01.05.2014

 

Tag der Arbeit - dachten sich unsere Rösser wohl auch und haben die Rundraufe in der letzten Nacht wieder etwas verschoben. Also machen wir uns die Mühe und nehmen eine Grundreinigung vor. Wahnsinn, wieviel Staub und Dreck sich da immer in so kurzer Zeit in den Ecken festsetzt. Während wir am Stall werkeln, dürfen die Jungs eine Stunde auf die Weide. 

 

Danach kommt Herr Kurt an die Longe. Der Boden auf der Reitwiese ist zwar feucht, aber schön federnd, nicht rutschig oder matschig. Mein Hauptaugenmerk liegt heute auf: 1. Kurt soll meine Hand am Kappzaum dulden, 2. er soll ruhig ohne Schlauchgeräusche traben und 3. er soll ruhig und ohne miesepetriges Gesicht antraben. 

 

Punkt 1 klappt ganz gut. Linke Hand tut er sich einfacher, als rechts. Ich clickere immer per Zungenclick, wenn er einen guten Moment zeigt, die Kopf ruhig hält, nicht hapst und meine Hand am Kappzaum und/oder seinen Kopf sogar leicht in Stellung führend duldet. 

 

Punkt 2 bekommen wir auch mit ruhigem Tempo hin. Nach fünf Minuten sind die Schlauchgeräusche verschwunden, und Kurti geht schön locker, was ich immer wieder mit "guuuut" lobe. 

 

Ich habe mir diesbezüglich Gedanken um mein Verlaufslob gemacht. Eigentlich wollte ich gerne "braaav" als Abschlußlob (Übung kann eingestellt werden) nutzen, "feiiiiin" als Verlaufslob (Übung ist gut, soll aber fortgesetzt werden). Da ich das selbst aber noch nie richtig auf die Reihe bekommen habe, ist zur grundlegenden Etablierung ein neues Wort nötig, ergo: "guuut" als Verlaufslob. So lobe ich Kurti immer wieder mit "guuut", wenn er etwas gut gemacht hat (z. B. schön locker ohne Schlauchgeräusche trabt), das auch fortsetzen soll. Die ersten paar Male will er noch ausfallen, so daß ich umgehend weitertreibe. Dann hat er es kapiert. Uff - absolut notwendig nun aber, daß ich mir selbst dauernd auf die Finger haue und darauf achte!

 

Danach üben wir noch Punkt 3, das ruhige Antraben ohne mißmutiges Gesicht. Auch das klappt mittels "guuuut" schnell nach wenigen Anläufen.

 

Zum Abschluß kommt nochmals Punkt 1 an und klappt besser als jemals vorher. :-)

 

Insgesamt hat mir der Kurs vom letzten Wochenende doch sehr geholfen, mal wieder mehr Struktur in den Ablauf zu bringen. :-) 

 

Nachmittags regnet es innerhalb von sechs Stunden nochmals 10 l/qm. Ich denke und hoffe, so langsam aber sicher ist nun auch wieder gut. ;-) 

Herr Kurt heute morgen am Stall - und Amor macht Gymnastik ;-)
Herr Kurt heute morgen am Stall - und Amor macht Gymnastik ;-)
Die Herren am 01.05.2014 auf der Weide
Die Herren am 01.05.2014 auf der Weide

02.05.2014

 

Ich habe Urlaub und will die regenfreie Zeit nutzen. Mittags sattle ich nach längerer Abstinenz mal wieder den Jungspund. Zunächst longiere ich Kurti auf der Reitwiese am Halfter etwas ab, dann steige ich auf. Gerret hält noch die Longe, geht jedoch auf Abstand und nimmt keinerlei Einwirkung. Wir reiten zunächst ganze Bahn, dann auch Handwechsel durch die ganze Bahn, Zirkel, alles nur auf leichte Gewichtsverlagerung hin und Bügeltritte, maximal weise ich mit dem Zügel etwas seitwärts: wunderbar! So kann auch ich dabei noch ettliches lernen: wie leicht das eigentlich geht! 

 

Dann gehts ans Antraben. Da Kurti das ganze Bahn ulkig findet und von Seiten Gerrets eher als Aufforderung zum Spielen sieht, gehen wir auf den Zirkel. Da tut sich Kurt natürlich schwer, läßt sich jedoch auf Stimmkommando, gleich unterstützt von der Schenkelhilfe, antraben. Das hält er zwar immer nur ein paar Tritte durch, läßt sich aber immer wieder antraben. Eirig, aber es geht. Schön! :-) 

 

Danach nimmt Gerret die Longe ab und ich reite alleine weiter. Wie gehabt: große Kreise, auch Zirkel und Handwechsel. Alles klappt! Ich freue mich total. Das Beste kommt aber noch: Kurti hält nämlich in dieser Einheit mehrmals nur auf Ausatmen hin an. Strike! :-) :-) :-) 

 

Später reite ich auch Amor. Der tut sich heute etwas schwer, ist zäh. Beim Warmreiten achte ich sehr darauf, wie bei Kurt nur auf Gewichtsverlagerung und Bügeltritt hin Richtungsänderungen zu reiten. Später versuche ich es mit viel lockerem Trab, zwischendurch mal ein paar Galoppsprünge. Es wird zwar besser, grundsätzlich können wir da aber wesentlich mehr. Ich bitte denn auch Gerret, uns einmal kurz zu filmen. An diesen Sequenzen kann ich jedoch nichts aussetzen - zumindest, wenn sich Amor in einem guten Tempo befindet. Naja, so ein Weidebauch ist ja auch schwer. Next time. 

 

Zur Belohung dürfen die Rösser dann wieder auf die Weide. 

Aufwärmen an der Longe
Aufwärmen an der Longe
Unter dem Sattel
Unter dem Sattel

03.05.2014

 

Ein netter Samstag: wir gehen am Vormittag zum großen Pferdesportversandhaus shoppen. Um diverses Stallzubehör und zwei Reithosen reicher kommen wir wieder nach Hause. :-) 

 

Am Stall nehmen wir zuerst das Projekt "Wie hält man Menschen von den Pferden fern" in Angriff und schrauben Abstandsisolatoren außen an den Zaun. Ausgestattet mit E-Seil und angeschlossen an den Stromkreislauf halten diese nun hoffentlich jene lästigen Leute auf Abstand, die meinen, dauernd die Pferde tätscheln oder, noch schlimmer, sogar füttern zu müssen. Traurig, aber nicht zu umgehen. 

 

Danach kommt Kurti unter den Sattel. Eigentlich wollte ich ihn heute erstmals frei traben, weshalb wir unsere Reitwiese an den kurzen Seiten mit E-Band abgesteckt haben. Leider ist Kurti heute Mittag etwas guckig, weshalb ich dann doch "nur" nochmals das Anhalten auf Ausatmen hin übe: anscheinend ist der Groschen gefallen - macht er! :-) *freu* :-) 

 

Danach schnappe ich mir Amor noch für eine Runde Freiarbeit auf der Reitwiese. Ich longiere ihn in Ruhe am Halfter warm, auch jetzt schon über das bereits bereitstehende Cavaletti. Mir geht es heute darum, daß er neben mir frei hertrabt und dabei auch das Cavaletti überwindet. Für Amor: kein Problem! Ich muß nur unheimlich aufpassen, daß er nicht zu übereifrig wird und anfängt, alles mögliche an Lektionen abzuspulen, um einen Keks zu erhaschen. Wir versuchen uns auch an einer freien Wendung der Vorhand um die Hinterhand - das ist noch ausbaufähig. Nach einiger Zeit nehme ich ihm dann auch das Halfter und die um den Hals geknotete Longe komplett ab: Amor könnte weglaufen, macht er aber nicht, sondern ist ganz bei der Sache! :-) Insgesamt merke ich, wieviel Spaß Amor daran hat. Das müssen wir unbedingt öfter machen und perfektionieren. Insgesamt ist es ein tolles Gefühl, mit einem komplett freilaufendem Pferd zu arbeiten, das jederzeit auf der Wiese grasen und "Auf Wiedersehen" sagen könnte. ;-)

Der Zaun, der vor Menschen schützt - schade, daß sowas nötig ist :-(
Der Zaun, der vor Menschen schützt - schade, daß sowas nötig ist :-(
Neue Blumen auf Timmis Grab im Gärtchen
Neue Blumen auf Timmis Grab im Gärtchen

04.-06.05.2014

 

Ich bin in der Schweiz beim Aikido-Kurs mit Mark Rashid. Kursbericht folgt. 

 

Die Jungs werden derweil von Gerret mustergültig versorgt und genießen ihre Pause auf Weide Nr. 2. Außerdem senst Gerret mit der Motorsense die Zäune frei, damit uns der Bewuchs nicht zuviel Wumms vom Stromgerät zieht. 

07.05.2014

 

Eigentlich hätte ich ja heute gerne all das schon einmal auf Amor oder Kurti ausprobiert, was ich bei Mark erfahren dürfte, aber: ich bin alle. Der Kurs war fabelhaft, um nicht zu sagen: phänomenal! Aber er war mental immens anstrengend. Ich bin auch heute noch immer so erschlagen, daß ich sogar bei der Stallarbeit am Morgen Probleme habe, in die Gänge zu kommen. So setze ich mich mittags lieber an den Laptop und schreibe den Kursbericht, was mir hilft, das ganze nochmals besser zu verdauen. Den Kursbericht gibts hier: 

 

http://pfinzgauranch.jimdo.com/kursberichte/mark-rashid/

 

Danach gehts mir tatsächlich besser. Schließlich habe ich heute auch noch eine Reitstunde bei Annette, diesmal auf Samurai, einem vierjährigen süddeutschen Kaltblut. Der Fuchs ist brav, läßt sich von Annette in Ruhe satteln und trensen. Sie reitet ihn mir auch vor, dann darf ich in den Sattel. Samurai schwankt noch ziemlich - und hat seinen eigenen Kopf. Ich muß sofort aufpassen, daß wir nicht an der Bande des Reitplatzes kleben. Das Warmreiten funktioniert insoweit jedoch im Schritt ganz gut. Dann soll ich antraben: uuuuuups!!!!!!!!!!???????????? Was für gewaltige Gänge. Ich staune und denke, daß ein Warmblut nicht wurfgewaltiger sein könnte. Gut, ich bin sowas ja auch nicht gewohnt. Ich muß mich erst einfummeln - was Samurai sofort merkt: der geht nämlich sofort gegen die Hand und steuert in Richtung Bande. Dort wächst Gras. Nachdem mir das dreimal passiert ist, nehme ich die Zügel beherzt etwas fester und setze mich durch. Dann klappt es, leidlich. Annette nimmt mich an die Longe, so daß ich mich auch ob der - für mich - gewaltigen Schwungkraft unter mir besser auf meinen Sitz konzentrieren kann. Wir üben das Mitschwingen, Mitschwingen, Mitschwingen (lt. Annette gut für die Bauchmuskeln - wo ich doch ohnehin schon sooooooooo Muskelkater in den Oberschenkeln und den Bauchmuskeln vom Aikido-Workshop habe!!!), den Schenkeleinsatz und das Stellen des Pferdes. 

 

Ich merke, daß ich zwar wieder einigermaßen klar im Kopf, aber doch noch relativ fertig von den letzten drei Tagen bin. So lassen wir es nach knappen 30 Minuten auch gut sein. Während der es auch noch regnete, ich dafür aber auch unter einem wunderschönen Regenbogen reiten dürfte. 

 

Puh, da muß ich mich erst einfummeln. ;-) Ich hoffe mal, Kurt entwickelt nicht ganz soviel "Wumms"... 

Tanja auf Samurai
Tanja auf Samurai
Reiten im Regen mit Regenbogen
Reiten im Regen mit Regenbogen

08.05.2014

 
Eigentlich wollte ich heute endlich wieder etwas mit den Jungs unternehmen. Nix wird's: mir nimmt am Vormittag jemand die Vorfahrt und kracht mit viel Schmackes in mein Auto. Das beschert mir einen Besuch beim Arzt nebst einem Tag auf dem Sofa, dem Auto wohl eine neue Hinterachse und Amor und Kurti einen Tag auf der Weide. :-( 

10.05.2014

 

Gerret und ich sind nochmals in die Schweiz gefahren, um bei einem Reitkurs mit Mark Rashid zuzusehen; schließlich möchte ich auch mal sehen, wie die im Aikido-Kurs erarbeitete Softness in der Praxis auf dem Pferd aussieht. Zum Kursbericht gehts hier lang: 

 

 

http://pfinzgauranch.jimdo.com/kursberichte/mark-rashid-1/mark-rashid-reitkurs-mai-2014/

 

 

11.05.2014

 

Das Wetter ist durchwachsen, dauernd schauert es arg und es ist immens windig. So will ich heute nicht mit Kurti reiterlich weiterarbeiten. Also schnappen Gerret und ich uns die Jungs und gehen eine Runde im Wald spazieren. Glücklicherweise erwischen wir genau jene Stunde, in der es einmal nicht regnet. 

 

Ich probiere mit Kurti einige Dinge vom gestrigen Kurs mit Mark aus; hauptsächlich eigentlich: ich will das - stelle mir das so vor - so machen wir das - Punkt.

 

Und: es funzt. :-) ;-) 

12.05.2014

 

Kurti schimmelt. *heul* *kreisch* :-(((( An allen möglichen Stellen kommen weiße Stichelhaare durch, teilweise richtig großflächig. Hach ja, ich mag ihn ja trotzdem. Aber ich hätt doch soooooo gern einen Rappen gehabt. Zumindest vornerum. ;-) 

13.05.2014

 

Endlich ist mal einigermaßen Pferde-Arbeits-Wetter. Zunächst kommt Amor an die Longe. Ich will am Nachgeben in Stellung auf Zupfen an der Longe arbeiten. Nach viel Schritt auf ganzer Bahn, wandernden Zirkeln und auch Schlangenlinien in drei Bögen durch die ganze Bahn (*stolzbin* - das haben wir heute zum ersten Mal gemacht!) gehts an den Trab. Hier muß ich immer wieder recht nah an Amor heran, damit ich ihm klarmachen kann, daß er die innere Schulter anheben und in Stellung gehen soll. Erst, nachdem ich wirklich direkt neben ihm laufe und wir kurz einige Volten zusammen traben, macht es *klooooooong* - ein Groschen ist gefallen: Amor stellt sich auf leichtes Zupfen. Uff! :-))))))) Das läßt sich mehrmals wiederholen, was ich immer wieder ausgiebigst lobe. 

 

Danach wird er wieder auf die Weide entlassen - Kurti ist dran. 

 

Ihn sattle ich und longiere ihn zunächst im Schritt, dann auch im leichten Trab am Halfter warm. Hier achte ich auf ein zügiges Tempo. Herr Kurt soll nicht bummeln. Dann gehts in den Sattel. Gerret hält noch die Longe, geht aber gleich auf mein Geheiß hin auf viel Abstand. Auf meine Kommandos hin gehen wir ganze Bahn und wandernde Zirkel. Richtungswechsel klappen einwandfrei. Woran es heute etwas hapert: anhalten auf Ausatmen hin. Gut, das müssen wir natürlich noch festigen. So atme ich aus, gebe dann notfalls noch das Stimmkommando - was dann immer paßt. 

 

Leider kommt uns dann ein heftiger Regenguß dazwischen, weshalb wir kurz zurück zum Stall gehen und warten, bis dieser vorbei ist. Nach 10 Minuten gehts wieder auf die Wiese, und: wir traben. Ich hab zwar ein bissele Bammel, weil nun das Gras naß und evtl. rutschig ist, aber Kurti trabt. :-))))) Yeah!!!!! Dann: Longe ab und selbständig reiten. Wir gehen sogar Schlangenlinien durch die ganze Bahn in drei Bögen. Ich trabe noch zweimal kurz, dann wird Kurti etwas guckig, weil ausgerechnet jetzt die Rehe im Rehgehege nebenan meinen, Rangkämpfe austragen zu müssen. Also schaue ich, daß wir einen guten Abschluß erwischen und reite dann auch bis rein zum Stall. Dort halte ich an und lasse Kurti auf Schenkeldruck und Stimmhilfe eine Viertel-Hinterhandwendung treten, damit er richtig einparkt. Schön! :-)))

 

Danach darf er wieder zu Amor auf die Weide - der nächste, heftige Regenguß geht runter, es hagelt. Die Jungs spielen Reise nach Jerusalem und rennen heftig im Kreis um und durch die großen Marillenbüsche, weil dort im Trockenen nur einer stehen mag - obwohl es sooo viel Platz dort hat. *augenroll* ;-)

14.05.2014

 

Endlich war es heute soweit, bei Kurtis elfter Reiteinheit in diesem Jahr: das Wetter war schön, die Reitwiese war trocken, die Sonne schien... Nachdem ich Kurti gesattelt und wie immer 10 Minuten warmlongiert habe, sitze ich auf, lasse mich von Gerret noch kurz an der Longe begleiten, wir probieren einige kurze Trabansätze auf dem Zirkel. Wie schon demletzt bemerkt sitze ich dabei besser aus, weil Kurti sich dann leichter mit der Balance tut. Einmal macht Kurti einen Sprung nach vorne - vermutlich ist die Nachbarskatze gerade auf den Hühnerstall gesprungen. Dann: Longe ab und frei reiten. Am langen Zügel gehen Kurti und ich Zirkel, Handwechsel oder Schlangenlinien und schließlich, Zügel aufgenommen mit leichtem Kontakt: WIR TRABEN ALLEINE, EINE GANZE RUNDE LANG GANZE BAHN! Ganz easy. :-))))) Ich bin sooo happy! 

 

Für mich ist das etwas besonderes. Ich bin kein Reitcrack und höre diesbezüglich viel auf mein Bauchgefühl, wann für uns der richtige Zeitpunkt für einen Schritt weiter da ist. Der war heute. 

 

Anschließend darf Kurti wieder auf die Weide und Amor kommt an die Longe. Wie gestern arbeite ich mit ihm am Nachgeben in Stellung, was auch heute wieder abrufbar ist. Toller Hafi! :-) Ich probiere dann am Kappzaum auch Schulterherein aus, was Amor kennt und gleich auf beiden Händen gut ausführen kann. Das findet er so toll, daß er selbst anfängt zu brummeln. *gg*

15.05.2014

 

Ich reite Amor auf der Reitwiese. Zunächst laufen wir uns gemeinsam warm, dann mache ich noch ein wenig Handarbeit, lasse Amor an der Hand übertreten. Als es ans Aufsitzen geht, was ich heute von rechts machen möchte, kann er an der Aufstiegshilfe nicht stillstehen. Also heißt es ruhig bleiben und die Situation lösen. 

 

Gut, endlich sitze ich im Sattel. Hier habe ich irgendwie das Gefühl, bergab zu sitzen - wirklich extrem. Ich reite Amor am langen Zügel weiter warm und teste dabei gleich, wie gut Richtungswechsel dabei funktionieren. Dann gehts ans erste Traben. Amor ist heute etwas zäh - gut, ich bin nun schon länger nicht mehr geritten, habe die letzten beiden Tage absichtlich erst longiert, um ihn ein wenig zu lockern. Zudem stand er heute erstmals den ganzen Tag auf der Weide - der Weidebauch tut sicherlich sein übriges. Also gehen wir viele große Linien und Zirkel; besonders links herum tut er sich heute schwer. Ich reite Zirkel verkleinern und vergrößern, baue dann auch zwischendurch Schenkelweichen im Schritt mit ein. Nach einer weiteren Schrittpause gehts ans Aussitzen. Ich versuche, weich mit dem Becken mitzugehen und Amor nicht zu stören. So bekommen wir tatsächlich einige Runden ganz ordentlich hin - vor allem, wenn ich mit der Gerte seinen linken Hinterfuß etwas mehr motiviere. 

 

Ich denke, ich sollte mal wieder mit Amors ins Gelände. Das werde ich am Wochenende auf alle Fälle mal einplanen. Das macht ihm mehr Spaß als Kringelreiten, obwohl er sich auch hier wirklich Mühe gibt. Außerdem mache ich mir so meine Gedanken über mich, ob ich derzeit nicht einfach gedanklich zu sehr bei Kurt und dem Anreiten bin. Das ist Amor gegenüber nicht fair, weshalb ich mehr auf das eingehen möchte, was ihm Spaß macht. :-)

 

Den Sattel habe ich heute gleich mal eine Umdrehung in der Kammer enger gemacht. 

Unser Gärtchen mit frisch gemähtem Rasen
Unser Gärtchen mit frisch gemähtem Rasen

16.05.2014

 

Ein Tag im Zeichen der Stallarbeit: Gerret hat 20 neue Koppelpfosten besorgt, damit wieder welche vorhanden sind, falls die Jungs auf komische Ideen kommen oder einige auszutauschen sind. Auch hat er Beton zum Anrühren gekauft, weil wir demnächst die Rundraufe festbetonieren wollen, damit die Pferde sie nicht mehr umherschieben können. Und er hat den Rasen im Gärtchen gemäht. 

 

Abends wurden dann noch die Weiden Nr. 1 und 2 gemulcht, damit sie wieder schön gleichmäßig nachwachsen können. Amor und Kurti dürften dementsprechend auch schon vorzeitig auf Weide Nr. 3, auf der das Gras mittlerweile fast 1 m hoch ist. Wir werden sie die nächsten Tage erst wieder stundenweise an dieses frische, lange Gras gewöhnen. 

 

Nett: direkt nebenan stehen nun die beiden Nachbars-Haflinger-Damen. Amor war sofort begeistert und hat geflirtet - was Kurti nicht so gefallen hat. *gg* 

Gerret auf dem Weg über die frisch gemulchten Weiden Nr. 1 und 2
Gerret auf dem Weg über die frisch gemulchten Weiden Nr. 1 und 2

17.05.2014

 

Frühstück am Stall. Wie schön! :-) :-) :-) 

 

Anschließend wird Kurti gesattelt. Ich longiere ihn wieder kurz, auch im Trab, sitze dann auf. Trab mit mir im Sattel an der Longe geht heute irgendwie nicht; nach 4-5 Tritten fällt Kurt aus. Also lasse ich Gerret die Longe abnehmen, reite erst einige Zirkel und Handwechsel, versuche dann auch hier anzutraben: ebenfalls Fehlanzeige. Nach ein paar Tritten ist immer wieder schnell Schluß. Mmmmh. Ich lasse es dann einfach mal gut sein, reite noch kurz einige Richtungswechsel und dann weiter zum Stall. 

 

Dann gehe ich mit Amor ins Gelände. Zunächst haben wir mal Probleme, die Hufschuhe aufzuziehen: die Hufe sind sooo gewachsen! Zum Glück kommt nächste Woche der Hufpfleger. Beim nächsten Mal werden wir wieder einen kürzeren Intervall (sieben anstatt acht Wochen) nehmen. Beim ersten Trab offenbart sich dann auch, warum Kurti heute vermutlich Schwierigkeiten mit mir gehabt haben könnte: ich fühle mich aber auch total steif. Vermutlich hängt mir der Autounfall von letzter Woche noch nach, denn auch beim Kontrolltermin gestern beim Arzt war die Schulter- und Nackenmuskulatur bretthart. Ich mache also erst einmal ein paar Lockerungsübungen im Sattel und versuche, durch den Körper zu atmen (eine Übung aus dem Yoga). Es wird ein wenig besser. Amor kommt dann auch besser in Schwung und träbelt fröhlich vor sich hin. 

 

Unterwegs kommt uns ein riesiger Lkw mit Anhänger, vollbeladen mit Baumstämmen entgegen, passiert uns mit einem Abstand von kaum 50 cm: Amor steht gelassen. :-) Mein weltbestes Pony! :-) Wir galöppeln noch ein wenig, und ich teste, ob Amor tatsächlich vom Trab in den Galopp springt, nur indem ich an den Dreitakt denke. Mmh, naja, so manchmal deutet es in diese Richtung. Auf alle Fälle reicht es, wenn ich mich richtig hinsetze - zum Linksgalopp beispielsweise linke Hüfte vor. Hat mir gut gefallen. 

 

Seitdem ich bei Mark zum Aikido-Kurs war, versuche ich sehr oft, mich - gedanklich - in meiner Körpermitte zu zentrieren. Heute habe ich damit vor allem im Sattel von Amor beim Bergabreiten gespürt, um wieviel besser man dann sitzt. 

Mein Mörchen und ich :o)
Mein Mörchen und ich :o)

Abends eröffnen wir nun endlich die Grillsaison am Stall, während die Pferde einen gemütlichen Feierabend auf der Weide verbringen. :-)

*schleck*
*schleck*
Herr Hafi im Glück
Herr Hafi im Glück
Auch Kurt: nahezu nur halb zu sehen. ;-)
Auch Kurt: nahezu nur halb zu sehen. ;-)

18.05.2014

 

Auch heute wird am Stall gefrühstückt. Ich liebe das, gemütlich nach der Stallarbeit meinen Kaffee zu schlürfen, Zeitung zu lesen und den Pferden auf der Weide zuzusehen. Allerdings dürfen sie heute und morgen zunächst nur stundenweise hinaus, um sich noch an das längere, frische Grün zu gewöhnen. Ab Mitte der Woche werden sie dann ganztags draußen bleiben können. 

 

Seit ein paar Tagen schleicht eine schwarze, recht zierliche, aber tragende Katze um den Stall herum. Sie ist zutraulich, hat deutlich Hunger. Zum direkt nebenan liegenden Gehöft gehört sie nicht. Mal sehen, ob sie die nächsten Tage dableibt und ob ich in Erfahrung bringen kann, zu wem sie gehört.

19.05.2014

 

Die Pferde waren ab dem Nachmittag auf der Weide, 5-6 Stunden. Ab Übermorgen dürfen sie dann ganzstags raus. Außerdem: herrlich, es hat endlich mal satt über 25°. :-) :-) :-)

 

Abends baue ich auf unserer Reitwiese einen Pferdespielplatz auf:

  • Flatterbandtor
  • Wippe
  • große, blaue Plane
  • zwei Geitnergassen zum Durch- oder Drüberführen
  • vier weiße Plastikstickel im Abstand von 3,5 m zum Slalomlaufen
  • Torbogen, bestehend aus gelbem Drainagerohr
  • ein Cavaletti, aufgestellt auf halber Höhe
  • Rappelsack
  • Fahne

 

Zunächst ist Amor dran, mit dem ich zunächst gemütlich im Schritt zwischen den einzelnen Hindernissen umherlaufe, dabei seine Aufmerksamkeit prüfe, indem ich immer mal wieder stehenbleibe (worauf er auch stehenbleiben sollte), dann auch mal rückwärtslaufe, was ich mit leicht zurückgelehntem Oberkörper einleite (worauf er auch zurücktreten sollte). Frisch von der Weide kommend ist Amor ein bisschen schluderig und träge, aber es wird. Für ihn ist das ganze ohnehin nichts Neues, weshalb ich recht schnell dazu übergehe, ihm den Strick um den Hals zu knoten und ihn frei neben mir laufen zu lassen. Dabei wird er munter: laufe ich schneller, trabt er an, springt auch mal übers Cavaletti. ;-) Am Schluß kuscheln wir zusammen unter der Plane. Gerret filmt uns derweil: da macht sich bei näherer Betrachtung dann doch einiges bemerkbar, woran wir feilen können: ich bin zu unstrukturiert in meinen Anweisungen - tatsächlich fällt mir im nachhinein auf, daß ich während der einzelnen Übungen zu selten ein klares Bild von der Übung im Kopf hatte. 

 

Notiz an mich: immer mit klarer Vorstellung an eine Aufgabe herangehen, das Ziel visualisieren!

 

Danach darf Amor wieder auf die Weide; Kurti ist dran. Der hat das auch schon fast alles mal gesehen, nur der Torbogen und die Fahne sind neu. Der Torbogen wird zunächst eingehend beäugt und - natürlich, mein oral veranlagtes Flaschenkind - reingebissen. Nach nicht einmal einer Minute läuft er aber schon durch. :-) Der Klappersack irritiert Kurti nur kurz, dann kann ich ihn damit auch klappernderweise überall berühren und den Sack auch zwischen seinen Füßen umherwerfen. Auch die Fahne stellt kein großes Problem dar, denn: kann man da reinbeißen? *gg* Ich wedle zunächst vorsichtig, dann ein wenig heftiger und kann meinen Youngster schließlich auch damit abstreichen. Die Wippe ist heute aufgrund ihres neuen Platzes neben einer Absperrung etwas schwieriger für Kurti zu erklimmen, aber grundsätzlich geht er ohne Probleme auf den wackeligen Boden. Über die Geitnergassen lasse ich ihn zum Schluß noch seitwärts weichen. Nach einigen Anläufen klappt auch das auf kleine Hilfengebung.

 

Auch hier nochmals Notiz an mich: immer mit klarer Vorstellung an eine Aufgabe herangehen, das Ziel visualisieren!

Mit Kurti durch den Torbogen
Mit Kurti durch den Torbogen
Wir stecken unter einer Decke ;-)
Wir stecken unter einer Decke ;-)

20.05.2014

 

Let's ride a Kurt. :-) 

 

Heute wird Kurti vorher nicht longiert, denn: ich will traben. Also führe ich den Buben mit Tempowechseln auf der Reitwiese in Schwung, während Gerret noch einige Hindernisse von gestern aus dem Weg räumt. Liegen bleibt zunächst noch die blaue Plane. Ich steige dann auch auf, zunächst noch von Gerret an der Longe begleitet. Los gehts, gleich über die blaue Plane: kein Problem. Nach einigen Handwechseln will ich auf dem Zirkel dann antraben. Kurti trabt an, pariert aber nach 2, 3 Tritten immer wieder durch. Mir schwant, daß ich das vielleicht selbst verbockt haben könnte, weil ich früher immer bei den ersten Trabtritten gelobt und ihn habe ausfallen lassen...? Also: dranbleiben. Gerret unterstützt mit einer kurzen Fahrpitsch, und siehe da: es funktioniert. Ich trabe heute auch das erste Mal leicht. 

 

Nun denn: Longe ab, Gerret räumt die Plane zur Seite. Leider läßt sich das aber nicht so ohne weiteres ins Freireiten übernehmen. Ja, ich hab ein bissele Morres. Irgendwie hab ich die Vorstellung, daß Kurti zum Stall rennen könnte und mich unterwegs verliert. Keine Ahnung, warum. So gelingen die Versuche, ganze Bahn zu traben, nur recht halbherzig. Aber immerhin: Kurti trabt an und wir kommen um die Kurven. Ich sollte mir meine Notiz von gestern an mich an die Stirn bäbbsen. *augenroll* 

 

Dann plötzlich, ganze Bahn: Kurti galoppiert an. Nicht wild, sondern ruhig. Ich bin so perplex, daß ich nur konsterniert rufe: "Und haaalt." Rumms - haut es unter mir die Bremse rein und steht. Aha, also, das funktioniert ja bestens. Und gibt mir Sicherheit. :-) 

 

Zum Schluß zirkeln wir noch am langen Zügel nur über Gewichtshilfen über die Wiese, gehen auch Schlangenlinien in drei Bögen, und ich bin dennoch ganz zufrieden; wenn ich heute eigentlich auch mehr traben wollte. 

21.05.2014

 

Ab heute haben die Jungs den ganzen Tag über Zugang zur Weide. Da es nun richtig warm werden wird (heute z. B. teilweise über 30°) denke ich, daß sie auch hin und wieder zum Stall wandern werden, um im Schatten zu stehen. Vor allem werde ich Herrn Kurt im Auge behalten, damit ich mir kein Tönnchen auf vier Stelzen heranziehe. ;-) In dem Falle bekommt er den Maulkorb verpaßt. 

 

Am Nachmittag steht mal wieder Hufpflege für die Herren an - echt nötig, wenn auch unser Hufschmied meint, daß die Hufe nicht sooo sonderlich lang wären. Er muß trotzdem ganz schön viel Tragrand wegnehmen. Ansonsten ist alles palletti. Leider bekommen wir es terminlich derzeit nicht hin, daß er schon in 6-7 Wochen wiederkommt. Ich werde also demnächst selbst öfter zur Feile greifen müssen, um das nun im Sommer erhöhte Hufwachstum zu überwachen. 

 

Ansonsten war der erste Tag auf der Weide für beide Pferde in meinen Augen ok - ein Weidebauch ist klar vorhanden, aber hinnehmbar. 

23.05.2014

 

Und wieder gehen wir einen Schritt weiter: heute Abend steht Kurtis erster Ausritt ins Gelände an. Wir werden von Gerret auf Amor begleitet; Gerret hält anfangs noch die Longe, was auf den ersten Metern am Stall kurz in Kuddelmuddel ausartet. Kurti ist nämlich auf dem Wiesenweg anfangs etwas munter, will gleich traben... Ähm, klar: traben... Wieso geht das auf der Reitwiese nicht? *motz*

 

Wir nehmen als erstes einen Berg in Angriff, weil dort der Weg eben und betoniert ist, ich Kurt aber auch viel auf dem grasbewachsenen Seitenstreifen laufen lassen kann. Die Gehfreudigkeit läßt demnach auch recht schnell nach - nach fünf Minuten zockelt er friedfertig hinter Amor her. Nach 10 Minuten sind wir oben angekommen und ich steige ab, um Kurt den nunmehr geschotterten Weg bergab zu führen. Wieder unten in der Ebene angekommen steige ich wieder auf und reite frei ohne Longe heimwärts. Kurti trabt wieder ein paarmal an. Da Kurti nun doch nur wenig auf das Stimmkommando reagiert (ich vermute mal Stalltrieb) und ich nicht am Zügel/Gebiß ziehen will, zupfe ich an der Longe, die immer noch am Halfter befestigt ist: Kurti steht. *gg* ;-) Ich lasse mich die letzten paar 100 m wieder von Gerret an der Longe begleiten, weil mir das dann doch ein wenig zuviel Trab Richtung Heimat ist und Kurt gleich lernen soll, auch dann ruhigen Schritt zu gehen.

 

Wieder am Stall gehen wir doch noch auf die Reitwiese: jetzt will ich aber traben. Klar: nur Kurt nicht. Hach jaaaaa... Allerdings merke ich hier: er tritt an, nur auf Schenkeldruck. Und er trabt auch an, nur auf Schenkeldruck - nur hält er hier den Trab eben nur ein paar Tritte. Also, ich vermute doch, daß ich da die früheren Male auf der Reitwiese beim Antraben zu früh gelobt und es - unbewusst - geduldet habe, daß Kurt dann durchpariert. So schnell geht das!

 

Trotzdem wars scheeee!!!

 

Ich werde jetzt Hufschuhe bestellen, damit wir demnächst dann auch normal geschotterte Wege, die es ja zuhauf bei uns gibt, ohne Probleme gehen können. 

25.05.2014

 

:-) :o) :-) :o) :-) :o) :-) :o) :-) :o) :-) :o) :-) :o) :-) :o) :-) :o) :-) :o) :-) :o) :-) :o) :-) 

 

Und weil es am Freitag so schön war: heute gleich nochmal. ;-) Wieder gehen Gerret auf Amor und ich auf Kurti ins Gelände. Anfangs lasse ich mich von Gerret noch an der Longe begleiten, im Wald nehmen wir die Longe jedoch recht schnell ab. Ich bin ein wenig aufgeregt, weil uns ausgerechnet heute ein recht quietschfidel freilaufender, nicht gut erzogener Hund und sogar zweimal Reiter entgegenkommen (letzteres kommt alle Schaltjahre mal vor - heute gleich zweimal ist erwähnungswürdig). Auf die anderen Pferde reagiert Kurti glotzend und mit hoch aufgerichtetem Kopf, bleibt aber ruhig. Ich selbst übe mich ganz in "Softness", zentriere mich immer wieder, atme relaxed durch meinen Körper und freue mich. 

 

Denn auch ansonsten verläuft alles sehr harmonisch. Im Wald treffen wir heute ob des schönen Wetters auch viele Spaziergänger, und einer ist auch so nett, uns abzulichten. 

 

Ich versuche, Kurt so wenig als möglich zu stören, halte die Zügel immer nur mit leichtem Kontakt zum Maul; er trägt seinen Kopf oft auf Buggelenkshöhe. Und er reagiert gut auf den Schenkel und - Überraschung! - sogar auf den seitwärtstreibenden. Komisch, das hatte ich mit ihm bislang nur 2, 3x am Stall zum Einparken geübt. Heute nehme ich ihn unterstützend hinzu, um Kurti besser mittig auf den geschotterten Wegen halten zu können - und tatsächlich reagiert er mit Gewichtshilfe und seitwärtstreibendem Schenkel sofort und gut. 

 

Ein-, zweimal trabt er auch an, einmal geht er sodann sogar kurz in den Galopp über. Ich pariere mit der Stimme durch und: hatte kein mulmiges Gefühl dabei. Das ist für mich wichtig, nachdem ich ja diese Woche auf der Reitwiese doch mal kurz solche Schreckensszenarien im Kopf hatte - warum auch immer, schließlich ist Kurti bislang wirklich kreuzbrav. Vermutlich ist das meinem Alter und meinen Erfahrungen bzw. meiner mangelnden Erfahrung mit jungen Pferden geschuldet. 

 

Nach 30 Minuten im Sattel steigen wir dann ab, denn Kurt soll sich langsam an längere Touren mit mir im Sattel gewöhnen - sein Rücken muß erst noch die entsprechende Muskulatur aufbauen, soll nicht verkrampfen. So laufen wir gemütlich heimwärts. 

 

War toll heute! Schreit nach mehr! Ich bin happy! :-) 

Wir vier! Es ist so toll, daß auch Gerret jetzt wieder im Sattel mit dabei ist!!! :-)
Wir vier! Es ist so toll, daß auch Gerret jetzt wieder im Sattel mit dabei ist!!! :-)
Mensch, bist Du groooooß!
Mensch, bist Du groooooß!

26.05.2014

 

Juhuuu!!! Amor und ich wurden mit einem kleinen Bericht in Deutschlands großer Reiterzeitschrift Cavallo erwähnt; es ging um Bauchgefühl und Kopfkino. Ich bin total stolz: ich und mein Mörchen!!! :-) :-) :-) 

Amor und ich in der Cavallo, Ausgabe Juni, S. 37
Amor und ich in der Cavallo, Ausgabe Juni, S. 37

27.05.2014

 

Das Wetter ist noch ein wenig usselig, aber es taugt zum Longieren. Also kommt zunächst Herr Kurt an die Reihe. Zunächst fange ich wieder mit Führen in Stellung an, was er anfangs gut macht, dann doof findet. Also gehe ich doch erst mal recht schnell auf Abstand, longiere ihn viel ganze Bahn, lasse ihn schließlich antraben. Da hängt erst mal ein Flummi an der Leine und hüpft und buckelt kurz auf der Stelle vor mir herum. Sieht ja schon herzig aus, wenn so ein Brocken so gaaaanz langsam auf der Stelle hüpft. *gg* Ich bleibe ruhig, ignoriere das und schicke ihn vorwärts. Der Trab gefällt mir anfangs nicht so, entwickelt sich während der Einheit aber sehr schön - Kurti trabt schließlich lockerer denn je vorwärts anstatt zu trampeln. Außerdem reagiert er sehr schön auf die Stimmkommandos. Auch ganze Bahn im Trab ist dann kein Problem. Ich merke jedoch, daß er gerne linke Hand nach innen fällt. Hin und wieder taste ich mich auch erneut mit der Hand an den Kappzaum zwecks Führen in Stellung heran, was Kurti schließlich auch duldet. 

 

Im Paddock lasse ich ihn anschließend kurz auf Kommando stehen, während ich den Hufkratzer aus dem Stall hole und die Hufe auskratze: macht er aus dem Effeff. :-) 

 

Dann ist Amor dran. Er darf heute über Cavaletti traben und hat sichtlich Spaß daran: er brummelt immer wieder, wenn ich ihn lobe. ;-) Auch bei ihm muß ich heute linke Hand etwas mehr eingreifen und touchiere immer wieder seine Schulter, während ich mir die Nase leicht nach innen hole, damit er sich aufrichtet und nicht so sehr auf die Schulter fällt. Das klappt ganz gut und schließlich zeigt ein immer mal wieder für ein paar Meter eine schöne Dehnungshaltung mit lockerem Unterhals und für ihn ganz guten Untertritt der Hinterhand. 

 

Ansonsten sollte man es nicht glauben, wie schnell meine beiden Herren mit dem Abgrasen der Weide sind... Gut, ein Großteil des sehr hohen Grases ist auch zertrampelt, aber verglichen mit den Bildern vom 17.05.2014 ist das schon ein Wort: 

Die Weide Nr. 3 nach 1,5 Wochen Beweidung...
Die Weide Nr. 3 nach 1,5 Wochen Beweidung...

28.05.2014

 

Endlich haben wir die Laborwerte der Kotproben zwecks selektiver Entwurmung vorliegen. Nachdem die über Oster gezogenen Kotproben ergeben hatten, daß angeblich ein mehr als massiver Strongyloides-Befall (Zwergfadenwurm) vorliegen soll, habe ich mich direkt mit dem die selektive Entwurmung in Deutschland vorantreibenden Dr. Menzel in Verbindung gesetzt und bekam viele wertvolle Tipps. Er erklärte auch, daß die Kotproben nicht über mehrere Tage gesammelt werden sollten, sondern nur einmal sehr frisch am Morgen - und dann gleich sofort per Post ins Labor. Das haben wir denn auch gemacht und insoweit die Parasitologie der Tierärztlichen Fakultät in München mit einbezogen. Ergebnis:

 

  • Kurti hat keinerlei nachweisbaren Befall.
  • Amor hat einen Befall von Strongyliden (Palisadenwürmer), allerdings nur in Höhe eines EPG von 160 (Schwellenwert: 200).

 

So müssen wir derzeit nicht entwurmen. :-) Die nächste Auswertung von Kotproben steht im Herbst an.

 

Abends habe ich wieder eine Reitstunde bei Annette Und: ich darf wieder die tolle Zora reiten. :-) Die Süddeutsche Kaltblutstute macht einfach nur Spaß! :-) Heute geht es vor allem darum, die Führung am äußeren Zügel zu spüren. Womit ich mich recht schwer tue und Annette mitteile, daß ich Schwierigkeiten habe, das zu erfühlen. So soll ich nochmals kurz absteigen und Annette zeigt mir auf Zora, wie das aussehen soll und versucht mir zu erklären, wie es sich anfühlen kann. Und tatsächlich: als ich wieder aufsteige, habe ich hin und wieder für ein paar Meter eine Ahnung davon, was gemeint ist mit dieser "Führung am äußeren Zügel". :-) Annette ermuntert mich außerdem dazu, auch ruhig dem Pferd deutlicher zu zeigen, welche Haltung ich gerne von ihm hätte, vor allem, wenn sich Zora auf den Zügel legen und büffeln will. Da bin ich aufgrund meiner Chronologie mit Amor doch noch gehandicapt, weil ich auch nicht zuviel machen will. Aber ohne, so Annette (und nebenbei: auch Dr. Dörr und Desmond... - jaaaa, sie haben ja Recht!), gehts halt auch nicht. 

29.05.2014

 

Ein wunderbar fauler Tag, da ich heute Strohwitwe bin:

 

1. Ausschlafen

2. Bei offenem Fenster den Vögeln beim Zwitschern zu hören

3. Stallarbeit - ok, da bin ich nicht faul, sondern fleißig :-)

4. Frühstück am Stall

5. Workout auf der Reitwiese mit Amor

6. Gemütliches Kaffeetrinken und Lesen am Stall bis in den Nachmittag hinein

 

Zu 5.:

 

Ich wärme Amor kurz mit Handarbeit auf, lasse ihn dann auch laaange am laaangen Zügel gehen. Dabei versuche ich wieder, alle Bahnfiguren und Handwechsel nur aus dem Sitz heraus zu reiten. Und wieder wird mir bewußt: wie einfach geht das bei Kurt oder Zora, wieviel hat Amor schon kompensieren müssen. Nunja. Die sich anschließende Trabarbeit zum Lockern fällt relativ laaang aus, ist immer wieder von kurzen Sequenzen am langen Zügel unterbrochen, um Amor durchschnaufen zu lassen, wobei ich auch mal Schenkelweichen mit einbaue. Aber es taugt: Amor wird locker, gibt immer wieder schön nach, geht immer besser in Haltung, so daß ich immer mehr Zügel aufnehmen kann. 

 

Dann gehts weiter: reiten, richtig reiten. Ich achte sehr genau auf meinen Sitz, daß ich alle Wendungen aus diesem heraus reite. Und ich möchte heute schauen, ob ich Amor auch so am äußeren Zügel führen kann wie Zora gestern, zumindest hin und wieder. Rechts herum geht das gefühlsmäßig leichter als links. Immer mal wieder ein paar Meter kann ich es dann auch erfühlen. :-) Allerdings muß ich Amor immer wieder motivieren und auch mal mehr im Genick durchstellen, wenn er versucht, sich auf der Hand abzustützen. Und im Hinterstübchen kommt der Verdacht auf, daß ich Amor doch hin und wieder wesentlich mehr durchgehen lasse, als gut wäre. Mmmh. Muß ich mal für mich beobachten. 

 

Am Schluß nehmen wir auch mal den Galopp hinzu und ich freue mich ausnahmsweise mal über mich selbst: ich habe keine Angst mehr, auf der Reitwiese zu galöppeln. :o) Also, zumindest auf Amor. Auf Kurt müßte das jetzt nicht sein. ;o)

 

Den restlichen Tag verbringen die Jungs bei aufziehenden dunklen Wolken auf der Weide: 

Dunkle Wolken
Dunkle Wolken

30.05.2014

 

Abends steht wieder eine kleine Runde durchs Gelände für uns vier an. Kurti ist anfangs wieder etwas munter und möchte laufen, laufen, laufen. Deshalb nehme ich Gerret auch gleich im Wald angekommen die Longe ab, lege sie wieder in Schlaufen ums Sattelhorn von Kurtis Westernsattel. Los gehts. Im wahrsten Sinne des Wortes: Kurti kennt heute nur Schritt oder Galopp, läßt sich aber bei letzterem immer schön auf Stimmkommando durchparieren. So erkenne ich heute, daß ich tatsächlich in solchen Situationen zwar mal kurz schlucken muß, aber keine Angst habe. 

 

Nach den ersten 10 Minuten ist es dann auch gut und Kurt zuckelt gemütlich am langen Zügel unter mir durchs Gelände, Gerret und Amor folgen. Einmal fetzt Kurt dann doch kurz los und läßt sogar zwei kleine Buckler. Ich vermute, daß ihm das schottrige Geläuf ohne Hufschuhe eben doch gar nicht gefällt. Aber auch hier: durchparieren, weiter gehts im Schritt, ganz locker. 

 

Heute bin ich stolz auf mich. Mir hat dabei auch Annettes Hinweis vom Mittwoch geholfen. Ich hatte ihr erzählt, daß ich hin und wieder ein wenig Morres habe, daß Kurti ob mangelnder Balance evtl. mal lospreschen könnte. Annettes Antwort war denkbar bildlich: Ich soll mir da mal gar keine Sorgen machen, schließlich steht ein Kaltblut von Haus aus durch seine Breite über soviel Boden, daß da nix umfallen kann. :-) 

 

Nach 30 Minuten und doch noch ein bissele Trab sitzen wir dann ab und führen die Pferde gemütlich heimwärts. 

 

Am Stall überprüfe ich Kurtis Westernsattel: mmmh, der scheint mir in der Kammer nun doch schon relativ eng zu sein. Hach ja, der Jung wächst halt grad in die Breite. Ich werde wohl für demnächst mal wieder einen Termin mit dem Sattler ausmachen müssen. Evtl. steht dann eben doch schon früher als gedacht ein neuer Sattel an. 

Meine drei Männer bei einer kurzen Pause im Gelände
Meine drei Männer bei einer kurzen Pause im Gelände

31.05.2014

 

Nach gemütlichem Frühstück am Stall basteln Gerret und ich für unsere Rösser ein neues Fitness-Gerät: ein Podest. Einfach bestehend aus zwei Paletten, die zusammengeschraubt sind, obendrauf kam eine - ziemlich wetterfeste und angeraute - Siebdruckplatte. Voilà:

Das neue Podest
Das neue Podest
Die "Spielwiese" :-) Podest und Wippe sind mit Pylonen markiert - damit niemand mehr Probleme beim Rückwärtsfahren hat ;-)
Die "Spielwiese" :-) Podest und Wippe sind mit Pylonen markiert - damit niemand mehr Probleme beim Rückwärtsfahren hat ;-)

Abends am Stall stelle ich dann fest, daß unser Verpächter wohl beschlossen hat, daß selbiger mal einen neuen Anstrich nötig hat. Prima. :-) Zwei seiner Jungs sind dabei, den Stall zu streichen. 

 

So können wir dann bestens in den Sommer starten.