Der erste Mai - total verregnet
Der erste Mai - total verregnet

01.05.2015

 

*stolzbin* Meine Noriker-Dicknase hat es als Model auf Babette Teschens Homepage geschafft: 


http://www.babette-teschen.de/babettes-kappzaum-2/

 

Ansonsten ist das heute ein fauler Tag. Zwar war die Wetterwarnung für den Landkreis Karlsruhe - mal wieder - nicht stimmig (es waren bis zu 60 l/qm angesagt), aber es kamen in den letzten 14 Stunden immerhin 8 l/qm runter. ;-) Die Pferde bleiben daher heute im Paddock und wir auf der Couch. Bis zum Abend regnet es nochmals 10 l/qm.

Fine heute Morgen im Stall *freu* - sie traut sich immer mehr! :-)
Fine heute Morgen im Stall *freu* - sie traut sich immer mehr! :-)

Ansonsten bin ich echt platt: durch Wechsel mit der Homepage in den Profi-Modus habe ich nun auch Auswertungsmöglichkeiten. Vom 01.-30.04.2015 haben 1020 Leute die Homepage besucht und 4024 Seiten hierbei angesehen. Wow!!! Finde ich toll, wie viele Leute hier mitlesen! :-) :-) :-) 

02.05.2015


Während ich mich heute und morgen bei Stuttgart bei einem Seminar mit Marlitt Wendt zu positiver Verstärkung und Stressvermeidung in der Pferdeausbildung weiterbilde, managt Gerret die zu Hause gebliebenen Pferde. Gemeinsam mit Madison gehen sie 1,5 Stunden spazieren. Anschließend dürfen die Jungs für drei Stunden auf die neue Weide, nachdem es heute tagsüber ausnahmsweise mal nicht geregnet hat. Der Mai holt wohl nun alles auf, was der April nicht im Gepäck hatte. 

03.05.2015


Eine Premiere: da ich nicht da bin und Gerret Schicht schieben muß, macht Madison heute erstmals alleine am Vormittag den Stall und versorgt die Pferde. Ich bin, während in im Theorieteil des Seminars sitze, etwas hibbelig. Aber: alles prima, sie kommt super zurecht. :o) 


Am Abend begrüßen mich zwei muntere Kerlchen im pfützigen Paddock. Durch den immer wieder einsetzenden Regen ist es schwül, obwohl es "nur" 17° hat. 

04.05.2015


In der Mittagspause lasse ich die Pferde auf die neue Weide. Ab morgen dürfen sie dann ganztags drauf. 


Heute Abend kommt der Punkt nach einer längeren Pause mal wieder an die Longe. Wir beginnen mit Führen in Stellung. Ich achte darauf, ihm Raum zu lassen - und: krass!!! Kurti hapst heute kein einziges Mal!!! :-) :-) :-) Nach vier Stunden Weide ist er heute etwas träge, zumal es auch schon wieder sehr warm ist. Und viele Fliegen sind nun da. :-( So arbeiten wir in Intervallen von lockerem Trab (auch über zwei Cavaletti) nebst Arbeit an der Hand (Schulterherein, ganzer Travers) und ruhigem Schritt. Bei letzterem baue ich am Ende der Einheit Zirkelverkleinern und wieder -vergrößern ein, wobei Kurt sich auf beiden Händen (auch rechts!) schön stellt und sogar biegt. Zum Abschluß gehts noch aufs Podest - alles sehr ruhig und gelassen. Sehr schön!


Danach ist Amor dran, mit dem ich heute Freiarbeit mache. Zunächst läuft er am lang durchhängenden Strick neben mir her, soll auf mich achten, antreten, rückwärtslaufen, im Slalom um die auf der Wiese hingesteckten Weidestickel oder über die Cavaletti. Und das ganze dann auch im Trab. Als das alles klappt, binde ich ihm den Strick um den Hals und absolviere mit ihm alles frei. Der ganze Travers wird bei der Freiarbeit auch immer ein Stückchen besser. 


So. Nachdem die Pferds bespaßt sind, bekommen wir noch Heu geliefert und tauschen zwei Koppelpfosten aus. Und dann simmer feddich. 

Das Mörchen auf dem Mini-Podest
Das Mörchen auf dem Mini-Podest

05.05.2015


Ab heute sind die Pferde den ganzen Tag über auf der Weide. Dementsprechend kurz fällt nun abends die Stallarbeit aus. :-) Juhu! :-) 


Gerret und ich nutzen die freie Zeit und satteln die Rösser. Kurz bevor wir losreiten wollen, kommt noch ein dicker Regenguß runter. Wir versuchen, die weiter herannahenden Wolken zu umreiten, bekommen aber trotzdem einen heftigen Pflatsch mit Hagelkörnern ab. Naja, was soll's: Reiterleben ist hart. :-) Kurti macht sich heute trotz diiiickem Weide-Gras-Bauch sehr gut. Er trabt locker-flockig eine lange Strecke unter mir, fragt zwar auch einmal kurz an, läßt sich aber mit leichtem Schenkeldruck im Trab halten. Ich habe heute ein gutes Gefühl: ich habe Kurt immer "vor" mir an den Hilfen, spüre auch, wie er die Hinterhand gut einsetzt. Und dann: er BOUNCT!!! :-) *freu* Sprich: er federt im Trab schön durch die Gelenke! Zwar nicht lange, aber ich fühle es ganz deutlich. Herrlich! Zwischendurch gebe ich den Zügel immer wieder lang hin, reite auch einmal Schenkelweichen, wo er sich aber gerne noch auf die jeweils äußere Schulter mogelt. Hin und wieder knatscht er etwas auf dem Gebiß, weil er den rechten Zügel nicht annehmen will. Ich lasse meine rechte Hand dann einfach stehen und warte - auch wenn mir das schwer fällt und es einmal auch gut 20 m dauert. Sobald er nachgibt, gebe ich ebenfalls nach und lobe viel. Heute auch im Programm: Galopp. Kurti hat die Galopphilfe nun tatsächlich verstanden und galoppiert sofort mehrmals an, wenn ich es verlange. Nur den Rechtsgalopp, den bekommen wir immer noch nicht hin. 


Nach derart viel Arbeit steigen wir ab, tauschen die Pferde und führen ein langes Stück bergab. Dann: Premiere! Gerret reitet Kurti nach Hause, während ich das Mörchen etwas bearbeite. Bzw. es versuche. *soifzt* Es ist einfach schwer, zwei Pferden reiterlich gerecht zu werden. Morgen muß ich unbedingt eine Gymnastikstunde für Herrn Hafi einplanen. 


Am Stall dürfen die Jungs nochmals auf die Weide, während ich die Sättel poliere und wegen des Regens mit Balistol imprägniere. 

Mein Gerret auf meinem Kurti - super!!! :-)
Mein Gerret auf meinem Kurti - super!!! :-)

06.05.2015


Nun ist es mir in 15 Jahren das erste Mal passiert, daß ich versehentlich morgens am Stall das Gärtchen offen stehenlasse. Irgend so ein Haflinger-Schlaukopf hat das genutzt, den Rasen abgemäht und den Haselnußstrauch etwas gestutzt, was ja noch in Ordnung geht, aber dann auch seine dicke Nase überall reingesteckt und unsere Picknick-Tupper-Dose zerlegt und den Aschenbecher zerstört. Zumindest hat er meine Zigaretten nur verteilt und ist nicht auch noch drauf rumgetrampelt. *augenroll* Der Übeltäter hat einen Haufen im Garten hinterlassen mit kleinen, grünen Äppeln, durchsetzt mit Hafer. Soso. 


Nachdem ich das Chaos am Nachmittag beseitigt habe, gehe ich mit Amor auf die Reitwiese. Ich will ihn das erste Mal nach 2,5 Wochen Pause wieder arbeiten. Uff - heute Schwerstarbeit. Ich kringle viel mit Amor über die Wiese und lockere ihn mittels Schenkelweichen. Allerdings möchte er sich dauernd links oder rechts über die Schulter durchmogeln. Der Trab wird auch erst besser, nachdem wir einige Male angaloppiert sind. Hinzu kommen erschwerte Bedingungen, weil just nach unserer Aufwärmphase unsere Reitwiese gemäht werden soll. Also zirkeln wir schön um den Aufsitzmäher herum - für die coole Socke ja kein Problem. Rechte Hand muß ich einmal etwas deutlicher werden und meine Hand stehenlassen, bis Amor bereit ist, nachzugeben. Dann ist der Groschen - wieder - gefallen und wir können einige Male schön den Zirkeln auf beiden Händen verkleinern und wieder vergrößern. 


Ich muß einfach mit ihm regelmäßig dranbleiben. Das hat sonst keinen Zweck. Ich bin froh, daß Gerret und Madison sich mit ihm beschäftigen, aber ich merke sofort, daß das eben eher "Spazierenreiten" ist. 


Danach ist Kurti dran. Damit er die Reitwiese nicht nur mit Dressurarbeit, sondern auch lockerem Spaß verbindet, nehmen wir heute wieder den großen blauen Gymnastikball mit und spielen Fußball an der Hand. Kurti kickt den Ball schön vor sich her - und irgendwie versteht er, daß es mit dem Teil zu tun hat, wenn ich mich so freue und ihn bekekse. Hach ja, aber ein zweiter Messi wird er wohl nicht. Kurt ist eher so der Typ Torwart. Und selbst dann würde er sich wohl nicht nach dem Ball werfen, sondern einfach seine Breitseite präsentieren. ;-) Aber ich bekomme ihn soweit motiviert, daß er letztlich auch einige Male von alleine dem Ball hinterhertrabt. 

Paula
Paula
Fine, nachts um halb eins
Fine, nachts um halb eins

07.05.2015

 

Sowas: ich puhle zwei Zecken aus Amor und eine aus Kurti. Sie sitzen jeweils innen/oben an den Hinterbeinen. Wir hatten noch nie Zecken am Stall. :-( 

 

Nach wie vor haben wir Besuch von einer schwarzen Katze im Stall, wie die Wildbeobachtungskamera zeigt. Ich muß mal auf den umliegenden Höfen nachfragen, ob die zu ihnen gehört. Fine jedenfalls ist glücklich mit ihrem Körbchen und liegt jede Nacht und auch tagsüber sehr gerne lange dort. Paula ist auch regelmäßig am Stall, ist aber nicht so häuslich wie das Finchen. 

Amor am Leckstein - im Sommer immer viel benutzt
Amor am Leckstein - im Sommer immer viel benutzt

08.05.2015


Ich bin Strohwitwe, habe Zeit und hänge daher am Spätnachmittag beide Rösser an die Longe. Für Amor habe ich drei Cavaletti auf den Zirkel gestellt, die er im Schritt direkt hintereinander übersteigen muß. Er gibt sich hierbei richtig Mühe und hebt schön die Beinchen. Nach der Aufwärmrunde machen wir das dann auch im Trab. Damit der dann nicht nur die Beine schön hebt, sondern auch mehr ins zügige Vorwärts kommt, stelle ich die drei Cavaletti schließlich auf jeweils einen Zirkelpunkt. So können wir das dann auch mal im Galopp probieren. Die Einheit strengt Amor an, was er mir schließlich auch durch Kauen und Lecken zeigt, weshalb ich sie dann auch zügig beende. Zum Abschluß darf er noch aufs Podest. Komplett mit allen Vieren rauf ist nun kein Thema mehr. Ich denke, wir werden nun dazu übergehen, das rechteckige Podest von der kurzen Seite aus in Angriff zu nehmen. 


Dann hole ich den Punkti, der schon wieder Blödsinn mit unseren Stallgerätschaften anstellen wollte, weil ich vergessen habe, das E-Seil vorzuhängen. *knarf* Mit Kurt fange ich erst mit Führen in Stellung an, muß ihn aber anfangs 2, 3x ermahnen, daß wir doch wohl nun über die Haps-Phase hinaus sind. Dann benimmt er sich und macht schön mit, büffelt auch nicht gegen die Hand. Hui, wenn ich da so an vor einem Jahr denke...! An der Longe lasse ich ihn dann zuerst immer ein Cavaletti übersteigen, beziehe erst später alle drei mit ein. Auch Kurti strengt das an, weshalb ich zwischendurch eine Pause mache, in der wir nochmals zur Arbeit an der Hand übergehen. Schulterherein klappt heute wunderbar! :-) Dann will ich noch schauen, was der Galopp macht. Das Kommando ist Kurti nun schon bekannt, und links springt er auch sofort richtig an. Ich lasse ihn ob des kleinen Zirkels aber nur 2, 3 Sprünge machen. Dann gehts auf die rechte Hand. Hier hopst Kurti beim Galopp-Kommando lieber in die Höhe und springt mit der Hinterhand weg, so daß er frontal vor mir steht. Ich sortiere ihn immer wieder und mache einfach unbeeindruckt weiter. Nachdem ich ihn mit der Pitsch immer wieder an der rechten Vorhand touchiere, springt er schließlich nach 2, 3 Hopsern in den Rechtsgalopp! Ok, eigentlich mehr ein Rechtsga-hopp-hopp-hopp, aber: die Richtung stimmt! Ich lobe viel, gebe ihm eine Pause und verlange es anschließend noch zweimal, bevor ich die Einheit beende. Kurti räumt mit mir noch die Cavaletti weg und darf dann wieder zu Amor auf die Weide. 


Hach ja, und außerdem schimmelt das Riesenross ohne Ende!!! *soifzt* Wo ich doch immer einen Rappen haben wollt'... Naja, was will man machen. ;o)

Kurti im Profil - gut zu sehen: die vielen weißen Haare
Kurti im Profil - gut zu sehen: die vielen weißen Haare
Kurti schimmelt! Wo soll das noch hinführen...??? ;-)
Kurti schimmelt! Wo soll das noch hinführen...??? ;-)

09.05.2015


Heute gings mal wieder zum Baumarkt; stallmäßig einkaufen. Wir haben neue Koppelpfosten besorgt, damit immer welche da sind, wenn sie benötigt werden. Dazu gabs neue Blümchen für den Stall und 3 m Gartenschlauch. Aus dem Gartenschlauch habe ich dann das da gebastelt, ein neues Pferdespielzeug zum Apportieren: 

Unser neues Pferdespielzeug
Unser neues Pferdespielzeug

Am Spätnachmittag gehe ich dann mit Madison und den Jungs ins Gelände, während Gerret mit der Motorsense die Koppelzäune vom Bewuchs befreit. Wir reiten in Richtung unserer Galopp-Lets-Fetz-Strecke, wärmen die Pferde nach ausgiebigem Schritt mit einer langen Trabstrecke auf. Nach einer Straßenüberquerung ist Kurti kurz spannig, weil direkt hinter uns ein großer Lkw vorbeirauscht und Druck abläßt. Er macht einen mords Kragen, rollt sich auf. Ich lasse den Zügel sofort lang, obwohl mir das innerlich schwer fällt, wo ich soviel Energie unter mir spüre. Aber dadurch beruhigt er sich sofort wieder. 


An der Galoppstrecke angekommen instruiere ich Madison. Wir träbeln los, Kurti galoppiert von alleine an, macht aber mehr Hüpfer in die Höhe, denn nach vorne. Allerdings legt er sofort los, als Amor uns überholt. ;-) So tra-loppieren wir die Wiese entlang und machen anschließend oben angekommen eine Pause. Nach insgesamt zwei Stunden mit 20 Minuten Führen kommen wir dann wieder am Stall an und entlassen die Jungs auf die Weide.


Als ich im Garten sitze, schlendert plötzlich Fine draußen auf der Weide vorbei, ganz selbstverständlich. :-) Ist das schön, daß sie sich schon so heimisch fühlt, daß sie ganz offen so herumtollt. :-) 

Wieder am Stall nach dem Ausritt
Wieder am Stall nach dem Ausritt

10.05.2015


Heute haben die Jungs frei und futtern die Weide nieder. Wir betonieren nach dem Frühstück am Stall einen Holzpfosten in einen Autoreifen. Der war ohnehin übrig, und so können wir noch eine weitere Futterstelle auf dem Trailweg anbieten. 

11.05.2015


Juhuu! Endlich haben wir Untermieter im Brutkasten, der nun ca. 1,5 Jahre ungenutzt draußen am Stall direkt über den Pferdeboxen hängt. Wir haben die letzten Tage schon gehört, daß offenbar Nachwuchs dort großgezogen wird. Nun wurde ich heute morgen beim Fegen von einem kleinen Vogel, es sah nach einer Meise aus, argwöhnisch beobachtet, weshalb ich mich etwas entfernte. Dann flog er hin und fütterte seine Jungen. Wie schön! :-) 


Der Heuverbrauch der Jungs sinkt weiter. Sie sind nun seit einer starken Wochen tagsüber zwischen 12 und 15 Stunden auf der Weide. Nachts über werden nur noch max. 10-12 kg vertilgt. 

12.05.2015


Heute ist es ähnlich wie gestern knapp an die 30° warm. Ich treffe mich Madison am Stall; wir machen heute Bodenarbeit. Auf der Reitwiese bauen wir mit den Dualgassen ein "L" auf und den gelben Torbogen, haben die Schlauch-Pyramide zum Apportieren dabei und die Europa-Flagge. Zuerst ist Madison mit Amor dran, damit ich ihr viel erklären kann. Es nicht zum einen bei solchen Übungen darum, die Verbindung, Beziehung und Kommunikation zwischen Pferd und Mensch zu festigen und zu verfeinern, zum anderen sollen die Übungen auch einen gymnastischen Wert haben, damit das Pfed trainiert wird. Ich erkläre Madison hierzu immer wieder, wie man welche Übung bis zum kleinsten Detail verfeinern kann. Danach hole ich noch Herrn Kurt und absolviere mit ihm ein Kurzprogramm. 


Für die Nacht sind Gewitter angekündigt. Gerade als die ersten Regentropfen fallen, fahren wir heimwärts. 

Seitwärts über die Dualgassen
Seitwärts über die Dualgassen
Amor unterm Schwungtuch - voll relaxed
Amor unterm Schwungtuch - voll relaxed
Apportieren mit der Schlauch-Pyramide
Apportieren mit der Schlauch-Pyramide
Durchs Flatterbandtor
Durchs Flatterbandtor
Kurti muß die Ohren einziehen ;-)
Kurti muß die Ohren einziehen ;-)
*wusch* Da kommt die Flagge
*wusch* Da kommt die Flagge
Rückwärts durchs "L"
Rückwärts durchs "L"
Kurti unterm Schwungtuch - komplett unbeeindruckt! :-)
Kurti unterm Schwungtuch - komplett unbeeindruckt! :-)
Seid Ihr dooooof... ;-) ;-) ;-)
Seid Ihr dooooof... ;-) ;-) ;-)
Juhu! Und das erste Mal mit fast allen Vieren auf dem Podest! :-)
Juhu! Und das erste Mal mit fast allen Vieren auf dem Podest! :-)

14.05.2015

 

Ich baue die Dualgassen auf dem Zirkel auf und longiere zunächst den Haflinger-Schlaukopf. Zum Aufwärmen gibts Führen in Stellung im Schritt, was linksherum besser klappt als rechtsherum - rechts gibt er noch nicht so schön nach und hält sich noch etwas fest. Gleiches gilt fürs Führen in Stellung im Trab. Dann gehen wir auf einen Zirkel ohne die Dualgassen. Amor läßt sich links immer schön stellen, was ich ausgiebig lobe. Rechts herum muß ich immer mal wieder näher zu ihm hingehen, damit das auch hier funzt. Anschließend gehts in die Dualgassen. Im Trab ist das alles kein Problem, weshalb ich es gerne auch im Galopp probieren möchte. Da tut Amor sich allerdings unheimlich schwer. Schon überhaupt das Angaloppieren... Als er auf jeder Hand einmal zwischen den Gassen leidlich angaloppiert ist (jaaaaa - da muß man eben wesentlich akkurater seinen Ponykorpus einsetzen!), lasse ich es für den Anfang dann auch gut sein. Dafür gehen wir noch auf das Podest, was ich heute erstmals von der kurzen Seite aus bestiegen haben möchte. Amor muß sich erst einfummeln und begreifen, daß das tatsächlich etwas kürzer ist und vorne kein Platz mehr für einen Schritt weiter ist. Aber durch ruhiges Zureden, leichtes Touchieren der Hinterhand und Klopfen auf das Podest steht er schließlich mit allen Vieren oben! :-) 

 

Der Punkt hat derweil seine Langeweile wieder an den Stallgerätschaften ausgelassen. Uargh!!! Ich könnt' mich selbst ohrfeigen, weil ich das Seil wieder nicht zugemacht habe. Langsam sollte ich es ja wissen! *augenroll* Auch mit ihm fange ich mit Führen in Stellung an und bin begeistert, weil das Gehapse im Schritt tatsächlich passé ist. :-) Dafür kommts beim Antraben nochmals hervor - das müssen wir also noch üben. 

 

Auf dem Zirkel ohne Dualgassen muß ich dann erst mal Schwung in den Kalten bringen. Ich hätt' halt schon ein schönes Vorwärts und nicht ein gemütliches Dahintrampeln gesehen. Also muß ich heute mal etwas Dampf machen, indem ich etwas näher ans Pferd herangehe. Wenn Kurt schön läuft, entferne ich mich wieder, gehe aber auch gleich wieder ran, wenn er versucht zu schummeln. Irgendwie tickt er im Trab rechte Hand leicht - das hatten wir schon lange nicht mehr. Ich vermute, daß das einfach daher kommt, daß er die Hinterhand nicht richtig einsetzt. Danach sind wir beide etwas außer Puste, was sich aber schnell wieder reguliert. Ich laufe mit ihm an der Hand ein paarmal durch die Dualgassen, wo sich kein Ticken mehr zeigt, und lasse ihn dann über die Gassen seitwärts übertreten. Sein rechtes Hinterbein kreuzt dabei nicht so weit, wie es sein linkes auf der anderen Hand tut. 


Den Nachmittag verbringe ich dann gemütlich mit Birgit bei Kaffee und Kuchen am Stall; unser jährliches Kaffeekränzchen jährt sich nun schon zum dritten Mal. :-) Die Pferde bleiben die Nacht über im Paddock, da viel Regen vorhergesagt ist. 

Mitbringsel von Birgit: eine Haselnussgerte für meine Sammlung - mit Lederknopf gegen das Durchrutschen. Danke schön!!!
Mitbringsel von Birgit: eine Haselnussgerte für meine Sammlung - mit Lederknopf gegen das Durchrutschen. Danke schön!!!

15.05.2015


Aus den vorhergesagten über 10 l/qm wurden in der letzten Nacht nur 6 l/qm. Es regnet allerdings weiter. Gut für die Weiden. Ich lasse die Jungs trotzdem raus. 

Der Heutoy, aufgehängt am neu betonierten Holzpfosten, der nun im Longierzirkel steht
Der Heutoy, aufgehängt am neu betonierten Holzpfosten, der nun im Longierzirkel steht

16.05.2015

 

Am Vormittag machen Gerret und ich den Stall und packen dann den Herrn Punkt in den Hänger. Auf gehts zum Sitzschulungskurs mit Heike Hackenjos in Waldbronn. Kurti bezieht dort eine große Box und mümmelt gleich Heu. Ich schaue mir mal den Unterricht mit den anderen Teilnehmern an. Ich kenne Heike aus dem Internet, habe sie aber noch nicht unterrichten sehen, bislang nur Positives von ihr gehört. 

 

Zwischendurch kommt die Pferdewaage - die Stunde der Wahrheit. Herr Kurt wiegt 770 kg - und ist 1,65 m groß. *umfällt* Ich habe zweimal gebeten, das nachzumessen, aber das Ergebnis blieb. 1,65 m... Hach ja... ;-) 

 

Um 15.00 Uhr habe ich dann eine 45-minütige Reiteinheit. Kurti ist ein wenig gestresst und hapst beim Warmlaufen dauernd nach dem Zügel. Wir reiten anfangs ausschließlich Schritt auf dem Zirkel. Auf Heikes Anweisungen hin soll ich zunächst mal meine Unterschenkel ein gutes Stück weiter vorne plazieren. Hä??? Das fühlt sich ja sowas von schräg und nach Stuhlsitz an... Sie erklärt mir allerdings, daß Kurti durch seine Breite sonst meine Hüfte blockiert und ich eben auf so einem Roß nicht im akkuratesten Dressursitz Platz nehmen kann. Immer wieder soll ich auf meinen Hosenboden sitzen, die Schenkel locker lassen. 


Sehr schnell arbeiten wir an Kurtis großem Manko: Schenkelgehorsam. Ich soll ruhig sitzen und Kurti seinen Job machen lassen. Und den muß ich ihm eben auch so verkaufen, daß er Spaß daran hat - am zügigen Laufen. Also soll ich meine Schenkel wirklich nur dann einsetzen, wenn ich sie brauche und ansonsten auf die Gerte zurückgreifen. Nämlich immer dann, wenn Kurti anfängt zu bummeln. Anhalten soll ich auf Ausatmen hin, mit meinem Becken - gedacht - den Widerrist zu mir herholen, quasi dafür die Bauchmuskeln leicht anspannen und Bügeltritte geben. Das verfeinert sich während der gesamten Einheit so sehr, daß es immer leichter wird. Ich bin beeindruckt. Das Antretenlassen gestaltet sich für mich etwas schwieriger. Nach Heikes Meinung müßte Kurti eigentlich auf meine Schenkelhilfe in sofort im Galopp lospreschen - so stark muß ich sie geben. Ich soll nur eine ganz sachte Schenkelhilfe geben (denn schließlich will ich vielleicht auch mal aus dem Stand antraben, da muß ich variieren können) und mir vorstellen, mein Becken nach vorne hin zu öffnen. Vor allem letzteres hilft mir während der Einheit immer besser, Kurti auf ganz sachte Hilfen in in Gang zu bringen. Gefällt mir! :-) :-) :-) 


Zum Schluß darf ich antraben - und bin bass erstaunt: das fühlt sich viel, viel besser an als sonst! :-) *freu* Ich lasse sogar kurz einen überraschten Schrei los, weil sich das so schwungvoll anfühlt. Kurti galoppiert auch ein paarmal an, hüpft dabei aber mehr auf der Stelle, ist aber immer wieder in den Trab zu bekommen. Da bekomme ich zu hören, was Annette mir schon immer predigt: ich muß dem Pferd vorne auch Anlehnung bieten und nicht nur Schmuddel-Schmuddel irgendwelches Wischiwaschi. Sonst kann Kurti sich nicht ans Gebiß herandehnen, sondern rollt sich lieber auf. 

 

Danach bin ich ziemlich groggy - so viele Eindrücke! Kurti darf in der Halle noch etwas frei laufen, während ich aufräume, dann kommt er wieder in seine Box, und wir machen noch zwei Stunden Theorie, während der ich feststelle, daß Heike auch theoretische Zusammenhänge sehr gut erklären kann. Ich bin sehr gespannt auf Morgen! :-) 

 

Abends schaue ich mir noch die Videoaufnahmen von unserem Ritt an. Sooo viel weiter vorne habe ich die Unterschenkel eigentlich gar nicht. Da sieht man mal, wie einen das Gefühl trügen kann. Und noch was ist mir - bitter - aufgefallen: die Zügel schlackern tatsächlich im Trab dauernd wild umeinander! Sitze ich aber im Sattel, habe ich immer Angst, zu viel am Zügel zu ziehen und zuviel in der Hand zu haben. Noch so ein falsches Gefühl.


Auf dem Nachhauseweg schaue ich noch beim Mörchen vorbei, der schon von Gerret versorgt wurde. Zufrieden steht er auf dem Trailweg.  

Heike, Kurti und ich
Heike, Kurti und ich

17.05.2015

 

Ich bin als erste am Vormittag dran, was mich um 06.30 Uhr aus den Federn holt. Kurti ist schon munter, als ich in Waldbronn ankomme. Die Halle ist wegen der tagsüber bestehenden Sperre zwecks des Kurses schon sehr voll, weshalb ich mit Kurti zum Aufwärmen 20 Minuten spazieren gehe. 

 

Als Heike kommt, fangen wir quasi wie gestern an - viel Schritt auf dem Zirkel. Heike stellt beruhigt fest, daß von gestern doch schon einiges durchgesackt ist. Vor allem die schlackernden Zügel unterbinde ich heute, indem ich mich überwinde, eine deutlich festere Anlehnung zu geben. Was Kurti aber durchaus mit Zufriedenheit quittiert. Mal wieder stelle ich fest, daß es sich durchaus lohnen könnte, Anweisungen diverser Reitlehrer doch wesentlich schneller umzusetzen... Hach ja...

 

Ansonsten bleibt Heike penetrant bei mir: sitzen, auf meinem Hosenboden, die Schenkel ruhig, aber locker halten, nicht festhalten, nicht klammern, die Hände bieten zusammen mit den Zügeln dem Pferd eine Gasse, durch die es schreitet, der äußere Zügel muß konstanter werden, und immer wieder: sitzen, sitzen, sitzen. Mir fällt zwischendurch ein Hinweis von Marion Seel von vor einigen Jahren ein: Tanja, stell Dir vor, Du sitzt auf den Hinterbeinen des Pferdes. Als ich mir das vorstelle, kommt sofort ein zufriedenes und zustimmendes: "DAS! JA!" von Heike. Den Trab bekommen wir heute etwas besser hin, aber ich muß Kurti ständig daran erinnern, frisch, fromm, fröhlich vorwärts zu träbeln und nicht dauernd anzufragen, ob es nicht doch auch ein wenig langsamer geht. 

 

Nach dem Mittagessen bin ich wieder als erste dran. Zeitlich leider nicht anders zu regeln, weil Gerret uns recht früh abholen muß. So steige ich noch halb im Freßkoma aufs Pferd. Auch Kurti ist wohl noch in der Mittags-Siesta. Daß mein Kopf schon ziemlich voll ist, macht es leider auch nicht besser. Dementsprechend kürzer fällt diese Einheit aus, aber Heike kann noch einige gute Erklärungen anbringen: Hausaufgabe ist der Schenkelgehorsam. Kurti muß auf leichteste Schenkelhilfe salutieren: "Jawoll, Madam!". Mein Job ist es, ihn anzuweisen - und ihn seinen Job machen zu lassen, nicht zu stören, nur dann die Reiterhilfen einzusetzen, wenn ich etwas Neues will. Ansonsten: Gerte. Die soll nicht schlagen und das Pferd an sich maßregeln, sondern Kurt daran erinnern, daß er wohl etwas vergessen hat. 

 

Ich bin so zufrieden, daß ich uns gleich zum nächsten Kurs im Oktober angemeldet habe. ;-) 


Zu Hause werden wir von Amor begrüßt. :-) Die Jungs spazieren gleich zusammen auf die Weide. Feierabend-Wellness-Freßchen.

Amor - kaum zu glauben, daß der Kerl 21 Jahre alt ist! :-)
Amor - kaum zu glauben, daß der Kerl 21 Jahre alt ist! :-)

19.05.2015

 

Scheint, der Punkt kommt in den Stimmbruch: als ich heute Abend mit Amor aufbreche, um unsere Warmlaufrunde um den Stall zu absolvieren, dröhnt es tief aus voller Brust hinter uns her. Öhm, hört sich an wie ein Dinosaurier aus Jurassic Park... *grusel* ;-) 

 

Heute will ich auf Amor erst einmal nachfühlen, was ich bei Heike so gelernt habe. Nach ein paarmal Übertretenlassen an der Hand steige ich auf, und wir schritteln uns auf großen gebogenen Linien warm. Ich bemühe mich, Amor eine sehr konstante Anlehnung zu bieten - die fühlt sich für mich zwar wesentlich fester an wie sonst, aber Amor scheint damit gut zurecht zu kommen. Ich passe auf, daß der äußere Zügel nicht schlackert und ich innen nicht ins Ziehen komme (letzteres fällt mir ein paarmal auf). Nur, als ich immer mal wieder mit der Gerte ein zügigeres Vorwärts verlange, grunzt es kurz echauffiert unter mir. *gg* Aber: das funzt! Ich baue zwischendurch die zum Dreieck hingelegten Dualgassen mit ein - und danach: woooow! Watt ein Trab! :-) Ich kann wunderbar weich sitzen, fühle mich wie festgebäbbst am Sattel. Insgesamt konnte ich heute schon merken, wie der Kurs vom Wochenende Einfluß genommen hat. Ein paarmal versuche ich auch, den Widerrist durch Zurücknehmen meines Bauches und gleichzeitigem Anheben des Beckens hochzuholen (schwierig zu erklären - das hat Heike mir am Wochenende gezeigt), wodurch Amor irgendwie kandanzierter tritt. 


Dann ist auch noch Kurti dran, weil der Beste aller Ehemänner diesen während meinem Gereit schon geputzt hat, so daß ich nur noch satteln muß. Auch mit ihm laufe ich die bekannte Runde, steige dann auf. Und verlange von Anfang an, immer Heike im Ohr, ein zügiges Vorwärts. Also, entweder hat Kurti das vom Wochenende schon deutlich verinnerlicht oder ich kann ihn tatsächlich wesentlich besser motivieren: er läuft echt super! Das fühlt sich ganz anders an als sonst auf der Reitwiese. Nach vielen Handwechseln und großen gebogenen Linien trabe ich dann auch an. Ah ja, da fragt er zwischendurch mal ansatzweise nach, läßt sich aber sofort immer vorwärts schicken. Ich konzentriere mich derweil auf meinen Sitz, lasse meine Schenkel locker (ich merke heute sofort, wenn ich die unbeabsichtigt einsetze - cool!) und führe Kurti mit beidseits guter Zügelverbindung auf den Linien. Auch hier fühlt sich das alles "frischer" an, als sonst. Wir üben Übergänge Schritt-Halt-Schritt mit ganz sachten Hilfen. Einmal saust es unter mir los, als das Rudel Rehe im Gehege nebenan erschreckt auseinanderrennt. Aber: alles gut. 

 

Ganz happy reite ich später zum Ausschnaufen mit dem Großen noch eine Runde außenherum. Auf den letzten 100 m zum Stall überlege ich, ob ich mal angaloppieren soll. Das hat Kurt gespürt: er galoppiert an, direkt auf den riesig-großen Aufsitzrasenmäher unseres Verpächters zu, der da gerade seine Kreise zieht. Wir traben schließlich locker an diesem vorbei, und ich freue mich, wie cool mein Nori doch ist. :-) 


Unser Hüttchen vom Wasserfaß bekam heute noch ein neues Dach, da das alte undicht geworden war. 

20.05.2015

 

Da gestern mal wieder ein großes Paket bei uns ankam, hatten wir den Pferden den leeren Pappkarton zum Spielen zur Verfügung gestellt. Kurti hatte das gestern schon ausgiebig genutzt und den Karton herumgeworfen. Heute Morgen lag er dann völlig platt und zerrupft im Paddock. Also der Pappkarton - nicht Kurti. ;-)  

 

Und damit es uns am eigentlich pferdefreien Abend nicht langweilig wird, haben die Jungs tagsüber den Zaun von Weide Nr. 3 etwas demoliert, was natürlich repariert werden möchte. 

 

Abends kommen sie für eine Stunde auf Weide Nr. 4, unsere Winterweide. Die weist trotz Nachsaat einen äußerst geringen Gräserbestand auf. Es sind viele, viele Kräuter, Blumen und auch Klee vorhanden. Nach der ersten Beweidung müssen wir hier demnächst nochmals kräftig nachsäen und düngen. 

Die Jungs auf Weide Nr. 4
Die Jungs auf Weide Nr. 4
Kurt untersucht den Pappkarton
Kurt untersucht den Pappkarton
Den nehmen wir mal mit... ;-)
Den nehmen wir mal mit... ;-)

22.05.2015

 

Unsere Vogelkinder sind offenbar flügge! :-) Heute Morgen beim Fegen fällt mir ein kleines Federknäul auf, das ganz oben in den Dachbalken unseres Stallvordachs sitzt. Ein wenig später entdecke ich Fine, die vorher im Stall gefrühstückt hatte: zum Sprung bereit visiert sie etwas an... Ich schaue sofort nach und scheuche sie weg: der kleine Vogel sitzt im Gras und wird stimmkräftig von Mama und Papa angezwitschert, sich bittschön nun auf die große Tanne zu begeben. Ich hoffe, er schafft das! 


Am Spätnachmittag nehme ich nacheinander die Buben an die Longe. Zuerst ist Amor dran. Jedoch bekomme ich heute weder ihn, noch Kurti irgendwie "weichgeknetet". Mmmh. Oder liegts an mir? Keine Ahnung. Naja, ich versuche bei beiden wenigstens irgendwas zu finden, was heute schön klappt. Das ist bei Amor ein sehr gutes Übertreten über/durch die Dualgassen, bei Kurti auf jeder Hand ein prima Schulterherein. Und: der Große ist heute zweimal an er Longe rechts angaloppiert. Nur für 2, 3 Sprünge, aber zu mehr reichts auf unserer Wiese ohnehin nicht, braucht er auch und verlange ich nicht, pariere dann gleich wieder zum Trab durch. Anschließend wird jeder kurz bewippt auf der Wippe, dann gehts nochmals zum Kopflüften auf die Weide. Irgendwie hatten wir heute alle drei wohl nicht so den Elan. 

23.05.2015


Nachdem der weltbeste Göttergatte an diesem langen Pfingstwochenende leider bis auf heute arbeiten muß, gönnen wir uns einen sehr ruhigen Tag und grillen abends am Stall. Einfach perfekt: Lagerfeuer, brutzelnde Würstle, gegrillter Spargel und Schafskäse, dazu den Blick auf unsere Weiden und Pferde, die hin und wieder mal vorbeischauen, was wir da so treiben. :-) 

*brutzel *brutzel*
*brutzel *brutzel*

24.05.2015

 

An Nachmittag bekomme ich Besuch von Jacqueline, unserer alten Reitbeteiligung. Wir gehen mit den Jungs eine entspannte große Runde ins Gelände. Kurti ist heute im Schritt kaum zu bremsen; sogar als wir auf einer Wiese zum Fressen anhalten, läuft er trotzdem munter im Kreis. Nur im Galopp, zu dem er sofort bereitwillig anspringt, da geht ihm dann doch wieder die Lust verloren. Allerdings ist er - wohl versehentlich ;-) - RECHTS angaloppiert! :-) Das Mörchen war unter Jacqueline sehr munter, und wir haben es auch sehr oft geschafft, schön nebeneinander herzureiten, auch wenn das dem Punkt oft gar nicht so recht war (der vermeintliche Chef muß ja angeblich immer vorne raus...). 

 

Nachdem die Pferde auf die Weide verabschiedet wurden (ab heute Nachmittag sind sie nun vollends auf Weide Nr. 4), trinken wir noch gemütlich Kaffee am Stall und futtern Käsekuchen. Schön wars, müssen wir uns bedingt wiederholen! *wink* 

Jacqueline auf Amor - der darauf brennt, endlich fressen zu dürfen (wo er ja auch so verhungert aussieht, das arme Roß).
Jacqueline auf Amor - der darauf brennt, endlich fressen zu dürfen (wo er ja auch so verhungert aussieht, das arme Roß).
Alle Viere! :-)
Alle Viere! :-)

25.05.2015


Jetzt haben auch wir einen Wettervorhersagen-Stein *grins*: 

Der Pfinzgaurancher Wettervorhersagen-Stein :-) :-) :-)
Der Pfinzgaurancher Wettervorhersagen-Stein :-) :-) :-)

26.05.2015


Heute stand - eigentlich - Gymnastik für beide Herren auf dem Plan. Auf unserer Reitwiese steht allerdings gerade der Heuwender vom Nachbarn, weshalb diese nur eingeschränkt nutzbar ist - bzw. baue ich den Heuwender bei meiner Einheit mit Amor halt einfach mit ein und reite viele Schlangenlinien um ihn herum. ;-) So einfach ist das. ;-) Amor ist heute etwas nölig und braucht immense Motivation. Mal weich nachgeben? Hä? Ich versuche, ihn zunächst mit Schenkelweichen zu lockern, später dann über viele gebogene Linien zu biegen und weich zu kneten. Am Schluß bekommen wir tatsächlich auch einige Runden auf dem Zirkel im Trab hin, mit denen ich dann zufrieden bin (bzw. sein muß - mehr war heute einfach nicht drinne). 

Kringelreiten - ich gucke mal wieder skeptisch
Kringelreiten - ich gucke mal wieder skeptisch

Da der beste aller Ehemänner den Punkt schon geputzt hat, kann ich den gleich satteln. Allerdings ist mir nach der Einheit mit Amor ein wenig die Muße abhanden gekommen - plötzlich bin ich innerlich irgendwie genervt. So stelle ich kurzerhand um und gehe mit Kurti eine Stunde ins Gelände. Heute steht Konditionstraining auf dem Programm - wir traben viel, galoppieren auch einige Male. Kurti macht toll mit, auch wenn ich merke, daß er sich Mühe geben muß. Was mich aber sehr freut, denn er zeigt dadurch, wie leistungsbereit er doch tatsächlich ist. :-) Nach einer längeren Trab-Galopp-Trab-Strecke steige ich ab und führe ihn 20 Minuten, steige dann den restlichen Heimweg wieder auf. Kurti hat plötzlich Stalldrang, läßt sich aber trotzdem gut regulieren, so daß ich ihn letzten Endes auch wieder am langen Zügel schreiten lassen kann. Schön! Bin wieder etwas versöhnt mit mir. :-) 


Ich muß noch nachtragen: das war auch erst unser dritter Ausritt, den wir überhaupt alleine unternommen haben! Toll, wenn ein junges Pferd so unerschrocken ist, so viel Vertrauen zu mir hat, und das auch z. B. dem Berg mit Speed herunterrollende Fahrradfahrer (zum Gück!) nicht schocken können. *Herzchenaugenhab* 

Ich gucke zwar - mal wieder - finster, der Ritt war aber wirklich sehr schön! :-)
Ich gucke zwar - mal wieder - finster, der Ritt war aber wirklich sehr schön! :-)

Gerret hat derweil sein neues Spielzeug zusammengebaut. Eine Rückenspritze, um die Weiden zu bewirtschaften. Kurti muß als Versuchsobjekt herhalten und genießt die Dusche: 

Hä? Wassn dat?
Hä? Wassn dat?
*spritz* Da kommt Wasser raus!
*spritz* Da kommt Wasser raus!

27.05.2015


Während Gerret intensive Weidepflege betreibt, mache ich mit beiden Jungs Pferde-Pilates auf der Reitwiese. So ungefähr erkläre ich das einer interessierten Spaziergängerin, die mich fragt, warum ich denn so lustige Sachen mit Amor mache. Als ich ihr schildere, daß auch Pferden Gymnastik sehr gut tut, damit sie ihre Muskeln dehnen und strecken, den Rücken aufwölben, etc. und Amor auch insbesondere deshalb mit seinen 21 Jahren so fit ist, ist die beeindruckt. ;-) 


Ich lasse beide Jungs nacheinander sich jeweils an der Hand warmlaufen, nehme dann das Führen in Stellung hinzu, bevor ich zum Schulterherein übergehe. Dazwischen traben wir an der Hand über die Wiese. Mit Amor übe ich auch weiter am gelockten Travers (zunächst nur linke Hand, was Amor ohnehin leichter fällt), was heute schon wesentlich besser klappt - der Groschen scheint gefallen. Danach gehts für beide Pferde aufs Podest - Amor über die kurze Seite, Kurti über die lange. Und beide können mit allen Vieren aufsteigen. :-) 


Kurti bekommt noch etwas die Hufe pedikürt, nachdem mir seine Vorderhufe von der Stellung her gar nicht gefallen. Ich bin froh, daß ich auch einen Termin mit der Osteopathin ausgemacht habe, die beide Pferde demnächst dem jährlichen Check unterzieht. 

Knabberspaß
Knabberspaß

29.05.2015


Am Spätnachmittag pflücke ich den Blondschopf von der Weide, es steht Longieren auf dem Programm. *mrpf* Irgendwie glaube ich, daß die Jungs, seitdem sie auf der neuen, sehr gut bewachsenen Weide stehen, zu kugelig sind, um sich irgendwie g'scheit bewegen zu können. Stellung und Biegung fällt Amor wieder sehr schwer. Ich gehe auf beiden Händen im Trab jeweils recht nah mit, damit ich immer wieder die innere Schulter anheben und ihn in Stellung zupfen kann. Naja, so bin ich letztlich ganz leidlich zufrieden. Wir können das aber weeeesentlich besser. 


Gerade als es anhängt, aus den schon die ganze Zeit dunkel aufziehenden Gewitterwolken zu donnern und die ersten Tropfen fallen, machen wir Schluß. Kurti habe ich den Kappzaum gerade aufgezogen, da kommt der den ganzen Tag schon vorhergesagte Platzregen: *rumms* haut es innerhalb einer starken Viertelstunde 4 l/qm runter. Ich pediküre derweil Amors Hufe. Nachdem die Reitwiese nach diesem Regenguß zum Longieren ohnehin zu naß/rutschig ist, belassen wir es heute dabei. 

30.05.015

 

Nachdem es den Vormittag über immer wieder recht feucht von oben war, gehen Gerret und ich mit den Jungs erst am Nachmittag ins Gelände. Wir traben recht viel, immer wieder unterbrochen von längeren Einheiten am langen Zügel, damit Kurti ausschnaufen kann. Nichts desto trotz muß eben die Kondition trainiert werden, damit wir im Herbst dann fit für den ersten Tagesritt sind. Nach 1,5 Stunden dürfen sie dann wieder, wie am Vormittag auch schon, auf die Weide. 

Trampelpfade im Wald
Trampelpfade im Wald

31.05.2015

 

Standen gestern längere Trabeinheiten auf dem Programm, gehts heute ans Klettern: am Vormittag dürfen die Jungs unter Gerret und mir die Teufelsplatte, ein langgezogenes Hügelgebiet, immer wieder hoch und runterturnen. Man sollte wirklich nicht meinen, welche Berge wir hier doch recht nahe der Rheinebene tatsächlich im Gelände haben. Das gibt Muckis in der Hinterhand! Ich achte auch sehr genau darauf, daß Kurti nicht mit der Vorhand zieht, sondern mit der Hinterhand richtig anschiebt - was deutlich fühlbar ist. Dieses durchaus sehr anstrengende Klettern (beide Pferde sind danach verschwitzt, Kurti jedoch deutlich mehr als Amor) scheint ihm wesentlich mehr zu liegen, als das Geradeaus in höherer Gangart auf der Ebene. Nun, er ist ja immerhin auch ein Kaltblut. 

 

Amor präsentiert sich heute als alter Hase in Bestform. Man merkt ihm deutlich die Erfahrung an, die er auf unebenen, matschigen Trampelpfaden im Wald doch hat - vor allem, wenn es bergab geht! Kurti will das lieber schnell hinter sich bringen und torkelt mit mir den matschigen Hang hinab. Amor dagegen setzt sehr bewußt und langsam einen Huf vor den anderen und bringt Gerret sicher herunter. :-) 

 

Auf dem Heimweg führen wir sie dann den letzten Berg hinab und steigen nach einem Pferdewechsel wieder auf. Gerret erlebt heute auch seine ersten paar Galoppsprünge auf Kurti, weil der munter losspurtet, als er am Stall von den nebenan stehenden und herumtollenden Ponys begrüßt wird. ;-) Nach einer Dusche gehts dann für die Pferde zum Wellnessen auf die Weide und für uns inne Sauna. 


Ach ja, und - endlich :-( - hat Amor heute Vormittag von der Weide die erste Bremse mitgebracht. Es geht also los... 

Wir bezwingen einen Berg - ja, der ist wirklich irre steil! :-)
Wir bezwingen einen Berg - ja, der ist wirklich irre steil! :-)
Gerret auf Kurti
Gerret auf Kurti