01.01.2014

 

Happy New Year!!!

 

Silvester war mit den Jungs sehr relaxed: ich kam - leider allein, weil Gerret sich mit einer bösen Erkältung schon um 22 Uhr ins Bett verabschiedet hatte - um 23 Uhr nochmals zum Stall, habe gemistet und gefüttert. Sodann standen die beiden ohne mit der Wimper zu zucken während des schlimmsten Geböllers an der Rundraufe und haben ihr Heu gefuttert. Allein Ciddy mußte ich etwas beruhigen, aber der verkrümelte sich dann in die Sattelkammer und hat Zuflucht in Tiggers altem Körbchen gesucht. Hat mich auch gefreut, weil ich nicht gedacht hätte, daß er das überhaupt noch nutzt.

 

Meine Ziele für 2014:

 

Mit Amor möchte ich in der Freiarbeit und am Langzügel mehr machen und alles verfeinern. Kurti, der ab 01.03.2014 ja auch als Reitpferd versichert ist *freu*, wird ab März reiterlich weiter ausgebildet - zunächst gehts viel Geradeaus ins Gelände, begleitet von Kumpel Amor und Gerret. Zum Jahresende soll er eventuell für zwei Monate in Beritt gehen, damit die Remonte den Feinschliff erhält.

 

Ansonsten wünsche ich mir viele schöne Stunden am Stall, mit meinem Göttergatten, den Pferden und Herrn Katz und viele erfolgreiche Reitstunden. :-)

02.01.2014

 

Heute Morgen zwischen 10 und 11 Uhr wurde unser Kater El Cid, genannt Ciddy, auf dem landwirtschaftlichen Weg zum Stall überfahren. Wir wurden vom Sohn unseres Verpächters, dessen Schwester ihn am Straßenrand gefunden hat, informiert. Für mich umso unfassbarer, als ich noch nicht einmal eine Stunde zuvor am Stall war und mit ihm gespielt hatte. Gerade heute Morgen hatte er Kurti zweimal erschreckt, der Schelm.

 

Ich weiß gar nicht, was ich noch schreiben soll... :-( Jetzt ist er nicht mehr da, um mit uns und der Pferden im Wald spazieren zu gehen. Schwarzer, ich werd Dich so vermissen!

El Cid - der Herr
El Cid - der Herr

03.01.2013

 

Kurti ist grantig. Seit drei Tagen sind die Pferde ohne Bespaßung nur auf dem Paddock; das mißfällt ihm, was sogar bereits beim Putzen zu merken ist. Zusammen mit Gerret und Amor gehen wir daher eine Stunde im Wald spazieren, und nach nur 10 Minuten Laufen ist die schlechte Laune schon verflogen. Wir üben viel korrektes Neben-mir-Herlaufen (ohne Einwirkung am Halfter soll er immer schön auf Höhe meiner Schulter laufen, mein - mal langsames, mal schnelleres - Tempo halten oder auch anhalten), was toll klappt. Zwischendrin muß ich Gerret kurz zeigen, wie man Herrn Haflinger-Schlaukopf richtig bekekst, damit das nicht in Hapserei ausartet.

 

Vorhin im Speicher der Wildbeobachtungskamera gefunden: mein letztes Bild mit Ciddy von gestern Morgen. Da tappste er über den pfützigen Paddock und wollte nicht naß werden, während ich die Rundraufe gesäubert habe. Da war er schon etepetete. ;-) Zwei Stunden später muß es dann passiert sein. :-(

Ein letztes Bild von Cid :-(
Ein letztes Bild von Cid :-(

04.01.2014

 

Ciddy fehlt. :-( Da derzeit viele schwarze Krähen bei uns am Stall herumfliegen (und dieses Jahr zum Glück noch nicht auf die Idee kamen, die Pferdehaufen zu verzetteln *klopfaufHolz*) denke ich dauernd, ich sehe ihn irgendwo. Schwer, das zu begreifen. :-(

 

Jedenfalls gabs mit Amor heute den ersten Ausritt 2014. Wir sind alleine ins Gelände, während Kurti bei Gerret blieb, der ihn etwas putzte. Amor war anfangs etwas triebig, ich mußte ihn schon deutlich zu einem guten Schritt motivieren. Auch im Trab war er etwas steif, löste sich aber zunehmend. Auf dem Heimweg treffen wir dann Gerret mit Klein-Kurt, den man schon von weitem rufen hört. Nette Begebenheit: als wir endlich voreinander stehen, hat Kurti nur Augen für mich, wobei ich eher erwartet hätte, daß er Amor von oben bis unten abschnuffelt. Naja, ob das nun wesentlich ist, weiß ich nicht. Jedenfalls fiel es mir auf.

 

Ich überlege zwischenzeitlich, ob ich das Stroh-Experiment abbrechen soll. Seit über einer Woche biete ich den Pferden nun zusätzlich bzw. im Austausch gegen eine geringe Menge Heu Stroh an: zuerst im Netz im Stall, dann gemischt mit Heu im großen Wandnetz im Stall, dann draußen in der Rundraufe im Netz, anschließend lose in der Rundraufe - es wird weitgehend verschmäht. Gut, hätte ich mir schon anhand der sofort gerümpften Nasen und mißbilligenden Blicken der beiden denken können... Letzter Versuch heute: lose im Stall auf dem Boden in einer Ecke.

 

Die Mausefallen sind auch erfolgreich: in zehn Tagen habe ich zehn Mäuse gefangen. So wies aussieht, sind die tatsächlich auch gleich tot, wenn die Falle zuschnappt. Das tut mir zwar leid, aber anders werden wir denen - zumal jetzt ganz ohne El Cid - nicht mehr Herr. Ich weiß gar nicht, wie groß so eine Mäusepopulation überhaupt sein kann...?

Neue Kurti-und-der-Pappkarton-Bilder :-)
Neue Kurti-und-der-Pappkarton-Bilder :-)
Mal hochheben...
Mal hochheben...
...und dann wegwerfen
...und dann wegwerfen

05.01.2014

 

Der rechte obere Eckzahn von Kurti hat sich nun verabschiedet, was ich die letzten Tage schon peu à peu beobachten konnte.

 

Kurti bekommt heute eine kurze Einheit Handarbeit. Eigentlich wollte ich gerne auf die Reitwiese, um endlich mal mit richtigen Bahnfiguren arbeiten zu können, aber die ist aufgrund des vielen Regens zu siffig. Also bleiben wir doch auf dem Paddock. Ich fange heute erstmals mit Abkauübungen nach Baucher an, was Kurti duldet. Ich muß hier bei ihm immer sehr vorsichtig sein, weil er ja ohnehin gerne nach allem und jenem hapst. Ich stelle ihn dann auch im Stand erst nach rechts und links und warte, bis er ansatzweise im Genick nachgibt. Dann gehts auf den Paddock. Da ist er heute etwas wuschig und will vorwärtswalzen, was ich mehrmals eindämmen muß. So mache ich auch mehrere Pausen zwischendurch, während derer ich nur ruhig neben ihm stehe.

Kurti bei der Handarbeit
Kurti bei der Handarbeit
Wir sind wuschig
Wir sind wuschig
Pause (ein entspannter Kurt *räusper*)
Pause (ein entspannter Kurt *räusper*)
Und weiter gehts
Und weiter gehts

06.01.2014

 

Heute steht wieder Langzügelarbeit mit Amor auf dem Programm. Ich gehe mit ihm auf unsere Reitwiese, weil es über Nacht einigermaßen kalt und der Boden ansatzweise gefroren ist. Dort angekommen stelle ich fest, daß ich den Longiergurt vergessen habe. Mmmh, mal schauen, es wie ohne klappt.

 

Zunächst muß ich Amor daran erinnern, daß kein Gras gefressen wird. Danach benimmt er sich und arbeitet toll mit. Die Leinenführung fällt mir ohne den Longiergurt etwas schwerer, aber es geht. Insbesondere das Abwenden klappt heute toll. Ich nehme innen etwas an, lasse außen nach, drehe mich mit Blick in die neue Richtung und verhalte mich selbst etwas: Amor wendet problemlos ab. Anscheinend hat es endlich bei mir geschnackelt, wie das geht. *freu* Wir probieren einige Bahnfiguren und auch Handwechsel, dann lasse ich es bezüglich Langzügel gut sein. Trab wäre heute auf der Wiese dennoch nicht möglich gewesen.  

 

Da Amor aber noch immer voll motiviert und bei der Sache ist, nehme ich ihm die Langzügel ab und mache noch ein wenig Freiarbeit mit ihm. Das ist heute irgendwie besonders: er ist voll bei der Sache, es macht ihn wahnsinnig Spaß - wie man ihm das anmerkt! Einfach nur toll! Folgen auf Fingerzeig, rückwärts, seitwärts, Spanischer Schritt, klasse! Er folgt mir schließlich auch auf Fingerzeig wieder zurück zum Stall, läßt sich beim Eintritt auf den Paddock problemlos im Tor dirigieren, bleibt auch auf Kommando stehen, währenddessen ich den Hufkratzer hole. Wahnsinn! Das war heute was wirklich Besonderes und einfach nur klasse!

 

Im Paddock liegt noch unser großer, blauer Gymnastikball, den ich nach dem Hufeauskratzen noch anstupse: Amor ist gleich dabei, klar, spielen! Also spielen wir noch ein wenig Fußball, dann ist - sichtlich zum Leidwesen des weltbesten Ponys - Schluß für heute.

 

:-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-) :-)

07.01.2014

 

Bei schönem Wetter dürfen beide Jungs mit mir ins Gelände. Kurti trägt heute auch mal wieder die Trense, darüber das Stallhalfter. Wir träbeln anfangs viel, ich probiere auch mal den Galopp, wozu sich Klein-Kurt heute aber bis auf 3, 4 Galoppsprünge nicht motivieren läßt. Amor dagegen: top! Ich brauche nur sagen "Galopp", dann galöppelt es. :-) Anschließend gehts geruhsam am Schritt durch den Wald. Kurti bekommt zwischendurch einen deutlichen Anraunzer: es wird *grzkmpf* nicht gefressen! Danach läuft er wie am Schnürchen neben Amor und mir her, und lustigerweise hat Amor danach dann auch einen wesentlich besseren Schritt. Merke: ich sollte immer so deutlich sein und anweisen, was ich will - nicht erst, wenns schon zu spät ist.

 

Kurtis Hufe laufen sich zwischenzeitlich doch ziemlich ab. Muß ich mal mit dem Hufschmied besprechen. Ich sollte vor allem für die Handpferdausritte doch lieber die Hufschuhe verwenden - trotzdem er zwischenzeitlich über jeglichen Belag ohne Probleme läuft.

Wir drei :-)
Wir drei :-)
Und tschüß!
Und tschüß!
Da simmer wieder
Da simmer wieder

09.01.2014

 

Interessante Bodenarbeitseinheiten mit den Jungs. Wer hauptsächlich was gelernt hat: ich.

 

Ich habe eine blaue und gelbe Geitner-Gasse geholt und im kleinen Paddock ausgelegt. Weil Kurti die sofort inspiziert und seeehr interessant findet, ist erst er dran. Mit Halfter und Strick soll er zunächst neben mir herlaufen, durch die Gasse und darüber. Mein Augenmerk liegt vor allem darauf, daß er die Hufe richtig hebt und nicht an den Gassen hängenbleibt. Als das einigermaßen klappt, bekommt er die nächste Aufgabe: stehenbleiben über einer Gasse. Erstaunlicherweise klappt das auch sofort, so daß ich nach mehreren Versuchen auch gleich zur nächsthöheren Schwierigkeit übergehe: Kurti soll, eine Gasse zwischen seinen Vorder- und Hinterfüßen, seitwärts laufen. Hier muß ich aufpassen, daß er nicht nach vorne drängelt oder rückwärts läuft. Es klappt sehr gut; bin wirklich überrascht. Zum Abschluß lege ich ihm den Strick über den Hals, er soll mir nur auf Fingerzeig über und durch die Gassen folgen: klappt. Wenn ich schneller laufe, trabt er sogar an. Toll!

 

Aufgrund dessen passieren mir dann bei der Einheit mit Amor gleich mehrere Fehler. Ich Holzkopf!

 

Fehler Nr. 1: Ich setze voraus, daß das bei Amor, dem alten Hasen, nun mindestens genausogut klappt.

Fehler Nr. 2: Deshalb trägt Amor auch nur sein Knotenhalfter.

Fehler Nr. 3: Ich verlange gleich von Anfang an, daß er mir auf Fingerzeig folgt.

Fehler Nr. 4: Ich lasse ihn gleich durch größere Schritte auf Fingerzeig auch antraben und übersehe dabei vor lauter Begeisterung, daß ich ihn damit gleich zu Anfang mit viel zuviel Energie hochpusche.

Ergebnis: Als wir an die Gassen herangehen, klappt gar nix: entweder trampelt er drüber oder scharrt mit den Hufen oder bleibt nicht stehen oder spult irgendwas ab, was er gerade passend findet.

 

Zumindest fällt mir das gleich auf - wenigstens etwas *soifzt* - und ich überlege, wie wir die Einheit noch irgendwie retten können. Also lasse ich ihn erst nochmals auf Fingerzeig ganz, ganz ruhig neben mir herlaufen, bevor wir wieder an die Gassen herangehen. Er soll, wie Kurt, über eine Gasse stehenbleiben. Wir brauchen ettliche Anläufe, bis zumindest das klappt. Ich muß auch sehr explizit auf meinen Körper achten, weil Amor sofort auf die kleinste Regung reagiert. Glücklicherweise merke ich ziemlich schnell, daß es ihm dann auch zuviel wird. Nach einem letzten Stehenbleiben über den Gassen darf er diese dann mit den Hufen traktieren und mir noch seinen Spanischen Schritt zeigen, damit wir einen guten Abschluß haben.

 

Notiz an mich: Nicht alles als selbstverständlich voraussetzen und immer, immer, immer mit kleinen Schritten anfangen!

 

Mittags lasse ich die Jungs für vier Stunden auf die Winterweide - endlich mal wieder nach nun doch schon einigen Tagen ausschließlicher Paddockzeit. Die Freude währt nur kurz: nach ausgiebigem Wälzen und fünf Minuten Herumrasen ist finito, man frißt lieber Heu aus den aufgehängten Heunetzen oder zupft am nur noch spärlich vorhandenen Gras.

Vorsichtig über die Gassen
Vorsichtig über die Gassen
Seitwärts!
Seitwärts!
Frei nur auf Fingerzeig
Frei nur auf Fingerzeig
Amor - mit einem übermotivierten Frauchen
Amor - mit einem übermotivierten Frauchen
Ruhig stehenbleiben ist sooo schwierig!
Ruhig stehenbleiben ist sooo schwierig!
Ja, jetzt darfst es putt machen!
Ja, jetzt darfst es putt machen!

10.01.2014

 

Ich habe vor kurzem das Buch von Marlitt Wendt "Die Intelligenz der Pferde" gelesen und war überrascht, zu welchen Denkleistungen und kongnitiven Verknüpfungen Pferde doch fähig sind. Nun habe ich in letzter Zeit immer wieder hin- und herüberlegt, wie ich meine beiden Zossen zum Denken anregen könnte. Den im November gekauften Spielball, der aus einem Loch beim Rollen Leckerlis auswirft, haben Kurti und Amor ad hoc verstanden. Auch von mir immer mal wieder bei Verfügbarkeit in den Paddock geworfene Pappkartons, welche mit Keksen bestückt sind, tun ihr übriges zur Beschäftigung.

 

Nun kam ich vor kurzem auf die Idee, einen weiteren Leckerlispender zu basteln, und zwar aus einer alten Plastik-Gießkanne. Heute im Paddock aufgehängt, fand Kurt die sofort sehr interssant, hat aber noch nicht gänzlich begriffen, daß die herausfallenden Leckerli tätsächlich mit dem Benäseln der Gießkanne zu tun haben. Ich bin gespannt, wies weitergeht.

Die Kekse-Gießkanne
Die Kekse-Gießkanne
Aus der teilweise deinstallierten Brause fallen beim Schütteln die Kekse
Aus der teilweise deinstallierten Brause fallen beim Schütteln die Kekse
Kurti bei der heutigen Siesta im Paddock
Kurti bei der heutigen Siesta im Paddock
*Gääääähn* in der Mittagssonne
*Gääääähn* in der Mittagssonne

Abends bin ich auf dem Vortrag von Frau Dr. rer. nat. Christina Fritz, welche das Buch "Pferde fit füttern" geschrieben hat, in Heimsheimer Barockreitzentrum. Ich habe das Buch im Herbst 2013 gelesen, fand es sehr gut aufgebaut, wenn auch intensiv zu lesen (es wird z. B. auch das Zusammenspiel der einzelnen Mineralien, Spurenelemente, Vitamine, etc. in Bezug auf den Körper und die Verdauung gut erklärt - wenn sich das sicherlich auch keiner so richtig merken kann, so hat man doch einmal etwas davon gehört).

 

Der Vortrag, der von 18.00 Uhr bis 23.30 Uhr inkl. einer halbstündigen Pause ging, war dennoch überraschend interessant, weil er all das, was ich im Buch zwar schon mal gelesen und schon wieder halbwegs vergessen hatte (Stichwort: "Da hab ich schon mal was davon gehört.") in sehr gut verständlichen Häppchen sehr kurzweilig zusammenfaßte. Ich war insbesondere an Informationen zu Kurts entgleisten Leberwerten interessiert und wie ich diese wieder in den Griff bekommen könnte und habe Frau Dr. Fritz in der Pause hierzu angesprochen. Interessanterweise fand sie Kurts PSSM-Erkrankung (die ja aber auch noch nie ausgebrochen ist) gar nicht so entscheidend und machte sich vielmehr Gedanken um die Tatsache, daß er vermutlich als Fohlen, das schon sehr früh die Mutter verloren hat, deshalb nie richtig in der Lage war, eine gesunde Darmflora aufzubauen. Wir sind überein gekommen, daß ich ihr mal die Blutbilder schicke und Kurtis Vita zusammenfasse, und sie wird mir dann einige Tipps geben.

 

Das werde ich aber erst machen, wenn das Ergebnis des nächsten Blutbilds vorliegt, was demnächst ansteht.

11.01.2014

 

Ich wurde kurzfristig von Sonja eingeladen, doch beim von ihr organisierten Kurs mit Christiane Horstmann in Heidelberg zuzuschauen. Hatte ich ohnehin immer schon mal im Hinterkopf, weshalb ich dem gerne nachgekommen bin. Wow, was für toller Unterricht! Christiane leistet ziemlich detailversessene Kleinstarbeit, kann gut erklären, warum, weshalb, wieso und ist mir auch sonst ziemlich sympatisch. Andererseits war ich heute deshalb auch angefressen, weil mein Kursplan für 2014 schon so voll ist und es für noch einen Kurs zu eng wird. Aber ich werde sicherlich dieses Jahr nochmals zum Zuschauen hinfahren (da konnte ich heute schon einiges mitnehmen) und im nächsten Jahr fest einplanen. Besonders interessant fand ich die von ihr nach Philippe Karl vorgestellten verschiedenen Zügelhilfen, die ich so auch in die weitere Handarbeit mit Kurti einfließen lassen kann. Und auch die Erklärungen zur Muskulatur des Pferdes fand ich sehr gut. Toll, toll, toll! :o)

 

Tipp für alle Mitleser, den ich gestern bei diesem Kurs bekommen habe: es gibt fürs Handy eine Metronom-App. Sehr gut beim Reiten verwendbar, um den Takt zu prüfen/üben.

 

Mein herzallerliebster Göttergatte war dementsprechend bereit, heute die Stallarbeit zu übernehmen. Seinen Angaben nach fand die Gießkanne zwischenzeitlich Verwendung, denn die war leer und es lagen im Paddock keine Leckerlis herum. Hoffe, ich werde das demnächst mal auf Video festhalten können.

12.01.2014

 

Morgens nach getaner Stallarbeit sattle ich Amor und gehe mit ihm auf unsere Reitwiese. Die ist zwar heute vom Boden her grenzwertig, weil es gestern viel geregnet hat, aber ich bin immens motiviert vom gestrigen Kurs und will einiges ausprobieren - auch, wenn das nur im Schritt geht. Die diversen Zügelhilfen probiere ich vorab am Stall vom Boden aus (teilweise kannte Amor diese ja schon), anschließend schaue ich, wie ich diese vom Sattel aus abrufen kann: cool! :-)

 

Zu mehr komme ich heute auch nicht, weil gegen 10 Uhr am Nachbarstall nach und nach über 10 Leute mit Kindern einfallen und unsere Reitwiese peu à peu zugeparkt wird; offenbar ist Ponyführtag. Wir flüchten mit Amor und Kurti daher noch kurz für 30 Minuten in einen Spaziergang. Kurt war hierbei heute ziemlich hapsig, hat dauernd am Strick herumgenuckelt. Vielleicht hat er einfach auch nur meine Anspannung gespürt, weil ich solches Massenaufkommen an einem eigentlich erhofften ruhigen Sonntag Vormittag nicht so spaßig finde. Unterwegs konnten wir zumindest noch ein wenig Gymnastik einbauen: seitwärts im Voll-Travers gut am Wegrand einparken, dann eine halbe Hinterhandwendung. Haben beide Jungs gut gemacht. :-)

13.01.2014

 

Eigentlich wollte ich heute mit den beiden Herren ins Gelände, entschließe mich aber während der Fahrt zum Stall dazu, die beiden zu longieren, weil alles so schön weiß gefroren ist.

 

Zunächst ist Amor dran. Ich longiere ihn viel ganze Bahn, beziehe auch das auf niedrigster Höhe hingestellte Cavaletti mit ein. Er läßt sich links herum zunächst leichter stellen als rechts, aber das gibt sich schnell. Er arbeitet toll mit und läßt sich immer schön stellen, vor allem mehrere Handwechsel direkt nacheinander klappen gut. Ich achte heute vermehrt auf saubere Übergänge, die wir immer wieder wiederholen (vor allem vom Trab in den Schritt), bis diese flüssig sind.

 

Leider, leider ist der Boden dann schon wieder ziemlich angetaut. Mist. Eigentlich hätte Kurti echt gut Bewegung nötig, aber das geht nur noch eingeschränkt. Beim Warmlaufen, welches ich mit Führen in Stellung kombiniere, hapst er schon dauernd nach mir oder dem Strick, wie gestern. Also, so langsam glaube ich, daß ich mit dem Bekeksen bei ihm deutlich vorsichtiger werden muß. So fallen die Belohnungen via Leckerli heute (und auch ab sofort) reduzierter aus; ich verwende mehr ein Kraulen und längere Pausen als Lob.

 

Ich gehe deshalb auch schneller als sonst auf Abstand und lasse auch ihn übers Cavaletti traben. Leider muß ich den Trab dann relativ schnell einstellen, weil Kurt anfängt, dauernd hinten wegzurutschen. So gehe ich mit ihm auf den asphaltierten Weg und verlange korrekte Hinterhandwendungen, ganzen Travers - und zwar ohne Hapsen! Da muß ich mehrmals deutlich werden und Abstand zu mir einfordern. So ein Noriker soll mir ja auch nicht auf den Schoß hüpfen, wenn er das meint. Ich baue zwar immer wieder längere Phasen ein, in denen Kurt nur relaxed neben mir herlaufen soll, trotzdem ist bei ihm nach 20 Minuten die Luft draußen, so daß wir aufhören.

 

Mittags bin ich nochmals kurz am Stall, um nach dem Rechten zu sehen. Die Krampen spielen gerade, was das Zeug hält. So kann ich den Paddock nicht gefahrlos abäppeln. Als Ermahnungen nichts helfen, sondere ich Kurti ab und möchte, daß er in den Stall geht. Interessante Erfahrung für mich: er baut sich vor mir auf, macht einen mächtigen Hals, die Muskeln sind gespannt, schließlich steigt er. Ich: bleibe ganz emotionslos, nehme alle Energie aus mir heraus, warte, bis er wieder auf allen Vieren steht und verlange dann weiterhin, daß er umdreht. Kurti wird von Sekunde zu Sekunde ruhiger und dreht schließlich um. Das hätte ich vor einigen Monaten noch nicht hinbekommen, daß ich auch innerlich total unbeeindruckt und so ruhig bleibe. :-) 

 

Danach gibts für beide Hoppas noch die Winter-Wurmkur gegen Magendasseln.

14.01.2014

 

Bevor wir mit den beiden zu einem Spaziergang aufbrechen, absolviere ich mit Kurti für knappe 10 Minuten diverse Abkauübungen am Gebiß. Findet er ein bissele plöt, wenn ich es festhalte und er den Kopf einfach dalassen soll, vor allem beim seitlichen Stellen.  Das ganze ist immer wieder unterbrochen ist durch ruhiges Neben-mir-Herlaufen im Paddock.

 

Für den einstündigen Spaziergang lasse ich dann auch die Trense nebst Zügel dran, damit sich Kurt weitergehend an das gegebenenfalls Herunterhängen der Zügel gewöhnen kann - bei ihm, der alles ins Mäulchen nehmen muß, ja immer etwas schwierig. Darüber trägt er das Stallhalfter mit Strick. Klappt aber gut. Auf dem Heimweg nehme ich die Zügel dann auch einmal auf, indem ich, links auf seiner Schulterhöhe laufend, die Hände links und rechts vom Widerrist ruhig stehenlasse. Antreten und Anhalten funzt, unterstützt vom Stimmkommando.

 

Unterwegs aus dem kleinen Noriker-Mäulchen gepuhlt: ein Klein-Kurti-Zahn bzw. die Milchzahnkappe davon - ist der winzig! Sollte man nicht glauben, daß so ein Riesen-Dickschädel anfangs so kleine Zähnchen hat. ;-) Es handelt sich um den Schneidezahn Incisivi I2, unten rechts. Nächste Woche kommt ohnehin der Pferdedentist.

Milchzahnkappe eines unteren Schneidezahns
Milchzahnkappe eines unteren Schneidezahns

15.01.2014

 

Mann, oh Mann! Die Jungs haben letzten Nacht offensichtlich Party gefeiert: kaum ein Haufen, der heute Morgen nicht breitgetreten ist. *augenroll* Ob das mit dem Vollmond zusammenhängt?

 

Dafür: Heureka! Anscheinend haben sie endlich - nach drei Wochen - begriffen, daß man Stroh tatsächlich fressen kann. Zumindest war das Strohnetz angeknabbert. :-)

 

In den Pferdeäppeln waren keine ausgeschiedenen Würmer zu finden (gut, man sieht die teilweise ja auch nicht unbedingt gleich). Jedenfalls hat mich dies weiter darin bestärkt, die Jungs ab April auf selektives Entwurmen umzustellen. Wir werden dann nur noch nach entsprechenden Kotproben entwurmen. Hierdurch werden die Pferde mit weniger Chemie belastet und wir leisten unseren Beitrag dazu, daß die Würmer nicht noch resistenter gegen die nur noch eingeschränkt vorhandenen, wirksamen Wurmmittel werden.

16.01.2014

 

Nachdem wir nunmehr 14 Mäuse gefangen haben, hat sich's wohl ausgemaust: seit vier Tagen ging keine Maus mehr in die Falle. Ich hoffe, daß es das war, denn ich habe auch keinen neuen Mäusekot mehr gefunden.

Keep smiling! :-) Kurtis Motto werde ich mir zu Herzen nehmen - auch, wenns einem nicht so gut geht.
Keep smiling! :-) Kurtis Motto werde ich mir zu Herzen nehmen - auch, wenns einem nicht so gut geht.

17.01.2014

 

Nach einer fast schlaflosen, da äußerst gedankenvollen Nacht bin ich ziemlich gerädert, bringe erst mal den Stall auf Vordermann. Währenddessen beschließt Kurt, daß auch die Rundraufe mal durch den Paddock geschoben werden könnte. Arg!!! Ich bin schon alle, bis ich alles einigermaßen in Ordnung gebracht habe.

 

Trotzdem raffe ich mich auf, schnappe mir beide Jungs für eine Runde durchs Gelände. Kurti ist für seine Verhältnisse äußerst munter, guckt viel, schnuffelt viel, frißt viel. Ich beschließe, viel Berg und Tal zu gehen. Beim zweiten Berg wirds mir dann mit dem Youngster zu oll, ich trabe an, lasse Amor dann auch angaloppieren, damit er mit Kurtis großen Trabtritten besser Schritt halten kann. Schon besser. Auf der nächsten Trabstrecke dann: huch - Kurt bietet von selbst Galopp an! Wird ja immer besser! :-) Also galoppieren wir sehr gesittet eine echt lange Strecke. Wo Kurti locker-flockig galöppelt, muß Amor sich mit seinen kürzeren Beinchen und mir im Gepäck schon anstrengen. Bin ganz hibbelig, wie das später mal auf Kurti sein wird - jedenfalls siehts echt vielversprechend aus. Dann gehts geruhsam in Richtung Heimat, und Kurt kann tatsächlich auch wieder brav neben Amor herlaufen - auf dessen Schulterhöhe und nicht wie anfangs irgendwie irgendwo.

 

Heute haben sich beim Putzen auch die ersten weißen Haare auf Kurts Bobbes gelockert. Der Fellwechsel scheint gaaaanz langsam anzufangen.

18.01.2014

 

Und doch ging nochmals eine Maus in die Falle. ;-)

 

Da der Boden mal wieder einigermaßen gefroren ist, lasse ich die Jungs zum Frühstück mit zwei Heunetzen auf die Winterweide. Später kommt Kurti für ca. 20 Minuten an die Longe. Macht er schön, reagiert jeweils prompt auf die Kommandos und dehnt sich immer wieder.

 

Anschließend kommt Amor unter den Sattel einer eventuell neuen Reit- und Pflegebeteiligung. Zum Einfühlen nehme ich die beiden erst mal an die Longe. Mehr als Schritt ist auf der Reitwiese aber ohnehin nicht mehr drin; der Boden taut schon wieder heftig an. Amor macht seine Sache - vom gelegentlichen Nach-Gras-hapsen abgesehen - in diesen 30 Minten gut, kaut schön, dehnt sich auch immer wieder. Witzig, das mal vom Boden aus beobachten zu können.

Kurti mit Lippenstift! :-) (Er hat rote Beete gefressen) *gg*
Kurti mit Lippenstift! :-) (Er hat rote Beete gefressen) *gg*

Ein Test: auf dem Fütterungsvortrag letzte Woche habe ich gehört, daß es ca. 65 Stunden braucht, bis das, was man vorne ins Pferd reinschiebt, hinten wieder rauskommt. Test the West: wenn die rote Beete bei den Pferden genauso funzt wie bei mir, sollte ich das überwachen können. Kurti fand die rote Beete toll (ich hatte die den Vortrag haltende Tierärztin extra gefragt, ob er das wegen seines PSSM denn fressen darf), Amor sagte: "Pffff - Grünzeug..." und hat sie verschmäht. Nun bin ich gespannt. Ergo müßte ich spätestens am Dienstag Morgen rötliche Kurti-Häufchen finden.

 

Ansonsten: im Vorgriff auf die im Frühjahr nun anstehende Weidepflege habe ich 20 kg weidelgrasarme Nachsaat und 50 kg Kalkammonsalpeter gekauft. *Schwupp* waren 180 EUR wech... :-(

 

Abends noch: irgendein großes Tier hat unsere Faßanbautränke geschrottet. *mrpf*

19.01.2014

 

Schade, eigentlich wollte ich heute bei einem Dressurlehrgang mit Dr. Thomas Ritter im Barockreitzentrum in Heimsheim zuschauen, doch dieser wurde wegen einer aufgetretenen Herpesinfektion im Großraum Stuttgart abgesagt.

 

So schnappe ich mir mittags jedes Pferd für ca. 20 Minuten und mache ein wenig Quatsch auf dem Paddock: über die Geitnergassen treten lassen oder Ballspielen mit dem großen, blauen Gymnastikball.

 

Damit die Pferde war zum Schauen haben, lasse ich die Geitner-Gassen einfach im Paddock liegen und räume sie nicht wie sonst immer weg. Fehler: ich vermute, daß Kurti die sooo interessant fand, daß er die gelbe so derb herumgezogen und dran gerüttelt hat, daß sie aufgerissen ist. *augenroll* Panzertape sei Dank kein Problem mit der Reparatur.

21.01.2014

 

Der Zahnarzt kommt. Wir haben unseren Verpächter gebeten, den Termin zwecks Stromanschluß bei ihm abhalten zu dürfen. So wandern wir um 18.15 Uhr die 500 m nach nebenan, der Zahnarzt ist um 18.30 Uhr da.

 

Zunächst wird Kurti ins Reich der Träume geschickt. Ich bin in solchen Fällen grundsätzlich fürs Sedieren, weil es sowohl fürs Pferd (durch den Dämmerzustand macht es keine schlechten Erfahrungen, wenig Verletzungsgefahr), als auch den Zahnarzt (ruhiges Pferd - weniger Verletzungsgefahr) angenehmer ist. Kurti dämmert auch sofort weg, ist schnell behandlungsfähig. Er bekommt das Maulgatter an, dann gehts los: mit verschiedenen, langen Aufsätzen, betrieben durch Bohrmaschinen *gg* werden seine Zähne beraspelt. Es ist lt. Zahndoc wesentlich weniger zu machen als im letzten Jahr. Gerret darf mal reinfassen und befühlen.

 

Anschließend wird gleiches bei Amor durchgeführt, während Kurti im Dämmerzustand gemütlich in der Ecke steht und pooft. Auch bei Amor ist nicht soviel zu machen wie im letzten Jahr, er hat noch immer ein wenig Karies oben links, was aber verschmerzbar ist. Nach nicht einmal einer Stunde ist alles vorbei und wir wandern mit den beiden langsam zurück zum Stall. Eine Stunde lang dürfen sie nun nichts fressen; ich werde gegen 21.00 Uhr nochmals kommen, die Decken abnehmen und füttern.

 

Ein Folgetermin ist erst im nächsten Jahr wieder notwendig.

Kurti beim Zahnarzt
Kurti beim Zahnarzt
Das Stück einer abgebrochenen Milchzahnkappe wird entfernt
Das Stück einer abgebrochenen Milchzahnkappe wird entfernt
Auch Amor bekommt die Beißerchen gemacht
Auch Amor bekommt die Beißerchen gemacht
So sieht Amors Maulhöhle von innen aus
So sieht Amors Maulhöhle von innen aus
Noch die Schneidezähne - dann ist gut
Noch die Schneidezähne - dann ist gut

22.01.2014

 

Ich hatte mal wieder eine schlaflose Nacht, weshalb ich äußerst früh am Stall bin. Die Jungs sind munter, haben die Sedierung gut weggesteckt, in der letzten Nacht aber weniger Heu verspeißt als sonst. Heute Morgen beim Frühstück ist aber nichts Ungewöhnliches am Freßverhalten zu bemerken. Außerdem warte ich noch immer auf die rote Beete bei Kurt. Mmmmmhh...

 

Heute Morgen noch ein schöner Moment: ich sitze mal wieder einfach so auf der Aufstiegshilfe im Paddock, Amor kommt, stellt sich neben mich, nimmt seinen Kopf zu mir runter und döst relaxed neben mir. Das sind so die besonderen Momente, die ich liebe. :-)

 

Abends gehen Gerret und ich mit den Jungs unsere obligatorische Runde im Wald spazieren. Ohne Ciddy. :-( Gerret attestiert Amor heute einen recht forschen Schritt. Kurti ist zunächst ein wenig quengelig, am Waldrand schnaubt er sogar wild und hebt den Schweif, als wir am dortigen Offenstall mit den vier Quarter Horses vorbeikommen. Wieder eine gute Übung für mich, einfach ganz emotionslos weiterzugehen; so kommt der junge Herr auch sofort wieder "runter". Auf dem Heimweg dürfen die Jungs das erste Mal für fünf Minuten am Gras naschen.

 

Die beiden haben auch heute tagsüber weniger als sonst gefressen. Naja, schadet ihnen bestimmt nicht.

23.01.2014

 

Noch immer keine Rote-Beete-Häufchen von Kurti in Sicht. Muß ich mir Sorgen machen...?

 

Endlich: wir bekommen abends das erste Mal Heu geliefert und können dieses noch bei Tageslicht in den Stall schichten. *freu* Leute: der Sommer kommt bestimmt! :o) :o) :o)

24.01.2014

 

Jetzt kommt so langsam die Zeit, wo ich es ein klitze-kleines bißchen plöt finde, einen eigenen Offenstall zu haben. :-( Die letzte Nacht hat es 10 l/qm geregnet, seit Tagen wird es nicht mehr richtig hell, alles ist klamm und bäh.

 

Leider kann ich mich dieser Tage auch nur schlecht aufraffen und motivieren, und so bekommt Kurti heute Mittag nur kurz die Trense ins Mäulchen, obwohl ich eigentlich mal wieder in den Sattel und mit beiden ins Gelände wollte. Wir üben das ein paarmal, denn ich möchte, daß er lernt, sie komplett selbständig aufzunehmen. Anschließend gehts via Handarbeit ein paarmal auf den Zirkel im Paddock. Antreten und Anhalten klappen wie immer prima, Lenkung wird zunehmend besser. Ich nehme die Zügel nun immer wieder mal so auf, daß meine Hände links und rechts vom Widerrist stehen.

26.01.2014

 

Endlich trete ich mir mal selbst in den Hintern und schwinge mich auf Amor, Kurti geht als Handpferd mit. Der war heute Morgen im Paddock schon sehr, sehr munter und wollte sich nicht einfangen lassen. Ich bin mir nicht sicher, ob das Übermut war oder nicht doch vielmehr der Umstand, daß ich Amors Sattel herausgeholt habe und er dachte, er müsse eventuell alleine bleiben. Das muß ich mal sehr genau im Auge behalten - ich glaube, daß ihm das derzeit echt viel Streß macht.

 

Es ist heute immens windig und schneidend kalt. Da Kurti gut drauf ist, traben wir gleich im Wald an. *Schwups* - findet Kurti gut und spurtet los. Nicht schnell, übermütig und unkontrolliert, sondern einfach sein Tempo. Der entwickelt z. Zt. eine Mechanik!!! Ich muß Amor treiben, Kurti etwas zügeln, so daß die ersten Meter nicht sonderlich easy aussehen. Nach dem ersten Trab ist aber die Luft draußen, und wir können gesittet durch den Wald schritteln, traben oder - mehrmals sogar - galoppieren. Insgesamt habe ich den Eindruck, daß es nun langsam Zeit wird, Kurti unter den Sattel zu nehmen.

 

Ich habe rund um die Leckerli-Gießkanne noch etwas getüftelt und einen Stein reingelegt, der hin und wieder die Öffnung verschließt, so daß die Leckerlis nicht einfach immer en masse rausfallen können. Wie Kurti das macht, sieht man hier:

 

http://www.youtube.com/watch?v=mD9EQ04MYok

27.01.2014

 

Mittags will ich eigentlich mit Amors ins Gelände, überlege dann aber doch, mal lieber etwas auszuprobieren: ich möchte herausfinden, ob Kurtis Streß eher auf dem Weggehen beruht oder auf dem Wegbleiben.

 

Also sattle ich Amor, währenddessen Kurt noch einigermaßen entspannt neben uns döst. Ich versuche auch zunächst, ihn mit dem Leckerli-Ball abzulenken, doch als wir den Paddock verlassen, wird er sofort hellhörig. Ich parke Amor draußen, der - mein weltallerbestes, -liebstes Pony! - ohne Probleme die nächsten paar Minuten draußen stehenbleibt, ohne zu fressen, ohne sich zu bewegen, er schaut nur hin und wieder, was ich mache. *Herzchenaugenhab* Jedenfalls gehe ich nochmals zu Kurt, beruhige ihn, äpple seine kleinen Streßhäufchen nochmals ab. Dann gehe ich raus zu Amor, steige auf. Wir gehen nicht weit, max. 20 m vom Stall entfernt, Kurti ist aufgeregt, ruft und buckelt hin und wieder durchs Paddock. So versuche ich die nächsten 45 Minuten verschiedene Strategien: wir bleiben einfach in der Nähe des Paddocks stehen, oder wir gehen mal ein paar Meter weiter, dann auch mal weiter weg, hinter ein paar Bäume, damit wir nicht mehr zu sehen sind. Ich reite auch mehrmals zurück zum Stall, daran vorbei und in eine andere Richtung weiter, damit er merkt, daß wir immer wieder gleich zurückkommen.

 

Kurti beruhigt sich zwar nach dem ersten, ärgsten, deftigen Rodeo, kommt insgesamt aber nicht "runter" und streßäppelt. Also bleibe ich mal länger außer Sichtweite. Siehe da: er ruft zwar noch, bleibt aber ansonsten ruhig.

 

Fazit: Ich denke nicht, daß meter- oder zeitweises Steigern von Amors Abwesenheit etwas bringt. Lieber reiten wir gleich weg und außer Sichtkontakt, damit Kurtis Streß schneller abnimmt. Ich hoffe dennoch, daß sich das mit der Zeit wieder "verwächst" (denn im letzten Jahr hat das deutlich besser geklappt) und letztlich auch einmal verschwindet, wenn er älter und selbstbewußter ist.

 

Ganz deutlich: Ja, das ist natürlich auch insbesondere ein Haltungsproblem - 2er-Konstellationen sind da eben doch problematisch. :-(

28.01.2014

 

Zu Hause ist der Haushalt dran, dabei mache ich mich endlich mal auf, meine sämtlichen Bücher übers Reiten oder über Pferde zu sortieren, nachdem ich mir demletzt einen Wolf gesucht hatte. Uff: ich habe knapp 170 Bücher, von der H.Dv.12, Xenophon, Baucher, Seunig, Podhajsky, Stensbeck, Müseler und Steinbrecht über Karl, Heuschmann, Stodulka, Racinet bis hin zu Geitner, Rashid, Parelli, Wendt, Meyners, etc. Jetzt ist alles nach Themen sortiert, und ich habe einen Überblick. :-)

Ein Teil meiner - hier noch unsortierten - Büchersammlung über Pferde und Reiten
Ein Teil meiner - hier noch unsortierten - Büchersammlung über Pferde und Reiten

Mittags lassen wir die Pferde für knapp eine Stunde auf die Winterweide, weil das Wetter gar so schön und sonnig ist. Allererste Pferde-Pflicht: wälzen und sich einsauen. *augenroll* Natürlich wird dann viel herumgetobt - soviel, daß es Kurti einmal in einer Kurve auf die Nase haut. Ist halt doch relativ rutschig da draußen. Aber er hat sich nichts getan, hat sich gleich wieder aufgerappelt und ist weitergalöppelt. Ist sowieso immer niedlich, wenn der große Kleine Bocksprünge auf der Stelle macht - sieht manchmal aus wie ein Terre à Terre. ;-)

29.01.2014

 

Morgens dürfen die beiden nochmals für knapp 45 Minuten auf die Weide - es ist alles wunderbar gefroren. Die Heunetze interessieren somit auch nicht, lieber wird getobt und gespielt, gestiegen und gebuckelt. Und sogar der kleine Hafi tollt hinter dem großen Nori her. :-)

 

Mittags ist Hufpflegetermin. Amor hat wieder vermehrt Löcher im Strahl, jedoch nicht besorgniserregend. Kurtis Hufe sind prima. Er steht, als seine Vorderhufe gemacht werden, wie eine Eins. Gerade, als der erste Hinterhuf in Angriff genommen wird und ich sage, wie brav er doch heute ist, fängt er an zu zappeln. Da unser Hufschmied jedoch eine elendige Geduld mit ihm hat, sind auch die beiden Hufe schnell erledigt.

Herr Kurt bei der Hufpflege
Herr Kurt bei der Hufpflege

31.01.2014

 

Am Spätnachmittag bringen wir die Jungs zur Hardt-Ranch nach Graben-Neudorf, wo am Wochenende der von mir organisierte Kurs mit Desmond O'Brien stattfinden wird. Schließend holen wir Desmond vom Karlsruher Bahnhof ab und freuen uns auf ein tolles Wochenende.