Ausgleichende Gerechtigkeit: nachts liegt Amor im Spänebett, tagsüber der Punkt
Ausgleichende Gerechtigkeit: nachts liegt Amor im Spänebett, tagsüber der Punkt

01.12.2015

 

Der Dezember startet so, wie sich der November verabschiedet hat: naß und stürmisch. Nachdem es in den letzten Tagen zwar dauernd äußerst feucht war, aber nicht einmal 3 l/qm geregnet hat, kamen letzte Nacht mal wieder 5 l/qm runter. Vom Kunstrasen bin ich weiterhin begeistert: als ich heute Morgen ans Ende vom Trailweg gelaufen bin, um ein weiteres Heunetz aufzuhängen, trabte Kurti an mir vorbei, so daß ich genau beobachten konnte, ob und wie der Kunstrasen wegen eventuell aufgeweichtem Untergrund unter munteren rund 800 kg Kaltblut nachgibt: nix. :-)  

 

Am Nachmittag bekommen wir Besuch vom Sattlermeister, nachdem Desmond vor 2,5 Wochen meinte, dass beide Sättel meiner Pferde aufgepolstert werden sollten - Kurtis komplett und etwas zusätzlich im hinteren Drittel, bei Amor nur im hinteren Drittel. Die Pferde werden begutachtet, die Sättel aufgelegt, Desmonds Einschätzung geteilt, die Sättel eingepackt und mein Wunsch, sie am kommenden Montag wieder abholen zu können, registriert. ;-) 

 

Später sitze ich im Dunkeln noch auf dem Bänkchen im Paddock. Amor steht ganz nah bei mir, sein Kopf hängt auf der Höhe von meinem, Kurti steht, getrennt durch die Absperrbänder, direkt neben uns. Es pfeift und windet, aber die Stimmung ist heimelich. Schön. 

Mit beiden Jungs gemütlich am Stall chillen :o)
Mit beiden Jungs gemütlich am Stall chillen :o)

02.12.2015

 

Heute Mittag bekommen die Pferde die Hufe gemacht; alles in Ordnung. 

 

Am frühen Abend schippeln Gerret und ich noch den restlichen Sandhaufen im Paddock an Stellen, wo etwas Sand fehlt und sich bei Regen gerne Wasser sammelt. Dann gehen wir mit den Jungs 45 Minuten im Wald spazieren. Wie immer sind wir vorschriftsmäßig mit Warnwesten, Blinklichten und Kopflampen ausgestattet - und tatsächlich fährt heute recht zügig ein Auto durch den Wald. Auf dem Heimweg lassen wir die Pferde am Waldrand einige Maulvoll Gras futtern, danach hängt ein nuckelnder Kurti am anderen Ende vom Strick: *mehrhabenwill* ;-) Ich muß ihm dann auch verdeutlichen, daß er vor lauter Schnullern doch bittschön das Laufen nicht vergißt. *gg* 

 

Amor hat zwischenzeitlich begriffen, daß er tatsächlich nachts in Ruhe alleine in den Stall gehen kann. Anfangs hatte es den Anschein, daß er den Stall sofort geräumt hat, sobald Kurti den Kopf über die Tür reinstreckte. Nun ist das wohl kein Problem mehr. Der Senior macht auch ausgiebig Gebrauch davon, sich im Spänebett abzulegen. Kurti liegt dafür regelmäßig tagsüber dort. ;-) 

 

Auf Geheiß der Pferdeklinik habe ich hinsichtlich des Blutbildes nun die letzten Tage immer wieder bei Amor Fiebergemessen. Amors Temperatur schwankt zwischen 36,9° und 37,1°. Wohl etwas wenig, was aber auch an der Witterung liegen könnte. Ansonsten fällt mir an ihm weiterhin nichts auf, er ist munter und aufmerksam und futtert normal. 

04.12.2015


Abends bekommen wir Heu und Wasser gebracht. Dabei habe ich ausgerechnet, daß wir noch ca. 10x einen Quaderballen Heu in den Stall schichten müssen - dann ist Sommer! Oder jedenfalls der Anfang davon. Irgendwie ein bißchen. *hoff* ;-) Naja, zumindest ist das Schlimmste im Winter, die viele Dunkelheit, bis zum 22.12. geschafft. Dann ist Wintersonnenwende und die Tage werden wieder länger und die Nächte kürzer. 


Kurti ist unausgelastet. Wegen des schlechten Wetters letzte Woche und mangels Sattel seit Dienstag wird er langsam motzig. Vielleicht können wir die Sättel ja morgen schon abholen. Wäre ja prima, zumal fürs Wochenende tolles Wetter angesagt ist. 

Duuuurscht!
Duuuurscht!

05.12.2015

 

Nach langem Müßiggang nehme ich die Rösser heute endlich mal wieder für jeweils 30 Minuten an die Longe. 

 

Kurti ist anfangs etwas hüpfig; wie ein Häschen springt er einige Male um mich herum. ;-) Da ich unbeeindruckt bleibe, beruhigt er sich ziemlich schnell, so daß ich konzentriert mit ihm arbeiten kann. Dadurch läßt er denn auch relativ schnell den Hals fallen, streckt sich vorwärts-abwärts und zeigt eine schöne Oberlinie. Die Übergänge waren zwar schonmal besser - sie sind heute etwas stockend und teilweise direkt abstützend auf einem Bein ausgeführt. Aber vielleicht liegt das auch am Boden. Die Reitwiese ist nicht matschig, aber natürlich nicht sonderlich griffig. Da Kurti ziemlich geschwitzt hat, spaziere ich mit ihm noch eine Runde um den Stall. 

 

Danach ist das Mörchen dran, das heute zwar nicht übermäßig engagiert, aber doch ziemlich fluffig vor sich hinträbelt. Ein paarmal kommt ein kleiner Bocksprung, was ich lachend quittiere. Schön, daß der Kerl soviel Schmackes zeigt. ;-) Amor fallen die Übergänge in die nächstniedrige Gangart ja immer schwer, wofür ich aber zwischenzeitlich ein ganz probates Mittel gefunden habe: ich lasse die Longe durch drehendes Rückwärtsschlingern leicht auf die Nase wirken. Einmal bekommen wir auch einen total schönen Übergang vom Schritt in den Galopp, schön bergauf gesprungen, hin, worauf ich die Einheit dann beende und auch mit ihm noch eine Runde mit ihm um den Stall drehe. Verschwitzt ist Amor allerdings nicht. 

Kurti in Stellung und Biegung an der Longe
Kurti in Stellung und Biegung an der Longe
Mein weltbester Hafi :o)
Mein weltbester Hafi :o)

06.12.2015

 

Da wir gestern schon beschlossen hatten, die Pferde heute mal wieder auf die Winterweide zu lassen und die Heunetze dort schon bereithängen, öffne ich mit meiner Kamera bewaffnet in froher Erwartung auf ein paar spektakuläre Hüpf- und Galoppbilder die Winterweide. Ääääh, ja, da haben die Rösser wohl was falsch verstanden... Hallo??? Husch, kusch!!! Aber: nix. Mit einer Seelenruhe peilt jeder ein Heunetz an und frühstückt. Einzig aufwendige Tätigkeit heute Morgen: einmal wälzen und gut. Und Kurti schlappt nach einer Stunde sogar wieder runter zum Stall, weil auf der Winterweide ja nix mehr wächst. 

 

Tja, das hat man von so einer Haltung: ausgeglichene Pferde. ;-) 

 

Auch als ich am Nachmittag wieder zum Stall komme, sieht die Winterweide nicht sonderlich strapaziert aus. Man kann zwar deutlich jene Quadratmeter ausmachen, wo sich die Pferde gewälzt haben, aber es gibt keine Streifspuren von wildem Getobe oder fröhlichen Galoppaden. Auch gut. 

 

Ich nehme Kurti am Kappzaum noch mit auf einen halbstündigen Spaziergang. So kann ich besser auf seine Mittelachse zwecks Führen in Stellung und Schulterherein einwirken. Zunächst wecke ich ihn aber ein wenig auf, indem ich fröhliches und flinkes Antreten, Antraben, Anhalten oder Rückwärtsrichten verlange. Nach einigen Wiederholungen ist der Bub schön reaktiv und achtet auf jedes meiner Kommandos. Am Waldrand angekommen springen wir viermal gemeinsam über einen Graben, den er mit mir im Sattel bislang noch nicht nehmen wollte. Auf dem Heimweg frage ich dann Schulterherein ab, was rechts zunächst besser klappt als links. Links drückt er gerne gegen die Hand, wird hektisch und überholt mich. Ich atme immer wieder tief aus, achte auf meine Körperspannung und innere Ruhe und Gelassenheit - was sich auch sogleich überträgt. So klappts auch links.

 

Bei Amor messe ich später nochmals Temperatur. Wir haben ein neues Thermometer im Einsatz, weil ich falsche Messungen hinsichtlich seiner Untertemperatur ausschließen möchte (das alte ist schon gut unter gerne 10 Jahre alt). Vorgestern zeigte dieses neue Thermometer 36,97° an, heute Abend waren es 37,20°. Ich werde das einfach weiter beobachten.  

Frühstück und Fellpflege
Frühstück und Fellpflege
Was iss'n???
Was iss'n???
Die Ruhe weg...
Die Ruhe weg...

07.12.2015


Heute gehen die Kotproben zur Nachkontrolle an das parasitologische Intstitut der Uniklinik Gießen.

08.12.2015

 

In der Mittagspause kann ich endlich beide Sättel wieder abholen und bekomme den Auftrag, beide 3 oder 4 mal ohne Sattelunterlage zu reiten. Dann muß ich sie nochmals vorbeibringen zur Nachkontrolle. 

 

Kurtis Sattel teste ich gleich abends; wir fahren mit ihm wieder mal zur Halle im Nachbarort. Huihui - der Sattel fühlt sich ganz anders an, viel höher hinten. Aber es war ja auch Desmonds Weisung, daß im hinteren Drittel mehr aufgefüllt werden soll. Für mich ist das ein völlig neues Sitzgefühl, in das ich mich erst einmal reinfummeln muß. Auch Kurti scheint anfangs etwas irritiert. Im Laufe der Einheit fühlt es sich aber zunehmend besser an. Ich finde sogar, daß der Punkt flüssiger läuft - wenn er denn mal läuft. Und dann ist auch das Tempo wirklich toll. Aber er haut heute auch ein paarmal die Bremse rein, wenn ich nur einen Hauch aus dem Gleichgewicht komme. Naja, eigentlich ist das ja auch richtig. 

 

Was mir heute gut gefallen hat, ist seine prompte Reaktion auf das Verschieben der Vorhand. Das baue ich nach dem Warmreiten und vor dem ersten Traben immer gerne mal auf einer Quadratvolte ein. Die Schenkelhilfe fürs - freudige - Antraben kam aber auch schon mal schneller. Aber insgesamt habe ich heute mit mir selbst und dem Sattel genug zu tun, weshalb ich eine diesbezügliche Korrektur etwas aus den Augen verliere, wie mir im nachhinein auffällt. Naja. Der Punkt ist dennoch schön vorwärts getrabt, hat letztlich auch gut geschwitzt, weshalb er anschließend gleich seine neue Decke mit Halsteil übergelegt bekommt. Während Gerret schon mal das Sattelzeug zum Auto bringt, führe ich Kurti noch trocken; er kommt auch mit der Atmung zwischenzeitlich ziemlich schnell runter. Offenbar bekommt er langsam Kondition. :-)   

Mit Kurti in der Reithalle
Mit Kurti in der Reithalle

09.12.2015

 

Die Ergebnisse der Kotprobenuntersuchung sind da: beide Kotproben von Amor und Kurti waren ohne Befund. :-) Von daher gehe ich nun davon aus, dass die im Blutbild bei beiden Pferden erhöhten Eosinophil-Werte eher auf eine abklingende Infektion hindeuten. Was auch Amors zwischenzeitlich sich normalisierende Temperatur (die letzten Tage nun immer konstant über 37,20°) erklären würde. Da beide Pferde nach wie vor keine klinischen Anzeichen für eine Erkrankung zeigen, lag wohl eine leichte Infektion vor, die beide jedoch nicht so beeinträchtigt hat, daß ich es bemerken konnte und die sie alleine in den Griff bekommen haben. 

 

Nachdem ich ansonsten den ganzen Tag gezwungenermaßen auf dem Sofa verbracht habe, schubst mich Gerret abends am Stall aufs Pferd. Er läuft mit Kurti nebenher, ich reite Amor ohne Satteldecke, wie vom Sattlermeister vorgeschrieben zum Testen. Auch sein Sattel ist hinten nun höher gepolstert, was sich zunächst komisch, aber irgendwie besser anfühlt. Ich träble auch einige Sequenzen - im Dunkeln im Wald ist das ja immer etwas unheimlich. ;-) Ansonsten frage ich Stellung und Schenkelweichen ab, verschiebe die Schultern und lasse mir immer wieder die Zügel aus der Hand kauen, wenn Amor schön nachgegeben hat. 

 

Seine Temperatur heute: 37,32° - Tendenz offenbar steigend in den Normalbereich (37,5° - 38,5°). 

10.12.2015

 

Brrr, offenbar wirds Zeit, die Skiunterwäsche rauszuholen: letzte Nacht war es das erste Mal so richtig kalt, daß der Sandpaddock heute morgen noch voll gefroren ist - inkl. steifem Heunetz und einer leichten Eisschicht auf dem Wasserbottich.  

Morgenstimmung am Stall - bei -3°
Morgenstimmung am Stall - bei -3°
Gefrorene Weiden und die Jungs beim Frühstückauf dem Trailweg
Gefrorene Weiden und die Jungs beim Frühstückauf dem Trailweg
Unser Stall
Unser Stall

11.12.2015

 

Manchmal glaube ich, ich habe keine Pferde, sondern Bieber. Das Heunetz in der Heukiste hat schon wieder zwei große Löcher, die heute geflickt werden. 

 

Ansonsten bin ich nach wie vor sehr zufrieden mit der nächtlichen Trennung der beiden. Amor nutzt das Spänebett - aber nicht nur. Er liegt auch gerne einmal draußen im Sand. Kurti hat sich grundsätzlich in seiner weichen Liegeecke eingerichtet. Dort ist der Sand ziemlich hoch und damit weich aufgeschüttet, damit zwar bei Regen durchaus feucht, aber sehr gut drainiert. 

12.12.2015


Da der beste Ehemann von allen heute mal wieder arbeiten muß, habe ich viel Zeit für die Pferde. Nach der Stallarbeit gehts zunächst mit Kurti eine starke Stunde ins Gelände, während der wir 6,60 km unter die Hufe nehmen. Ich achte heute sehr darauf, daß Kurti genau dort läuft, wo ich ihn haben will, z. B. nicht in der Mitte oder seitlich vom Weg, sondern in den - weniger steinigen - Fahrspuren der Autos (von denen heute sonderbarerweise einige im Wald unterwegs sind). Wir traben nicht allzu viel, nehmen am Schluß aber das Gräbelchen in Angriff, über das ich demletzt einige Male mit Kurti an der Hand gehüpft bin. Heute klappt das erstmals unter dem Sattel! *freu* Auf dem Heimweg will ich dann über ein abgeerntetes Maisfeld traben, Kurti bietet Galopp an - und hüpft munter unter mir los. *doing* *doing* *doing* Es buckelt einige Male zaghaft unter mir daher, wofür es einen leichten Klapps mit der Gerte gibt, worauf er auch gesittet weitergalöppelt. ;-) So ein Spaßvogel! ;-) 


Danach gehts mit dem Mörchen ins Gelände mit ihm bin ich ebenfalls in einer starken Stunde 6,79 km unterwegs. Kurti findet das Alleinebleibenmüssen am Stall gar nicht witzig und brüllt wie ein Tyrannuschaunitz Kurtus hinter uns her. Naja, da muß er halt nun mal durch.


Ich lasse Amor sich gemütlich warmbummeln, wobei wir allerdings gleich einen sehr steilen Berg in Angriff nehmen. Der Hafi stapft zugkräftig den Berg hinauf ohne ein einziges Mal anzuhalten. Oben angekommen gibts dafür viel Lob und einen Keks. Weiter gehts mit Schritt-Trab-Übergängen, um ihn ein wenig zu lockern. Meine Paraden müssen dabei ein wenig deutlicher durchkommen, weil sich Amor dazu zunächst lieber auf die Hand legt. Nach dem ersten Galopp ist er dann munter. ;-) Auf einigen Waldwegen üben wir dann Schritt-Galopp-Schritt-Übergänge, weil die Wege immer wieder von leichten Morastlöchern unterbrochen sind. Das klappt prima und macht richtig Spaß. Auch Schenkelweichen im Trab und sogar im Galopp (!) bekommen wir hin. Als es eine laaange Strecke bergab geht, steige ich ab und führe Amor, steige erst fast unten wieder auf. Währenddessen können wir Kurti schon rufen hören. Als wir auf den Wiesenweg zum Stall einbiegen, lasse ich Amor angaloppieren -------- und der pest los wie zu seinen besten Zeiten: Kopf zwischen die Vorderbeine und ebenfalls: *doing* *doing* *doing* Ich quittiere das mit einem Lachen, worauf er dann normal weitersprintet. ;-) Das war heute wohl mal nötig. *grins* 

Ein mit einer im Wald gefundenen Weihnachtsgirlande dekorierter Hafi ;-)
Ein mit einer im Wald gefundenen Weihnachtsgirlande dekorierter Hafi ;-)

13.12.2015

 

What a day! :-) :-) :-)

 

Wir bekommen Besuch von Jacqueline. Zunächst steht ein Fotoshooting auf dem Programm: Gerret als Nikolaus mit Sack über der Schulter auf Kurti, ich als Engelchen ganz in Weiß mit Flügeln auf Amor. ;o) Jetzt haben wir ein paar schöne Fotos im Kasten, die wir dann zu Weihnachten als Postkarten verschicken können. Hier nur ein kurzer Eindruck, wieviel Spaß wir dabei hatten - die Ergebnisse gibts dann erst zu Weihnachten. ;-)

Engelchen und Nikolausi - "Hohoho!!!" :o)
Engelchen und Nikolausi - "Hohoho!!!" :o)
Pferdchen - fliiiiiieeeeeg!!!
Pferdchen - fliiiiiieeeeeg!!!

Danach werden die Pferde getauscht, und gemeinsam mit Jacqueline auf Amor gehen Kurti und ich zwei gemütliche Stunden ins Gelände, machen eine große Runde durch den Wald und kommen dabei starke 10 km weit. Auf dem Heimweg wird Kurti leicht zickig, will dauernd antraben und spult sich auch hengst-like mit dickem Kragen und Geträbel auf der Stelle an einem hinter uns startendem Motorroller auf - was ihn sonst nie jucken würde. Ich überlege, ob ihm das heute vielleicht etwas zuviel war? Hmm, kann eigentlich nicht sein. Als wir wieder am Stall sind, glaube ich den Grund zu sehen: sofort nach dem Absatteln watschelt er in Richtung Paddock und pinkelt. Unter dem Reiter mag er sich eben immer noch nicht in dieser Hinsicht lösen. 

Tanja auf Kurti, Jacqueline auf Amor
Tanja auf Kurti, Jacqueline auf Amor
Jacqueline und Amor :o)
Jacqueline und Amor :o)

Danach ruft die Arbeit: Sattel und alle Trensen und Utensilien werden geputzt. Einmal im Jahr ist das ein Pflichttermin. Nachdem die Sättel geputzt und eingefettet sind, legen wir eine kurze Pause bei herrlichem Sonnenschein mit Kaffee und - einem tanjamäßig mal wieder etwas verunglücktem ;-) - Marmorkuchen ein. Man überlege: es ist Dezember, bald Weihnachten...! Dann gehts weiter an die Trensen, Kappzäume und den Longiergurt, was aber zu Dritt schnell geschafft ist. Auch meine (Leder-)Gerten werden gesäubert und eingelassen. Puh, das war teilweise wirklich mal nötig! 

Bei Kaffee, Tee und Marmorkuchen - bei 12° und 11 Tage vor Weihnachten im Gärtchen am Stall
Bei Kaffee, Tee und Marmorkuchen - bei 12° und 11 Tage vor Weihnachten im Gärtchen am Stall
Alles wird gewienert!
Alles wird gewienert!

14.12.2015

 

Weisungsgemäß habe ich die Sättel heute nochmals zum Sattlermeister zur Nachkontrolle gebracht. Bei Kurtis Sattel ist alles ok, bei Amors wird nochmals etwas nachgepolstert. Nun ist alles im grünen Bereich. 

 

Abends messe ich ein letztes Mal die Temperatur bei Amor. Er ist nun seit einer Woche konstant auf 37,3°. Scheint alles wieder in Ordnung zu sein. Schöner Nebeneffekt: ich kann bei ihm zwischenzeitlich Fieber messen, ohne daß ich ihn dazu anbinden müßte - er bleibt prima stehen. Das habe ich heute nun auch gleich mal beim Herrn Kurt ausprobiert: der toleriert das genauso, steht einfach im Paddock und wartet. :-) 

15.12.2015

 

Und wieder kann ich mal ein Häkchen in Kurtis Ausbildungstagebuch anbringen: heute sind wir in der Halle erstmals eine ganze Runde ganze Bahn galoppiert! :-) 

 

Am Abend packen wir den Jungspund in den Hänger; heute haben wirs etwas eilig, weil die Halle heute ausnahmsweise nur zwischen 18 und 19 Uhr frei ist. Pünktlich um 18 Uhr führe ich Kurti in der Halle erst drei Runden warm, steige dann auf und lasse ihn sich ausgiebig warmschritteln. Heute reihe ich dazu viele wandernde Zirkel aneinander, trabe dann an. Ich achte auf einen sehr konstanten Zügelkontakt und muß dazu die Zügel immer wieder kürzer greifen - was ich mich zwischenzeitlich auch endlich mal traue. Ich habe dabei immer das Bild von Heike auf Kurti im Kopf. Tatsächlich gibt das Kurti aber auch offenbar den richtigen Rahmen und er gibt immer wieder nach und bleibt bei mir. Auch im Trab gehen wir viele wandernde Zirkel auf beiden Händen. Das Tempo ist gut. 

 

Dann probiere ich, Kurti anzugaloppieren. Dummerweise befinden wir uns gerade rechte Hand, auf welcher ihm der Galopp ohnehin immer schwerfällt - ich hab nicht aufgepaßt. Also lasse ich ihn nach einer langen Seite Außengalopp durchparieren und wechsle die Hand. Und dann galoppieren wir eine ganze Runde. :-) Vooooll guuut! :-) Danach gibts erst einmal eine Verschnaufspause und viel Lob für den Punkt. Wieder auf der rechten Hand brauchen wir drei Anläufe, aber dann galoppiert Kurti auch einmal rechts an. Uff!

 

Zur Belohnung bleiben wir längere Zeit am langen Zügel im Schritt, bauen dann noch etwas Schenkelweichen entlang der Bande ein. Das findet Kurti mächtig plöt, motzt herum, verwirft sich im Genick, geht gegen die Hand. Ich muß ihn ein paarmal durchstellen und - wenn auch völlig unbeeindruckt davon und ruhig - zur Ordnung rufen, daß das halt trotzdem gehen muß. Als ich es eine Runde später einmal mit Viereckvergrößern und wieder -verkleinern probiere, klappt das besser - allerdings vermute ich, daß Kurt dabei die Beinchen lange nicht so weit kreuzt, wie er es entlang der Bande mit einer vorderen Begrenzung tun muß. ;-) 

 

Zum Abschluß lasse ich ihn auf jeder Hand nochmals kurz antraben. Und bekomme dann nochmals einen schönen Galopp geschenkt: wir sind linke Hand auf dem Zirkel, und vermutlich habe ich ihn mit dem Becken angeschuppst. Jedenfalls galoppiert Kurt butterweich an, wirft sich auch nicht wie sonst nach vorne, sondern springt mehr nach oben, bleibt bei mir und wir schunkeln einige Sprünge weich vorwärts. Tooooll!!! Dann ist wirklich Schluß, ich sitze gleich ab, er bekommt die Decke drauf und ich führe ihn 15 Minuten lang durch die Halle. 

17.12.2015

 

Wir bekommen abends Heu und Wasser gebracht. Puh, bei der "Hitze" - tagsüber kräftige 13° - ruft meine saunatrainierten Thermoregulation *heurka*, so daß ich schließlich im T-Shirt am Stall rumwusle. Das ist echt nicht normal, das Wetter...

18.12.2015

 

In einem Anfall von Wahnsinn lasse ich die Pferde am Spätnachmittag mal wieder auf die Winterweide, während ich die Stallarbeit verrichte. Tja, war ja klar: heute, wo ich keinen Fotoapparillo dabei habe, gibts Halli-Galli-Drecksauparty - im wahrsten Sinne des Wortes. Zunächst werfen sich beide Jungs hin, wälzen sich ausgiebig. Und dann wird volle 15 Minuten gesportelt, daß ich aus dem Staunen gar nicht herauskomme. Amor wirft sich ständig in den Dreck und suhlt sich (nach dem vierten Mal habe ich aufgehört mitzuzählen...) und der Punkt weiß gar nicht wohin mit seiner Kraft und hüpft wie ein Knallfrosch über die Weide, steigt und springt und rennt und bockt, was das Zeug hält.

 

Nach einer Stunde kommen zwei tatsächlich verschwitzte, aber mit sich und der Welt äußerst zufriedene Ponys in den Paddock geschlappt und verlangen nach ihrem Abendfreßchen. Und ich bin froh, daß ich nur ne Kopflampe aufhabe und das Ausmaß der Schlammschlacht so nicht sofort in Augenschein nehmen muß... ;-) 

Amor nach dem Wälzen im neuen Spänebett
Amor nach dem Wälzen im neuen Spänebett

19.12.2015

 

Nachdem die Stallarbeit verrichtet ist, wir einen Koppelpfosten ausgetauscht und in der Box frisch eingestreut haben, gehen wir mit den Ponys bei einem traumhaft blauen Himmel eine längere Runde ins Gelände. Mit Rücksicht auf deren Kreislauf ob des dicken Winterpelzes und den heutigen Temperaturen (Gerret und ich rennen beide im T-Shirt umeinander...) sind wir gute zwei Stunden und diese hauptsächlich im Schritt unterwegs. Wir träbeln und galoppieren immer nur kurz, ich arbeite mit Kurti auch eher - mal wieder *soifzt* - am Schenkelgehorsam und den Übergängen. Ansonsten achte ich bei ihm heute darauf, daß er immer wieder nachgibt und nicht den Unterhals rausstreckt. Ich lasse mir immer wieder dann den Zügel aus der Hand kauen, nehme ihn dann immer wieder so vorsichtig auf, damit der Takt erhalten bleibt, was knifflig ist, aber letzten Endes bei genügend Konzentration auch gut funzt. 

 

Auf dem Heimweg springen Kurti und ich wieder über das Gräbelchen, was nun gar kein Problem mehr ist. :-) Und am Tor am Stall angekommen absolviert Kurti erstmals in Teilen alleine mit mir im Sattel ohne Gerrets Hilfe das Öffnen des Tores. 

Der Punkt und ich
Der Punkt und ich
Gleich gehts über den Graben - den Sprung hat Gerret dann leider verpaßt ;-)
Gleich gehts über den Graben - den Sprung hat Gerret dann leider verpaßt ;-)
Auf dem Heimweg
Auf dem Heimweg

20.12.2015

 

Für jedes Hoppa steht eine Einheit auf der Longe auf dem Programm. 

 

Aufgrund der Bodenverhältnisse - die Reitwiese ist nicht matschig, aber doch rutschig - verlange ich heute nicht allzu viel Tempo und arbeite dafür mit beiden sehr intensiv an der Stellung und Nachgeben im Genick. Bei Kurti muß ich hierzu zunächst bis auf Gertenlänge an seiner Schulter mitlaufen, durch Zupfen immer wieder Stellung verlangen, gleichzeitig mit der Peitsche aber auf seine Schulter deuten, damit er nicht einfach nur auf diese fällt und den Zirkel nach Gusto verkleinert. Das findet er anfangs zwar plöt, läßt sich aber schnell zur Mitarbeit motivieren. So klappt das dann später auf größere Entfernung. Zwischendrin dehnt er sich auch immer wieder und zeigt eine schöne Oberlinie. Die anschließende Handarbeit ist etwas schwierig, weil Kurti einen akuten Nuckelanfall hat (ich habe ihn für die schönen Sequenzen immer wieder bekekst), wobei das Genick festgestellt ist. *augenroll* Erst nachdem ich schnell hintereinander Führen in Stellung, Schulterherein oder Vorhandwendungen verlange, besinnt er sich und gibt wieder nach. ;-) 

 

Mit dem Mörchen arbeite ich gleichermaßen, muß anfangs recht nah mitgehen, damit auch er sich wieder besinnt, daß man auf Zupfen an der Longe mit Stellung reagieren soll, kann mit ihm dann aber auch einige schöne Übergänge erarbeiten. Nur das Durchparieren in die niedrigere Gangart könnte schneller klappen - wenn der Hafi läuft, dann läuft er halt. 

21.12.2015

 

Seit Mitte September trage ich einen sog. Fitness-Tracker, der meine täglich zurückgelegten Schritte zählt und auf Basis dieser Daten mein jeweiliges Tagesziel festlegt. Das liegt derzeit bei ca. 11.000 Schritten, umgerechnet ca. 7,5 km. Es ist insoweit sehr interessant, wieviel ich mich eigentlich während der Stallarbeit bewege. Das sind morgens und abends in jeweils einer knappen 3/4 Stunde z. B. jeweils mindestens 3.000 Schritte - während ich tagsüber im Büro in ca. 8 Stunden kaum 2.500 Schritte laufe... 

 

Damit ich mein Tagesziel heute zumindest ansatzweise erreiche, nachdem Gerret heute Morgen die Stallarbeit übernommen hat, gehen wir mit den Pferden abends eine 3/4 Stunde spazieren. Ausgestattet mit Blinklichtern, Warnwesten, Neon-Gamaschen und Kopflampen tappen wir durch den dunklen Wald. Es ist heute sehr windig, was den Jungs aber nichts ausmacht. Da ich heute etwas groggy bin, zuckelt Amor gemächlich neben mir her, während Gerret sich mit Kurti auseinandersetzt. Der hat nämlich zwischenzeitlich wohl sein Lauf-Gen entdeckt und will: vorwärts! Schön, aber überholen darf er halt trotzdem nicht. So erkläre ich Gerret immer wieder, worauf er achten muß; z. B. schon auf die kleinste Aktion von Kurti. Um zum Schluß bekommen die beiden das ganz gut hin. 

Das Mörchen an der Heukiste
Das Mörchen an der Heukiste

22.12.2015

 

Dienstags steht wie immer Reithalle für Kurti auf dem Programm. Ich führe ihn zunächst wieder einige Runden, steige dann auf und wärme ihn ausgiebig mit wandernden Zirkeln auf. Schon im Schritt merke ich, daß Kurti linke Hand heute extrem doof findet: er fällt dauernd auf die innere Schulter, mag sich nicht stellen. Ich aber bleibe beharrlich dran, verlange immer wieder links Stellung und Biegung, achte auf meinen äußeren führenden Zügel, so daß wir schließlich auch im Trab einigermaßen passabel um die Kurven kommen - aber das war schon besser. 

 

Was mir allerdings heute sehr gut gefällt, ist Kurtis Anlehnung, die heute immer wieder für längere Zeit stabil bleibt (natürlich vor allem rechte Hand) und er Zug nach vorne ans Gebiß hat. Also: längere Zeit = mal eine viertel bis halbe Zirkelrunde. ;-) 

 

Nach ausgiebigem Trab gibts eine kurze Verschnaufspause, während der ich mich meines Winterfelles, sprich: meinem Sweatshirt, entledige. Kurti kann das mit seinem ja leider nicht. Währenddessen kommt ein weiteres Pferd in die Halle, was Kurti mächtig interessant findet. Ich kann ihn trotzdem noch einigermaßen konzentrieren, so daß wir Übergänge üben können. Hierbei komme ich auch einigermaßen zum Sitzen. 

 

Eigentlich wollte ich auch nochmals den Galopp antesten, aber dann kommt ein drittes Pferd in die Halle - und somit ist es mit Kurtis Konzentration komplett vorbei. Er findet es ziemlich irritierend, daß da plötzlich zwei Warmblüter sind, auf die er aufpassen muß und reagiert auf meine Versuche, ihn nochmals zu konzentrierter Mitarbeit zu motivieren, mit Kampfkauen auf dem Gebiß. Also lasse ich immer wieder den Zügel lang und mache Schluß für heute, reite ihn aber noch eine Viertelstunde ab, was auch dazu dient, daß er sich an andere Pferde in der Halle, die zwischenzeitlich munter vor sich hinträbeln, gewöhnen kann. 

23.12.2015

 

Nun liegt die längste Nacht dieses Jahres hinter uns: ab jetzt gehts aufwärts, die Tage werden wieder länger! Gestern war Wintersonnenwende. :-) 

 

 

 

 

Gerret, Amor, Kurti und ich wünschen Euch allen fröhliche Weihnachten und ruhige Stunden mit Euren Lieben!

 

 

24.12.2015

 

Da Gerret leider, leider heute arbeiten und nachts auch noch schichten muß, bin ich bis morgen früh Strohwitwe und habe dementsprechend massig Zeit für die Jungs. Nach der Stallarbeit gehts zuerst mit Kurti eine starke Stunde über 6,35 km ins Gelände. Mir fällt auch heute auf, daß er sich links nicht so gerne stellen läßt. Mmmh, ich werde das erst mal weiter beobachten, sonst rufe ich vielleicht mal die Osteopathin an. Auf dem Heimweg probiere ich was Neues aus: Antraben nur aus dem Sitz heraus. Tja, Kurti ist da wirklich sehr fein: mit einer völlig überraschten Tanja im Sattel trabts los. :-) :-) :-) Und das funktioniert sogar noch drei weitere Male. Aha! :-) 

 

Danach ziehe ich mit Amor los. Der packt sich heute voluminös aufs Gebiß. Naja, gut, wenn Gerret auf ihm sitzt, darf das Pony ja immer latschen, wie es will, aber daß er heute so gar nicht mitarbeiten will, überrascht mich dann doch. Nach ebenfalls einer starken Stunde und 6,28 km sind wir wieder am Stall und beim Säubern des Gebisses entdecke ich die vermeindliche Ursache: das Gebiß wurde während unserer Putzaktion wohl falsch eingeschnallt. Da es anatomisch geformt ist, war das für Amor wohl heute nicht so der Renner. :-( Armes Pony! 

 

Kurti hat derweil mal wieder sehr wehmütig nach uns gerufen, hat auch zweimal geäppelt und ist - dankbarerweise *augenroll* - auch durchgepflügt. Aber er hat sich auch gewälzt, also kanns nicht so schlimm gewesen sein. 

 

Während die Rösser sich dann in die tolle Mittagssonne unter knallblauem Himmel stellen und dösen, sitze ich versonnen im T-Shirt am Stall und genieße die Sonne. Hach ja. :-) 

25.12.2015

 

1. Weihnachtsfeiertag - und ich renne morgens und abends jeweils im T-Shirt am Stall umeinander. ;-) 

Über den Punkte-Bobbes geguckt
Über den Punkte-Bobbes geguckt
Amor auf dem Kunstrasen-Trailweg
Amor auf dem Kunstrasen-Trailweg

26.12.2015

 

Weihnachtsausritt. Gerret auf Amor und ich auf Kurti tigern ein wenig durchs Gelände. Es ist immer noch - leider - ziemlich warm: 15°. Dementsprechend schnell kommen die Pferde ins Schwitzen. Kurti bekommt einen deutlichen Rüffel, als wir versuchen, nebeneinander zu reiten und dabei böse nach Amor auskeilt. Zum Glück wird niemand getroffen. Das geht aber nun mal gar nicht. :-( Danach benimmt er sich, findet es aber absolut doof, auch auf gleicher Höhe mir Amor traben zu müssen. Auf dem Heimweg steigen wir ab und führen, weshalb es sich anbietet, mal wieder ein Vergleichsbild an einer meiner Lieblingsstellen zu machen:

26.12.2015
26.12.2015

Im Vergleich dazu vor einem Jahr: 

01.11.2014
01.11.2014

Und vor drei Jahren: 

21.10.2012
21.10.2012

*umfällt* Ich glaub, der Punkt ist schon wieder gewachsen... 

27.12.2015

 

Herrlich! Endlich ist es mal kalt: als ich um 09.00 Uhr zum Stall komme, hat er gerade einmal 2°. :-) Nach der Stallarbeit sitze ich deshalb erst einmal gemütlich im Garten und genieße die pralle Sonne, die vom knallblauen Himmel strahlt. 

 

Danach kommt der Punkt an die Longe. Heute einmal ohne Körperbandage, weil ich schauen will, wie die Hinterhand ohne Hilfe arbeitet. Anfangs muß ich ihn einige Male anrüffeln, bis er aus dem Bummelmodus in guten Schritt übergeht. Der Trab gefällt mir gut, der Rücken schwingt schön mit, die Hinterhand schaufelt nicht sonderlich nach hinten hinaus. Kurt fällt nur gerne immer wieder auf die innere Schulter, so daß ich mich schwer tue, an der Longe eine konstante Verbindung herzustellen, über die ich ihn dann auch in Stellung locken kann. 

 

Zum Ende hin gehe ich deshalb noch etwas zum Führen in Stellung über und verlange dann entlang des Weidezaunes die Schaukel: geradegerichtet soll Kurti einige Tritte rückwärts treten, hieraus wieder angehen, dann wieder zurück. Auf der linken Hand (ich stehe also links von ihm) klappt das nach einigen Wiederholungen dann auch schon recht fließend, während er sich auf der rechten Hand (ich stehe hierbei rechts von ihm) schwerer tut und auch kein diagonalisiertes Rückwärts zeigt, sondern nur schrittweise zurücktritt.

 

Deshalb lasse ich ihn dann nochmals antraben und habe dann doch einen guten Abschluß, denn die letzten Trabtritte sind wirklich schön.

Nach der Longenarbeit an der Rundraufe - ein schlanker Kurt trotz Heu ad lib :-)
Nach der Longenarbeit an der Rundraufe - ein schlanker Kurt trotz Heu ad lib :-)
Amor
Amor

28.12.2015

 

Da es weiterhin warm und trocken ist, lasse ich die Pferde morgens um 06.15 Uhr auf die Winterweide. Meine zarte Hoffnung: um die Uhrzeit ist der Boden noch gefroren, da sauen sie sich nicht so ein, wenn sie sich wälzen. Und vielleicht reicht ja einmal Wälzen am Morgen. Während der Stallarbeit höre ich sie jedoch nur frühsporteln, es wird viel galöppelt im Dunkeln. ;-) 

 

Als ich am Spätnachmittag zum Stall komme, freue ich mich dann: die Jungs scheinen sich tatsächlich nur früh morgens gewälzt zu haben, ansonsten sehen sie noch wie Pferde aus. Ha!

 

Später schaue ich Kurti beim Fressen aus dem in der Rundraufe festgebundenen Heunetz zu: wie beim Heutoy oder der Heutonne wendet er ein System an, das aber nur bei der Leckerli-Gießkanne funktioniert: reinbeißen, festhalten, kräftig schütteln. Oder: reinbeißen und hochwerfen. Danach sammelt er die spärlich herausgefallenen Heuhalme ein. Naja, er hat ja Zeit........

29.12.2015

 

Das letzte Mal Verladen und das letzte Mal zur Hallefahren für dieses Jahr. 

 

Da wir viel Zeit haben, lasse ich Kurti vor dem Hänger ausführlich gucken. Ich möchte, daß er von alleine einsteigt. Einmal ist er auch schon halb drin, dann kommt ein Reiter vorbei, so daß ich ihn lieber nochmals rückwärts runterlotse. Dann komme ich - mal wieder spät, das bin halt ich ;-) - auf die glorreiche Idee, daß ich ja neben Kurti im anderen Abteil mit einsteigen könnte. Siehe da: so läuft das Pferdchen nach kurzem Zögern sofort rein. Das wird ab sofort unsere Aufgabe beim Verladen sein, daß ich das Mit-in-den-Hänger-Gehen immer weiter einschränke. 

 

In der Halle sind wir heute zu dritt. Das findet Kurti zunächst mal wieder etwas crazy, vor allem, als das Schimmelchen dann antrabt. Nach einiger Zeit traben auch wir an, dann wirds lustig: Kurti meint, immer vorne laufen zu müssen und zieht hinter dem Schimmel ziemlich an, verrenkt sich dabei schier den Hals. Biege ich auf den Zirkel ab und sind wir dann quasi vor dem Schimmel findet er das besser, ist aber jedesmal total perplex, wenn der plötzlich doch wieder vor uns auftaucht. Nach einer kurzen Pause trabe ich auf der anderen Hand an, dann wird es etwas besser. Insgesamt geht es in der heutigen Einheit nur darum, ihn auf mich zu konzentrieren und ein wenig mehr Routine mit anderen Pferden in der Halle zu bekommen. An mehr kann ich heute nicht arbeiten. Nach den ersten 15 Minuten wird Kurt dann auch doch etwas zäh und rollt sich gerne ein, so daß ich immer wieder vermehrtes Vorwärts fordere, damit er sich wieder dehnt. Naja, insgesamt bin ich trotzdem ganz zufrieden, weil es mit den anderen Pferden diesmal schon wesentlich besser geklappt hat wie letzte Woche. 

 

Auch das Verladen heimwärts klappt prima, wenn ich im Nebenabteil einsteige und Kurti quasi Platz für sich hat. 

Päuschen in der Reithalle
Päuschen in der Reithalle

30.12.2015

 

Die Pferde dürfen heute nochmals auf die Winterweide. Als ich mittags zum Abmisten komme, toben beide feuchtfröhlich herum. Auf einmal läßt es einen lauten, dumpfen Schlag: Kurti kugelt über die Weide. ;-) Sofort springt er wieder auf, bockt wie eine Ziege auf der Stelle und stürmt weiter hinter Amor her. Lebensfreue pur! :-) 

31.12.2015

 

Schade, unser Silvester-Ritt fällt ins Wasser: es regnet. Am Vormittag bekommen wir ein letztes Mal für dieses Jahr Heu und Wasser gebracht. Die Winterweide bleibt heute zu; sie würde zu sehr vermatschen. Aber der Trailweg taugt ja auch zum Spielen. 

 

Zum Jahresabschluß habe ich noch unsere Statistik hinsichtlich Heu- und Wasserverbrauch und Mistabholung auf den aktuellen Stand gebracht: 

 

http://www.pfinzgauranch.de/die-pfinzgauranch/f%C3%BCtterung/futterplan-und-statistik/

 

Ich finds interessant, das über die Jahre hinweg zu beobachten. 

 

Als letzte Amtshandlung für dieses Jahr tauschen wir am Spätnachmittag noch einen neuen Koppelpfosten aus. Die Jungs bekommen eine große Portion Heu, sind trotz der schon stärker werdenden Knallerei im Dorf ruhig. Wir werden heute Nacht nochmals schauen, ob alles in Ordnung ist. 

 

Wir wünschen Euch einen schönen Jahresabschluß und verabschieden das Jahr 2015. 

Tschüß 2015!
Tschüß 2015!