01.03.2015


Am Spätnachmittag gehen Gerret, Madison und ich mit Amor eine knappe Stunde spazieren. Amor muß zuerst von Madison nochmals entsandet werden wegen seiner Wälzorgie gestern auf dem Reitplatz der Reitacademie. ;-) Zwischendurch gibts noch Theorieunterricht: was und wo sind die Hanken beim Pferd? Warum wollen wir die beugen und warum ist das so wichtig? Auf dem Heimweg darf Amor dann wieder etwas Gras naschen. 

Unterwegs im Wald
Unterwegs im Wald
Anweiden an der Hand
Anweiden an der Hand

03.03.2015


Frühmorgens am Stall freue ich mich: Fine steht vor der Stalltür. Ich gehe in die Hocke und versuche, sie ein wenig näher zu mir herzulocken. Das wollte sie zwar noch nicht, aber sie huschte keine 10 cm nah an mich vorbei. :-) Ich freue mich schon auf den Sommer mit den beiden Kätzchen. 


Heute am Spätnachmittag bekam Amor dann die Hufe schön (alles im grünen Bereich) und auch ein neues Bettchen: wir haben im Stall nochmals einen frischen Ballen entstaubte Hobelspäne eingestreut, damit sich der Senior schön hinlegen kann. Zumindest solange der Herr Kurt noch nicht wieder da ist. 


Und: es wird Frühling, definitiv. :-) Meine Rosen fangen langsam an auszutreiben. :-) 

04.03.2015


Wir bekommen Heu geliefert. 


Das Mörchen ist von der neuen Einstreu begeistert: wie ein Schneemann sieht er aus. ;-) 

05.03.2015


Donnerstags ist Kurti-Tag. Ich habe mittags wieder frei und fahre nach Oberderdingen. Dort hole ich einen sichtlich relaxten Punkti aus seiner Box. Er hat gerade mit seiner Nachbarin geschnäuzelt. Und er ist nicht nur relaxed, sondern seeeehr haarig. Ich beglückwünsche mich zu meinem Entschluß, heute Abend ohnehin die Waschmaschine mit einer pferdischen Ladung Klamotten laufen zu lassen. *hust* 


Auf dem Reitplatz liegen heute noch einige Springstangen. Kurti ist natürlich zuerst wieder sehr entrüstet, läßt sich aber wie immer sofort dazu überreden, sich das näher anzuschauen. Nachdem er mehrmals reingebissen und somit festgestellt hat, daß die Teile offenbar keine Noriker vervespern, sind sie uninteressant, und wir nutzen die Stangen, um uns warmzulaufen. 


Als Annette kommt, steige ich auf. Wie letzte Woche auch arbeiten wir vor allem an meinem Vermögen, Kurti eine konstante Anlehnung zu bieten. Ob der warmen Sonnenstrahlen (ich sitze heute erstmals dieses Jahr im T-Shirt auf dem Pferd) ist er etwas triebig. Da rächt sich, daß ich heute morgen nur ein wenig Quark mit Früchten und ob Husch-Husch zum Herrn Kurt auf einen kleinen Mittagssnack verzichtet habe. Ich habe zwar keine Kreislaufschwierigkeiten, fühle mich aber insgesamt wie aus Pudding. Das macht das ganze heute ziemlich schwierig; ich bekomme einfach keine gute Spannung in meinen Körper, um Kurti g'scheit am Sitz zu behalten. Annette unterstützt mich schließlich, indem sie hin und wieder mit der Longierpeitsche nachtreibt. 


Annette hat die letzten beiden Male Beritt mit Kurti weiter am Galopp gearbeitet. Tatsächlich springt er auch einige Male gut an und hält mit mir schwammigem Etwas im Sattel auch tatsächlich einen ganzen Zirkel linke Hand. :-) Rechts tut er sich jedoch weiterhin schwer. Aber das kommt auch noch. Des weiteren hat Annette zur Vorbereitung des Galopps ansatzweise mit der Kurz-Kehrt angefangen. Das kennt Kurti allerdings ohnehin schon ein wenig von der Handarbeit und tut sich links relativ leicht damit, rechts ist das natürlich schwerer.


Am Schluß folgt noch das Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen, wobei Kurti den Spannungsbogen aber beibehalten soll. Das bekommen wir gut hin. Und sind danach ziemlich erschossen, wir beide. Insgesamt merkt man, daß Kurti immer konstanter wird. Toll! :-)

Kurti nach der heutigen Reitstunde in seiner Box
Kurti nach der heutigen Reitstunde in seiner Box

Dann fahre ich weiter zu Amor. Nach der Stallarbeit hänge ich ihn an die Longe und gehe auf unsere Reitwiese, die leidlich griffig ist. Die ersten fünf Minuten findet Amor das ziemlich plöt, über das schöne, gute Gras laufen zu müssen, ohne daß er fressen darf. Er quietscht und buckelt einige Male, zielt mit der Hinterhand - wenn auch aus sicherer Entfernung - auf mich. DAS geht gar nicht; dafür bekommt er einen deutlichen Ruck am Kappzaum. Ich lasse ihn dann auch relativ schnell antraben, um etwas mehr Ruhe reinzubekommen. Das klappt sehr gut und schließlich können wir doch ganz manierlich arbeiten. Amor dehnt sich immer wieder, mag sich heute aber nur wenig stellen oder biegen. Zumindest kann ich aber immer wieder die Hinterhand nachtreiben, damit der Rücken etwas hochkommt. Danach folgt noch Schulterherein an der Hand, und zum Schluß darf er aufs Podest krabbeln. Mit allen Vieren - auf Anhieb! Prima! Danach ist er wenigstens hinter den Ohren etwas verschwitzt. ;-)  

Amor auf der Suche nach Möhrenscheibchen
Amor auf der Suche nach Möhrenscheibchen

06.03.2015


Am Spätnachmittag machen wir das Pferdetaxi fertig und bringen Amor nach Graben-Neudorf zur Hardt-Ranch. Am Wochenende steht wieder ein Reitlehrgang mit Jenny Neuhauser aus Zürich an. 


Anschließend fahre ich zum Karlsruher Hauptbahnhof, um Jenny dort abzuholen. Die Deutsche Bahn hat mal wieder Verspätung... *augenroll* 

07./08.03.2015


Pferdegerecht und losgelassen - besser reiten mit Alexander-Technik und Sitzkorrekturen in Graben-Neudorf auf der Hardt-Ranch mit Jenny Neuhauser. 


Kursbericht folgt. 

Tanja auf Amor, Ursel, Jenny, Julia, Else mit Shadow, Brigitte, Kerstin, Tina mit Indi, Fotograf: Gerret ;-)
Tanja auf Amor, Ursel, Jenny, Julia, Else mit Shadow, Brigitte, Kerstin, Tina mit Indi, Fotograf: Gerret ;-)

09.03.2015


Das Mörchen hat heute Pause, verbringt diese aber seit seiner Rückkehr gestern Abend 24 Stunden auch auf dem Trailweg. So hat er viel Platz, um umherzuwandern. 

10.03.2015


Das ist ja mal wieder typisch: den ganzen Tag über, wenn ich im Büro sitze, ist das Wetter schön und trocken, und als ich um 16.30 Uhr nach Hause fahre, fängt es an zu regnen. :-(


Aber ich bin zickig und nehme Amor deshalb trotzdem an die Longe, wenn auch nicht an die Doppellonge, wie ich es eigentlich geplant hatte. Die Reitwiese ist noch griffig genug, und so baue ich auch ein Cavaletti mit auf. Das wird Amor helfen, die Hinterbeinchen besser zu beugen und den Rücken aufzuwölben. 


Wir diskutieren anfangs nur nochmals sehr kurz darüber, daß hier kein Gras gefressen wird, dann können wir recht schnell zur Arbeit übergehen, werden nur noch einmal kurz unterbrochen, als die Ponys aus dem Nachbarstall vom Ausritt zurückkommen - was Amor unheimlich schrecklich findet und mit hochgestelltem Schweif um mich herumzentrifugiert.


Das Cavaletti tut jedoch seine Wirkung, er dehnt sich immer wieder, läßt sich stellen und schließlich auch biegen. Ich beobachte heute intensiv seinen Unterhals, der immer schön pendelt und nicht angespannt ist, und seine Rückenmuskulatur, die sich immer wieder anspannt und nachgibt. Außerdem bilden seine Beinchen im Trab ein fast geschlossenes "V", so daß ich trotz seines oftmals hängenden Rückens sehr zufrieden bin. Altersmäßig hängt der Rücken halt nun schon deutlich, wenn er auch keinesfalls empfindlich ist, was ich schon mehrmals habe untersuchen lassen. Aber Amor ist halt Amor und wie ich ein kleines faules Couch-Potatoe. Zum Rückenaufwölben braucht man auch Bauchmuskulatur, und da tun wir beide uns ja schwer.... ;-) 


Anschließend gehen wir noch mit Gerret eine halbe Stunde spazieren, damit Amor endlich, endlich seine heißgeliebte Portion Gras bekommt. Über Nacht bleibt er im Paddock, damit der Trailweg nicht zu sehr vermatscht, da es weiterhin leicht regnet. 

11.03.2015


Heute habe ich wettermäßig mehr Glück: es ist trocken und sonnig. :-) Also verschwinde ich mittags gleich gen Stall und sattle das Mörchen. Heute läuten wir das Training auf der Reitwiese ein. Zunächst laufen wir uns aber erst 10 Minuten warm, indem wir einen Spaziergang machen. Weitere 10 Minuten reite ich Schritt und lasse das Pferdchen sich strecken. Dabei habe ich Jenny im Hinterkopf und versuche, gut im Sattel Platz zu nehmen, meine Wirbelsäule aufrecht und locker zu tragen, den Scheitel vorauswirken zu lassen, und - vor allem - nicht zu sehr aufs Tempo konzentriert zu sein, weil das Mörchen Zeit braucht, um seine Beine locker zu setzen und zu schreiten. Ich habe das Cavaletti von gestern stehenlassen und baue das immer wieder mit ein. Mit der Zeit, vor allem während der Trabarbeit, kann Amor es immer gleichmäßiger überwinden. 


Ansonsten baue ich ziemlich viele Übungen ein, die ich mit Jenny am Wochenende erarbeitet habe. Es geht vor allem um die diagonale Hilfengebung, der äußere Zügel soll führen, das innere Bein treiben, gegebenenfalls muß aber auch beides auffangend eingesetzt werden. So reite ich vor allem im Schritt viel auf dem kleinen Viereck und lasse Amor in den Ecken seitlich übertreten. 


Letztlich nehme ich auf den Galopp hinzu und versuche hier vor allem, Amor dazu zu motivieren, mit der Hinterhand Last aufzunehmen und sich nicht mit dem Unterhals in den Galopp zu werfen. Mmmh, das ist natürlich äußerst ausbaufähig. 


Trotzdem hats viel Spaß gemacht. Ich bin froh, daß der Boden und das Wetter endlich wieder ein wenig Arbeit auf der Reitwiese erlauben. :-) Amor darf danach auch wieder auf den Trailweg, was er sofort nutzt, um sich zu wälzen. 

Amor auf dem Trailweg in der Abendsonne nach dem Training
Amor auf dem Trailweg in der Abendsonne nach dem Training

12.03.2015


Heute steht wieder eine Reitstunde auf Kurti an. Nachdem ich ihn mittels Furminator kräftig enthaart habe (kein Fellwechsel mehr ohne diesen Kamm!), wärme ich ihn am langen Zügel auf. Mit Annette unterhalte ich mich nebenher über seine bisherigen Fortschritte. Er bleibt immer konstanter am Zügel, wobei man allerdings ziemlich viel Einsatz benötigt, um ihn richtig in Gang zu bringen. Das merke ich dann wieder im Trab; ich komme mit dem inneren Schenkel nur schwer durch. Erst als Annette mittels Longierpeitsche hin und wieder nachtreibt, kann ich Kurti zum Schwingen bringen. Uff. Ein Selbstläufer ist er nicht. 


Zwischendrin müssen wir die Reitstunde kurz unterbrechen, weil die Shetties ausgebüchst sind und sich eines nicht einfangen lassen möchte. Es springt dann letztlich sogar einmal munter buckelnd über den Reitplatz, was Kurti aber nur für einen Augenblick aus dem Konzept bringt. Bis sich die Situation beruhigt hat, drehen wir gemütlich am langen Zügel unsere Runden. 


Dann steht noch etwas Galopparbeit auf dem Programm. Annette berichtet, daß sie Kurti zwischenzeitlich sogar auch rechts angaloppieren konnte. Aber da tut er sich noch immens schwer. Ich schaffe das heute nicht, aber wir können fast drei Zirkel lang linke Hand galoppieren. Wow! Zwischendurch zeigt er einen tollen Bergauf-Galopp. 


Da er während der Reitstunde immer wieder zum Äppeln ansetzt, es dann aber unterläßt, führe ich in schließlich noch einige Runden. Dann wird mir unheimlich, weil Kurti immer träger wird. Das wird doch keine Verstopfungskolik sein? Ich sattle ab, will dann noch eine Runde mit ihm spazierengehen, während Annette schon einen sehr schlabbrigen Heucobsbrei richtet. Aber sobald der Sattel unten ist äppelt der Punkti. Uff, ich bin erleichtert. :-) Das Breichen bekommt er trotzdem - und schlabbert mir dabei meine schöne helle Reithose voll. Na, Danke!

13.03.2015


Ich hab das weltbeste Pony! *Herzchenaugenhab* :-) 


Nachdem das Wetter weiterhin gut ist, hole ich heute das nach, was ich eigentlich am Dienstag schon vorhatte: Amor kommt an die Doppellonge. Keine Ahnung, wann wir das das letzte Mal gemacht haben --- vor zwei Jahren vielleicht? Aber Amor macht mit, wie wenn wir das täglich absolvieren. Ich bin ganz von den Socken! :-) Die einzige, die öfters Koordinationsprobleme ob des vielen Gelümps in ihren Händen hat, bin ich. Deshalb lege ich dann irgendwann auch die Longierpeitsche zur Seite. Ich habe auch den Eindruck, daß ich zunächst besser zurecht komme, wenn ich mit beiden Händen longiere, weil ich dann die inneren und äußeren Paraden besser ausführen kann. Mit einer Hand wäre es zwar für Amor ruhiger, aber ich muß mich selbst erst reinfummeln. 


Die ersten zwei, drei Handwechsel verlaufen deshalb auch etwas chaotisch, und ich bin froh, daß ich mich nicht auch noch mit den Beinen in der Doppellonge verheddere. Am Schluß bekommen wir es aber im Schritt einmal ganz gut hin, indem ich Amor zum Weidezaun hin nach außen wenden lasse. Notiz an mich: ein Wochenendkurs wäre da vielleicht gar nicht mal so schlecht. Schließlich will ich Kurti auch mal einfahren lassen, und da wäre das eine gute Vorübung. 


Jedenfalls dehnt sich Amor an der Doppellonge wesentlich besser nach vorne abwärts. Und in Anbetracht meiner noch etwas mangelhaften Koordination bin ich deshalb auch mit seiner Hinterhandaktivität ganz zufrieden. Er reagiert super auf Stimmhilfen und nimmt auch das Cavaletti zuverlässig, geht auch ganze Bahn und Galopp. Für mich ist die Doppellonge gut, weil ich hier sehr gut erfühlen kann, wie wichtig der äußere - führende! - Zügel ist. 


Anschließend krabbelt das Pony noch mit allen Vieren aufs Podest und freut sich brummelnderweise. 

Amor an der Doppellonge
Amor an der Doppellonge
Wallemähne :-)
Wallemähne :-)
Galopp
Galopp
Auf dem Podest (mal wieder sehr entspannt... *räusper*)
Auf dem Podest (mal wieder sehr entspannt... *räusper*)

14.03.2015


Nachdem ich 3,5 Stunden zwecks neuer Haarfarbe beim Friseur in Karlsruhe saß, bin ich relativ müde und bewegungsunlustig. Aber nachdem Annette dieses Wochenende auf der Equitana ist, darf ich Kurtis Bespaßung nicht schwänzen. Also fahren Gerret und ich nach Oberderdingen.


Ich nehme Kurti an die Longe und gehe mit ihm in den Roundpen. Völlig neben mir habe ich leider vergessen, vom Stall den Kappzaum und meine Longe mitzunehmen. Also longiere ich am Halfter mit einer Longe der Reitacademie, die Normalmaße hat, mir aber viel zu lang ist. Aber es geht, zumal der Roundpen eine natürliche Begrenzung des Zirkels vorgibt. Nach ettlichen Runden Schritt mit vielen Handwechseln, die aus dem Effeff heraus klappen, lasse ich Kurti antraben. Er reagiert zunächst verspannt und mit Schlauchgeräuschen, wenn ich mit der Longierpeitsche nachtreibe. Erst, nachdem ich ettliche Schritt-Trab-Schritt-Übergänge eingebaut habe, wird er lockerer und dehnt sich. Das lobe ich immer sofort. 


Der Linksgalopp funzt heute leidlich, rechts gar nicht. Nicht schlimm, wir haben andere Baustellen. Und ich denke, daß sich der Galopp auch irgendwann einstellen wird, sobald Kurti ausbalancierter auf der Kreisbahn wird. 

Kurti an der Longe - leider "nur" am Stallhalfter, weil ich den Kappzaum vergessen habe
Kurti an der Longe - leider "nur" am Stallhalfter, weil ich den Kappzaum vergessen habe
Auf der anderen Hand
Auf der anderen Hand
Gut gemacht! :-)
Gut gemacht! :-)

15.03.2015


Madison ist da, sie bekommt eine Reitstunde auf Amor. Schon beim Putzen machen wir ein wenig Theorie und ich freue mich, daß meine bisherigen Erzählungen auf so fruchtbaren Boden fallen. Meine Frage: Wann fängt aus Sicht des Pferdes das Training an? Madisons Antwort: Schon jetzt, beim Putzen. :-) Genau! :-) 


Ich schicke Madison und Amor vor dem Aufsitzen noch eine Runde spazieren. So können sich beide erst einmal warmlaufen und ich kann aus der Ferne beobachten, wie die beiden miteinander zurecht kommen, wenn sie alleine sind. Das klappt prima. 


Nach dem Aufsitzen gibts erst nochmals ausgiebig Schritt, währenddessen ich Madison instruiere, daß sie diese Zeit nutzen kann/soll, um mal in sich und ihren Sitz hinein zu fühlen und auch, um zu schauen, wie Amor heute unter dem Sattel so drauf ist, wo er fest ist oder was sie eben sonst so feststellt. Madison stellt fest, daß Amor, wie immer die ersten paar Minuten, etwas schlurfig ist und aufgeweckt werden muß. ;-) Mit vielen Bahnfiguren, die Madison sich genau per innerem Bild vornehmen soll (z. B. genau an DEM Pfosten abwenden, genau an DEM Pfosten oder Grashalm oder Laubblatt ankommen) gehts dann weiter im Trab. 


Wir arbeiten heute an genauer Linienführung und einem lockeren Sitz. Madison treibt gerne mit den Fersen, zieht dadurch das Bein hoch, so daß ich ihr immer wieder aufgebe, das Bein fallen zu lassen, durch die Fersen zu federn, oben einzuatmen und sich vorzustellen, durch die Schuhsohlen auszuatmen. Das funktioniert sofort, muß aber erst nachhaltig etabliert werden. Außerdem lasse ich sie ihre Sitzbeinhöcker fühlen, die man, wie sie feststellt, am besten fühlt, wenn der Bobbes locker ist. Und ich erkläre, wie man aus dem Sitz heraus abwendet. Dazu gibts noch ein paar Ausführungen zum inneren und äußeren Zügel. 


Am Schluß frage ich Madison, ob ihr Amor im Schritt zu langsam ist. Ja, ist er. Ich bin erstaunt aber froh, daß ich das nun mal von unten sehe: mir gehts ja genauso - aber Amor läuft ein gutes Tempo, tritt gut unter! Genau das, was Jenny mir schon seit ettlichen Kursen predigt. Hach ja... Also bringen auch mir die Reitstunden was (die im übrigen gar nicht so easy für mich sind - man muß soviel aufpassen und gucken und überlegen und erklären). ;-) 


Zum Schluß krabbeln beide noch aufs Podest, wobei mir dann auffällt, daß Madison heute keinen Helm getragen hat. Ups - *rotwerd*. Nach dem Absatteln geht sie dann mit Amor noch eine Runde grasen. Die beiden kommen für die kurze Zeit schon gut miteinander zurecht. 

Madison und Amor - alleine unterwegs
Madison und Amor - alleine unterwegs
Im Trab
Im Trab
Auf dem Podest :-)
Auf dem Podest :-)



 

 

Der Kursbericht vom letzten Reitlehrgang mit Jenny ist online: 

 

http://pfinzgauranch.jimdo.com/kursberichte/jenny-neuhauser/jenny-neuhauser-m%C3%A4rz-2015/

 

 

 

16.03.2015


Heute morgen entdecke ich das Finchen endlich mal wieder. Sie sitzt auf einer Wiese und stiert sehr interessiert ins Unterholz. ;-)


Amor darf abends wieder 10 Minuten an der Hand grasen. Leider wächst das Gras noch nicht sonderlich gut, dazu ist es nachts wohl einfach noch zu kalt. 

17.03.2015

 

Trainingseinheit mit Amor auf der Reitwiese: ich laufe zunächst die Runde mit Amor um den Stall, damit wir beide warm werden. Nach dem Aufsitzen folgt nochmals ausgiebiger Schritt, währenddessen ich mich schon mal in meinen Sitz einfühle. Fühlt sich heute gut an. Auch meine Fußgelenke sind lockerer als sonst. 

 

Die Trabeinheit am Anfang fällt recht lang aus. Amor läßt sich jedoch noch nicht so gut wenden und fällt mir öfters nach innen oder außen über die Schulter. Also zurück in den Schritt. Ich besinne mich auf die von Jenny zur diagonalen Hilfengebung gegebenen Tipps und achte sehr genau darauf, wann ich den äußeren Zügel, und wann den inneren Schenkel einsetzen muß: hui! Ich glaube, jetzt hats endlich mal geschnackelt! *freu* Ich fühle ganz genau, wann Amor wegzukippen droht und kann das jeweils total gut auffangen. :-) Zum Test hänge ich noch ein Zirkelverkleinern und -vergrößern auf jeder Hand an, dann gehts im Trab weiter. Und tatsächlich klappt das dann richtig gut! Ich bin stolz auf mich. 

 

Im Galopp dreht Amor dann richtig auf, wird munter. Hui, das macht ihm heute Spaß! *lach* Zum Schluß gehts noch durch das Flatterbandtor und über die am Sonntag wieder aufgebaute Wippe. Für den alten Hasen kein Problem. Dafür darf er dann anschließend auf die Weide zum Angrasen, während Gerret und ich noch etwas am Stall herumwerkeln. 


Und es wird definitiv Frühling: als ich Amor von der Weide hole, sitzen doch tatsächlich schon die ersten beiden Schnaken auf seinem Rücken. 

im Trab
im Trab
Auf die Wippe
Auf die Wippe
Drüber
Drüber
Und wieder runter
Und wieder runter
Zufriedene Gesichter ;-)
Zufriedene Gesichter ;-)

18.03.2015


Der Hafischlaukopf: als ich heute Morgen zum Stall komme, steht er im Longierzirkel und schaut in die Ferne. Ich werkle im Stall und wundere mich, warum er nicht runterkommt: klaro, Amor steht in froher Erwartung vor dem Eingang zur Baumwiese, auf der ich ihn gestern Abend habe fressen lassen, und hofft auf Einlaß. Auch als er einsieht, daß das sofort und gleich nix wird und doch zu mir kommt, bleibt er anschließend wieder vor dem Weideeingang stehen, als ich mich mit ihm und seinem Heunetz zum Longierzirkel aufmache. Nein, leider erst heute Abend. ;-)

19.03.2015

 

Mittags fahren Gerret und ich nach Oberderdingen. Ich habe wieder eine Reitstunde auf Herrn Kurt. Irgendwie scheint jedoch mittags um 14.00 Uhr kein guter Zeitpunkt dafür zu sein. Wie die Male davor auch ist Kurti müde, und auch ich bin noch im Mittagsloch. :-( Nach einer ausgiebigen Schritteinheit mit vielen Erklärungen von Annette zur ruhigen Anlehnung gehen wir an den Trab. Der Punkti ist äußerst schwer in Gang zu bringen, geschweige dann dazu bereit, auch nur ansatzweise mal den Rücken herzugeben. Ja sowas. *schnauf* Aber zumindest bekommen wir in einer längeren Schrittpause zwischendrin unsere ersten wenigen Schritte Schulterherein geritten - sogar rechte Hand! :-) Und ich bekomme ein Kompliment von Annette zu meinem Sitz: ich schleppe ja doch recht viel tote Masse mit mir herum (*grins* eine charmante Umschreibung...), sitze dafür aber sehr geschmeidig. 

 

Als ich mich bei weiteren Versuchen, Kurti in einem einigermaßen guten Trabtempo zu halten, schwer abmühe, sitzt Annette kurz auf. Und stellt ebenfalls fest, daß er so extrem triebig sonst nicht ist. Sie reitet ihn allerdings auch immer am Vormittag. Der Biorythmus scheint sich also durchaus bemerkbar zu machen. Beide kommen ziemlich ins Schwitzen. Und ich bekomme ein schlechtes Gewissen, weil der Bub soviel arbeiten muß. Gemäß Annette ist das aber unangebracht. Kurti kann durchaus ein gutes Tempo gehen, und nun muß er eben auch einmal, wenn er keine so große Lust hat. DAS ist sicherlich mein großes Manko - ich bin zu nett zu meinem Pferd, und gebe zu schnell auf, wenn es mal nicht so einfach ist.

 

Ich sitze also, angefeuert durch Annette, nochmals auf und bekomme Kurti doch einigermaßen in Gang. Versuchsweise lasse ich mein schlechtes Gewissen irgendwo an der Bande liegen - das scheint zu funktionieren. Da muß ich wohl mal wieder in mich gehen und meine innere Einstellung überprüfen. So haben wir ja sonst beide nix davon. 

 

Anschließend steht noch Hufpflege auf dem Programm. Katja schneidet Kurti ein letztes Mal die Hufe aus, bevor er nun am Montag wieder nach Hause kommt. Die Strahlfäule ist offenbar doch nicht so schlimm, wie ich gedacht habe - man sieht nach dem Ausschneiden nichts mehr. Und die Ecke mit dem Hufgeschwür verwächst sich ebenfalls. 

 

Wieder am Stall zu Hause hänge ich dann noch den Senior an die Longe. Welchen Senior? Der hat heute viel Pepp. *staun* Das Hafitier ist äußerst erbost, als ich ihn immer wieder daran erinnere, daß auf der Reitwiese gearbeitet und nicht gefressen wird. Da saust er einige Male fulminant los, quietscht empört und buckelt. Hieraus entwickelt sich dann auch eine nette Galoppeinheit - ich glaube, soviel ist Amor noch die am Stück an der Longe galoppiert. Und zwar nicht hektisch und mürrisch, sondern locker. Bestimmt mehr als fünf Runden. Danach können wir dann ruhig weiterarbeiten und ich gebe ihm viel Hilfestellung für Stellung und Biegung. Auch er hat heute geschwitzt und darf anschließend für 15 Minuten zum Anweiden auf die Baumweide. 

Kurti und ich im Mittagsloch
Kurti und ich im Mittagsloch
Ausschnaufen
Ausschnaufen

20.03.2015


Am Spätnachmittag gehts auf in Richtung Essen zur Equitana. Kurti ist bei Annette in besten Händen, Amor bleibt in der Obhut von Sarah bei uns am Stall. 

21./22.03.2015


Equitana in Essen, mit 208.000 Besuchern dieses Jahr, 17 Messehallen auf 90.000 qm die größte Pferdesportmesse der Welt - und Gerret und ich mittendrin. Es ist anstrengend, macht aber gleich jede Menge Spaß: kaum habe ich die erste Vorstellung um 10.15 Uhr des Vereins RID (Reiten im Damensattel) mit Sabine und ihrem schicken Friesen Pico genossen und stehe am ersten Stand, um mir etwas anzusehen, werde ich schon angesprochen und mit Hallo begrüßt. An beiden Tagen treffe ich so einige bekannte Gesichter und freue mich, auch weitere Kontakte zu Ausbildern zu knüpfen. 


Shopping stand natürlich auch an, jedoch konnte ich mir meinen Wunsch nach einem neuen Longiergurt aus Leder nicht erfüllen: entweder gabs nur Billig-Ramsch für 40,00 EUR oder sehr edle, sicherlich auch sehr gute Teile für 350,00 EUR aufwärts, was mir dann aber doch zu teuer war. Also habe ich stattdessen erneut meiner Leidenschaft für Gerten gefrönt und mir bei Peitschen-Lobback (einer der letzten Peitschenmacher Deutschlands) eine sehr edle lederumflochtene Dressurgerte und eine schön gedrechselte kürzere Longierpeitsche gegönnt, die sich auch gut zur Freiarbeit nutzen läßt. Und gerade hier wundert es mich eigentlich, daß diese tolle Handarbeit für jeweils "nur" knapp unter 100,00 EUR zu haben ist. 


Ansonsten konnte ich mal wieder einiges von Horst Becker hinsichtlich Doppellongenarbeit mitnehmen, habe die Fitness von Dr. Thomas Ritter während der Langzügelarbeit bestaunt, Vorträgen von Katharina Möller und Sybille Wiemer gelauscht, schönes Gereit unter der Leitung von Christiane Horstmann in der Legérèté gesehen, Peter Kreinberg zustimmend über seine Ausführungen zur Wichtigkeit von Dressurlektionen auch im Westernreiten zugesehen und - mit ein Highlight - Frédéric Pignon bei der Freiarbeit mit seinem Friesenhengst bewundert (ich mußte mich zwingen, nicht aufs Pferd, sondern auf Frédéric zu schauen, denn nur so wird begreiflich, welche minimal kleinen Gestern hier verwandt werden). Kenzie Dysli mit ihrem Atila (alias Ostwind aus dem Kinofilm) waren ebenfalls da, und vermutlich haben diese beiden einen wahren Hype ums Halsringreiten entfacht, denn man sah viele junge Mädels mit derartigen Einkäufen. ;-) 


Auch schön: aufgrund Verweis an Jenny dürfte ich auch auf den von Racewood ausgestellten Dressursimulator steigen. Eigentlich wollte ich das Cross-Country-Modell testen, das aber leider aufgrund Technik ausgefallen war. Das neuere Modell des Dressursimulators war aber auch prima, da man nunmehr eine Auswertung machen lassen kann, wie gut man denn im Sattel sitzt und Zügel und Schenkel gebraucht. Das sah bei mir tatsächlich echt gut aus. :-) 


Am Samstag Abend gings dann noch zur Hop-Top-Show, der Amirando, bei der nahezu jeder Programmpunkt herausragend war. Vor allem bei der zunächst am gebißlosen Zaun, später nur am Halsring gerittenen Vorstellung von Alizée Froment bekam ich Gänsehaut - wow! Toll selbstverständlich auch Lorenzo, der "einfach so" ohne alles auf zwei Pferden stehend 10 weitere durch die Manege dirigiert. Ein absolutes Erlebnis! Prima auch das Schaubild mit Pferd, Pony, Hütehunden und Laufenten von Anne Krüger, wobei die Wauwaus nur auf Piff die Entchen über eine Brücke oder unter den Pferden hindurch trieben. :-) :-) :-) 


Fazit: tolle Messe mit engagierten Ausstellern (ich fands toll, wie sehr die Leute sich auch am letzten Messetag nach 12 Tagen Dauerbeschallung noch immer für die Besucher aufrafften), schönen Vorstellungen und Vorträgen, aber auch - leider - viel Billig-Ramsch im Angebot. Etwas mehr Qualität in der Mittelklasse beim Pferdezubehör würde dem ganzen sicherlich guttun.  

Sabine und Pico - Reiten im Damensattel
Sabine und Pico - Reiten im Damensattel
Kenzie Dysli mit Atila bei der Freiarbeit
Kenzie Dysli mit Atila bei der Freiarbeit
Horst Becker - Arbeit mit der Doppellonge (DEN Longiergurt hätt' ich ja gerne...)
Horst Becker - Arbeit mit der Doppellonge (DEN Longiergurt hätt' ich ja gerne...)
Frédéric Pignon mit seinem Friesen bei der Freiarbeit
Frédéric Pignon mit seinem Friesen bei der Freiarbeit
Ich auf dem Reitsimulator
Ich auf dem Reitsimulator
Hop-Top-Show: Amirando
Hop-Top-Show: Amirando
Lorenzo - Wahnsinn! :-)
Lorenzo - Wahnsinn! :-)
Mit Pferd und Australian Sheperds und Laufenten - Anne Krüger
Mit Pferd und Australian Sheperds und Laufenten - Anne Krüger

23.03.2015

 

Ausschlafen. Ausschlafen. Ausschlafen. ;-) Wir sind noch etwas geschafft vom Messewochenende und ich bin froh, daß wir heute noch Urlaub haben. Aber - heute steht ja etwas besonderes an: der Punkti kommt heim! :-) 

 

Um 11.00 Uhr kommen wir mit dem Pferdeanhänger in Oberderdingen an. Kurti wiehert aufgeregt, als er den Hänger sieht. Aber nein, diesmal ist kein Amor drin. Zum Abschluß habe ich mir nochmals eine Reitstunde gewünscht. Und anders als die letzten Male ist Kurti ob der früheren Reitzeit heute auch wesentlich munterer und nicht so immens zäh. Leider bin ich nicht 100 %-ig fit, aber ich bemühe mich. 

 

Annette schnallt heute nach dem Warmreiten für eine kurze Sequenz einmal die Ausbinder ein, damit ich mich besser auf mich konzentrieren kann. Tatsächlich sind diese auch so lang verschnallt, daß sie die meiste Zeit durchhängen. So bekomme ich von Annette nochmals letztes Tipps und Anregungen, wie ich Kurti weiter trainieren soll. Vor allem muß ich z. B. darauf achten, daß er sein rechtes Hinterbein richtig einsetzt und nicht schummelt. Seitengänge werden uns hier helfen. Später reitet sie ihn mir auch nochmals vor und ich freue mich, wie toll der Bub denn auch laufen kann, wenn das Motörchen mal angeworfen ist. Er spurt mit der Hinterhand auch schon deutlich schmaler. 

 

Dann ist es soweit: Kurti tritt die Heimreise an. Wir verabschieden uns von Annette und Ian, bedanken uns für die tolle, herzliche und liebevolle Betreuung und fahren nach Hause. Dort wird Kurti von Amor sofort begrüßt: als der Punkti aus dem Hänger steigt, kommt Amor aufgeregt wiehernd zum Tor. :-) Ich lasse beide dann auch recht schnell gemeinsam auf die Weide, holte sie nach 15 Minuten wieder rein. Dann wird Kurt doch etwas unruhig, geht zum Tor und wiehert - vermißt er seine Mädels, neben denen er nun 11 Wochen lang stand? Er braucht sicherlich noch ein paar Tage, um wieder bei uns anzukommen. Aber er futtert, säuft, pinkelt und äppelt, also scheint alles normal zu sein. 


Herzlich willkommen zu Hause, Großer!!! :-)

Während unserer letzten Reitstunde anläßlich Kurtis Beritt
Während unserer letzten Reitstunde anläßlich Kurtis Beritt
Vorwärts! :-) (Und man beachte meine schicke, neue Gerte!)
Vorwärts! :-) (Und man beachte meine schicke, neue Gerte!)
Annette auf Kurti und ich
Annette auf Kurti und ich
Meine zwei - wieder vereint! :-)
Meine zwei - wieder vereint! :-)

24.03.2015


Amor und Kurti gehts gut. Beide sind 24 Stunden auf dem Trailweg. Kurti wiehert noch hin und wieder - das ist halt doch eine große Umstellung für ein so junges Pferd. 


Am Nachmittag sollte ich nach der Arbeit eigentlich lieber aufs Sofa liegen, weil es mir heute gar nicht so gut ging: vermutlich habe ich mich am Wochenende in den Messehallen verkühlt, und es naht wieder eine Erkältung. :-( Aber von so einer Messe kommt man ja immer nicht ganz unmotiviert nach Hause. Also enthaare ich das Mörchen und gehe mit ihm samt Halsring auf die Reitwiese. Zunächst laufen wir uns auf unserer gewohnten Runde um den Stall herum 10 Minuten lang warm, was Kurti zu noch mehr Wiehern veranlaßt. Aber sobald wir wieder auf der Wiese angekommen sind, ist er ruhig. 


Ich knete das Mörchen weitere 20 Minuten lang warm, dann hat Gerret Zeit, uns zu filmen. Wir nehmen das Zaumzeug ab und legen den Halsring an. Ich habe festes Vertrauen zu Amor, daß da nichts schief geht, muß nur immer wieder aufpassen, daß er den Kopf nicht zu tief nimmt, um am Gras zu schnabulieren. Und dann: tja, was eine Kenzie Dysli kann... ;-) Ok, ok, wir können keine Galoppwechsel. *räusper* Aber: es fühlt sich einfach super-toll an! Ich kann Amor größenteils wunderbar nur über den Sitz lenken, traben, galoppieren. Sogar eine Kurzkehrt bekommen wir hin. Toll, toll, toll!!! Allerdings merke ich, wieviel besser ich sitze und wieviel besser Amor läuft, wenn ich nichts in der Hand habe! Eiwei! Aber: eine gute Beobachtung. Zum Abschluß wandere ich mit Amor durchs Flatterbandtor und wir steigen mit den Vorderhufen aufs Podest. Und Gerret meint: wir sind viiiiel besser als Kenzie Dysli!!! ;-) *lach* 


Noch bevor Gerret und ich nach Hause verschwinden, kommt das Finchen. Endlich - ich hatte sie schon seit einigen Tagen vermißt. Aber vermutlich war sie die ganze Zeit schon immer am Stall. Sie futtert mir einige Katzenkekse aus der Hand. :-) Später kommt auch Paula dazu. 

Trab nur mit Halsring
Trab nur mit Halsring
Im Galopp nur mit Halsring
Im Galopp nur mit Halsring

25.03.2015

 

*hust* Sowas Blödes, ich bin schon wieder feste erkältet. :-(


Heute standen die ersten Weidepflegemaßnahmen an, da für das Wochenende endlich, endlich einmal Regen gemeldet ist: ettliche Maulwurfshügel wurden eingeebnet. Nun müssen wir noch nachsäen und düngen. 

 

Am Spätnachmittag mache ich wegen der Erkältung nach der Arbeit erst einmal ein Mittagsschläfchen, dann fahren Gerret und ich zum Stall. Nach unserer obligatorischen Warmlauf-Runde, während der Kurti etwas aufgeregt ist, gehe ich mit ihm am Strick auf die Reitwiese. Wir machen ein wenig Bodenarbeit. Wie schon beim Warmlaufen soll er auf mich achten, anhalten, wenn ich anhalte, und loslaufen, wenn ich loslaufe. Und er soll mich nicht überholen, was ich anfangs ein wenig einfordern muß. Doch dann klappt auch das Rückwärtsrichten am durchhängenden Strick, wenn ich neben ihm stehe und selbst rückwärts gehe, oder Hinter- und Vorhandwendungen. Traben neben mir deutet er zunächst als Aufforderung zum Spielen, was ich ruhig unterbinde. Zum Schluß gehts durchs Flatterbandtor und aufs Podest. Vor allem Vor- und Hinterhandwendungen haben schon mal wesentlich präziser geklappt, aber insgesamt wars für den Anfang gut. 

 

Danach dürfen die Pferde wieder für 15 Minuten auf die Weide. 

26.03.2015


Der Stall-Alltag mit zwei Pferden hat mich wieder. Ich bin um 06.15 Uhr am Stall, und trotzdem ich ja nun wieder mehr Heunetze zu befüllen, mehr abzuäppeln habe, mir gemütlich Zeit lasse und Kurti mir mal wieder den Schubkarren umwirft *augenroll*, bin ich um weit vor 07.00 Uhr fertig. :-) 


Amor legt sich offenbar weiterhin im Stall hin, aber auch draußen gemeinsam mit Kurti im Sand, wie zwei nebeneinander liegende Kuhlen zeigen. Sie sind auch ansonsten wieder sehr ruhig und gelassen, spielen und fressen miteinander. 

27.03.2015


Heute bin ich am Spätnachmittag alleine am Stall; Gerret muß Nachtschicht arbeiten.


Nach der Stallarbeit, während der die Buben zum weiteren Angrasen auf die Weide dürfen, hänge ich zunächst Kurti am Kappzaum an die Longe. Nach ausgiebig Schritt lasse ich antraben. Nach seiner dieselähnlichen Vorglühphase verlange ich im Trab dann ein gutes Tempo und freue mich: er läuft wesentlich besser als vor dem Beritt, er trampelt nicht mehr so von einem Bein aufs andere, sondern "schwingt". Gut, da gibts noch einiges an Potential, aber es hat sich definitiv was getan. 


Als währenddessen eine junge Mutter mit Kinderwagen nebst Kleinkind das direkt nebenan liegende Rehgehege - mal wieder! *augenroll* - als Müllkippe für altes Brot mißbraucht, wird Kurti etwas unruhig, stellt ob dem Tütengeraschel schließlich auch mal den Schweif, macht einen Mordshals und trabt in Schwebetritten um mich herum. Hui, der kann aber auch! Ich wechsle auf die linke Hand, seine Schokoladenseite, wo ich ihn besser stellen und biegen kann und bekomme ihn so auch wieder ruhiger. Beim anschließenden Traben auf der rechten Hand läßt er dann, wie links auch, schön den Hals fallen und dehnt sich. Gut. 


Zum Abschluß probiere ich linke Hand nochmals einen kurzen Galopp, den ich allerdings nachhaltig einfordern muß. Aber als Kurti dann endlich einmal angesprungen ist und ich das überschwänglich mit Keksen gelobt habe, ist das zweite Mal schon wesentlich leichter. ;-) Ich frage noch ein wenig Schulterherein auf beiden Händen ab, das zuerst etwas hölzern, dann flüssiger funktioniert. Danach laufen wir kurz über die Wippe (kein Thema, kennt er ja schon) und lassen es gut sein. 


Dann ist Amor dran. Da es nun schon etwas spät ist, habe ich nach der Schrittphase, in die ich gleich viele, viele Handwechsel einbaue (die klappen mit Kurti nämlich zwischenzeitlich schon flüssiger als bei Amor - ich merke, daß ich Amor besser zum Abwenden animieren kann, wenn ich selbst dabei leicht ein, zwei Schritte rückwärts gehe), nur noch wenig Zeit. Nach einer Trabeinheit überlege ich, was ich jetzt noch mit dem Pony anstellen könnte: versuchen wir doch mal das Angaloppieren aus dem Schritt. Das haben wir bislang noch nie an der Longe gemacht. Die ersten beiden Male macht Amor noch drei, vier Trabtritte dazwischen, dann funzt das schon fast sehr akurat. Ich lobe viel und wechsle die Hand. Da hat es dann wohl geschnackelt und es funktioniert sofort. :-) Das ist dann auch der Abschluß. 

Frühling auf der Pfinzgauranch - unser Marillenbaum blüht! :-)
Frühling auf der Pfinzgauranch - unser Marillenbaum blüht! :-)

28.03.2015

 

Nachdem Gerret morgens von der Nachtschicht heimkommt, fahren wir gemütlich mit Frühstück im Gepäck zum Stall. Es steht zunächst eine Runde Gelände auf dem Programm. Wir laufen mit den Pferden die 10 Minuten bis zum Waldrand, währenddessen sie auf halben Weg schon abschnauben, und sitzen dort erst auf. Auch dann bleiben die Zügel erst einmal lang; ich nehme sie erst zum ersten Antraben etwas auf. Kurti reagiert verhalten auf die Schenkelhilfe. Also wird das heute unser Thema sein: ich achte sehr darauf, daß er auf eine leichte Schenkelhilfe reagiert und lobe das dann sofort überschwänglich - was der Bub sodann gleich kapiert und bestens umsetzen kann. Ähnlich wie Amor reagiert Kurt auf viel Lob mit immer besseren Leistungen. :-) Nach einer längeren Schrittphase muß ich ihm das zwar erst nochmals kurz ins Gedächtnis zurückholen, aber dann klappt es wieder. 

 

Gerret folgt derweil auf Amor und ist, als wir an einer Wiese Pause machen, etwas außer Atem, weil er soooo lange Trabstrecken nicht gewohnt sei. Ähm, welche langen Trabstrecken? ;-) Hihi. 

 

Wieder am Stall dürfen die Pferde für 30 Minuten auf die Weide. Für die nächsten beiden Wochen zum letzten Mal, denn heute steht noch Weidepflege auf dem Programm: wie machen die letzten Maulwurfshügel platt, bringen 50 kg Kalkamonsalpeter und 20 kg Grassamen auf unserem einen Hektar aus. Ab heute Abend ist für die nächsten Tage nämlich immer wieder Regen angesagt. Außerdem steht der Mond gut - ich bin ja seit Jahren vor allem in Sachen Flora begeisterte Mondkalender-Anwenderin und kann aus jahrelanger Erfahrung bestätigen: ja, das unterstützt in jedem Fall. 

Gerret auf Amor beim heutigen Ausritt
Gerret auf Amor beim heutigen Ausritt

29.03.2015

 

Juhuu: Sommerzeit! Letzte Nacht wurden die Uhren eine Stunde vorgestellt, so daß es abends nun wieder lange, lange hell ist. Ich finde das prima, denn so kann ich auch ohne Halle oder beleuchteten Reitplatz abends wieder viel mehr mit den Pferden unternehmen. :-) 

 

Ich der letzten Nacht hat es kräftig angefangen zu winden, geregnet hat es noch nicht sonderlich viel. Das kommt hoffentlich heute noch im Laufe des Tages. So gehen Gerret und ich heute vormittag mit den Fellnasen nur eine Runde spazieren, damit sie weiterhin ihre tägliche Portion Gras bekommen. Die Weiden sind wegen der gestrigen Düngung für die nächsten zwei Wochen gesperrt. 

 

Während des Spaziergangs zeige ich Gerret, wie man ein Pferd auch über Gras am langen, durchhängenden Strick führen kann, ohne daß es nach Gras hapst: man muß nur selbst sehr genau aufpassen und frühzeitig reagieren. Schließlich kündigt sich das "Kopf runter" nicht erst an, wenn der Kopf schon unten ist. ;-) Was mich in diesem Zusammenhang sehr freut: Kurti reagiert sehr gut auf meine Körpersprache. Am durchhängenden Strick läuft er neben mir her, bleibt stehen oder geht auch rückwärts. 


Tagsüber fängt es dann tatsächlich endlich an: richtiger Regen - bis abends immerhin 3 l/qm! *freu* :-) Da wir die Pferde tagsüber noch auf dem Trailweg gelassen haben, kommen mir abends zwei gutgelaunte Erdferkel entgegen. Klaro: man muß sich natürlich draußen im Dreck wälzen... Ab heute Abend bleibt der Trailweg nun zu; es ist einfach zu rutschig. 

30.03.2015

 

Die letzte Nacht hat es ordentlich gestürmt, aber am Stall ist alles in Ordnung. Es hat immerhin nochmals 5 l/qm geregnet. Tut dem Boden gut. So wird der Dünger schön in den Boden gewaschen und unser Saatgut kann anfangen zu keimen, zumal die Bodentemperatur auch nachts meist nicht mehr sonderlich unter 5° fallen soll. Gut zur Überprüfung und Planung immer: http://www.agrarwetter.net/Agrar-Wetter/Deutschland/ - ich nutze diese Vorhersagen schon seit Jahren - paßt meistens sehr gut. 

 

Als ich heute Morgen zum 06.15 Uhr zum Stall komme (eigentlich ja im Vergleich zu letzter Woche 05.15 Uhr *umfällt*), ruhen die Herren noch und schauen mich etwas verschlafen an: Kurti liegt im Paddock im Sand und der Senior im Stall im Späne-Bett. Prima, genau so hab ich mir das gewünscht! :-) Sogar meine Katzendamen treiben sich noch in der Nähe des Stalls herum, und Fine kommt sofort zum Frühstück. Außerdem liegt das erste "Mitbringsel" von ihnen im Stall: ein Mausekopf und eine Innerei (Magen? Leber? ... *urgs*). 

 

Am Spätnachmittag sind die Pferde ob des vielen Sturms etwas aufgedreht. Vor allem Kurti zeigt mal wieder seine bevorzugte Lieblingsübung bei so etwas: Terre à Terre. So schön das ja auch anzusehen ist: wenn wir im Paddock bei der Stallarbeit unterwegs sind, hat er die Füße still zu halten. Später gehen wir mit beiden noch 20 Minuten am Strick grasen. 

31.03.2015

 

Der März verabschiedet sich mit Pauken und Trompeten: hat es in der letzten Nacht zwar nicht sonderlich viel geregnet, so war es doch nochmals unheimlich stürmisch. Das soll auch heute den ganzen Tag so weitergehen mit Spitzenwindböen um die 90 km/h zuzüglich viel Regen. Gerade bei solchem Wetter bin ich immer froh, daß wir nun auch die Heukiste haben und beide Pferde im trockenen stehen und Heu fressen können. 


Abends: Pferde und Stall haben den Sturm gut überstanden, alles in Ordnung. :-) Nur im Nachbarstall hat es wieder eine der über 10 m hohen Pappeln angeknackst.

Düsteres Wetter - Amor und Kurti sind rechts unten im Paddock zu sehen
Düsteres Wetter - Amor und Kurti sind rechts unten im Paddock zu sehen