Ein Blumengruß
Ein Blumengruß

01.08.2016

 

Unsere Pflegemädels haben Ferien. Das merkt man, denn sie sind nun fast täglich am Stall, was den positiven Nebeneffekt hat, daß wir uns oft nicht um die Stallarbeit am Abend kümmern müssen. ;-) Heute ging es mit den Jungs wieder auf einen längeren Spaziergang. 

Im Longierzirkel
Im Longierzirkel

02.08.2016

 

Endlich wurden die Weiden Nr. 1 und 2 gemulcht. Die sind nun für den Rest des Jahres geschlossen, damit sie sich erholen können. Die Buben dürfen daher ab heute auf Weide Nr. 4 herumtollen. 

 

Am frühen Abend treffe ich mich mit Natascha und Melissa am Stall. Es nieselt - die ganze Zeit. Aber wird sind alle wetterfest und machen daher 30 Minuten Handarbeit auf der Reitwiese. Die Pferde tragen wieder ihre Kappzäume, da man so besser auf ihre Stellung und Biegung Einfluß nehmen kann. Im wesentlichen wiederholen wir nochmals die Übungen von demletzt, als Führen in Stellung und Schulterherein. Amor ist mal wieder der Musterschüler. Kurti ist heute etwas hapsig und unkonzentriert. Erst, nachdem ich und Melissa ihn mittels eines Klaps mit der Gerte daran erinnert haben, daß man sich auch dann benehmen kann, arbeitet er mit - und plötzlich geht das Schulterherein fast wie von alleine. ;-) Auch hiernach gehen die Vier noch eine Runde spazieren. 

Ein Blick ins Nachbargehege zu den Gänsen
Ein Blick ins Nachbargehege zu den Gänsen

03.08.2016

 

Auch heute wurden die Pferde von Natascha und Melissa bespaßt. U. a. standen Zirzensik und ein einstündiger Spaziergang auf dem Programm. Ich bin ganz baff: meine Jungs können das Kompliment! :-) 

 

Ich selbst habe beschlossen, diese Woche noch abzuwarten, ehe ich wieder mal aufsitze. Zum einen habe ich bis Sonntag ohnehin nicht wirklich Zeit. Zum anderen fühle ich mich derzeit nicht wirklich gut, bin dauernd innerlich bis aufs äußerste angespannt und dadurch etwas verquer, was Kurti und sein mal wieder mangelndes Vorwärts angeht. Wenn ich schon nur enttäuscht bin, wenn ich dran denke, bringt es wohl auch nichts, wenn ich in den Sattel  steige. :-( Dann verspanne ich auch äußerlich, was es ihm noch schwerer machen dürfte bzw. ihn in seiner stoischen Haltung evtl. bestärkt. Um abklären, daß auch nichts Körperliches vorliegt, habe ich für Freitag die Osteopathin einbestellt, die beide Jungs durchchecken soll. Und dann heißt es halt erneut: durchatmen, ruhig und geduldig und dranbleiben. Irgendwer hat mal geschrieben, daß Reitenlernen Charakterstärkung ist. Definitiv. 

04.08.2016

 

Ab dem Nachmittag zieht ein heftiges Regengebiet über uns hinweg. 

 

Kurti und ich machen mal wieder Werbung: http://www.stall-innovationen.de/kundenfotos/  :-) ;-) 

05.08.2016

 

In der letzten Nacht haben wir 17 l/qm Regen abbekommen. Durch den frisch aufgefüllten Sand steht jedoch nirgends eine Pfütze. 

 

Heute kommt Ina zum halbjährlichen Osteo-Kontroll-Termin.

 

Zunächst wird Kurti durchgecheckt. Auffällig ist, daß er heute ziemlich fühlig läuft, über Schotter mag er gar nicht gehen. Bei der Zangenprobe reagiert er vorne rechts in der Hufspitze. Er wird in der Wirbelsäule und im Genick- und Kieferbereich mobilisiert. Zudem stellt Ina fest, daß sein Energiefluß sehr niedrig ist. So bekommt Kurti sechs Akupunkturnadeln verpaßt: vier in die Hinterhand, eine in die Vorhand und eine in die Lendenwirbelsäule. So werden Herz, Niere und Leber (letztere hängt auch mit den Hufen zusammen) behandelt. Die Nadel im Rücken bekommt er, weil er dort seit zwei Tagen eine seltsame Veränderung hat. Vielleicht handelt es sich aber auch nur um verstopfte Talgdrüsen. Mit seiner Bemuskelung ist Ina zufrieden; er ist "mehr" Reitpferd geworden. Tja, wenn er denn dann auch mal so liefe... ;-) Allerdings macht sie mich in diesem Zusammenhang auf einen Umstand aufmerksam, den ich noch gar nicht bedacht hatte: evtl. könnten ja Kreislaufprobleme die Ursache für Kurtis Sommer-Gemütlichkeit sein? 

 

Beim Mörchen wird vor allem die Lendenwirbelsäule behandelt, da er ja immer gerne eine Badenwannenhaltung zeigt: Bauch durchhängend, Hinterhand leicht nach hinten ausgestellt. Man merkt, daß ihm die Behandlung teilweise gar nicht so recht gefällt. Zwischendurch läßt jedoch auch er Kopf und Hals fallen und schließt die Augen. 

 

Für den Rest des Tages und morgen sollen die beiden nun frei haben. Die Mädels sind nun ohnehin für zwei Wochen im Urlaub. 

06.08.2016

 

Luftpolsterfolie und ein großer Pappkarton sind prima Pferdespielzeug! Beide Jungs haben kein Problem damit, daß es unter ihren Hufen *peng* macht, als sie auf die Luftpolsterfolie treten. Und der Pappkarton mußte natürlich von Kurti getötet werden. ;-) 

Kurti mit der Holzpalette
Kurti mit der Holzpalette

07.08.2016

 

Kurti goes Zugpferd: heute hat er das erste Mal eine Palette gezogen. Da er das die ersten paar Meter hinsichtlich des Geräuschs der Palette über das Gras etwas seltsam findet und sich mehrmals umgeschaut hat, was das ist, läuft Gerret eine Runde mit. Danach ist alles in Ordnung und wir können alleine ganze Bahn inkl. Handwechsel durch die ganze Bahn wechseln fahren. So ein Braver! :-) 

 

Danach ist das Mörchen mit Equikinetic dran. Ich vermute, daß er heute wegen mir etwas energischer und überflott ist, da ich derzeit nicht allzu ausgeglichen bin und ständig unter innerlicher Spannung stehe. Das merkt Amor und spiegelt mich entsprechend, vor allem, wenn ich näher an ihn herangehen möchte, um besser korrigieren zu können. Also bleibe ich doch etwas mehr auf Abstand, versuche in mich und ihn Ruhe reinzubringen. Ich merke, daß er linke Hand einen ordentlichen Zug auf der Longe hat, weil er - wegen seiner Lastigkeit auf die rechte Schulter - mehr nach außen zieht. Anhand der Bilder sieht man auch ein wenig, daß er rechte Hand schon etwas aufgerichteter laufen kann als linksherum. 

Am Nachmittag bekommen wir Besuch von Chriss, Uwe, Finja und Jörn. Da es im Gärtchen wegen der vielen, schönen Sonne zu warm ist, verlegen wir unseren Kaffeetisch vor die Boxen unters große Vordach, trinken gemütlich Kaffee und futtern Kuchen. Die Jungs schauen immer mal wieder vorbei, und vor allem Kurti ist ganz neugierig, was wir da so treiben. ;-) Ich bin froh, daß wir zwei so abgeklärte und ruhige Vierbeiner haben. Amor hält später noch als braves Kinderpony her und trägt Finja und Jörn spazieren. :-) 

08.08.2016

 

Ich habe die mir von Ina empfohlenen Cretaegus C30-Globuli zur Stabilisierung von Kurtis Kreislauf besorgt, von denen er gleich mal 10 Stück am Abend ins Maul geschoben bekommt. 

 

Da es heute nochmals gute 27° hat, bespaße ich beide Rösser am Abend nur mit jeweils etwas Bodenarbeit auf der Reitwiese. Ich habe die große, grüne Plane herausgekramt. Da es auch ziemlich windig ist, bewegt diese sich immer wieder und bäumt sich auch manches Mal auf, z. B. gerade in dem Moment, als ich mit Kurti auf die Reitwiese komme und wir auf sie zulaufen. Der stockt jedoch nur kurz und geht sofort neugierig weiter auf die Plane zu, um sie zu untersuchen. :-) Tolles Pferd! 

 

Mit beiden absolviere ich ungefähr das gleiche Programm: korrektes an meiner Schulter bleiben inkl. Halt-Schritt-Trab-Übergängen und Rückwärtstreten, über die Plane laufen oder traben, Führen in Stellung, Schulterherein. Kurti findet nur das um mich Herumtraben etwas witzig und hüpft wie ein Flummi herum - wirken die Globuli so schnell...??? ;-) Naja, es ist durchaus auch Opposition dabei, was wir aber gut nach einigen Versuchen geregelt bekommen, indem ich ganz ruhig stehenbleibe, meine Position halte und ihn durch die lange Fahrpitsch immer wieder weiter und nach draußen schicke. 

 

Dann packe ich beide noch in die große grüne Plane ein und lasse sie zum Abschluß auch aufs Podest klettern: zuerst nur mit den Vorderbeinen, dann mit allen Vieren gleichzeitig und dann nur mit den Hinterbeinen. Dabei sollen sie jeweils ruhig stehenbleiben, damit die Übung auch einen gymnastischen Wert hat und die jeweilige Muskulatur gestreckt wird. Kurti geht hierbei über die lange Seite, Amor über die kurze. 

Der Punkt und ich nach einer kurzen Geländetour
Der Punkt und ich nach einer kurzen Geländetour

09.08.2016

 

Der Moment --- wo der Frosch ins Wasser rennt... ;-) 

 

Ich schwinge mich endlich mal wieder auf Kurti. Das Wetter ist gut, trocken, mit gerade 20° recht frisch und windig. Außerdem habe ich in den letzten Tagen in Steinbrechts "Gymnasium" geschmökert. Und mir vorgenommen, heute mit Kurti einfach eine kurze Runde ins Gelände zu gehen, auf ein fröhliches Vorwärts zu achten, viel zu loben, dabei nur im Remontensitz zu bleiben, mit tiefgestellten Händen eine gute Anlehnung zu bieten und damit auch gleichzeitig ein Vorwärts/Abwärts-Dehnen leicht zu ermöglichen. 

 

Und genauso machen wir das. :-) Es geht einen längeren Wiesenweg leicht bergauf, auf welchem ich Kurti immer wieder antraben lasse. Zunächst zeigt er etwas Schlauchgeräusche, was vergeht, da er sich nach einigen Metern losläßt und sich dehnt. Als es etwas steiler wird, galoppiert er sogar an, als ich mir einen Dreitakt vorstelle und läßt sich durch leises Schnalzen auch zu einigen Galoppsprüngen mehr ermuntern. Auf einer Wiese oben angelangt zirkeln wir in einigen Kreisen vor uns hin, bevor wir im Schritt - gepiesackt von Bremsen - wieder nach Hause gehen. Auf der Reitwiese macht Gerret noch ein paar nette Fotos von uns, und Kurti steigt auch ohne Weiteres aufs Podest. 

 

War das schön! :-) :-) :-) Von mir aus können wir also stante pede in den Herbst übergehen. Die Globulis werde ich die nächsten Tage auf alle Fälle erst einmal beibehalten. 

 

Später bekommen wir noch Heu gebracht und schichten das wieder scheibchenweise in den Stall. Der letzte Ballen hat wirklich lange gehalten - fast acht Wochen! 

Amor am Langel Zügel
Amor am Langel Zügel

10.08.2016

 

Seniorengymnastik: für Amor steht heute Langer Zügel auf dem Programm. Die Wendungen und Handwechsel wie durch die ganze Bahn oder aus dem Zirkel wechseln oder Kehrtvolte klappen schon richtig prima. :-) Auch im Trab kann vor allem ich mittlerweile auch etwas besser mithalten. Wir versuchen uns an Schulterherein und Travers, was erst nach ein paar Versuchen klappt. Eine Traversale bekommen wir noch nicht so wirklich hin. S

 

Später nehme ich Amor die Langen Zügel ab und wir machen noch etwas Freiarbeit auf der Reitweise: an meiner Schulter bleiben inkl. Handwechsel, auch im Trab, Stehenbleiben, Rückwärtsrichten, hieraus auf mich Zutraben, seitliches Weichen, was sogar um die Ecke funktioniert, indem ich mich in dieser mehr auf die Hinterhand konzentriere. Voll gut! Nachdem wir eigentlich schon Schluß machen wollen, aber an Podest vorbeilaufen, bietet sich Amor von selbst an und krabbelt hoch. So ein Schlaumeier. 

 

Außerdem habe ich mich dazu entschlossen, ihm die Tischmanieren etwas näher zu bringen: wie nimmt man gesittet ein Leckerli, ohne daß der Keksspender aufdringlich durchsucht und angeschlabbert wird? Sobald er einen Keks bekommen soll, halte ich diesen in der geschlossenen Hand und gebe ihn erst frei, wenn Amor innegehalten und gesittet gewartet hat. Das verbinde ich auch mit dem Kommando: "Höflich!". Das hat er denn auch recht schnell begriffen. 

11.08.2016

 

Der erste wirklich herbstliche Morgen: *bibber* und viel Nebel - und ein Punkti, der endlich mal wieder wie ein Flummi über die Weide springt. ;-) 

Vorbei am Sola, den Fahnen, den Autos, dem Müllcontrainer und den Warnbaken
Vorbei am Sola, den Fahnen, den Autos, dem Müllcontrainer und den Warnbaken

12.08.2016

 

Das haben wir schon länger nicht mehr gemacht: Gerret begleitet den Punkti und mich auf Amor auf einem Ausritt. In 1:22 Stunden sind wir 7,39 km unterwegs. 

 

Wir haben obercoole Rösser: beim benachbarten Hof ist hinter einem Maisfeld auf einer großen Wiese wieder das "Sola", das Sommerlager für christliche Jugendliche, aufgebaut. Da wollen wir heute vorbei, direkt an einem Mülleimer, rot-weißen Warnbaken, einem großen Müllcontainer, zwei großen blau-weißen Standfahnen, vielen Autos, Anhängern, Zelten und Menschen. Vor allem wegen der Fahnen hatte ich ja gedacht, daß die Jungs etwas reagieren würden, aber: Fehlanzeige. Die schlappen da vorbei, wie wenn sie das jeden Tag machen! *staun* 

 

Auch danach bin ich voll happy: es hat zwar gute 25°, aber Kurti ist munter. :-) Ich behalte oft den Remontensitz bei und halte meine Hände etwas tiefer als sonst, habe sie deshalb auch besser im Gefühl und merke immer wieder, wie Kurti sich dagegen abstößt, nachdem er sich streckt, ich dabei hin und wieder versehentlich aber nachgebe. Wir träbeln immer wieder eine längere Strecke, und in den Schrittphasen baue ich Schenkelweichen oder Seitengänge ein. Bei letzteren achte ich sehr darauf, mir erst Stellung, dann Biegung zu sichern und zuletzt die seitliche Verschiebung der Vor- oder Nachhand zu holen. Gerret, der uns auf Amor folgt, sagt mir immer wieder an, wann er Kurtis Gang auf drei Hufschlägen sieht, so daß ich mein Gefühl besser überprüfen kann, ob wir das auch richtig machen. 

 

Ein erstes Mal möchte Kurti nicht angaloppieren und ich brauche drei Versuche. Auf dem Heimweg (gut, vielleicht war da auch der Stalldrang größer und es war jeweils auf einem Wiesenstreifen - dürfte ihm aber nichts ausmachen, denn Kurti trägt alle vier Hufschuhe) versuche ich es dann noch mehrmals und der Bub springt auf allerleichteste Hilfe an! Aha! Und zum Schluß bekomme ich ein tolles Geschenk: Kurti galoppiert rechts! *strahl* 

 

So einen schönen Abend lassen wir dann am Stall mit Grillen überm Lagerfeuer und anschließendem Sternschnuppengucken ausklingen. Wir haben unsere Liegestühle auf die Weide gestellt, uns in Decken eingemummelt und zählen acht Stück, bevor es uns dann doch zu kalt wird. Die Jungs finden das teilweise schon seltsam, stehen auf dem Trailweg und haben sich wohl eingehend überlegt, was wir da auf ihrer Weide machen...? ;-) Die Nacht dürfen sie auf der Weide verbringen. 

Der Senior auf der Weide
Der Senior auf der Weide

13.08.2016

 

Wir sind terminlich eingespannt, weshalb die Jungs heute - beim ohnehin wieder sehr, sehr warmen Wetter mit gut 28° - frei haben und ebenfalls wieder auch nachts auf die Weide können. Da Weide Nr. 4 noch soviel Aufwuchs per Heu am Halm hat, werden wir das auch die nächsten Tage beibehalten. 

14.08.2016

 

Ich bin Strohwitwe, weil Gerret Bereitschaftsdienst hat, und kann mich daher alleine der Bespaßung der Zossen widmen. Um 08.20 Uhr bin ich am Stall und spanne Kurti an. Die Holzpalette habe schon draußen auf dem Schotterweg bereitgelegt. Kurti ist sehr brav und läßt sich in Ruhe anspannen, nur beim Schweifriemen klemmt er etwas. Draußen parke ich ihn vor der Palette ein, wobei er mustergültig stehenbleibt, damit ich diese übers Ortscheid anhängen kann. Beim ersten Anziehen ist er dann allerdings deutlich irriert und dreht sich um: huch, da schepperts! Ich sehe ihn schon sich fast in den Hanfseilen verheddern, aber er läßt sich durch meine Stimme gleich beruhigen. Ich lasse ihn immer wieder zwei, drei Schritt anziehen und anhalten, lobe viel. Dadurch ist das Geschepper des Metall-Ortscheids und der Holzpalette gleich für ihn in Ordnung und wir können auf die Wiese, wo ich dann auch recht schnell die Leinen aufnehme. Wir gehen ganze Bahn und absolvieren dabei immer wieder Handwechsel über durch die ganze Bahn wechseln, gehen auch immer mal wieder auf den Betonweg, um den Geräuschwechsel zu üben. Zum Schluß beziehe ich auch zweimal ein Bäumchen ganz hinten auf der Reitwiese mit ein, damit wir lernen, wie das mit Hindernissen ist. Danach gehts zurück zum Stall, auch über den Schotterweg, über den Kurti nun aber ohne Probleme drüberzieht. :-) 

 

Danach kommt das Mörchen an die Longe für 18 Minuten Equikinetic. Er trägt dazu den Longiergurt und die Körperbandagen um Vor- und Hinterhand. Linke Hand tut er sich wieder wesentlich schwerer als rechte Hand, obwohl er auch hier den Unterhals schon sehr schön locker trägt. Ich muß links immer wieder aufpassen, daß er nicht von sich aus antrabt (die ersten vier Runden gehen wir ja immer Schritt) und sich nicht zuviel nach vorne/abwärts streckt - bis Buggelenk ist ja ok. Rechte Hand kann ich dann auch im Trab ein wenig besser nach der Biegung schauen und ihn auch einmal in der Schenkellage dazu touchieren, ohne daß er das mit mehr "Go" nach vorne verwechselt. Links ist das noch schwer - da kompensiert er eigentlich alles noch gerne über mehr Tempo. Wohl aufgrund noch mangelndem Gleichgewicht in der Biegung.

 

Die Bremsen sind deutlich weniger geworden, wenn auch noch ziemlich viele Fliegen da sind. Auf die Fliegendecken konnten wir heute daher bei der Arbeit endlich mal wieder verzichten. :-) 

Guck mal, Frauchen, irgendwie gehört das nicht da hin...??!!??
Guck mal, Frauchen, irgendwie gehört das nicht da hin...??!!??

16.08.2016

 

Es ist wieder sehr warm, weshalb ich notgedrungen aufs Reiten verzichte und beschließe, mit beiden Pferden Bodenarbeit zu machen. Zuerst ist der Punkti dran, der auch die Fliegendecke angezogen bekommt, weil die Flugviecher heute wieder echt eklig sind. 

 

Ich hole mir zuerst seine Aufmerksamkeit, indem ich verlange, daß er schön an meiner Schulter bleibt, antritt, anhält, rückwärts geht oder antrabt, wenn ich das Kommando dazu gebe. Dann gehts weiter zum Führen in Stellung ganze Bahn, später auf dem Zirkel und schließlich auf Volten, auf denen ich ihn einerseits übertreten lasse, andererseits aus einer korrekt gegangenen Volte das Schulterherein entlang des Zaunes entwickle. Kurti ist sehr artig und arbeitet schön mit. Danach gehts etwas flotter mit Trab an der kurzen Longe weiter, wo er sich gleich streckt und abschnaut. Ich baue hierbei auch Schritt-Trab-Übergänge ein. Insgesamt gibts heute wirklich gar nix zu meckern. :-) Sogar angalöppeln tut der Punkt als er neben mir hertrabt, und zwar rechts. *freu* Zum Schluß gehts noch aufs Podest, aber erst im zweiten Anlauf bleibt er schön mit allen Vieren oben stehen - das dafür aber auch mit recht eng aneinanderstehenden Vorder- und Hinterhufen, weshalb ich ihn nur kurz in dieser Stellung stehenlasse. 

 

Mit dem Mörchen absolviere ich zunächst die gleichen Übungen, gehe dann aber mehr zu Schrittarbeit über. Amor mogel nämlich mal wieder gerne: anstatt guten Schritt zu gehen, trabt er an. Anstatt schön zu traben, entzieht er sich in den Galopp. Also versuche ich zunächst, ihn an der Longe in einen schönen, raumgreifenden Schritt zu bringen. Das klappt allerdings erst, nachdem ich ihn am Kappzaum an der Nase fasse, zügig  rückwärts vor ihm hergehe und dadurch immer gut kontrollieren kann, daß er eben nicht antrabt, gleichzeitig mit der langen Longierpeitsche aber auch die Hinterhand motivieren kann. Hier muß ich aber aufpassen, daß ich nicht zuviel treibe, weil er sonst doch antrabt. Da ist Amor ja immer recht schnell bei der Sache.

 

Als wir eigentlich schon fast fertig sind und ich noch überlege, Amor auch aufs Podest zu schicken, schaue ich in Richtung Paddock. Da steht der Punkt. Mit irgendwas um den Hals. Irgendwas Blauem...????????????? Irgendwas groooooßem Blauen...???????????? Er hat die Heutonne im Stall runtergerissen. *umfällt* Offenbar ist er mit seinem Dickkopf zwischen die Aufhängung geraten und hat sodann alles runtergerupft. Puh, das hätte auch anders ausgehen können. So aber steht er total relaxed im Paddock, läuft gemütlich hin und her und wartet, bis ich ihm das komische Teil abnehme. Und bin danach noch damit beschäftigt, es wieder aufzuhängen. 

Amor und Gerret
Amor und Gerret

17.08.2016

 

Der beste Ehemann von allen hat am Nachmittag rund um den Stall und im Gärtchen den Rasen gemäht. Wir treffen uns am später dort und chillen bei Kakao und Käsekuchen ein wenig im Gärtchen, machen schließlich sogar in den Liegestühlen ein gemütliches Nickerchen. 

 

Um 18.00 Uhr, als es zumindest auf 25° abgekühlt hat, satteln wir dann die Pferde und gehen eine Runde ins Gelände. Wir reiten hinter dem Sola entlang, das bereits abgebaut wird. Kurti findet das sehr interessant und muß stehenbleiben, um alles genau überblicken zu können. ;-) Im Wald träbeln wir eine längere Strecke. Nach einer kurzen Erholungspause schließen sich Schritt-Trab-Übergänge an, dann gehts an den Galopp. Ich probiere dreimal, Kurti rechts anspringen zu lassen, indem ich vorher im Trab Travers rechts abfrage, aber das funzt leider nicht. Zumindest springt er dann, als ich die Hilfe für den Linksgalopp gebe, gleich und willig an. Naja, wir werden es irgendwann noch lernen... 

 

Auf dem Heimweg teste ich dann die Seitengänge, wobei mir Gerret, der mit Amor hinter uns herzuckelt, assistiert und zuruft, wenn Kurti korrekt auf drei Hufschlägen geht. 

 

Eigentlich möchte ich dann noch einen Wiesenweg hochgaloppieren in Richtung Heimat, aber plötzlich taucht ein uns fremder Traktor auf und der Fahrer ruft uns erbost zu, daß das dort kein Weg sei. Hä? In meinen topografischen Karten ist einer eingezeichnet - ebenso auf meinem Handy über Google-Maps. Aber um des lieben Friedens Willen drehen wir um. Next time. ;-) 

 

Den Weg hoch zum Stall probiere ich dann nochmals den Rechtsgalopp, baue vorher wieder Travers ein und lasse Kurti auch um eine Kurve im Travers, bin mir aber schließlich nicht sicher, auf welcher Hand Kurti nun galoppiert ist - mit der Fliegendecke sehe ich da nix. Gerret meint jedoch: das war Rechtsgalopp. Ooookeeee! 

 

Am Stall bekommen die Buben dann eine schöne erfrischende Dusche und wälzen sich hiernach ausgiebig auf der Weide. Die hat immer noch gut Bewuchs, so daß wir sie weiterhin 24 Stunden draußen lassen können. 

 

Kurti ist heute prima gelaufen, trotzdem es so warm war. Also, entweder wirken die Globuli tatsächlich, die er weiterhin bekommt, oder - was ich für noch wahrscheinlicher halte - meine deutlich zurückgeschraubte Erwartungshaltung schlägt sich in muntererem Vorwärts nieder. Außerdem merke ich, daß er sich wesentlich leichter tut, seitdem ich eben zum Remontensitz und längerer Zügelführung zurückgekehrt bin. Da braucht er wohl noch etwas den längeren Rahmen, da sich die Hinterhand noch nicht genügend beugen kann. 

Es ist Sooooommääääär!!! :-)
Es ist Sooooommääääär!!! :-)

21.08.2016

 

Während Gerret und ich ab Freitag nachmittags übers Wochenende nach Bregenz zu den Festspielen verduften, um uns die Oper "Turandot" anzuschauen, werden die Pferde von Sarah versorgt. Sie bleiben bis einschließlich sonntags nachts auf Weide Nr. 4. 

 

Heute sind auch Natascha und Melissa aus dem Urlaub wieder zurück, machen 15 Minuten Bodenarbeit mit den Jungs und gehen noch eine halbe Stunde spazieren. Danach dürfen die Pferde noch eine Stunde zum Angewöhnen ans grüne Gras auf Weide Nr. 5, auf der sie ab morgen tagsüber die Zeit verbringen werden. 

22.08.2016

 

Nach dem pferdefreien Wochenende bin ich froh, abends meinen Kopf am Stall lüften zu können. Auf Weide Nr. 5 stehen zwei rund- und müdegefressene Ponys. ;-) Ich äpple kurz ab, sattle dann Kurti und gehe erst die kleine Runde mit ihm rund um den Stall, damit er sich warmschritteln kann. 

 

Auf der Reitwiese gehen wir viel ganze Bahn, ich habe ständig weichen Zügelkontakt und verlange, daß Kurti in den großen Wendungen gleich von Anfang an das innere Hinterbein einsetzt und beugt und dabei auch das Tempo hält. Das findet er ziemlich schwierig. Aber ich bleibe geduldig dran. Irgendwann fängt er dann an, leicht zu kauen und nachzugeben, so daß ich die Zügel etwas kürzer fassen kann. Auf gehts in den Trab. Wir gehen ausschließlich ganze Bahn mit Handwechseln durch diese. Kurti zeigt Schlauchgeräusche. Ich gehe ihn den Remontensitz, bleibe ruhig im Bein und im Sitz sowie in der Anlehnung, und treibe nur in den Wendungen das innere Hinterbein. Nach ettlichen Runden, die Kurti brav vorwärtsträbelt, lassen die Schlauchgeräusche endlich nach. Nach einer halben Runde ohne Schlauchgeräusche pariere ich daher durch, lobe viel und gönne ihm eine Pause. Da paßt es gerade ganz gut, daß Gerrets Verwandschaft mit Kind im Anhang vorbeikommt, wir uns etwas unterhalten und Kurti dann mit mir und Kind im Sattel eine Runde Schritt geht. 

 

Danach nehme ich die Zügel wieder auf und mache mich an die Schrittarbeit: abwechselnd auf beiden Händen gehts auf den Zirkel, stimmt die Stellung und Biegung, hole ich mir das Schulterherein dazu (Erfolg zunächst: mäßig), danach lasse ich Kurti zum Lösen den Schenkel weichen. Zum Abschluß gibts nochmals eine Runde Trab, wobei ich aber schon merke, daß der Punkti langsam das "Go" vermissen läßt. Also pariere ich durch, frage noch einmal Schulterherein auf jeder Hand ab, das nun wirklich toll klappt: ich fühle richtig, wie sich die jeweils äußere Schulter willig von der Bande löst und das innere Hinterbein gut untertritt. :-) So gehen wir noch die kleine Abschlußrunde rund um den Stall, ich lasse Kurti sich im Trab nochmals dehnen und auch angaloppieren. Bei der Ankunft am Stall probieren wir mal wieder, das Paddocktor vom Sattel aus zu öffnen und wieder zu schließen. Ok, zwischendurch muß ich es leider loslassen, weil Kurti sich komplett dreht - und so geht unsere imaginäre Rinderherde flöten. Aber wir bekommen es auch wieder geschlossen, was ich arg lobe. :-) Allerdings denke ich, daß wir das noch nicht allzu oft wiederholen werden - das Tor ist einfach für Kurti viel zu niedrig, weshalb ich mich dann immer sehr deutlich auf einer Seite hinunterbeugen und das Gewicht verlagern muß, was für ihn hinderlich ist. 

 

Anschließend ist das Mörchen mit Seniorengymnastik in der Quadratvolte per Equikinetic dran. Beim Warmlaufen achte ich gleich darauf, daß Amor schreitet und gut übertritt: er soll mit den Hinterhufen mindestens in die Spuren der Vorderhufe treten, besser noch übertreten. Das lobe ich jedesmal, was das Hafitier auch gleich versteht und es immer wieder von sich aus zeigt. ;-) Für 12 Runden gehts dann in die Quadratvolte, die ersten vier Runden im Schritt (Übertreten!), die restlichen im Trab. Im Schritt muß ich aufpassen, daß sich Amor nun nicht in den Trab entziehen will, weil es ihm zu anstrengend wird. Im Trab baue ich heute erstmals Übergänge innerhalb des Trabes ein, damit ich die Hinterhand etwas mehr aktiviert bekomme. Das ist allerdings schon ziemlich knifflig: ausfallen wird Amor sicher nicht, aber wenn ich zuviel treibe, entzieht er sich lieber in den Galopp. Das können wir noch üben, aber es sind schon einige gute Übergänge dabei. 

 

Heute Nacht bleiben die Jungs erstmals wieder auf dem Trailweg und bekommen Heu. Weide Nr. 4 ist ziemlich abgefressen und soll nicht überstrapaziert werden. 

23.08.2016

 

Der Sommer legt den Endspurt ein: für den Rest der Woche sind heiße 34° angesagt. Sprich: da machen wir nix. 

 

Da auf Weide Nr. 5 einige Apfelbäume stehen, die schon einiges an Fallobst haben, beobachte ich die Pferde akribisch. Sie fressen Äpfel, und gerade Kurti sollte davon nicht zu viele futtern wegen seines PSSM-Gendefekts. Aber insbesondere er frißt lieber Gras. Hin und wieder wandern die beiden unter einen Apfelbaum, schlemmen ein wenig, dann ist wieder gut. 

 

Nachts über biete ich nun wieder 10 kg Heu an, von denen ca. 8 kg gefressen werden. 

Sonnenaufgang morgens um 07.00 Uhr am Stall
Sonnenaufgang morgens um 07.00 Uhr am Stall

24.08.2016

 

Natascha ist so lieb und nimmt mir abends die Stallarbeit ab. Mir gehts ohnehin nicht so dolle. Die Pferde waren wohl sehr artig und Kurti hat auch von ihr ganz brav die Globulis genommen. 

25.08.2016

 

Jens ist da, die Pferde bekommen die Hufe ausgeschnitten. Alles ist in Ordnung. 

Abends im Paddock - zwei müde Rösser, geplagt von vielen Mücken
Abends im Paddock - zwei müde Rösser, geplagt von vielen Mücken

26.08.2016

 

35° - und es wird noch heißer... ;-) Die Pferde bekommen heute eine Vollwäsche durch die Mädels. Vor allem Kurti hat das offensichtlich sehr genossen, das kühle Naß. Und bei Amor wars vor allen an der Brust mal nötig, an der er sich immer sein Schleckermäulchen abputzt, nachdem er Äpfel gefuttert hat. :-) Abends gehts dann noch mit Natascha und Melissa 1,5 Stunden spazieren. 

Melissa und Natascha haben das Sattelzeug geputzt :-) :-) :-)
Melissa und Natascha haben das Sattelzeug geputzt :-) :-) :-)

27.08.2016

 

Gerret und ich unternehmen heute eine kleine Weltreise: 

 

Als erstes gehts zu Sabine Schweickert nach Windsberg bei Pirmasens in die Pfalz. Ich möchte den Stall kennenlernen, in dem Kurti ab 19.11.2016 mind. vier Wochen für seine Fahrausbildung untergebracht sein wird. Sabine und ihr Mann betreiben den Hof nun seit zwei Jahren, haben einen Pensionsbetrieb und bilden Fahrpferde aus.

 

Kurtis Box dort ist riesig; da könnte man auch zwei von seiner Sorte reinstellen. :-) Prima! Außerdem wird er dort auch tagsüber immer draußen sein können. Mit Sabine bespreche ich außerdem noch ihren Ausbildungsplan und wie das ablaufen wird. Ich bin gespannt und freue mich schon sehr. 

 

Dann gehts weiter nach Carlsberg. Dort besuchen wir Willi, einen nunmehr 23-jährigen Warmblutwallach, ein ehemaliges Turnierpferd, das von Renate versorgt wird und für den ich eine Patenschaft übernommen habe, indem ich mich monatlich über den Tierschutz an seinen Unterbringungskosten beteilige. Trotz heutiger Hitze mit wieder knapp 35° steht Willi mit seinem Kumpel Paul, einem Warmblut-Shire-Mix draußen auf der Weide in der Sonne und futtert gemütlich Gras. Beide kommen sofort zu uns an den Zaun und lassen sich mit meinen mitgebrachten Möhren füttern. Renate ist sehr nett und zeigt uns alles, was mit Willi zu tun hat und erzählt von ihm. Ich denke, daß er dort in besten Händen für seinen wohlverdienten Lebensabend ist.

 

Zum Abschluß fahren wir dann noch auf dem Heimweg einen Schlenker und holen eine im Internet angebotene Zinkwanne ab. Ich möchte noch vor dem Winter unsere beheizbare Pferdetränke neu basteln, und anstatt der bisherigen schwarzen Maurerbottiche soll die Zinkwanne als Tränke dienen. 

 

Auf dem Heimweg bekomme ich eine Nachricht von Natascha, die heute mit Melissa wieder die Pferde versorgt: die beiden haben sich über Sattel- und Putzzeug hergemacht und alles gesäubert - ich bin baff. Und freue mich tierisch, daß wir so motivierte und freundliche Mädels für die Jungs gefunden haben. :-) :-) :-) Außerdem waren sie mit den Pferden nochmals 45 Minuten spazieren. 

28.08.2016

 

Kurti zieht hinten den Bauch leicht hoch. :-( Während wir morgens am Stall sind, gebe ich ihn 3x im Abstand von jeweils 15 Minuten 10 Globulis Nux vomica. Es scheint tatsächlich zu helfen, denn als wir gehen und ich ihn nochmals kontrolliere, ist es kaum noch zu sehen. Ich habe die Äpfel in Verdacht, die jetzt schon immer wieder von den Bäumen fallen - und Kurti hat ohnehin entdeckt, daß sie umso besser fallen, wenn das Riesenross sich unterm Baum hindurchwurschtelt. Gleichzeitig werde ich aber auch die Heumenge für nachts erhöhen: die Netze waren heute morgen das erste Mal fast leergefressen. Ab sofort gibts zusätzlich zu zwei kleinen Heunetzen im Longierzirkel und dem großen Heunetz in der Rundraufe auch noch eine Portion in die Heukiste - insgesamt also nachts ca. 16 kg Heu für beide. 

 

Als wir am Spätnachmittag nochmals kurz nach Kurti sehen wollen, steht der aber draußen auf der Weide und futtert sein Gras. 

 

Am Abend bin ich dann mit Natascha zum Ausritt verabredet. Gerade, als ich raus zum Stall rollere, kommt ein Regenguß runter. Ich warte im Gärtchen, daß es aufhört und fächle mir solange Luft zu - es ist noch immer ziemlich warm. Als es endlich nachläßt, äpple ich die Weide ab und kontrolliere Kurti: alles prima, kein Bauchhochziehen mehr. :-) 

 

Mit Natascha gehts dann ins Gelände. Nach einer längeren Schrittphase wollen wir einen Wiesenweg hochträbeln. Nach 100 m passiert es dann: Kurti rutscht mit seinen Hufschuhen hinten weg. Ich denke noch: "Jung, Du hast vier Beine - nutze sie!!!!!!!" - da ist es schon passiert: Kurti kann sich hinten nicht mehr fangen, rutscht nach links weg und fällt mit mir nach rechts um. Ich lasse einen lauten Schrei - in Erwartung, daß nun gleich 800 kg Kaltblut über mich hinwegrollen. Aber mein braver Bub fängt sich und versucht aufzustehen. Ich liege mit meinem rechten Unterschenkel unter ihm. Gott sei Dank gelingt es ihm beim zweiten Versuch aufzustehen, ich lasse mich auf den Rücken ins nasse Gras sinken und gucke den schönen blauen Himmel mit kleinen weißen Wölkchen an. Natascha ist von Amor gesprungen und schaut nach mir. Ich kann alles bewegen, aber meine rechte Schulter ziept ordentlich im Bereich des Schlüsselbeins. Außerdem tun meine Bänder im Bereich der rechten Handwurzel weh. Und meine rechte Wade ist ein bissele platt. Kurti frißt derweils in aller Seelenruhe Gras. Gut, der scheint sich nix gemacht zu haben. Da ich aufstehen kann, beratschlagen wir, daß wir erst einmal ein paar 100 m laufen um uns zu sortieren. Wieder oben am Betonweg angekommen kontrolliere ich Kurtis Gangbild - auch das ist in Ordnung.

 

Bei der nächsten Parkbank sitzen wir wieder auf und reiten weiter. Den nächsten Querweg traben wir dann auch. Kurti läuft zunächst etwas unrund, was sich aber nach einigen Metern gibt. Dann gehts im Schritt Richtung Heimat. Ich bin froh, daß ich gleich wieder aufgestiegen bin. Angst habe ich keine, aber mir gruselts vor der Steifheit in den Gelenken die bestimmt eintritt, wenn ich mich nicht gleich viel bewege. Deshalb bleibe ich dann auch noch am Stall als Natascha gegangen ist, putze die Hufschuhe, fege noch ein wenig und krame auch jetzt zu Hause noch etwas im Haushalt herum, nachdem ich eine starke Gelenkschmerzen-Tablette eingeworfen habe. 

 

Aber: nix passiert, alles gut, alles noch dran. ;-) 

Nichts Schöneres, wie so ein Blondschopf auf einer grünen Wiese bei blauem Himmel! :o)
Nichts Schöneres, wie so ein Blondschopf auf einer grünen Wiese bei blauem Himmel! :o)

29.08.2016

 

Röntgen: check!

Ultraschall: check!

Bei mir ist nichts gebrochen und nichts gerissen, nur die Knochen und Gelenke in der Schulter sind heftig geprellt und die Bänder gezerrt. Lt. Arzt wird mich das einige Wochen begleiten. Kurti merkt man gar nichts an, aber dennoch nehmen wir beide gemeinsam für die nächsten Tage schön brav Arnika-Globulis, um die Heilung zu unterstützen. Allerdings ziept es vor allem in meiner Schulter gehörig. *autsch* 

 

Abends treffe ich mich mit Natascha und Melissa am Stall; wir gehen mit den Jungs auf die Reitwiese und machen etwas Bodenarbeit. Dort aufgebaut sind: die Quadratvolte, Cavaletti, Plane, Torbogen und Stangen-L, Rappelsack und Regenschirm. Heutige Aufgabenstellung meinerseits an die Mädels: die Pferde in etwas weiterem Abstand durch die Hindernisse führen. Dazu sollen sie am besten immer darauf achten, daß der Führstrick sich im rechten Winkel zum Pferd befindet. So können sie das Pferd besser sehen und auch auf die einzelnen Körperteile einwirken, sofern nötig. Knifflig bei Kurti: geht man zu weit vorne oder zu weit hinten, wendet er sofort ab. ;-) Beide Pferde lassen sich dann jedoch gut auch auf Abstand über die Cavaletti und die Plane führen. Zwischendurch gibts eine kleine Pause im Stehen für die Jungs, während der Rappelsack, Regenschirm und Plane zum Einsatz kommen: alles kein Problem für die beiden coolen Socken. :-) Danach gehts nochmals an die Cavaletti, die die Buben überwinden sollen, ohne mit den Hufen anzustoßen. Auch dafür ist der weitere Abstand gut, denn so kann man schauen, was die Hinterhand macht, gleich früh einwirken und gegebenenfalls die Hinterhand leicht touchieren, die nicht hoch genug angehoben wird. Kurti hat zwischendurch eine kurze "Ich-mag-nicht"-Phase, in der ich etwas korrigierend selbst eingreifen muß. Zum Abschluß gehen die Mädels noch eine Runde mit den Pferden spazieren.

31.08.2016

 

*mrpf* Meine Schulter schmerzt immer noch ordentlich, ohne Schmerzmittel geht nichts. :-( Nachdem ich heute zu allem Übel dann auch noch eine Magenspiegelung unter Vollnarkose bekomme, bin ich froh, daß Melissa und Natascha mit den Pferden nochmals 30 Minuten Bodenarbeit machen und sie abends auch gleich versorgen, so daß ich nicht zum Stall muß.