01.12.2012

 

Kaum ist es Dezember, und wir haben die erste richtig frostige Nacht der Saison. Da der Boden morgens einigermaßen gefroren ist, lassen wir die Pferde nach fünf Tagen mal wieder auf die Winterweide. Mittags darf ich dafür einen recht dunkelbraunen Amor für einen Ausritt bei blauem Himmel einsammeln. Da wir die Weiden bislang ja nie über Winter aufgelassen hatten, muß ich lange überlegen, wann Amor eigentlich das letzte Mal so dreckig war...? Anschließend üben wir im Gelände weiter viel an den Seitengängen und einfachen Galoppwechseln. Damit letztere schnell hintereinander gelingen, muß ich einfach schneller in meiner eigenen Koordination werden.

 

Gerret vertreibt Kurti solange die Wartezeit, putzt ihn und geht 20 Minuten mit ihm spazieren. 

02.12.2012

 

Nun hat es über Nacht geschneit! Naja, es liegen immerhin 2 cm Schnee. ;-)

 

Nachdem wir den Stall in Ordnung gebracht haben, unternehmen wir mit beiden Pferden einen schönen Spaziergang in den Wald von einer dreiviertel Stunde. Kurt schnuffelt wie ein Fährtenhund im Schnee. Mit ihm übe ich zwischenzeitlich vermehrt, daß er auch bei Tempowechseln (mal schneller, mal langsamer) an meiner Schulter und letzten Endes auch stehen bleibt. Am liebsten bummelt er aber trotzdem hinter einem her. Ein äußerst gemäääächlicher Typ.

 

Bezüglich Kurtis PSSM-Trägerschaft kontrolliere ich aufgrund der kalten Witterung derzeit vermehrt seine Kruppen- und Rückenmuskeln und vergleiche sie mit Amors. Hier ist jedoch nichts festzustellen. Seine Decke liegt immer noch unbenutzt im Stall - und ich hoffe, daß das auch so bleiben kann. Kurti frißt den getreidefreien Leinsamentrester mit seinem Mineralfutter und einem Schuß Öl drüber zum Glück sehr gerne.  

04.12.2012

 

Amor und Kurt haben die Hufe schön. :-)

 

Heute war mal wieder Barhufbearbeitung angesagt. Ausnahmsweise nach einem mit zehn Wochen äußerst langen Intervall - aber so kann unser Hufbearbeiter uns mit einem anderen Termin zusammenlegen. Mit den Hufen der beiden ist er zufrieden. Kurtis Hufe sind zwar wieder etwas seitlich ausgefächert, aber das bekommen wir mit den nunmehr folgenden 6-7-wöchigen Intervallen gut hin.

 

Mit gefällt vor allem, daß beide Pferde unheimlich ruhig sind, wenn dieser Hufbearbeiter bei ihnen Hand anlegt. Das kenne ich von unserem vorherigen Hufschmied nicht; da wurde oft rumgezappelt. Nur hinten mag Kurt die Hufe noch nicht ganz so relaxed wie vorne aufhalten, weil ihm die Stellung zum Raspeln hinten wohl noch ungewohnt ist. Beim Ausschneiden hinten klappt das Aufhalten aber auch für längere Zeit.

09.12.2012

 

Hach ja... Winter... Es ist früh dunkel, und oft ist das Wetter einfach besch...eiden. Wenigstens ist es seit vorgestern so, daß wir die Pferde wieder tagsüber auf die zwischenzeitlich zugeschneite Weide lassen können. Nur: wenn, wie am Freitag Nachmittag, dort nichts Freßbares deponiert ist, ist das ja langweilig. Nach 5 Minuten kamen Amor und Kurti wieder mit vorwurfsvollen Gesichtern zum Stall zurück. *gg*

 

Heute stand mal wieder ein kleiner Ausritt mit Kurt als Handpferd auf dem Programm, anschließend gings wieder auf die Winterweide:

Kurti als Handpferd
Kurti als Handpferd
Los gehts!
Los gehts!
Ekliger Gegenwind...
Ekliger Gegenwind...
Übers abgeerntete Maisfeld
Übers abgeerntete Maisfeld
Mal wieder alles sortieren
Mal wieder alles sortieren
Heimwärts
Heimwärts
Anschließend auf der Weide
Anschließend auf der Weide

 

 

 

Kurtis aktuelle Hufbearbeitungsbilder sind online!

 

 

Zwar sieht man, daß sie noch immer nicht ganz regelmäßig sind, aber grundsätzlich bin ich doch schon sehr zufrieden mit der weiteren Entwicklung. Hufschuhe für Kurti zu finden, wird jedoch schwierig werden. Seine Vorderhufe sind breiter als lang, von der ohnehin sehr großen Größe mal abgesehen.

 

Für Anregungen und Tipps wäre ich dankbar!

 

 

 

 

12.12.2012

 

Wir haben ein neues Stalldach!!! Endlich!!! Nachdem es die letzten Wochen bei Regen übelst in die Pferdebox geregnet hat, war es auch Zeit. Und nach 12 Jahren eben auch nötig.

 

Die Pferde waren heute aufgrund der eisigen Temperaturen mal wieder draußen auf der Weide. Morgen dürfen sie auch nochmals raus, dann heißt es wieder im Paddock bleiben, weil es aufs Wochenende mit 6-7° doch wieder recht warm werden soll.

 

Beim Blick auf die Uhrzeiten für Sonnenauf- und -untergang habe ich heute festgestellt, daß der Sonnenuntergang bereits wieder später anfängt, obwohl die Wintersonnenwende (21.12.2012) noch gar nicht vorbei ist. Das macht Hoffnung.......

16.12.2012

 

*motz* Von wegen neues Stalldach... Handwerker - man sollte keine weiteren Worte über deren Arbeitsweise verlieren, wenn sie sogar physikalische Grundgesetze außer Acht lassen. Nachdem es am Samstag schlimm in die Sattelkammer geregnet hatte und nochmals nachgebessert worden war, ist nun das große Vordach undicht.

 

Leider war das Wetter und die Stimmung am Wochenende denkbar schlecht, so daß wir nichts weiter mit den Pferden unternommen haben. *soifzt* Wo bleibt der Sommer??? ;-)

18.12.2012

 

Nach fast 2,5 Wochen gehen wir mal wieder abends spazieren, ich mit Kurti, Gerret hat Amor am Strick. Wir laufen hoch zum Wald, und da: *mrpf* unser Rundweg ist gesperrt. Gesperrt mit rot-weißem Absperrband und einem großen blechernem Schild mit dem Hinweis auf Baumfällarbeiten. Na gut, kann Kurt sich sowas Komisches gleich mal ansehen. Er geht auch sofort hin, schnuffelt dran. Als ich ein wenig mit dem Absperrband wackle macht ihm das genausowenig aus, wie wenn ich mal feste an das Blechschild *schepper* trete. *freu*

 

Nach 30 unaufgeregten Minuten sind wir wieder am Stall, nachdem wir auch noch ein bissele Tempovariationen beim Führen geübt haben, was mittlerweile schon gut klappt.

22.12.2012

 

Eeeendlich, endlich mal wieder im Sattel: ich gehe mit Amor ins Gelände, Gerret bleibt solange bei Kurti, den das mittlerweile auch gar nicht mehr stört. Er wiehert kurz und schaut hinterher, dann ist das Heu schon wieder interessanter.

 

Amor derweil schlappt wie das Leiden Christi unter mir daher: mit dem Pelz ist es zu warm und die milden Temperaturen machen nicht gerade ein munteres Pony. So träbeln wir ein bißchen, ich frage auch mal seine Bereitschaft zum Galopp ab, lasse diese Gangart dann aber außen vor. Seitengänge klappen heute bis auf die Traversale rechts echt schön.

 

Nach 1,5 Stunden sind wir wieder am Stall und Gerret und ich wollen schauen, wie Kurti so alleine drauf ist, wenn man mit ihm eine Runde laufen will. In weiser Voraussicht hatte ich Gerret gebeten, nicht alleine mit ihm los zu gehen. Gut wars: der junge Herr ist davon nämlich gar nicht begeistert, legt böse die Ohren an und spurtet einige Male um mich herum. Ich bleibe aber total gelassen, sortiere uns immer wieder neu, gehe weiter, lobe, wenn er auf mich achtet und mitkommt. Nach 10 Minuten ist die Kasperei dann auch zu Ende und er läuft mit, wenn man ihm auch deutlich anmerkt, daß er das noch immer doof findet.

 

Auf dem Heimweg frage ich immer wieder das Stehenbleiben ab, wenn ich stehenbleibe. Da achtet Kurti zwischenzeitlich sehr gut auf mich. Ich muß weder am Strick zuppeln, noch ein Stimmkommando geben. :-)

 

 

 

"That's one christmas present. She won't break in a hurry."
"That's one christmas present. She won't break in a hurry."

 

 

In Ermangelung eigener Schneebilder stelle ich hier mal ein Thelwell-Bildchen ein. ;-)

 

 

Wir wünschen allen unseren Mitlesern schöne Weihnachten, geruhsame Tage zum Ausspannen, Runterkommen und schöne Ausritte und Stunden mit Euren Pferden!

 

 

 

24.12.2012

 

Weihnachtsmorgen am Stall. Es ist tolles, wenn auch etwas zu mildes Wetter, aber trocken und blauer Himmel. So beschließe ich, daß die Bedingungen gut sind, um Kurti das erste Mal alleine als Handpferd mit ins Gelände zu nehmen. Ohne Gerret als Begleitung.

 

Das viele Spazierengehen und die Kurt dadurch bereits bekannten Stimmkommandos zahlen sich nun aus: alles funzt supi! So träble ich auch 2, 3 kurze Strecken und freue mich, daß Kurt schön mitläuft. Er kennt auch bereits die treibende Hilfe der Gerte, die ich - beim Spazierengehen, wie auch beim Handpferdereiten - immer schön in der Schenkellage bei ihm einsetze. So lernt er das gleich fürs spätere Reiten kennen.

 

Mein schönstes Weihnachtsgeschenk: ein prima Ausritt mit meinen beiden Buben bei wunderherrlichem Wetter!

El Cid - jetzt ein richtiger Kater!
El Cid - jetzt ein richtiger Kater!
Kuuuuurt!!! Er hats mal wieder geschafft!
Kuuuuurt!!! Er hats mal wieder geschafft!
Ich weiß von nix... *schnellweg*
Ich weiß von nix... *schnellweg*
Mischka mit Puschelmähne
Mischka mit Puschelmähne
Ich bin soooo happy!!!
Ich bin soooo happy!!!
:-))))))))))))
:-))))))))))))

28.12.2012

 

Wow, wat ein Wind die letzten Tage und vor allem Nächte! Aber der Stall steht noch, die Pferde sind cool und gelassen.

29.12.2012

 

Bei dem wunderschönen Wetter zieht es mich raus. Ich nehme nochmals Kurti als Handpferd mit und trabe heute auch erstmals zwei längere Strecken. Beim zweiten Mal pariert Kurti irgendwann von selbst in den Schritt durch. Damit das nicht zur Gewohnheit wird, lasse ich nochmals antraben, treibe auch explizit bei ihm nach und pariere nach einigen Metern durch. Dann geht es im Schritt weiter durch den Wald. Schilder werden neugierig beschnüffelt und auf dem Heimweg auch zwei Mülltonnen ausführlich in Augenschein genommen. Nicht mal ein riesig-großer Baumfäll-Bagger, der eifrig im Wald rumhantiert, macht Kurti was aus.

 

Prima! So kann es bleiben. :-)))

 

Auch Amor macht seine Sache als Handführ-Führpferd ;-) sehr gut. Er läßt sich super einhändig reiten und reagiert auf kleinste Signale von Gewicht und Schenkel. Heute habe ich nur entdeckt, daß er am Bauch kurz vor der Schlauchtasche seitlich einen Bluterguß zu haben scheint. Der hat gute 10 cm Durchmesser, ist wohl nicht schmerzhaft, nicht allzu fest. Mal beobachten. Wo er das nur her hat?

30.12.2012

 

Eigentlich wollte ich heute nochmals mit Amor alleine ins Gelände, aber das Wetter ist miesepetrig. Da die Winterweide nach einer kurzen Inspektion nicht allzu rutschig zu sein scheint, beschließen wir, den Pferden nach drei Wochen ausschließlich Paddock mal wieder einen Tage Weide zu gönnen. Das wird auch gleich ausgenutzt: Kurti jagt Amor munter hinterher, und es werden einige schnelle Spurts hingelegt, gebuckelt was das Zeug hält, sich gleich mal im Dreck gewälzt und munter gespielt.

 

Amors Bluterguß ist kleiner geworden.

31.12.2012

 

Ich mache mit Amor einen gemütlichen Jahresabschluß-Ritt. Und was schenkt mir mein Pony: sechs ganz tolle, konstant schnell hintereinander gesprungene, einfache Galoppwechsel. *ganzstolzbin* Danach bummeln wir ausgiebig im Schritt durchs Gelände. Entfernte Silvesterböllerei am Nachmittag macht Amor nix.

 

Am Stall wurde Kurti derweil von Gerret ausgiebig entkrustet. Wir hatten wir Pferde heute nochmals auf die Winterweide gelassen...

 

Heute Morgen bin ich kurz erschrocken: Kurtis einer Schneidezahn hängt irgendwie nur noch recht schepps dran. Es behindert ihn aber nicht, er frißt normal. Gut, daß ohnehin nächste Woche der Zahnarzt kommt.

 

Ansonsten neigt sich ein sehr gefühlsintensives Jahre seinem Ende zu. Ich knabbere noch immer recht arg an Laikas und Tiggers Verlust. Oft sitze ich im Gärtchen und denke an die beiden. Daß sich El Cid und Kurti jedoch dafür so gut eingelebt haben, freut mich. Ciddy wird immer mehr zum Schmusekater, kommt regelmäßig morgens und abends zum Füttern und läßt sich gerne kraulen.

 

Und Kurt hat sich gut gemacht. Bis wir richtig zusammengewachsen sein werden, das wird noch lange dauern. Aber er vertraut uns schon soweit, daß viele Sachen möglich sind:

 

  • Hufegeben, schon wenn man nur mit dem Finger auf den Huf zeigt. Auch Hufpflegetermine sind gar kein Problem.
  • Mit Amor und auch alleine Spazierengehen.
  • Als Handpferd neben Amor herlaufen, auch im Trab.
  • Durch Pfützen und über Planen gehen.
  • Alleine am Stall bleiben.
  • Und all die kleinen Kommandos, die es einem im Umgang mit dem Pferd erleichtern: "Back" (für Zurückweichen), "Side" (für Seitwärtsweichen), "Komm her", "Steh", usw.

 

Ich hoffe, daß es den Tieren auch in 2013 sehr gut geht und wir alle viel Spaß miteinander haben.