Los gehts in den Februar :-)
Los gehts in den Februar :-)

01.02.2015


Wir starten winterlich in den Februar. Es hat in der letzten Nacht nochmals leicht geschneit. 


Nachmittags gehe ich mit Madison und den Jungs ins Gelände. Wir gehen die gleiche Strecke wie gestern; evtl. sind die Pferde ja nochmals galoppierfreudig. Kurti muß heute barhuf laufen, da wir gestern nur einen neuen Hufschuh mitnehmen konnten. Der zweite wird im Laufe der Woche hoffentlich gleich mit der Post nachkommen. Vielleicht lags daran, aber auf halber Höhe der Galoppstrecke ist dann auch der Sprit alle, so daß wir den Rest im Trab unter die Hufe nehmen. Grundsätzlich läuft Kurti aber auch ohne Hufschuhe gut. Und: ich habe ihn kontrolliert rechts angaloppiert! :-) :-) :-) 

Madison auf Amor
Madison auf Amor

03.02.2015


Das Wetter hat sich ein bißchen gemacht: es ist trocken, wenn auch sehr kalt. Der Paddock ist gefroren, die Weiden so langsam auch. Vielleicht können wir die Jungs demnächst auch mal wieder tagsüber auf die Weide lassen. 


Am Spätnachmittag waren Gerret und ich heute mit beiden eine dreiviertel Stunde spazieren. Alles sehr harmonisch. Dafür ging vorher bei der Stallarbeit die Post ab. Kurti hatte wohl so eine Art Frosch verschluckt und hopste freudig herum. %-))) 

Ein Pferkel... *umfällt*
Ein Pferkel... *umfällt*

04.02.2015


Gerret läßt die Pferde heute erstmals seit langem wieder auf den Trailweg. Völlig entspannt wandern sie umher - kein Herumgerenne. Der Boden ist gut gefroren, soll die nächsten Tage auch so bleiben, weshalb wir den Trailweg bis zum nächsten Tauwetter 24 Stunden offen lassen werden. 


Heute bekam unser Pferdeanhänger neuen TÜV - hoffentlich allzeit gute Fahrt bis Februar 2017. Es gab keine Beanstandungen, der Boden ist top. :-) 


Für die Pferde gabs heute ihre Entwurmung mit Ivermectin hinsichtlich eventuellem Magendasselbefall. Eigentlich gebe ich diese immer Dezember/Januar, was sich aber durch Kurtis - dann auch unterbrochenen - Beritt verzögert hat. Nach seiner Rückkehr werde ich dann Anfang April wieder mit Kotprobenuntersuchungen weitermachen.


Nachdem ich heute recht früh aus dem Büro entfleuchen konnte, bekamen beide Jungs heute ihre erste Longiereinheit - die Reitwiese ist gut gefroren, aber nicht bockelhart. Juhu, endlich! :-) Ich stelle mich schon von vorne herein auf Diskussionen ein, warum dort nicht gefressen werden darf. So ist es dann auch. Kurti muß sich erst austoben. Die mindestens 10 Minuten Schritt anfangs tut er sich schwer ruhig zu bleiben, beim anschließenden Trab sind zunächst Schlauchgeräusche zu hören. Nachdem ich ihn öfters ermahnen muß, daß kein Gras gezupft wird, steigt er mehrmals. Das unterbinde ich jeweils mit einem deutlichen Ruck am Kappzaum, bin aber ansonsten unaufgeregt und weise ihn an, einfach weiterzulaufen. Nach 10 Minuten Trab ist der Pep dann auch draußen und wir können etwas besser arbeiten. Von Stellung, geschweige denn Biegung sind wir heute natürlich weit entfernt. Aber einmal lasse ich Kurti versuchsweise auf Kommando rechte Hand kurz angaloppieren - und er galoppiert rechts an! Wow, das ist doch immerhin schon mal ein Fortschritt. Und er hat sich geoutet, daß er doch sehr, sehr gut weiß, was ich von ihm will, wenn ich "Galopp" sage... Soso! :-) Beim anschließenden Führen in Stellung tut er sich rechts wie immer etwas schwerer, so daß ich das in ganz kleinen Schritten erarbeiten muß. Und nachdem das dann auch für drei Meter gut geklappt hat, ist Schluß für ihn. 


Dann ist Amor dran. Auch der Senior-Hafi findet das Nicht-fressen-dürfen voll doof. %-) Er quietscht empört, wenn ich die Longe leicht schlenkere, damit der Kopf oben bleibt, oder tritt mit seinen Vorderbeinchen aus. Aber es hilft ja alles nix. Grundsätzlich muß ich bei ihm heute aber schauen, daß viel Ruhe einkehrt, denn er wird schnell hektisch. Ob das an den Keksen liegt? *grübel* Bei der anschließenden Arbeit an der Hand ist er nämlich mehr als motiviert, nimmt gerne alles hyperschnell vorweg, so daß ich mehrmals mit neuer Ruhe ansetzen muß. Trotzdem entscheide ich mich zum Abschluß, noch ein wenig mit dem Touchieren der Hinterhand in Richtung Piaffe weiter zu machen. Amor hebt prompt beide Hinterbeinchen im Takt. Allerdings im Takt der Gangart Schritt. Mmmh. Mal sehen, wie ich ihm verclickere, daß das nun ein bissele schneller gehen soll. 


Zu guter Letzt bekommen wir heute noch Heu geliefert und werden beim Einschichten der einzelnen Quaderballen-Heuscheiben mit großen Augen von Fine beobachtet, die fasziniert von oben aus zuschaut. 

So bekommen wir unser Heu geliefert - und müssen den Quaderballen dann scheibchenweise in den Stall schichten
So bekommen wir unser Heu geliefert - und müssen den Quaderballen dann scheibchenweise in den Stall schichten

07.02.2015


Am Spätnachmittag gehen Madison und ich mit beiden Pferden ins Gelände. Ich bin gespannt, wie die Herren heute drauf sind, nachdem sie sich die letzten 48 Stunden durchgängig auf dem Trailweg und heute morgen und vor dem Ausritt jeweils für eine halbe Stunde zusätzlich noch auf der Winterweide herumtreiben konnten. Sie sind: völlig relaxed. Prima! :-) Ich darf mir nur beim Putzen anschließend einen abbrechen, weil Kurti sich unbedingt noch wälzen mußte... *augenroll* Und neue Hufschuhe bei eiskaltem Wetter auf große Pferdefüße zu pfriemeln ist auch ätzend, weil ich mir dabei meinen Daumen zerre. Aber: sie passen. 

 

Wir traben heute eine längere Strecke, nehmen danach auch einen Pfad durch den Wald unter die Hufe, wobei ich Madison vom leichten Sitz erzähle, der hier notwendig ist. Zum Abschluß galoppieren wir auch eine kurze Strecke, wozu ich Kurti allerdings deutlich überreden muß. Tja, da hätten die Pferds doch etwas spritziger sein dürfen. ;-) 

 

Wieder am Stall tausche ich noch das zwischenzeitlich aus mehr Loch als Netz bestehende Heunetz aus der Heukiste gegen ein neues aus. Ich habe anscheinend nicht nur zwei Pferkel, sondern auch zwei Bieber. *grübel* Kurti quittiert das mit einem mißmutigen Blick. Und tatsächlich versucht der Noriker-Bollen dann auch noch aus Frust mit seinem linken Vorderhuf in die Heukiste zu steigen, worauf ich empört dazwischengehe! Oh, Mann - der hat Ideen!!! 


Gefreut habe ich mich heute noch über das Finchen. Die ist mittlerweile so zutraulich, daß sie auch in den Stall kommt, wenn ich dort bin und in einen Abstand von nur 30 cm an mir vorbeihuscht. Zumindest wenn ich ganz ruhig stehenbleibe. :-) 

Noch sauber...
Noch sauber...
Tut das guuuuuut!!!!
Tut das guuuuuut!!!!
Man ahnt des schon...
Man ahnt des schon...
Jawoll! *stöhn*
Jawoll! *stöhn*
Spielen
Spielen
Beide Pferde mit Hufschuhen
Beide Pferde mit Hufschuhen
Ausritt bei eiskaltem Wetter
Ausritt bei eiskaltem Wetter

08.02.2015


Beim Blick aus dem Fenster nach dem Aufstehen stelle ich fest, daß wir durch viel Schneegriesel doch nochmals viel Weiß abgekommen haben. Naja. Das wird zum Glück recht schnell wieder weg sein. 


Heute Vormittag packen wir den Punkti sodann in den Hänger und fahren gen Reitacademie. Ich bin stolz: Kurti steigt einwandfrei ein, bleibt auch während der Fahrt ruhig, zumal wir wegen eines bösen Autounfalls mit Polizei, Krankenwagen, Notarzt und Blaulicht unterwegs 20 Minuten warten müssen, bis wir an der Unfallstelle vorbeidürfen. 


In Oberderdingen angekommen wiehert er sofort "seinen" Mädels entgegen, die ihrerseits gespannt am Zaun stehen und ihn begrüßen. :-) Die Schulpferde der Reitacademie sind heute alle draußen auf den gefrorenen Weiden. Ich hoffe, daß das Wetter hält, es keine besonderen Vorkommnisse gibt und Kurti wieder viel mitnehmen und bereits Gelerntes festigen kann. 


Als wir den Pferdeanhänger wieder zum Stall bringen, kommt uns Amor entgegen, ruft auch einmal, ist ansonsten aber die Ruhe selbst. Für ihn freut es mich, daß ich nun die nächsten Wochen wieder mal richtig viel Zeit für ihn habe. Zwei Pferden reiterlich gerecht zu werden, ist - vor allem zu dieser Jahreszeit - wirklich anstrengend. 

Gemeinsames Frühstück heute Morgen vor Kurtis Abreise
Gemeinsames Frühstück heute Morgen vor Kurtis Abreise
Kurt ist wieder gut in Oberderdingen angekommen :-)
Kurt ist wieder gut in Oberderdingen angekommen :-)

10.02.2015


Heute am Spätnachmittag kommt mir am Stall ein kleiner Schneemann entgegen. Aber nicht, weil es geschneit hätte. ;-) Wir haben am Sonntag Nachmittag einen noch restlich vorhandenen Ballen Einstreu in der Box verteilt, damit der Senior sich nachts besser hinlegen kann, wo draußen der Paddock ja noch ziemlich gefroren ist. Gemäß Wildbeobachtungskamera findet Amor das auch wirklich prima und nutzt es ausgiebig. :-) 


Nach der Stallarbeit mache ich in der Dämmung noch etwas Freiarbeit im Paddock mit ihm. Das auf dem Zirkel um mich Herumlaufenlassen ist nun überhaupt kein Problem mehr. Und wie immer, wenn wir etwas länger nicht gemacht haben, klappt es beim nächsten Mal umso besser: Amor reagiert und kommt her, wenn ich die Gerte senkrecht vor meine Brust halte. So kann ich dann auch gleich einige Handwechsel einleiten. *freu* Trab funktioniert ebenfalls. Danach soll er an meiner Schulter "angedockt" bleiben, auf mich achten, anhalten, rückwärtsrichten, wieder antreten. Alles nur auf Körpersignale hin. Ich frage noch ein wenig Schulterherein auf beiden Händen ab, bevor es an den Spanischen Schritt geht. 


Mmmh. Da fällt mir wieder auf, daß Amor den Spanischen Schritt nur beim ersten Abfragen wirklich gut zeigt; danach wird er immer schlechter. Was mache ich falsch??? *grübel* Ähnlich ist das dann auch beim Kompliment, das wir derzeit neu einstudieren. Beim ersten Mal geht Amor richtig runter, legt sich auf dem linken Vorderfuß ab, bleibt auch unten. Danach klappt es nicht mehr so gut. 


Naja, ich bin dennoch heute voll zufrieden. :-) Als es schon fast dunkel ist, hören wir auf. 


Ansonsten gehts dem alleinegebliebenen Hafi gut; er frißt, ist munter und motiviert. Und immer wieder auf der Suche im Paddock, ob auf den Holzklötzchen was liegt. *grins* 

Amor in der eingestreuten Box beim späten Frühstück
Amor in der eingestreuten Box beim späten Frühstück
Siesta :-)
Siesta :-)

12.02.2015


Sechs Wochen! Sechs Wochen nach Kurtis ominöser Lahmheit kommt heute die Ursache ans Licht. Wir haben Hufpflegetermin mit Katja Paschek. Sie schnitzt munter am ersten Huf vorne links los, da entdeckt sich im linken Trachtenbereich eine dreckige Stelle. Und schnitzt, und schnitzt, und schnitzt...! Die Stelle wird immer schwärzer... Puh! Also war es doch ein Hufgeschwür. Katja muß ziemlich tief auskerben, bis alles einigermaßen sauber ist; die Trachte ist nun nicht mehr vorhanden. Was Kurti aber nicht vordringlich stören sollte, wie Katja meint. 


Das zeigt sich auch bei der anschließenden Reitstunde, die wir bei wunderbarem Sonnenschein von Annette bekommen. Ich führe Kurti zunächst 15 Minuten auf dem Platz, baue zwischendurch Übertreten an der Hand und ganzen Travers ein. Vor allem das Übertreten macht er heute mustergültig. Für eine Zirkelrunde nehme ich die Zügel auch einmal zur Handarbeit auf, was wir schon ewig nicht mehr gemacht haben: priiiima! :-) 


Dann sitze ich auf und reite erst nochmals am langen Zügel, bevor Annette sich nach Abschluß ihrer vorherigen Reitstunde uns zuwendet. Heute geht es vor allem für mich um die korrekte Zügelführung. Kurti kann nur dann Anlehnung nehmen, wenn ich ihm auch eine solche korrekt anbiete. Das und dazu noch richtiges Stellen, treiben am inneren Schenkel, mit diesem auch durchkommen - puh! Nicht einfach! Aber irgendwann --- irgendwann fängt Kurti wieder an zu "bouncen", wie ich es nenne. Er federt durch die Gelenke hindurch. Zuerst nur für einen Tritt zwischendurch, später auch ein paar hintereinander. Ich bin seelig! 


Wichtige Erkenntnisse heute: ich darf mich nicht von Kurti nach vorne aus dem Gleichgewicht ziehen lassen. Außerdem heißt Reiten für mich ab sofort auf Annettes Geheiß hin auch Arbeit und nicht nur warten, daß das Pferd vielleicht mal irgendwann das macht, was ich mir von ihm wünsche. Ich muß es dem Tierchen unter mir auch erklären. Zwischendurch habe ich vom Sitz her auch immer öfter das Gefühl, daß ich Kurti "vor" mir habe, ihn richtig von hinten nach vorne reiten kann. 


Toll, toll, toll war das heute! :-) Und Kurti hat super mitgemacht, obwohl er zwischendurch schon mal hat anklingen lassen, daß wir doch eigentlich auch früher Schluß machen könnten. 

Die Ursache für Kurtis Lahmheit Anfang/Mitte Januar: ein tiefes Hufgeschwür!
Die Ursache für Kurtis Lahmheit Anfang/Mitte Januar: ein tiefes Hufgeschwür!
Relaxed mit Gerret und Katja in der Sonne
Relaxed mit Gerret und Katja in der Sonne
Und anschließend bei der Reitstunde - wir schleudern noch etwas um die Kurven
Und anschließend bei der Reitstunde - wir schleudern noch etwas um die Kurven
Arbeit, Arbeit, Arbeit!
Arbeit, Arbeit, Arbeit!

13.02.2015

 

Wir packen Amor in den Hänger und bringen ihn zur Hardt-Ranch nach Graben-Neudorf, wo am Wochenende wieder ein von mir organisierter Reitlehrgang mit Desmond O'Brien stattfindet. Die Anfahrt wird durch einen größeren Stau auf der Autobahn erschwert, aber wider Erwarten kommen wir doch gut durch. Amor bezieht eine Außenbox mit direktem Blick auf das Hofgeschehen. 


Ach ja, Kurtis Unerkanntes-Hufgeschwür-Tierarzt-Rechnung kam heute: ich bin satte 350,00 EUR ärmer. *schnüff* 

14./15.02.2015

 

Reitlehrgang mit Desmond O'Brien auf der Hardt-Ranch in Graben-Neudorf. 

 

Am 14.02.2015 findet zusätzlich abends noch ein Vortrag mit Dr. Imke Querengässer mit dem Thema "Anlehnung: Reiterhand und Pferdemaul - hilfreiche Informationen zu einer wichtigen Verbindung" statt.  

 

Alles insgesamt ein voller Erfolg. Am ersten Tag sind tagsüber schon acht Zuschauer zum Kurs da, abends ist das Reiterstübchen der Hardt-Ranch mit insgesamt fast 30 Leuten voll besetzt. Ruhiger gehts dafür am zweiten Tag zu. 

 

Ich bin nach diesen beiden Tagen voll kaputt. Die Organisation hat im Vorfeld ohnehin schon ettliches an Stunden gefressen. Dann während des Kurses und Vortrags alles zu überwachen tat sein übriges, weshalb ich am 15.02.2015, nachdem der beste aller Haflinger nach einem Kurs voller Motivation wieder zu Hause in seinen Stall zurückgekehrt ist, schon um 20.45 Uhr im Bett liege und sofort einschlafe. 

Am ersten Kurstag
Am ersten Kurstag
Tanja auf Amor am zweiten Kurstag zusammen mit Desmond
Tanja auf Amor am zweiten Kurstag zusammen mit Desmond

16.02.2015


Übers letzte Wochenende hatte ich die Wildbeoachtungskamera auf die Katzenklappe vor dem Stall ausgerichtet, weil ich wissen wollte, wann unsere Kätzchen so kommen und gehen. Daneben haben wir neue Erkenntnisse: sie bekommen Besuch! Eine riesige schwarz-weiße Katze guckte interessiert aus etwas Entfernung in die Sattelkammer, in der nächsten Nacht kam die kleine Schwarze mit Hängebauch vom Nachbarhof, setze sich vor die Kamera, putzte sich und verschwand dann wieder. 


Ich denke, es wird Zeit, daß wir die Katzenklappe nun auch zumachen und die beiden Damen lernen, durch diese ein und aus zu gehen. Nun sind sie ja auch schon fünf Monate da. :-) 

17.02.2015

 

Wie jedes Jahr an Faschingsdienstag habe ich nachmittags frei. Das will ich nutzen und fahre zu Kurti, um mit ihm ins Gelände zu gehen. Leider findet sich niemand, der mitgeht, aber nachdem er - zunächst ;-) - einen recht relaxten Eindruck macht, tigern wir hufbeschuht los. Kaum vom Hof ist Kurti schon verspannt. Ich gebe immer wieder mal den Zügel hin, damit er sich strecken kann. Er wird dann auch ruhiger. Nach 500 m setzt dann allerdings nochmals eine Sowas-plötes-alles-Schei**-Phase ein: er legt bitterböse die Ohren an und motzt unter mir vor sich hin. Ich bleibe ruhig, achte sehr darauf, Kurti immer am Sitz zu haben und ihm so viel Führung und Sicherheit zu geben, denn ich bin mir sicher: wenn der einmal umdreht, haben wir ein größeres Problem in der Zukunft. Aber er kommt auch wieder runter von seinem Trip. Einmal muß ich dann zwar doch absteigen, aber nach 10 m Führen ist der Kopf sofort wieder entspannt unten und es wird abgeschnaubt. Also sitze ich wieder auf, wir träbeln hin und wieder auch ein wenig. 

 

Damit ich mich nicht verreite, habe ich das Outdoor-Navi von Garmin dabei. Insgesamt sind wir eine Stunde und 24 Minuten in Bewegung unterwegs und haben dabei 8,9 km zurückgelegt. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 43,7 km/h, die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 6,1 km/h. Wieder an der Reitacademie angekommen bekommt Kurti eine Decke drauf, weil er doch ob der Aufregung geschwitzt hat. 

 

Dann fahre ich weiter zum Mörchen. Den nehme ich heute an die Longe. Doch nachdem der Boden unserer Reitwiese noch nicht so toll fest ist und Amor immer munter quietschend umeinander hopst, wenn ich ihn daran erinnere, daß da kein Gras genascht wird, verlegen wir uns schließlich aufs Spazierengehen und Handarbeit. 

Ein Handy-Bild vom Ausritt mit Kurti, aufgenommen am Derdinger Horn
Ein Handy-Bild vom Ausritt mit Kurti, aufgenommen am Derdinger Horn

18.02.2015


Nachdem es mich gestern am Abend schon bös erwischt hatte und ich den baldigen Einschlag einer Grippe vermute, gehen Gerret und ich heute mit Amor am Spätnachmittag nur eine kurze Runde spazieren. Am Waldrand darf Amor die ersten 10 Minuten an der Hand grasen - das findet er supertoll. :-) 


Am letzten Wochenende hat mir die liebe Heike, die Amor anläßlich des Dressurlehrgangs zwischendurch gewellnesst hat, eine tolle Übung gezeigt: das Pferd steht gerade, man geht mit leicht gekrallten Fingern an der Bauchnaht vor und zurück. Das bewirkt, daß die Bauchmuskeln angespannt werden, weshalb sich gleichzeitig die Rückenmuskeln dehnen und Amor den Rücken hochwölbt (er läßt ja gerne den Rücken durchhängen, zumal er sich mit meinem barocken Gewicht nicht allzu leicht tut, wenn der Rücken ansonsten aber auch gänzlich unempfindlich ist - Vorbeugen tut trotzdem gut!). Amor gefällt diese Übung sichtlich; der Kopf geht runter, die Augen schließen sich. 

Spaziergang mit dem Mörchen
Spaziergang mit dem Mörchen
Bauchmuskeln durch Kraulen anspannen und dadurch den Rücken dehnen - Amor entspannt :-)
Bauchmuskeln durch Kraulen anspannen und dadurch den Rücken dehnen - Amor entspannt :-)

22.02.2015


*hust* *röchel* *schneuz* Rabääääääähhhh.... :-( :-( :-(


Ich liege den vierten Tag mit einer doofen Erkältung zu Hause im Bett. Und da mir untätiges Herumliegen so gar nicht liegt, will ich mir heute beweisen, daß es mir schon besser geht. Tja, aber dem ist wohl noch nicht so. Meinen auch meine beiden Pferde, die Professoren. 


Amor ist heute Morgen richtig schön munter und motiviert, und so entschließe ich mich, trotzdem mich die Stallarbeit schon ziemlich geschafft hat, ein wenig Freiarbeit mit ihm zu machen. Aber der Herr Hafi merkt sofort, daß ich nicht so recht bei der Sache bin. Und verabschiedet sich deshalb zweimal lieber in Richtung Stall - was er ja immer tun kann, denn ich sperre zur Freiarbeit ja nichts ab. Das hat er schon ewig nicht mehr gemacht, zumal er heute wirklich motiviert ist! Also gut. Das ist wohl sein Hinweis: "Ab, marsch ins Bett, Frauchen!".


Nach ein wenig Ausruhen zu Hause fahren Gerret und ich dann zu Kurti. Annette teilt mit, daß sie diese Woche täglich mit ihm gearbeitet hat, dafür aber nur in kurzen Reprisen. Doch genau das scheint ihm sehr gut zu liegen. Ich putz ihn ein wenig, lege dann den Kappzaum an und gehe mit ihm auf den Platz zum Longieren. Aber wie bei Amor: Kurti zeigt, daß ihn außenherum alles andere mehr interessiert als das kranke Häufchen Elend, daß da am anderen Ende der Longe hängt, vor sich hinkeucht und schnupft. Ich werde noch etwas frustig, gehe, nachdem der Reitplatz für die nächste Reitstunde gebraucht wird, mit ihm noch kurz in den Roundpen. Dann schaltet sich jedoch mein Verstand an und ich sagt mir, daß ich halt nicht von meinem Pferd was Tolles erwarten kann, wenn ich nicht gleichzeitig 100 %-ig bei der Sache bin. 


Also fahre ich erschöpft heim und lege mich mit Schnupfenspray, Hustenbonbons und diversen Tabletten wieder aufs Sofa. *heul* Abends schaffe ich es dann zumindest, mit Amor 30 Minuten spazieren zu gehen, wobei er 10 Minuten grasen darf. Trotzdem: fit ist was anderes. 

24.02.2015


Ich fühle mich wesentlich besser, weshalb Gerret und ich abends mit Amor eine halbe Stunde spazierengehen. Bzw. wandern wir nur gemütlich zum Waldrand, wo ich Amor 10 Minuten am Strick grasen lasse. Auf dem Weg dorthin ist er sehr flott unterwegs - was sich heimwärts deutlich reguliert. ;-)

25.02.2015


Puh, endlich. Ich bin wieder einigermaßen fit. :-) *freu* 


Morgens bei der Stallarbeit bekomme ich das erste Mal seit ca. zwei Wochen Paula mal wieder live zu Gesicht. Wow! Nimmt die Anabolika? Ist die gewachsen! :-) 


Und nachdem ich fit genug zum Arbeiten bin, bin ich auch fit genug zum Reiten. Ich sattle Amor am Spätnachmittag und gehe mit ihm ins Gelände. Die 10 Minuten bis zum Waldrand laufe ich neben ihm her. Wieder ist er ziemlich flott unterwegs. Was sich umgehend ändert, als wir die Wiese am Waldrand passiert haben und ich ihn nicht fressen lasse. Das Hafigesicht zieht einen deutlichen Fluntsch.


Nachdem Aufsteigen lasse ich ihn sich nochmals 10 Minuten am langen Zügel warmlaufen, bestehe jedoch auf das Beibehalten seines flotten Tempos. ;-) Nach der ersten Trabstrecke ist er auch schon so locker, daß ich ihn auf jeder Hand kurz angaloppieren lasse. Danach folgt eine kurze Strecke mit Übungen im Schulterherein auf beiden Händen. Als wir wieder antraben, spüre ich eine Art Spannungsbogen unter mir. Hui! Und als ich nur an Galopp denke, springt Amor weich ein. :-) Wow! Das klappt auf beiden Händen toll, so daß ich gleich viel lobe. Amor ist mir sich selbst auch sehr zufrieden und brummelt zufrieden vor sich hin. Ich wähle eine kurvige Strecke, um Galoppwechsel einbauen zu können: Kurve im Handgalopp, kurzes Durchparieren zum Trab, Angaloppieren auf der anderen Hand um die nächste Kurve. Danach steige ich ab und führe ein wenig, weil Amor doch schon gut geschwitzt hat. In Richtung Heimat steige ich nochmals auf, will noch ein wenig am Trab feilen, aber Amor rattert wie ein Maschinengewehr unter mir im Trab dahin. Puh. Aber der anschließende Schritt ist sehr schwingend, ich reite wie auf einer Welle auf und ab. Muß also doch insgesamt alles gestimmt haben. Zur Belohnung darf Amor an einer Wiese noch 10 Minuten gräseln, und ich führe ihn die letzten 20 Minuten heimwärts. 


Am Stall bekommt er, solange ich die Stallarbeit mache und aufräume, eine Abschwitzdecke auf. Braucht er auch.  

26.02.2015


Mein Fazit nach der heutigen Reitstunde auf Kurti: ich bin ein faules Luder... Aber der Reihe nach: 


Ich habe heute nachmittags Urlaub und fahre bei knallblauem Himmel zu Kurti. Der steht versonnen blickend auf seinem Balkon und döst in der Sonne. Ich versuche mit viel Enthusiasmus aber wenig Erfolg seinen eigentlich weißen Hintern heller als pissegelb zu bekommen. *soifzt* Boxenhaltung... Die Strahlfurchen gefallen mir auch nicht besonders: schwarz und bäh. Das gibts bei uns aufgrund Sandpaddock sonst gar nicht. Naja, in drei Wochen ist er wieder zu Hause. 


Dann schwinge ich mich in den Sattel. Kurti kann sich noch nicht so recht entschließen, bei soviel Sonne munter zu werden, ist aber gleichzeitig unaufmerksam, weil da ein Pferd vorbeiläuft oder dort ein Spaziergänger. Mit Annettes Hilfe feile ich auch heute wieder an ihrer Vorgabe an mich: ich bin der Fels in der Brandung, muß Kurti Anlehnung geben und nicht immer gleich alles unkonstant aufgeben. Weshalb ich mich auch mehrmals dazu durchringen muß, daß die Anlehnung eben auch erst mal ein wenig fester sein muß. Natürlich ziehe ich nicht und habe nicht 20 kg in den Händen. Aber für mein Empfinden zuviel. Dadurch mache ich ständig den Fehler, sofort, wenn Kurti die Anlehnung sucht, sie meinerseits aufzugeben. Aber da Annette hartnäckig bleibt, mich immer wieder auf den Einsatz meines inneren Schenkels, einen konstanten äußeren Zügel und eine annehmende und nachgebende innere Hand hinweist, bekomme ich es tatsächlich mal hin, daß Kurti zuerst eine halbe Runde, dann letzten Endes zwei Runden konstant bei mir am Zügel bleiben kann.


Puh, das ist für mich innerlich Schwerstarbeit, weil ich auf vieles gleichzeitig und schnell reagieren muß. Ich merke, wie auf meiner Schulter ein kleiner Huchmampf Platz nimmt und immer wieder "Pause, Pause, Pause" murmelt. Kurti scheint den auch zu hören. *mrpf* Ich muß mir mal ordentlich selbst in den Hintern treten. Reiten ist halt auch geistig anstrengend. Von nur nett im Sattel sitzen kommts halt auch net.


Ich werde aber auch belohnt, weil Annette wohl zwischenzeitlich mit Kurti auch schon einmal ansatzweise am Galopp gearbeitet hat. Unterstützt von ihr gelingt es uns tatsächlich, ein paarmal anzugaloppieren. :-) Haaach, hat das Bubi einen schöööönen Galopp! *flöt* :-)


Zum Ausschnaufen gehe ich noch einige Runden Schritt mit ihm und dann ein wenig grasen. Hat er schön gemacht! :-) 


Dann fahre ich weiter zu Amor. Weil das Wetter so schön ist, lasse ich ihn auf den Trailweg. Dort trabt er sofort von dannen, bleibt dann aber zweifelnd vor dem verschlossenen Eingang zur Winterweide stehen: Hä, zu? Er schmeißt sich in den Dreck, springt wie von der Tarantel gestochen auf, quietscht amorlike und galoppiert mit hochgestelltem Schweif in Richtung Longierzirkel davon. Dort wird sich noch einige Male genüßlich eingesaut. Hach ja... 


Nach der Stallarbeit mache ich noch ein wenig Freiarbeit mit ihm, lasse ihn um mich in Schritt und Trab auf beiden Händen herumzirkeln, rückwärtsrichten, ganzen Travers (unterstützt von zwei Gerten, das möchte ich aber auch mal ohne können) und Spanischen Schritt zeigen, zum Schluß noch das Kompliment. Bei letzterem stecken wir gerade etwas fest, da muß ich mir mal Rat einholen, wie ich das Pony dazu bringe, länger unten zu bleiben. Danach lasse ich ihn noch im Sandpaddock stehen, hole den Kuhstriegel und kratze ihm die Pampe so gut es geht wieder aus dem Fell. Braves Pony. :-) 

 

Ein von viel Sonne müder Kurti
Ein von viel Sonne müder Kurti
Amor von seiner besten Seite........
Amor von seiner besten Seite........
Auf Patrouille durch den Paddock entlang der Keksablagen
Auf Patrouille durch den Paddock entlang der Keksablagen

28.02.2015


Zum Monatsabschluß bei schönem trockenen und sonnigem Wetter machen wir was besonderes: Besuch mit Amor in Kurtis Ferienlager. ;-) Am Vormittag packen wir den Senior in den Hänger und fahren zur Reitacademie. Amor steigt von alleine ein. Gerret und ich wollen mit den Jungs eine Runde ins Gelände. Kaum sind wir mit dem Hänger vorgefahren, wiehert Amor. Kurti guckt und hopst sofort aufgeregt in seinem Paddock umeinander: Amor kommt!!!! Als wir die beiden am Anbindebalken nebeneinander anbinden, kuscheln sie sofort miteinander. Man merkt richtig, wie beide sich freuen. :-) 


Wir gehen die gleiche Runde wie letzten Dienstag, als ich mit Kurti alleine unterwegs war. Er ist heute in Amors Begleitung ruhiger, aber dennoch an den gleichen Stellen wie letzte Woche guckig. Im Wald angekommen bitte ich Gerret, mal kurz anzutraben, weil ich sehen will, wie Kurti drauf ist: der galoppiert nach drei Trabtritten an. Aha, mal sehen. An der Trabstrecke, bergauf, angekommen, verpufft das aber sehr schnell. Außerdem ist bei Kurti heute zunächst Hans-guck-in-die-Luft angesagt. Ich versuche, ihn dazu zu bewegen, den Hals fallen zu lassen und an beiden Zügeln immer eine gleichmäßige Verbindung zu halten. Das fordert vor allem mich ganz schön. 


Nach 30 Minuten wird Kurti lockerer, läßt sich stellen und biegen. Ich nutze auch hin und wieder mal einen Baum für eine Volte, weil wir ohnehin mit größeren Schritten als Amor und Gerret unterwegs sind. Als wir gerade darüber diskutieren, ob man durch eine Pfütze durchlaufen kann, spurtet Kurti plötzlich los. Ich freue mich erst mal, weil er erstens durch die Pfütze doch durchgestiefelt ist und außerdem galoppiert und sich das ja so toll auf ihm anfühlt. Dann sehe ich, warum das so ist: neben uns rennen Rehe her. Ich pariere ihn durch; wir warten auf Gerret und Amor. Ich spüre, daß Kurt innerlich gerade einen positiven Zug nach vorne hat und gebe im Schritt die Galopphilfe: er reagiert sofort und galoppiert nach 3, 4 Trabtritten an!!! Ja Waaaahnsinn!!! :-) Ich bin voll begeistert. Nach der nächsten Kurve probiere ich es nochmals; auch da klappt das prompt. Kurt hat also die Galopphilfe verstanden. Wie schön! :-) Zur Belohnung sitzen wir ab und führen die Pferde zum Stall. 


Auf dem Reitplatz dürfen sich beide sodann wälzen, wovon aber nur Amor Gebrauch macht. Das dafür aber in dreifacher Ausfertigung; er kann gar nicht genug kriegen. Anscheinend gefällt ihm der Belag. Kurti kommt wieder in seine Box mit einer Portion Heu, Amor darf wieder ins Taxi einsteigen. 


Schön wars! :-) 

Ausritt mit Amor und Kurti in Oberderdingen
Ausritt mit Amor und Kurti in Oberderdingen
Am Derdinger Horn sitzen wir ab und führen zum Stall
Am Derdinger Horn sitzen wir ab und führen zum Stall
Bild mit Pferd und Bär
Bild mit Pferd und Bär
Wir vier am Derdinger Horn
Wir vier am Derdinger Horn
Kurti in voller Größe
Kurti in voller Größe
Nuckeln an Frauchens Finger ;-)
Nuckeln an Frauchens Finger ;-)
Amor und Gerret
Amor und Gerret
Was macht der da??? Der macht sich dreckig???
Was macht der da??? Der macht sich dreckig???
Ich mach mich ja schon sauber... ;-)
Ich mach mich ja schon sauber... ;-)