01.12.2014


Ich starte in den Dezember mit einer trockenen Erkältung und massiven Gliederschmerzen. Der zweitägige Kurs in der kalten Reithalle, der Ausritt am Samstag und dann noch die drei Stunden Warten bei Kurti im neuen Stall am Sonntag überfordern wohl mein Immunsystem.  :-( 


Kurti gehts gut; er steht auf der Weide neben seinen Stallnachbarinnen und wird von diesen wohl heftigst angerosst. ;-) Hahn im Korb. *grins*

02.12.2014


Gerret pflückt mich abends aus dem Bett und nötigt mich zu einem Spaziergang mit Amor. Der muß erst mal entkrustet werden. Ihm scheints gut zu gehen. Jedenfalls macht er einen munteren Eindruck, futtert und äppelt normal. Wir laufen zum Waldrand und wieder zum Stall. 

Beschäftigung für Amor :-)
Beschäftigung für Amor :-)
:-)
:-)

04.12.2014


Während Gerret abends die Stallarbeit übernimmt, mache ich mit dem Mörchen zunächst ein wenig Handarbeit auf dem Paddock, dann Freiarbeit. Ich habe dazu den vorderen Paddock nicht abgesperrt. Trotzdem bleibt Amor da. :-) Ich möchte, daß er um mich herum trabt. Linker Hand klappt das sehr gut, rechts will er sich dann doch lieber 2, 3x davon machen. Aber er läßt sich immer wieder einladen, bei mir zu bleiben und weiter zu arbeiten. Das finde ich das Tolle an der Freiarbeit: man sieht sehr genau, ob und wie das Pferde freiwillig mitarbeiten möchte. 

05.12.2014


Nachdem ich nochmals einen Vormittag im Bett mit Wärmflasche verbracht und mich mittags zum Einkaufen aufgerafft habe, treffe ich mich mit Madison am Stall. Wir gehen mit Amor spazieren. Ich erkläre ihr einige Grundlagen zur Bodenarbeit. Zunächst steht mal korrektes Führen auf dem Programm, wozu wir gemütlich Richtung Waldrand bummeln. Wie immer beim Umgang mit Pferden sollte man auch bei solch profanen Dingen einen Plan und ein Bild im Kopf haben: Wo will ich antreten? Welches Tempo will ich laufen? Wo will ich wieder anhalten (bei diesem Baum, bei diesem Grashalm, o. ä.)? Durch diese Bilder im Kopf, die sich in unserer Körpersprache für Pferde sehr deutlich ausdrücken (auch wenn wir Menschen das selbst oft nicht mehr wahrnehmen können, z. B. durch unseren medialgefluteten Alltag), reagiert das Pferd besser.


Später nehmen wir noch die Vorhandwendung dazu, die bei Madison allerdings noch ausbaufähig ist. ;-) 

Oh - mein - Gott - ... - *umfällt* (auf dem Bild sieht es harmloser aus, als es war!)
Oh - mein - Gott - ... - *umfällt* (auf dem Bild sieht es harmloser aus, als es war!)

07.12.2014

 

Endlich bin ich wieder fit, um mal aufs Pferd zu krabbeln. :-) Ich entkruste das beste aller Ponys und bummle mit ihm durchs Gelände. Zunächst lasse ich Amor wieder am langen Zügel in seinem Tempo loszuckeln - was mir wieder sehr schwer fällt; irgendwie ist das halt sooo langsam. Immer wieder lasse ich ihn am langen Zügel Schlangenlinien auf dem Weg gehen, reite diese nur aus dem Sitz heraus. Dann nehme ich auch mal die Zügel auf und verlange Schenkelweichen. Von rechts nach links klappt das prima, Amor ist fast geradegerichtet. Von links nach rechts verwirft er sich nach links. 

 

Im Wald angekommen traben wir erst in seinem Tempo ein gutes Stück, dann gehe ich nach ein wenig Rahmenveränderung (ich gehe mit dem Oberkörper leicht vor - Amor dehnt sich; ich nehme den Oberkörper wieder zurück - Amor nimmt sich auf) recht schnell zum Galopp über. Der ist anfangs etwas holprig. Amor fängt auch plötzlich an, den Kopf zu schütteln und legt das linke Ohr an. Weswegen ich schließlich auch absteige und mal nachschaue: das linke Ohr ist leicht wärmer als das rechte. Mal beobachten. Nach 10 Minuten steige ich wieder auf, wir schlängeln uns nochmals schön mit Stellung und Biegung die Wege entlang. Heute kann ich auch mal wieder gut spüren, wie er beim Schulterherein untertritt. Nachdem Amor bei der nächsten Galoppstrecke zunächst nicht links anspringen will, üben wir schließlich einfache Galoppwechsel. Die ersten Übergänge sind noch schluderig, aber nachdem Amor schnell begreift und gerne vorwegnimmt sind die anschließenden richtig weich. :-) Ich steige nochmals ab, führe 15 Minuten, steige am Waldrand wieder auf, und wir bummeln nach Hause. Jetzt klappt das Schenkelweichen beidseits prima. Braves Pony! :-) 

Unterwegs mit Kurti zwischen den Weinbergen in Oberderdingen
Unterwegs mit Kurti zwischen den Weinbergen in Oberderdingen

Mittags fahre ich zu Kurti. Der wurde gerade von der Weide in die Box gebracht. Offenbar gefällts ihm: er sieht aus wie ein kleines Erdferkel - wenn auch nicht so schlimm, wie Amor heute morgen. Nach einer ausgiebigen Putzorgie gehe ich mit ihm spazieren - meinem Personal Trainer. Der hat einen Schritt drauf! Nicht hektisch oder unausgelastet, aber: vorwärts! Uff. 


Da ich mir ausgerechnet den steilsten Weg die Weinberge hinauf in den Wald herausgesucht habe, komme ich - entgegen dem Herrn Kurt - recht schnell ins Japsen. Oben angekommen haben wir vom Derdinger Horn aus eine schöne Aussicht. Und weiter gehts den Berg hinauf. Weiter oben entledige ich mich meines Schals; den bekommt Kurti um den Hals gebunden. Meine dicke Winterjacke ziehe ich auch aus. Plötzlich hebt Kurt den Kopf und wiehert. Keine fünf Minuten später kommt eine Reiterin mit einer Fuchsstute aus Kurtis Berittstall aus dem Wald. :-) Wir wandern weiter durch den Wald, während ich versuche, meinem Orientierungssinn und Bauchgefühl nachzugeben. Zwischendurch werde ich schon ein wenig hibbelig, aber schließlich, nach 1,5 Stunden, und als ich schon fast mein Handy zur Navigation einsetzen will, kommen wir wieder in bekanntere Gefilde. Kurti bekommt im Stall noch eine große Portion Heu, dann verabschiede ich mich von meinem so braven Bub. 


Annette ist bislang sehr zufrieden mit ihm. Ihr derzeitiges Augenmerk liegt auf einem korrekten Vorwärts im Trab auf leichte Schenkelhilfen (*soifzt* - da war ich halt schon zu schluderig *zerknirschtguckt*), einer konstanteren Anlehnung (wobei Kurti sehr fein reagiert) und einem gleichmäßigen Takt. Aber lt. Annette alles kein großes Ding; Kurti ist jedenfalls sehr anständig und arbeitswillig.


Abends am Stall kontrolliere ich nochmals Amors Ohr: alles wieder im grünen Bereich. :-)

Nach unserem Spaziergang
Nach unserem Spaziergang
Stärkung nach der anstrengenden Wanderung :-)
Stärkung nach der anstrengenden Wanderung :-)

09.12.2014


Morgens um 06.15 Uhr schneeregnet es das erste Mal. Am Stall entlockt das Amor nicht einmal ein leises Schnauben, auf Deutschlands Straßen zieht es das übliche Chaos nach sich... ;-) Aber dem Mörchen gehts gut, den Kätzchen ebenfalls. 


Nur ich scheine ganz laut "Hier!" geschrien zu haben, damit mich ein zwischen 15 und 440 nm winziges Magen-/Darm-Virus außer Gefecht setzt: nachts endet das in der Notaufnahme, wo ich auf der Toilette kollabiere, nachdem ich alles vollgek**** habe. Zwei Infusionen später, nachts um halb zwei, darf ich wieder nach Hause. *schlapp* Das bringt schon wieder meinen ganzen pferdischen Terminplan für diese Woche durcheinander. :-(

Dösen im Paddock
Dösen im Paddock

10.12.2014

 

Heute sollte Kurti eigentlich Besuch von der Pferdeklinik bekommen, weil er die zweite Influenza-Impfung benötigt und außerdem endlich sein überflüssiger Zahn gezogen werden soll. Leider gabs Terminprobleme, so daß das nächste Woche nachgeholt werden muß. 

*schlotz*
*schlotz*

11.12.2014

 

Es stürmt abartig. Na gut, so ist es wenigstens aushaltbar im Bett. Mein Kreislauf ist immer noch ziemlich schwankend. 


Amor bekam heute zur Abwechslung mal die Leckerli-Gießkanne. Aufgrund der Wildbeobachtungskamera läßt sich erkennen, daß er sich mehrmals am Tag längere Zeit damit beschäftigt. :-)

Los, Kekse her!
Los, Kekse her!
Vielleichts klappts so besser...?
Vielleichts klappts so besser...?
Uff, das Teil ist echt hartnäckig!
Uff, das Teil ist echt hartnäckig!
*soifzt* Es bömmelt halt immer hin und her...
*soifzt* Es bömmelt halt immer hin und her...

14.12.2014


Was der große Kurt nicht geschafft hatte, bekommt der kleine Hafi hin: Amor hat die schwarze Brause der Leckerli-Gießkanne demontiert. *gg* Nicht schlimm, da das Spielzeug auch so weiterhin funktioniert. War wohl ein Ausdruck von Ungeduld... ;-)


Nach der Stallarbeit gehts kurz auf Besuch zu Herrn Kurt. Eigentlich wollte ich mit dem eine Runde spazierengehen, aber es gießt wie aus Kübeln. Außerdem ist heute in der Reitacademie Stallweihnacht mit Kinderpunsch, Glühwein und Chili con carne angesagt, wobei ersteres und letzteres als Ersatzfrühstück für mich herhält. Mein Magen hat keine Einwendungen mehr. GsD! :-) 


Von Kurti werde ich quietschend begrüßt, als ich ihn am Kinn kraule. Wie immer am Morgen isser da doch etwas eigen. ;-) Ich beknuddle ihn ein wenig, stehe neben ihm in der Box und erzähle ihm von zu Hause. Annette erzählt mir begeistert, daß er nun schon in der zweiten Woche große Fortgeschritte gemacht hat: die Anlehnung wird immer konstanter, die Schenkelhilfe etabliert sich zusehends immer besser (und wenn er läuft, dann läuft er *freu*) und das Highlight: wenn er mal richtig über den Rücken geht, schwingt mein Rössli anscheinend in tollem Takt vor sich hin. Ich bin schon sooo gespannt, wenn ich das live sehen darf. :-) :-) :-) 

Mein Noriker-Dick-Popo heute Morgen im Regen :-)
Mein Noriker-Dick-Popo heute Morgen im Regen :-)
*trief*
*trief*

Am Nachmittag besuche ich Birgit und ihren neuen Isländer Ártali, ein nettes, kleines Schimmelchen. :-) Ich hoffe, wir kriegen das nächstes Jahr hin, um gemeinsam den Longenkurs in Heidelberg zu besuchen. 

Birgit und Ártali
Birgit und Ártali

15.12.2014

 

Hach ja, nun liegt Gerret flach. *augenroll* Der arme Tropf macht das gleiche durch wie ich, aber zum Glück beutelts ihn nicht ganz so arg. 

 

Abends nehme ich mir endlich mal Zeit und betreibe Fellpflege mit dem Mörchen. Der legt sich nämlich derzeit mit Vorliebe in den nassen Sand und sieht dementsprechend aus. Es staubt; und das anschließende Naseputzen ist auch delikat. ;-) Anschließend patroulliert er gewissenhaft den Paddock nach versteckten Keksen ab - die habe ich in den letzten Tagen immer an diversen Stellen hingelegt, z. B. auf Holzkanten o. ä. Interessant, wie schnell so ein Pony das doch kennt. 


Heute wurde bei Kurti die zweite Influenza-Impfung nachgeholt. Den Zahn wollte der Tierarzt lieber nicht ziehen, da er befürchtete, daß er dabei abbricht. Wir werden das weiter beobachten und gegebenenfalls beim nächsten obligatorischen Zahnarzttermin im nächsten Frühjahr behandeln lassen.  

16.12.2014


Gerret fühlt sich einigermaßen fit und möchte eine Runde an die frische Luft, weshalb er mit zum Stall kommt. Auf dem Weg dorthin entdecken wir auf einer Wiese einen weißen Fleck: Paula! :-) Erst, als ich sie rufe, verschwindet sie wieder im Gebüsch. 


Wir schnappen uns das Mörchen und gehen unsere obligatorische Runde im Wald spazieren. Amor ist nach einer Woche Nichtstun äußerst motiviert, weshalb ich gleich einige Lektionen abfrage: beim Spanischen Schritt wirft er die Beine in ungeahnte Höhen wie noch nie, den ganzen Travers bekommen wir sogar im Trab hin. Als ich einmal neben ihm lospurte, trabt er sofort begeistert - und mit hoch aufgestelltem Schweif! - mit, ist aber sofort die Ruhe selbst, als ich wieder stehenbleibe. Das macht einfach Spaß! 

Kommando zum Spanischen Schritt: "Paso!"
Kommando zum Spanischen Schritt: "Paso!"
Spaziergang mit Amor
Spaziergang mit Amor

18.12.2014


Heute ist Pferdetag; mein letzter ganzer Urlaubstag dieses Jahr. :-) 


Morgens versorge ich Amor und mache, da es ausnahmsweise gerade einmal nicht regnet, etwas Handarbeit auf dem Paddock mit ihm. Zunächst übe ich am Kappzaum das Führen in Stellung, was auf beiden Händen toll klappt. Danach gehts ans Schulterherein - ebenfalls prima. Es wird erst knifflig, als ich zum Trab übergehe. Das findet Amor zunächst doof, hebt sich jedesmal etwas motzig beim Antraben heraus, so daß ich mehrmals ansetzen muß, bis er mustergültig in ordentlicher Stellung antrabt. Das werden wir in nächster Zeit etwas vermehrt üben, denn dazu eignet sich der vordere Paddock wirklich sehr gut. Zwischendurch lasse ich ihn immer einmal gut vorwärts am langen Strick traben, damit er sich dehnen kann. 


Danach mache ich mich dann auf zu Herrn Kurt; ich habe eine Reitstunde auf ihm. Zunächst muß ich ihn einmal kräftig entkrusten: er war zwischendurch mal wieder auf der Weide. Nach ausgiebiger Säuberung muß ich erst einmal fünf Schritt zurückgehen und Kurti aus der Ferne betrachten: wow, man sieht den nunmehr fast dreiwöchigen Beritt. Der Heubauch ist weg, kein Speck mehr vorhanden, er sieht trainiert aus und vor allem an der Oberlinie tut sich was. :o) 


Dann gehts auf den Reitplatz. Annette meint, ich solle ihn erst einmal an den weißen außerhalb liegenden Cavaletti-Blöcken vorbeiführen, weil er sich vor denen gestern wohl ziemlich gegruselt hat, weil sie umgestapelt wurden. Nachdem das heute kein Problem zu sein scheint, sitze ich auf. Ich soll Kurti gleich stellen und versuchen, mit dem inneren Schenkel durchzukommen. Links ist das kein Problem, rechts ignoriert er meinen Schenkel doch noch ziemlich deutlich. Aber: das Klemmen am Schenkel ist weg! *freu* Als wir antraben, bin ich baff: wooooooow!!! So kann der traben! Wahnsinn! Kurti läßt immer wieder den Hals fallen, kaut, gibt nach. Ich selbst bin noch ein wenig ungeschickt darin, ihm eine konstante Anlehnung zu geben und muß dabei sehr aufpassen. Aber insgesamt: tooooll!!!! :-) Vor allem kann ich immer selbst fühlen, wann er mal richtig über den Rücken geht: da macht es bounce-bounce-bounce-bounce - ein cooooles Gefühl! :-))))))


Dann kommt es doch zu einer Schrecksekunde: die beiden Shettys, die auf der Hangweide direkt neben dem Reitplatz stehen, kommen ausgerechnet dann zum Reitplatz gerannt, als Kurti und ich in deren entgegensetzte Richtung ganze Bahn traben. Kurti gibt Gas wie ein Torpedo - mein Hirn setzt aus. Er stürmt in Richtung Reitplatzumrandung und ich befürchte schon, daß er drüberspringt, da schlägt er einen Haken in Richtung Reitplatzausgang, der mit einer Eisenstange versperrt ist. Und was ein richtiger Kurt ist, der prescht halt dagegen - knickt die Eisenstange wie ein Streichholz und stürmt weiter. Da setzt mein Hirn wieder ein und ich kann mal kräftig in die Zügel langen. Uff. 


Es geht zurück auf den Reitplatz und wir träbeln noch einige Runden, um wieder Ruhe zu bekommen. Nachdem er noch einige Runden schön gelaufen ist, schließen wir. Mei, oh, mei. Annette meint, daß er aufgrund des vermehrten Trainings einen erhöhten Magnesiumbedarf haben könnte - ein Mangel macht sich z. B. in Schreckhaftigkeit bemerkbar. Etwas, was ja eigentlich gar nicht Kurtis Art ist. 


Auf Kurtis Rechnung gehen nun nicht nur zwei Futtereimer, die er zwischenzeitlich zerlegt hat, sondern auch die Eisenstange. Annette und ich beschließen, daß wir das sammeln und bei Berittende abgerechnet wird. Ich werde das ja auch der Versicherung einreichen können. Hach ja, mal sehen, was noch dazu kommt...


Kurti bekommt eine Decke auf und eine große Portion Heu in seiner Box. Dort kann er ausschnaufen, bis die Hufpflegerin kommt, die ihm heute die Hufe pedikürt. Ich habe die DIFHO-Huforthopädin Katja Paschek bestellt, die öfter in den Stall kommt. Kurti ist brav, zappelt nur bei den Hinterhufen etwas herum. Seine Hufqualität ist offenbar prima, nur hinten links, wo er das Hufgeschwür hatte, kommt wohl ein Rest dessen nun noch über die Sohle heraus. Das beobachten wir. 


Auf dem Heimweg fahre ich noch schnell in der Pferdeklinik vorbei und hole das von Annette empfohlene Magnesiumpräparat ab. Dann gehts nochmals zum Mörchen, der heute Abend ja auch wieder versorgt werden will. Ein Pferdetag eben. ;-) 

Die von Kurt demolierte Eisenstange; auch der Pfosten rechts muß ausgetauscht werden
Die von Kurt demolierte Eisenstange; auch der Pfosten rechts muß ausgetauscht werden
Kurti und Katja
Kurti und Katja
Kurtis Bratpfannen... ;-)
Kurtis Bratpfannen... ;-)

19.12.2014


Ich habe vormittags nochmals einen letzten halben Tag Urlaub. Den nutze ich, um mit dem Mörchen nach der Stallarbeit nochmals eine starke halbe Stunde Handarbeit am Kappzaum zu machen, da es gerade - noch nicht - regnet. Wir gehen dazu auf einen Spaziergang in Richtung Waldrand. Führen in Stellung klappt beidseits gut, auch das Schulterherein auf beiden Händen. Dann stehen Übergänge auf dem Programm. Ich möchte, daß Amor seine Hinterhand beugt und schwungvoll einsetzt. Hierzu soll er nur auf meine Körpersprache hin anhalten, einige Schritte rückwärts gehen und hieraus antraben. Das Antraben funzt nicht so einwandfrei, weshalb ich es zunächst aus dem Schritt heraus übe, dann aus dem Stand und schließlich aus dem Rückwärtsrichten. Bis wir am Waldrand angekommen sind, sind dadurch dann auch schon meine Kekse alle. Schade, ich wollte eigentlich nochmals das Antraben in Stellung üben, aber gut. ;-) Auf dem Heimweg üben wir daher nur nochmals Tempounterschiede (Amor soll an meiner Schulter bleiben, ich variiere meine Schrittgeschwindigkeit von Zeitlupe auf zügiges Vorwärts, etc.), die Amor schon sehr gut kennt und somit nicht mehr ausdrücklich dafür bekekst werden muß; da reicht ein Kraulen. 


Anschließend fahre ich nochmals zu Kurti, um das Magnesiumpräparat abzugeben. Leider hat Annette erst noch einige Reitstunden, sonst hätte ich gerne bei Kurtis heutigem Beritt zugeschaut. Aber er ist ja noch einige Wochen dort. Als ich ankomme, steht er gerade auf dem Paddock und mampft sein Heu aus dem Heunetz. Ich hoffe, daß das Magnesium schnell anschlägt. 

Kurti heute im befestigten Paddock
Kurti heute im befestigten Paddock

20.12.2014

 

Es gibt Ausritte, die sind schön. Und es gibt Ausritte, die sind wunderherrlich. Es gibt aber auch Ausritte, die kann man gar nicht in Worte fassen. Ich versuchs trotzdem. ;-)

 

Die letzte Nacht hat es 15 l/qm geschüttet. Da ich den Paddock immer schön geradegerechelt habe, konnte das Wasser gut abfließen. Das Mörchen hat die Nacht wohl auch hauptsächlich im Stall verbracht. Aber ich werde wiehernd am Zaun begrüßt. Wir gehen ins Gelände. 

 

Zuerst lasse ich Amor sich warmschreiten; es geht ohnehin den Berg hinauf. Nach dem steilsten Stück nehme ich langsam die Zügel auf, Amor kaut und gibt nach. Huch - einfach so? Prima! Oben angekommen, traben wir an. Auch hier gibt Amor nach und läßt sich jederzeit weich stellen. Ich bin wirklich überrascht - wow! Das nächste Highlight: er hebt sich auch in den Übergängen nicht heraus. Schon da fange ich an, etwas blöd grinsend auf dem Pony zu sitzen. ;-) Im Trab frage ich dann etwas mehr Hinterhandaktivität ab, Amor schwingt. Gut, nicht so, wie ich das vor kurzem auf Kurti mit *bounce* - *bounce* fühlen konnte, aber schon in diese Richtung. Wichtig sind auch Zügelaufnehmen und das Aus-der-Hand-kauen-lassen bei gleichmäßigem Takt und Tempo. Das üben wir auf dem nächsten Betonweg, wobei Amor sich zunächst beim Aufnehmen etwas verhält, was aber immer gleichmäßiger wird. Ich baue auch immer wieder Schulterherein, Travers oder Schenkelweichen ein. Alles ist heute irgendwie weich, flüssig, geschmeidig. Mein Grinsen wird noch breiter... 

 

An einer großen Kreuzung im Wald reite ich eine Traversvolte, die ich in eine Renversvolte überleite. Letztere klappt nicht so, meine Vorbereitung hierzu war mangelhaft. Naja. 

 

Ich bin gespannt, ob sich dieses Nachgeben evtl. auch schon im Galopp abrufen läßt...? Leider nein. Sobald wir an die Galoppstrecke kommen, weiß Amor schon, was kommt. So bringe ich erst nochmals durch ein wenig Trab Ruhe in die Geschichte, dann galoppieren wir an: auch das ganz weich und flockig. Ich freue mich, daß ich so ruhig sitzen und mitgehen kann. Amor stützt sich derweil leider schon noch sehr auf seinem Unterhals ab. Aber wir brauchen ja auch noch was, woran wir arbeiten können. 

 

Nach Galopp auf beiden Händen steige ich ab und führe Amor 20 Minuten, steige dann für den Heimweg wieder auf. Es war einfach nur traumhaft! :o) Unterwegs erzähle ich ihm, wie witzig ich das finde, daß er 20 und ich 41 Jahre alt werden mußten, damit wir das  endlich mal so schön rund hinbekommen. 

Mein wunscherhübsches Pony
Mein wunscherhübsches Pony
Unser Selfie *grins*
Unser Selfie *grins*
Ein Kälbchen mit Namen Cool, was selbiges aber noch etwas vermissen ließ ;-)
Ein Kälbchen mit Namen Cool, was selbiges aber noch etwas vermissen ließ ;-)

Das Finchen war heute sehr häuslich und offenbar den ganzen Tag über im Stall. Sie lag immer gemütlich im großen, offenen Körbchen und schaute sehr interessiert, wenn jemand in den Stall kam. Sie fraß wie immer mit großem Eifer, weshalb ich beschlossen habe, mir erst mal keine Sorgen zu machen. Vielleicht wars einfach eine anstrengende letzte Nacht. 

21.12.2014


Vormittags gibts nochmals eine Einheit Handarbeit am Kappzaum für Amor. Gerret ist mit von der Partie, um mich dabei abzulichten. Ich habe beschlossen, mich hinsichtlich Aufbau von mehr Beugekraft in der Hinterhand für Amor mit der Piaffe an der Hand zu beschäftigen. Wir laufen in Richtung Waldrand, was den Vorteil hat, daß es matschfrei und nicht rutschig ist, da Betonboden, gleichzeitig aber auf den Nachteil, daß man keine seitliche Begrenzung hat. 


Ich starte mit Führen in Stellung, wobei ich anhand der Bilder später sehe, daß ich darauf achten muß, daß Amor sich mehr im Genick und nicht zu sehr im Hals stellt. Zum Erlernen der Piaffe touchiere ich jeweils im Moment des Abhufens das Hinterbein, stelle allerdings fest, daß Amor besser reagiert, wenn ich das vorne am Röhrbein mache, also quasi unter seinem Bauch, als von hinten. Touchiere ich hinten, schlägt er eher nach hinten hinaus; touchiere ich vorne unter dem Bauch, hebt er die Hinterhand besser an. Auch hier ist es sehr hilfreich, anschließend die Fotos zu betrachten: ich muß Amor wesentlich gerader stellen und mich mehr vorne positionieren. Eine erste Ahnung, was ich von ihm möchte, hat er. Das müssen wir nun peu à peu verfeinern. 


Auf dem Heimweg baue ich nochmals Schulterherein und den Spanischen Schritt ein. Letzterer gelingt heute beim ersten Versuch mit soviel Vorwärts und hohen Schritten wie noch nie! Wow! Leider sind die nächsten Versuche nicht einmal halb so gut und ich grüble, warum das so ist und was ich besser machen kann. 


Wieder im Stall bekommt Amor zur Abwechslung mal wieder ein anderes Spielzeug: den Kekseball. Der wird mit voller Freue malträtiert. :-) 

Führen in Stellung
Führen in Stellung
Touchieren der Hinterhand
Touchieren der Hinterhand
Schulterherein
Schulterherein
Spanischer Schritt
Spanischer Schritt
Der Kekseball
Der Kekseball

Nachmittags treffe ich mich mit Elli bei Herrn Kurt, wir wollen eine Runde mit ihm spazierengehen. Kurti ist wie demletzt etwas guckig, was sich bei ihm immer an hörbarer Atmung bemerkbar macht. Nachdem ich ihn unterwegs zunächst nicht fressen lasse, wird er doch tatsächlich auch richtig biestig, macht ein bitterböses Gesicht und legt die Ohren an. Sowas geht ja gar nicht! Elli pflückt mir deshalb einen Haselnußzweig als Gertenersatz von einem Baum - der fungiert nunmehr als Reminder, was seine bislang eigentlich gute Erziehung anbelangt. Und tatsächlich: nach einigen Klapsen vorne auf die Brust, wenn er beispielsweise so ganz nebenbei irgendwie überholen möchte, scheint ihm was zu dämmern. 


Wir laufen ca. eine Stunde durch die Weinberge. Auf dem Heimweg wird er sodann auch ruhiger und schlappt brav neben mir her. Bis er mir 200 m vor dem Stall plötzlich - versehentlich - auf meinen rechten Fuß tritt. Nachdem ich den mit 700 kg Lebendgewicht drauf natürlich nicht vom Boden bekomme, schlägts mich der Länge nach hin. *aaaaauuuuuutsch*!!!!! Mein kleiner Zeh läßt sich bewegen, alles gut. Aber es pumpt im Fuß... Hach ja. Reiterleben ist hart. 

22.12.2014


Mein armer, kleiner Zeh - matschig isser nicht, aber schön geschwollen...


Die letzten Tage hatte ich schon gedacht, daß Frau Paula vielleicht wieder abgängig ist, weil derzeit Futter doch tatsächlich einmal stehengelassen wird. Aber gemäß den neuesten Bildern ist alles im grünen Bereich; beide Kätzchen halten sich nachts sehr lange im Stall auf: 

Fine und Paula, letzte Nacht um 01.50 Uhr
Fine und Paula, letzte Nacht um 01.50 Uhr

23.12.2014


Heute lasse ich das Mörchen erstmals seit längerer Zeit mal wieder tagsüber auf den Trailweg. Das scheint ihm sehr gefallen zu haben: als ich abends zum Stall komme, bommeln kleine Dreckklümpchen in Mähne, Schweif und Fell. ;-) Ich lasse ihn auch nachts über raus, weil es trocken bleiben soll. 

Nachts im Stall, 01:58 Uhr - und 8°C...
Nachts im Stall, 01:58 Uhr - und 8°C...

24.12.2014

 

Nachdem ich morgens Amor versorgt habe, gehts in Richtung Oberderdingen zum Herrn Kurt. Dort steht heute der traditionelle Weihnachtsritt seines Berittstalls an. Ich putze Kurti in seiner Box, während der noch mit dem Frühstück beschäftigt ist. Dann gehts, im Hinblick auf seinen gestrigen Stehtag, für 15 Minuten auf den Platz zum Longieren. Er ist anfangs sehr munter, kommt aber relativ schnell runter. Dann wird gesattelt, und ich gehe nochmals mit den anderen, die auch mitreiten, auf den Platz. Dort bekomme ich ein wenig Probleme mit der Bremse, denn Kurti findet die beiden Kaltbluthintern von Zora und Samurai sehr interessant und will immer gleich hinterher. 

 

Dann gehts los: zwei Warmblüter machen die Tete, danach folgt ein Pony, dann die Kaltblüter Samurai und Zora, hinter denen Kurti und ich uns einreihen, hintenan folgen zwei Shettys und ein weiteres Warmblut - insgesamt neun Pferde. Ich bin ein wenig aufgeregt, wie Kurti sich verhalten wird, weil er sowas ja nicht kennt und auch auf dem Reitplatz etwas munter war. Aber: alles prima! :-) Er zuckelt ruhig hinter den anderen her. Wir reiten zwischen den Feldern in Richtung Wald, ein kurzes Stück durch diesen hindurch und wieder zurück in Richtung Reitacademie, ca. eine Stunde. Auf dem Heimweg steige ich allerdings dann doch zum Führen ab, weil mir für Kurti ein so langes Pensum mit Longe, Platz und Gelände dann doch zeitlich etwas viel erscheint. Am Stall gibts dann Kuchen und Glühwein. Es war soooo schön! :-) 

Weihnachtsausritt mit Kurti und den Pferden aus seinem Berittstall
Weihnachtsausritt mit Kurti und den Pferden aus seinem Berittstall

Anschließend fahre ich wieder zurück zu Amor, den ich heute auch noch reiten will - das Wetter ist trocken und auch die Sonne läßt sich hin und wieder blicken. Wir zuckeln durchs Gelände. Nachdem ich mir überlegt habe, welchen Weg ich heute gehen will, ergibt sich daraus auch die heutige Aufgabe: flottes Vorwärts auf unterschiedlichen (Wald-)Wegen, die mitunter auch etwas matschig sein können. Daraus folgt: durchlässige Übergänge. Ich trabe und galoppiere ziemlich viel. Immer, wenn eine matschige Stelle in Sicht kommt, parieren wir durch zum Schritt, danach gehts wieder flott weiter, auch einmal bergab. 

 

Amor scheint das viel Spaß zu machen. Zweimal motiviere ich ihn mit Stimme im Galopp zu einem außerordentlich flotten Tempo. Nach dem anschließenden Durchparieren ist er vollauf mit sich zufrieden, dreht seinen Kopf zu mir und brummelt laut: "Ich bin soooo toll - jetzt gibts dafür einen Keks, gell?" ;-) :-) :-) Unterwegs macht noch ein netter Spaziergänger ein Foto von uns. 

 

Das Schönste: auf dem Heimweg traben und galoppieren wir über ein abgeerntetes Maisfeld zum Drei-Nüsse-für-Aschelbrödel-Lied vom Handy (s. https://www.youtube.com/watch?v=zqamJZ3Jiy4 ). Wobei ich Trulla natürlich anschließend so ergriffen und glücklich bin, daß ich doch tatsächlich ein Tränchen wegdrücken muß. *schneuz*

 

Ich wünsche allen Mitlesern ein schönes Weihnachtsfest

und ruhige Stunden an den Feiertagen. 

Amor und ich am 24.12.2014 im Gelände
Amor und ich am 24.12.2014 im Gelände

25.12.2014


Heute Vormittag gehe ich mit Kurti in den Roundpen, um ihn einmal frei laufen zu lassen. Die einzige, nicht wirklich für ihn praktikable Möglichkeit, sich von dort davon zu machen, wäre bei geschlossenem Tor ein für Menschen gemachter schmaler Ein-/Ausstieg. Den visiert er auch sofort kurz mehrere Male an, so daß ich dort lieber meinen Führstrick hinhänge, damit es nicht zu Mißverständnissen kommt. *augenroll* Außen herum ist viel los: es  kommen Pferde vorbei, auf dem Platz wird longiert oder geritten, es windet. Kurti ist dementsprechend viel abgelenkt und reagiert auf meine Wünsche zunächst meistens erst einmal mit deutlichen Schlauchgeräuschen. Das wird erst besser, nachdem ich ihn auf jeder Hand habe kurz galoppieren lassen - was ihm aber auf der Kreislinie noch ziemlich schwer fällt. Zwischendurch nehme ich ihn auch mehrmals kurz am Halfter und lasse ihn zu beiden Seiten übertreten, was immer wieder Ruhe bringt. 


Mittags treffe ich mich mit Madison, und wir gehen mit Amor eine Stunde spazieren. Madison ist heute hauptsächlich damit beschäftigt, ihn am Hapsen nach Gras zu hindern. Zwischen den beiden fehlt eben noch ein wenig die konkrete Abstimmung. Ich erkläre hierzu viel und gebe immer wieder Hilfestellung. 


Am Stall habe ich heute sechs Holzklötzchen an der Paddockrumrandung angebracht, die dazu dienen, dort Möhrenscheibchen anzubieten. So sollen die Pferde zur "Futtersuche" angeregt werden. Ich bin gespannt, wie schnell Amor das spitz bekommt. Ich möchte noch einige weitere anbringen, so daß wir mit der Bestückung viel wechseln können. ;-)

Ein einfaches Holzklötzchen dient zum Hinterlegen von Möhrenscheibchen
Ein einfaches Holzklötzchen dient zum Hinterlegen von Möhrenscheibchen
Holzklötzchen, die Zweite
Holzklötzchen, die Zweite

26.12.2014


Amor hat das mit den im Paddock versteckten Möhrchenscheiben letzte Nacht wohl noch nicht so ganz begriffen. Heute Morgen gehe ich daher die Runde zweimal mit ihm ab; offensichtlich findet er das sehr seltsam, daß da plötzlich überall Möhren zu finden sind - er hat ein großes Fragezeichen über dem Blondschopf... *grins* Ich bestücke nochmals alle Hölzklötzchen, und tatsächlich: als ich schon im Auto sitze und nochmals zurückschaue, wandert Amor im Paddock umher und sammelt seine Möhren ein! :-) :-) :-) 


Ich fahre weiter zu Kurti, der heute wieder eine Berittstunde bei Annette hat. Ich mache ihn fertig und bringe ihn zu Annette in den Roundpen. Dort kann er sich unter Annettes Führung zunächst im Schritt an der Longe aufwärmen, bekommt dann für den Trab Ausbinder eingeschnallt. Linksherum sieht das wie immer schon manierlicher wie rechtsherum aus. Auch der Galopp klappt links besser als rechts (hier springt er vorne nun schon öfters einmal richtig an, aber hinten haperts und es wird Kreuzgalopp daraus). Es gibt jede Menge Handwechsel und jedesmal, wenn er etwas besonders gut gemacht hat, bekommt er eine Ruhepause und steht in der Mitte des Roundpens. Man sieht, wie sich der Schritt verbessert, Kurti schließlich raumgreifender an der Longe schreitet und auch rechte Hand eine Verbesserung eintritt. 


Dann steigt Annette auf. Es geht zunächst wieder darum, daß er auf leichtesten Schenkeldruck reagiert, motiviert vorwärts geht und nicht einfach ausfällt, wenn ihm das einfällt. Daneben soll der das Gebiß suchen und nach vorne ziehen. Oftmals wird er etwas eng und verkriecht sich lieber dahinter, wird dann aber von Annette vorwärts geschickt, damit er im Genick wieder aufmacht. Wie an der Longe kann man auch hier im Verlaufe der nächsten zehn Minuten erkennen, wie er schließlich im Schritt besser schreitet und im Trab das Hinterhandmotörchen besser anwirft. 


Da er anschließend doch noch deutlich schnauft, gehe ich mit ihm noch eine kleine Runde spazieren, bis sich die Atmung wieder beruhigt hat. Insgesamt macht er auch wieder einen ruhigeren Eindruck; das Magnesium scheint zu wirken. :-) 

Kurti und Annette
Kurti und Annette
Kurti heute im Roundpen
Kurti heute im Roundpen

27.12.2014


Es hat geschneit! Der erste Schnee diesen Winter! :-) :-) :-) *träller* Da es die nächsten Nächte sakrisch kalt werden soll, befeuern wir erstmals dieses Jahr unsere beiden Frostwächter unter dem IBC-Container und dem Wasserbottich.


So sah es heute Morgen am Stall aus: 

Der erste Schnee im Winter 2014 :o)
Der erste Schnee im Winter 2014 :o)
Unsere Weiden in Weiß
Unsere Weiden in Weiß

Nachdem Gerret und ich Amor versorgt haben, fahren wir zunächst zu Kurti. Eigentlich ist geplant, daß ich Kurti eine Runde im Gelände reite und Gerret mit spazieren geht. Mmmh. Aufgrund der während des Beritts eben notgedrungen gegebenen Boxenhaltung ist Kurti ja schon einmal unabhängig der jetzt niedrigen Temperaturen besser drauf. Und dann noch der Schnee-Regen (zwischenzeitlich: mehr Regen als Schnee)... Ich gehe erst einmal mit ihm in den Roundpen, um ihn ein wenig zu longieren. Das geht nur am Stallhalfter, weil mein Kappzaum zu Hause ist. *mrpf* Aber wir bekommen es dennoch ganz gut hin. Die ersten fünf Minuten muß Kurti sich austoben, dann gehts gesittet weiter. Da der Roundpen groß genug ist und auch Annette den Galopp bereits mit ins Programm aufgenommen hat, lasse ich Kurti auch mehrmals angaloppieren. Und *freu*: er galoppiert sogar rechts dreimal richtig an! :-) Immer, wenn er etwas sehr gut gemacht hat, bekommt er seine kurze Stehpause und wird fest gekrault, was er am Hals mit seinem Wohlfühl-Gesicht quittiert. Danach gehen wir noch eine kleine Runde spazieren. Mir isses jetzt doch zu naß zum Reiten.  

Yippieh!
Yippieh!
Dehnen und Strecken :-)
Dehnen und Strecken :-)
Bäääääh!
Bäääääh!

Mittags gehe ich dann mit Amor noch eine Runde ins Gelände. Es regnet zwischenzeitlich leicht, und der Schnee ist auch weg, aber ein paar weiße Tupfen hats noch. Heute will ich Übergänge üben, ohne daß Amor sich heraushebt. Schritt-Trab-Schritt klappt das schon sehr gut. Also überlege ich, wie ich das nun im Galopp auch hinbekomme, der ja ohnehin unsere Großbaustelle ist. Da ich mich besser konzentrieren und lockerer sitzen kann, versuche ich Übergänge aus dem Schritt in den Galopp. Amor soll locker am Zügel bleiben, sich nicht herausheben, was aber gleichzeitig bedeutet, daß er eben seine Hinterhand und nicht seinen Hals einsetzen muß. Sehr schwer und ungewohnt für ihn! Immer wieder lasse ich ihn angaloppieren, pariere sofort durch, wenn er sich über den Hals vorwärts wuchten will. Und dann: einmal!!! Einmal, nachdem er sich im Schritt schön selbst trägt und ich ihn kurz sachte mit der Gerte an der Hinterhand touchiere und dann gleich weich die Galopphilfe gebe, galoppiert er an und bleibt da! Tadaaaaa!!!!!! :-) Ich lobe ihn wie Bolle, er wird bekekst und ich steige ab und führe ihn 20 Minuten in Richtung Heimat. Kurz vor dem Waldrand steige ich nochmals auf, träble ein Stück und galoppiere dann mit ihm einen Abhang hinauf. Wieder feure ich ihn leicht mit der Stimme an: Amor gibt Gas! Wow! Hach, der Kerl ist einfach weltklasse!!! 


Da ich anschließend noch etwas Zeit habe, säubere ich meinen Sattel nebst Ledergurt und lasse ihn nochmals gut mit Balistol ein. 

Mein Seelenpferd
Mein Seelenpferd

28.12.2014

 

Und nochmals: Schnee!!! Wie schön! 

 

Nachdem Gerret heue Morgen von seinem Bereitschaftsdienst heimgekommen ist und sich gleich ins Bett geworfen hat, stehe ich auf und fahre zum Mörchen. Nach der Stallarbeit machen wir noch etwas Freiarbeit im Paddock. Amor soll zunächst einfach nur um mich herumlaufen. Zunächst ist er etwas ratlos und bietet mir, wie immer in solchen Situationen, eine Drehung um sich selbst an (was er eigentlich nur auf das Kommando "Turn!" hin zeigen soll). Mit meiner Hilfe versteht er schließlich, was gewollt ist. Er läuft schön um mich herum, zeigt Handwechsel, kann das auch im Trab (und sogar mit toller Selbsthaltung!). :-) Nach dem Spanischen Schritt will ich ganzen Travers abfragen. Das klappt nicht, da Amor sich immer wieder wegdreht. Ich will meine Hand auf seine Nase legen, um ihm so zu zeigen, daß er vorne geradegestellt und mit dem Kopf bei mir bleiben soll. Nachdem er das zunächst doof findet, clickere ich dies per Zungenclick. Leider sind meine Möhrenscheibchen dann alle. Aber macht ja nix. Wir sehen ohnehin zwischenzeitlich aus, wie zwei kleine Schneemänner. ;-) 


Mittags machen Gerret und ich noch nach einem wunderschönen Schneespaziergang noch einen kurzen Abstecher zu Amor:

Ein herzhafter Gähner in der Wintersonne - und schöne Beißerchen hat er noch :-)
Ein herzhafter Gähner in der Wintersonne - und schöne Beißerchen hat er noch :-)
Mein Zirkuspferdchen
Mein Zirkuspferdchen
Gerret bei der Stallarbeit
Gerret bei der Stallarbeit

29.12.2014


06.15 Uhr am Stall: -10°C. Wir haben die bislang kälteste Nacht des Jahres hinter uns gebracht. Der IBC-Container hat Dank Frostwächter immerhin noch eine Innentemperatur von +2°C, das Wasser im isolierten Tränkebottich ist aufgrund des ebenfalls unter ihm stehenden Frostwächters auch nicht gefroren (s. hier: http://pfinzgauranch.jimdo.com/die-pfinzgauranch/wasser-und-strom/). Der Paddock hat keine großartigen Krater, die Hufprellungen oder -geschwüre verursachen können, da ich ihn ständig mit einem Rechen geradeziehe. Strike! :-) 

 

Amor folgt mir im Dunkeln den Treibgang zum Longierzirkel hinauf, wo ich ihm ein Heunetz aufhänge. Der Boden ist einigermaßen, wenn sicherlich auch noch nicht durchgehend, gefroren, so daß er heute mal wieder den Rundumblick von dort oben genießen kann.

 

Meine Katzendamen sind auch schon wieder unterwegs. Die nächsten Tage wird es wohl hauptsächlich Trockenfutter für sie geben, weil bei den Temperaturen das Naßfutter sofort gefriert. Ich muß mal über eine beheizbare Stellfläche für das Katzenfutter nachdenken.... *grübel*

 

Tagsüber hauts dann tatsächlich nochmals richtig viel Schnee runter. Abends muß ich erst mal vor den Boxen den ganzen Schnee wegkehren. *staun* Naja, und das Abäppeln draußen auf dem Trailweg, wo Amor den Tag vorzugsweise verbracht zu haben scheint (*grml* sonst äppelt er immer sooo schön in die Box), schenke ich mir: geschlossene Schneedecke - da findet man eh nix. ;-)

 

Heutige Nachrichten von Kurti: der war gestern und heute mit Kumpel Samurai, einem gleichaltrigem süddeutschen Kaltblut, auf der Weide zum Toben. Und hat dem armen Kerl wohl gleich ziemlich deutlich gezeigt, wer angeblich das Sagen hat. :-( Ich hoffe, das gibt sich und die beiden spielen auch schön miteinander.  

Das Mörchen auf dem Trailweg im Schnee :o)
Das Mörchen auf dem Trailweg im Schnee :o)

31.12.2014

 

Leider fiel der heute eigentlich geplante Silvesterausritt den Rund um Kurti Berittstall komplett vereisten Straßen zum Opfer. Dafür dürfte Kurti mit Samurai, wie die letzten beiden Tage auch schon, wieder auf die Weide. Die beiden vertragen sich mittlerweile prima! *erleichtertbin* Vorher war ich noch ca. 20 Minuten mit ihm im Roundpen, dessen Boden ziemlich gefroren ist. Deshalb gibts nur leichte Bewegung im Schritt, ich achte darauf, daß Kurti auf mich achtet und nicht in der Gegend herumguckt, lasse ihn viele Handwechsel gehen (die aus dem Effeff funzen! *freu*) und zwischendurch auch immer wieder an der Hand übertreten. Insgesamt war das heute sehr harmonisch und ruhig - einige Stunden draußen am Tag wirken doch wirklich Wunder trotz Boxenhaltung. ;-) 


Kurti hat in den letzten drei Tagen auch seinen einen Milchzahn vorne rechts, der zuviel war, verloren. Wäre das also auch erledigt. 

Typisch Kurt - die Nervensäge... *augenroll*
Typisch Kurt - die Nervensäge... *augenroll*
Schnee ist sooooo toll zum Wälzen!!!
Schnee ist sooooo toll zum Wälzen!!!
Yippieh!!!
Yippieh!!!
Im Schnee auf der Weide
Im Schnee auf der Weide
Kurti und Samurai
Kurti und Samurai

Mittags fahre ich dann zum Mörchen - die Straßen rund um unseren Stall sind frei. :-) Auf gehts zum Silvesterritt, noch die Ruhe vor dem Sturm (Geböller) genießen. Amor ist gut drauf, hat den Vormittag auf dem Trailweg verbracht und im Longierzirkel sein Heu verspeist. Nach dem ersten Trab wird er lockerer, wir galoppieren auch wieder recht viel bzw. oft an, weil ich weiterhin am Thema "nicht herausheben beim Übergang in den Galopp" arbeiten will. Das klappt heute nicht so gut wie demletzt, aber naja, kein Problem. Demnächst wieder. Zwischendurch steige ich ab, führe ihn 20 Minuten, steige am Waldrand dann für den Heimweg wieder auf. Wir traben heimwärts über ein schneebedecktes Maisfeld. 

Mit Amor am Silvesternachmittag im Wald an der grünen Hütte - geschmückt mit Tannenbaum und Nistelzweigen
Mit Amor am Silvesternachmittag im Wald an der grünen Hütte - geschmückt mit Tannenbaum und Nistelzweigen


Ich wünsche allen einen schönen Jahreswechsel und einen tollen Start in 2015!!!