Zügel auf, verlange hin und wieder Stellung, Geradeaus, dann auch Schulterherein, wobei er sich rechte Hand schwerer tut. Aber nach einigen guten Tritten lasse ich es dann auch gutsein. 

 

Danach machen wir nochmals ein wenig freie Arbeit auf der Wiese. Ich stelle Amor ab, laufe einige Schritte rückwärts, er soll im Trab zu mir kommen. Sein wacher Blick spricht Bände: "Klaroooo, wenns dafür nen Keks gibt!" - macht Herr Hafi ja alles. ;-) Letzten Endes kann ich ihn dann zweimal frei auf einer großen Acht inkl. Handwechsel (und dadurch auch wieder Bleiben an der linken Schulter!) auf der Wiese traben lassen. :-) Toll! Zum Abschluß gibts noch ein paar Schritte Spanischen Schritt, dann ists geschafft und Amor entfleucht zum Wälzen zu Kurti auf die Winterweide. Sehr, sehr schön! :-) 

21.01.2016

 

Mit Kurti arbeite ich heute auf der Wiese in Richtung Freiarbeit - später wird das alles auch einmal ohne direkte Einwirkung klappen. Er trägt sein Halfter, daran eine gekürzte Longe. Er soll an meiner Schulter angedockt bleiben und auf mich achten, anhalten, rückwärtstreten oder vorwärtslaufen, wenn ich dies vorgebe. Das klappt bei ihm sowohl links wie auch rechts von mir gleich gut, da ich bei ihm schon immer auf diesen Aspekt geachtet habe. Um ihn ein wenig reaktiver zu machen (er soll schnell reagieren), setze ich hin und wieder die Gerte kitzelnd in der Schenkellage ein. Vor allem, als es um Tempounterschiede innerhalb des Schritts geht (ich laufe mal im Zeitlupentempo, dann wieder schneller) wird er deutlich aufmerksamer. 

 

Danach gehts ans Rückwärtsrichten, bei dem er frontal vor mir steht, aus dem er auf das Kommando "Appell!" dann zu mir hertraben soll. Das macht ihm offenbar Spaß, weil er die ersten paar Male sogar vor mir halb galoppierend herumhüpft - worauf ich jedoch nicht reagiere. Er soll schließlich geradeaus zu mir herkommen und nicht "irgendwie". Es ist schon imposant, wenn der Bollen so vor mir herumspringt, aber ich kann jedes Mal sofort wieder Ruhe hineinbringen und seine Aufmerksamkeit holen. Insgesamt klappt es besser, wenn ich selbst einige Schritte dabei zurückweiche und ihm so eine Linie vorgebe. Ich muß zwar noch relativ deutlich am Strick zupfen, damit er sich denn auch im Trab zu mir her in Bewegung setzt, aber durch viel Lob und Kekse begreift er schnell. So können wir dann gemeinsam zweimal hintereinander im Trab eine Acht laufen, in der auch jeweils ein Handwechsel meinerseits notwendig ist. Die Linienführung ist noch nicht so gut, weil Kurti hin und wieder über die innere Schulter drängelt.

 

Zum Abschluß gibts noch ein wenig Übertretenlassen an der Hand, was beidseits gleich gut funktioniert.

 

Dann gehts zu Amor auf die Winterweide. Die Krähen sind derzeit wirklich ätzend: kaum hat ein Pferd geäppelt, stürzt sich eine Gruppe auf die Hinterlassenschaft und zerpflückt sie in winzig kleine Teilchen - echt plöt zu misten. %-/

Die Jungs mit den vor kurzem neu gekauften Halftern. Amor findets bäh, Kurti laaaangweilig. ;-)
Die Jungs mit den vor kurzem neu gekauften Halftern. Amor findets bäh, Kurti laaaangweilig. ;-)

22.01.2016

 

Ich fühle mich einigermaßen fit fürs Reiten und nutze daher den vorerst letzten kalten Tag für eine Geländerunde mit Kurti. Da der Boden der Winterweide die letzten beiden Tage um die Mittagszeit schon einigermaßen aufgetaut war und sich die Pferde pferkellike einsauen mußten, ist erst einmal Entkrusten angesagt. *hust* Der Putzplatz ist von einer grau-braunen Staubschicht übersäht...

 

Die letzten paar Minuten beim Putzen wird Kurti dann plötzlich muckig. Als ich ihn draußen an das Podest zum Aufsteigen hinführe, läßt er sogar einen Satz. Als ich dann im Sattel sitze, habe ich erst mal einen Hööngscht mit einem mords Hals unter mir, der prustend vorantrabt. Hä? Nach 200 m kriegt er sich jedoch wieder ein, nach weiteren 100 m ist der Rücken dann auch wieder locker und nicht mehr bretthart. Wir träbeln im Wald eine ziemlich lange Strecke, die immer leicht bergan geht und die Kurti dann doch ziemlich fordert. Er möchte gerne zweimal durchparieren, ich schicke ihn weiter. Wir parieren dann auch nur durch, weil uns eine Reiterin mit Handpferd entgegenkommt. Hui, der Bub bekommt doch wirklich langsam mal Kondition. Und außerdem freuts mich, daß er nicht mehr komplett die Bremse reinhaut, sondern sich weiterschicken läßt. :-) Ansonsten lasse ich ihn aber doch weitgehend am langen Zügel bummeln, trabe immer nur kurze Strecken auf weichem Waldboden, schaue hin und wieder mal nach dem Schultervor und Schulterherein.

 

Ruhiges Stehenbleiben, was vor einem halben Jahr noch nicht sonderlich gut klappte, ist nun auch drin: als mein Handy klingelt, kann ich Kurti anhalten, und er bleibt brav stehen, bis ich die Nachricht gelesen habe. 

 

Die letzte Trabstrecke heimwärts überfällt mich dann eine vollends nostalgische Stimmung, ich lasse übers Handy das Aschenbrödel-Lied laufen und trabe mit Kurti von Dannen - wobei ich doch fast vor lauter Rührung ein paar Tränchen wegdrücken muß. *schneuz*

 

Wieder am Stall bekommt der doch gut schwitzende Punkt eine Decke auf und ich mache mich mit dem Fellstriegel über den ebenso dreckigen Amor her. Danach verlangts mir nach einer äußerlichen und innerlichen Säuberung mittels normaler und Nasen-Dusche. ;-) 

 

 

Die Heukiste bekam heute ein neues Heunetz - das letzte war nun doch zu löchrig. Es hat leider nur ein Jahr gehalten. 

23.01.2016

 

Das für die letzte Nacht eigentlich vorhergesagte große Glatteis ist bei uns zum Glück ausgeblieben, nur einige wenige Stellen sind etwas rutschig. Gerret und ich gehen mit den Pferden eine Stunde im Wald spazieren. Ich gebe Gerret einige Tipps, damit das mit Kurti bald auch bei ihm besser klappt und Kurti bei Gerret besser auf Körpersprache reagiert. Dazu gehört vor allem, daß Gerret selbst ein Bild davon vor Augen hat, was er wie machen will bzw. was Kurti konkret machen soll. Kurti soll am leicht durchhängenden Strick an Gerrets Schulter in dessen Tempo neben ihm herlaufen. Zum Anhalten soll Gerret sich dann einen konkreten Punkt suchen, an dem er anhält. Das hat den Vorteil, daß allein durch den Gedanken schon eine andere Körperspannung entsteht, die Kurti seinerseits dann besser "lesen" und darauf reagieren kann. 

 

Mitten im Wald kommen wir an einigen Menschen vorbei, die dort mit viel Lärm Holzsstämme mit einer Kettensäge und einem Spalter zerlegen. Für die Buben kein Problem; sie gehen ohne mit der Wimper zu zucken daran vorbei. :-) 

 

Die Winterweide ist nun gesperrt; die Heunetze hängen wieder auf dem Trailweg. 

Gerret und Kurti
Gerret und Kurti
Das Mörchen und ich
Das Mörchen und ich

24.01.2016

 

Ich möchte mit Amor die Lektion "Bergziege" einstudieren, damit er etwas für seine Bauch- und Rückenmuskeln tut, da er immer wieder mal gerne die Hinterbeine nach hinten hinausstellt. Dafür krame ich nach langer Zeit mal wieder den Clicker heraus. Amor stelle ich mit Stallhalfter und Strick an den Zaun des Paddocks, halte seinen Kopf gerade und touchiere mit einer langen Gerte sein inneres Hinterbein. Ziel ist, daß er es ein wenig weiter vor als das äußere wieder aufsetzt. Amor probiert erst alle möglichen anderen Sachen aus, z. B. den Spanischen Schritt und bewegt alle Beine, nur nicht das, welches ich anspreche. Aber ich bleibe penetrant mit der Gerte dran, so daß er es wenigstens hebt, clicke aber erst, als er es wieder aufsetzt. Dazwischen laufen wir eine Viertelrunde, bleiben dann wieder stehen. Als er nach einigen Minuten den Fuß einmal deutlich nach vorne stellt, gibts die Jackpot-Kekse und Schluß für heute. 

25.01.2016

 

Heute gehts zunächst mit Kurti eine gute Stunde ins Gelände. In die Trense habe ich seinen neuen Lederzügel eingeschnallt. Sie liegen mir wesentlich besser in der Hand wie die Kunstlederzügel. Der Bub ist sehr brav und lauffreudig. Wie schön! :-) Mir fällt heute auf, welch laaaaange Strecken wir nun schon traben können, ohne daß er nach einer Pause fragt. Nachdem ich am Wochenende etwas wegen unseres Galoppproblems geschmöckert habe, versuche ich das heute umzusetzen, sitze immer vermehrt auf dem äußeren Hinterfuß und versuche, die Galopphilfe genau dann zu geben, wenn dieser Fuß am Boden ist. Tja, nur klappt das leider in der Praxis nicht; Kurti galoppiert noch immer nicht rechts an. :-( Naja, gut. Jedenfalls: links angaloppieren, das kann er. Ich lasse ihn mehrmals angaloppieren und erst das letzte Stück durchgaloppieren. Außerdem frage ich immer wieder beidseits Stellung ab, nutze jede Ecke zum Biegen, lasse ihn immer wieder auch einmal Schenkelweichen und Schultervor gehen. Einen langen Berg abwärts steige ich ab und führe ihn heim. 

 

Danach ist Amor dran. Gut, ich war ja darauf gefaßt, daß ich mit ihm "nachsitzen" muß. Auf unserer Aufwärmstrecke zum Wald halten immer wieder an, und ich biete Amor im Stand die Hand an. Wenn er kaut und im Genick nachgibt, versuche ich, das mit in den Schritt zu nehmen. Anfangs klappt das nur sehr mäßig bis gar nicht. Das Mörchen braucht immer erst einen kurzen Galopp, bis er insgesamt einigermaßen gelockert ist. ;-) Also traben wir im Wald zunächst etwas träge los und galöppeln dann mit ständigen Handwechseln eine lange Strecke. Danach ist er wesentlich lockerer, auch im Rücken. Jetzt klappt das auch mit dem Nachgeben im Genick wesentlich besser. Auch bei ihm achte ich viel auf korrekte Stellung bei Kurven; er scheint immer noch ein Problem rechts zu haben, was sich aber im Verlauf des Ausritts gibt. Ich bin froh, wenn wieder Sommer und die Reitwiese bereitbar ist. 

Amors Blick ins Gelände
Amors Blick ins Gelände

26.01.2016

 

Ich will mir in der Reithalle mal anschauen, ob Kurti an der Longe galoppieren kann. Das Verladen ist heute wieder etwas mäßig. :-( Ich vermute jedoch auch, daß das zu großen Teilen an mir liegt, weil wir dazu ja immer mitten auf dem Wirtschaftsweg parken und ich dann schon innerlich Streß habe, daß evtl. jemand kommt und vorbeifahren wollte. 

 

In der Reithalle angekommen warten wir erst ein Weilchen, weil gerade noch zwei Reiter in der Halle sind. Nachdem eine ihre Galopparbeit beendet hat, kommen auch wir hinein. Kurti ist brav und zirkelt um mich herum. Er schaut, läßt sich jedoch jederzeit über ein leichtes Schließen meiner Hand und dadurch leichtem Zug auf der zum Kappzaum führenden Longe wieder auf mich konzentrieren. Nach einigen Handwechseln im Schritt lasse ich ihn antraben. Zunächst ist er noch weiterhin damit beschäftigt zu schauen, was die anderen Pferde so machen, ist aber sehr brav, zumal diese ihm ja auch immer wieder auch einmal in Trab oder Galopp entgegenkommen. Als er anfängt, sich zu dehnen, lobe ich das sofort und damit sind dann auch die anfänglichen Schlauchgeräusche vorbei. Nach einer längeren Trabeinheit auf jeder Hand gehe ich zu Schritt-Trab-Schritt-Übergängen über. Die klappen sehr gut. So, und dann: Galopp, zunächst linke Hand, die Kurti ja immer sehr leicht fällt. Oh, oh, naja. Was im Gelände auf gerader Strecke ganz gut funzt, ist auf gebogenen Linien eben sehr, sehr schwierig für den Bub. Ich muß ihn erstens schon sehr motivieren, überhaupt mal korrekt anzuspringen (die ersten beiden Male hoppeln die Hinterbeine gleichzeitig den Vorderbeinen hinterher) und zweitens fällt ihm das überhaupt sehr schwer. Als er einen halben Zirkel geschafft hat, lobe ich viel und es gibt eine Pause. Danach probieren wir das rechts, aber da streikt er eher, so daß Gerret mir zu Hilfe kommt und die Hinterhand touchiert. Zu mehr als zwei, drei korrekten Sprüngen ist Kurti auch hier nicht zu bewegen. Ich lasse ihn für einen guten Abschluß daher nochmals kurz locker wegtraben und gehe schließlich 10 Minuten Schritt mit ihm durch die Halle. 

 

Da er auch dann immer noch etwas pumpt, beschließe ich, einen kleinen Rundweg um die Halle zu nehmen, da ja auch heute wunderbares Frühlingswetter herrscht. Nicht bedacht habe ich dabei, daß wir dann auch an einem Ziegelstall vorbeimüssen. Kurti bleibt immer wieder wie angewurzelt stehen und schnorchelt laut. Als wir uns bis ca. 5 m an den Stall herangetastet haben, findet er das jedoch zu gruselig, dreht plötzlich nach außen weg von mir um und trabt mit mir als Fähnchen am Strick von Dannen... Zum Glück bleibt er nach 5 m wieder stehen. Gerret kommt uns derweil nach und macht die Vorhut. Als Kurti sieht, daß Gerret ganz nah an diese seltsamen Wesen herangeht, traut auch er sich sofort, schnorchelt aber noch immer sehr laut und ist froh, als wir dran vorbei sind. 

 

Das Verladen heimwärts geht dann wieder etwas schneller. Ich behalte im Hinterkopf, daß wir zum Verladen am Stall den Hänger ab sofort anders parken und ich das mal üben will, ohne daß wir wegfahren. 

 

Tja, und zum Galopp: ich glaube, daß Kurti das in der Halle noch nicht sonderlich gut tut. Da bremsen ihn die Ecken zu sehr und die mangelhafte Balance macht Schwierigkeiten. Ich werde mal meine Trainer kontaktieren; vielleicht haben sie ja einen Tipp. Irgendwie habe ich jedenfalls das Gefühl, daß es besser wäre, den Galopp zunächst noch wegzulassen, ihn nur im Gelände anzunehmen und erst nochmals ausführlich an Schritt und Trab zu arbeiten. Da fehlt mir nämlich immer noch zu sehr das linke Hinterbein, das keine Last aufnehmen will. 

27.01.2016

 

Die Pferde bekommen die Hufe gepflegt. Kurtis Hufstellung vorne scheint sich zu verbessern; die äußeren Seiten schieben nicht mehr allzu sehr schräg weg. Ich bekomme den Auftrag, einfach einmal die Woche die Außenkanten an beiden Vorderhufen etwas zu begradigen. 

 

Danach gibts noch etwas Freiarbeit für Amor. Ich lasse ihn aber nur kurz zum Lockerwerden um mich herumlaufen, dann gehts weiter mit Clickertraining an der "Bergziege". So richtig verstanden hat er es aber noch immer nicht, daß der jeweils touchierte Hinterhuf angehoben und ein Stückchen weiter vorne wieder abgesetzt werden soll. Auch schwierig: sobald er tatsächlich einmal den Huf weiter vorne abgesetzt hat und ich clickere, macht er in Erwartung seines Kekses zwei Schritte rückwärts. Alles nicht so einfach. ;-) 

Gemeinsames Fressen an der Rundraufe
Gemeinsames Fressen an der Rundraufe

28.01.2015

 

Nachdem die letzten drei Tage trockenes Wetter war und zudem gestern schön windig, ist die Reitwiese einigermaßen griffig, weshalb ich Amor an die Longe hänge. Was er mir heute zeigt, gefällt mir prima. Anfangs tut er sich zwar schwer, Stellung zu zeigen, aber das wird nach den ersten Trabrunden sofort besser. Auf leichtes Schließen der Hand stellt er sich immer wieder schön nach innen, auch das "V" im Trab zwischen Vorder- und Hinterbeinen schließt sich zusehends. :-) Ich lasse ihn auch einige Male kurz angaloppieren, dem er sehr motiviert nachkommt (er weiß ja, wie sehr es mir gefällt, wenn er galoppiert). Zum Abschluß gibts noch Übertreten an der Hand und ich probiere nochmals das Vortretenlassen eines Hinterbeines. Nachdem er das zweimal gezeigt hat, gibts Kekse und Schluß. 

 

Auch mit Kurti gehe ich auf die Reitwiese, für ihn steht allerdings Bodenarbeit auf dem Programm, weil die Reitwiese für sein Gewicht dann doch zu rutschig wäre. Am Ende der Reitwiese stehen ja einige kleine Bäumchen in einer Reihe, die ich hin und wieder auch zum Reiten für Volten im Slalom nutze. Mit diesen beschäftigen wir uns heute eingehend an der Hand. Kurti soll jeweils links oder rechts an meiner Schulter angedockt bleiben und mit mir im Slalom um die Bäumchen zirkeln. Das klappt immer ganz gut, sofern er sich gerade an meiner äußeren Schulter befindet. Zum nächsten Bogen des Slaloms, an dem er sich dann quasi "innen" befindet und von mir wegtreten bzw. langsamer machen muß, tut er sich schwer. Ich versuche, das durch sehr langsames, fast meditatives Gehen zu lösen, hole mir immer wieder seine Aufmerksamkeit, bremse notfalls mit der Gerte vor seiner Brust. Nach zwei Wiederholungen klappt es und er wird dolle gelobt. :-) Nach einer Ausschnaufrunde geradeaus gehts dann einmal rückwärts im Slalom durch die Bäumchen: toll!!! Ich stehe vor ihm, Kurt reagirt auf kleinste Zeichen von mir. Ich brauche eigentlich nur auf mich achten und meinen Körper richtig positionieren, damit Kurtis Hinterhand in die richtige Richtung tritt. :-) 

29.01.2016

 

Der Punkt und ich gehen unsere obligatorischen 1,5 Stunden ins Gelände, heute mal wieder gebißlos. Ich will heute Haltung Haltung sein lassen und ihn nur ruhig vorwärtsgaloppieren. Bereits auf dem Weg zum Wald frage ich immer wieder Stellung links und rechts ab, lasse ihn auch links und rechts jeweils ein wenig dem Schenkel weichen. Im Wald angekommen träbeln wir eine längere Strecke (wie schön und fluffig das jetzt geht!). Nach einer kurzen Verschnaufspause sind Schritt-Trab-Übergänge dran, die auch auch leichtesten Schenkeldruck klappen. Hier sind wir wirklich ein gutes Stück weitergekommen. 

 

Angekommen an unserer Galoppstrecke lasse ich zunächst erst immer wieder meinen äußeren (rechten Schenkel - heute will ich keinen Rechtsgalopp probieren) nach hinten rutschen, denn Kurti soll die Hilfe nicht vorwegnehmen. Dann gebe ich das Stimmkommando "Galopp" und komme mit dem inneren Schenkel. Kurti galöppelt an. :-) Nach einigen Metern will er zwar schon wieder durchparieren, läßt sich von mir aber weiterschicken. Nach ca. 200 m ist dann gut. *freu* Nach einer längeren Schritteinheit kommen wir nochmals an einen schönen Waldweg. Auch hier möchte ich Kurti länger galoppieren lassen, aber bei ihm ist wohl die Luft draußen. Er strengt sich zwar an, kommt aber über 50 m am Stück nicht mehr hinaus. Also lasse ich es dann auch gut sein, steige ab, führe ihn heim und lasse ihn unterwegs noch ein wenig Gras naschen. 

 

Seit ein paar Tagen beobachte ich in seiner vorderen Lendenwirbelgegend eine leichte Erhebung an der Wirbelsäule, evtl. eine Blockade. Beidseits davon ist die Muskulatur auch etwas härter als außenherum. Druckempfindlich ist nichts. Mal sehen, was Desmond am nächsten Wochenende dazu meint. Im Hinterkopf habe ich aber bereits, daß ich wohl die Osteopathin mal wieder anrufen werde. 

Der Trailweg mit Kunstrasen - der liegt dort nun schon seit einem starken Vierteljahr
Der Trailweg mit Kunstrasen - der liegt dort nun schon seit einem starken Vierteljahr

30.01.2016

 

Bespaßung beider Jungs auf der Reitwiese mit Bodenarbeit. 

 

Zunächst ist das Mörchen dran. Ich habe vier Plastikstickel im Abstand von ca. 6 m hintereinander für einen Slalom gesteckt. Wir laufen uns erst warm, ich frage anhalten und antreten ab, auch antraben. Der Slalom ist kein Problem. Immer wieder zwischendrin parke ich Amor entlang des Weidezaunes und frage mittels des Kommandos "Vor!" das Vortreten des jeweils touchierten Hinterfußes ab. Das klappt heute schon wesentlich besser. Außerdem bleibt Amor auch öfters dabei ruhig stehen. Ich habe gemerkt, daß das insgesamt gut funktioniert, wenn ich seinen Kopf etwas tiefer einstelle. 

 

Außerdem absolvieren wir Übertreten an der Hand, die Scheibenwischenübung, die wir schon sehr, sehr lange nicht mehr gemacht haben (die aber aus dem Effeff klappt) und ganzen Travers. Einzig, als ich dann zur Freiarbeit übergehen will und Amor den Strick um den Hals gebunden habe, sagt der Bub heute: "Nö, keine Lust." und trabt freudig von Dannen. Ups. Ich bleibe erst einmal ruhig stehen, bis er sich hinter einem Baum verkrümelt und zu fressen begonnen hat. Dann sammle ich ihn ruhig wieder ein, frage nochmals das Vortreten der Hinterbeine ab und lasse es für heute gut sein. 

 

Dann kommt Kurt. Der ist heute erst ein wenig wild drauf. Wir bleiben am Zaun und ich frage die Scheibenwischerübung ab. Die möchte Kurti heute anfangs nur im Schnellverfahren zeigen. Ich möchte aber, daß er diese langsam und konzentriert absolviert. Beim dritten Anlauf klappts. Nachdem der Jungspund offenbar (evtl. wegen des heftigen Windes) etwas hüpfig ist, beschließe ich, ihn erst ein wenig im Trab um mich herumzuschicken, wobei er jedoch auf beiden Händen auf die innere Hand fällt und immer wieder zu nahe an mich herankommt.

 

Als ich ihn mit meiner Handarbeitsgerte enegerisch an der Schulter nach außen treibe, passiert es dann: er schlägt mit der Hinterhand nach mir aus und ich fühle den Luftzug seines inneren Hinterhufes direkt an meiner Schläfe vorbeiziehen........ Ok, ruhig bleiben. Meine erste innere Reaktion ist ein Mich-verteidigen-Müssen in Form von Wut, Zurückschlagenwollen, aber ich schaffe es, ruhig zu bleiben, ihn nach einem deutlichen "Hey!" und einem heftigen Ruck am Halfter einfach weiter zu schicken. Danach soll er an meiner Schulter angedockt - gesittet! - neben mit herlaufen. Da ich innerlich ziemlich auf 180 bin und dadurch vermutlich eine hohe Körperspannung habe, klappt das sofort und ohne Widerworte. Schnappt er jedoch nach dem Strick, gibts eine mit der Gerte, was er sodann auch unterläßt. Puh.

 

Auch für ihn gibts dann noch Übertretenlassen und ein wenig Slalom - ruhig und gesittet. Ich bin derweil auch wieder innerlich ruhiger und kann ihn auch neben mir antraben lassen. Wird er zu schnell, halte ich ihm die Gerte vor die Brust, worauf er sofort reagiert. 

 

Den ganzen Tag hängt mir das Erlebnis jedoch noch deutlich nach. 

31.01.2016

 

In den letzten 18 Stunden hat es 10 l/qm geregnet. Der Paddock ist trocken. :-) 

 

Ich habe mal wieder unseren derzeitigen Heuverbrauch nachgewogen: von den den Pferden in 24 Stunden angebotenen 36 kg Heu futtern sie derzeit ca. 30-32 kg. 

Der Paddock nach 10 l/qm Regen: trocken. :-)
Der Paddock nach 10 l/qm Regen: trocken. :-)
Kurti an der Rundraufe, Amor futtert sein Heu auf dem Trailweg
Kurti an der Rundraufe, Amor futtert sein Heu auf dem Trailweg