01.06.2015


Meteorologischer Sommeranfang... Mit vielen Schauern und Nieselregen. Da verkriech ich mich doch lieber zu Hause und mache mich ausnahmsweise mal an die Bügelwäsche. ;-) 

Sommeranfang?
Sommeranfang?

02.06.2015

 

Heute kann man tatsächlich von Sommeranfang sprechen: es ist sehr warm, dafür geht ein schönes Lüftchen. Was Gerret und ich dazu nutzen, nochmals die Pferde zu satteln. Heutige Premiere: Gerret reitet Kurti erstmals von Anfang an. Wir gehen zunächst einen Wiesenweg, der auch nach einer Weile steil bergauf geht. Oben angekommen, möchte Kurti aber keinesfalls eine Pause, sondern weiter. Ich unterhalte mich derzeit über meinen Sitz mit Amor und zeige ihm, daß heute nicht gebummelt, sondern ebenso stramm marschiert wird. Und wie der das kann! :-)

 

Zwischendurch traben wir eine längere Strecke, ich galoppiere mit Amor an der Tête auch an, Gerret folgt auf Kurti, der ebenfalls kurz angalöppelt. Danach gehts weitestgehend im Schritt nach einer größeren Runde wieder gen Stall. 

 

Amor war schon deutlich rittiger. Mal im Genick nachgeben? Hä, was? Kennt er nicht - bzw. will er nicht kennen. Also lockere ich ihn zuerst mit viel Schenkelweichen, verlange später versammelnde Lektionen wie Schultervor und Schulterherein, vor allem rechts. Langsam wird Amor lockerer. Wir können das zwar durchaus besser, aber als ich mir den Zügel immer wieder aus der Hand kauen lasse, schwingt das Pony denn doch deutlich im Rücken, setzt also die Hinterhand richtig ein - ich sitze wie auf einer Welle. Das wiederhole ich mehrmals und bin dann ganz zufrieden. 

 

Derweil war es auch interessant, Kurti von hinten zu beobachten. Er ist ja links hohl: stellt sich gerne nach rechts und tritt mit der linken Hinterhand am Schwerpunkt vorbei. Als ich Gerret anweise, Kurti mal nach links zu stellen, also die Vorhand auf die Hinterhand einzustellen, gibt sich das sofort. Er beugt dann die linke Hinterhand auch einmal ansatzweise. Das bedeutet noch viiiiel Arbeit! 

 

Am Stall wieder angekommen, entlassen wir die Jungs nach einer Dusche auf die Weide und grillen noch. Und nun falle ich nach einer Flasche Bier und einem Glas Weißwein ins Bett. ;-) 

 

Und, ja: die Bremsen sind jetzt da. Mit voller Wucht. Bäh! :o( Deshalb hatten sich die Pferde tagsüber wohl auch immer wieder im Stall verdrückt - und dort Heu gemampft. Weshalb ich ab sofort tagsüber kein Heu mehr zur Verfügung stellen werde. Schließlich sollen die Herren sich auch bewegen, und können deshalb gerne zwischen Stall und Weide pendeln, wenns zu warm oder zu stupfelig wird und man Schatten sucht. ;-) 

 

Pauline wurde heute Abend auch mal wieder live gesichtet, als sie auf der Nachbarsweide herumgestromert ist. 

Blick über die zwischenzeitlich hochgewachsenen Weiden Nr. 1 und 2 in Richtung Stall
Blick über die zwischenzeitlich hochgewachsenen Weiden Nr. 1 und 2 in Richtung Stall

04.06.2015


Wir machen mit Kurti einen Ausflug mit dem Pferdetaxi auf den Sonnenberg zu Doris - weil wir uns dort Kurtis eventuell neues Sportgerät anschauen: einen Softrunner von SAWA, den Doris verkauft. Damit wir testen können, wie sich das Teil so fährt, unternehmen wir eine knapp 2-stündige Ausfahrt; Gerret fährt bei Doris mit, die ihre Schwarzwälderin Lucy eingespannt hat, ich reite Kurti. Ich war insoweit auch gespannt, wie er denn so eine Kutsche, die hin und wieder auch mal quietscht oder scheppert, findet. Kurti findet das: unspektakulär. Er läuft hinterher, voraus oder nebenher, wie wenn er das schon immer kennt. Auch, als wir den ein oder anderen Berg runtermüssen und der Gig dann durchs Bremsen quietscht, juckt Kurti das nicht. :-) *stolzbin* Wir traben auch eine längere Strecke. Danach ist Kurti ein wenig müde, erholt sich aber auf dem Heimweg zusehends. Unser Konditionstraining scheint also auch anzuschlagen. 


Auf dem Heimweg stolpert Lucy leider einmal bergab und bremst mit der Nase, die dann ziemlich aufgeschürft ist. Armes Pferdchen! :-( Aber es ist nur oberflächig. Wieder bei Doris am Stall angekommen, kommt dann Kurtis Einsatz: wir müssen auch mal schauen, ob der Gig für ihn, der 6 cm größer ist als Lucy, paßt. Er bekommt das Selett umgeschnallt, ich halte ihn vorne, Doris und Gerret schieben von hinten langsam den Gig an ihn heran, wir legen die Lannen auch einmal kurz ins Selett, allerdings natürlich ohne sie festzuschnallen. Das paßt - die Größe wäre für Kurti in Ordnung. 


Danach kommt Kurti zum Ausschnaufen auf die Weide und wir gehen noch ein wenig zum Quatschen in den Schatten. 

Ich auf Kurti, Gerret im Gig mit Lucy
Ich auf Kurti, Gerret im Gig mit Lucy
Ich gang meditativ ;-) - und wie man am Schatten rechts unten sieht, habe ich offensichtlich ein Einhorn ;-) ;-) ;-)
Ich gang meditativ ;-) - und wie man am Schatten rechts unten sieht, habe ich offensichtlich ein Einhorn ;-) ;-) ;-)

05.06.2015

 

Puh, der bislang heißeste Tag des Jahres: 34° zeigt das Thermometer heute Mittag. Gerret und ich verziehen uns in die Sauna, wo sich so ein Wetterchen nach einem 90°-Aufguß sehr gut im Schatten der Bäume und zwischendurch im Pool aushalten läßt. ;-)

 

Kurti macht derweil Äppel-Aufguß im Stall, wo er die meiste Zeit des Tages heute verbringt. Bäh! *augenroll* Amor steht lieber unter dem Vordach vor dem Stall, wo es viel angenehmer ist, weil dort immer ein leichtes Lüftchen durchweht. Es ist aber leider auch schon wieder überhaupt nicht auf der Weide auszuhalten vor lauter Bremsen. Mistviecher! :-( Meine armen Buben. :-( :-( :-( Zum Glück solls nächste Woche wieder wesentlich erträglicher werden. 

06.06. - 13.06.2015

 

Gerret und ich haben unseren jährlichen Urlaub in Südtirol verbracht und dabei mächtig gesportelt. Wir sind über die Seiseralm gewandert, haben die Sella-Gruppe umfahren und sind anschließend auf den Außerraschötz geklettert, haben die Gegend rund um Barbian und Dreikirchen inkl. Wasserfälle unsicher gemacht, waren in Jenesien, um die Hafis auf grünen Weiden zu bewundern, sind über die Rodenecker Alm spaziert und schließlich zum Rittner Horn aufgestiegen. Am Spätnachmittag sind wir dann regelmäßig am Pool mit Blick auf den Schlern zusammengesackt und haben unsere Muskeln in der Sauna eingeweicht. Wunderherrlich wars! :-) 

 

Die Rösser wurden derweil von Sarah mustergültig mit allem versorgt und sind gesund und munter. Kurti auch etwas zu munter. Der trieb die letzten drei Tage dann wohl mangels geistiger Forderung Unfug und scheint etwas Bespaßung zu brauchen. Morgen gehts weiter. :-) 

Seiser Alm
Seiser Alm
Mittags auf der Hütte :-)
Mittags auf der Hütte :-)
Jenesien
Jenesien
Ausspannen am/im Pool mit Blick auf den Außerraschötz, Saltner und Schlern
Ausspannen am/im Pool mit Blick auf den Außerraschötz, Saltner und Schlern
Barbianer Wasserfälle
Barbianer Wasserfälle
War ja klar: Pferdekutsche mit Hafi :-)
War ja klar: Pferdekutsche mit Hafi :-)
Steiler Aufstieg aufs Rittner Horn
Steiler Aufstieg aufs Rittner Horn
Auf dem Hochplateau
Auf dem Hochplateau
Alpenpanorama
Alpenpanorama
Gut zu Fuß sollte man sein :-)
Gut zu Fuß sollte man sein :-)

Wir kommen seit ca. 15 Jahren nach Barbian - zum Wandern oder Skifahren. Das Örtchen liegt zwischen Brixen und Bozen, so daß man alle möglichen Ausflugsziele sehr gut erreichen kann und sehr variabel ist. In dieser langen Zeit sind wir meistens hier abgestiegen (sehr zu empfehlen!): www.barbianerhof.com

14.06.2015

 

Heute gings mit den Jungs gleich eine Runde ins Gelände. Aufgrund des nunmehr leider wieder bestehenden Bremsenaufkommens geht das ab sofort nur noch vollvermummt: mit Fliegenausreitdecke und Fliegenmaske. Wir stromern eine Runde durch den Wald, traben und galoppieren auch einmal. Ich frage bei Kurti immer mal wieder Stellung links/rechts ab und lasse ihn links und rechts dem Schenkel weichen. Klappt gut. 

 

Außerdem hab ich Kurti heute mehrmals erzählt, was die Noriker und Hafis in Südtirol so alles unter die Hufe nehmen müssen - vor allem am Berg! ;-) 

 

Danach gibts eine Dusche für die Rösser, die dann wieder auf die Weide dürfen. Ab heute sind sie nun auf Weide Nr. 2. Während unserer Urlaubsabwesenheit wurde Weide Nr. 3 gemulcht. 


Ach so, und ich hab Kurtis Schweif verunstaltet... *rotwerd* Der war zu lang - nu' isser ein bisschen arg kurz geworden. Irgendwie hab ich 20 cm abgeschnipselt. Aber er wächst ja wieder. 

Die Buben im Glück: Freßchen satt :-)
Die Buben im Glück: Freßchen satt :-)

15.06.2015

 

Heute war es von den Temperaturen her sehr angenehm. Am frühen Abend hole ich daher die Longe aus dem Schrank. Nachdem mir Amor die letzten beide Male beim Longieren ja nicht so gefallen hat, bin ich gespannt, wie es sich heute anläßt. Witzigerweise bestätigt sich meine über die Jahre mit Amor gewonnene Erfahrung: lasse ich etwas, was einmal nicht - mehr - so gut klappt, eine Weile ruhen, klappt es dann wieder besser. So auch heute. Amor läßt sich schon stellen und biegen. :-) Ich baue ein niedrig eingestelltes Cavaletti ein, muß ihn nur die ersten beiden Male kurz daran erinnern, daß man hier die Beinchen zu heben hat. Schön! :-) 

 

Dann folgt Kurti, den ich - ganz Heike im Ohr - immer wieder zu einem guten Tempo animiere(n muß), der der Aufforderung aber immer gleich prompt nachkommt. Er tut sich heute ein wenig schwer mit der Stellung, vor allem rechte Hand, so daß ich hier immer wieder recht nah an ihn herangehe, viel mitlaufe und ihm immer wieder durch leichtes Touchieren des Halses oder der Schulter mit Pitsch oder Finger helfe.

 

Eigentlich war die Einheit gut, denn ich konnte etwas verbessern. Trotzdem sitzt mir danach in der Nacht wieder so ein Stimmchen im Ohr, das zetert, daß unsere Trainingsmöglichkeiten halt net so dolle sind (die Reitwiese für Kurti halt schon sehr schmal ist), mir Erfahrung fehlt, Kurt ein junges Pferd ist und ich vielleicht auch vieles falsch mache. :o( Vermutlich bin ich einfach mal wieder sehr ungeduldig. Das hatte ich vor einigen Jahren mit Amor ja auch schonmals, weil alle außenrum mit ihren Pferden schneller, weiter, höher, besser vorankommen als ich. Ungerecht gegenüber dem Punkti, wo er doch so eine coole Socke ist und sich so Mühe gibt. *miraufdieFingerklopfe*

 

Heute habe ich zum Longieren auch so ein Bremsen-Spray ausprobiert namens "Bremsen-Schock". Also, schockiert waren die Bremsen nicht (eher schon Kurt, der sich sonst ja mit allem einsprühen läßt, dieses Mittel aber - trotz fehlender Chemie und gutem Geruch - irgendwie seltsam findet), aber es hat die Bremsen doch eine Weile ferngehalten. 

16.06.2015

 

Da am kommenden Wochenende wieder ein Kurs mit Jenny stattfindet, steht heute Probereiten auf der Reitwiese für die Jungs an - man will sich ja nicht unvorbereitet blamieren. ;-) 

 

Zunächst ist Amor dran. Während wir uns mit unserem üblichen Spaziergang rund um den Stall warmlaufen, quietscht der Punkt wieder echauffiert hinter uns her. Der demletzt leicht einsetzende Stimmbruch hat sich wohl wieder verflüchtigt - es quietscht in ziemlich hohen Tönen.

 

Amor macht seine Sache heute prima - wie gestern stelle ich halt wieder fest, daß nach einer Pause manches einfacher und besser funzt. Er läßt sich schön stellen und biegen, fällt nur rechte Hand immer mal wieder auf die innere Schulter. Wir kreiseln viel um die beiden aufgestellten Pylonen und Amor hebt brav die Füßchen über der daliegenden Holzstange. Ich gebe ihm heute auch etwas festere Anlehnung (jawoll!!! - ich trau mich endlich!!!) und stelle dabei Wunder-oh-Wunder fest, daß das tatsächlich was bringt. Amor wird runder in der Haltung, läßt sich gefühlt wie ein Federchen spannen. Nachdem er zweimal mit Unterbrechung durch eine kleine Pause auf jeder Hand durchgeknetet wurde, nehme ich das Zaumzeug ab und reite noch ein wenig mit Halsring. Das macht einfach Spaß auf dem Pony! :-) Mein Bester! :-) Zum Abschluß galoppieren wir die komplette Reitwiese im gestreckten Galopp bis zum Parkplatz; Amor läßt sich prima nur durch Sitz durchparieren. Wie schön! :-) 

 

Dann ist Kurti dran. Hier kommt anfangs wieder mein Stimmchen von letzter Nacht aus dem Off. *mrpf* Ich gebe mir Mühe, es beiseite zu schieben. Der Punkt tut sich einfach schwer mit den für ihn beengten Maßen der Reitwiese. So gehen wir heute hauptsächlich ganze Bahn mit vielen Handwechseln. Im Trab verlange ich ein flottes Vorwärts, was Kurti in den - für ihn engen - Kurven schwerfällt. So gehe ich dazu über, die kurzen Seiten auszusitzen und auf den Geraden Gas zu geben - das macht er prima! :-) Und daß es ihn nicht einmal großartig angestrengt hat, obwohl wir viel, viel, viel getrabt sind, merke ich an seiner Atmung - er holt nicht einmal tiefer Luft. Zum Abschluß gehen wir noch eine Schrittrunde um den Stall. Als wir wieder an der Reitwiese ankommen, lege ich auch ihm einmal kurz den Halsring an (das Zaumzeug bleibt aber drauf) - aber das ist noch viiiiel Arbeit! Das Zusammenspiel mit Amor ist halt schon was sehr Gewachsenes, Besonderes. Außerdem: ähm, *räusper*, der Halsring ist Kurti glaub ich ein bissele zu eng... 


Leider gibts vom Gereit heute keine Bilder, weil der Beste aller Ehemänner seinem - durchaus wichtigem - Hobby nachgegangen ist und den Rasen rund um den Stall gemäht hat. ;-) Dafür hab ich Paula ablichten können: 

Paula
Paula
Die Hübsche
Die Hübsche

17.06.2015

 

Da der Wetterbericht für morgen Regen vorhersagt, habe ich heute Weide Nr. 4 nochmals nachgesät und gedüngt. Wehe, es regnet nicht...!?! Weide Nr. 4 ist ja unsere Winterweide und deshalb immer deutlich mehr beansprucht, als die restlichen Weiden. Wohl auch ein Grund dafür, daß der (Un-)Kräuteranteil dieses Weidestücks wesentlich höher ist. 


Heute ist Kurti nun auch drei Jahre bei uns. Dieses Datum ist auch immer eng verknüpft mit dem Tag, an dem wir Laika gehen ließen, dem 14.06.2012. 

18.06.2015

 

Strike! Regen! 15 l/qm. *freu* Es hat Bindfäden geregnet...

19.06.2015


Am Spätnachmittag bringen Gerret und ich die Herren Pferde nach Graben-Neudorf, nachdem am Wochenende wieder ein Kurs mit Jenny Neuhauser ansteht. Was mir bei Kurti seit dem vorletzten Verladen nicht so gefällt, ist, daß er plötzlich 10 m vor dem Pferdeanhänger stehenbleibt. Zwar ist er dennoch innerhalb von zwei Minuten verladen, aber das sollte insgesamt doch wieder flüssiger gehen. 


In Graben-Neudorf angekommen bezieht Amor eine Außen-, Kurti wegen seiner Größe eine größere Innenbox, und zufrieden wird gleich Heu gemümmelt - ohne Heunetz. Das finden sie natürlich gaaaanz toll. ;-) Ich fahre dann noch nach Karlsruhe, um Jenny vom Bahnhof abzuholen. 

20./21.06.2015

 

Reitlehrgang "Pferdegerecht und losgelassen - besser Reiten mit Alexander Technik und Sitzkorrekturen" mit Jenny Neuhauser in Graben-Neudorf. 

 

Ich habe wieder jede Menge gelernt und habe einen immens vollen Kopf. Die Jungs haben prima mitgearbeitet.

Nadeem, Judith, Tina, Jenny, Tanja, Brigitte, Chantal, Brioso
Nadeem, Judith, Tina, Jenny, Tanja, Brigitte, Chantal, Brioso




Zum Kursbericht vom letzten Wochenende gehts hier lang: 


http://www.pfinzgauranch.de/kursberichte/jenny-neuhauser/jenny-neuhauser-juni-2015/




22.06.2015


Die Buben haben heute verdient Pause und verbringen den Tag pferdewellnessend auf der Weide. Ich liege derweil mit starkem Kopfweh auf dem Sofa. :-( 


Seitdem ich letzte Woche Weide Nr. 4 nachgesät und gedüngt habe, hat es insgesamt mehr als 50 l/qm geregnet. Prima für die Weiden, aber so langsam könnte nun mal der Sommer kommen. 

Hufpflege mit Jens
Hufpflege mit Jens

23.06.2015


Heute bekommen die Pferde die Hufe schön. Lt. Jens ist alles in Ordnung, nur Kurtis Huf hinten links (der Weiße) gefällt ihm von der Stellung her nicht so gut, weil er außen viel breiter verläuft als innen. Für mich wäre eine logische Erklärung seine links hohle Seite, aber ich lasse mich am Freitag mal überraschen, was die Osteopathin meint. 


Danach beschäftigen Gerret und ich uns mit dem Flatterbandtor. Da dieses aus Holz ist, ist die Verwitterung zwischenzeitlich an den Teilen, die den Boden berühren, sichtbar. Wir bauen es auseinander, behalten nur den "Galgen" und schrauben diesen, ausstaffiert mit neuen Bändern, an einen massiven Weidepfosten. 


Amor und Kurti kommen dann noch an die Longe. Ich will beide nur locker laufen lassen. Amor macht das so gut, daß ich bei ihm noch eine Holzstange und ein niedriges Cavaletti mit einbaue, die er auch im Galopp sehr ruhig und locker nimmt. 


Bei Kurti muß ich erst etwas Ruhe hineinbringen. Unsere Hausaufgabe für die nächsten Wochen ist klar: lockeres, gleichmäßiges Vorwärts - Takt! Als ich mich auf mich selbst konzentriere und sehr akkurat auf meinen Weg achte, fällt das auch Kurti leichter. Er läßt mehrmals auf jeder Hand schön den Hals fallen, dehnt sich und schwingt locker durch. Uff. Man sollte nicht glauben, daß in sowas auch Arbeit stecken kann. ;-) Aber er hats prima gemacht! :-) 

Kurtis linker Hinterhuf - deutlich ist zu erkennen, daß er außen breiter ist als innen
Kurtis linker Hinterhuf - deutlich ist zu erkennen, daß er außen breiter ist als innen
Mit Kurti durchs neue Flatterbandtor - Kopfeinziehen!
Mit Kurti durchs neue Flatterbandtor - Kopfeinziehen!

24.06.2015


Endlich gibt das Wetter mal sowas wie Sommer her. Gerret und ich nutzen das am Spätnachmittag sofort für einen Ausritt mit den Jungs. Da natürlich schon wieder viel Flugviechzeugs unterwegs ist, werden die Pferde komplett eingedeckt. Wir gehen heute viel Schritt, traben nur selten. Ich habe Jenny im Ohr, nehme die Zügel immer sehr vorsichtig auf, lasse Kurti sich viel dehnen, was heute auch im Trab sehr, sehr gut klappt. Insgesamt ein total netter und zufriedener Ausritt, während dem wir immer wieder im schönen weichen Sonnenlicht die Landschaft bewundern. :-) 

Gerret und Amor neben dem Thomas vom Thomashof :-)
Gerret und Amor neben dem Thomas vom Thomashof :-)
Vorhandwendung - wer zieht denn da am Zügel??!!!? *augenroll*
Vorhandwendung - wer zieht denn da am Zügel??!!!? *augenroll*
Zufrieden :-)
Zufrieden :-)

26.06.2015

 

Es steht der jährliche Check-up durch einen Physiotherapeuten/Osteopathen an. Ich habe auf Empfehlung diesmal Ina Sparwald zu uns beordert, die aus dem Odenwald anreist.

 

Kurti ist als Erster dran, es werden einige Blockaden im Unterkiefer und Genick, in Schulter und vor allem im ISG festgestellt. Nach einer Vorstellung an der Hand in Schritt und Trab werden diese in einer gut ein-einhalb-stündigen Behandlung behoben. Kurti wird derweil immer schläfriger und genießt die Behandlung offensichtlich. Auch der Sattel und dessen Paßform wird überprüft, allerdings ist hier alles vollkommen in Ordnung. Ina zeigt mir noch, wie ich an Kurti eine sogenannte Körperbandage anlege, wodurch er mehr Gefühl für seine Vor- und Hinterhand und seine Bewegungen bekommt. Diese soll ich in nächster Zeit immer anlegen, wenn ich mit ihm arbeite - egal, ob bei der Bodenarbeit, an der Longe oder beim Reiten. Er ist wohl insgesamt sehr beweglich für den Typus seiner Rasse, jedoch ist das Gewebe an vielen Stellen sehr fest, was heute gelöst wurde. Mal sehen, wie sich das weiterentwickelt. Als Hausaufgabe erhalten wir die Weisung, viel mit Stangen zu arbeiten. Kurti soll lernen, bewußt die Beine zu heben - nicht die Masse, also viele Tritte, geben hier den Ausschlag, sondern exakt gesetzte Hufe. Hier geht es vor allem darum, daß er die Vorhand besser einsetzt und die Bewegung aus der Schulter heraus kommt. Außerdem wäre das von Michael Geitner entwickelte Equikinetic prima für ihn, damit er insgesamt mehr Power in der Hinterhand bekommt. Da Mike Geitner ja ohnehin hierzu einen Zirkel von maximal 12 m Durchmesser vorschlägt, paßt das auch gut zu unserer Reitwiese. 

 

Danach ist Amor an der Reihe. Aufgrund seines Alters von 21 Jahren und des Umstands, daß er keine augenscheinlichen Probleme hat, wird er nur durchgecheckt und leicht mobilisiert. Auch bei ihm wird der Unterkiefer und das Genick sowie das ISG behandelt. Sein Sattel könnte hinten etwas höher kommen, damit er besser im Schwerpunkt liegt, was ein Sattler überprüfen sollte. Auch bei ihm soll ich viel mit Stangen arbeiten, was ich ja aber beim Longieren ohnehin schon immer einbaue. Er soll dadurch lernen, die Hinterhand besser einzusetzen, damit der Rücken hochkommt. Aber insgesamt ist er für sein Alter entsprechend in Schuß. :-)

 

Die nächsten beiden Tage haben die Jungs in jedem Fall reitfrei, ansonsten wäre leichte Bewegung möglich. Zur Nachkontrolle vereinbaren wir einen Termin in vier Wochen. Hier wird vor allem Kurti nochmals überprüft. 

Kurti mit der Körperbandage - zwei aneinander geknotete Bandagen
Kurti mit der Körperbandage - zwei aneinander geknotete Bandagen

28.06.2015


Nachdem die Pferde gestern die osteopathisch verordnete Pause auf der Weide verbracht haben, steht heute wieder etwas Arbeit an: ich will beide locker longieren und mal schauen, ob durch die Behandlung irgendwas anders ist. 


Amor jedoch träbelt locker-flockig wie immer vorwärts. Bei ihm merke ich keine Veränderung. Ich baue wie immer ein niedrig eingestelltes Cavaletti und eine Stange mit ein, die er im Schritt und im Trab schön mitnimmt. Galopp ist heute nicht so sein Fall, weshalb ich den weitgehend außen vor lasse, lasse Amor nur ein paarmal kurz angaloppieren und wieder durchparieren. Danach gehts noch über die kurze Seite aufs Podest, was die Osteopathin auch empfohlen hat. 

Im Trab über die Stange
Im Trab über die Stange
Bergziege auf dem Podest :-)
Bergziege auf dem Podest :-)

Danach ist Kurti dran. Bei ihm achte ich heute von Anfang an auf einen schönen gleichmäßigen Takt. Tja, also, ob das nun von der osteopathischen Behandlung kommt oder eben daher, daß ich darauf achte, anfangs laut und später gedanklich immer 1-2-1-2-1-2-1-2 im Trab mitzähle: der Bub läuft wesentlich flüssiger vorwärts und vor allem: im Takt! :-) Auch das Tempo gefällt mir sehr gut, ich muß ihn rechte Hand sogar eher ein wenig bremsen, weil er mir hier zu eilig wird. Das funktioniert aber sehr gut, ich brauche nur "abschnauben" ;-), sofort wird das Tempo ruhiger. Auch für Kurti baue ich das Cavaletti und die Stange ein, aber erst, nachdem mir der Takt gesichert erscheint. Zum Ausschnaufen üben wir dann ein bewußtes Überschreiten des Cavaletti und der Stange. Kurti soll genau aufpassen und das ganze sehr acht- und langsam absolvieren, damit er sich genau einfühlen kann, wo sich welcher Fuß befindet. Nach einigen Versuchen kann ich ihn schließlich fußgenau darübernavigieren. :-) 

Achtsam übers Cavaletti
Achtsam übers Cavaletti
Schritt für Schritt
Schritt für Schritt

Anschließend stelle ich fest, daß ich gleich mal die empfohlene Körperbandage vergessen haben. *rotwerd* und *andieStirnklatscht* Nächstes Mal aber! 

 

Danach dürfen die Pferde wieder auf die Weide, auf der das hohe, überständige Gras nun ziemlich plattgetrampelt ist. Aber für die nächste Woche - in der es ohnehin sehr heiß werden soll - reichts noch. Dort können sich die Pferde auch immer zwischen den Marillenbäumen in den Schatten stellen, was sie gerne annehmen. 

Auf der Weide: schattenspendendes Marillengebüsch - das Kurti auch gerne anknabbert ;-)
Auf der Weide: schattenspendendes Marillengebüsch - das Kurti auch gerne anknabbert ;-)

30.06.2015


Nun ist sie da, die Hitze. Heute zeigte das Thermometer knapp 30° - weshalb ich mich erst um 18.30 Uhr in Amors sattel schwinge. Da ich bis Samstag keine Zeit mehr habe, müssen Amor, Kurti und ich heute ran. 


Zunächst führe ich Amor ein wenig auf der Reitwiese, lasse ihn dann an der Hand übertreten, was linksherum erst beim zweiten Anlauf besser klappt. Wie meistens muß ich Amor im Sattel dann erst ein wenig aufmerksam machen, damit er nicht vor sich hinschnarcht und aufpaßt, was ich von ihm will. Wir gehen heute lange Schritt am langen Zügel. Die osteopathische Behandlung bemerke ich nicht, alles fühlt sich an wie immer. Die ersten Runden im Trab mag sich Amor nicht stellen, geschweige denn biegen, so daß ich zum Lockerwerden Schenkelweichen einbaue. Der nächste Trab ist dann prima. Beim Aussitzen merke ich, um wieviel weicher ich sitzen kann, da ich meine Beine nun um Welten besser fallenlasse. Wir bauen immer wieder das Cavaletti und die Stange mit ein, wodurch Amor schön die Hinterhand mitnimmt. Schulterherein klappt heute so lala, weil dem Pony heute das Biegen schwerfällt. Trotzdem bin ich ganz zufrieden - zumindest, als ich die Bilder sehe, die Gerret von uns gemacht hat. 


Seitdem ich so viel an mir und meinem Sitz arbeite und soviel mehr fühle, was sich da unter mir tut, fühlt sich alles "nicht gut genug" an. Ich weiß auch nicht so recht, wie ich das beschreiben soll. Jedenfalls scheine ich da unbewußt ein Bild intus zu haben, dem wir nie ganz gerecht werden (können), so scheint es. Da bin ich immer wieder erleichtert, wenn ich anschließend Bilder von uns zu sehen bekomme, die das Gefühl keinesfalls so drastisch bestätigen. 

Im Trab übers Cavaletti - der Zügel schlabbert etwas zu sehr
Im Trab übers Cavaletti - der Zügel schlabbert etwas zu sehr
Fürs Schulterherein fehlt heute etwas die Biegung (und ich drehe mich ja auch nicht genügend mit!)
Fürs Schulterherein fehlt heute etwas die Biegung (und ich drehe mich ja auch nicht genügend mit!)

Dann ist der Punkt dran. *mrpf* Und ich stelle anhand der Bilder fest, daß ich schon wieder die KÖRPERBANDAGE vergessen habe! Mensch! *argh*!

 

Naja. Auch ihn lasse ich anfangs an der Hand übertreten - und das klappt sofort auf beiden Händen prima, wie ich erstaunt feststelle. Auch der Trab fühlt sich später wesentlich flüssiger an, was auch Gerret bestätigt. Hier bemerke ich die osteopathische Behandlung schon eher. Wir traben heute ziemlich lange, was Kurti trotz der Hitze recht motiviert mitmacht. Allerdings ist das Cavaletti für ihn im Trab noch zu schwierig - wir müssen erst einmal unseren Takt finden und die Kurven taktrein kriegen, so daß ich Gerret zwischendurch bitte, dieses beiseite zu stellen. Außerdem muß ich den Buben sehr häufig daran erinnern, daß nicht ständig durch die Gegend geguckt wird (weil da die Hafinetten laufen, dort die Ponys kommen, da drüben die Rehe grasen, dort ein Auto fährt, ... *nerv*). Nach einer Schrittpause versuche ich ein wenig Schenkelweichen am Zaun entlang, was erst nach mehreren Anläufen klappt, nachdem ich mich sortiert habe und mich daran erinnere, wo ich sitzen sollte. Da falle ich mit meinem Gewicht nämlich gerne in die Gegenrichtung. Danach gehts nochmals in eine längere Trabphase. Insgesamt bin ich nicht sonderlich zufrieden. Zu Unrecht, denke ich. :-( Kurti ist ein junges Pferd und muß sein Gleichgewicht erst noch besser finden, gerader werden. Für mich fühlt sich das im Sattel dadurch halt alles arg schaukelig und instabil, die Wendungen viel zu eckig an. Ungeduld ist das nicht, eher Angst, daß ich das eben nicht gut genug hinbekomme für ihn. 

 

Nachdem ich die Bilder gesichtet habe, bin ich aber auch hier überrascht, daß das trotzdem nicht soo schlimm aussieht, wie es sich zunächst anfühlt. 

 

Kurti ist danach verschwitzt, wie ich auch, und bekommt (wie Amor vorher) eine Dusche, darf dann wieder auf die Weide. Wir bekommen noch eine Lieferung Heu und bringen auf dem Heimweg dann auch noch den Pferdeanhänger zur Werkstatt, damit er morgen durchgecheckt werden kann - die Reifen liefen bei der letzten Nutzung irgendwie heiß. Jetzt bin ich platt. 

Kurti, eingepackt in die Fliegenausreitdecke
Kurti, eingepackt in die Fliegenausreitdecke
Im Trab übers Cavaletti - für mehr Hinterhandaktivität
Im Trab übers Cavaletti - für mehr Hinterhandaktivität
Sandbad nach der Dusche :-)
Sandbad nach der Dusche :-)