01.07.2014

 

Herr Kurt kommt heute mit Maulkorb auf die neue Weide, die aufgrund des Umstands, daß sie bereits das zweite Mal dieses Jahr beweidet wird, wesentlich mehr frisches, langes Grün trägt als die anderen Weiden vorher, wo es nur "Heu am Halm" gab. Anfangs ernte ich dafür verständnislose Blicke, als er merkt, daß damit kein einfacher Haps mehr möglich ist. Aber er kommt mit dem Maulkorb gut zurecht, auch abends trägt er ihn noch, hat auch keine Scheuerstellen.

Es kam ein Paket vom Pferdesportversandhaus - so hat Kurti mal wieder für ein paar Tage ein neues Spielzeug
Es kam ein Paket vom Pferdesportversandhaus - so hat Kurti mal wieder für ein paar Tage ein neues Spielzeug

02.07.2014

 

Wir nutzen das schöne Wetter und reiten abends aus. Die Pferde sind voll eingepackt mit Fliegenausreitdecken und -masken. Wieder: eine halbe Stunde reiten, dann absitzen und mind. eine Viertelstunde führen, wieder aufsitzen und heimwärtsbummeln. Kurti macht seine Sache sehr gut, schon wie ein alter Hase. Auch Gerret kommt mit Amor super zurecht. Wir traben heute nicht explizit, nur zwischendurch lasse ich Kurt ein-, zweimal antraben und pariere selbständig nach ein paar Metern wieder durch. 

 

Auf dem Heimweg kommen wir - wieder, wie schon ettliche Male *augenroll* - an einem schon seit Wooooochen einfach auf einer Wiese herumliegenden Silageballen vorbei. Kurt macht einen Kragen. Ich fordere ihn durch leichten Schenkeldruck auf, mal hinzugehen. Ohne zu zögern geht er hin, schnuffelt, schnuffelt noch mehr, und läßt, als ich ihn wieder abwenden will, einen erfrischenden Buckler. Aber hallo! Geht gar nicht! Ich schimpfe, lasse es aber auch sofort wieder unaufgeregt gut sein und reite einfach weiter. 

 

Wieder am Stall dürfen die Herren während wir aufräumen und den Stall machen noch für eine halbe Stunde auf die Weide. 

Gerret auf einem Ritterross ;-)
Gerret auf einem Ritterross ;-)
Im Wald am Hexenhäusle
Im Wald am Hexenhäusle

03.07.2014

 

Der Pappkarton (s. Foto oben) ist schon hinüber. ;-) 

 

Kurt nimmt auch heute sehr brav seinen Maulkorb nebst neuer Fliegenmaske entgegen. Das werden wir wohl bis auf weitere so beibehalten. Schont halt einfach die Figur.

04.07.2014

 

Auf gehts: wir bringen die Pferde zur Hardt-Ranch nach Graben-Neudorf, wo am Wochenende wieder der Sitzschulungslehrgang mit Elementen aus der Alexander Technik mit Jenny Neuhauser stattfindet. 

05./06.07.2014

 

Lehrgang Sitzschulung mit Elementen aus der Alexander Technik mit Jenny Neuhauser aus der Schweiz auf der Hardt-Ranch in Graben-Neudorf. Auf Amor lerne ich in jeweils einer Einheit pro Tag zu erspüren, wieviel zuviel ich doch noch immer "mache" und wieviel weniger eigentlich ausreicht (was mir meine Erkenntnisse aus dem Kurs mit Mark Rashid mal wieder nachhaltig ins Gedächtnis ruft). Kurti absolviert seine ersten beiden Reitstunden in einer Reithalle, auch jeweils eine Einheit pro Tag: suuuper! Cooler Bursche. :-) 

 

Kursbericht folgt. 

07.07.2014

 

Heute Morgen kommt mir ein etwas müder Kurt entgegen. Die Nacht - mit Sturm und Regen mit 10 l/qm - war wohl anstrengend und das Wochenende muß er sicherlich auch erst einmal wieder verdauen. Aber die Pferde haben diese Woche, insbesondere heute, ohnehin viel frei. 

 

Heute ist nämlich auch ein besonderer Tag: Gerret und ich haben siebten Hochzeitstag! :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-)

 

Ist das schon sieben Jahre her???: 

 

https://www.youtube.com/watch?v=KyEZQe5VotU&feature=youtu.be

08.07.2014

 

Wow, letzt Nacht hat es 15 l/qm geregnet. Und heute soll es den ganzen Tag so weitergehen. Na, dann wird das Gras ja hoffentlich nochmals wachsen. :-) Die Pferde haben daher erst mal frei. 

 

Abends stelle ich fest, daß es nochmals 5 l/qm geregnet hat. Jut. Die Rösser jedenfalls finden das Wetter klasse: waren den ganzen Tag ohne Fliegenmasken auf der Weide und kamen offensichtlich kein einziges Mal zum Stall. :-) 

 

 

 

Die Kursberichte Reitsimulator-Workshop und Reitlehrgang mit Jenny sind online: 

 

 

http://pfinzgauranch.jimdo.com/kursberichte/jenny-neuhauser/reitsimulator-workshop-juni-2014/

 

09.07.2014

 

Und es regnet weiter. Die Temperaturen sind auch wirklich frisch: 10°. Brrrr. Heute Nacht hat es weitere weitere 5 l/qm runtergemacht. Die Pferde bleiben seit zwei Tagen nachts über auf dem Paddock, weil der Trailweg sonst zu matschig wird. 

 

Abends: nochmals 15 l/qm. So langsam aber sicher reichts dann aber wieder...?

 

Ein Thema derzeit:

 

Jakobskreuzkraut.

 

Wir hatten dieses bislang nur sehr selten auf den Weiden - was sicherlich auch unserer expliziten Weidepflege zu verdanken ist. Die wenigen Pflanzen, die ich dennoch auf unseren Weiden entdeckt habe (dieses Jahr: gerade einmal vier Stück) werden samt Wurzel ausgerissen und - wichtig! - in den Hausmüll geworfen. Leider sind umliegende Grundstücke auch betroffen, auf die wir jedoch keinen Einfluß haben.

 

Daher, und weil ich insbesondere an Straßen- und Wegrändern in diesem Jahr einen steigenden Befall feststellen konnte, habe ich mich informatorisch einmal an die Gemeinde Pfinztal gewandt und bin gespannt, was diese mir zu - hoffentlich? - vorgesehenen Bekämpfungsmaßnahmen sagen wird.

 

Infos gibts z. B. auch hier:

 

http://www.alf-ke.bayern.de/pflanzenbau/linkurl_4.pdf

10.07.2014

 

Hui, ich habe schon eine Rückmeldung von der Gemeinde. :-) *freu* Man weiß um die Giftigkeit und ist bemüht, die Pflanzen bei eigenen Feststellungen oder über Hinweise von Bürgern zu beseitigen. Toll! :-) 

11.07.2014

 

Endlich, endlich: es mal trocken. So kommen beide Rösser heute Abend in den Genuß einer Longeneinheit. Einziger Wehmutstropfen: die Bremsen, die nun offensichtlich eine Woche lang hungern mußten, haben Huuuunger! Auf Pferdeblut... :-/

 

Kurti macht seine Sache dennoch sehr gut und dreht stoisch seine Runden. Ich weiß nicht, wieviele Bremsen ich in den Pausen zwischendurch erschlagen habe. Heute longiere ich ihn wieder über die Cavaletti und bin zufrieden. Anschließend lasse ich ihn noch an der Hand übertreten und bin überrascht: stimmt die Stellung, klappt das alles wunderbar ohne großen Aufwand. :-) 

 

Amor, der anschließend dran ist, tut sich mit dem Flugviechzeugs wesentlich schwerer als der Youngster, obwohl an ihm wesentlich weniger Bremsen kleben. Aber auch er läßt sich gut über die Cavaletti longieren und gibt sich Mühe, nicht anzuschlagen. Amor ist für das Übertretenlassen an der Hand etwas zu wuschig auf die Bremsen, weshalb wir einige Anläufe brauchen, bis es beidseits klappt. Anschließend kommt noch etwas Neues hinzu: Amor soll auf Gertenhilfe jeweils das angesprochene Hinterbein heben. Klappt mit vielen Keksen gleich relativ gut. :-) 

Herr Kurt beim Trab über Cavaletti - noch etwas schief in Zentrifugallage
Herr Kurt beim Trab über Cavaletti - noch etwas schief in Zentrifugallage
Hier muß man Beinchen heben
Hier muß man Beinchen heben

12.07.2014

 

Hightlights & lowlights: 

 

Lowlight Nr. 1: Kurti hat vier mehr oder weniger angelaufene Beine. Wo kommt das her? *grübel* Bewegung wird gut tun. 

 

Highlight Nr. 1: Kurti nimmt heute erstmals sein Gebiß selbständig ins Maul. :-) 

 

Wir gehen zu viert ins Gelände. Heute auch erstmals eine neue Strecke: am Nachbarhof vorbei entlang der Kuhweide. Sollte für Herrn Noriker als Exil-Österreicher eigentlich kein Problem sein; ist es auch nicht. Er guckt zwar, bleibt aber ruhig. Bis wir zu einem großen Baumstumpf an der Kuhweide kommen. Lowlight Nr. 2: Es hopst entgeistert unter mir zur Seite. Vermutlich sitzt auf dem Baumstumpf - für mich unsichtbar - ein Huchmampf (s. auch: ;-) http://huchmampf.heimat.eu/ ). Aber, Highlight Nr. 2: ich bleibe einfach ruhig sitzen, habe nicht einmal eine Millisekunde Angst. 

 

Den anschließenden steilen Wiesenweg erklimmen wir in Rekordzeit, denn trotz zwischenzeitlich einsetzendem Regen sind viele Bremsen unterwegs. Im Wald angekommen traben wir an. Highlight Nr. 3: Kurti trabt! *freu* Und zwar unterstützt von meinen freudig anfeuernden Rufen locker flockig - bis ICH ihn - getreu dem Motto: verlange wenig, lobe viel - nach 50 m wieder durchpariere und ihm von oben um den Hals falle. Weiter gehts schlängelnderweise - ich übe einfache Schlangenlinien entlang des Waldwegs nur auf Gewichtsverlagerung hin - durch den Wald, bis Gerret plötzlich feststellt: Lowlight Nr. 3: Er ist die ganze Zeit mit unter Amors Kopf gekreuzten Zügeln geritten. Tstststs...... Lowlight Nr. 4: Während ich von Kurtis Sattel aus versuche, die mir in die Hand gedrückten Amor'schen Zügel diesem richtig um den Hals zu legen, legt Herr Noriker die Ohren an, kreischt und schlägt fast nach Amor aus. 

 

Highlight Nr. 4: Wir traben nochmals, bestimmt 100 m, und Kurti träbelt. *freu* Nach 30 Minuten steigen wir wieder ab und führen die Pferde zum Waldrand. Lowlight Nr. 5: Beim Aufsteigen von Gerret auf Amor kommen die beiden uns etwas zu nah, wiederum legt der Jungspund die Ohren an, kreischt und schlägt nun tatsächlich aus. DAS GEHT GAR NICHT und verdient einen heftigen Klapps mit der Gerte. 1. Schon mal nicht mit mir im Sattel, 2. nicht gegen mein weltbestes Pony und 3. nicht gegen meinen herzallerliebsten Göttergatten. *grmpf* 

 

Highlight Nr. 5: Wir kommen gerade rechtzeitig zum Stall und sind am Absatteln, als plötzlich Starkregen anfängt und innerhalb von 20 Minuten 10 l/qm Regen runterkommen. Uff - Glück gehabt. 

 

Kurtis Beine sind wieder dünne, und so werfen sich beide Pfers auf der Weide erstmal zum Wälzen hin. 

O-Ton Gerret in diesem Moment: Wo ist das Vögeli? *lol*
O-Ton Gerret in diesem Moment: Wo ist das Vögeli? *lol*

 

 

 

Wir wünschen der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft

morgen in Brasilien viel Glück beim Fußball-WM-Endspiel!!!

 

 

 

Schweinsteiger auf Kurti!
Schweinsteiger auf Kurti!
Viva Brasil (die halbe Nationalmannschaft besteht ohnehin aus Mitgliedern meines Lieblingsclubs FC Bayern)!!!
Viva Brasil (die halbe Nationalmannschaft besteht ohnehin aus Mitgliedern meines Lieblingsclubs FC Bayern)!!!

13.07.2014

 

Ich bin immer wieder begeistert über unseren Paddock: trotz stärkster Regenfälle in den letzten Tagen ist er heute schon wieder trocken. :-) 

 

Wir haben auch eine neue Tränkemöglichkeit für die Pferde am isolierten Wasserfaß angebracht. Gerret wollte gerne einmal eine Schwimmertränke ausprobieren, die den Vorteil hat, daß die Pferde freier als an der alten Selbsttränke saufen können, die nur auf Herunterdrücken der Lasche mit der Nase Wasser freigab. In der jetzigen Schwimmertränke sammelt sich immer wieder Wasser bis zu 16 l. 

 

Heute Morgen finde ich, daß Kurtis Hinterbeine noch etwas angelaufen sind. Sie sind nicht druckempfindlich und auch nicht warm. Fieber hat er auch keines (normal: 37,4°). Also lasse ich ihn munter an der Longe über die Reitwiese träbeln, diesmal auf einem sehr oval angelegten Zirkel, denn ich habe zwei Cavaletti auf der Geraden aufgestellt. Man merkt, daß er nun langsam Übung in der Stangenarbeit bekommt. :-) Anschließend hat Gerret noch für uns den Rappelsack herausgekramt. Für den interessiert sich Kurt überhaupt nicht, auch wenn Gerret sehr laut und heftig rappelnderweise hinter uns herläut. Cooles Pferdchen! Und die Beine sind auch wieder normal. 

 

Anschließend kommt Amor dran. Mit dem will ich eigentlich Bodenarbeit machen, weshalb er nur das Stallhalfter anstatt wie Kurti den Kappzaum trägt. Aber der alte Hase macht das mit den Cavaletti so toll und gelassen, daß wir dort "hängenbleiben". Und Amor wäre nicht Amor, wenn er das nicht auch prima im Galopp hinbekäme! Hach, mein weltbester Hafi! :-) *Herzchenaugenhab* 

Die neue Schwimmertränke
Die neue Schwimmertränke
Die Buben mit Gerret auf Weide Nr. 5
Die Buben mit Gerret auf Weide Nr. 5

15.07.2014

 

Workout fürs Mörchen: voll eingepackt gegen die Bremsen gehen wir auf die Reitwiese. Richtungswechsel beim Warmreiten sind wie immer anfangs etwas schwergängig, werden erst nach der ersten ausgiebigen Trabeinheit besser. Dann funzt es aber: wir gehen wieder viele wandernde Zirkel und Schlangenlinien. Ich habe immer wieder Jenny im Hinterkopf: "Nicht schieben!", "Nur in der Bewegung mitgehen!", "Ruhig sitzen!", "Etwas vor mit dem Oberkörper!". Das alles und immer wieder ausatmen, Energie durchs Pferd schicken und locker sitzen bringt Amor immer mehr zum Schwingen, ich kann die Hinterhand spüren, vorne gibt er nach. Als ich schließlich zum Aussitzen übergehe, ist er richtig gut zu sitzen, ich kann durchfedern und mitgehen. :-) 

 

Highlight heute: ich spüre, wie er schließlich auf jede kleine Positionsveränderung von mir reagiert; natürlich insbesondere auf die von mir nicht beabsichtigten. Einmal z. B. merke ich, wie ich mich nach zwar tendenziell nach links ausrichten will, meine ganze Körperposition jedoch nach rechts weist. Schöner Fortschritt für mich! 

 

Als ich dann ein richtig gutes Gefühl habe, galoppieren wir auf jeder Hand eine ganze Runde. Hui, das haben wir schon ewig nicht mehr hinbekommen! Und vor allem: auch hier merke ich in den Wendungen, wie Amor wegen mir ins Stocken gerät, weil ich gerade dann immer wieder innerlich und körperlich fest werde. 

 

Mein bestes Lehrpony! :-) :-) :-) 

16.07.2014

 

So kann man das Stallleben auch genießen: Gerret - der vormittags mal wieder am Stall den Rasen gemäht hat - und ich treffen uns nachmittags mit unserer alten Reitbeteiligung Jacqueline zum Kaffee am Stall. Nachdem zwischendurch der Hufschmied zwecks Hufpflege da war, grillen wir abends noch, klönen bis 22.30 Uhr und erzählen alte und neue Geschichten. :-) 

 

Die Pferde bleiben ausnahmsweise mal wieder nachts auf der Weide, da unsere heutige Heulieferung leider nicht geklappt hat und sonst fast nix mehr da ist.

17.07.2014

 

Heute bekamen wir sowohl 10 qbm Sand, als auch Heu geliefert. Das sieht nach Arbeit aus: 

10 qbm Sand
10 qbm Sand
So bekommen wir unser Heu geliefert ;-)
So bekommen wir unser Heu geliefert ;-)
Amor in der Abendsonne
Amor in der Abendsonne
Ein Noriker-Dickpopo
Ein Noriker-Dickpopo

19.07.2014

 

What a Wetter!!! 36°C sollen es heute werden. 

 

Ich komme um kurz vor 09.00 Uhr zum Stall - fast schon zu warm, aber die Pferde hatten aufgrund diverser Termine und den Temperaturen diese Woche ohnehin schon zuviel Standzeit. Also baue ich die Geitnergassen zur Quadratvolte auf und hänge beide an die Longe. 

 

Zunächst ist Kurti dran. Obwohl an ihm ja immer besonders viele Bremsen hängen, macht er mit, muß heute aber zum Traben etwas mehr angehalten werden. Kann ich verstehen, es ist auch schon sakrisch warm: nur aufgrund dessen, daß ich in Jeans in der Sonne stehe, läuft schon der Schweiß. Nachdem die Handwechsel im Schritt ja gut klappen, will ich heute erstmals einen im Trab probieren. Gleich nach dem Abwenden fällt Kurt zwar in den Schritt, läßt sich aber gleich wieder antraben. Das bekommen wir bestimmt bald hin, will ich aufgrund der recht engen Linienführung für so ein junges Pferd aber ohnehin nicht sonderlich oft abfragen. Sein Geläuf durch die Geitnergassen gefällt mir gut. Einmal rufe ich "Und Teeeraa-----chzzckkkxxxxxx" ----------*spuck* Bäh! Blödes Fliegzeugs!

 

Anschließend gehen wir noch durchs Flatterbandtor, ich wedle mit unserer Europa-Fahne die auf ihm sitzenden Bremsen weg (auch zwischen den Füßen), was ihn gar nicht stört, und ich lasse ihn noch zweimal über die Wippe laufen. *grmpf* Nachdem unsere des Rückwärtsfahrens nicht allzu fähige Stallnachbarin diese mal angefahren hat und dadurch ein Brett leicht angeknackst ist, müssen wir das wohl demnächst austauschen, weil es Kurti nicht mehr ganz aushält. 

 

Dann ist Amor dran. Den muß ich ebenfalls zu etwas flotterem Tempo, vor allem zunächst im Schritt, anhalten. Hach jaaaa, es ist halt warm. Im Trab ist das dann allerdings kein Problem mehr. Ich lasse ihn auch recht früh immer mal ein paar Galoppsprünge einbauen, was ihn lockert. Auch er träbelt schön durch die Geitnergassen, darf anschließend auch durchs Flatterbandtor und über die Wippe. 

 

Hiernach gibts für die Herren Frühstück und dann: ab heute ganztags ab auf die Weide Nr. 1, an deren höheren Bewuchs sie sich in den letzten paar Tagen stundenweise schon gewöhnen dürften. Ich mache die Stallarbeit und freue mich auf meine Dusche zu Hause. 

 

Abends grillen Gerret und ich am Stall. Es ist einfach immer wieder wunderschön, wenn die Sterne blitzen am Lagerfeuer zu sitzen. Die Pferde haben wir erst um 23.30 Uhr von der Weide geholt. 

Grillen am Stall :-)
Grillen am Stall :-)

20.07.2014

 

Heute war der Ausritt eine recht klebrige Angelegenheit: es hat zwar abgekühlt, war aber doch noch sehr schwül. *hechel* 

 

Eigentlich wollte ich heute gerne einmal eine neue Strecke mit Kurt ausprobieren. Der findet aber schon die ersten Meter vom Stall weg gruselig, als wir zwischen zwei schon über 2 m hohen Maisfeldern vorbeikommen. Als wir unter einem Apfelbaum durchreiten, gibt er kurz Gas, galoppiert an und buckelt schließlich einige Male herzhaft - was ich sofort mit einem Gerten-Klaps honoriere. Ich beschließe dann doch, daß wir heute lieber nochmals eine altbekannte Strecke gehen, weshalb wir über eine Schleife wieder in Richtung Stall, dann aber an diesem vorbei und weiter in Richtung Wald gehen. Hier steige ich anfangs auch einmal kurz ab und führe, weil wir auf eine nicht einsehbare Kreuzung zureiten und ich keine Lust habe, daß Kurt ausgerechnet nochmals dann losfetzt, wenn gerade trotz Sonntag Vormittag zufällig doch ein Auto kommen sollte. 

 

Der Rest vom Ausritt verläuft bekannt gemütlich. Wir traben einige Male; Kurti tut sich heute damit wieder etwas schwerer. Ich baue vermehrt die rudimentären Anfänge vom Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen ein: gebe immer wieder den Zügel langsam hin, worauf sich Kurti sofort streckt, was ich explizit lobe. Klappt gut! :-) Nach 35 Minuten steige ich auch ab, denn ich habe das Gefühl, daß Kurti die Schwüle zu schaffen macht. So beschließe ich, dann auch gar nicht mehr aufzusteigen, und wir führen die Rösser gemütlich mit lockeren Sattelgurten heimwärts. Im Wald fühlt es sich so an, wie wenn man beim Tauchen diverse Sprungschichten durchtaucht: 5 m kühl, 5 m warm, 5 m schwül, dann wieder 5 m kühl... 

 

Wieder am Stall trollen sich beide gleich auf die Weide, bekommen dort dann noch eine Gieskannendusche, die sichtlich genossen wird. :-) 

 

Obwohl ich schon groggy bin, helfe ich Gerret noch kurz, sein "Sommerprojekt" fertig zu stellen: ein Rentnerbänkle, wie er es nennt. Ich nenne das: rustikales Stall-Sitzmöbel mit modernen Elementen. *lol*

Der König auf seinem Rentnerbänkle *lol*
Der König auf seinem Rentnerbänkle *lol*

21.07.2014

 

Mal wieder hatten wir Glück, denn mal wieder war eine Unwetterwarnung für Karlsruhe vorhergesagt, die dann doch nicht eintraf: anstatt der angekündigten bis zu 90 l/qm kamen bei uns gerade einmal trotz Dauerregens in der letzten Nacht 8 l/qm runter. Abends stelle ich dann fest, daß es tagsüber weitere 12 l/qm geregnet hat. Nu' is' aber mal wieder gut...! :-/

 

Eigentlich wollte ich abends mit den Pferden noch etwas Bodenarbeit machen, aber es regnet. So bekommt Amor eine Massage: zunächst im Genick, indem ich mir seinen Kopf auf meine Schulter lege. DAS genießt er! Der Kopf wird immer schwerer. :-) Später arbeite ich mich den Hals entlang bis zum Trapezmuskel. Der Hals geht immer tiefer und tiefer, die Augen schließen sich genüßlich. Wellness zum Feierabend. :-) 

22.07.2014

 

Gymnastik am Abend mit Amor auf der Reitwiese: ich stelle vier Pylonen in einem Viereck auf, so daß wir das "Kleeblatt" reiten können. Zunächst lasse ich Amor sich lange in Ruhe warmlaufen, habe immer Jenny im Hinterkopf: "Nicht mit dem Sitz schieben!". Es klappt heute auch erstaunlich gut, Amor nur über den Sitz zu steuern. Vielleicht gerade, weil ich nicht mit dem Sitz schiebe? ;-) 

 

Ich achte heute sehr genau auf ein gutes, fleißiges Tempo - die Hinterhand soll arbeiten. Gerade auch beim Trab atme ich immer wieder ein, nehme leicht die Unterschenkel vom Pferd, lasse sie im Ausatmen wieder sachte ans Pferd fallen: Amor wird fleißig. So zirkeln wir zunächst auf großen Linien über die Wiese. 

 

Weiter geht es im Schritt auf beiden Händen durchs Kleeblatt, anschließend auch im Trab. Mit letzterem bin ich nicht mehr ganz so zufrieden, aber Amor ist anschließend locker genug, daß wir eineinhalb Mal um die ganze Reitwiese galöppeln. *freu* :-) Danach darf er sich im Trab vorwärts-abwärts dehnen und in Ruhe im Schritt ausschnaufen.

 

Geschwitzt hat er - auch an der Hinterhand, wie ich insbesondere nach seiner verdienten Gießkannendusche feststelle. :-) Dann gehts auch für mich heim unter die Dusche. 

 

Die Pferde dürfen heute erstmals nach zwei Nächsten nur auf dem Paddock wieder auf dem Trailweg bleiben. Es hat letzte Nacht und heute am Vormittag zwar nochmals heftigst gegossen, aber das Wasser ist bei den Temperaturen auch wieder schnell getrocknet. 

Das weltbeste Pony auf der Weide :-)
Das weltbeste Pony auf der Weide :-)

23.07.2014

 

Der für heute Abend geplante Ausritt fällt einem Arbeitseinsatz in Sachen "Sand" zum Opfer: zunächst wird der riesige Haufen mit dem Bagger einigermaßen gleichmäßig verteilt, dann übernehmen Gerret und ich per Rechen, Schaufel und Schubkarre das Finetuning.

 

Kurti rennt derweil erbost quietschend und buckelnd über die Weide, weil er wegen der Bremsen wohl lieber im Stall wäre. *lol* Aber das Weidetor bleibt zu, solange wir zugange sind. So bewegt es sich wenigstens... ;-) 

Wo ist der Sandhaufen hin...???
Wo ist der Sandhaufen hin...???
Tatsächlich - es bewegt sich auch mal
Tatsächlich - es bewegt sich auch mal
Im Gänsemarsch hinter Gerret her
Im Gänsemarsch hinter Gerret her

24.07.2014

 

Vor meinem Arzttermin heute Nachmittag habe ich noch eine Stunde Zeit. Zeit, die Rösser zu longieren, nachdem sie gestern ja schon wieder nix zu tun hatten. Also baue ich zwei Cavaletti auf dem Zirkel der Reitwiese auf und fange mit Amor an. 

 

Der schleicht ob der Mittagshitze bei fast 30° zunächst nur langsamst umeinander. Ich baue immer wieder wandernde Zirkel ein, damit auch ein wenig Vorwärts in der Aufwärmphase entstehen kann. Doch erst, als ich näher an Amor herantrete, wird er munterer. Im Trab arbeitet er dann sogar absolut toll mit! Gefällt mir! Er gibt sich sehr viel Mühe über den Cavaletti und stößt kaum an. Zwischendurch baue ich auch immer wieder mal ein paar Galoppsprünge ein, fast am Ende der Einheit, nach ca. 25 Minuten, dann auch Zirkelverkleinern und wieder -vergrößern. Und als ich Amor auf jeder Hand immer wieder aus dem verkleinerten Zirkel nach draußen schicke, entsteht richtig guter Schwung, der Rücken hebt und senkt sich, die Hinterbeine treten weiter vor, das "V" (in der Seitenansicht des Pferdes) schließt sich. :-)

 

Danach gibts noch eine ausgiebige Runde im Schritt zum Ausschnaufen und einmal Beklettern des Podests mit viel, viel Lob. 

 

Kurt. Der stöhnt und brummelt erst einmal zwei volle Runden auf dem Zirkel vor sich hin, wie schwer das Pferdeleben doch ist, daß man bei dieser Hitze überhaupt was arbeiten muß und wie pöse, pöse das Frauchen doch sein kann. *Zungerausstreck* ;-) *lach* Auch bei ihm muß ich im Schritt anfangs ein wenig nachhelfen und näher an ihm mitlaufen, damit ein einigermaßen guter Takt entsteht. 

 

Beim Trab anschließend achte ich dann gleich auf eine gut eingesetzte Hinterhand: ich schnippe immer das innere Hinterbein in jenem Moment an, an dem es abfußt. Da muß ich mich selbst erst einmal ein wenig koordinieren. Aber es klappt: Kurti wird fleißiger. Bei den Cavaletti läßt der Fleiß dann aber schon wieder zu wünschen übrig: in der ganzen 20-minütigen Einheit gelingt es ihm nur 2, 3x, daß er beide ohne Anschlagen überwindet. Nun gut, ich will mal mit dem fleißigen Tempo zufrieden sein. Was mir außerdem sehr gut gefallen hat: er fällt kaum aus in den Schritt, behält zumindest die Gangart immer bei. Notiz hierbei an mich: nicht dauernd schnicken und schnalzen, wenn es nicht nötig ist! Kurti kam auch ziemlich ins Schnaufen, weil er jedesmal, wenn ich ihn mit einem Keks gelobt habe, nuckelnd um mich herumgetrabt ist. Nuckeln und Traben - da kriegt Pferd offensichtlich nur schwer Luft. *grins* 

 

Anscheinend sind beide jedoch nicht allzu erledigt von der Arbeit, denn sie trollen sich sofort hiernach wieder auf die Weide. In die Mittagshitze. 

Tanja und Kurti am 25.07.2014 im Gelände
Tanja und Kurti am 25.07.2014 im Gelände

25.07.2014

 

Prima: wir gehen endlich mal wieder ins Gelände. Die Temperaturen sind warm, aber am Abend durchaus angenehm. Auch heute müssen die Pferde mit Burka *gg* ausgestattet werden, weil es sonst wegen der Bremsen gar nicht geht. 

 

Wir nehmen diesmal erneut jenen Weg, den ich das letzte Mal schon gehen wollte, als Kurti jedoch etwas guckig reagierte. Heute klappt es. Wir reiten so auch ein Stück durchs Dorf hinüber in den Wald. Klappt prima! :-) Im Wald angekommen wirds ernst: Kurti nimmt seinen ersten wirklich steilen Berg mit mir im Sattel in Angriff. Uff. Dreimal bleibt er stehen, läßt sich aber ohne Probleme immer wieder zum Weiterlaufen animieren. Nach der ärgsten Steigung will er dann sogar gar keine Pause, sondern stiefelt gleich weiter. Ganz oben angekommen steigen wir dann ab und führen 20 Minuten; an einer Wiese machen eine kurze Pause, und die Jungs dürfen ein paar Büschel Gras hapsen. Nach dem Aufsteigen gehts nochmals 20 Minuten im Sattel weiter, dann steigen wir wieder ab und führen die Pferde heimwärts. 

 

Hier zeigt sich auch mal wieder Kurtis ausgeglichenes Temperament: auf dem Weg wurde ein schmaler Streifen neu betoniert, außerdem steht noch der Bagger am Wegesrand. Kurti schaut wie immer zuerst äußerst konsterniert, geht dann aber sofort hin und schnuffelt es neugierig an. 

 

Ich bin heute vor allem sehr zufrieden mit dem Timing "Reiten - Absteigen und Führen". Für Kurti war der Berg wirklich anstrengend, aber durch die Pausen zwischendurch kam er äußerst munter wieder am Stall an. :-) 

 

Die Pferde dürfen dann wieder auf die Weide, während Gerret und ich Lammsteaks und Zucchini auf den Grill werfen. 

Wieder zu Hause nach dem ersten Ausritt mit richtig viel Steigung :-)
Wieder zu Hause nach dem ersten Ausritt mit richtig viel Steigung :-)
Verdientes Abendessen am Stall
Verdientes Abendessen am Stall

26.07.2014

 

EUROCHEVAL! :-) :-) :-) 

 

Scheeee war's! :-) Da wir sehr früh losgefahren sind, haben wir einen super Parkplatz direkt vor dem Haupteingang ergattert und dürften dann sogar als erste am Samstag Morgen um 09.55 Uhr das Messegelände stürmen. 

 

Zunächst gings ins Wanderreiterlager, wo wir gleich einige bekannte Gesichter begrüßen und uns austauschen konnten. Auch Günter Wamser war da. Danach arbeiteten wir gemütlich peu à peu den von mir vorbereiteten "Schlachtplan" ab, weil ich mir genau aufgeschrieben hatte, welche Vorstellungen ich gerne besuchen wollte: z. B. Peter Pfister, der eine gerittene Freiheitsdressur zeigte, Ulla Seichter und ihren Atse (ebenfalls in der Freiarbeit), Horst Becker mit seinen Ausführungen zum feinen Reiten, Mike Geitners Equikinetic und einen Vortrag über Sättel mit flexiblem Sattelbaum. Dazwischen hatten wir Zeit genug, durch die Hallen und das Freigelände zu bummeln. Sehr chillig, da wir eigentlich gar nichts benötigten. Trotzdem habe ich für Kurti eine schicke braune Trense aus sehr gut verarbeitetem, weichen Leder und den blau-gelben "pro-forma" Biotane-Kappzaum von Mike Geitner gekauft (mal schauen, ob der taugt - da er kein Naseneisen hat, bin ich eher skeptisch). Außerdem wanderte in die von Gerret zu schleppenden Einkaufstüten noch ein Buch der Pignon-Brüder über Umgang mit dem Pferd und Freiarbeit. Außerdem ließ ich mich auch ausführlich zu Kurtis neuem Sattel beraten, dessen Kauf demnächst ansteht. Dummerweise stand ich dann noch kurz vor der Galaschau auf Gerret und das Abendessen wartend direkt neben einem Stand mit Wellensteyn-Jacken und konnte mich nicht beherrschen... *gg*

 

Die Gala-Schau war prima; wir hatten tolle Plätze mit guter Übersicht über den ganzen Platz. Höhepunkt war natürlich Jean Francois Pignon mit seiner Freiheitsdressur, die er in zwei Programmpunkten zeigte. Außerdem für uns persönlich natürlich Kurtis Verwandtschaft aus Österreich, die Noriker. Leider gab es auch nicht so schöne Bilder: ein Islandreiter jagte seinen kaum zu haltenden Isi derart hektisch im Tölt auf dem Platz umeinander, daß der dauernd das Maul aufsperrte und nach der halben Einheit merklich Probleme im Rücken zeigte. :-( Ansonsten sahen wir auch viele wunderbare "Kalte" :-), es wurde voltigiert, die Westernreiter zeigten eine tolle Quadrille, auch mehrere Kutschen-Quadrillen waren einfach klasse. 

 

Es war ein ganz toller Tag, wir haben viele Bekannte getroffen und uns nett unterhalten. 

Peter Pfister in der gerittenen Freiheitsdressur
Peter Pfister in der gerittenen Freiheitsdressur
Gerret mit einem Pferd aus Holz - Cooool!!! :-)
Gerret mit einem Pferd aus Holz - Cooool!!! :-)
Eine neue Idee für eine Wippe!!!
Eine neue Idee für eine Wippe!!!
Quadrille mit Kutschen und Reitern aus vier Landgestüten
Quadrille mit Kutschen und Reitern aus vier Landgestüten
Jean Francois Pignon - einfach Wahnsinn!!!
Jean Francois Pignon - einfach Wahnsinn!!!

27.07.2014

 

Die Pferde dürften die letzte Nacht auf der Weide bleiben, weil wir ja abkömmlich waren. So sammle ich heute Morgen erst einmal 42 (!!!) Hinterlassenschaften zusammen und bringe den Stall in Ordnung. Anschließend werden die Einkäufe überprüft: Kurti paßt der Geitner'sche Kappzaum, ebenso wie die braune Trense. UND DIE IST SCHICK!!! :-) *freu* 

 

Kurti kommt denn dann auch gleich mal an die Longe. Ob der Kappzaum hält? Er ist aus Biotane, hat mittig auf der Nase einen Ring zum Einhängen der Longe, der Nasenriemen ist unterpolstert. Außerdem gibt es links und rechts jeweils Ösen zum Einhängen von Zügeln zum Reiten. Ich ziehe den Nasenriemen zunächst nicht ganz fest an. Schon beim Warmlaufen sehe ich dann allerdings, daß der Kappzaum auf mein Zupfen an der Longe, um Kurti Stellung abzuverlangen, leicht nach innen rutscht. Ich überprüfe nochmals den Sitz, schnalle dann noch ein Loch enger. Kurti kann trotzdem noch Kauen. Dann gehts in die Trabarbeit. Wie beim letzten Mal animiere ich Kurtis Hinterhand zum vermehrten Einsatz, indem ich immer das innere Hinterbein beim Abfußen mit der Pitsch anschnipse. Bei jedem Handwechsel überprüfe ich den Kappzaum: er rutscht immer noch leicht; der Ring liegt dadurch ca. 1 cm neben der vertikalen Nasenmitte.  Ich denke, das ist hinnehmbar. Ich sehe bei Kurt keinen Unterschied zum Kappzaum mit Naseneisen. Eher hatte ich heute sogar den Eindruck, daß Kurt mit dem Biotane-Kappzaum besser zurecht kommt? Das wird die Zeit noch zeigen.

 

Kurti hat schön mitgemacht. Anschließend will ich noch ein wenig Schulterherein an der Hand von ihm sehen und auch ganzen Travers. Das klappt nach rechts besser als nach links.  

 

Anschließend klaube ich mir das Mörchen vom Paddock. Animiert von gestern machen wir mal wieder Freiarbeit. Ich stecke hierzu auch vier Weidezaunstickel im Abstand von jeweils 5 m auf die Reitwiese, damit wir auch Slalom laufen können. Zunächst laufen wir uns gemeinsam auf der Wiese warm, ich frage auch Schulterherein und ganzen Travers ab. Amor hat ebenfalls seine Lieblingsseite: bei ihm klappt es nach links besser als nach rechts - nach rechts schummelt er, was ich immer wieder korrigiere. ;-) 

 

Dann gehts ans Freilaufen, wozu er das Halfter weiterhin trägt, ich den Strick jedoch im den Hals knote. Hier merke ich ziemlich schnell, wie sich das obligatorische Von-links-Führen des Pferdes rächt: im Freilauf bleibt Amor linke Hand besser an meiner Schulter, wie rechte Hand (ich bleibe immer innen - da hab ich weniger Weg). So feile ich mit Amor erst noch ein wenig an der Führung rechts herum, bevor wir an den Slalom gehen. Der klappt dafür dann auch prima. 

 

Anschließend soll Amor noch aufs Podest klettern, aber bitte mit allen Vieren, weshalb wir von der kurzen Seite aus aufsteigen. Wir brauchen zwei, drei Anläufe - er tut sich zunächst schwer, seine Hinterhand richtig auf den 120 cm x 80 cm zu plazieren. Aber das ist gute Gymnastik, weil er dabei auch den Rücken dehnt. ;-) Hiernach folgt er mir brav freilaufend, damit ich auf der Wiese die Plastikstickel wieder einsammeln kann. :-) 

Kurti mit dem Geitner-Kappzaum
Kurti mit dem Geitner-Kappzaum
Und seine neue Trense - nur die schwarzen Gebißriemen will ich noch durch braune ersetzen
Und seine neue Trense - nur die schwarzen Gebißriemen will ich noch durch braune ersetzen

28.07.2014

 

Wir haben eine Unwetterwarnung: schwerer Sturm, Sturmböen bis 80 km/h, Hagel mit 2 cm großen Körnern... Bevor das losgeht, gehen wir mit den Jungs noch eine kleine Runde spazieren, kommen nach 30 Minuten wieder zum Stall. Es fängt an zu stürmen. Hoffentlich wird die Nacht nicht allzu schlimm. 

29.07.2014

 

Letzte Nacht: zwar kein Hagel, kein Sturm, aber 37 l/qm Regen in 10 Stunden... Ich muß heute Morgen erst einmal unsere Rundraufe freischaufeln, weil der Regen den frischen, sich noch nicht gut gesetzten Sand ein wenig weggespült hatte. Ich finde, der Juli war nun naß genug. *grmpf*

 

Abends gehe ich mal wieder ein Schrittchen mit Herrn Kurt weiter, vielmehr: mit meiner Psyche. Ich reite Kurti alleine auf der Reitwiese. Gerret muß leider über Nacht arbeiten, aber im Nachbarstall ist jemand, falls ich einen markerschütternden Schrei würde lassen müssen - was aber nicht der Fall ist. Kurt ist zwar nach dem Aufsteigen kurz etwas perplex: Wie, nur auf der Wiese im Kreis rum und nicht da den Weg runter...???, läßt sich aber schnell überzeugen. Wir gehen zunächst viele große, gebogene Linien, ich kann Handwechsel und Hufschlagfiguren auf Gewichtsverlagerung und Bügeltritt hin reiten. Und: wir traben sogar eine gaaaaaanze Runde! :-) Das gibt viele, viele Kekse. :-) 

 

Vermutlich ist mein Serotonin-Spiegel deshalb etwas außer Kontrolle: ich habe Lust, mich zu bewegen, weshalb ich Amor auf der Reitwiese langzügle - auch im Trab. *andieStirnklatscht* *hechel* Und der macht das echt gaaaanz toll. Zwar sind Richtungswechsel hin und wieder ein kleines Problem, das ich aber löse, indem ich via breiter Zügelführung links und rechts der Kruppe die äußere Hand etwas anlege, wenn ich um die Kurve will. Ich bin auch überrascht: beim ersten Trabkommando trabt Amor sofort und prompt an. :-) Voll toll! :-) 

30.07.2014

 

Termin zur Sattelkontrolle; Bernd Stoll vom Reitsport Stoll aus Rastatt kommt. Ich habe bei Bernd bereits Amors und Laikas Westernsättel und auch Amors Barocksattel gekauft. Heute geht es darum, ob Kurt Amors alter Westersattel noch paßt - was meiner Meinung nach nicht mehr der Fall ist. Zudem habe ich bei Kurt ja das Problem, daß er recht trabunwillig ist, was auch ein Sattelproblem sein könnte. Und ja: der Westersattel ist zwischenzeitlich zu eng. Von der Paßform der Ortweite ging es, jedoch nicht oben im Ansatz; der Sattel drückt. 

 

Wir probieren Amors Barocksattel auf Kurt. Der muß zwar mit dem Inbus-Schlüssel enger gestellt werden, paßt aber ansonsten gut. Also: mal aufsteigen und testen. Ich erläutere Bernd noch unsere Trab-Probleme. Der glaubt allerdings nach der ersten Runde auf der Reitwiese nicht so recht daran, daß Kurti wegen eines unpassenden Sattels nicht traben "kann" - der will nicht. Mit entsprechenden Anweisungen klappt es dann tatsächlich: Kurti und ich traben und traben und traben, Runde um Runde um Runde. Kurt will immer wieder ausfallen, Bernd bleibt dran, weist mich an, ich setze mich durch: Kurti trabt. Uff. Na, sowas! 

 

Also, ein neuer Sattel für Kurt muß her. Wie Amor auch wird Kurti einen Barocksattel von Deuber mit verstellbarer Kammer und Ultra-Flex-Sattelbaum bekommen, weil diese Art von Sattel "mitwachsen" kann, sich immer wieder ändern und anpassen läßt. Ich suche mir den Barock SKL in Havanna mit Antique-Finish und einem tollen Bordertooling raus. Ich darf bloß nicht an den Preis denken... *schluck* Nur: was machen wir bis zur Lieferung in 2-3 Monaten? 

 

So testen wir, ob der Westernsattel auf Amor noch paßt. Das geht jedoch gar nicht. Das wesentlich kleinere Übel für die nächsten Wochen wird also sein, Kurti auf der Reitwiese mit Amors Barocksattel zu reiten, im Gelände aber weiterhin mit dem Westernsattel. Für Kurti werde ich Amors Deuber Renaissance allerdings immer um 2,5 Umdrehungen mit dem Inbus-Schlüssel enger stellen müssen. 

Gerret und das Mörchen
Gerret und das Mörchen