Meine Rösser und ich
Meine Rösser und ich

01.08.2014

 

Es ist passiert; gewollt und kontrolliert, ganz easy, locker, wie wenn wir das schon immer gemacht hätten:

 

KURTI UND ICH SIND GALOPPIERT!

 

Der Reihe nach: Gerret und ich satteln die Rösser, wollen eine Runde am Abend ins Gelände. Die größte Hitze ist vorbei, wir müssen dennoch Fliegenausreitdecken und -masken anlegen. 

 

Herr Kurt hat heute komische Ansichten zu Gegenständen, vor denen man erschrecken könnte: zweimal bricht er mir nach rechts weg, als wir an einer Parkbank vorbei kommen. Dafür ist ein quietschgelber Motorroller, der uns mit Karracho auf einem engen Weg entgegenkommt und dessen Fahrer knallrote Hosen trägt, die munter im Wind flattern, gar kein Problem. ;-) 

 

Wir erklimmen einen ersten steilen Hang (hierbei achte ich darauf, daß Kurt nicht mit der Vorhand zieht, sondern mit der Hinterhand schiebt!), dann steigen Gerret und ich nach 20 Minuten ab und führen 15 Minuten. Nach dem erneuten Aufsitzen kommen wir bald an die von mir für heute ausgesuchte Trabstrecke: jetzt will ichs aber wissen - trabt er oder trabt er nicht? Kurti trabt, ganz locker vorwärts, ohne Murren. Er fällt nur dann zweimal aus, als ich anfange, an meiner Reitweste herumzufummeln, weil die zweimal am Horn hängenbleibt. Das Thema wäre also auch gegessen. *freu*

 

Dann kommts: nachdem das so gut geklappt hat, frage ich Gerret, ob wir mal den Galopp probieren sollen? Ok, also wieder locker angetrabt, nach einigen Metern gehe ich in den leichten Sitz, gebe die Galopphilfe für den Linksgalopp, rufe "Uuuuund Galopp!" und touchiere Kurti kurz mit der Gerte an der linken Schulter: Kurt galoppiert links an! Wooooow! Ich bin selbst total überrascht, daß wir uns so schnell in der dritten Gangart befinden. Kurti kennt das Stimmkommando zwar schon vom Handpferdereiten, aber soooo oft haben wir das damals auch nicht gemacht und schließlich ist das schon ettliche Monate her!!!

 

Ich bin mal wieder wahnsinnig stolz! Nachdem wir eine schöne Strecke galoppiert sind, pariere ich durch, falle Kurti schier um den Hals, steige dann auch ab. Wir führen die Pferde heim. Das größte Lob ist schließlich: Ende der Arbeit. Am Stall gibts dann eine Dusche für die Pferde, und sie dürfen bis 22 Uhr auf der Weide bleiben.  

 

Beim anschließenden Grillen mit Würstle und Scampis am Stall wäre die Flasche Wein gar nicht nötig gewesen: ich sitze auch so glückselig vor mich hinlächelnd da und freue mich. :-) 

Nach dem Galopp: wir sind happy!!! :-)
Nach dem Galopp: wir sind happy!!! :-)
Dusche auf der Weide
Dusche auf der Weide

02.08.2014

 

Weidewechsel: ab heute stehen die Pferde wieder auf Weide Nr. 2. 

03.08.2014

 

Gerret und ich gehen nochmals mit den Jungs ins Gelände. Auch heute ist Trab kein Problem. :-) Gerret und Amor kommen bei Kurtis langen Tritten allerdings kaum hinterher. ;-) Wir galoppieren auch nochmals: ich möchte gerne Rechtsgalopp, Kurti springt jedoch links an, weshalb ich nochmals in den Trab durchpariere, dann nochmals angaloppieren lasse. Dann paßt es. :-) Ist das ein Schaukelgalopp! Und vor allem: macht der Jungspund Meter in einem Sprung! *staun* Kurt ist heute zwar nicht so locker-flockig wie gestern angaloppiert, aber für die ersten Male bin ich trotzdem zufrieden. Wir steigen dann auch ab und führen 20 Minuten. Am Waldrand in Richtung Heimat steigen wir wieder auf und reiten heim.

 

Notiz an mich: ruhig sitzen, nicht schieben, und vor allem beim Angaloppieren: nicht hektisch werden.

05.08.2014

 

Longentraining. Ich habe für Amor auf dem Zirkel zwei Cavaletti aufgebaut. Wir schritteln uns mittels vielen wandernden Zirkel auf der Wiese warm. Beim Trab achte ich gleich auf eine aktive Hinterhand, wozu ich anfangs näher bei Amor mitlaufen muß. Nach einigen Handwechseln trabt er auch schön über die Cavaletti, hebt brav und richtig gut die Hufe. ;-) Nach der ersten Aufwärmphase machen wir noch ein paar Dehnübungen an der Hand mittels Übertretenlassen auf beiden Händen. Dann gehts ans Eingemachte: Amor soll die Hinterhand gut aktivieren, aber nicht eilen, sich gleichzeitig vorne gut stellen und, wenn möglich, sich auch ein klein wenig biegen. Linke Hand klappt das prima. Wenn ich ihn nach dem Zirkelverkleinern wieder nach draußen schicke, tritt er richtig locker vor, das "V" zwischen den Pferdebeinen schließt sich. Rechte Hand tut er sich deutlich schwerer, schaut lieber nach außen. Hier muß ich viel mitarbeiten, näher bis ganz nah bei ihm mitlaufen, immer wieder die innere Schulter anheben und in Stellung locken. Einmal quietscht er beleidigt auf - jaaaaaa, es ist anstrengend die verkürzte linke Seite zu dehnen! *grins* Dann gibt er sich wieder Mühe, und wir können nach zweimal Zirkelverkleinern und -vergrößern im schönen Trab im Schritt ausbummeln. Hat er prima gemacht - dafür gibts viele Kekse. :-) 

 

Dann gehe ich mit Kurti eine Dreiviertelstunde spazieren. Am Waldrand hatten wir beim Ausritt am Sonntag im hohen Gras eine Bierflasche liegen sehen, die ich einsammeln will. Anfangs guckt Kurt etwas entgeistert: Wie, ohne den kleinen Bruder Amor? Aber er zuckelt brav mit. Wir kommen wie am Sonntag auch an "SOLA 2014" vorbei, dem Sommerlager auf der Wiese hinter dem Maisfeld bei unseren Nachbarn: viele, viele Tippis und Zelte, eine große Kletterwand und jede Menge jugendlicher Betrieb, Musik, Fun. Kurti schaut aufmerksam, ist aber ruhig. Am Waldrand finden wir die Bierflasche, der Kleine darf noch einige Haps Gras nehmen, dann bummeln wir wieder heim. 

Los geht's!
Los geht's!

06.08.2014

 

Gerret ist bereits fleißig, als ich um Stall komme: er mäht die Zäune frei. :o)

 

Aufgrund anderweitiger Termine gehen wir heute das letzte Mal für diese Woche ins Gelände. Erstmals seit Wochen wagen wir es ohne Fliegenausreitdecken - annehmbar, aber schön ist immer noch was anderes...

 

Heute reite ich Kurti - ausnahmsweise, das soll vorerst noch nicht die Regel werden - ein wenig länger als sonst: 20 Minuten reiten, 10 Minuten führen, 10 Minuten reiten, 20 Minuten führen, 20 Minuten reiten. Anfangs gehen wir wieder einen Berg an, und ich achte auf Einsatz der Hinterhand, treibe notfalls ein wenig nach. Auch Trab ist heute kein Problem. Was mich auch freut: für Bilder trabt Gerret immer mind. 100 m mit Amor voraus, während wir auf dem Weg im Stand warten: Kurti bleibt mustergültig brav und schaut nur hinterher. Dann traben wir zu Amor und Gerret. Nachdem einige Bilder geschossen sind, galoppieren wir noch ein Stück - das kann auf Kurt echt süchtig machen. Schaukelpferdgalopp. :-) Auf dem Heimweg kommen wir wieder am Sola vorbei, es ist lautes Gelächter, Geplapper, Unterhaltung hinter dem Maisfeld zu hören. Die Pferde schauen, sind aber brav. 

 

Etwas Besonderes ist noch passiert: auf dem Heimweg bummelt Kurti gemütlich vor sich hin. Ich versuche, mittels Einatmen und beim Ausatmen ganz sachte an das Pferde fallende Schenkel etwas mehr Energie zu erzeugen - was klappt. Dann fällt mir Mark Rashid ein und sein Hinweis, sich die Bewegung der neuen Gangart (in meinem Fall: Trab) vorzustellen. Und *waaah* Kurti trabt an. :-) Cool! Pferde sind so feinfühlig!

Wir traben! :-)
Wir traben! :-)

08.08.2014

 

Heute hat uns eine traurige Nachricht erreicht: Kurtis Weidekumpel Sunny, mit dem er bei Salzburg einen Großteil seiner Kindheit verbracht hat, ist überraschend im Alter von gerade einmal neun Jahren vermutlich an einem Abriß der Aorta gestorben. :-( Sunny war ein Koloß von Noriker, schwarz und kräftig. Ich denke viel an Edith und die anderen Pferde, die ihn nun sicherlich vermissen. 

 

Gerret hat heute die letzten Zäune der Weiden freigesenst, auch der Garten wurde wieder gemäht. 

 

Dann steht heute noch der Wellnesstermin für die Pferde an: ich habe eine Pferdepyhsiotherapeutin bestellt. Zwar gibt es, bis auf Kurtis gelegentliches Ticken an der Longe, welches ich aber zwischenzeitlich durch vermehrtes Antreiben zum Einsatz der Hinterhand gelöst habe, keine Probleme, aber trotzdem möchte ich alles einmal durchchecken lassen. 

 

Die Physio hat 2008 ihre Ausbildung bei der DIPO (Deutsches Institut für Pferde-Osteopathie) abgeschlossen, woran sich noch eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin anschloß. Ich wurde auf sie aufmerksam, weil sie im gleichen Ort wie wir wohnt. 

 

Zunächst setzen wir uns im Garten zusammen und ich werde ausführlich zu beiden Rössern interviewt: Pferd, Alter, Ausbildungsstand, Nutzung, Haltung, Fütterung, bisherige Krankheiten - alles wird erfragt. 

 

Anschließend gehts los: zunächst ist Amor dran. Ich führe ihn in Schritt und Trab vor, dann wird er von vorne im Genick beginnend über Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule über die Beine bis zur Hüfte und in die letzte Schweifspitze durchgecheckt: kein Befund. Für ein 20-jähriges Pferd ist er auch außerordentlich fit, der Rücken ist prima! Er ist allerdings klar links hohl und tut sich mit der Biegung auf der rechten Seite deutlich schwer. Das ist mir vom Longieren nur allzu bekannt. Ich bekomme einige Übungen gezeigt, die ich mit ihm im Stand machen kann, so daß er beispielsweise den Rücken aufwölbt, sich nach links und rechts biegt, den Rücken streckt, die Beine dehnt, auch wie man die Halsmuskulatur lockern kann. Amor genießt das sichtlich: er wird immer schläfriger, die Augen werden halb geschlossen, die Ohren klappen zur Seite. *gg* Prima! :-) Ich bekomme auch nochmals gesagt, daß ich mir um seinen Rücken überhaupt keine Gedanken machen muß. 

 

Anschließend kommt Herr Kurt an die Reihe. Bei ihm ist beim Vorführen in Schritt und Trab auffällig, daß er vorne sehr zeheneng geht. Auch er wird wie Amor von vorne nach hinten durchgecheckt und abgetastet. Bei ihm gibt es ebenfalls keinen gravierenden Befund. Nur in Richtung Lendenwirbelsäule ist die Muskulatur etwas verhärtet. Hier kommt sodann ein Moor- und Wärmekissen zum Einsatz. Bei fast 30° für Kurti sicherlich warm, aber wirkungsvoll. Auch für ihn bekomme ich einige spezifische Übungen gezeigt, z. B. um die Gliedmaßen der Vorderbeine etwas aus der Schulter heraus zu dehnen. Das Ergebnis ist krass: Kurti läuft beim anschließenden Vorführen in Schritt und Trab deutlich weiter. Auch er genießt die Behandlung und macht toll mit. 

 

Die knapp 3-stündige Behandlung hat mir gut gefallen - den Pferden ebenfalls. Die Übungen werde ich regelmäßig einbauen, da sie einfach durchzuführen und äußerst zweckmäßig und, wie gesehen, auch gleich erfolgreich sind. Eine jährliche Überprüfung macht sicherlich Sinn. Die Pferde sollen nun die nächsten beiden Tage Pause haben, sich nur so frei bewegen, wie sie möchten. 

 

Gerret und ich sitzen abends noch lange am Stall, grillen und trinken eine Flasche Wein. 

09.08.2014

 

Um 05.00 Uhr ist heute die Nacht rum. Gerret, der beste Göttergatte von allen, hat sich, obwohl er erst um 05.40 Uhr zum Bereitschaftsdienst aufstehen müßte, bereiterklärt, mit mir aufzustehen, damit wir die Pferde zusammen versorgen. 

 

Um 07.00 Uhr stehe ich abholbereit an der Autobahn; vier Mädels fahren zu Jenny nach Zürich zu einer weiteren "Reitstunde" auf dem Reitsimulator. Ich bin froh, daß ich einen großen Pott Kaffee mitgenommen habe... 

 

Ich habe mir überlegt, daß ich heute mal meine Beinhaltung und das Aussitzen im Trab üben möchte. Zunächst lockert Jenny ausgiebig meine Beine. Ich reite heute in Reithosen, aber barfuß. Das hat den Vorteil, daß man gleich sieht, wenn ich meine Gelenke oder Fußzehen versteife. Und tatsächlich: gerade die Zehen muß ich hin und wieder locker lassen. 

 

Auch heute bekomme ich viele Anweisungen: 

  • Die Beine locker fallenlassen; die Füße sollen nur locker mit ihrem Eigengewicht in den Steigbügeln ruhen. 
  • Der Scheitel ist nach vorne und oben orientiert, gibt die Richtung vor. 
  • Die Rückenlinie ist - wie die des Pferdes - locker und soll sich dehnen. 
  • Der Brustkorb ist am Kopf aufgehängt und wird frei getragen. 
  • Ich soll die Arme hängenlassen, meine Unterarme sind angewinkelt und folgen der Kopfbewegung des Pferdes wie auf Schienen. 
  • Ich soll den Widerrist - gedanklich - anheben wollen, vor allem im Zeitpunkt der Parade. Die Parade sollte in jenem Augenblick erfolgen, wenn das Pferd vor mir "groß" wird. 
  • In der Wendung soll ich den seitlichen Schwung des Pferdes ausnutzen und die Bewegung zum Abwenden verstärken, auch mein Gesäß in diese Richtung mitschwingen lassen. 
  • Vor allem das Becken soll in jede Richtung frei beweglich sein und mitschwingen/pendeln können. 

 

Ich kann mich heute offensichtlich schon eher auf Sir Humphrey einlassen, komme besser klar als das letzte Mal (vor allem die Paraden klappen deutlich besser). Allerdings offenbart der Schwarze beim Durchparieren ein paarmal, daß ich offensichtlich mit den Schenkeln klammere: wenn ich vom Trab in den Schritt durchparieren will (was bei Sir Humphrey als Plastikteil anders als beim richtigen Pferd nur über Zügeleinwirkung geht), geht er einige Male vom Arbeitstrab in den Mitteltrab. Da muß ich mal deutlich darauf achten!

 

Interessant waren diesmal auch Jennys Erklärungen zu einzelnen Lektionen: das sind eigentlich "nur" zusammengesetzte Einzelübungen. So habe ich das noch gar nie gesehen. :-) 

 

Nach 45 Minuten bin ich mit der Einheit ziemlich zufrieden. Nachdem alle Mädels "geritten" sind, steigen wir auch recht schnell wieder ins Auto und düsen heim.

10.08.2014

 

Ein heißer Tag ist angesagt - weshalb Gerret und ich uns nach verrichteter Stallarbeit schnell in die Sauna verziehen (Hitze kann man m. E. am besten mit Hitze bekämpfen und nach drei 90 °-Aufgüssen lassen sich über 30° schwüle Hitze doch deutlich angenehmer ertragen). ;-) 

 

Kurti hat offensichtlich auch gedacht, daß er "Sauna" macht: als wir abends zum Stall kommen, ist der Offenstall mit lauter Hinterlassenschaften von ihm vollgeäppelt - dementsprechend warm und schwül ist es im Stall... *augenroll* 

11.08.2014

 

So, genug gefaulenzt auf der Weide; abends kommen beide Pferde an die Longe. Ich habe die Geitner-Gassen zur Quadratvolte ausgelegt.

 

Kurti wärme ich zuerst neben der Quadratvolte auf der Wiese ausgiebig auf, achte auf guten Schritt und ausreichend flotten Trab. Mit dem Takt hat er es heute zunächst nicht so, aber das bekommen wir hin. In den Geitner-Gassen schnurrt Kurt zufrieden vor sich hin, dehnt auch immer wieder mal in der Oberlinie, wobei der Unterhals locker vor sich hinbömmelt. Nach insgesamt 30 Minuten darf er noch aufs Podest klettern, und heute will ich auch mal versuchen, ob er mit allen Vieren auf die 80x120 cm paßt. Mmmh, schwierig, das klappt noch nicht. Aber das wird schon - irgendwann. ;-) 

 

Anschließend bleibt er geduldig auf Zuruf im Paddock stehen, während ich den Hufkratzer hole, läßt sich auch unangebunden die Hufe auskratzen. Ich dehne hierbei auch gleich die Vorderfüße, wie es mir die Physio gezeigt hat. Keks! :-) 

 

Dann ist Amor dran. Der gefällt mir heute unheimlich gut, obwohl die Biegung äußerst zu wünschen übrig läßt. Aber er scheint verstanden zu haben, wie er immer wieder zwischen leichter Aufrichtung und Dehnung wechseln kann. *freu* Das Nachtreiben der Hinterhand fürs vermehrte Untertreten ist allerdings noch nicht allzu durchlässig, da er ein paarmal quietschvergnügt nach der Pisch tritt. Tja, das ist halt auch anstrengend, vor allem in der Quadratvolte. Einmal galoppiert er sogar eine ganze Runde durch sie hindurch. Dann darf auch er noch aufs Podest, kann das auch mit allen Vieren. 

 

Er bleibt anschließend unangebunden im Paddock stehen, läßt sich die Hufe auskratzen und auch noch auf dem Hufbock rundfeilen, weil sie anders als Kurtis trotz der vielen Nässe in den letzten Tagen doch ziemlich ausgebrochen sind. 

 

Insgesamt bin ich zufrieden mit den beiden, habe auch das Gefühl, daß sie etwas geschmeidiger laufen als vor der Physiobehandlung. 

Abends beim Futtern - Amor mit Laikas altem Eimer
Abends beim Futtern - Amor mit Laikas altem Eimer
*schleck*
*schleck*

12.08.2014

 

Wir satteln die Pferde und reiten nach Texas; oder vielmehr: in den Söllinger Wald. *gg*

 

Kurti spielt heute Diesel: der muß erst warm werden. Beim Traben muß ich ein paarmal deutlich werden, daß bitte solange getrabt wird, wie ichs sage. Aber dann funzt es auch. Als wir an unsere Galoppstrecke kommen, gebe ich links die Galopphilfe, tippe mit der Gerte die linke Schulter an und sage "Galopp" - sofort galoppierts los. :-) Im Galopp kann ich ihn jederzeit regulieren: lasse ich leicht in der Spannung nach, wird er langsamer. Treibe ich nach, gibts mehr Vorwärts. Prima! Danach steigen wir ab und führen die Pferde 20 Minuten. 

 

Nach dem erneuten Aufsteigen kommen wir nach einer gemütlichen Runde im Schritt wieder eine Strecke, die sich zum Galoppieren eignet. Jetzt möchte ich gerne Rechtsgalopp sehen. Aber da Herr Kurt ja allen Anschein nach links hohl ist, tut er sich da erst einmal schwer. Wie gehabt: Galopphilfe rechts, dann Gerte auf der rechten Schulter, anschließend Stimmkommando. Ich pariere dreimal in den Trab durch, nachdem er immer nur links anspringt. Trotzdem finde ich das ja toll: Kurt galoppiert immer sofort an. Beim letzten Mal versuche ich es aus dem Schritt, und dann: klappts! :-) Ich lasse ihn eine längere Strecke rechts galoppieren, pariere sachte zum Trab durch und lasse ihn auslaufen. 

 

Auf dem Heimweg, wir führen die Pferde gerade wieder ein Stück einen steilen Berg hinab, da macht Kurt plötzlich einen Satz nach vorne: von hinten kommt ein Radfahrer auf seinem supertollen Mountainbike mit Stöpseln in den Ohren, der erst kurz hinter uns abbremst - ich habe ihn auch nicht kommen hören. Er ist verständnislos: ob er nun bremst oder klingelt oder "Hallo, Fahrrad!" ruft - das sei doch alles das gleiche...??? Oh, Mann! Wie naturfern muß man denn sein, um so eine Aussage treffen zu können??????

13.08.2014

 

Die nächste Kotuntersuchung zwecks selektiver Entwurmung stand auf dem Plan; gestern habe ich die Kotproben weggeschickt, heute kam schon das Ergebnis: Kurti ist ohne Befund, Amor hat einen Strongyliden-Befall, so daß nur er entwurmt werden muß. Die Wurmkur habe ich heute bestellt. 

 

Ansonsten steht wegen des miesepetrigen Wetters heute Physiotherapie auf dem Plan. Ich will schauen, daß ich die mir von der Pferde-Physiotherapeutin gezeigten Übungen 1-2x/Woche mit den Pferden mache. 

 

Kurti bekommt

  • die beiden Vorderbeine seitlich nach außen gedehnt,
  • den Bauch angehoben,
  • die Wirbelsäule nach links und rechts gedehnt,
  • die Wirbelsäule von hinten nach vorne gedehnt und
  • den Rückenmuskel massiert.

 

Amor darf

  • alle Viere nach vorne und hinten dehnen,
  • den Bauch anheben,
  • die Wirbelsäule nach links und rechts dehnen,
  • die Wirbelsäule von hinten nach vorne dehnen und
  • sich den Brachiocephalicus massieren lassen. 

 

Kurti gähnt während der Behandlung herzhaft und ist männlich voll entspannt. *gg*

14.08.2014, abends kurz auf Weide Nr. 5 zum Gewöhnen an frisches Grün
14.08.2014, abends kurz auf Weide Nr. 5 zum Gewöhnen an frisches Grün

14.08.2014

 

Der beste Ehemann der Welt hat heute den Pferdeanhänger auf Hochglanz gewienert (gut, das Einlassen mit Leinöl fehlt noch) und ist damit zum TÜV gefahren: TÜV war kein Problem, alles prima.  

 

Heute steht wieder Longieren auf dem Stundenplan; ich baue hierzu zwei Cavaletti auf und klaube zuerst Amor von der Weide. Der macht seine Sache supi: Stellung links klappt gut, Stellung rechts wird! :-) Immer wieder lasse ich ihn nach der Aufwärmphase über die Cavaletti traben, ohne Cavaletti auch Zirkel verkleinern und wieder vergrößern. Gefällt mir heute total gut. *freu* 

 

Bei Herrn Kurt ist es heute Schwerstarbeit: Takt? Was ist Takt? Hä? Kenn ich nicht. *umfällt* Außerdem muß ich ihm klarmachen, daß er von mir aus ja ein Diesel sein kann, der erst vorglühen muß, er aber sicherlich kein Lkw mit 10 t Sand Huckepack, sondern mindestens ein 90er Baujahr Lada ist, der auch vor sich hinschnurren kann. Ich laufe nah mit, motiviere irre viel mit der Stimme, lobe jedes Quäntchen mehr Energie, und endlich, endlich: jaaaa, das könnte sogar ein VW-Käfer werden! :-) Ein paarmal kann man erahnen, wieviel Schwung (und das überhaupt nicht hektisch, sondern richtig schön!) doch auch in so einem Kaltblut stecken kann, toll! Die Cavaletti kommen heute bei ihm erst gar nicht zum Einsatz, weil wir viel am Vorwärts arbeiten müssen. 

 

Die Jungs waren heute schon zeitweise auf Weide Nr. 5 zum Anweiden (auf wieder längeres Gras). Ab Morgen werden sie ganztags dort sein. 

Vor dem Ausritt
Vor dem Ausritt

16.08.2014

 

Gott sei Dank, der Regen scheint sich verzogen zu haben. Mittags gehen wir mit den Pferden wieder eine Runde ins Gelände. Kurti hat heute seinen "*Staun*-"Boh, was ist das denn???"-Tag... Keinesfalls aufgeregt, sondern seeehr aufmerksam, seeehr interessiert und seeehr untersuchungsbedürftig: Wasser auf dem Weg!!! Ein Baumstamm!!! Eine Holzbank!!! Ein Anhänger!!! Usw........ Man bekommt ihn kaum vorwärts und vorbei, weil alles ganz genau angeschaut werden muß. ;-) 

 

Anfangs gehen wir einen steileren Berg hoch, und ich muß an früher denken: vor zwei Jahren haben wir u. a. hier mit Kurti die ersten Spaziergänge gemacht. Da konnte/wollte er den Berg nicht wirklich hoch, blieb dauernd stehen. Heute: an einem Stück kraxelt er mit mir im Sattel aufi. Scheint, der Bub bekommt langsam ein bissele Kondition. :-) Ich achte auch am Berg wieder sehr genau darauf, daß er nicht nur mit der Vorhand zieht, sondern auch die Hinterhand einsetzt, was man gut erfühlen kann. Auch das anschließende Traben ist prima: wir traben ziemlich lange einen leichten Anstieg hoch, oben dann um eine Kurve und weiter auf der Geraden. Er fragt zwar 2, 3x an, ob wir nicht auf durchparieren könnten, aber auf leichten Schenkeldruck gehts weiter. 

 

Nach einer starken halben Stunde steigen wir wieder ab, führen die Jungs 25 Minuten, dann gehts weiter in Richtung einer Galoppstrecke. Ich möchte gleich rechts angaloppieren, aber das klappt heute leider nicht. Kurti galöppelt auch beim zweiten Mal nur links an. Naja. Ich fange langsam auch an, ein wenig Stellung zu verlangen - nach links geht das, rechts tut er sich sehr schwer. Das werden wir schon hinbekommen. 20 Minuten vor dem Stall steigen wir wieder ab und führen die Rösser heim.  

Meine zwei Buben
Meine zwei Buben
Herr Kurt genießt den Ausblick
Herr Kurt genießt den Ausblick

17.08.2014

 

Ich reite Amor auf der Reitwiese. Wir schritteln uns erst ausgiebig am langen Zügel auf großen Linien warm, ich reite alles aus dem Sitz, vor allem viele wandernde Zirkel. Klappt besser als sonst. :-) Auch das anschließende Leichttraben gefällt mir gut; Amor gibt immer wieder schön nach. Ich muß allerdings aufpassen, daß die Hinterhand auch mitkommt. Hier bei ich auch die gleich die beiden bereitgestellten Trabcavaletti mit ein; das bringt Schwung in die Sache. Was mir an mir heute auffällt: Jennys Sitzschulungen und die ganzen Anweisungen zur Haltung sind mir, da ich sie auch täglich beim Laufen und Sitzen, im Büro und zu Hause anwende, so im Hinterkopf, daß sie nun ganz toll und selbständig schon ins Reiten einfließen! :-) :-) :-) 

 

Hiernach gehts im Schritt weiter im Lösen, Viereck vergrößern, Viereck verkleinern, dann gehts an die Seitengänge Schulterherein und Travers. Letzteres gelingt mir gefühlsmäßig besser als ersteres. Im Trab haben wir dann allerdings dabei so unsere Schwierigkeiten, vor allem auf der rechten Hand. Immer wieder lasse ich zwischendurch die Zügel aus der Hand kauen. 

 

Als Amor einmal die schönes Schulterherein rechte Hand gezeigt hat, lasse ich ihn hieraus antraben und galoppiere schließlich um ein Bäumchen herum an. Da es sich prima anfühlt, kommt mir die Idee: was wohl passiert, wenn ich ihn gerade halte, aber mein Gewicht leicht nach rechts verlagere? Amor galoppiert geradegestellt nach rechts. Wow! Das war natürlich nun keine richtige Traversale, aber es fühlte sich schon mal toll an! :-)

 

Die Jungs trollen sich anschließend wieder auf die Weide, während ich den Stall aufräume. 

18.08.2014

 

Mal wieder ein Leserbrief von mir in der Cavallo. :-) Im letzten Heft wurde über GPS-Messungen in Offenställen berichtet. 

Mein Leserbrief in der Cavallo, Ausgabe September 2014
Mein Leserbrief in der Cavallo, Ausgabe September 2014

Heute bekam Amor auch seine Wurmkur. Die nächste Kotprobenentnahme steht dann Ende des Jahres an. 

Und dann war nochwas... :-) Heute, vor 14 Jahren. Heute vor 14 Jahren habe ich Amor gekauft. 

 

 

 

 

Mein liebes Mörchen,

 

vielen Dank, daß Du bei mir bist. :-) Ich weiß noch ziemlich genau, wie ich Dich das erste Mal gesehen habe. Du hast Dich mit einem Hafi-Kumpel bei Baden-Baden auf der Weide herumgetrieben. Ich dachte sofort: Oh, der Helle, der ist aber schön! Gerret dachte: Oh, der Dunkle, der ist aber schön! Du warst der helle Hafi. Und hast Dich vor mir auf der Weide auf den Boden geschmissen und Dich am Bauch kraulen lassen. ---- Da war der Pferdekauf schon entschieden. Und auch Deine wilde Buckelei einen Tag später beim Proberitt im Gelände konnte mich nicht abschrecken. In den Hänger bist Du dann am 18.08.2000 auch gleich eingestiegen, als wir Dich abgeholt haben. 

 

Nach den ersten vier Wochen bekamen wir ja schon so unsere Probleme - als Du mehrmals beschlossen hast, Dich einfach mit mir im Sattel vom Reitplatz in Richtung Stall zu verdrücken - selbst, wenn der Reitplatzausgang mit Bierbänken und Stangen verbarrikadiert war! - und mich ein paarmal böse runtergebuckelt hast. Das wurde erst besser, als wir ein Jahr später, Laika war zwischenzeitlich zu uns gestoßen und wir sind in unseren eigenen Stall übergesiedelt, unseren ersten Wanderritt unternommen haben. Das schweißt zusammen. ;-) Viele Wanderritte, durch die Pfalz, durch das Kraichgau und auch zweimal zur Eurocheval haben sich angeschlossen. 

 

Danke auch, daß Du für jeden Quatsch zu haben bist. Was ein echter Amor ist, der braucht halt auch ein Ziel, weshalb Dir die Disziplin Working Cowhorse mit echten Rindern und Roping halt doch viel eher liegt, als dressurmäßiges Kringelreiten - wo man nie ankommt. *gg* Als ich es Jahre später mit dem Kringelreiten ein wenig übertrieb, hast Du mich recht deutlich wieder auf den Hosenboden der Tatsachen gesetzt. 

 

Jetzt bist Du mittlerweile 20 Jahre alt und seit 14 Jahren bei mir - die ich nie und nimmer missen möchte. Mein bestes Pony der Welt!

 

Danke!

Amor 2007
Amor 2007

 

 

 

 

 

19.08.2014

 

Abends bekommen wir Besuch; Gerrets Patenkind will mal probieren, wie sie mit Amor zurecht kommt. Ich habe sie angesprochen, weil ich jemanden suche, der Gerret ein wenig reitmäßig entlastet und mit Kurti, mir und Amor ins Gelände geht. 

 

Wir gehen auf die Reitwiese, Madison soll sich erst mal gemütlich in Amor reinfühlen, und ich will mir anschauen, wie ihr Sitz ist und wie sie so aufs Pferd einwirkt. Amor schleicht derweil äußerst ökonomisch vor sich hin. Daran arbeiten wir die nächsten 30 Minuten, während derer ich auch viel erkläre - vielleicht sogar zuviel? *gg* Wie ist die Fußfolge, wie spürt man welchen Fuß, warum ist das wichtig, wie setzt man die Gerte gezielt ein, wie wechselt man die Gerte, wie bekommen wir Amor etwas flotter? Herr Hafi ist zusehends auch deutlich auf mich fixiert; möchte immer wieder zu mir herlaufen. Insgesamt gefällt mir aber recht gut, was ich sehe, auch im Trab. 

 

Wir beschließen, daß wir, wenn sie wieder aus dem Urlaub zurück ist, zusammen ins Gelände gehen. :-) Denke, das könnte gut hinhauen. :-) 

20.08.2014

 

Als ich morgens zum Stall komme, stehen die Pferde unüblicherweise auf dem Longierzirkel. Normalerweise empfangen sie mich immer unten am Stall. Als ich ihnen mit Schubkarre zum Abmisten und Fliegenmasken entgegenlaufe, kommen sie mir im Schritt entgegen - insbesondere ein ziemlich angespannter Kurt. Er schaut immer angestrengt in eine Richtung. Als ich dieser folge, sehe ich, was los ist: im Rehgehege ist der Jäger da, der Bestand soll wohl mal wieder dezimiert werden. Amor kann ich die Fliegenmaske ohne Probleme aufziehen, der ist ruhig und trollt sich auf die von mir nun geöffnete Weide. Kurti ist innerlich offensichtlich zu aufgewühlt, kann den Kopf nicht senken und mag nicht stillstehen. Da ich Bedenken habe, daß ausgerechnet dann geschossen wird, wenn ich ihm die Fliegenmaske aufziehe, lasse ich das erst einmal.  

 

Während der Stallarbeit knallt es viermal. Als ich fertig bin, schaue ich nochmals nach den Pferden: Amor ist immer noch in aller Ruhe mit Frühstück beschäftigt, Kurti weiterhin in Habachtstellung. Also bleibt er heute ohne Fliegenmaske auf der Weide. 

 

Am Spätnachmittag ist alles wieder ruhig. Heute gehe ich mit Herrn Kurt auf die Reitwiese, nutze dafür auch Amors Barocksattel. Ich möchte Kurti an große gebogene Linien gewöhnen. Mal schauen, wie es klappt. Zunächst lasse ich ihn sich 10 Minuten schön am langen Zügel aufwärmen. Richtungsänderungen klappen schon gut nur aus dem Sitz heraus mit leichtem Bügeltritt. Als ich dann die Zügel aufnehme und etwas mehr Verbindung zum Pferdemaul möchte, wird Kurt zunächst nölig. Ich zucke innerlich etwas zurück, versuche dann, eine konstante Verbindung zu halten - schwierig, das fällt mir schwer. Dann geht es erst einmal linke Hand in den Trab - linksherum fällt Kurti ja wesentlich leichter. Eine konstante Verbindung zum Pferdemaul bekomme ich da nicht gebacken. Noch wackliger wird es nach einer längeren Schrittpause am langen Zügel auf der rechten Hand - Kurtis schwierige Seite. Da schwanken wir doch hin und wieder um die Kurven. Kurtis Hals dient ihm als dicke Balancierstange. Aber gut, fürs erste Mal auf der Reitwiese bin ich dennoch ganz zufrieden: Kurt war sehr, sehr brav, läßt sich schön motivieren und macht gut mit. Das Reiten auf der Reitwiese werde ich nun 1x/Woche einbauen. 

Im Schritt
Im Schritt
Im Trab
Im Trab
Ausschnaufen
Ausschnaufen
Wir haben fertig. :-)
Wir haben fertig. :-)

21.08.2014

 

Pferde-Wellness: heute werden beide Pferde von mir wieder jeweils 15 Minuten mit den Physiotherapie-Übungen bespaßt. Amor findet das seitliche Dehnen der Wirbelsäule doof, Kurti findet alles bis aufs ganzheitliche Dehnen der Wirbelsäule sehr entspannend. 

Amor mit Fliege Emil, 22.08.2014
Amor mit Fliege Emil, 22.08.2014

22.08.2014

 

Gerret hat mal wieder den Rasen gemäht und unseren Hänger mit Leinölfirniß eingelassen. Wir wollen ihn nun verkaufen - wer Interesse hat, kann sich gerne melden. Er ist zwar schon älteren Datums, aber top in Schuß!

 

Heute Abend dürften die Pferde als Vorgeschmack schon mal auf die neue, schön nachgewachsene Weide Nr. 4. *mampf* 

 

Kurti bekommt heute letztmalig das KPU-Zusatzpulver. Fast vier Monate lang habe ich ihm das nun gefüttert. Im Oktober werde ich anläßlich des Impftermins nochmals Blut nehmen lassen - dann bin ich auf die Leberwerte gespannt. 

Unser Pferdeanhänger - fast wie neu ;-)
Unser Pferdeanhänger - fast wie neu ;-)
Auf der Weide
Auf der Weide

23.08.2014

 

Fürs Gärtchen gabs heute frische Farbtupfer in Form von neuen Blümchen. :-) 

 

Mittags bekomme ich Besuch von Elli. Wir wollen zusammen mit den Rössern ins Gelände gehen. Noch als wir die Pferde von der Weide holen, erzähle ich ihr von Kurtis ersten Problemen beim Trab unter dem Reiter, und dass es ihm anfangs schwer fiel, mehr als 5 Tritte oder länger als 5 m mit mir im Sattel zu traben. Das Problem haben wir nun gelöst, jedoch muß ich jetzt mit ihm an mehr Losgelassenheit in dieser Gangart arbeiten, damit er sich auch im Trab einmal schön dehnt - zwar sind wir beileibe nicht wie ein "Hansguckindieluft" unterwegs, aber ich finde, daß er sich noch zu sehr auf seinem dicken Hals abstützt. 

 

Los gehts. Wir zuckeln gemütlich in den Wald, erstmals auch beide Pferde nebeneinander. Amor muß dazu etwas angetrieben werden, ich muß Kurti, der ja immer gerne vorneraus laufen möchte, etwas zurückhalten. Das klappt überraschend gut - was ich ab sofort beibehalten möchte. ;-) 

 

Nach einer langen Aufwärmphase traben wir an, ich gehe mit Kurt vorneraus. Er trabt locker-flockig vorwärts, ich lasse immer wieder etwas den Zügel nach, und plötzlich: Kurti dehnt sich ans Gebiß! Juhuuuuu!!! Das macht er dreimal, ich lobe immer ganz doll vom Sattel aus. Weiteres Highlight: er trabt auch weiter. Sonst hat er ja gerne bei irgendwelchem Lob die Bremse reingehauen. :-) :-) :-) 

 

Voll zufrieden pariere ich schließlich in den Schritt durch und steige nach 50 m an der nächsten Kreuzung ab, um etwas zu führen. Wir steigen später noch zweimal auf, kommen dann kurz vor dem ersten Regenguß wieder am Stall an. Primaaaaa!!! Ich freu' mich so!!! 

 

Leider hat sich Kurti im einen Hufschuh ein Steinchen eingefangen, das am Ballen gerieben hat. Ich schmiere gleich dick Betaisadona drauf, dann dürfen die Jungs wieder auf die Weide. Elli und ich setzen uns derweil in den Garten und verbringen einen gemütlichen Mittag am Stall beim Kaffee und Kuchen.

Farbtupfer...
Farbtupfer...
...für den Herbst
...für den Herbst

24.08.2014

 

Ich verbringe aufgrund meines heutigen Strohwitwendaseins den kompletten Nachmittag gemütlich am Stall, lese viel, trinke Kaffee, schieße einige Fotos von den Rössern und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. :-) 

 

Nachdem am Spätnachmittag die Scharen von Spaziergängern mit Kindern abgezogen sind, baue ich die Quadratvolte mit den Geitner-Gassen auf und longiere zunächst Amor. Mmmh, was ist denn da heute los? Er läuft zwar ganz passabel, aber Handwechsel? Was ist ein Handwechsel? Von links nach rechts geht das ja noch, aber von rechts nach links - no way. Ich werde zunächst etwas ungeduldig - Amor kann das eigentlich. Als er schließlich hektisch wird, breche ich ab, bringe wieder Ruhe in die Arbeit und schaue mir erst mal seine Beweglichkeit an: der Hals ist frei nach links und rechts beweglich, Amor streckt sich auch schön, dann lasse ich ihn auch an der Hand übertreten, baue noch die Scheibenwischerübung mit ein. Alles prima. Mmmmh. Ich arbeite noch ein wenig mit ihm in den Gassen, versuche dann nochmals die Handwechsel: wie gehabt, von rechts nach links mag er nicht. Gut, das werde ich mir morgen noch einmal anschauen. Damit wir einen guten Abschluß haben, lasse ich ihn noch den Spanischen Schritt zeigen und aufs Podest klettern. 

 

Dann ist Herr Kurt dran. Der hatte derweil das Absperrband bei unseren Gerätschaften am Stall heruntergerissen und munter durch den Paddock geschleppt. *augenroll*

 

An der Longe muß ich Kurti zunächst wieder - ganz der Diesel - in Gang bringen. Uff. Aber dann läuft er ganz passabel, so daß wir im Trab auch gleich in die Gassen gehen. Das gefällt mir heute echt gut. :-) Immer, wenn er gut im Takt geht, sich schön streckt, lobe ich viel. Auch heute trabt er dabei weiter; scheint, daß er nun begriffen hat, daß Loben nicht automatisch "Ende" bedeutet. Zum Ausschnaufen longiere ich Kurti zweimal hintereinander im Schritt in drei Schlangenlinien durch die ganz Bahn, was zwar noch nicht ganz linienkonform, aber erstaunlich gut klappt. Und er darf anschließend noch auf beiden Händen Schulterherein gehen. Dann darf Kurt noch kurz aufs Podest und wieder zu Amor auf die Weide. 

 

Und ich repariere derweil das Absperrband. *mrpf* 

Kurti - geplagt von Fliegen, aber es schmeckt. ;-)
Kurti - geplagt von Fliegen, aber es schmeckt. ;-)
Das Mörchen auf der Weide
Das Mörchen auf der Weide

25.08.2014

 

Alles ist gut: ich nehme Amor abends kurz für 20 Minuten an die Longe und will schauen, wie das heute ist mit den Handwechseln. Alles prima! :-) Auch ein Pferdchen hat mal einen schlechten Tag. 

26.08.2014

 

Nachts hat es kräftig geregnet - ich lasse die Pferde trotzdem auf die Weide. Tatsächlich hält die trockene Phase auch den ganzen Tag an, doch abends, als ich dann um 18.00 Uhr zum Stall komme... Es gießt aus Kübeln. Bäh! Die Jungs stehen gottsergeben im Stall. 

 

Als ich mich mit Schubkarren auf zum Abäppeln der Weide mache, folgen sie mir. Und dann gehts los: Kurt hat wohl einen Frosch vervespert. *staun* Während Amor in aller Seelenruhe futtert, spurtet der Youngster über die Weide, buckelt was das Zeug hält und zeigt Schulsprünge: er springt in Croupaden vorwärts, legt Capriolen hin. Und schließlich zeigt er ein Terre-à-Terre vorwärts, rückwärts und - Achtung!!! - ->>> seitwärts!!!???!!! Sowas habe ich noch nie gesehen. Mir bleibt richtig die Spucke weg. :-) Fehlt nur noch, daß er eine Sarabande zeigt. *gg* Als ich ihn ein paarmal zu mir rufe, kommt er jedesmal sofort angetrabt und bleibt brav vor mir stehen. Wandere ich mit dem Schubkarren weiter, geht es wieder von vorne los. 

 

Hach ja, die Jugend... *grins* Und ausgerechnet heute hatte ich keinen Fotoapparat dabei - Mist. 

 

Über Nacht bleiben die Pferde heute im Paddock. Der Trailweg ist zu siffig. 

27.08.2014

 

Ich habe mir etwas vorgenommen: ich will heute beide Pferde reiten. Uff. Wie machen andere das? ;-)

 

Zunächst ist Amor dran. Heute gefällt mir sehr gut, dass ich gleich von Anfang an alle Handwechsel gut aus dem Sitz heraus am hingegebenen Zügel reiten kann. Die anschließende Trabarbeit finde ich gefühlsmäßig auch gar nicht schlecht - aber: Gerret macht Fotos, und was ich da später von mir sehe, finde ich gruselig. Meine typischen Baustellen: offene Hände, leicht springende Zügel, ein leicht nach links geneigter Kopf... Zumindest gefallen mir meine Schenkel ganz gut, da die ruhig liegen, wenn die Fußzehen leider auch öfters nach außen gedreht sind. Hach ja - ob ich das alles in diesem Leben noch einmal lerne? 

 

Auf Kurti läufts prima: viel, viel große Linien am langen Zügel, wobei er anfangs etwas unaufmerksam ist, weil Amor sich schon wieder auf in Richtung Weide gemacht hat. Ich mache heute auf der Wiese nicht allzu viel, nachdem ausgiebigen Warmreiten einige Runden im Trab links herum, einige Runden im Trab rechts herum - was sich heute schon weniger "schwammig" als beim letzten Mal anfühlt. 

 

Nach 20 Minuten bitte ich Gerret, uns auf einer kleinen Runde zu begleiten: ich möchte erstmals mit Kurt unterm Sattel ohne Amor vom Stall weg. Wir gehen eine kleine Runde in Richtung Ortseingang und über eine Wiese zwischen den Maisfeldern wieder zurück. Kurt ist die Ruhe selbst, zwar aufmerksam, was sich alles so tut, aber ansonsten total gelassen. *freu* Der Anfang fürs Alleine-Ausreiten ist gemacht. 

Strecken nach der Arbeit
Strecken nach der Arbeit
Ein schöner Noriker-Bobbes
Ein schöner Noriker-Bobbes

28.08.2014

 

Kurz und knapp: heute stand wieder Physiotherapie für beide Jungs auf dem Programm. Amor gewöhnt sich so langsam an die seitliche Dehnung/Biegung der Wirbelsäule und Kurti an deren Längsdehnung. :-) 

29.08.2014

 

Heute gabs für die Pferde: Spiel, Spaß und, nein - keine Schokolade -, sondern einen großen Ast. Vom Birnbaum ist einer heruntergekracht. Wir haben ihn in den Longierzirkel gelegt. Dort hat es viel Platz. Kurti hat da zunächst was mißverstanden und sich mitten in den Ast reingestellt - wohl in der Hoffnung, sich kratzen zu können. Hat aber irgendwie nicht so funktioniert... *gg* 

Kurti und das neue Spielzeug
Kurti und das neue Spielzeug
Amor schmeckts auch
Amor schmeckts auch
Zum Kratzen eher ungeeignet
Zum Kratzen eher ungeeignet

30.08.2014

 

Schade, Annette hat meine Reitstunde mit Kurti wegen Krankheit abgesagt. :-( Gute Besserung! Wir werden sie Anfang September nachholen. 

 

Am Vormittag nehme ich Amor an die Longe. Zunächst gehen wir viel ganze Bahn. Ich schaue, daß er einen guten Takt und ein gutes Tempo läuft, nicht schlurft. Er soll mit den Hinterhufen in die Spur der Vorderhufe siegeln. Nach 10 Minuten nehmen wir den Trab hinzu. Ich verlange gleich Stellung, gehe zwecks genauerer Einwirkung sehr nahe an ihn heran, schließlich auf beiden Händen auch so nah, daß ich im Trab mit meiner äußeren Hand den Kappzaum greifen und Amor meinen Wunsch von Stellung besser verdeutlichen kann. Das klappt sehr gut. 

 

Nach der anschließenden Schrittrunde gehts über zum Endspurt: Amor läuft schön locker auf dem Zirkel um mich herum, ich gehe zum Zirkelverkleinern über. Hier muß ich aufpassen, daß er nicht mit der Hinterhand nach außen zentrifugiert, sondern weiterhin schön in der Spur läuft, sprich: sich biegt. Lasse ich ihn den Zirkel wieder vergrößern, verlange ich mehr Schwung: Amor schwingt. :-) Das nutzen wir gleich für ein Sich-Strecken-Lassen auf der ganzen Bahn, wobei Amor einmal in einen tollen Galopp einspringt: der Rücken ist da, wow! 

 

Zum Ausschnaufen longiere ich im Schritt zweimal hintereinander vier Schlangenlinien durch die ganze Bahn. Ha! Die Handwechsel klappen heute wieder einwandfrei! :-) Dann lasse ich ihn nochmals ganzen Travers, Vor- und Hinterhandwendung und Spanischen Schritt zeigen. Das war heute ein wirklich feines Gymnastikprogramm. 

 

Am Spätnachmittag kommt auch Herr Kurt an die Longe, weil ich heute zum Reiten keine Lust mehr habe. An der Longe läuft heute nicht ein Diesel, der zuerst vorglühen muß. Nein, heute hat Kurt schon eher die Mentalität eines VW: er läuft und läuft und läuft. Und das recht munter und in einem gleich ganz guten Tempo. :-) Hoffentlich bleibt das so, und es hat geschnackelt, daß man nicht rumbummeln braucht. Der Trab ist auch ganz gut, nur die Stellung fällt ihm schwer - von Biegung reden wir erst mal gar nicht. Ich habe doch so langsam das Gefühl, daß ich mich doch nach einem passenden Kappzaum mit Naseneisen umschauen sollte. Der Geitner'sche Kappzaum ist zwar ganz nett, aber Kurt tut sich doch recht schwer damit, sich in Stellung locken zu lassen. Ich arbeite vermehrt recht nahe bei ihm, was aber nicht so einfach ist, wie bei Amor: Kurti hapst dann doch gerne einmal. 

 

Auch ihn longiere ich schließlich zum Ausschnaufen lassen zweimal hintereinander in vier Schlangenlinien durch die ganze Bahn. Ich bekomme langsam selbst mehr Übung darin und kann mich besser koordinieren. 

 

Gerret und ich verbringen den Rest des Abends bis 22 Uhr im Gärtchen am Lagerfeuer, grillen Würstle, futtern Nudelsalat und beobachten die Pferde. 

Wenigsten ein bißchen Stellung - und ein entspannter Kurt ;-)
Wenigsten ein bißchen Stellung - und ein entspannter Kurt ;-)
Deutlich zu erkennen: das Nach-Innen-Fallen, was die Gelenke belastet. Kurt muß lernen, sich zu biegen, damit er aufrecht laufen kann.
Deutlich zu erkennen: das Nach-Innen-Fallen, was die Gelenke belastet. Kurt muß lernen, sich zu biegen, damit er aufrecht laufen kann.

31.08.2014

 

Der Monat August verabschiedent sich mit einem Regenwettertag; letzte Nacht hat es schon über 10 l/qm geregnet. Die Jungs bleiben heute, wie auch die letzte Nacht schon, ausnahmsweise mal im Paddock. 

 

Auffällig in der zurückliegenden Woche: der Heuverbrauch steigt langsam wieder, trotzdem die Jungs noch täglich mindestens 12 Stunden auf der Weide sind. Der Fellwechsel wird wohl langsam eingeläutet, womit ein erhöhter Energiebedarf einhergeht.