Gerret und Amor :-) Und: ja! Dieses Bild wurde am 01.11.2014 aufgenommen - im T-Shirt! ;-)
Gerret und Amor :-) Und: ja! Dieses Bild wurde am 01.11.2014 aufgenommen - im T-Shirt! ;-)

01.11.2014

 

Bei schönstem Herbstwetter gehen Gerret und ich mit den Pferden ins Gelände. Es ist der erste November - und ich trage nur ein T-Shirt und eine Weste. Dementsprechend sind die Pferde, die schon gut Winterfell geschoben haben, schnell naßgeschwitzt. 

 

Gleich zu anfangs gehts über ein abgeerntetes Maisfeld, und ich merke deutlich, wie Kurti nur zu gerne losspurten und losbuckeln würde vor lauter Übermut. Aber er läßt sich gut regulieren. So erklettern wir zunächst einen recht steilen Grasweg. Manchmal ist es Kurti zu anstrengend, dann galoppiert er an. Aber schon noch einigen Metern ist der Sprit alle. *grins* 

 

Jedenfalls gefällt es mir heute sehr gut: wir traben recht viel, Kurti läßt sich jederzeit schön im Trab halten. Auf einer längeren Strecke fühlt es sich sogar richtig toll, locker, gleichmäßig an. :-) Beim zweiten Mal haben wir dann etwas Koordinationsprobleme, weil Kurti lieber auf dem rutschigen, schrägen Seitenstreifen, ich aber auf der Wegmitte traben will. Wir galoppieren auch zweimal, und beim zweiten Mal springt Kurti nur auf die Galopphilfe in einen schönen, ruhigen (Links-)Galopp. Toll! Nur den Rechtsgalopp - den gekommen wir gar nicht hin.

 

Zwischendurch laufen wir wieder ein Stück, lassen die Pferde auch an einer Wiese pausieren und grasen. Durchgeschwitzt kommen sie dann wieder am Stall an.  So dürfen sie noch auf die Weide, um sich ausgiebig zu wälzen. :-) 


Ansonsten kann der Winter nun kommen: unser neuer Pferdeanhänger hat nagelneue Reifen bekommen und der Stromgenerator war zur Überholung und läuft wieder gemütlich tuckernd vor sich hin. 

Tanja und Kurti, 01.11.2014
Tanja und Kurti, 01.11.2014

Zwischen diesem Bild und dem folgenden, aufgenommen an exakt der gleichen Stelle ;-) liegen nun schon zwei Jahre... *staun* 

Tanja und Kurti, 21.10.2012
Tanja und Kurti, 21.10.2012

02.11.2014


Nachdem Amor letzte Woche so eine Sternstunde an der Longe hatte, ist heute Kurti dran: was er heute zeigt, gefällt mir irre gut! :-) Die schritteln uns zunächst mit vielen wandernden Zirkeln warm, dann lasse ich ihn antraben, baue auch hier gleich viele wandernde Zirkel ein, damit Kurti immer wieder zwischen Biegung und Geraderichtung wechseln muß. Er trabt und trabt und trabt - er trabt 10 Minuten am Stück. Yes! :-) Nach einer kleinen Verschnaufspause mit viel, viel Lob gehts dann an Schritt-Trab-Übergänge. Und da glänzt mein Punkti richtig: auf jedes Kommando hin erfolgt eine prompte Ausführung, und vor allem: plötzlich läuft er richtig schwingend, die Hinterhand wird eingesetzt, der Diesel schnurrt. Toll, toll, toll!


Amor scheints heute dagegen etwas zu warm zu sein. Er schlappt ziemlich gemächlich vor sich hin und wird erst nach der ersten Trabeinheit etwas munterer. Auch mit ihm gehe ich viele wandernde Zirkel, wechsle oft im Trab die Hand, lasse ihn schließlich auch immer wieder kurz angaloppieren. Mit letzterem müssen wir allerdings schon vorsichtig sein, weil das Gras nun auch tagsüber feucht bleibt. Zum Ausschnaufen lasse ich ihn am Schluß noch ganzen Travers frei ohne Longe zeigen. Klaro: das kann er. :-) 


Im Stall habe ich heute etwas umgestellt; der Kratzbaum der Katzen ist nun verschwunden, damit wir wieder etwas mehr Platz haben. Dafür steht nun eine Tonne an der Wand, damit die Damen hoch in ihre Etage zu den Katzenkörbchen springen können. Fine hat das sofort kapiert. 

Das Mörchen im Sonnenschein - und: 21° im November!!!
Das Mörchen im Sonnenschein - und: 21° im November!!!

03.11.2014


Als ich heute Morgen um kurz nach 06.00 Uhr zum Stall komme, liegt der Punkti im Longierzirkel, Amor hält Wache. So in etwa habe ich das die letzten Tage schon vermutet, denn eine Stelle im Longierzirkel sieht immer so "platt" aus. *grins* 


Nach der Stallarbeit gönne ich mir noch fünf Minuten und schaue den beiden beim Spielen auf der Winterweide zu. Es wird genäselt, gequietscht, gerannt und gebuckelt. Eine schöne Belohnung dafür, daß ich zu nachtschlafender Zeit aufstehe und morgens nun aufgrund der erhöhten Futtermenge zwischenzeitlich 24 "Häufchen" entsorge (über den Sommer waren das sonst immer nur so zwischen 12-15 morgens...). 


Wie im letzten Herbst auch um diese Zeit sind die Pferde voll auf Heu eingestellt. Auf der Winterweide gibts nur noch Auslauf und wenig zu knabbern. Das macht sich im Heuverbrauch bemerkbar: derzeit verfüttere ich ca. 20 kg - pro Fütterung, also zweimal/Tag! ;-) In ca. vier Wochen wird sich das wieder auf ca. 26 kg/24 Stunden eingependelt haben (analog letztem Jahr - hoffe ich mal), aber derzeit wird gefuttert. 


Die Katzen tun es den Pferden gleich; die brauchen derzeit auch eine Dose Katzenfutter.

Aus der Wildbeobachtungskamera
Aus der Wildbeobachtungskamera
Was nachts zwischen 3 und 4 Uhr bei uns so abgeht... ;-)
Was nachts zwischen 3 und 4 Uhr bei uns so abgeht... ;-)

04.11.2014


Weil ich noch einen Gutschein übrig hatte, habe ich mir zwei neue Bücher übers Reiten gegönnt: beide von Katharina Möller, und eines handelt von der Losgelassenheit. Ich habe es innerhalb von zwei Tagen verschlungen - wow! So genau habe ich den zweiten Punkt der Ausbildungsskala noch nie durchdacht. Die sehr interessanten Anregungen und Übungen will ich heute gleich auf Amor ausprobieren.


So geht es mittags nach dem Satteln zuerst einmal eine kleine Runde um die Äcker herum spazieren, was der Punkti gar nicht so toll findet. Er hat das Alleinebleiben auch schon mal besser abgekonnt. So spurtet er quietschend und brüllend über Paddock und Weide. Aber wir sind ja nicht weit weg und kaum außer Sicht. Danach gehts mit Amor auf die Reitwiese. Ich lasse ihn sich am hingegebenen Zügel warmlaufen -> hier geht es um die Zwanglosigkeit. Ich sitze nur bequem im Sattel, versuche so passiv wie möglich zu sitzen, alle Richtungswechsel nur aus dem Sitz heraus zu reiten. Gut, das mache ich sonst auch immer. Allerdings forciere ich heute Amors Tempo nicht. Etwas, was mir seitdem ich Kurti reite, noch schwerer fällt. Aber heute halte ich mich explizit daran und ermahne mich immer wieder selbst, auch wenn mir das Tempo an sich viiiel zu langsam vorkommt. Nach guten zehn Minuten nehme ich die Zügel auf und versuche, eine gleichmäßige Verbindung herzustellen. Außerdem ist weiterhin wichtig, daß ich Amor zunächst "sein" Tempo gehen lasse, was die Losgelassenheit fördert. Ich reite viel ganze Bahn und schließlich Mittelzirkel und achte sehr meditativ auf meine Hilfen. Alles soll so gut als möglich aus dem Sitz heraus kommen, die Zügel werden zur Richtungsänderung nur passiv eingesetzt, als sich diese Hilfe aus der Oberkörperdrehung heraus ergibt. 


Nach das alles klappt, trabe ich Amor an, lasse ihm auch hier sein Tempo. Sofort fängt Amor an zu kauen und nachzugeben. Wow! Das hätte ich nun nicht so schnell - wesentlich schneller als sonst! - erwartet! *freu* Wie einfach! Durch viel weniger Tun und Einwirken! Ich bin happy. Auch im Trab schaue ich wieder nach einem gleichmäßigem Zügelkontakt beidseits und nehme den Zügel nur soweit auf, wie Amor es hergibt. Die Zirkel sind anfangs etwas eirig, werden dann runder. Als sie wirklich rund sind, gehe ich dazu über, Haltungsänderungen aus meiner eigenen Aufrichtung von Amor zu verlangen: bin ich im leichten Sitz, kann er sich mehr strecken; richte ich mich auf, muß er sich mehr aufnehmen - das Zügelmaß bleibt immer gleich. Das klappt sofort sehr gut. Und auch hier kaut mein Mörchen immer wieder und gibt nach. Herrlich! 


Danach bin ich eigentlich schon so zufrieden, daß ich aufhören könnte, baue aber noch einige Male Schenkelweichen, erst durch Viereck vergrößern/Viereck verkleinern, dann entlang des Zaunes ein, wobei ich ihn zunächst mit dem Kopf zum Zaun, dann mit der Hinterhand zum Zaun weichen lasse. 


Mehr als zufrieden lasse ich ihn zum Abschluß noch aufs Podest und steige dann mit viel, viel Lob ab. Sehr schön! Das Buch ist wirklich klasse!!! :-)

Ein aufgeregter Kurt, während Amor und ich uns warmlaufen (auf dem Wiesenweg sind wir noch zu sehen)
Ein aufgeregter Kurt, während Amor und ich uns warmlaufen (auf dem Wiesenweg sind wir noch zu sehen)

05.11.2014

 

In der Nacht hat es angefangen zu regnen und auch tagsüber hat es nicht nachgelassen. Am Spätnachmittag treffe ich mich mit Madison. Wir absolvieren die Stallarbeit gerade noch in der Dämmerung, dann ist das letzte Licht verschwunden und wir gehen mit den Pferden bei noch immer leichtem Regen eine Stunde spazieren; unsere obligatorische Winter-Dunkel-Wald-Spaziergeh-Runde. Angetan sind wir mit voller Montur: Neonwesten, Blinklichtern, Kopflampen. Auch die Pferde tragen hinten im Schweif rote Blinklichter und an den Halftern Neonbänder. Ich erkläre Madison schon bei der Stallarbeit vieles zum Thema Weidepflege und Entwurmung, später dann einiges zur Fütterung, unterwegs zum Führen eines Pferdes. ;-) 

06.11.2014


Mittags bekommen die Pferde die Hufe schön; den Termin nimmt netterweise mein liebster Göttergatte wahr. Die Stelle an Kurtis Ballen, an der das Hufgeschwür aufgebrochen war, ist nach Auskunft unseres Hufschmieds gut verheilt. Amor hat wie üblich seine Strahlmilchtaschen, ansonsten ist alles paletti. 


Meine Kätzchen sind nun auch öfters am Spätnachmittag am Stall; vermutlich muß nun auch tagsüber der Hunger gestillt werden: ich muß derzeit täglich mindestens eine Dose Naßfutter bereitstellen. Wie bei den Pferden: der Winter kommt. 

07.11.2014

 

Am Spätnachmittag will ich das Thema Losgelassenheit mit Kurti erarbeiten. Aber: weit gefehlt. Wem es heute an Losgelassenheit mangelt, das bin ich. :-( Ich bin genervt. Da ist den ganzen Tag ganz passables Wetter, und als ich nach dem Büro nach Hause fahre, fallen die ersten Regentropfen. *mrpf* Und dann herrscht mal wieder Chaos auf Deutschlands Straßen. *doppelmrpf* 

 

Also geht es heute mehr um mich. Ich gehe, während es immer mal ein paar Tropfen regnet, mit Kurti auf die Reitwiese, lasse ihn erst am langen Zügel zwanglos unter mir laufen und versuche, alle Richtungsanweisungen nur aus dem Sitz heraus zu geben. Was mir auffällt: das klappt umso besser, wenn ich meine äußere Schulter gut mitdrehe. Dann nehme ich die Zügel auf und reite viel ganze Bahn, immer wieder Handwechsel, gehe dann zu Zirkeln über, die schön rund werden sollen. Meine Gedanken schweifen hin und wieder ab, ich bin immer noch knatschig. Traben ist heute ohnehin aufgrund der Bodenverhältnisse nicht angesagt, also belasse ich es bei genauen Hufschlagfiguren. Kurti kaut immer wieder schön ab, gibt nach, bleibt aber noch nicht konstant am Zügel. 

 

Nach 30 Minuten gehe ich mit Kurti noch eine Runde um die Felder - mal schauen, wie er das alleine so macht. Er ist zwar sehr aufmerksam, aber tendenziell ruhig und jederzeit einwirkungsbereit. Es macht ihm auch nichts, daß Amor uns ein paarmal hinterherwiehert. 

 

Danach bin ich zumindest ein bissele entspannter. ;-) 


Neues von den Kätzchen: heute habe ich Paual das erste Mal seit langem mal wieder live gesehen, und nicht nur auf den Fotos. Vor allem Fine traut sich ja nun abends schon recht früh zum Stall, auch wenn wir noch da sind. Und heute hatte sie Paula mitgebracht. Ich habe mich ruhig an den Zaun gestellt und lange mit ihnen gequasselt und ihnen erzählt, wie toll ich das finde. :-) :-) :-) 

08.11.2014


Wie ist das mit dem Berg und dem Propheten...? Nachdem unser Tierarzt in den letzten Wochen immer wieder Terminprobleme wegen der anstehenden Impfung und Blutabnahme für die Blutbilder hatte, packen wir die Pferde heute in den Hänger und fahren in den Nachbarort. Dort lassen wir den Hänger stehen und spazieren mit den Jungs an der Pfinz entlang in den nächsten Ort. 


Es gibt viel zu sehen; zumindest für Herrn Kurt. Auf dem Hinweg ist er ein paarmal deutlich echauffiert und guckig. Na sowas: wegfliegende Enten, ein blaues Gartentor, ein Kinderspielplatz. Sobald ich das Gefühl habe, daß ich nur ansatzweise die Einwirkung verlieren könnte, lasse ich ihn Schulterherein gehen. Sofort ist wieder alles gut. 


Beim Tierarzt angekommen parken wir beide Pferde auf dem Parkplatz, müssen kurz warten. Dann gibts für jeden zwei Pieks, einmal die Influenza-Impfung (Tollwut und Tetanus sind erst im nächsten Jahr wieder dran), einmal für die Blutabnahme zum großen Blutbild, dann spazieren wir wieder heimwärts. Da ist Kurti wesentlich entspannter, nur das blaue Gartentor ist auch von der anderen Seite aus wohl irgendwie gruselig. 


Ab gehts dann mit dem Pferdeanhänger wieder gen Stall, und die Hoppas verbringen den Rest des schönen Herbsttages auf der Weide. 

Mit Kurti auf Spaziergang entlang der Pfinz zum Tierarzt
Mit Kurti auf Spaziergang entlang der Pfinz zum Tierarzt

08.11.2014


Aufgrund der heutigen Gegebenheiten (ich bin Strohwitwe, weil Gerret Bereitschaftsdienst hat), will ich heute mal wieder einen Schritt weitergehen in Kurtis Ausbildung zum Geländepferd: wir zwei alleine im Gelände. Getreu meines bisherigen Plans will ich einfach jene Ausbildungs-Bausteine, die schon sehr gut funktionieren, weiter ausbauen: 1. Reiten auf der Reitwiese alleine klappt, 2. alleine mit ihm spazierengehen klappt auch. Also kombinieren wir das einfach. Zur Sicherheit wähle ich einen Weg, der Kurt schon sehr vertraut ist: unsere Spazierrunde durch den Wald, ca. 45 Minuten im Schritt. 


Ergo: alles kein Problem. Kurti zuckelt alleine mit mir im Sattel los, wie wenn er das schon immer so macht. Ich achte auf größtmögliche Losgelassenheit, lasse ihn sich erst am langen Zügel warmlaufen. Im Wald traben wir dann eine längere Strecke, dann darf er wieder am langen Zügel ausschnaufen. Auf den Rest des Heimwegs lasse ich immer wieder die Zügel aus der Hand kauen. Zusätzliches Highlight: wir traben auf einem abgeernteten Maisfeld Richtung Stall, Kurti ist jederzeit aufmerksam und regulierbar. :-)


Stolz wie ein König kommen wir wieder am Stall an. Great!!! :-) :-) :-)


Danach will ich Amor auf der Reitwiese noch etwas langzügeln. Die ersten paar Minuten schwanken wir vor uns hin, bis ich mich auf meine eigene Körperausrichtung besinne: schaue und vor allem richte ich meinen Körper in die gewünschte Richtung aus, ist das Abwenden von ganzer Bahn auf den Zirkel oder sind Richtungswechsel kein Problem. Allerdings merke ich nun, daß ich durch die morgendliche Stallarbeit und den Ausritt mit Kurti doch schon etwas geschlaucht bin. Noch deutlicher wird das, nachdem wir auf jeder Hand zwei ganze Zirkel getrabt sind. *hechel* *schnauf* Nach jeweils ein wenig Schulterherein auf jeder Hand, was links wieder mal besser klappt als rechts, lasse ich es dann mit ein paar spanischen Schritten gut für heute sein. 

09.11.2014


Wir starten mit leichtem Regen in die neue Woche. Dennoch lasse ich die Jungs weiterhin auf die Winterweide. Noch verträgt sie es. Im Dezember und Januar werde ich sie wohl ohnehin sperren, solange Kurti in Beritt ist, da für Amor der Treibgang tagsüber bei schönem Wetter ausreichend sein dürfte.


Und nochmals Neues von meinen Kätzchen: nachdem ich gestern Paula zweimal tagsüber live und in Farbe sehen dürfte und das Finchen abends sogar auf Zuruf etwas näherkam *freu*, scheinen sie sich zunehmend an uns zu gewöhnen. Und auch im Stall wurde zwischenzeitlich die neue "Treppe" zum großen Regal, auf dem ihre Körbchen stehen, angenommen: 

Fine unten bei den Futterschalen, Paula auf der Tonne, von welcher sie über das kleine Brettchen weiter nach oben springen kann.
Fine unten bei den Futterschalen, Paula auf der Tonne, von welcher sie über das kleine Brettchen weiter nach oben springen kann.

11.11.2014


Nach dem Büro stürze ich nach Hause, reiße mir die Büroklamotten vom Leib, springe in die Stallklamotten und fliege zum Stall. Das restliche Tageslicht wird zum Longieren genutzt; wenigstens das Mörchen will ich ordentlich longieren. 


Ich lasse ihn - ungeputzt, dafür reichte die Zeit nicht - sich gemütlich in seinem Tempo warmlaufen, mindestens 10 Minuten geht es im Schritt ganze Bahn, immer wieder wandernde Zirkel mit Handwechseln. Ich muß Amor daran erinnern, daß er beim Handwechsel doch bittschön nicht in mich reinlaufen darf, sondern eine akkurate Volte zu gehen hat. Beim Traben ist er erst etwas zäh, wird dann aber recht schnell umso fleißiger. So mittlerweile bin ich von diesem Konzept "zuallerst Wohlfühltempo des Pferdes" gewähren lassen angetan. Nach wiederum viel ganzer Bahn und vielen wandernden Zirkeln gehen wir dann nach einer kurzen Verschnaufspause in die Arbeitsphase über: Gangartenwechsel zur Aktivierung des Hinterhandmotörchens. Das klappt zwar nicht so dolle wie demletzt, aber ich bin zufrieden. Amor reagiert prompt und motiviert. Beim anschließenden Zirkelverkleinern und -vergrößern tut er sich rechts herum wieder etwas schwerer - natürliche Schiefe läßt grüßen -, weshalb ich ihn hier erst in den Schritt entlasse, als er sich zweimal wirklich schön gestellt und gebogen hat, wobei ich sehr nah bei ihm mitgelaufen bin, um das gut zu kontrollieren. 


Danach folgt noch ein wenig Führen in Stellung und Schulterherein auf beiden Händen, dann hat er Feierabend. 


Sogleich kommt Kurti an die Reihe. Nach dem Warmlaufen - ebenso gleiches Konzept wie Amor - ist dann allerdings das Licht aus und ich sehe nicht mehr allzu deutlich, wie Herr Kurti läuft. Also belasse ich es bei ruhigem Trab und bestehe nur auf korrekt eingehaltene Stimmkommandos. Einmal scheint er kurz einen VW Käfer schlucht zu haben: er trabt und trabt und trabt und mag gar nicht mehr aufhören. Aha, das geht also auch. Soso. ;-) Auch ihn führe ich anschließend noch etwas in Stellung und frage Schulterherein ab. Klappt, allerdings ist Kurti heute wieder mal etwas hapsig und bekommt eine auf die Schnute. Ich höre auf, nachdem er einige Schritte sehr manierlich im Schulterherein gegangen ist. 


Die Kätzchen werden immer zutraulicher: heute konnte ich sogar im Stall stehenbleiben, während Fine hereinkam und zu den Futternäpfen im hinteren Bereich lief. Noch sehr vorsichtig, aber es wird. :-) Paula war auch wieder da, aber sie bleibt immer noch in sicherem Abstand auf der anderen Seite des Weges. 

Fine hats geschmeckt
Fine hats geschmeckt

12.11.2014


Meine Kätzchen werden häuslich: sie sind nun auch oft tagsüber im Stall. Und fressen mir gerade die Haare vom Kopf! Wahnsinn - wo futtern die das hin??? *staun* Und dabei sind sie immer noch klein und rank und schlank. 


Abends gehen Madison und ich mit Amor und Kurt eine Stunde im Wald spazieren, wieder ordnungsgemäß ausgerüstet mit Kopflampen und Warnwesten. Ich referiere über die ersten drei Punkte der Skala der Ausbildung: Takt, Losgelassenheit, Anlehnung. Lasse Madison dabei auch die ein odere andere Sache am eigenen Leib erfühlen: wie springt das Pferd in den Galopp? Sie muß es mir wie kleine Kinder es tun vorhüpfen. ;-) 


Kurti verhält sich währenddessen mustergültig. Nur am Anfang muß ich ihn kurz daran erinnern, daß ich nicht zu überholen bin. Amor wird auf dem Rückweg etwas eilig und motzig. Das merke ich schon nur an seinem Gesichtsausdruck. Ich lasse ihn und Madison anhalten und erkläre die richtige Führposition, warum das so wichtig ist und zeige es ihr mit Amor auch. Plötzlich kann der wieder manierlich nebenher zuckeln. 

Ein Pferkel *winkzuBirgit*
Ein Pferkel *winkzuBirgit*

13.11.2014


Kurtis Zahn, der vorne rechts zuviel ist, wackelt endlich, hat sich aber noch nicht ganz gelöst. Ich rüttle nach wie vor immer mal wieder daran herum, was aber teilweise schwierig ist, weil Kurt das echt blöd findet. 

14.11.2014


Ich mache heute im Büro eine halbe Stunde früher Schluß, weil ich gerne noch vor dem Dunkelwerden mit Amor eine Runde auf die Reitwiese möchte. Schnell kratze ich ihm etwas den Dreck herunter - zum Glück sieht Amor nicht so katastrophal aus wie Kurt...! 


Wie das letzte Mal auch lasse ich ihn sich am langen Zügel warmlaufen, greife nicht ein, nehme die Richtungsanweisungen nur aus dem Sitz heraus vor. Was mir heute sehr auffällt: ich brauche nur den Blick zu wenden, dann biegt Amor ab. Ich darf aber gleichzeitig nicht zu sehr zur Seite schauen, sonst wird die Wendung zu eng. Auch als ich die Zügel dann endlich aufnehme, greife ich in "sein" Tempo nicht ein, frage aber langsam Stellung und Biegung ab. Aufgrund unserer heutigen Übereinstimmung mit Richtungswechsel nur durch Blickwendung gelingen die Zirkel gleich sehr akkurat. Prima! :-) 


Leider ist die Reitwiese so langsam nicht mehr bereitbar - wir müßten auf Frost warten. So verkrümle ich mich schließlich zu den ganz hinten stehenden Pappeln und Bäumchen, um die es sich prima kreiseln läßt. Wie gehabt: alles aus dem Sitz heraus, hin und wieder ein wenig Schulterherein oder Travers oder Schenkelweichen. Ich nehme beim Kringelreiten die Konterstellung hinzu, reite Achten komplett mit Links- dann nur mit Rechtsstellung. Das ist anstrengend fürs Pony, weshalb er lieber mal auf diese, mal auf jene Schulter fällt, was ich immer wieder korrigiere - und zugegebenerweise zwischendurch doch ein wenig ungeduldig werde. *miraufdieFingerklopfe* 


Zwischendurch gibts auf der langen Geraden einen Trab zum Lockern, am Schluß galoppiere ich von den Bäumen auch in Richtung Pferdeanhänger, was sich toll anfühlt. Amor scheint durch die Kringelei richtig gut unterzusetzen. Tolles Pony, hat mir heute gut gefallen. :-) 


Anschließend ist es endlich soweit: nach zwei Monaten hatte ich sie endlich, endlich mal vor der Linse: Paula!!!

We proudly present: Paula!!!!!!! :-) :-) :-)
We proudly present: Paula!!!!!!! :-) :-) :-)
Schick, diese Flecken und der schwarze Schwanz
Schick, diese Flecken und der schwarze Schwanz

16.11.2014


Seit gestern am Spätnachmittag hat es die letzte Nacht über 20 l/qm geregnet. Die Pferde waren daher nachts und heute auch erstmals wieder tagsüber nur auf dem Paddock. 


Vormittags gehen Gerret und ich mit den Jungs ins Gelände. Kurti trägt seine neue rote Schabracke von Grandeur. Sehr schick. :-) Wir gehen zunächst viel Schritt und auch erst mal den Berg hoch. Oben angekommen genießen wir einen wunderschönen Ausblick übers Pfinzgau, die Sonne blinzelt durch die Wolkendecke. Zum ersten Trab muß ich Kurti deutlich überreden. Auf einem Betonweg übe ich mit ihm ein wenig Schlangenlinien und achte auf korrekte Stellung. Nach rechts tut er sich da noch immer schwer, den Hals auf der linken Seite etwas mehr zu dehnen. Der zweite Trab erfolgt etwas flotter, aber eine prompte Umsetzung meiner Schenkelhilfen erfolgt erst, nachdem ich einige Übergänge Schritt/Trab reite, indem ich mir innerlich die jeweilige Schritt- und Trittanzahl vorgebe. Dann steigen wir nochmals ab, und am Waldrand übernimmt Gerret Kurt, reitet ihn gemütlich heim zum Stall. Mehrmals muß ich mir anhören, wie putzig und klein Amor und ich von "so hoch oben" ausschauen (sogar noch zu Hause beim späteren Frühstück)... *grins* 


Derweil übe ich auf dem Heimweg mit Amor Stellung und Biegung, Dehnen der Linie und Wiederaufnehmen der Zügel sowie schließlich Verlängern und Verkürzen der Schritte bei gleichbleibendem Takt. Hui, vor allem letzteres klappt heute richtig gut. :-) 

17.11.2014


Nun ist es wirklich richtig Herbst: feucht, feuchter, naß. Die Pferde waren die letzte Nacht im Paddock und kamen auch am Spätnachmittag nur für zwei Stunden zum Füßevertreten auf die Winterweide. Erste Amtshandlung: sich hinwerfen und einsudeln. *stöööööhn* Nun habe ich wieder zwei Pferkel herumrennen. ;-) Gerrets Kommentar dazu: "Lieber dreckig und gesund als sauber und krank." - ganz der Horseman. *gg* 


Auch die nächsten Tage werden sie wohl 24 Stunden im Paddock verbringen müssen. Tagsüber ist es nun ohne trocknenden Sonnenschein und öfters Dauergeniesel auch für die Winterweide zu strapaziös. 

Fine
Fine

18.11.2014


Den ganzen Tag hat's geregnet oder zumindest genieselt. Bäh. Meine Hoffnung, daß der Regen den Dreck von den Pferden heruntergewaschen hat, bestätigt sich auch nicht. Jetzt sind die zusätzlich auch noch schmierig. Aber gesund. Wenigstens etwas. ;-) 


Nach der Stallarbeit sitzen Gerret und ich abends noch eine halbe Stunde im Kerzenschein im Gärtchen, klönen über unseren Arbeitstag und hören den Pferden beim Heufressen zu. Wirklich gemütlich trotz des Regens; es ist noch nicht so sonderlich kalt. 


Beim Blick in den Stall zu den Katzenkörbchen freue ich mich: das Finchen hat es sich in der Kuschelhöhle gemütlich gemacht. So ist's richtig! *freu* Paula ist sicherlich auch da, verschwunden in den Tiefen der Sattelkammer. 

19.11.2014


Am Spätnachmittag lasse ich die Buben mal wieder auf die Winterweide. Heute war es einmal leidlich trocken und soll es die nächsten Tage angeblich auch bleiben. 


  • Erste Amtshandlung: sich hinwerfen und nochmals kräftig einsuhlen. *soifzt* 
  • Zweite Amtshandlung: miteinander spielen, buckeln und steigen. *freu* 
  • Dritte Amtshandlung: plötzlich wie von der Tarantel gestochen mit hocherhobenem Schweif über die Weide pesen und echauffiert und schrööcklich aufgeregt tun. *sichandenKopflangt* 


Später versuche ich, den Schmodder irgendwie von Kurt zu kratzen. Was nicht klappt, weil's zu schmierig ist. Entnervt gebe ich nach einer Pferdeseite auf. Bei Amor, der nun eine interessante Fellfarbe - man könnte von Flanellbeige mit einem Hauch von Grau sprechen... - und mit Erde gedrehte Rastalocken in der Mähne hat, fange ich gar nicht erst an. 


Gott sei Dank isses nun immer laaaange dunkel... *grmpf* 

20.11.2014


Es ist wieder leidlich trocken, und so können wir die Pferde wieder nachts auf den Trail und tagsüber auf die Winterweide lassen. 

Amor an der Heukiste
Amor an der Heukiste

21.11.2014


Nach der gerade noch einigermaßen im Hellen verrichteten Stallarbeit nehmen Gerret und ich uns die beiden Wildschweine vor: Dreckabkratzen ist angesagt. *hust* Ich beschreibe hier jetzt lieber nicht näher, wie mein Taschentuch nach dem anschließenden Naseputzen ausgesehen hat... 


Dann gehen wir gemütlich noch eine Stunde im dunklen Wald spazieren. Kurti muß ich heute zweimal maßregeln, weil er, trotzdem er genau weiß, daß er das nicht darf, nach Gras hapst. Ansonsten bin ich sehr zufrieden: er läuft am durchhängenden Strick neben mir her, hält oder tritt an nur auf Körpersprache. Wir entwickeln uns immer mehr in Richtung eines eingespielten Teams. :-) Gerret und Amor ebenso. :-) 


Später wurde uns noch Heu und Wasser gebracht, und dann gabs die Zigarette danach - nach der Stallarbeit: 

Gemütlich am Stall im Kerzenschein
Gemütlich am Stall im Kerzenschein

22.11.2014

 

Nachdem ich 4,5 Stunden zwecks neuer Haarfarbe beim Friseur saß, bin ich mittags bewegungslustig. Da wir zuerst die Stallarbeit machen und die Pferde - wieder *soifzt* - von zum Glück schon angetrockneter Erde befreien müssen, reiten wir erst um 16.30 Uhr los. Die Sonne zieht bereits mit einem schönen Sonnenuntergang weiter.

 

Deshalb traben wir auch relativ schnell an, nachdem wir den Waldrand erreicht haben. Heute will ich die ganze Strecke bis zum oberen Querweg traben - was auch gelingt. Und nachdem ich mich gleich zu Anfang sehr auf richtige und akkurate Reiterhilfen konzentriere, trabt Kurti auch sofort und ohne Murren an. Zwischendurch fragt er einige Male sachte an, ob wir nun nicht auch mal wieder Schritt gehen könnten; nein, können wir nicht. Auch das ist heute kein Problem. *freu* Die gesamte Trabstrecke lag bei ca. 6-7 Minuten - prima!!! Auch Gerret, der mit Amor kaum noch hinterher kam (Kurti geht wirklich ein sehr gutes Tempo!), ist ganz begeistert. :-) Nach 100 m Schritt steigen wir dann ab, damit die Jungs sich wieder erholen können. 

 

Nachdem wir keinen Baumstamm zum Aufsteigen finden, laufen wir ca. 20 Minuten. Als wir wieder aufsitzen, ist es fast dunkel. Zwischen den Bäumen kriecht der Nebel, und ich schimpfe mich innerlich, daß wir keine Kopflampen eingesteckt haben. Eigentlich sollte man die Situation ja fast gruselig finden: alleine mit den Pferden im Dunkeln im Wald, Nebel, manchmal ein Knistern aus dem Unterholz. Aber ich fühle mich auf Kurti genauso sicher wie auf Amor! Einfach toll, wieviel Vertrauen zwischen uns bereits besteht. Und ich bin stolz, daß ich mit einem 4,5-jährigen Pferdchen, das gerade einmal knapp sieben Monate unter dem Sattel ist, eine solche Situation so easy meistern kann. Außerdem sehr auffällig: wenn die Augen mehr oder weniger ausgeschaltet sind, kann ich wesentlich mehr (nach)spüren, was sich denn da unter mir so tut. Eine gute Erfahrung!

 

Am Stall stelle ich fest, daß das Mörchen doch ziemlich geschwitzt hat. Mehr als Kurti. Mmmh, naja, er wird evtl. schon mehr Winterfell haben. Mal beobachten. Ansonsten sind beide munter und machen sich über ihr Heu her.

Frühstück auf der Winterweide
Frühstück auf der Winterweide
Kurti auf der Suche nach Äpfeln
Kurti auf der Suche nach Äpfeln

23.11.2014


Heute gehts nochmals ins Gelände, diesmal ist Madison auf Amor dabei. Das Wetter läßt zu wünschen übrig: Pfinztal versinkt in einer großen, nebligen Suppe, es klart den ganzen Tag über nicht auf. Auch heute traben wir eine laaange Strecke, wobei Kurti heute anfangs etwas murrig ist und ich ihn daran erinnern muß, daß wir halt aber trotzdem traben, wenn ich das anordne. 


Nachdem ich anschließend eine kurze Strecke gelaufen bin, während der wir eine Reitergruppe treffen aus der überraschend jemand ruft: "Ach, das ist ja Kurti!" (witzig, wie bekannt mein Pferdchen ist *grins*), steht die nächste Trabstrecke an. Madison galoppiert einige Male auf Amor an, überholt uns auch, was Kurti heute nicht jucken kann. Erst, als Amor um eine Kurve verschwindet, trabt er mit gespitzen Ohren schneller: wo isser hin??? ;-) Aber: alles gut. 


Wieder am Stall machen wir uns dann über das Sattelzeug her, das mal wieder geputzt werden muß. Beide Sättel, Sattelgurte und alle Trensen (*umfällt* ich hab doch tatsächlich acht Stück!) zuzüglich Kappzaum und Dreieckszügel werden mit Sattelseife gesäubert und dann eingeölt. Das absolvieren wir dann schon im Dunkeln, sitzen gemütlich bei Kerzenschein im Gärtchen, und ich erkläre Madison einiges zu Trensen, Gebissen, deren Herkunft und Wirkungsweise. 

24.11.2014


Wir haben heute unseren alten Pferdeanhänger verkauft. Das gute Stück wird nun in Bayern über die Straßen rollen. *schnüff* Er hat uns nie im Stich gelassen, war ein echt gutes Teil. *hinterherwinkt* 

25.11.2014

 

Nachtrag: die Ergebnisse der Blutbilder sind schon einige Tage da. Bei Amor ist alles komplett unauffällig; nur Phosphat und Glukose sind etwas niedrig, aber nicht besorgniserregend. Ich hatte bei beiden Pferden auch zusätzlich Mangan, Selen und Zink testen lassen, was bei beiden absolut im Normbereich liegt. 

 

Bei Kurti sieht es wieder ähnlich wie bei den letzten Blutbildern auch aus. Diese schreiben sich fort wie folgt:

 

Abweichende Werte April 2013:

AST (GOT) 912 (Referenz -517)
ALT (GPT) 34 (Referenz -29)
Cholinesterase 8,86 (Referenz 42,-8,0)

 

Abweichende Werte Juli 2013:

AST (GOT) 997 (Referenz -517)
y-GT 186 (Referenz -45)
Cholinesterase 9,32 (Referenz 42,-8,0)
GLDH 65,1 (Referenz -20,8)

 

Abweichende Werte Oktober 2013:

AST (GOT) 937 (Referenz -517)

ALT (GPT) 35 (Referenz -29)

y-GT 59 (Referenz -45)

Cholinesterase 8,44 (Referenz 42,-8,0)

 

Abweichende Werte März 2014: 

AST (GOT) 1.387 (Referenz -517)

ALT (GPT) 49 (Referenz -29)

Selen 50,2 (Referenz 70-200)

 

Abweichende Werte November 2014:

AST (GOT) 918 (Referenz -517)

ALT (GPT) 69 (Referenz -29)
Cholinesterase 8,74 (Referenz 42,-8,0)


Tja, was nun tun? Ich überlege, ob ich evtl. auch nochmals auf KPU testen lassen soll, was ja damals auch außerhalb der Norm lag. Jetzt lasse ich ihn aber erst einmal in  Ruhe seinen Beritt absolvieren; im nächsten Jahr sehen wir weiter. Schließlich waren sich bereits bei der letzten Blutuntersuchung Tierarzt, Pferdeklinik, Tierheilpraktikerin und Futterberatung einig: wenn er klinisch unauffällig ist, sind die Werte bei ihm halt einfach so. 

26.11.2014


Wir packen die Jungs am frühen Nachmittag in den Hänger, um sie zum Kursort für den die nächsten beiden Tage anstehenden Dressurlehrgang mit Desmond O'Brien nach Graben-Neudorf zu bringen. Anschließend holen wir noch ein anderes Teilnehmerpferd ab, dessen Pferdetaxi leider kurzfristigst ausgefallen ist. Als wir wieder auf der Hardt-Ranch in Graben-Neudorf ankommen, demoliert die neben Amor stehende giftige Stute die Boxenwand zwischen beiden. Also wird es nichts mit Noch-kurz-nach-Hause-umziehen-und-durchschnaufen, bevor wir Desmond in Karlsruhe vom Bahnhof abholen. Amor hat sich zum Glück trotz der in seiner Box herumliegenden Bretter keine Verletzungen zugezogen. 

27./28.11.2014

 

Dressurlehrgang mit Desmond O'Brien auf der Hardt-Ranch in Graben-Neudorf.

Kurti und ich auf der Hardt-Ranch
Kurti und ich auf der Hardt-Ranch
Nicole, Marta, Katja, Tanja auf Kurti, Julia, Desmond, Brigitte, Barbara auf Urano
Nicole, Marta, Katja, Tanja auf Kurti, Julia, Desmond, Brigitte, Barbara auf Urano

29.11.2014


Die Jungs sind seit gestern Abend wieder im heimatlichen Stall. Heute Vormittag ging es wieder auf die Winterweide, nachmittags treffe ich mich mit Madison. Wir wollen eine letzte Runde gemütlich ins Gelände, bevor Kurti morgen in Beritt geht. Der hat sich auf der Weide mal wieder eingesäut, das Mörchen ist fast vorbildlich sauber - trotzdem er sich offensichtlich auch gewälzt hat. Ich trage das erste Mal Handschuhe; es ist lausig kalt und windig. 


Wir zuckeln gemütlich los, traben eine laaaange Strecke, auch bergauf, währenddessen Kurti und ich von Amor und Madison fast überholt werden. Schau an. ;-) Ich erkläre Madison viel zur im Gelände möglichen Gymnastizierung. Schon allein das ordentliche Durchreiten von Abzweigungen im Gelände kann für Stellung und Biegung genutzt werden. Oder das Umreiten von Bäumen. Zwischendurch lassen wir Amor auch mit Madison im Sattel mit den Vorderhufen auf einen Baumstamm klettern. Ganz einfache Übung für meinen Senior. :-) Weiter gehts im zügigen Trab über einen Waldweg, der teilweise auch bergab und hin und wieder durch etwas tieferen Boden geht. Auch hier erkläre ich Madison, wie wichtig solche Übungen sind, damit die Pferde trittsicher und geschickt werden, nicht stolpern.


Zwischendurch steige ich wie immer für 15 Minuten ab und führe, dann gehts auf dem Heimweg nochmals im Trab Richtung Heimat, bevor wir die Pferde an langen Zügeln heimwärts bummeln lassen. 


Zum Aufwärmen gibts am Stall von Madison mitgebrachten Kinderpunsch. *schleck* :-) 

Dick eingemummt gehen wir ins Gelände - und ich finds ja krass, wie korrekt mein Mörchen dastehen kann!!! :-)
Dick eingemummt gehen wir ins Gelände - und ich finds ja krass, wie korrekt mein Mörchen dastehen kann!!! :-)

30.11.2014


Es ist soweit: Kurti wird für zwei Monate die Schulbank drücken. 


Ich bin in letzter Zeit öfters, auch via dieser Homepage von lieben Mitlesern *wink*, gefragt worden, warum ich Kurti eigentlich in Beritt gebe, wo es doch bei uns eigentlich so toll klappt. Jupp, ich bin total stolz darauf, daß ich Greenhorn ein junges Pferd so problemlos mit Boden- und Longenarbeit und das Handpferdereiten an Sattel, Trense und schließlich das Reitergewicht gewöhnen konnte, ihm Gas und Bremse sowie Lenkung gezeigt habe. Ich kann mit Kurti alleine in Schritt, Trab und - sofern der Herr gerade Lust dazu hat, denn so richtig etablieren konnte ich die Galopphilfe noch nicht - Galopp ins Gelände. Er ist einfach eine coole Socke.


Aber ich bin beim Reiten auch recht talentfrei. Mein heutiges Wissen, Tun und vor allem mein - immer noch enorm verbesserungswürdiger - Sitz ist hart erarbeitet. Mir fliegt da leider so gar nichts zu. Ich habe Defizite beim Erfühlen der Pferdebewegung unter mir und mir fehlt es an Erfahrung. Schließlich möchte ich, daß Kurti nicht nur Schritt, Trab, Galopp, vorwärts, rückwärts und seitwärts geht, sondern insbesondere auch lernt, den Reiter so zu tragen, daß er selbst auf Dauer davon keinen Schaden nimmt (gerade mit meinem barocken Gewicht!). Und deshalb ist es wichtig, daß Kurti von einem Profi gezeigt bekommt, wie man z. B. den Rücken richtig aufwölbt, im Genick locker nachgibt, die Hinterhand einsetzt und schwingt. 


Deshalb haben wir den Youngster heute Vormittag, nachdem er nochmals mit Amor auf der Winterweide zum Frühstücken und Spielen war, in den Hänger gepackt und sind gen Reitacademie zu Annette Stevenson nach Oberdingen gefahren. Kurti ist mustergültig eingestiegen, war die stark halbstündige Fahrt brav. Gerret und ich haben schon gefrotzelt, ob er vielleicht unterwegs ausgestiegen ist? ;-) Dort angekommen hat er seine Box bezogen und sofort angefangen, sein Heu zu mümmeln. Saufen, Pinkeln und Äppeln war auch kein Problem; er war wirklich sehr relaxed. 


Das setzte sich auch fort, als die beiden Jungstuten zwei Stunden später von der Weide in den kleinen Laufstall neben ihn gebracht wurden. Hier hatte ich etwas Angst, daß Kurt evtl. sein gutes Benehmen vergißt, sich herumdreht und auf die Boxenwand eindrischt. Aber: alles prima. Es wurde nur kurz antwortend gequietscht, dann nur noch interessiert geschaut und weiter das Heu gefressen. War ich froh! :-) :-) :-) Nachdem eine weitere Stunde alles ruhig blieb, haben wir dann die Heimfahrt angetreten. Ich habe ein sehr gutes Gefühl! Morgen wirds losgehen. 


Zu Hause erwartete uns ein zwar rufender, aber ansonsten entspannter und ruhiger Amor. Er wird sicherlich die nächsten Tage noch ab und an nach Kurti rufen. Pferdegesellschaft hat er durch zwei Shetties, zwei Isis und einen Quarter, die direkt 4 m nebenan im Stall stehen. Ich habe mich dazu entschieden, Amor diese zwei Monate im Stall bei uns zu lassen. Mit seinen nunmehr fast 21 Jahren wird er vor allem im Winter nun schon recht schnell steif, wenn er in einer Box stehen muß. Und so hat er zumindest seine gewohnte Umgebung. 

 Kurtis Gästezimmer - tagsüber darf er auf die Matschkoppel direkt gegenüber oder auf den Sandpaddock
Kurtis Gästezimmer - tagsüber darf er auf die Matschkoppel direkt gegenüber oder auf den Sandpaddock
Blick vom Weg aus über den kleinen Paddock zu Kurtis Box. Wo sind denn die anderen alle?
Blick vom Weg aus über den kleinen Paddock zu Kurtis Box. Wo sind denn die anderen alle?
Die Damengesellschaft nebenan wird beäugt
Die Damengesellschaft nebenan wird beäugt