01.02.2013

 

Kurt ist trotz seiner derzeit offensichtlich schlechten Laune - ich nenne es zwischenzeitlich "Lagerkoller" - umsichtig: ich habe abends den Stallmülleimer geleert und den großen blauen Sack vor die Stalltüre gestellt, gehe nochmals nach den Pferden schauen. Kurti entdeckt den Sack und schlurft neugierig hin. Gerret, in solchen Situationen aufgeregt wie immer (Kurti könnte den Sack ja in Stücke reißen und den Müll verteilen - oder was...?), schnappt sich den Sack, der natürlich raschelt. Kurti erschickt sich, absolviert eine Hinterhandwendung und nietet mich dabei fast um. Uff! Im letzten Moment erkennt er mich und weicht noch einige cm aus. Das hätte anders ausgehen können.

 

Merke: ordnungsliebende Männer können sehr gefährlich sein. *augenroll*

02.02.2013

 

Amor ist die ruhigen Wintermonate, wo wir bei schlechtem Wetter weniger mit den Pferden unternehmen, ja gewohnt. Kurti nicht. Der schiebt seit einigen Tagen eine Laune... Man sieht es ihm schon im Gesicht an, daß alles "bäh" ist.

 

Also schnappe ich mir die beiden und reite trotz Regen mit Kurt als Handpferd los. Die ersten 200 m wird mächtig rumgekaspert, auch mal gebuckelt, gestiegen und ausgeschlagen. Natürlich muß ich da auch für eine Millisekunde mal schlucken vor soviel Power, bin aber ansonsten total gelassen und froh, so ein tolles, verläßliches Reitpferdchen zu haben: Amor schlurft nämlich einfach seiner Wege und läßt sich vom übermütigen Kurti gar nicht aus der Ruhe bringen. Ich muß mal wieder ausdrücklich erwähnen, wie einzigartig ich mein Hafitier finde und so froh bin, daß wir wieder so gut zusammen harmonieren!

 

Im Wald angekommen beruhigt sich der Jungspund auch wieder, und wir können gesittet ein wenig traben. Auf einer schönen langen, ebenen Strecke üben wir auch mehrmals das Antraben und Durchparieren in den Schritt auf Kommando: klappt prima!

 

Irgendwo steht noch ein Auto mit Anhänger, in den gerade Holz reingeworfen wird, was Kurti ein wenig irriert; er "versteckt" sich doch tatsächlich hinter Amor! *lach*

 

Merke: wenn mir im letzten Herbst von ach so erfahrenen Menschen *zwinker*, die uns persönlich gar nicht kennen und die komischerweise äußerst wandlungsfähig in ihren Ansichten sind je nachdem wen es betrifft, auch zugeunkt wurde, daß man mit einem so jungen Pferd nichts machen sollte, sich vielmehr vieles "von selbst'" ergibt, stelle ich doch wieder fest: das ist für Kurti in unserer Situation nix, der braucht Beschäftigung, sonst wird er unleidlich. Schon während des heutigen Ausritts konnte ich sein normales "Mir gehts gut"-Gesicht durchschimmern sehen. Zugegebenermaßen habe ich es die letzten sechs Wochen auch hinsichtlich des Wetters schleifen lassen. Wir müssen unbedingt wieder öfters mit den beiden Spazierengehen, damit der Pferdekopf gelüftet wird.

 

 

 

Ich habe mich endlich hingesetzt und einen kurzen Abriß über den Dressurlehrgang mit Desmond O'Brien am 09./10.01.2013 geschrieben. Leider nicht so ausführlich wie sonst, da es nun auch schon wieder eine Weile her ist. Aber das Wichtigste steht drin. ;-)

 

Hier gehts zum Kursbericht:

http://pfinzgauranch.jimdo.com/kursberichte/desmond-o-brien-januar-2013/

 

 

 

03.02.2013

 

Wir gehen mit den beiden eine Runde im Wald spazieren. Ich achte darauf, daß Kurti auf mich achtet. Insbesondere ist mir wichtig, daß er beim Anführen den ersten Schritt macht; quasi: wer bewegt wen. Führe ich ihn rechts, ist das alles kein Problem. Links hat er ein wenig Schwierigkeiten beim Stehenbleiben. Wir müssen also zukünftig öfters mal die Seite wechseln. Was mich freut: traben an der Hand ist problemlos möglich. Auf mein Kommando "Teeerab!" trabt er sofort an. Vor einigen Wochen mußte man ihn dazu noch deutlich motivieren.

 

Kaninchenopa Mischka hat etwas Schnupfen. Mal sehen, wie es ihm die nächsten Tage geht, sonst müssen wir zum Tierarzt.

04.02.2013

 

Mal was anderes, hat nichts mit der Pfinzgauranch zu tun, aber ich finde so etwas immens beachtenswert:

 

www.abenteuerreiter.de

 

Die beiden waren vor 1,5 Jahren mal in Karlsruhe zu seinem Diavortrag, den Gerret und ich uns natürlich anschauen mußten. Irre! Zwischenzeitlich sind sie am Yukon unterwegs und überwintern derzeit. Wenn ein Diavortrag für Euch erreichbar ist, kann ich es nur empfehlen, sich das anzuschauen! 

 

 

Als ich gegen 18.30 Uhr zum Stall komme - Gerret hat schon gemistet und gefüttert, die Pferde haben gerade ihre Futtereimer um - und Kurti den Eimer abnehme, denke ich sofort: "Der hat was." Ich könnte gar nicht sagen, was anders war, er hatte nicht geschnaubt, keinen Schritt gemacht, guckte nur. Ich faßte an die Ohren: recht warm. Fieber gemessen: 40,5°, Decke drauf, Klinik angerufen, die dann nach knapp 30 Minuten auch gleich da waren. Fieber war zwischenzeitlich bei 40,7°, Kurti fraß zwar sein Heu, aber nicht mit voller Begeisterung.

 

Er bekam dann eine Spritze gegen das Fieber und eine fürs Immunsystem. Decke sollte vorerst noch draufbleiben, in 2-3 Stunden sollte das Fieber runtergegangen sein. Was auch der Fall war, als wir um 22.15 Uhr nochmals nach dem Rechten sehen: 38,5°. Decke kam also runter, Kurt knabberte weiter am Heu. 

 

Ich hatte mir ja ein Stethoskop gekauft, kam damit aber nicht sonderlich gut zurecht und befürchtete schon, daß Kurti gar kein Herz hat, das man abhören kann. ;-) Das habe ich mir von der Tierärztin erklären lassen, und tatsächlich: Kurt hat ein Herz. GsD!

05.02.2013

 

Heute morgen um 06.00 Uhr war Kurtis Fieber weiter runter, Temperatur mit 37,5° normal. Die Nacht über hat er, wie von der Tierärztin vorhergesagt, weniger gefressen und geäppelt. Dafür frißt er brav das von der Tierärztin verordnete Equi, aufgelöst in Heucobs. Ich messe bei Amor mit: 36,5°. Mmmh, etwas niedrig. Mal sehen, wie es heute Mittag aussieht.

 

Am Nachmittag hatte Kurti dann leider doch wieder mit 39,7° deutliche Temperatur. Also wieder in der Klinik angerufen, die meinten, ca. eine Stunde, nachdem er seine zwei Päckchen Equi gefressen habe, sollte es runtergegangen sein. War aber mit 39,5° leider noch nicht so der Fall, weshalb wir in die Klinik gefahren sind und ein Mittel geholt haben. Bis wir wieder am Stall waren, hatte Kurti nur noch 39°. Na, also.

06.02.2013

 

Kurti heute Morgen: 37,3°

Amor heute Morgen: 37,1°

 

*freu*

 

Kurti bekam trotzdem nochmals ein Päckchen Equi in Heucobs aufgelöst.

 

Kurti heute Abend: 39,5°

Amor heute Abend: 37,1°

 

*soifzt*

 

Kurti bekam nach telefonischer Absprache mit der Klinik Flunidol; nach einer Stunde war die Temperatur schon auf 38,7° gefallen. Bis morgen Abend soll ich nochmals abwarten. Dann wäre vielleicht mal ein Blutbild angesagt. Keine Ahnung, was er ausbrütet. Er frißt - fast - normal und scheucht Amor - ganz ;-) - normal durch die Gegend. Vielleicht die Zähne?

07.02.2013

 

Kurti heute Morgen: 37,0°

 

Ich werde in der Mittagspause mal zum Stall fahren und nochmals messen.

 

Kurti heute Mittag: 37,3°

 

*Daumenquetsch*

 

Hoffentlich wars das. Es wird heute Abend trotzdem nochmals ein Tierarzt aus der Klinik kommen und Blut nehmen. Sicher ist sicher.

 

Kurti heute Abend: 37,9°

 

*strike* :-))))))

 

Tierarzt war da, hat alles nochmals abgehorcht und abgetastet. Kurt ist total unauffällig. Wir machen nun ein großes Blutbild, Selen wird auch gleich mitgetestet und zur Sicherheit auch eine Stuhlprobe. Ich hoffe, er hat es überstanden. :-)

08.02.2013

 

Kurti heute Morgen: 37,5°

 

:-)

 

Vorläufiges Ergebnis Blutuntersuchung: erhöhte Muskelwerte (was auch vom PSSM kommen kann) und reduzierte Leukozyten. :-( Wir sollen für zwei Wochen ein Antibiotikum geben, was wir heute Mittag in der Klinik abholen werden. Zur Rückversicherung wird das Blut nochmals hinsichtlich des Herzmuskels getestet. Die restlichen Ergebnisse, auch der Kotprobe, erhalten wir erst Anfang nächster Woche.

 

Kurti heute Abend: 37,6°

 

We'll see.

09.02.2013

 

Ich will mit Amor einen schönen Schneeausritt machen. Gleich beim Ankommen im Wald ärgere ich mich, daß ich nicht auch hinten Hufschuhe draufgemacht habe: im Wald hats wesentlich weniger Schnee als gedacht. Naja, so wird mehr oder weniger eine größere Schrittrunde draus.

 

Anschließend gehen wir noch mit Kurti, der weiterhin fieberfrei ist, in Begleitung von Amor eine kleine Runde spazieren.

10.02.2013

 

Es hat wieder geschneit, und so dürfen die Jungs heute, obwohl der Boden nicht gänzlich gefroren ist, den Tag raus auf die Weide. Ich bin mit Foto bewaffnet und hoffe, ein paar Sequenzen vom Spielen filmen zu können. Denkste: die Energiesparponys wälzen sich nur und zupfen dann gelassen an den Heunetzen:

 

http://www.youtube.com/watch?v=KfQv0X4h7sM&feature=youtu.be

12.02.2013

 

*freu*

 

Die restlichen, nun verfügbaren Blutwerte von Kurti waren in Ordnung. Es liegt keine Herzmuskelschädigung vor, der Selenwert ist in Ordnung und auch die Kotprobe war komplett unbedenklich. In zwei Wochen werden wir nochmals Blut nehmen und schauen, wie sich die Werte dann (nach der derzeitigen Gabe des Antibiotikums) entwickelt haben. Man könnte jedoch etwas für die Muskeln (z. B. Staminex von Peak) zufüttern; da will ich mich aber erst nochmals ausführlich erkundigen.

 

Mittags gehe ich zum Stall, weil ich frei habe. Ich will mit den beiden Buben eine kleine Runde ins Gelände. Was sehe ich: Kurtis rechtes Hinterbein ist geschwollen und leicht warm. WAS MACHT DER KERL DENN ZUR ZEIT??? Nachdem er im Paddock jedoch normal herumgelaufen ist, entschließe ich mich, trotzdem eine Schrittrunde zu gehen.

 

Das erste Mal mache ich beide Pferde alleine fertig, steige auf und passiere mit beiden das Paddocktor. Amor kennt das schon, macht alles wie von allein, so daß Kurti kaum nachkommt. Ich muß immer wieder anhalten und Amor ermahnen, nur auf meine Hilfen zu reagieren. Dann klappt das auch. Nach einer Stunde sind wir wieder am Stall. Man merkte Kurti gar nichts an, er hat das Bein normal belastet. Auch während einem kurzen Stück Trab sah man nichts. Nach der Belastung war das Bein wieder normal, jedoch noch leicht warm.

 

Eine halbe Stunde später: wieder dick, auch abends noch und leicht warm. Also werde ich morgen nochmals den Tierarzt anrufen. :-/

13.02.2013

 

Der rechte Hinterfuß ist noch immer dick und auch recht warm. In Absprache mit derm Tierarzt, der auf eine Phlegmone tippt, gebe ich Kurti in meiner Mittagspause das restliche Flunidol. Nachdem er den Fuß weiterhin normal belastet, wenn er es auch nicht mag, wenn man ihn abtastet, sollen wir auch ruhig mit ihm spazierengehen. 

 

Abends gehen Gerret und ich mit Kurti eine kleine Runde, ca. 30 Minuten. Danach ist der Fuß wesentlich besser. Beim Vorführen und Vortraben an Gerrets Hand schaue ich mir das auch genau an: man sieht gar nichts; lahm geht er jedenfalls nicht. 

14.02.2013

 

*mrpf* Der Fuß ist wieder dick.

 

In meiner Mittagspause kam die Tierärztin aus der Klinik. Nach eingehender Untersuchung und Vorstellung in Schritt und Trab (im Trab wollte er nur nicht richtig beugen, was ich aber bei so einer Schwellung verstehen kann) diagnostizierte sie eine Lymphangitis (Entzündung der Lymphbahnen). Das sei nach so einem Infekt nicht gänzlich ungewöhnlich. Jetzt bekommt der Knirps zum Antibiotika noch Metacam und Naquadem, letzteres zum Abschwellen des Ödems. Außerdem sollen wir viel spazierengehen, was dem Abfluß hilft, und es soll nachts über mit einer BOT-Gamasche bandagiert werden.

 

Mensch, tut mir das Kerlchen leid. Der nimmt grad wirklich alles knüppelhart mit, was er kriegen kann. :-((((

 

Am Abend: ich bin fassunglos............

 

Amor hat sich am Auge verletzt. Es ist böse zugeschwollen. Also gleich den Tierarzt angerufen, der auch nach einer halben Stunde da ist. Amors Auge wird untersucht, wozu wir letzten Endes leider sogar eine Nasenbremse brauchen. Es scheint nichts groß verletzt zu sein. Er bekommt zwei verschiedene Salben, die ich die nächsten Tage mehrmals täglich geben muß. Außerdem erhält er eine Spritze. Morgen muß es deutlich besser sein, sonst muß der Tierarzt wieder kommen.

 

Während wir auf den Tierarzt warteten, bin ich mit Kurti das erste Mal alleine - dazu noch im Dunkeln - bis zum Wald spazieren gegangen, damit sein Fuß Bewegung bekommt. Hat er gut gemacht, bis auf die letzten Meter bis zum Wald. Da fing er an rumzukaspern und unleidlich zu werden. Ich habe abgewartet, bis er wieder runterkam, bin trotzdem bis zum Wald mit ihm, habe ihn dort ruhig stehen und darüber nachdenken lassen und bin erst dann wieder mit ihm Richtung Heimat. Sein Bein war anschließend viel besser.

15.02.2013

 

GsD: alles gut. *uff* Kurtis Bein ist heute wieder dünn, Amors Auge abgeschwollen. Letzteres ist zwar innen noch etwas gerötet, aber wesentlich besser.

23.02.2013

 

Wir sind aus dem Skiurlaub zurück. Zwar hatte ich noch etwas Magengrimmen ob der ganzen Aufregung und Zipperchen, aber auch am 16.02.2013 kurz vor unserer Abfahrt nach Südtirol war alles ok, und ich wußte unsere Jungs bei unserer Stallhilfe ja ohnehin in besten Händen.

 

Amors Auge ist in Ordnung. Er bekam die Woche über noch Augensalbe. Kurti gehts ebenfalls gut. Das Metacam habe ich ihm heute das letzte Mal gegeben, das Antibiotikum bekam er bis zum 18.02.2013. In zwei Wochen machen wir für die beiden einen Termin zur Nachkontrolle aus. Dann wird bei Kurti auch nochmals ein Blutbild gemacht.   

 

Heute dürften die Jungs auf die - mal wieder *soifzt* - verschneite Weide. Man sollte nicht meinen, daß sie nun eine Woche lang nur im Paddock waren: in aller Seelenruhe schlappten sie zu den aufgehängten Heunetzen und mampften erst mal ihr Frühstück weiter. Energiesparponys eben. Ist ja noch immer eklig kalt.  

24.02.2013

 

Es ist bibber-kalt, Amor und ich drehen trotzdem eine Runde im Gelände. Eigentlich bin ich nicht sonderlich gut drauf, die Wege sind gefroren, also gehen wir hauptsächlich Schritt. Ich mache Hausaufgaben: Stellung links/rechts, ein wenig Schultervor auf jeder Hand, ein bissele Schenkelweichen, viele Schritt-Trab-Schritt-Übergänge. Ich spiele am Zügel: Amor kippt ab, kaut. Oh! Schön! So geht das die ganze Zeit, immer wieder unterbrochen von Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen und am hingegebenen Zügel voranschreiten. Ich bin etwas überrascht und probiere das auch im Trab: funzt, sogar im Übergang. Das freut mich arg! :-)

 

Einmal erschrecken wir uns heftig als wir ob lauter Konzentration einen von hinten antrabenden Tinker-Quarter-Rappen nicht hören, der erst direkt hinter uns hält. Ups! Ist aber ein nettes Mädel, mit dem wir ein Stück in die gleiche Richtung wandern.

 

Anschließend geht es noch mit Kurti eine halbe Stunde in Begleitung von Gerret mit Amor spazieren. Der Youngster ist zunächst brav, versucht auf dem Heimweg jedoch, mich dauernd ganz klammheimlich zu überholen. Als ich vermehrte Aufmerksamkeit zu mir fordere, wird er leicht pampig, läßt sich aber noch gut kontrollieren. Nach zweimaliger Ermahnung können wir gesittet weitergehen. Mir ist schon gestern aufgefallen, daß Kurt sich nach dieser einen Woche Abwesenheit unsererseits mehr rausnimmt als sonst. Ich glaube, der Kurs mit Judith Mauss im April wird nicht verkehrt sein.